DE19849817A1 - Alkoxysilan-Endgruppen aufweisende Polyurethanprepolymere, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung zur Herstellung von Dichtstoffen - Google Patents
Alkoxysilan-Endgruppen aufweisende Polyurethanprepolymere, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung zur Herstellung von DichtstoffenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft Alkoxysilan-Endgruppen aufweisende Polyurethanprepolymere auf Basis von speziellen, sehr hochmolekularen Polyurethanprepolymeren, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Bindemittel für niedermodulige Dichtstoffe.
Description
Die Erfindung betrifft Alkoxysilan-Endgruppen aufweisende Polyurethanprepoly
mere auf Basis von speziellen, sehr hochmolekularen Polyurethanprepolymeren, ein
Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Bindemittel für nieder
modulige Dichtstoffe.
Alkoxysilanfunktionelle Polyurethane, die über eine Silanpolykondensation ver
netzen sind lange bekannt. Ein Übersichtsartikel zu dieser Thematik findet sich z. B.
in "Adhesives Age" 4/1995, Seite 30 ff. (Autoren: Ta-Min Feng, B. A. Waldmann).
Derartige Alkoxysilan-terminierte, feuchtigkeitshärtende Einkomponenten-
Polyurethane werden in zunehmendem Maße als weichelastische Beschichtungs-,
Dichtungs- und Klebemassen im Bauwesen und in der Automobilindustrie
verwendet. Bei diesen Anwendungen werden hohe Anforderungen an das Dehn-,
Adhäsionsvermögen und an die Aushärtegeschwindigkeit gestellt. Insbesondere das
im Baubereich geforderte Eigenschaftsniveau kann von den Systemen des Standes
der Technik nicht in vollem Umfang erreicht werden.
In der EP-A-596 360 werden Alkoxysilyl-funktionelle Polyurethanprepolymere be
schrieben, die sich als Dichtstoffbindemittel eignen. Die in dieser Patentanmeldung
explizit beschriebenen Produkte eignen sich aber nicht zur Herstellung weicher und
niedermoduliger Dichtstoffe, wie sie im Baubereich eingesetzt werden.
Das Eigenschaftsprofil für Dichtstoffe im Baubereich wird in der DIN ISO 11600
näher spezifiziert. Die gleiche Feststellung trifft auch im Hinblick auf die jüngst
veröffentlichte Folgeanmeldungen zur EP-A 596 360 zu, namentlich die EP-A
831 108 und die EP-A 807 649. Die in diesem Stand der Technik beschriebenen
Produkte eignen sich zur Herstellung von hochmoduligen Dichtstoffen wie sie im
technischen Bereich eingesetzt werden, nicht aber zur Herstellung niedermoduliger
Baudichtstoffe.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, Alkoxysilan-Endgruppen auf
weisende Polyurethanprepolymere bereitzustellen, die sich als Bindemittel zur
Herstellung niedermoduler Dichtstoffe eignen. Diese Aufgabe konnte mit der
Bereitstellung der nachstehend näher beschriebenen Alkoxysilan-Endgruppen
aufweisenden Polyurethanprepolymere auf Basis spezieller, sehr hochmolekularer
Polyurethanprepolymere gelöst werden.
Gegenstand der Erfindung sind Alkoxysilan-Endgruppen aufweisende Polyurethan
prepolymere die hergestellt werden durch Umsetzung von
- A) linearen Polyurethanprepolymeren hergestellt durch Umsetzung von
- a) einer aromatischen, aliphatischen oder cycloaliphatischen Diiso cyanatkomponente mit einem NCO-Gehalt von 20 bis 60 Gew.-% mit
- b) einer Polyolkomponente, die als Hauptkomponente ein Polyoxy alkylendiol umfaßt, das ein Molekulargewicht von 3000 bis 20000 aufweist, mit
- B) Alkoxysilan- und Aminogruppen aufweisenden Verbindungen der Formel (I)
in welcher
R und R' für gleiche oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 8 Kohlen stoffatomen, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen
und
X, Y, Z für gleiche oder verschiedene C1-C8-Alkyl- oder C1-C8-. Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomenstehen stehen, mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste für eine C1-C8- Alkoxygruppe steht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polyurethanprepolymere A) ein mittleres, aus NCO-Gehalt und NCO-Funktionalität berechnetes Molekulargewicht von 15000 bis 50000, vorzugsweise von 20000 bis 40000 aufweisen.
