DE19820199C1 - Klotzbremseinheit für Schienenfahrzeuge - Google Patents
Klotzbremseinheit für SchienenfahrzeugeInfo
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- B61—RAILWAYS
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Klotzbremseinheit (1) für Schienenfahrzeuge, mit einem Gehäuse (3) sowie mit quer zur Betätigungs- und Bremsrichtung bewegbaren Hängelaschen (9), an deren einen Ende ein Bremsklotzhalter (1) aufgehängt ist, wobei das Gehäuse (3) und die vom Bremsklotzhalter abgewandten Enden der Hängelaschen über wenigstens ein Federelement (5, 6) miteinander verbunden sind, welches in seinen beiden Federrichtungen unterschiedliche Widerstandsmomente hat. Dabei ist das wenigstens eine Federelement (5, 6) im wesentlichen parallel zur Betätigungs- und Bremskraftrichtung (F¶B¶) zwischen den vom Bremsklotzhalter abgewandten Enden der Hängelaschen (9) und dem Gehäuse (3) ausgerichtet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Klotzbremseinheit für Schienenfahr
zeuge nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der EP 0 665 154 B1 ist eine Klotzbremseinheit bekannt, die
einem Rad eines Schienenfahrzeuges zugeordnet ist, welches ei
nen Spurkranz aufweist und zu einem Radsatz gehört, der im
Fahrzeug- oder Drehgestellrahmen querbeweglich angeordnet ist.
Die der Klotzbremseinheit zugeordnete Befestigungs bzw. Aufhän
gevorrichtung ist dabei derart ausgelegt, daß sie etwaige seit
liche Bewegungen der Räder mit der Klotzbremseinheit mitvoll
ziehen kann. Zu diesem Zweck umfaßt die Aufhängevorrichtung
zwei seitlich pendelnd bewegbare Hängelaschen und zur Abstüt
zung in Rahmenlängsrichtung obere und untere Druck oder
Zugglieder. Die beiden Hängelaschen erstrecken sich beidseits
der Klotzbremseinheit bis zu deren unterem Ende und sind mit
diesem zusammen mit den unteren Druck- oder Zuggliedern verbun
den. Das obere Ende der Klotzbremseinheit ist zudem mit wenig
stens einem der oberen Druck- oder Zugglieder verbunden.
Aus der EP 0 147 880 A2 ist es darüber hinaus bekannt, die den
Bremsklotzhalter tragenden Hängelaschen als Blattfederpaket
auszubilden, wobei die Blattfedern in einer Richtung zum Kom
pensieren der Schräge des Konus des zu bremsenden Radprofiles
vorgespannt sind.
Aus der gattungsgemäßen EP 0 665 152 A1 ist es bekannt, den
Bremsklotzhalter am Gehäuse der Klotzbremseinheit mit Hilfe
zweier beidseits des Bremsklotzhalters angeordneter Blattfedern
querbeweglich aufzuhängen und dabei die beiden Blattfedern je
weils an ihrem unteren Ende mittels eines Festlagers sowie zwi
schen dem unteren und dem oberen Ende mittels eines Loslagers
mit dem Gehäuse zu verbinden. Der Bremsklotzhalter wird ferner
mittels einer starren Hängelasche an den oberen Enden der
Blattfeder aufgehängt. Diese Konstruktion hat sich an sich be
währt. Verbesserungswürdig ist aber nach der Erkenntnis der Er
findung, daß die Federelemente während des Bremsvorganges beim
seitlichen Ausbiegen durch Anlaufen an den Spurkranz ein uner
wünschtes rückstellendes oder zustellendes Moment auf den
Bremsklotz ausüben können (im wesentlichen aufgrund der auf die
Federelemente wirkenden Umfangskraft). Die Erfindung zielt dar
auf ab, dies auf konstruktiv einfache Weise zu vermeiden und
eine gute Querbeweglichkeit bei geringen, von der Fahrtrichtung
weitgehend unabhängigen, Rückstellkräften zu gewährleisten.
Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch den Gegenstand des An
spruches 1. Die Erfindung zeichnet sich somit gegenüber dem
gattungsgemäßen Stand der Technik dadurch aus, daß das Feder
element in einem
Winkel von 0 bis ungefähr 30° relativ zur Betätigungs und
Bremskraftrichtung (FB) zwischen den vom Bremsklotzhalter abge
wandten Enden der Hängelaschen und dem Gehäuse derart ausge
richtet ist, daß bei Bremsungen entstehende Umfangskräfte in
Richtung des größeren Widerstandsmomentes des Federpaketes ab
gestützt werden.
Gegenüber dem Stand der Technik bietet die Erfindung damit den
besonderen Vorteil, daß die über den Bremsklotz eingeleitete
Umfangskraft zum größeren Teil über das größere Widerstandsmo
ment des Federpakets abgestützt ist, so daß die Bremskraft
keine oder aber nur eine geringe Auslenkung des Federelementes
bewirkt. Dies hat zur Folge, daß die Rückstellkräfte des Fede
relementes verringert werden können, wodurch wiederum die auf
den Spurkranz wirkenden Kräfte reduziert und größere Auslenkun
gen der Klotzbremseinheit in Richtung der Radachse möglich wer
den, ohne daß der konstruktive Aufwand der Aufhängevorrichtung
gegenüber dem Stand der Technik erhöht würde.
Eine konstruktiv unkomplizierte Variante der Erfindung ergibt
sich, wenn das Federelement an einem seiner beiden Enden mit
tels eines Festlagers mit dem Gehäuse verbunden ist und wenn
der Bremsklotzhalter mittels der starren Hängelasche am anderen
Ende des Federelementes aufgehängt ist.
Vorzugsweise sind ferner zwei der Federelemente vorgesehen, de
ren obere Enden miteinander in einfacher Weise durch einen
Querholzen verbunden sind, auf welchem die Hängelasche(n) pen
delnd gelagert ist/sind und der in den beiden vom Gehäuse abge
wandten Enden der Federelemente jeweils gelenkig gelagert ist.
Eine kostengünstige Möglichkeit zur Realisierung des Federele
mentes stellt eine ausgewalzte Blattfeder dar, insbesondere
derart, daß die Wandstärke der Blattfeder dem bei Bremsungen
auftretenden Spannungsverlauf angepaßt ist. Es ist auch denk
bar, das wenigstens eine Federelement als Federpaket auszubil
den.
Weitere vorteilhafte Varianten der Erfindung zeichnen sich da
durch aus, daß die wenigstens eine Blattfeder an ihrer Ein
spannstelle an den schmalen Seiten Flachstellen aufweist, an
denen sie formschlüssig eingespannt werden kann. Optional ist
auch eine im Endbereich des Federelementes vorgesehene Verzah
nung denkbar.
Es ist ferner zweckmäßig, die Blattfeder vorgespannt zu montie
ren, wobei die Vorspannung vorzugsweise durch einen gehäusefe
sten Anschlag realisiert wird. Durch den Anschlag wird ferner
unkompliziert sichergestellt, daß der Bremsklotz nicht vom
Spurkranz des Rades ablaufen kann.
Weitere vorteilhafte Varianten der Erfindung sind den übrigen
Unteransprüchen zu entnehmen.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung
anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der Er
findung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel der Fig. 1,
und
Fig. 3 eine vordere Ansicht des Ausführungsbeispiels der Fig.
1.
Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf ein Ausführungs
beispiel in üblicher Ausrichtung, so daß Begriffe wie "oben",
"unten", "rechts" und "links" nicht einschränkend zu verstehen
sind.
