DE19801305A1 - Bewehrungsanordnung für Mauerwerk - Google Patents
Bewehrungsanordnung für MauerwerkInfo
- Publication number
- DE19801305A1 DE19801305A1 DE19801305A DE19801305A DE19801305A1 DE 19801305 A1 DE19801305 A1 DE 19801305A1 DE 19801305 A DE19801305 A DE 19801305A DE 19801305 A DE19801305 A DE 19801305A DE 19801305 A1 DE19801305 A1 DE 19801305A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- reinforcement
- masonry
- wall
- adhesive
- arrangement according
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E04—BUILDING
- E04G—SCAFFOLDING; FORMS; SHUTTERING; BUILDING IMPLEMENTS OR AIDS, OR THEIR USE; HANDLING BUILDING MATERIALS ON THE SITE; REPAIRING, BREAKING-UP OR OTHER WORK ON EXISTING BUILDINGS
- E04G23/00—Working measures on existing buildings
- E04G23/02—Repairing, e.g. filling cracks; Restoring; Altering; Enlarging
- E04G23/0218—Increasing or restoring the load-bearing capacity of building construction elements
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E04—BUILDING
- E04G—SCAFFOLDING; FORMS; SHUTTERING; BUILDING IMPLEMENTS OR AIDS, OR THEIR USE; HANDLING BUILDING MATERIALS ON THE SITE; REPAIRING, BREAKING-UP OR OTHER WORK ON EXISTING BUILDINGS
- E04G23/00—Working measures on existing buildings
- E04G23/02—Repairing, e.g. filling cracks; Restoring; Altering; Enlarging
- E04G23/0218—Increasing or restoring the load-bearing capacity of building construction elements
- E04G2023/0251—Increasing or restoring the load-bearing capacity of building construction elements by using fiber reinforced plastic elements
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Architecture (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Electrochemistry (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Civil Engineering (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Working Measures On Existing Buildindgs (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Bewehrungsanordnung für Mauerwerk.
Eine derartige Bewehrungsanordnung für Mauerwerk ist aus der Zeitschrift "Das Mauer
werk" 2/97, S. 72-77 bekannt. Zweck der beschriebenen Mauerwerksbewehrung aus
Stahl ist die Erhöhung der Tragfähigkeit der Mau er und die Verhinderung größerer Ris
se im Mauerwerk. Dazu werden Stahlstäbe entweder einzeln oder als Gitterkonstruktion
in die Mörtelfugen, d. h. in Längsrichtung der Wand eingelegt. Auf diese Weise können
verzahnte vertikale und stufenförmige Schrägrisse, die u. a. infolge Schwindens auftre
ten, entweder vermieden oder so reduziert werden, daß sie nur noch schwer wahr
nehmbar und für die Konstruktion unschädlich sind.
Neben dieser horizontal in die Mörtelfugen eingebrachten Bewehrung ist es grundsätz
lich bei Hohlblocksteinen denkbar, auch eine im wesentlichen senkrecht verlaufende
Bewehrung vorzusehen. In der Praxis wird die Möglichkeit aufgrund des hohen Aufwan
des jedoch kaum realisiert. Bei Gasbeton- und Kalksandsteinmauerwerk sind wegen
ihres geringen Lochanteils in der Praxis keine vertikal verlaufenden Bewehrungen mög
lich.
Aufgrund der Tatsache, daß die Bewehrung in die Mörtelfugen eingebracht werden
muß, kommen vorgenannte konstruktive Maßnahmen nur bei der Neuerstellung einer
Wand in Betracht.
Aus dem Bereich der Bausanierung ist durch einen Prospekt der Firma Diplom-Ingenieur
R. Laumer, Baufertigteilwerk, 8332 Massing bekannt, Stahlbetonkonstruktionen mit Hilfe
von Stahllamellen zu verstärken, die mit Hilfe von Epoxydharzen mit den Stahlbetontei
len verbunden werden. Die Armierungslamellen werden dabei mit Hilfe des Klebers an
die Betonkonstruktion, insbesondere Decken, Unterzüge und Säulen angeklebt. Voraus
setzung für eine kraftschlüssige Verklebung ist allerdings eine aufwendige Vorbehand
lung der Stahlbetonkonstruktion, z. B. durch Sandstrahlen.