Vorzugsweise steht im Formel (I) X, Y und Z unabhängig voneinander für Methoxy
oder Ethoxy.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung
Alkoxysilan-Endgruppen aufweisender Polyurethanprepolymere durch Umsetzung
von
- A) linearen Polyurethanprepolymeren eines mittleren, aus NCO-Gehalt und NCO-Funktionalität berechneten Molekulargewichts von 15000 bis 50000, mit
- B) Alkoxysilan- und Aminogruppen aufweisenden Verbindungen der Formel (I)
in welcher
R und R' für gleiche oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 8 Kohlen stoffatomen, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen
und
X, Y, Z für gleiche oder verschiedene Alkyl- oder Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste für eine Alkoxygruppe steht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polyurethanprepolymere A) ein mittleres, aus NCO-Gehalt und NCO-Funktionalität berechnetes Molekulargewichts von 15 000 bis 50 000 aufweisen.
Der Erfindung liegt die überraschende Beobachtung zugrunde, daß spezielle
Alkoxysilan-Endgruppen aufweisende Polyurethanprepolymere eines sehr hohen
Molekulargewichts trotz der niedrigen Anzahl an Vernetzungsstellen klebfrei
aushärten und zu Dichtstoffen mit gutem Elastomerverhalten verarbeitet werden
können.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Isocyanatprepolymere A) werden in der aus der
Polyurethanchemie an sich bekannten Art und Weise durch Umsetzung einer
Diisocyanatkomponente i) mit einer nachstehend näher charakterisierten Polyol
komponente ii) hergestellt.
Als Polyisocyanatkomponente i) erfindungsgemäß einsetzbare Isocyanate sind
beliebige aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Diisocyanate des Standes
der Technik mit einem Isocyanatgehalt von 20 bis 60 Gew.-%. Unter "aromatischen"
bzw. "cycloaliphatischen" Diisocyanaten sind dabei solche zu verstehen, die pro
Molekül mindestens einen aromatischen bzw. cycloaliphatischen Ring aufweisen,
wobei vorzugsweise, jedoch nicht zwingend, mindestens eine der beiden Iso
cyanatgruppen direkt mit einem aromatischen bzw. cycloaliphatischen Ring
verknüpft ist. Als Komponente i) bzw. Teil der Komponente i) bevorzugt geeignet
sind aromatische oder cycloaliphatische Diisocyanate des Molekulargewichts
bereichs 174 bis 300 wie 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, gegebenenfalls im
Gemisch mit 2,4'-Diphenylmethandiisocyanat, 2,4-Diisocyanatotoluol dessen
technische Gemische mit vorzugsweise bis zu 35 Gew.-%, bezogen auf Gemisch, an
2,6-Diisocyanatotoluol, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethylcyclohexan
(IPDI), Bis-(4-isocyanatocyclohexyl)methan, 1-Isocyanato-1-methyl-4(3)-isocya
natomethyl-cyclohexan, 1,3-Diisocyanato-6-methyl-cyclohexan, gegebenenfalls im
Gemisch mit 1,3-Diisocyanato-2-methylcyclohexan. Selbstverständlich sind auch
Mischungen der genannten Isocyanate einsetzbar.
Besonders bevorzugt wird als Komponente i) 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-
isocyanatomethylcyclohexan (IPDI) und/oder 2,4-Diisocyanatotoluol bzw. dessen
technische Gemische mit vorzugsweise bis zu 35 Gew.-%, bezogen auf Gemisch, an
2,6-Diisocyanatotoluol eingesetzt.
