DE19843612C2 - Vorrichtung zum Zerspanen von Holz - Google Patents
Vorrichtung zum Zerspanen von HolzInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zerspanen von Holzstämmen mit
einem rotierenden Messerring, der an seinem inneren Umfang mit parallel zu seiner
Rotationsachse ausgerichteten Schneidmessern bestückt ist, mit einem Halte- und Ein
führsystem für die Holzstämme, durch welches die Holzstämme an ihrem einen Ende
gehalten und mit dem entgegengesetzten, freien Ende in den Messerring einführbar
sind und mit einer Vorschubeinrichtung zur Erzeugung einer auf die freien Enden der
Holzstämme gerichteten Bewegung des rotierenden Messerringes, welche ein auf einer
Kreisbahn schwenkbares Teil aufweist, auf welchem der rotierende Messering ange
ordnet ist, wobei die Schwenkachse und die Rotationsachse des Messerringes parallel
zueinander ausgerichtet sind.
Vorrichtungen zum Zerspanen von Holz sind im Stand der Technik seit längerer Zeit
bekannt. Mit der Entwicklung von Holzwerkstoffen, wie beispielsweise Spanplatten,
Faserplatten, Spanholzbalken, Spanholzformteilen usw. haben derartige Technologien
an Bedeutung gewonnen und sind stetig vervollkommnet worden.
Einer der jüngst entwickelten Holzwerkstoffe ist das "Oriented Strand Board" (OSB),
eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Spanplatte. Unter dem Begriff "Strands"
sind in diesem Zusammenhang großflächige Holzspäne mit bevorzugter Geometrie,
beispielhaft 100 mm × 14 mm × 0,5 mm, zu verstehen, die flächig kreuzweise überein
andergeschichtet zu OSB verleimt werden. Die so entstehenden Platten zeichnen sich
gegenüber herkömmlichen Spanplatten durch wesentlich höhere Festigkeit aus. Sie
weisen außerdem aufgrund der Lageorientierung der Holzspäne einen bedeutend ge
ringeren Anteil Klebstoff bzw. ein günstigeres Verhältnis der Bestandteile Holz und
Klebstoff auf, was zu einer Einsparung von Klebstoffen führt.
Allerdings sind mit der Entwicklung der OSB auch die Anforderungen an die Qualität
der Holzspäne gestiegen, denn die genannten Vorteile sind nur bei Einhaltung der
Spangeometrie, vor allem der Spandicke, erreichbar.
An die entsprechenden Einrichtungen zur Holzzerspanung wird also vordergründig die
Forderung gestellt, Späne mit definierter Qualität zu liefern. Diese Bemühung um
Spanqualität hat in jüngster Zeit zur Entwicklung von Zerspanungsmaschinen für
Stamm- und Restholz, beispielsweise für nicht abgelängtes Rundholz, geführt, bei de
nen die Zerspanung mit einem rotierenden Messerring vorgenommen wird. Dieser Mes
serring weist im wesentlichen die Geometrie eines Hohlzylinders auf, über dessen inne
ren Umfang radialsymmetrisch verteilt parallel zur Rotationsachse ausgerichtete
Schneidmesser angeordnet sind.
In den Messerring hinein wird zyklisch abschnittweise ein Bündel von parallel zur Rota
tionsachse ausgerichteten Holzstämmen geschoben, und zwar jeweils um ein Längen
maß, das der Abmessung der Messer in axialer Richtung entspricht; dabei befinden sich
die Messer zunächst noch nicht in Eingriff mit den Holzstämmen. Nach dem Einschie
ben der Holzstämme werden diese durch ein Haltesystem geklemmt und dann der ro
tierende Messerring in radialer Richtung auf den in seinen Innenraum, die sogenannte
Zerspanungskammer, hineinragenden Abschnitt der Holzstämme zu bewegt, infolge
dessen die Messer mit den Stämmen in Kontakt kommen und die Zerspanung erfolgt,
bei der sich durch den Schäleffekt, die die parallel zur Längsrichtung der Holzstämme
ausgerichteten rotierenden Messer bewirken, die geforderte Spanqualität ergibt.