In der Veröffentlichung "Bauen mit Textilien", 1997, SH, Ss. 11-26 sind verschiedene
Einsatzmöglichkeiten für textile Armierungen erläutert. So wird beschrieben, eine Lehm
bauplatte für den Innenausbau mit Hilfe eines an den Außenseiten aufgebrachten Jute
gewebes zu stabilisieren. Ein weiterer Beitrag befaßt sich damit, dreidimensionale
Strukturtextilien für die Bewehrung von dünnwandigen, beliebig profilierten Strukturbau
teilen aus Beton einzusetzen. Ebenfalls sind Textilien mit Hohlräumen, die mit Beton
gefüllt werden sowie beschichtete Gewebe zur Verwendung mit Betonbauteilen erwähnt.
Eine Betonarmierung, bei der textile Kurzfasern dem Frischbeton beigefügt werden, hat
in der Praxis den Nachteil, daß bei der Verarbeitung eine Entmischung erfolgt und
somit eine ungleichmäßige Verteilung der Faserstücke im verarbeiteten Beton, also
eine ungleichmäßige Armierung stattfindet.
Die letztgenannte Veröffentlichung enthält weiterhin eine Untersuchung, inwieweit Glas
faser oder Kohlenstoff im Betonbau zur Armierung, insbesondere zur Aufnahme von
Zugspannungen eingesetzt werden kann. Ziel dieser Untersuchungen ist es, Alternativen
für Stahlbetonkonstruktionen zu finden, da diese zwar außerordentlich kostengünstig
bei druckbeanspruchten Bauteilen, jedoch teurer bei zugbeanspruchten Bauteilen sind.
Im Ergebnis wird festgestellt, daß vor einer unmittelbaren Anwendung textiler Materiali
en bei Betonkonstruktionen noch umfangreiche Forschungsarbeiten notwendig sind, da
eine Vielzahl von technischen Problemen noch völlig ungelöst sind.
Weiter ist aus der Patentanmeldung DE 195 25 508 A1/-Int. Cl. C04B41/70 eine Be
wehrung für Stahlbeton oder Mauerwerk bekannt die in eine Matrix
(Zementmörtelschicht) eingebettet wird. Dieses Verfahren weist gegenüber der erfin
dungsgemäßen Anordnung wesentlich schlechtere Verbundeigenschaften zwischen zu
verstärkendem Bauteil und aufzubringender Bewehrung auf da eine unmittelbare hoch
feste Verklebung nicht stattfindet. Außerdem ist der Bewehrungsvorgang (mehrere Ar
beitsgänge, Aufbringen von Mörtelschichten, Eindrücken der Bewehrung in nasse
Schichten, etc.) schwierig, arbeitsintensiv und damit teuer.
Aus der Patentanmeldung DE 42 13 839 A1/Int. Cl. E04G21/12 ist eine verklebte
oberflächige Wandbewehrung bekannt, die jedoch ausschließlich für den Fall einer
Scheibenbeanspruchung (Schubspannungen) aus Erdbeben oder Wind vorgesehen und
aufgrund ihrer diagonalen Anordnung auch nur für Scheibenbeanspruchung geeignet ist.
Eine Scheibenbeanspruchung von Mauerwerk kommt jedoch in der Praxis äußerst sel
ten vor da zur Aussteifung bei höherer Beanspruchung fast immer Stahlbetonscheiben
(Treppenhäuser, Aufzüge, etc.') eingesetzt werden. Außerdem kommt bei Scheibenbe
anspruchungen die oberflächige Lage der Bewehrung (großer Hebelarm bei Biegung)
nicht zum Tragen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bewehrungsanordnung für Mauerwerk
und ein Verfahren zur Bewehrung von Mauerwerk vorzusehen, die sich flexibel sowohl
für Alt- als für Neukonstruktionen einsetzen lassen und mit denen sich die statischen
Eigenschaften und die Gebrauchsfähigkeit des Mauerwerks bei Biegebeanspruchung
(Plattenbiegung, Beulen, Knicken) verbessern lassen. Diese Anforderung ist im Gegen
satz zu der Schubbeanspruchung sehr häufig und tritt sowohl in tragenden als auch in
nichttragenden Bauteilen auf. Weiterhin soll eine neue Verwendung für eine mittels ei
nes Klebstoffs auf ein Wandmaterial aufgebrachte Bewehrung gefunden werden.