Zur Herstellung der Polyurethanprepolymere A) wird die Diisocyanatkomponente i)
mit einer Polyolkomponente ii) umgesetzt. Als Hauptkomponente enthält die Polyol
komponente ii) ein Polyoxyalkylendiol, das ein Molekulargewicht von 3000 bis
20000 (entsprechend einer OH-Zahl von 37,3 bis 5,6), vorzugsweise 4000 bis 15000
(entsprechend einer OH-Zahl von 28 bis 7,5) aufweist. Die erfindungsgemäß bevor
zugt einsetzbaren Polyoxyalkylendiole sind solche der aus der Polyurethanchemie an
sich bekannten Art wie sie durch Ethoxylierung und oder Propoxylierung geeigneter
Startermoleküle hergestellte werden können. Geeignete Startermoleküle sind
beispielsweise Diole wie Ethylenglykol, Propylenglykol, 1,3-Butandiol, 1,4
Butandiol, 1,6 Hexandiol, 2-Ethylhexandiol-1,3 oder auch primäre Monoamine wie
beispielsweise aliphatische Amine wie Ethylamin oder Butylamin. Bevorzugt ein
setzbare Polyoxyalkylendiole weisen ein mittleres, aus OH-Gehalt und Funktionalität
berechnetes Molekulargewicht von 3000 bis 20000, vorzugsweise 4000 bis 15000
auf und einen Ethylenoxydgehalt von maximal 20 Gew.-%, bezogen auf Gesamt
gewicht des Polyoxyalkylendiols.
Ganz besonders bevorzugt werden als Komponente ii) Polypropylenoxydpolyether
mit einen Gesamt-Unsättigungsgrad von maximal 0,04 mÄq/g und einem mittleren,
aus OH-Gehalt und Funktionalität berechneten Molekulargewicht von 8000 bis
12000 eingesetzt.
Die erfindungsgemäß besonders bevorzugt einsetzbaren Polyetherpolyole mit
niedrigem Unsättigungsgrad sind prinzipiell bekannt und werden beispielhaft be
schrieben in den EP-A 283 148, US-A 3 278 457, US-A 3 427 256, US-A 3 829 505,
US-A 4 472 560, US-A 3 278 458, US-A 3 427 334, US-A 3 941 849, US-A
4 721 818, US-A 3 278 459, US-A 3 427 335, US-A 4 355 188.
Erfindungsgemäß einsetzbare Polyetherpolyole haben einen niedrigen Unsättigungs
grad und werden vorzugsweise unter Katalyse mit Metallcyaniden hergestellt. Die
Tatsache, daß die besonders bevorzugt einsetzbaren Polyetherpolyole mit niedrigem
Unsättigungsgrad besonders vorteilhaft zur Herstellung weicher und niedermoduliger
Dichtstoffe eingesetzbar sind muß als ausgesprochen überraschend bezeichnet
werden, da gemäß dem Stand der Technik durch die Verwendung derartiger Polyole
härtere Polyurethane mit höheren Moduli hergestellt werden.
Bei der Herstellung der NCO-Prepolymere A) können gegebenenfalls untergeordnete
Mengen an niedermolekularen 2 und 3-wertigen Alkoholen des Molekulargewichts
32 bis 500 mitverwendet werden. Beispielhaft genannt seien Ethylenglykol, Pro
pylenglykol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, Glycerin oder Trimeth
ylolpropan. Die Mitverwendung niedermolekularer Alkohole ist aber keineswegs
bevorzugt.
Bei der Herstellung der NCO-Prepolymere A) können weiterhin untergeordnete
Mengen an polyfunktionellen Polyetherpolyolen des Standes der Technik mitver
wendet werden, obwohl auch dies keineswegs bevorzugt ist.
Die Herstellung der erfindungsgemäß als Komponente A) einsetzbaren Polyurethan
prepolymere erfolgt durch Umsetzung der Diisocyanatkomponente i) mit der
Diolkomponente ii) im Temperaturbereich von 40 bis 120°C, vorzugsweise 50 bis
100°C unter Einhaltung eines NCO/OH-Äquivalentverhältnisses von 1,2 : 1 bis 1,8 : 1,
vorzugsweise 1,3 : 1 bis 1,6 : 1. Gegebenenfalls können bei der Herstellung der Poly
urethanprepolymeren die aus der Polyurethanchemie an sich bekannten aminschen
oder metallorganischen Katalysatoren mitverwendet werden.
Die erfindungsgemäß einsetzbaren Polyurethanprepolymere A) weisen einen NCO-
Gehalt von 0,21 bis 0,56% auf, vorzugsweise 0,28 bis 0,42%, entsprechend einem
mittleren Molekulargewicht von 15 000 bis 50 000, vorzugsweise 20 000 bis 40 000.