Selbstverständlich spielen beim Spanentstehungsprozess im Hinblick auf die Spanquali
tät Vorschubgeschwindigkeit, Messervorstand, Teilung des Messerringes bzw. Mes
seranzahl am Umfang, Schnittgeschwindigkeit, Radius des Flugkreises der Schneiden
usw. eine wesentliche Rolle. Hierzu sind bereits weitreichende Untersuchungen erfolgt,
die Ergebnisse sind bekannt und werden bereits genutzt. Allerdings ist ein weiteres
wesentliches Kriterium bei der Herstellung von Strands noch nicht hinreichend gelöst,
nämlich die Menge der bei einem Messerringumlauf erzielbaren Späne gleicher Quali
tät, insbesondere gleicher Spandicke.
Betrachtet man die Bewegungskurven der Schneidmesser, so ergibt sich, daß jede
Schneide während des Zerspanungsvorganges eine Bahn beschreibt, die spiralförmig
verläuft und einer Schraubenlinie mit einer Steigung entspricht, die von der Vor
schubrichtung und von der Vorschubgeschwindigkeit abhängig ist.
In Bezug auf die Vorschubbewegung sind prinzipiell die Horizontalzerspanung und die
Vertikalzerspanung bekannt, wobei die Bezeichnungen horizontal und vertikal auf die
Vorschubrichtung des Messerringes hinweisen. In der Patentschrift DE 35 05 077 C2
beispielsweise ist eine Maschine zur Horizontalzerspanung dargestellt, bei der das
Holzbündel auf einer horizontal angeordneten Gleitwand abgelegt, über diese Gleit
wand gleitend mit Hilfe eines Zuführschiebers in den Innenraum des Messerringes ein
geschoben und in dieser Position mit Klemmelementen gehalten wird. Sodann erfolgt
die Vorschubbewegung des rotierenden Messerringes in horizontaler Richtung bei
spielsweise von links nach rechts, wobei die Zerspanung des Holzbündels erfolgt. Die
Tiefe der Zerspanungskammer ist dabei durch die axiale Länge der einzelnen Messer
vorgegeben.
Bei den vertikal zerspanenden Maschinen besteht der prinzipielle Unterschied im Ver
gleich zum Horizontalzerspaner im wesentlichen in der vertikaler gerichteten Vor
schubbewegung des Messerringes. Hier wird ebenfalls zunächst mit Hilfe einer Zufüh
reinrichtung ein Bündel von Holzstämmen in das Innere des Messeringes vorgescho
ben, ebenfalls wieder um einen Weg, der der achsialen Länge der Messer entspricht.
Danach wird der rotierende Messerring in eine vertikale Vorschubbewegung versetzt,
wobei die Zerspanung erfolgt. So ist aus der Patentschrift DE 43 35 348 C1 ein Lang
holzzerspaner bekannt, bei dem die Vorschubbewegung vertikal, und zwar aufwärts
gegen das Holzbündel gerichtet ist. Analog hierzu ist die Ausführung von Zerspa
nungseinrichtungen mit vertikaler Abwärtsbewegung des Messeringes denkbar.
Charakteristisch für beide beschriebenen Anordnungen ist die geradlinige Vorschub
bewegung. Der dabei ablaufende Zerspanungsvorgang soll im folgenden kurz erläutert
werden. Dazu zeigt Fig. 1 die prinzipielle Darstellung eines Messeringes mit mG = 36
Messern. Von diesen Messern können theoretisch lediglich die mE = 18 Messer im Ein
griff sein, die auf dem Halbkreis in Vorschubrichtung angeordnet sind. Wird nun eine
vertikal aufwärtsgerichtete Vorschubbewegung, wie in Fig. 1 dargestellt, angenommen,
so ergeben sich für die einzelnen Schneiden in Abhängigkeit von ihrer augenblicklichen
Position am Umfang des Messerringes unterschiedliche Vorschubwege, die unter
schiedliche Spandicken zufolge haben.
In Fig. 1 sind für unterschiedliche Phasenwinkel α bei der Rotation des Messerringes
jeweils eine Schneide A und die der Schneide A nacheilende Schneide B dargestellt. Es
ist ersichtlich, daß sich die größte Spandicke bei d3, die geringste Spandicke bei d1 er
gibt. Die entstehenden Spandicken sind also von der jeweiligen Position eines
Schneidmessers am Umfang des Messerringes abhängig, bei welcher der Eingriff er
folgt.
Um einen Bewertungsmaßstab für die Qualität der gelieferten Späne in Bezug auf die
Positionen der Schneidmesser zu finden, teilt man den Umfang des Messerringes in
Sektoren ein, von denen Spänen geliefert werden, deren Dicken innerhalb einer zuläs
sigen Toleranzgrenze liegen.