Diese Aufgabe löst eine Bewehrungsanordnung für Mauerwerk mit einer Bewehrung, die
unmittelbar, kraftschlüssig mit der Oberfläche des Mauerwerks verbunden und im we
sentlichen orthogonal, waagerecht und/oder senkrecht angebracht ist.
Die Bewehrungsanordnung hat den Vorteil, daß sie sich nicht nur bei Neukonstruktio
nen, sondern auch bei bereits vorhandenem Mauerwerk realisieren läßt. Sie hat den
weiteren Vorteil, daß die oberflächlich aufgeklebte Bewehrung die statischen Eigen
schaften des Mauerwerks verbessert. Dadurch wird es möglich, daß bei einem Mauer
werk mit einer erfindungsgemäßen Bewehrungsanordnung, verglichen mit einem nicht
bewehrten Mauerwerk, die Wandstärken des Mauerwerks bei gleichem Tragvermögen
reduziert werden können. Dieses wiederum bedeutet eine Kosten- und Zeitersparnis
sowie einen Gewinn an Grundfläche. Gleichermaßen verbessert werden das Verfor
mungs- und Rissverhalten. Hierbei ist die Lage der Bewehrung direkt an der Oberfläche
des Mauerwerks von besonderem Vorteil. Weiterhin bietet die Erfindung den Vorteil,
daß im Vergleich zu Betonarmierungen eine große Anzahl Materialien und entspre
chend angepaßter beziehungsweise optimierter Klebstoffe verwendet werden können.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Bewehrung streifenförmig und/oder
matrixförmig und/oder flächig auf die Oberfläche des Mauerwerks aufgebracht ist.
Die Bewehrung in Streifen- und/oder Matrixform hat den Vorteil, daß sich die Beweh
rungsbahnen zeit- und kostengünstig aufbringen und in die Kraftlinien legen lassen.
Eine vollflächig geschlossene Bewehrungsstruktur, z. B. mit einer auf die Außenseite
von Außenwandkonstruktionen aufgebrachten faserverstärkten Folie hat den Vorteil,
gleichzeitig eine Erhöhung der Tragfähigkeit, eine konstruktive Verbesserung und den
Witterungsschutz der Außenwand sicherzustellen.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Bewehrung allein auf der
Innenseite von Außenmauerwerk aufgebracht ist.
Dies hat den Vorteil, daß sich für Winddruck von außen die statischen Eigenschaften
des Mauerwerks verbessern lassen, ohne daß für die Aufbringung der Bewehrung ein
Gerüst erforderlich ist. Dadurch wird eine erhebliche Kostenreduzierung im Vergleich zu
einer beidseitigen Aufbringung der Bewehrung möglich.
Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Bewehrung ein oder meh
rere der Materialien Glasfaser, Kunststoff, Mineralfaser, Kohlefaser, Porzellanfaser,
Textilfaser, Stahl, Eisen und/oder recyclebare Stoffe wie Jute oder Stroh enthält.
Dies hat den Vorteil, daß sich die Bewehrungsanordnung optimal hinsichtlich der ge
wünschten Verbesserungseigenschaften an das zu bewehrende Mauerwerk anpassen
läßt, so daß die Bewehrungsanordnung für alle Arten von Mauerwerk geeignet ist.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die kraftschlüssige Verbindung
zwischen der Bewehrung und der Oberfläche des Mauerwerks durch einen Klebstoff
hergestellt wird.
Dies hat den Vorteil, daß sich die Erfindung einfach realisieren läßt und daß keine
zusätzlichen Verankerungsmaßnahmen für die Bewehrung erforderlich sind.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Klebstoff ein minerali
scher Kleber und/oder ein Kunststoffklebstoff wie z. B. Epoxydharz ist.