Die erfindungsgemäß einsetzbaren Polyurethanprepolymere A) werden in der
zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens umgesetzt mit Verbindungen der
Formel (I)
in welcher
R und R' für gleiche oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 8 Kohlen stoffatomen, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, ganz besonders bevorzugt 1 bis 2 Kohlenstoffatomen stehen
und
X, Y, Z für gleiche oder verschiedene Alkyl- oder Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen, mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste, vorzugsweise alle 3 Reste für eine C1-C8-Alkoxygruppe stehen.
R und R' für gleiche oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 8 Kohlen stoffatomen, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, ganz besonders bevorzugt 1 bis 2 Kohlenstoffatomen stehen
und
X, Y, Z für gleiche oder verschiedene Alkyl- oder Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen, mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste, vorzugsweise alle 3 Reste für eine C1-C8-Alkoxygruppe stehen.
Die Herstellung der erfindgungsgemäß einzusetzenden Alkoxysilan- und Amino
gruppen aufweisenden Verbindungen erfolgt wie in der EP-A 596 360 beschrieben
durch Umsetzung von Aminoalkylalkoxysilanen der Formel (II)
in welcher
X, Y und Z die bei Formel (I) angegebene Bedeutung haben,
mit Malein- und/oder Fumarsäureestern der Formel (III)
X, Y und Z die bei Formel (I) angegebene Bedeutung haben,
mit Malein- und/oder Fumarsäureestern der Formel (III)
in welcher
R und R' unabhängig voneinander für C1-C8-Alkyl stehen.
R und R' unabhängig voneinander für C1-C8-Alkyl stehen.
Beispiele für geeignete Aminoalkylalkoxysilane der Formel (II) sind 3-Aminopropyl
trimethoxysilan, 3-Aminopropyltriethoxysilan, 3-Aminopropyl-methyl-diethoxy
silan; 3-Aminopropyltrimethoxysilan und 3-Aminopropyltriethoxysilan sind beson
ders bevorzugt.
Die Umsetzung der NCO-Prepolymeren mit den Alkoxysilan- und Aminogruppen
aufweisenden Verbindungen der Formel (I) im erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt
innerhalb eines Temperaturbereichs von 0 bis 150°C, vorzugsweise 20-80°C, wobei
die Mengenverhältnisse in der Regel so gewählt werden, daß pro Mol eingesetzter
NCO-Gruppen 0,95 bis 1,1 Mol Aminosilylverbindung eingesetzt werden. Vorzugs
weise wird pro Mol eingesetzter NCO-Gruppen 1 Mol Aminosilylverbindung einge
setzt. Bei Anwendung höherer Reaktionstemperaturen kann es gemäß der Lehre der
EP-A 807 649 zu einer Cyclokondensationsreaktion kommen, die aber keineswegs
störend ist und mitunter sogar vorteilhaft sein kann.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen
Alkoxysilan- Endgruppen aufweisenden Polyurethanprepolymere als Bindemittel zur
Herstellung von isocyanatfreien niedermoduligen Polyurethandichtstoffen vorzugs
weise für den Baubereich. Diese Dichtstoffe vernetzen unter Einwirkung von
Luftfeuchtigkeit über eine Silanpolykondensation.
Zur Herstellung solcher Dichtstoffe können die erfindungsgemäßen Alkoxysilan-
Endgruppen aufweisenden Polyurethanprepolymere zusammen mit üblichen Weich
machern, Füllstoffen, Pigmenten, Trockenmitteln, Additiven, Lichtschutzmitteln,
Antioxidantien, Thixotropiermitteln, Katalysatoren, Haftvermittlern und gegebe
nenfalls weiteren Hilfs- und Zusatzstoffen nach bekannten Verfahren der Dichtstoff
herstellung formuliert werden.
Als geeignete Füllstoffe seien beispielhaft Ruß, Fällungskieselsäuren, pyrogene
Kieselsäuren, mineralische Kreiden und Fällungskreiden genannt. Als geeignete
Weichmacher seien beispielhaft Phtalsäureester, Adipinsäureester, Alkylsulfon
säureester des Phenols oder Phosphorsäureester genannt.