In Fig. 2 ist der Messerring für einen Vertikalzerspaner mit Aufwärtszerspanung in ein
zelne Phasensektoren unterteilt, wobei sich die Sektoren in Vorschubrichtung erstrec
ken und sich die Unterteilung an der Messeranzahl orientiert. Da von der Gesamtanzahl
von mG = 36 Messern theoretisch nur mE = 18 Messer im Eingriff sein können und diese
18 Messer symmetrisch zur Rotationsachse verteilt sind, ergibt sich eine Anzahl von
neun Sektoren S1 bis S9. Es wird davon ausgegangen, das innerhalb eines jeden Sektors
Späne mit einer Dicke anfallen, die innerhalb eines zulässigen Toleranzbereiches lie
gen.
Daraus ergibt sich schlußfolgernd, daß man Späne hinreichend einheitlicher Dicke erst
dann erhält, wenn das Holzbündel beim Zerspanungsprozess lediglich in einem der
Sektoren, unter Umständen in zwei oder drei benachbarten Sektoren, beispielsweise
der Sektoren S1 und S2, vorgehalten wird. Zugleich aber ist klar, daß die Wirtschaftlich
keit einer Zerspanungseinrichtung insbesondere im Zusammenhang mit der Herstel
lung von OSB ganz wesentlich davon abhängig ist, wieviele Späne einheitlicher Dicke
bei einer Umdrehung des Messerringes produziert werden. Im Diagramm nach Fig. 3
sind die über jedem Sektor S1 bis S9 dargestellten Flächen ein Maß für die in diesem
Sektor anfallenden Spanmengen. Daraus ist erkennbar, daß lediglich die Späne aus den
Sektoren S1 und S2, je nach Schärfe der Qualitätsanforderung eventuell auch noch aus
dem Sektor S3 genutzt werden können. Daraus wird zugleich der Nachteil erkennbar,
der dem Stand der Technik anhaftet, nämlich daß die pro Zeiteinheit erzeugbare Menge
an Spänen hinreichender Qualität sehr gering ist.
In DE 29 47 199 A1 ist eine Holzzerspanungsmaschine beschrieben, die zur Zerspa
nung von nicht abgelängtem Rundholz mittels einer Messerwelle ausgebildet ist. Die
Messerwelle ist schwenkbar an einer Schwinge gelagert, die in einen Zerspanungsraum
eintaucht, in den das Rundholz hineingefördert wird. Der Zerspanungsraum weist auf
einer Seite eine feste Seitenwand und auf der anderen Seite eine mit der Messerwelle
gemeinsam schwenkbare Seitenwand auf, wobei an der schwenkbaren Seitenwand ein
mit der Messerwelle zusammenarbeitendes Gegenmesser vorgesehen ist.
Nachteiligerweise ist mit einer derartigen Einrichtung die für OSB angestrebte Span
qualität nicht erreichbar, da bei einer Messerwelle die Spanentstehung und Spanabfüh
rung nicht ohne Richtungsumkehr der Späne möglich ist, d. h. die Späne müssen entge
gengesetzt zu der Richtung, in der sich das Holz relativ zur Messerwelle bewegt, ab
fließen. Aufgrund der bei dieser Richtungsumkehr auf die Späne wirkenden Kräfte ent
stehen lediglich kurze, an undefinierter Stelle gebrochene Späne, die deshalb nicht die
Span-Geometrie aufweisen, die für die Herstellung von OSB erforderlich ist.
Die DE-AS 22 07 901 offenbart eine Zuführeinrichtung für einen Messerwellenzerspa
ner, bei dem zwei gekrümmte Seitenwände das Holz in Richtung Messerwelle mit un
terschiedlichen Geschwindigkeiten vorschieben. Dabei ist die Vorschubgeschwindigkeit
des Holzes dort am größten, wo der dem Vorschub entgegengesetzte Geschwindig
keitsvektor der umlaufenden Messer am größten ist. Mit anderen Worten: Das Holz
wird nahe der äußeren Seitenwand, die den größeren Krümmungsradius aufweist, mit
größerer Zuführgeschwindigkeit befördert als nahe der inneren Seitenwand mit dem
kleineren Krümmungsradius, wobei die Umlaufrichtung der Messer vom äußeren Radi
us zum inneren Radius gerichtet ist. Daraus folgt, daß die Spanmenge, die am äußeren
Radius entsteht, mit der Drehung der Messerwelle mitgenommen und durch den Be
reich des inneren Radius geführt werden muß, in dem schon eine große Spanmenge
anfällt, wodurch Spanstauungen verursacht werden mit der Folge, daß die Späne unde
finiert brechen und somit die erreichbare Spanqualität den Anforderungen an Späne für
OSB nicht genügt.