Der Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, daß sich sowohl herkömmliche Binde
mittel wie Zement als auch hoch kraftschlüssige Klebstoffe einsetzen lassen, die eine
optimale Verbindung des Bewehrungsmaterials mit dem Mauerwerk ermöglichen.
Hinsichtlich des Verfahrens zur Bewehrung von Mauerwerk sieht die Erfindung vor, daß
eine Bewehrung unmittelbar auf die Oberfläche des Mauerwerks geklebt wird.
Der Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß sich die Bewehrung für Mauerwerk in
kostengünstiger Weise sowohl hinsichtlich des erforderlichen Zeitaufwands als auch
hinsichtlich der Materialien realisieren läßt.
Eine vorteilhafte Ausbildung des Verfahrens besteht darin, daß die Bewehrung streifen
förmig und/oder matrixförmig aufgeklebt wird.
Durch die streifenförmige und/oder matrixförmige Anordnung der Bewehrung kann ein
Optimum hinsichtlich der Kosten als auch hinsichtlich der Verbesserung der statischen
Mauerwerkseigenschaften erzielt werden.
Eine andere Ausbildung des Verfahrens sieht vor, daß die Bewehrung allein auf der
Innenseite von Außenmauerwerk aufgeklebt wird.
Dadurch kann die Bewehrung in vielen Fällen auf das Mauerwerk aufgebracht werden,
ohne daß ein aufwendiges Gerüst erstellt werden muß.
Die Lösung der Aufgabe sieht weiterhin vor, daß eine mittels eines Klebstoffs auf die
Oberfläche eines Wandmaterials aufzubringende Bewehrung als Mauerwerksbewehrung
verwendet wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1a und 1b einen Querschnitt sowie eine Ansicht durch eine Skelettkonstruktion
mit Mauerwerkausfachung,
Fig. 2a und 2b eine Ansicht und einen Grundriß eines zweiten Beispiels einer Ske
lettkonstruktion mit Mauerwerkausfachung und
Fig. 3 eine detaillierte Schemadarstellung einer beidseitigen Bewehrungsanordnung mit
Mauerwerk.
In der schematischen Darstellung der Fig. 1a und 1b sind zwei Geschoßdecken 1
und 2 eines mehrgeschossigen Gebäudes mit jeweils zugeordneten Unterzügen 3 und 4
dargestellt. Die Geschoßdecke 1 mit Unterzug 3 wird durch Säulen 5 gestützt. Eine
derartige Skelettkonstruktion kann beispielsweise ein Stahlskelett wie für Wolkenkratzer
oder ein Stahlbetonskelett für mehrgeschossige Gebäude sein. Die Wände 6 zwischen
dem Unterzug 3 und der darunterliegenden Geschoßdecke 2 sowie in Längsrichtung
zwischen den Säulen 5 sind ausgemauert.
Die Erfindung sieht eine Bewehrungsanordnung für das Mauerwerk 6 vor, bei der eine
Bewehrung 7 unmittelbar, kraftschlüssig mit der Oberfläche des Mauerwerks 6 verbun
den ist. Im Ausführungsbeispiel ist die Bewehrung 7 in Form von vertikal angeordneten
Streifen 7a, 7b, 7c und 7d ausgeführt. Das Material der Bewehrung kann Glasfaser,
Kunststoff, Mineralfaser, Kohlefaser, Porzellanfaser, Textilgewebe, Stahl, Eisen
und/oder recyclebare Stoffe wie Jute oder Stroh enthalten. Eine Kombination mehrerer
Materialien ist möglich. Die Materialstruktur kann z. B. ein Gewebe, ein Geflecht, eine
Maschenware oder ein Gelege sein, wie sie in der vorgenannten Veröffentlichung
"Bauen mit Textilien", S. 12 f beschrieben sind. Vorzugsweise ist die Bewehrung flach, so
daß sie nur wenig auf dem Mauerwerk aufträgt.
Die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Mauerwerk 6 und der Bewehrung stellt
ein Klebstoff 8 her, der an die Materialien des Mauerwerks und der Bewehrung z. B.
hinsichtlich der Kleb-, Temperatur- und/oder der Alterungseigenschaften angepaßt ist.