Als Thixotropiermittel seien beispielhaft pyrogene Kieselsäuren, Polyamide,
hydrierte Ricinusöl-Folgeprodukte oder auch Polyvinylchlorid genannt.
Als geeignete Katalysatoren zur Aushärtung seien Organozinnverbindungen und
aminische Katalysatoren genannt.
Als Organozinnverbindungen seien beispielhaft genannt: Dibutylzinndiacetat,
Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinn-bis-acetoacetonat und Zinncarboxylate wie bei
spielsweise Zinnoctoat. Die genannten Zinnkatalysatoren können gegebenenfalls in
Kombination mit aminischen Katalysatoren wie Aminosilanen oder Diazabicyclo
octan verwendet werden.
Als Trockenmittel seien insbesondere Alkoxysilylverbindungen genannt wie Vinyl
trimethoxysilan, Methyltrimethoxysilan, i-Butyltrimethoxysilan, Hexadecyltrimeth
oxysilan.
Als Haftvermittler werden die bekannten funktionellen Silane eingesetzt wie
beispielsweise Aminosilane der vorstehend genannten Art aber auch Aminoethyl-3-
aminopropyl-trimethoxy und/oder N-Aminoethyl-3-aminopropyl-methyl-dimethoxy
silan, Epoxysilane und/oder Mercaptosilane.
Die vernetzten Polymere zeichnen sich aus durch hervorragende Dehnbarkeit bei
gleichzeitig niedrigem Modul. InsbesoridereProdukte auf Basis der bevorzugt als
Diolkomponente ii) einzusetzenden Polyoxypropylenglykole mit niedrigem Gesamt
unsättigungsgrad zeichnen sich durch niedrige Moduli, excellente mechanische
Eigenschaften und eine geringe Oberflächenklebrigkeit aus.
4000 g eines Polypropylenglykols der OH-Zahl 14 mit einem Unsättigungsgrad von
0,005 mÄq/g (Acclaim 8200 der Fa. Arco) werden mit 166,5 g Isophorondiisocyanat
bei 100°C bis zum Erreichen des theoretischen NCO-Gehaltes von 0,5% prepoly
merisiert. Das erhaltene Polyurethanprepolymer hat ein berechnetes mittleres
Molekulargewicht von 16 600. Nach Abkühlen auf 60°C tropft man 175,5 g N-(3-
Trimethoxysilylpropyl)asparaginsäure-diethylester (hergestellt gemäß EP-A 596 360,
Bsp. 5) zügig zu und rührt, bis im IR-Spektrum keine Isocyanatbande mehr zu sehen
ist. Das erhaltene Alkoxysilyl-Endgruppen aufweisende Polyurethanprepolymer hat
eine Viskosität von 26 000 mPas (23°C).
Ein auf eine Glasplatte gegossener Film härtet unter Katalyse mit Dibutylzinndiacetat
über Nacht zu einem klaren, hochelastischen Kunststoff einer Shore A-Härte von 13.
2000 g eines Polyetherdiols der OH-Zahl 28, hergestellt durch Propoxylierung von
Propylenglykol und anschließende Ethoxylierung des Propoxylierungsproduktes
(PO/EO-Verhältnis = 80 : 20) werden mit 104,4 g 2,4-Toluylendiisocyant bei 80°C bis
zum Erreichen des theoretischen NCO-Gehaltes von 0,6% prepolymerisiert. Das
erhaltene Polyurethanprepolymer hat ein berechnetes mittleres Molekulargewicht
von 21 000. Nach Abkühlen auf 60°C tropft man 64,6 g N-(3-Trimethoxysilyl
propyl)asparaginsäure-dimethylester (hergestellt gemäß EP-A 596 360, Bsp. 4) zügig
zu und rührt, bis im IR-Spektrum keine Isocyanatbande mehr zu sehen ist. Das
erhaltene Alkoxysilyl-Endgruppen aufweisende Polyurethanprepolymer hat eine
Viskosität von 96 000 mPas (23°C).
Ein auf eine Glasplatte gegossener Film härtet unter Katalyse mit Dibutylzinndiacetat
über Nacht zu einem klaren, hochelastischen Kunststoff einer Shore A-Härte von 9.