In DE 26 35 146 A1 ist eine Holzzerspanungsmaschine beschrieben, bei der eine Holz
zuführrinne gegenüber einer umlaufenden Messerwelle um eine ortsfeste horizontale
Schwenkachse auf- und abschwenkbar ist, wobei die Rotationsachse der Messerwelle
und die Schwenkachse der Holzzuführrinne senkrecht zueinander ausgerichtet sind.
Dabei dient die rechtwinklige Ausrichtung von Rotationsachse der Messerwelle zur
Schwenkachse der Holzzuführrinne dem Zweck, die Aufnahme von Querkräften wei
testgehend spiel- und schwingungsfrei zu ermöglichen. Auch bezüglich dieses Messer
wellenzerspaners gilt, daß die erzielbare Spanqualität aus den bereits vorgenannten
Gründen nicht die Forderungen erfüllen kann, die an die Spanqualität von OSB zu stel
len sind.
Daraus ableitend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zum
Zerspanen von Holzstämmen der vorbeschriebenen Art derart weiterzubilden, daß mit
jeder Umdrehung des Messerrades eine größere Anzahl von Spänen, die den vorbe
schriebenen Qualitätsanforderungen genügt, herstellbar ist.
Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß die Holzstämme zwischen zwei Sei
tenwänden gehalten sind, die eine keisbogenförmige Krümmung aufweisen, wobei die
Krümmungsmittelpunkte der beiden Seitenwände in der Schwenkachse des Messerrin
ges liegen und der Krümmungsradius einer ersten Seitenwand kleiner und der Krüm
mungsradius der zweiten Seitenwand größer ist als der Schwenkradius der Rotati
onsachse des Messerringes.
Mit der auf einer gekrümmten Bahn verlaufenden Relativbewegung zwischen dem Mes
serring und dem Bündel der zu zerspanenden Holzstämme wird erreicht, daß einzelne
der Spansektoren "gestaucht", andere hingegen "gedehnt" werden. Damit sind die Flä
chen über den Spansektoren (vgl. Fig. 3) nicht mehr symmetrisch zur Rotationsachse
verteilt, sondern unsymmetrisch so verschoben, daß sich ein größerer Anteil von Spä
nen mit innerhalb der vorgegebenen Toleranz liegender Qualität ergibt.
Auf dem schwenkbaren Teil, beispielsweise einer Wippe, auf dem der Messerring ange
ordnet ist, können auch der Antriebsmotor für den Messerring und die Übertragungs
glieder für die Drehbewegung des Antriebsmotors zum Messerring angeordnet sein.
Hieraus ergeben sich vorteilhafte konstruktive Gesichtspunkte, da der Antriebsmotor
zugleich als Gegengewicht zur Masse des Messerringes genutzt und auf der entgegen
gesetzten Seite der Schwenkachse montiert sein kann. Zur Erzeugung der Schwenkbe
wegung kann ein hydraulischer Antrieb vorgesehen sein, beispielsweise ein Hydrau
likzylinder, der so mit dem Schwenkhebel verbunden ist, daß beim Ausfahren der Kol
benstange der Messerring gegen das zu zerspanende Holzbündel vorgeschoben wird.
In diesem Zusammenhang besteht eine im Rahmen der Erfindung liegende Besonder
heit darin, daß die Seitenwände so ausgebildet sind, daß sie abschnittweise, etwa der
axialen Ausdehnung der Messer entsprechend, in den Messerring hineinragen und ge
stellfest zum Messerring angeordnet sind. Beim Betreiben der erfindungsgemäßen Vor
richtung, die entsprechend dieser Variante ausgeführt ist, folgen die Seitenwände der
Bewegung des Messerringes, wobei sie sich relativ zu den Holzstämmen bewegen. Dar
aus ergibt sich insbesondere der Vorteil, daß die aufgrund der periodischen Vorschub
bewegung immer kürzer werdenden Holzstämme auch mit kurzen Längen innerhalb
der Zerspanungskammer noch sicher gehalten werden.
Weiterhin kann die Erfindung in der Weise ausgestaltet sein, daß der Messerring nicht
auf einer Wippe oder einem Schwenkhebel, sondern auf einem Führungsschlitten gela
gert ist, der auf einer Kurvenbahn, bevorzugt ebenfalls einer Kreisbahn, verschiebbar
angeordnet ist. Auch hier kann der Antriebsmotor für den Messerring ebenfalls mit auf
dem Führungsschlitten montiert sein und es ist auch hier vorteilhaft, zur Erzeugung
der Vorschubbewegung einen Hydraulikzylinder zu verwenden, der einerseits gestell
fest und andererseits mit dem Führungsschlitten verbunden ist und der beim Ausfah
ren der Kolbenstange den Führungsschlitten bewegt und damit die Vorschubbewegung
auslöst.
In einer analogen Ausgestaltungsvariante kann weiterhin vorgesehen sein, daß der
Messerring mit einem Getriebeglied eines viergliedrigen Koppelgetriebes, beispielswei
se einer Schubkurbelkette, verbunden und dabei auf einer Kreisbahn beweglich ist.
Auch in diesem Fall ist es vorteilhaft, zur Auslösung der Bewegung des Koppelgetrie
bes bzw. der Vorschubbewegung des Messerringes das Koppelgetriebe mit einem hy
draulischen Antrieb zu verbinden.
Eine sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung läßt sich erzielen, wenn der Krüm
mungsradius der Vorschubbewegung in einem Bereich zwischen 1800 mm und
2500 mm liegt.
Denkbar und im Rahmen der beschriebenen Erfindung liegend sind selbstverständlich
auch Anordnungen, bei bei denen eine Vorschubbewegung des Messeringes auf einer
ungleichmäßig gekrümmten Kurvenbahn, beispielhaft einer Parabel, erfolgt.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert
werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1 den Eingriff der Schneiden während der Rotation des Messerringes
Fig. 2 ein Beispiel für die Einteilung des Messerringes in Spansektoren
Fig. 3 ein Beispiel für die Verteilung der Spandicke über die Spansektoren
nach dem Stand der Technik
Fig. 4 die Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung
Fig. 5 ein Diagramm mit der Verteilung der Spandicken über die Spansek
toren bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
In Fig. 4 ist eine Vorrichtung zum Zerspanen von Holzstämmen 1 dargestellt, in der ein
Messerring 2 um eine Rotationsachse 3 drehbar gelagert ist. In der Darstellung nach
Fig. 4 verläuft die Rotationsachse 3 senkrecht zur Zeichenebene, die Holzstämme 1 sind
mit ihrer Längsrichtung parallel zur Rotationsachse 3 ausgerichtet.
Der Messerring 1 weist die geometrische Form eines Hohlzylinders auf, der an seinem
inneren Umfang 4 mit Schneidmessern 5 bestückt ist. Die Schneidmesser 5 sind radial
symmetrisch am inneren Umfang 4 des Messerringes 2 verteilt, d. h. sie haben gleichen
Bogenabstand zueinander. In der Darstellung nach Fig. 4 sind beispielhaft zwanzig
Schneidmesser 5 vorgesehen.
Weiterhin umfaßt die Vorrichtung ein Einschub- und Haltesystem für die Holzstämme 1,
wobei zur Realisierung der Haltefunktion im wesentlichen eine erste Seitenwand 6, eine
zweite Seitenwand 7, eine Grundfläche 8 sowie eine Gegenwand 9 vorgesehen sind.
Auf der Grundfläche 8 sind die Holzstämme 1 abgelegt, und zwar so, daß sie in ihrer
Längsrichtung bzw. in Richtung der Rotationsachse 3 auf der Grundfläche 8 gleitend
verschiebbar sind. Die auf der Grundfläche 8 abgelegten und durch die beiden Seiten
wände 6 und 7 seitwärts gehaltenen Holzstämme 1 sind dabei zu einem Bündel aufge
schichtet. Das Ablegen der Holzstämme 1 auf der Grundfläche 8 zum Zwecke der Be
schickung der Vorrichtung erfolgt außerhalb des Messerringes 2.