In Frage kommen unter anderem ein mineralischer Kleber, z. B. Zement oder ein Kunst
stoffklebstoff, z. B. Epoxydharz. Damit sich auf der bewehrten Mauerseite eine glatte
Oberfläche ergibt, wird auf die Bewehrungsanordnung aus Kleber und Bewehrung ein
weiteres, nicht dargestelltes Material aufgetragen. Dieses kann beispielsweise ein zu
sätzlicher Kleber, eine Folie,eine Verkleidung oder ein Putz sein. Insbesondere sofern
für die Bewehrung ein recyclebares Material genommen wird, muß darauf geachtet
werden, daß das Bewehrungsmaterial seine typischen Eigenschaften während der vor
gesehenen Lebensdauer des Gebäudes erhält.
In Fig. 1a ist schematisch eine Windbelastung W gezeichnet, die auf die Außenwand
6 wirkt. Die Windbelastung erzeugt Biegung und damit eine Zugkraft im Mauerwerk, der
der Geschoßdruck entgegenwirkt. In stark übertriebener schematischer Darstellung
ergibt sich bei nicht bewehrter Wand eine Durchbiegung 9. Es gehört zu den Vorteilen
der Erfindung, daß die Bewehrung 7 optimal auf die Kraftverhältnisse im bzw. des Mau
erwerks abgestimmt werden kann. Die streifenförmige Bewehrung 7 möge dabei die
industriell gefertigte Breite a haben. Die Streifen seien im Abstand b, der in Fig. 1
äquidistant ist, angeordnet. Die senkrechte Anordnung der Bewehrungsstreifen ergibt
sich in Fig. 1b dadurch, daß die Mauer 6 am unteren Fußpunkt durch ihr Gewicht
gehalten wird und oben typischerweise durch eine Verdübelung fixiert ist. Die Beweh
rung 7 wirkt nun einer Durchbiegung 9 der Mauer entgegen, so daß das bewehrte
Mauerwerk nur eine geringe Durchbiegung erleidet. Streifenbreite und Streifenabstände
können variiert werden. Insbesondere können die Streifen in die Kraftlinien gelegt bzw.
der Beanspruchung an jeder Stelle des Bauteils angepaßt werden.
Ist umgekehrt jedoch eine Durchbiegung der Mauer zulässig, so ermöglicht die Beweh
rungsanordnung geringere Wandstärken des Mauerwerks. Beispielsweise kann man je
nach Funktion der Wand als Außen- oder Innenwand statt des üblichen Ziegelformats
einer 36,5-er Wand eines der Ziegelformate 24, 17,5 oder sogar 14,5 bzw. noch kleinere
Ziegelformate verwenden. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß das Mauerwerk weniger
Volumen hat, woraus zunächst eine erhebliche Geldersparnis resultiert, weil weniger
Material benötigt wird. Darüberhinaus ergibt sich ein Zeit- und damit ein weiterer Geld
vorteil, weil eine dünnere Wand typischerweise schneller erstellt werden kann. Schließ
lich ermöglicht eine dünnere Wand eine größere Geschoßfläche.
Der besondere Vorteil der Bewehrungsanordnung besteht darin, daß sich die vorge
nannten Wirkungen auch bei industriellen Gebäuden, beispielsweise Bürogebäuden, mit
einer relativ großen Geschoßhöhe ergeben. Aufgrund der in Fig. 1 erläuterten Kraft
verhältnisse ist es meistens ausreichend, die Bewehrung 7 auf der Innenseite- der Außen
mauer aufzubringen. Ebenso wie bei der Verstärkung bereits bestehender Mauer
werksstrukturen ergibt sich dadurch der Vorteil, daß die Bewehrung im Innenausbau
aufgebracht werden kann, so daß ein Außengerüst nicht erforderlich ist. Daraus ergibt
sich ein weiterer Kostenvorteil.
In den Fällen, wo durch die Bewehrung z. B. das Knick-oder Beulverhalten der Mauer
werkswand verbessert werden soll, wird die Bewehrung beidseitig aufgebracht.