4000 g eines Polypropylenglykols der OH-Zahl 14 mit einem Unsättigungsgrad von
0,005 mÄq/g (Acclaim 8200 der Fa. Arco) werden mit 155,4 g Isophorondiisocyanat
bei 100°C bis zum Erreichen des theoretischen NCO-Gehaltes von 0,4%
prepolymerisiert. Das erhaltene Polyurethanprepolymer hat ein berechnetes mittleres
Molekulargewicht von 21 000. Nach Abkühlen auf 60°C tropft man 140,4 g N-(3-
Trimethoxysilylpropyl)asparaginsäure-diethylester (hergestellt gemäß EP-A 596 360,
Bsp. 5) zügig zu und rührt, bis im IR-Spektrum keine Isocyanatbande mehr zu sehen
ist. Das erhaltene Alkoxysilyl-Endgruppen aufweisende Polyurethanprepolymer hat
eine Viskosität von 28 000 mPas (23°C).
Ein auf eine Glasplatte gegossener Film härtet unter Katalyse mit Dibutylzinndiacetat
innerhalb von 24 Stunden zu einem elastischen Kunststoff einer Shore A-Härte von
15.
5300 g eines Polypropylenglykols der OH-Zahl 10,6 mit einem Unsättigungsgrad
von 0,005 mÄq/g (Acclaim 12200 der Fa. Arco) werden mit 147,9 g eines
technischen Gemisches enthaltend 80 Gew.-% 2,4-Toluylendiisocyanat und
20 Gew.-% 2,6-Toluylendiisocyanat bei 80°C bis zum Erreichen des theoretischen
NCO-Gehaltes von 0,54% prepolymerisiert. Das erhaltene Polyurethanprepolymer
hat ein berechnetes mittleres Molekulargewicht von 15 500. Nach Abkühlen auf 60°C
tropft man 226,1 g N-(3-Trimethoxysilylpropyl)asparaginsäure-dimethylester
(hergestellt gemäß EP-A 596 360, Bsp. 4) zügig zu und rührt, bis im IR-Spektrum
keine Isocyanatbande mehr zu sehen ist. Das erhaltene Alkoxysilyl-Endgruppen
aufweisende Polyurethanprepolymer hat eine Viskosität von 25 000 mPas (23°C).
Ein auf eine Glasplatte gegossener Film härtet unter Katalyse mit Dibutylzinndiacetat
innerhalb von 24 Stunden zu einem elastischen Kunststoff einer Shore A-Härte von
12.
5300 g eines Polypropylenglykols der OH-Zahl 10,6 mit einem Unsättigungsgrad
von 0,005 mAq/g (Acclaim 12200 der Fa. Arco) werden mit 166,5 g Isophoron
diisocyanat bei 100°C bis zum Erreichen des theoretischen NCO-Gehaltes von
0,38% prepolymerisiert. Das erhaltene Polyurethanprepolymer hat ein berechnetes
mittleres Molekulargewicht von 22 000. Nach Abkühlen auf 60°C tropft man 175,5 g
N-(3-Trimethoxysilylpropyl)asparaginsäure-diethylester (hergestellt gemäß EP-A
596 360, Bsp. 5) zügig zu und rührt, bis im IR-Spektrum keine Isocyanatbande mehr
zu sehen ist. Das erhaltene Alkoxysilyl-Endgruppen aufweisende Polyurethan
prepolymer hat eine Viskosität von 30 000 mPas (23°C).
Ein auf eine Glasplatte gegossener Film härtet unter Katalyse mit Dibutylzinndiacetat
innerhalb von 24 Stunden zu einem elastischen Kunststoff einer Shore A-Härte von
12.