Fig. 1 zeigt eine Klotzbremseinheit 1, die dazu ausgelegt ist,
einem Rad eines Schienenfahrzeuges zugeordnet zu werden (siehe
Fig. 2), welches auf einer Schiene rollt, einen Spurkranz auf
weist und zu einem Radsatz gehört, der in einem Fahrzeug- oder
Drehgestellrahmen querbeweglich angeordnet ist (hier nicht de
tailiert dargestellt). Das Rad kann sich also bezüglich des
Rahmens seitlich bewegen, d. h. senkrecht zur Zeichnungsebene
der Fig. 1. Insoweit wird auf die Figuren der bereits erwähnten
BP 0 665 154 B1 verwiesen.
Die Bremsklotzeinheit 1 wirkt bei Bremsungen über einen mit
Bremsklötzen 2' versehbaren Bremsklotzhalter 2 auf das Rad ein
und wird über einen Bremszylinder, ein Übersetzungsgetriebe und
einen Hubsteller (nicht detailliert dargestellt) betätigt, die
in einem Gehäuse 3 zusammengefaßt sind. Hierzu wird erläuternd
auf die DE 41 17 632 verwiesen. Das Gehäuse 3 ist mittels Bol
zen B am Drehgestell D des Schienenfahrzeuges befestigt (siehe
Fig. 2).
Die Aufhängevorrichtung 4 weist zwei Blattfedern 5, 6 auf, die
jeweils an einem ihrer Enden an einem oberen Ansatz 7 des Ge
häuses 3 an Lagerstellen Fa, Fi fest eingespannt sind, wobei
die Blattfedern sich im wesentlichen in Richtung der Bremskraft
Fb erstrecken (hier in einem Winkel zur Hauptbremskraft, der
ca. 15° beträgt) und dabei "hochkant" angeordnet sind, d. h.
hier parallel zur Radebene bzw. zur Blattebene. Von den Lager
stellen Fa, Fi erstrecken sich die Blattfedern zu Gelenken Ga,
Gi eines Querbolzens 8, an dem eine Hängelasche 9 schwenkbar
gelagert ist, an welcher wiederum der Bremsklotzhalter 2 ange
bracht ist, während die Blattfedern 5, 6 an ihrem dem Gehäuse 3
zugewandten Enden fest eingespannt sind, sind sie an ihren an
deren Enden senkrecht zur Bild- und Radebene beweglich sind.
Die Befestigung der Blattfedern 5, 6 erfolgt an den der Hängela
sche zugewandten Enden mittels Schraubbolzen 10, die durch ein
an das Ende der Blattfedern 5, 6 angerolltes Auge 11 und durch
Bohrungen des Querbolzens 8 geführt sind. Das Auge 11 ist der
art geschlitzt (Abschnitte 11a und 11b) ausgebildet, daß der
Bolzen 8 seitlich durch den Schlitz führbar ist und dem dem Ge
häuse 3 zugewandten Ende ist die Blattfeder mit vier Bohrungen
versehen und mittels Schrauben 12 am Gehäuse 3 befestigt.
Der gehäusefeste, bügelartige Anschlag 13, der von dem vom
Bremsklotzhalter 2 mit Bremsklotz 2' abgewandten Ende des Ge
häuses 3 parallel zur Blattfeder 6 geführt ist und kurz vor dem
Querbolzen 8 zur Blattfeder hin abgewinkelt ist und an die
Blattfeder 5 anstößt, sorgt in einfacher Weise für eine Vor
spannung der Blattfedern 5, 6. Durch den Anschlag 13 wird fer
ner unkompliziert sichergestellt, daß der Bremsklotz 2' nicht
vom Spurkranz des Rades 14 ablaufen kann (siehe Fig. 2, gestri
chelte Darstellung des ausgelenkten Rades 14', sowie ergänzend
die Frontansicht der Fig. 3).