Eine vollflächig geschlossene Bewehrungsstruktur, z. B. mit einer faserverstärkten Folie
oder einem anderen flächigen Material wie z. B. Textilgewebe, die auf die Außenseite
von Außenwandkonstruktionen aufgebracht wird, kann gleichzeitig eine Erhöhung der
Tragfähigkeit, eine konstruktive Verbesserung und den Witterungsschutz der Außen
wand sicherstellen.
Wo Putzschichten auf die Bewehrung aufgebracht werden sollen wird die Oberfläche der
Bewehrung so ausgeführt, daß sie als Putzgrund hinsichtlich der Anforderungen an
Haftung, Wärmeleitung, Wärmeableitung, etc. geeignet ist. Durch Putzbeschichtungen
oder andere Verkleidungen wird u. a. auch den Anforderungen an den Brandschutz ge
nüge getan.
Aufgrund der Tatsache, daß sich bei einem Mauerwerk mit Bewehrungsanordnung die
Durchbiegung verringert oder aber bei einem Mauerwerk geringerer Stärke im zulässi
gen Maß liegt, können Putzrisse klein gehalten werden. Der Vorteil der Bewehrungsan
ordnung gegenüber einem bewehrten Putz oder bewehrten Mörtelschichten besteht un
ter anderem darin, daß die Bewehrung unmittelbar auf das Mauerwerk aufgebracht
wird. Bekannte Konstruktionen verwenden dagegen üblicherweise ein Kunststoffgewe
be, das im Putz/Mörtel angeordnet ist, um Putzrisse klein zu halten, das jedoch keine
ausreichende kraftschlüssige Verbindung mit dem Mauerwerk eingeht. Die sich bei der
Erfindung beispielhaft ergebende Möglichkeit einer Verringerung der Wandstärke mit der
Bewehrungsanordnung ist z. B. bei bewehrten Putzen nicht möglich. Es ergibt sich im
letzteren Fall keine Verbesserung des Tragverhaltens der Wand.
Fig. 2 mit den Teilfiguren 2a und 2b zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfin
dung, bei dem gleiche Elemente wie in Fig. 1 mit gleichen Bezugszeichen versehen
sind. Der Unterschied zu Fig. 1 besteht im wesentlichen darin, daß die Bewehrung 10
matrixförmig mit der Oberfläche des Mauerwerks 6 verbunden ist. Die Matrixform ist
durch vertikale und horizontale Bewehrungsstreifen 11 beziehungsweise 12 hergestellt.
Damit bei dieser Ausführungsform die Dicke der Bewehrung insbesondere an den Kno
tenpunkten der Bewehrungsstreifen klein bleibt, ist es zweckmäßig, ein flaches Geflecht
oder ein flaches Gewebe für die Bewehrung zu benutzen.
Ein Detail einer beidseitig auf Mauerwerk aufgebrachten Bewehrungsanordnung ist in
Fig. 3 dargestellt, in der die Mauer durch Elemente 20 hergestellt ist, die durch Mörtel
fugen 21 miteinander verbunden sind. Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die
Bauteile der Mauer aus beliebigem Material bestehen können, beispielsweise Ton,
Kalksandstein oder Gasbeton; auch Hohlblockbausteine sind geeignet. Der Klebstoff 8
sorgt für eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Mauer und der Bewehrung 11.
Über dem Klebstoff und der Bewehrung 11 ist eine Glättungsschicht 22, beispielsweise
ein Putz oder eine Folie aufgetragen.
Die Bewehrung und das Verfahren zu ihrer Herstellung beziehen sich auf alle gemauer
ten Bauteile wie Wände, Stützen, Unterzüge, Decken, etc. sowie auf Bauteile aus Mate
rialien (Ziegel, Gasbeton, Kalksandstein, etc.), die ursprünglich im Mauerwerksbau ver
wendet wurden (Ziegelelementdecken, Gasbetonfertigteile etc.).
Die Bewehrungsanordnung für das Mauerwerk und das Verfahren lassen sich optimal an
die jeweils gestellte Bauaufgabe anpassen. Parameter sind dabei u. a. die Mauerstärke,
das Bewehrungsmaterial, das Mauerwerksmaterial und das Klebstoffmaterial. Mit allen
diesen Parametern läßt sich ein optimales Mauerwerk mit glatter Oberfläche erreichen.