In einem handelsüblichen Planetenmischer werden die folgenden Komponenten zu
einem gebrauchsfertigen Dichtstoff verarbeitet:
41,6 Gew-Teile Prepolymer aus Beispiel 3
14,6 Gew.-Teile Diisoundecylphtalat (Weichmacher)
0,20 Gew.-Teile Dibutylzinn-bis-acetoacetonat (10%ig gelöst in Solventnaphta 100)
1,50 Gew.-Teile Vinyltrimethoxysilan
41,6 Gew.-Teile Fällungskreide (Typ: Socal UIS2)
41,6 Gew-Teile Prepolymer aus Beispiel 3
14,6 Gew.-Teile Diisoundecylphtalat (Weichmacher)
0,20 Gew.-Teile Dibutylzinn-bis-acetoacetonat (10%ig gelöst in Solventnaphta 100)
1,50 Gew.-Teile Vinyltrimethoxysilan
41,6 Gew.-Teile Fällungskreide (Typ: Socal UIS2)
Die Mischung wird 10 Minuten bei einem Druck von 100 mbar dispergiert, wobei
die Innentemperatur auf 60°C ansteigt. Anschließend werden
0,5 Gew.-Teile N-Aminoethyl-3-aminopropyl-methyldimethoxysilan
zugegeben und bei einem Druck von 100 mbar durch 10 minütiges Rühren einge arbeitet.
0,5 Gew.-Teile N-Aminoethyl-3-aminopropyl-methyldimethoxysilan
zugegeben und bei einem Druck von 100 mbar durch 10 minütiges Rühren einge arbeitet.
Der so hergestellte Dichtstoff zeigt eine ausgezeichnete Standfestigkeit, haftet auf
nahezu allen Untergründen und härtet mit einer Hautbildungszeit von ca. 1,5 Stunden
aus.
Claims (6)
1. Alkoxysilan-Endgruppen aufweisende Polyurethanprepolymere die herge
stellt werden durch Umsetzung von
- A) linearen Polyurethanprepolymeren hergestellt durch Umsetzung von
- a) einer aromatischen, aliphatischen oder cycloaliphatischen Diisocyanatkomponente mit einem NCO-Gehalt von 20% bis 60% mit
- b) einer Polyolkomponente, die als Hauptkomponente ein Poly oxyalkylendiol umfaßt, das ein Molekulargewicht von 3000 bis 20 000 aufweist, mit
- B) Alkoxysilan- und Aminogruppen aufweisenden Verbindungen der
Formel (I)
in welcher
R und R' für gleiche oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlen stoffatomen stehen
und
X, Y, Z für gleiche oder verschiedene Alkyl- oder Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste, für eine Alkoxygruppe steht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polyurethanprepolymere A) ein mittleres, aus NCO-Gehalt und NCO-Funktionalität berechnetes Molekulargewichts von 15 000 bis 50 000 aufweisen.
2. Alkoxysilan-Endgruppen aufweisende Polyurethanprepolymere gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyurethanprepolymere A) ein
mittleres, aus NCO-Gehalt und NCO-Funktionalität berechnetes Molekular
gewichts von 20 000 bis 40 000 aufweisen.
3. Alkoxysilan-Endgruppen aufweisende Polyurethanprepolymere gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der Polyurethan
prepolymere A) Polypropylenoxydpolyether mit einen Gesamt-Unsättigungs
grad von maximal 0,04 mÄq/g und einem mittleren, aus OH-Gehalt und
Funktionalität berechneten Molekulargewicht von 8000 bis 20 000 eingesetzt
werden.
4. Alkoxysilan-Endgruppen aufweisende Polyurethanprepolymere gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X, Y, und Z unabhängig von
einander für Methoxy- oder Ethoxy stehen.
5. Verfahren zur Herstellung von Alkoxysilan-Endgruppen aufweisenden
Polyurethanprepolymeren gemäß Anspruch 1 bis 4 durch Umsetzung von
- A) linearen Polyurethanprepolymeren eines mittleren, aus NCO-Gehalt
und NCO-Funktionalität berechneten Molekulargewichts von 15 000
bis 50 000,
mit - B) Alkoxysilan- und Aminogruppen aufweisenden Verbindungen der
Formel (I)
in welcher
R und R' für gleiche oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoff atomen stehen
und
X, Y, Z für gleiche oder verschiedene Alkyl- oder Alkoxyreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste, für eine Alkoxygruppe steht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polyurethanprepolymere A) ein mittleres, aus NCO-Gehalt und NCO-Funktionalität berechnetes Molekulargewichts von 15 000 bis 50 000 aufweisen.
6. Verwendung Alkoxysilan-Endgruppen aufweisender Polyurethanprepolymere
gemäß Anspruch 1 zur Herstellung von niedermoduligen Dichtstoffen.
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