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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In der Gebäudesystemtechnik werden eine Vielzahl von Sensoren und Aktoren eingesetzt. Die Aktoren und Sensoren sind in ihren Funktionen programmierbar. Sensoren sind neben anderen Geräten auch Tastsensoreinheiten, die eine oder mehrere Tasten besitzen und auf sogenannte Busankoppler aufgesteckt werden. Diese Busankoppler können sowohl an eine Zweidrahtleitung als auch an eine Netzleitung mit aufgeprägten Steuersignalen angeschlossen sein. Den Tasten können unterschiedliche Funktionen zugeordnet werden. Eine Taste der Tastsensoreinheit kann die Funktionen Schalten, Dimmen, Jalousiesteuerung, Lichtszenensteuerung, Wertgeber und andere ausführen.
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Eine erweiterte Anzahl von Funktionen wird in vielen Anwendungen gewünscht, die über die Grundfunktionen einer Tastsensoreinheit hinausgehen. Jedoch stehen für die Bedienung der Funktion in der Regel nur wenige Tasten zur Verfügung, z. B. 8 Stück, und da für die Vielzahl der Funktionen mehr Tasten erforderlich sind, müssen heute auch mehrere Tastsensoreinheiten eingesetzt werden. Dies führt zu einer Erhöhung der Kosten für diese Funktionen.
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Beispielsweise wird gewünscht, dass 8 Tasten die Funktion Schalten von 8 Schaltaktoren besitzen, aber auch mit 8 Tasten die Funktion Dimmen von Dimmaktoren gefordert wird. Es muss daher eine Tastsensoreinheit für Schalten und eine Tastsensoreinheit für Dimmen eingesetzt werden.
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Zeitabläufe werden heute durch zusätzliche Geräte wie Uhren gesteuert. Diese Uhren sind in der Regel in Verteilerschränken untergebracht, so dass die Bedienung nicht am Tastsensor erfolgt und so müssen für ein manuelles Steuern und ein zeitgesteuertes Steuern des gleichen Verbrauchers unterschiedliche Geräte bedient werden. Dies ist für den Bediener schwierig erlernbar.
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In manchen Fällen ist die Bedienung von Tastsensoreinheiten nur durch qualifiziertes Personal zugelassen oder die Funktionen müssen zeitweise gesperrt werden. Dies wird heute durch konstruktive Maßnahmen wie z. B. Schlüsselschalter oder Installationen der Tastsensoreinheit in einem verschlossenen Gehäuse ermöglicht.
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Ein dem Oberbegriff des Hauptanspruches entsprechendes Verfahren ist durch die
DE 196 15 827 A1 bekannt geworden. Durch diese Druckschrift ist ein Verfahren zur Umschaltung von Bedienebenen einer Tastsensoreinheit bekannt geworden, die aus mehreren Tasten und Leuchtdioden zusammengesetzt ist und die mit einem Busankoppler von einem Installationsbus der Gebäudesystemtechnik verbunden ist, wobei die elektrische Umschaltung von einer ersten Bedienebene in eine zweite Bedienebene einer Tastsensoreinheit durch gleichzeitiges und wahlweises Betätigen von mehreren Tasten erfolgt.
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Des weiteren ist durch die Bedienungsanleitung für den Taschenrechner TI-55III/TI-rt der Fa. Texas Instruments 1981, 1983, Druckvermerk 1110638-0012; S. 110, 111, 118–121; A. 120, Abs. 5 v. unten eine Tastatur bekannt geworden, welche Tasten aufweist, die mit einer Doppelfunktion hinterlegt sind. Zur Aktivierung der zweiten Bedienebene ist dabei zunächst eine bestimmte Taste der Tastatur zu betätigen.
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Zudem ist es durch die Druckschrift ROSE, Michael: Gebäudesystemtechnik, Verlag Hüthig, Heidelberg, 1993, ISBN 3-7785-2239-6, S. 43–61; ins. S. 43, Mitte bekannt, bei einem Installationsbus einen Telegrammaufbau zu benutzen, wobei ein kompletter Datenblock zur Übertragung von Informationen verwendet wird. Das Telegramm beinhaltet außer den zu transportierenden Daten selbst sämtliche zusätzlich benötigten Informationen in bestimmten Feldern, z. B. Priorität, Quelladresse, Zieladresse, Routingzähler und Datensicherung. Der Installationsbus benutzt ein ereignisorientiertes Übertragungsverfahren, d. h. wenn nichts passiert ist der Bus frei. Eine Übertragung wird durch das Auftreten eines Ereignisses ausgelöst z. B. dann, wenn eine Taste eines Busgerätes betätigt wird.