Die Bewehrungsanordnung ist dabei für Mauerwerk erheblich besser geeignet als für
Beton, für den sie grundsätzlich auch in Frage kommt, weil die Beanspruchung und
damit die Scherspannung in der Klebefuge und die Zugspannung in der Armierung von
Mauerwerk üblicherweise geringer als von Betontragteilen ist. Es sei ausdrücklich er
wähnt, daß sich die Bewehrungsanordnung nicht nur bei hohen und/oder neu zu erstel
lenden Gebäuden vorteilhaft einsetzen läßt, sondern auch bei bestehenden Altbauten,
insbesondere wenn Fehler in der Statik oder den Ausführungsplänen oder ein Sanie
rungsfall vorliegen. Auch bei nachträglichen baulichen Änderungen ist die Bewehrungs
anordnung von Vorteil.
Claims (10)
1. Bewehrungsanordnung für auf Biegung beanspruchtes Mauerwerk mit einer Beweh
rung (7, 11, 12), die unmittelbar, kraftschlüssig mit der Oberfläche des Mauerwerks (6)
verbunden ist.
2. Bewehrungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung streifenförmig (7a-7d) und
/oder matrixförmig (11a-11d, 12a, 12b), im wesentlichen senkrecht und/oder waage
recht und/oder flächig aufgebracht ist.
3. Bewehrungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung allein einseitig, beidseitig
oder mehrseitig auf Mauerwerk aufgebracht ist.
4. Bewehrungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eines oder mehrere der Materialien Glasfaser,
Kunststoff, Mineralfaser, Kohlefaser, Porzellanfaser, Textilgewebe, Stahl, Eisen
und/oder recyclebare Stoffe wie Jute oder Stroh.
5. Bewehrungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die kraftschlüssige Verbindung zwischen
der Bewehrung und dem Mauerwerk mittels eines Klebstoffs mit mineralischem Binde
mittel und/oder eines Kunststoffklebers hergestellt ist.
6. Bewehrungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu bewehrenden Bauteile (hier als
"Mauerwerk" bezeichnet) Wände und Stützen aus Mauerwerk oder Wände, Stützen,
Unterzüge und Decken aus Materialien die ursprünglich im Mauerwerksbau verwendet
wurden (Ziegel, Gasbeton, Kalksandstein) sind.
7. Verfahren zur Bewehrung von Mauerwerk,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Bewehrung (7, 11, 12) unmittelbar auf
die Oberfläche des Mauerwerks (6) geklebt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung streifenförmig und/oder ma
trixförmig, im wesentlichen senkrecht und/oder waagerecht und/oder flächig aufgeklebt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung allein einseitig, beidseitig
oder mehrseitig auf Mauerwerk aufgebracht wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich sowohl für die Anwendung bei Neu
bauten als auch bei der Sanierung bestehender Bauten eignet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19801305A DE19801305C2 (de) | 1998-01-15 | 1998-01-15 | Bewehrungsanordnung für Mauerwerk |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19801305A DE19801305C2 (de) | 1998-01-15 | 1998-01-15 | Bewehrungsanordnung für Mauerwerk |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19801305A1 true DE19801305A1 (de) | 1999-07-29 |
DE19801305C2 DE19801305C2 (de) | 1999-11-25 |
Family
ID=7854696
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19801305A Revoked DE19801305C2 (de) | 1998-01-15 | 1998-01-15 | Bewehrungsanordnung für Mauerwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19801305C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ITRM20090206A1 (it) * | 2009-04-30 | 2009-07-30 | Francesco Borrelli | Rete antisismica |