1
Klotzbremseinheit
2
Bremsklotzhalter
2
'Bremsklotz
3
Gehäuse
4
Aufhängevorrichtung
5
Blattfer
6
Blattfeder
7
Ansatz
8
Querbolzen
9
Hängelasche
10
Schraubbolzen
11
Auge
12
Schraube
13
Anschlag
14
Rad
BBolzen
DDrehgestellabschnitt
BBolzen
DDrehgestellabschnitt
Claims (15)
1. Klotzbremseinheit (1) für Schienenfahrzeuge, mit
- a) einem an einem Drehgestell des Schienenfahrzeuges an bringbaren Gehäuse (3), insbesondere zur Aufnahme eines Bremszylinders und einer Betätigungseinrichtung,
- b) quer zur Betätigungs- und Bremsrichtung bewegbaren Hänge laschen (9), an deren einen Enden ein Bremsklotzhalter (1) aufgehängt ist,
- c) wobei das Gehäuse (3) und die vom Bremsklotzhalter abge wandten Enden (1) der Hängelaschen (9) über wenigstens ein Federelement (5, 6) miteinander verbunden sind, wel ches in seinen beiden Federrichtungen unterschiedliche Widerstandsmomente hat,
- a) das wenigstens eine Federelement (5, 6) in einem Winkel von 0 bis 30°, relativ zur Betätigungs- und Bremskraftrichtung (FB) zwischen den vom Bremsklotzhalter abgewandten Enden der Hängelaschen (9) und dem Gehäuse (3) derart ausgerichtet ist, daß bei Bremsungen entstehende Umfangskräfte in Richtung des grö ßeren Widerstandsmomentes des Federelementes abgestützt werden.
2. Klotzbremseinheit (1) nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Federelement (5, 6) an einem seiner bei
den Enden mittels eines Festlagers (Fa, Fi) mit dem Ge
häuse (3) verbunden ist und daß der Bremsklotzhalter (2)
über die starren Hängelaschen (9) am anderen Ende des Fe
derelementes (5, 6) aufgehängt ist.
3. Klotzbremseinheit (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Federelement (5, 6) in einem Winkel
von 15°, zur Richtung der Bremskraft (FB) aufgehängt ist.
4. Klotzbremseinheit (1) nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Enden zweier
der Federelemente (5, 6) miteinander durch eine Querbolzen
(8) verbunden sind, auf dem die Hängelaschen (9) pendelnd
gelagert sind.
5. Klotzbremseinheit (1) nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Fe
derelement eine Blattfeder (5, 6) ist.
6. Klotzbremseinheit (1) nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfedern (5, 6)
ausgewalzte Blattfedern sind.
7. Klotzbremseinheit (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wandstärke der Blattfedern (5, 6)
dem bei Bremsungen auftretenden Spannungsverlauf angepaßt
ist.
8. Klotzbremseinheit (1) nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Fe
derelement (5, 6) als Federpaket ausgebildet ist.
9. Klotzbremseinheit (1) nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine
Blattfeder (5, 6) an ihrer Einspannstelle an den schmalen
Seiten Flachstellen aufweist, an denen sie formschlüssig
einspannbar ist.
10. Klotzbremseinheit (1) nach einem der vorstehenden Ansprü
che, gekennzeichnet durch eine im Endbereich des Federe
lementes (5, 6) vorgesehene Verzahnung.
11. Klotzbremseinheit (1) nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung der
Blattfedern (5, 6) mit wenigstens einer Schraube oder mit
Spannelementen erfolgt.
12. Klotzbremseinheit (1) nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine
Blattfeder (5, 6) ein angerolltes Auge aufweist.
13. Klotzbremseinheit (1) nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Auge geschlitzt ist.
14. Klotzbremseinheit (1) nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß an der Blattfeder (5, 6)
ein Gelenk angebracht ist.
15. Klotzbremseinheit (1) nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (5, 6)
vorgespannt montiert ist, wobei die Vorspannung vorzugs
weise durch einen gehäusefesten Anschlag realisiert ist.
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