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Außerdem ist durch die Druckschrift PC-Tastatur, Siemens-Nixdorf eine Tastenbetätigung bekannt geworden, wobei in Verbindung mit der Betätigung der Umschalttaste, Feststelltaste oder Alttaste die Umschaltung auf eine zweite Bedienebene erfolgt, wobei dieses durch Aufleuchten einer LED angezeigt wird.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, welches die Funktionen nach dem Stand der Technik weiter verbessert, insoweit, dass noch weitere Funktionen in einem Gerät zusammengefasst sind und durch bestimmte zusätzliche Verfahrensweisen ermöglicht werden, ohne dass dazu eine zusätzliche Taste notwendig ist.
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Die genannte Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Zur weiteren Erläuterung der erfindungsgemäßen Verfahren wird auf die Zeichnungen verwiesen, in deren
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in 1 die Anordnung einer Tastsensoreinheit mit Tasten und Leuchtdioden veranschaulicht ist;
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in 2 die Draufsicht auf die Tastsensoreinheit dargestellt ist;
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in 3 das Blockschaltbild der Tastsensoreinheit dargestellt ist;
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in 4 die Draufsicht auf die Tastsensoreinheit mit einer Drei-Tasten-Bedienung dargestellt ist;
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in 5 die Draufsicht auf die Tastsensoreinheit mit einer Tastenfolge dargestellt ist;
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in 6 das Zeitdiagramm einer Telegrammfolge veranschaulicht ist;
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in 7 das Zeitdiagramm einer anderen Telegrammfolge dargestellt ist.
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Gemäß 1 ist die Tastsensoreinheit 4 über die Anwendungsschnittstelle 3 mit dem Busankoppler 2 verbunden, der seinerseits an eine Busleitung angeschlossen ist. Die Busleitung 1 kann aus einer Zweidrahtleitung oder aus einer Netzleitung mit aufgeprägten Steuersignalen bestehen. Die Tastsensoreinheit 4 kann durch Betätigen der Tasten 5 bis 12 bedient werden und zeigt über Leuchtdioden 13 bis 20 den Schaltzustand der entsprechenden Aktoren oder den Betriebszustand der Tastsensoreinheit an.
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2 zeigt eine Ausführungsform der Tastsensoreinheit 4 in der Draufsicht. Sie besteht aus 8 Tasten 5 bis 12 und 8 Leuchtdioden 13 bis 20. Mit den Tasten 5 bis 12 können die Grundfunktionen durch die Betätigung einer Taste ausgelöst werden, oder die erweiterten Funktionen durch Betätigen beliebiger Tastenfolgen oder -kombinationen ausgelöst werden.
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Im Blockschaltbild der 3 sind die in der Tastsensoreinheit 4 enthaltenen Elemente, Anwendungsschnittstelle 3, Anpassung 21 an den Mikrocontroller 22, Tasten 5 bis 12 und Leuchtdioden 13 bis 20 dargestellt. Der Mikrocontroller 22 erkennt die Bedienungen der Tasten 5 bis 12 und löst die Grundfunktionen oder erweiterten Funktionen aus.
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In 4 ist eine Umschaltung der Tastsensoreinheit 4 von einer Bedienebene in eine zweite Bedienebene gezeigt. Durch gleichzeitiges Drücken mehrerer Tasten, zum Beispiel der Taste 5 und Taste 7 und Taste 12, für einen definierten Zeitraum, z. B. 3 Sekunden, ändert sich die Bedienebene der Tasten 5 bis 12. Die Tastsensoreinheit 4 ist jetzt auf eine zweite Bedienebene eingestellt. Sie bestätigt die Umschaltung auf die zweite Bedienebene durch zeitweises Blinken durch wenigstens einer der Leuchtdioden 13 bis 20. Die Rückkehr in den Betrieb mit der ersten Bedienebene kann in gleicher Betätigungsweise erfolgen.
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An einem Beispiel sei die Funktionsweise näher erläutert: Die Tasten 5 bis 12 sind in der ersten Bedienebene so konfiguriert, dass die Funktion Schalten mit ihnen eingestellt ist. Durch das gleichzeitige und zeitlich definierte Drücken der Taste 5, 7 und 12 wird die Tastsensoreinheit 4 in eine zweite Bedienebene gebracht, wodurch anstelle der Funktion Schalten die Funktion Dimmen auf den Tasten 5 bis 12 eingestellt ist. Mit einer Tastsensoreinheit mit 8 Tasten können somit mehr als 8 Funktion eingestellt werden und auch mehr als 8 unterschiedliche Aktoren angesteuert werden. Durch eine andere Tastenkombination als das gleichzeitige Drücken der Tasten 5, 7, 12 kann eine weitere Bedienebene eingestellt werden. Beispielsweise kann die Tastsensoreinheit 4 dann auch keine Funktion in dieser Bedienebene haben. Sie ist dann für eine normale Bedienung gesperrt und kann nur durch die vorgenannte Tastenkombination in eine Bedienebene gebracht werden, die wieder eine Bedienung zulässt.
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In 5 ist eine Umschaltung der Tastsensoreinheit 4 vom Betrieb der ersten Bedienebene in den Betrieb einer zweiten Bedienebene durch eine codierte Umschaltung gezeigt. Durch eine Betätigungsreihenfolge – Erstens Drücken der Taste 5, Zweitens Drücken der Taste 7, Drittens Drücken der Taste 10, Viertens Drücken der Taste 12 – ändern sich die Funktionen der Tasten 5 bis 12. Die Tastsensoreinheit 4 bestätigt die Umschaltung durch zeitweises Blinken wenigstens einer der Leuchtdioden 13 bis 20. Nun kann die Tastsensoreinheit 4 in einer zweiten Bedienebene betrieben werden oder auch in einen Sperrzustand versetzt werden. Die Rückkehr in den Betrieb mit der ersten Bedienebene kann durch die gleiche Betätigungsreihenfolge realisiert werden.
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Die Tastsensoreinheit 4 kann durch unterschiedliche Bedienarten – z. B. gleichzeitiges Drücken mehrerer Tasten oder Betätigung bestimmter Tasten in einer definierten Reihenfolge in die unterschiedlichsten Bedienebenen gebracht werden.
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Die Umschaltung von Bedienebenen kann auch durch Telegramme über die Busleitung 1 erfolgen, indem die Tastsensoreinheit 4 den Befehl „Bedienebene X” von anderen Busteilnehmern erhält.
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Eine weitere Möglichkeit der Umschaltung, die nicht in den Zeichnungen dargestellt ist, kann beispielsweise durch in der Tastsensoreinheit 4 integrierte Infrarot- oder Funkempfänger erfolgen, die die Befehle zur Umschaltung der Bedienebene mit Hilfe von Infrarot oder Funk erhalten. Dadurch werden die Bedienebenen durch Handsender mit Infrarot oder Funk fernbedienbar und wechselbar.
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Außerdem kann das erfindungsgemäße Verfahren zusätzlich für Bedienungen von Zeitabläufen benutzt werden.
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Durch Telegrammfolgen 32 und 33, die durch das Drücken von zwei Tasten der Tastsensoreinheit 4 ausgelöst werden erfolgt ein zeitlich versetztes Ansteuern von Aktoren (6 und 7). Eine erste Telegrammfolge 32 wird durch das Drücken einer definierten Taste z. B. Taste 5 und eine zweite Telegrammfolge 33 wird durch das Drücken einer definierten Taste z. B. Taste 8 ausgelöst.
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Die Tastsensoreinheit 4 sendet nach dem Drücken der Taste 5 (6) die Telegramme 23 bis 30 aus, die unterschiedliche Zieladressen und Werte besitzen. Der zeitliche Abstand der Telegramme 23 bis 30 ist durch die Zeitabstände 31 bis 37 festgelegt.
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In 7 sendet die Tastsensoreinheit 4 nach dem Drücken der Taste 8 die Telegramme 38 bis 45 aus, jedoch besitzen die Zeitabstände 46 bis 52 nun eine andere Länge als die Zeitabstände 31 bis 37 in 6. Auch die Zieladressen und Werte der Telegramme 38 bis 45 sind im Vergleich zu den Telegrammen 23 bis 30 unterschiedlich. Die Tastsensoreinheit 4 mit 8 Tasten 5 bis 12 kann damit 8 unterschiedliche Telegrammfolgen mit unterschiedlichsten Zieladressen, Werten und Zeitabständen aussenden.