Nach der Beschickung der Vorrichtung bzw. nach der Ablage der Holzstämme 1 auf der
Grundfläche 8 zwischen den Seitenwänden 6 und 7 erfolgt durch das Einschubsystem,
welches zeichnerisch nicht näher dargestellt ist, das Vorschieben der Holzstämme 1
(senkrecht zur Zeichenebene) in den Innenraum des Messerringes 2, d. h. in die Zerspa
nungskammer 10 hinein. Dazu werden die Holzstämme 1 um ein Längenmaß in den
Messerring 2 eingeschoben, das der Länge der Schneidmesser 5 in axialer Richtung
entspricht.
Nunmehr wird der Zerspanungsvorgang eingeleitet, indem der Messerring 2 in Dre
hung um die Rotationsachse 3 versetzt und sodann auf die sich in der Zerspanungs
kammer 10 in relativer Ruhe zum Messerring 2 befindenden Holzstämme 1 zu bewegt
wird. Der Zerspanungsprozeß setzt dann ein, wenn die rotierenden Schneidmesser 5
mit den dem Umfang 4 am nächsten liegenden Holzstämmen 1 zum Eingriff kommen.
Die dabei auftretenden Vorschubkräfte werden von den Seitenwänden 6 und 7, vor
allem aber von der Gegenwand 9 aufgenommen.
Um nun zu erreichen, daß während des Zerspanungsvorganges eine möglichst große
Menge von Holzspänen mit gleicher Qualität bzw. mit einer innerhalb eines vorgege
ben Toleranzbereiches liegender Spandicke hergestellt werden, ist vorgesehen, daß die
Vorschubbewegung des Messerringes 2 auf einer Kurvenbahn erfolgt. Die Bahnbewe
gung, die die Rotationsachse 3 des Messerringes 2 dabei beschreibt, ist beispielhaft als
Kreisbahn 11 kennzeichnet. Gemäß Fig. 4 verläuft die Kreisbahn 12 in der Zeichenebe
ne, d. h. die Rotationsachse 3 ist senkrecht zu der Kreisfläche ausgerichtet, die von der
Kreisbahn 11 eingeschlossen wird.
Die Bewegung der Rotationsachse 3 auf der Kreisbahn 11 wird durch eine Wippe 12
erzielt, die um eine Schwenkachse 13 kippbar gelagert und auf welcher der Messerring
2 drehbar montiert ist. Ebenfalls auf der Wippe 12 angeordnet ist der Antriebsmotor
14, der zur Erzeugung der Drehbewegung des Messerringes 2 dient und zu diesem
Zweck über einen Riementrieb 15 mit dem Messerring 2 verbunden ist.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Schwenkbewegung des Messerringes
2 entgegengesetzt zur Uhrzeigerrichtung, d. h. das Eigengewicht der Holzstämme 1
wirkt den Vorschubkräften entgegen. Davon abweichend sind aber auch Ausgestaltun
gen denkbar, bei denen die Schwenkbewegung des Messerringes 2 dem Uhrzeigersinn
gleichgerichtet vorgenommen wird, wobei sich der Messerring 2 etwa in Wirkungsrich
tung der Erdschwerkraft auf die Holzstämme 1 zu bewegt und die Holzstämme 1 ge
gen die Erdschwerkraft und die durch den Messerring 2 wirkenden Vorschubkräfte zu
halten sind.
Zur Erzeugung der Schwenkbewegung der Wippe 12 um die Schwenkachse 13 und
damit zur Erzeugung der Vorschubbewegung des Messerringes 2 gegen die Holzstäm
me 1 ist ein Hydraulikzylinder 16 vorgesehen. Das Hydrauliksystem, mit welchem der
Hydraulikzylinder 16 verbunden ist, der Antriebsmotor 14 für den Messerring 2 wie
auch der Antriebsmechanismus für das Einschub- und Haltesystem sind mit einer An
steuerrichtung verbunden, die zeichnerisch nicht weiter ausgeführt ist und die auch
nicht ausführlicher beschrieben werden soll, da sie aus dem Stand der Technik bereits
bekannt ist. Diese Ansteuereinrichtung nimmt in Abhängigkeit von einem Ablaufpro
gramm, in dem die vorbeschriebenen Bewegungsabläufe gespeichert sind, die Auslö
sung und Koordination der Einzelbewegungen vor, wie Einschieben der Holzstämme 1
in die Zerspanungskammer 10 durch Ansteuerung des Einführsystems, Einschalten der
Rotation des Messerringes 2 durch Ansteuerung des Antriebsmotors 14, Einleiten der
Vorschubbewegung des Messerringes 2 durch Beaufschlagung des Hydraulikzylinders
16, Umkehrung der Vorschubbewegung durch gegenläufiges Beaufschlagen des Hy
draulikzylinders 16, wiederholtes Einschieben der Holzstämme 1 in die Zerspanungs
kammer 10 usw.
Die während des Zerspaltungsprozesses produzierten Späne fallen der Schwerkraft
folgend in den Trichter 17, aus welchem sie zur Weiterverarbeitung zu OSB abtranspor
tiert werden.
Die erste Seitenwand 6 und die zweite Seitenwand 7 sind kreisbogenförmig gekrümmt
ausgeführt, wobei die Krümmungsmittelpunkte beider Seitenwände 6, 7, ebenso wie
der Krümmungsmittelpunkt der Kreisbahn 11, in der Schwenkachse 13 liegen. Der
Krümmungsradius der Seitenwand 6 ist dabei kleiner, der Krümmungsradius der Sei
tenwand 7 größer als der Krümmungsradius der Kreisbahn 11 ausgeführt, so daß die
Kreisbahn 11 zwischen beiden Seitenwänden 6 und 7 verläuft. Durch die der Kreisbahn
11 folgenden Krümmungen der Seitenwände 6 und 7 wird vorteilhaft erreicht, daß
während des gesamten Zerspanungsvorganges stets die gleichen Spansektoren des
Messerringes 2 mit den Holzstämmen 1 in Eingriff bleiben.
Im Rahmen der Erfindung liegen weiterhin Ausgestaltungsvarianten, die die erste Sei
tenwand 6, die zweite Seitenwand 7, die Grundfläche 8 wie auch die Gegenwand 9 be
treffen. So ist es denkbar, diese hinsichtlich ihrer Ausdehnung in Richtung auf den
Messerring 2 unterschiedlich auszuführen, wobei beispielsweise die Seitenwände 6 und
7 ebenso wie die zu zerspanenden Abschnitte der Holzstämme 1 in den Zerspanungs
raum 10 hineinragen und der Vorschubbewegung des Messerringes 2 folgend um die
Schwenkachse 13 schwenkbar angeordnet sein können, während die Gegenwand 9
gestellfest angeordnet bleibt. Diese Ausgestaltung hat zwar den Vorteil, daß die Holz
stämme 1 innerhalb des Messerringes 2 bzw. in der Zerspanungskammer 10 während
des gesamten Zerspanungsvorganges einen seitlich gut geführten Halt haben, jedoch
erfordert die Relativbewegung zwischen den Seitenwänden 6 und 7 und der Gegen
wand 9 die Relativbewegung zwischen den Seitenwänden 6 und 7 und den Holzstäm
men 1 die Überwindung der Anlagekräfte, mit denen die Holzstämme 1 an den Seiten
wänden 6 und 7 anliegen und damit höhere Vorschubkräfte.
In ähnlicher Weise kann vorgesehen sein, daß die Grundfläche 8 in den Zerspanungs
raum hineinragend und der Vorschubbewegung des Messerringes 2 folgend beweglich
angeordnet ist.
Bei Anwendung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Vorrichtung und deren Varian
ten beim Zerspanen von Holzstämmen 1 ist die in Fig. 5 dargestellte Veränderung des
Spandiagrammes erzielbar. In Fig. 5 ist zu erkennen, daß die von den einzelnen Span
sektoren gewonnenen Spanmengen nicht mehr symmetrisch zur Rotationsachse 3 ver
teilt sind, wie das beim Stand der Technik der Fall war (vgl. Fig. 3), sondern daß hier
eine auf die Rotationsachse 3 bezogene Unsymmetrie zu verzeichnen ist, die zur Folge
hat, daß beispielsweise eine größere Menge an Spänen aus den benachbarten Spansek
toren S1, S2 und S3 verfügbar sind. Damit ist entsprechend der Aufgabe der Erfindung
vorteilhaft eine höhere Verfügbarkeit von Spänen einheitlicher Qualität erreicht. Die
Breite zwischen den Seitenwänden 6, 7 und der Bereich zwischen den Seitenwänden
6, 7, der die Holzstämme 1 aufnimmt, können innerhalb der Zerspanungskammer 10
auf die Sektoren ausgerichtet werden, die Späne hinreichender Qualität und größerer
Menge liefern.
Eine unter diesen Gesichtspunkten vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ergibt sich, wenn der Abstand zwischen Schwenkachse 13 und Rotati
onsachse 3 mit 2.200 mm ausgeführt ist und der Winkel β, um den die Rotationsachse
3 schwenkbar ist, etwa 50° beträgt.
Dabei sollte, wie in Fig. 4 dargestellt, die Verbindungsgerade zwischen Schwenkachse
13 und Rotationsachse 3 vor Beginn des Zerspanungsvorganges, d. h. während der Zu
führung der Holzstämme 1 in die Zerspanungskammer 10, etwa horizontal ausgerich
tet sein und die Vorschub- bzw. Schwenkbewegung des Messerringes 2 um die
Schwenkachse 13 sollte in Richtung R erfolgen.
Der Durchmesser des inneren, mit den Schneidmessern 5 bestückten Umfanges 4 des
Messerringes 2 kann vorteilhaft wie der Abstand zwischen Schwenkachse 13 und Rota
tionsachse 3 mit 2.200 mm ausgeführt sein. Der Krümmungsradius der ersten Seiten
wand 6 sollte 1.550 mm betragen, während der Krümmungsradius der zweiten Seiten
wand 7 bei 3.050 mm liegen sollte. Damit ist der Abstand zwischen der Kreisbahn 11,
auf der sich die Rotationsachse 3 bewegt, und der Seitenwand 6 um einen Betrag von
200 mm kleiner als der Abstand zwischen der Kreisbahn 11 und der Seitenwand 7.
Durch diese Unsymmetrie der Positionierung der beiden Seitenwände 6, 7 in bezug auf
die Bewegungsbahn der Rotationsachse 3 ergibt sich eine weitere Verbesserung der
Verfügbarkeit von Spänen einheitlicher Qualität.
1
Holzstämme
2
Messerring
3
Rotationsachse
4
innerer Umfang
5
Schneidmesser
6
erste Seitenwand
7
zweite Seitenwand
8
Grundfläche
9
Gegenwand
10
Zerspanungskammer
11
Kreisbahn
12
Wippe
13
Schwenkachse
14
Antriebsmotor
15
Riementrieb
16
Hydraulikzylinder
17
Trichter
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Zerspanen von Holzstämmen (1),
- - mit einem rotierenden Messerring (2), der an seinem inneren Umfang (4) mit par allel zu seiner Rotationsachse (3) ausgerichteten Schneidmessern (5) bestückt ist,
- - mit einem Halte- und Einführsystem für die Holzstämme (1), durch welches die Holzstämme (1) an ihrem einen Ende gehalten und mit dem entgegengesetzten, freien Ende in den Messerring (2) einführbar sind und
- - mit einer Vorschubeinrichtung zur Erzeugung einer auf die freien Enden der Holzstämme (1) gerichteten Bewegung des rotierenden Messerringes (2), welche ein auf einer Kreisbahn (11) schwenkbares Teil aufweist, auf welchem der rotie rende Messering (2) angeordnet ist, wobei die Schwenkachse (13) und die Rotati onsachse (3) des Messerringes (2) parallel zueinander ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Holzstämme (1) zwischen zwei Seitenwänden (6, 7) gehalten sind, die eine keisbogenförmige Krümmung aufweisen, wobei die Krümmungsmittelpunkte der beiden Seitenwände (6, 7) in der Schwenkachse (13) des Messerringes (2) liegen und
- - der Krümmungsradius einer ersten Seitenwand (6) kleiner und der Krümmungs radius der zweiten Seitenwand (7) größer ist als der Schwenkradius der Rotati onsachse (3) des Messerringes (2).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsra
dius der ersten Seitenwand (6) etwa 1.550 mm, der Schwenkradius des Messer
ringes (2) etwa 2.200 mm, der Krümmungsradius der zweiten Seitenwand (7) et
wa 3.050 mm und der Innendurchmesser des Messerringes (2) etwa 2.200 mm
betragen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiten
wände (6, 7) abschnittsweise in den Messerring (2) hineinragend ausgebildet und
gestellfest zum Messerring (2) angeordnet sind, wobei sie, der Bewegung des
Messerringes (2) folgend, relativ zu den Holzstämmen (1) beweglich sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Messerring (2) auf einem auf einer Kurvenbahn, bevorzugt einer Kreisbahn (11),
verschieblich gelagerten Teil angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Messerring (2) mit einem Getriebeglied eines viergliedrigen Koppelgetriebes, be
vorzugt einer Schubkurbelkette, fest verbunden und mit diesem auf einer Kreis
bahn (11) beweglich ist.
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