NL2006344C2 (nl) * | 2011-03-07 | 2012-09-10 | Verbo Prefab B V | Modulair prefab bouwelement en werkwijze voor het vervaardigen daarvan. |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10100759A1 (de) * | 2001-01-10 | 2002-09-05 | Wolfgang Fennen | Kohlefaser-Ringanker als Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von tragenden, ringförmigen Zugankern auf Porenbeton-Deckenkonstruktionen mittels aufgeklebter Kohlefaser-Lamellen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE873902C (de) * | 1951-09-26 | 1953-04-20 | Wilhelm Schaefer | Putztraeger aus Gewebestreifen, insbesondere fuer Gebilde aus Betonplatten |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4213839C2 (de) * | 1992-04-29 | 2001-04-26 | Hilti Ag | Verstärkung von Bauteilen aus Mauerwerk |
DE19525508C2 (de) * | 1994-08-16 | 1999-01-21 | Hochtief Ag Hoch Tiefbauten | Verfahren zur Verbesserung der Tragfähigkeit von Bauteilen aus Stahlbeton oder Mauerwerk |
DE19714435C2 (de) * | 1997-04-08 | 1999-05-20 | Hebel Ag | Verfahren zum Errichten von bewehrtem Mauerwerk |
-
1998
- 1998-01-15 DE DE19801305A patent/DE19801305C2/de not_active Revoked
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE873902C (de) * | 1951-09-26 | 1953-04-20 | Wilhelm Schaefer | Putztraeger aus Gewebestreifen, insbesondere fuer Gebilde aus Betonplatten |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
DE-Merkblatt 309, Putzträger, 2. Aufl. 1970, der Beratungsstelle f.-Stahlverwendung, Düsseldorf * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ITRM20090206A1 (it) * | 2009-04-30 | 2009-07-30 | Francesco Borrelli | Rete antisismica |
NL2006344C2 (nl) * | 2011-03-07 | 2012-09-10 | Verbo Prefab B V | Modulair prefab bouwelement en werkwijze voor het vervaardigen daarvan. |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19801305C2 (de) | 1999-11-25 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP1427898B1 (de) | Gebäudeelement | |
DE212004000002U1 (de) | Bausteinverbund | |
DE102019128118A1 (de) | Fassadenelement und Verfahren zur energetischen Sanierung von Gebäuden | |
EP1088945B1 (de) | Fassadendämmelement | |
AT411077B (de) | Verfahren zum befestigen von wärmedämmplatten an einer wand oder einer decke | |
EP0732464B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von armierten Beschichtungen, insbesondere auf Betonoberflächen, und zugehöriges Armierungsnetz | |
DE4416536C5 (de) | Fassade mit Dämmplatten aus Meralwolle, insbesondere für Wärme-Verbundsysteme und hinterlüftete Fassaden | |
DE19828607A1 (de) | Verfahren zum Verstärken von Stahl- und Spannbetonbauteilen | |
DE19525508C2 (de) | Verfahren zur Verbesserung der Tragfähigkeit von Bauteilen aus Stahlbeton oder Mauerwerk | |
EP1482101A1 (de) | Wandbauelement, Verfahren zur Herstellung eines Wandbauelements und ein Verbindungsmittel für ein Wandbauelement | |
DE19801305A1 (de) | Bewehrungsanordnung für Mauerwerk | |
DE69910846T2 (de) | Flexible ziegelbahn und verfahren zur errichtung von gewölben mittels dieser bahn | |
EP2739800A1 (de) | Mehrschichtiges bauelement | |
DE2352843A1 (de) | Mehrschichtiges plattenfoermiges bauelement aus beton | |
DE1911444A1 (de) | Vorgefertigtes Bauelement fuer Betondecken und Betonwaende | |
EP3919702A1 (de) | Holz-beton-verbundbauteil und verfahren zur bildung eines holz-beton-verbundbauteils | |
DE102016120947A1 (de) | Verbundbauteil für ein Bauwerk | |
DE102009047917B4 (de) | Mehrschichtige, gekrümmte Leichtbauplatte sowie Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2628457A1 (de) | Schal-tafeln, fassadenplatten und andere produkte aus duennwandigem armiertem beton | |
DE19714435C2 (de) | Verfahren zum Errichten von bewehrtem Mauerwerk | |
DE606167C (de) | Hohlwand oder Decke aus Platten, vorzugsweise Korksteinplatten | |
AT414334B (de) | Bausteinverbund | |
EP3024992B1 (de) | Befestigungssystem für dämmelemente | |
DE1459969A1 (de) | Bewehrte Deckenplatte,die als vorgefertigter Bestandteil einer Geschossdecke gleichzeitig als Schalungsplatte dient | |
DE2051164A1 (de) | Fertigbau Verbundelement |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |