DE19800702A1 - Schuhhalteraggregat - Google Patents
SchuhhalteraggregatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schuhhalteraggregat einer auslös
baren Skibindung, insbesondere ein Schuhhalteraggregat zur
Halterung eines Zehenbereiches eines Skischuhes auf einem
Ski mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
Bei einem derartigen, beispielsweise zur Halterung eines Ze
henbereiches eines Skischuhes auf einem Ski ausgebildeten
Schuhhalteraggregat einer Skibindung wird ein Zehenbereich
einer Skischuhsohle eines in die Bindung eingebrachten Ski
schuhes von einer Sohlenhaltereinheit des Schuhhalteraggre
gates zangenartig umgriffen. Zu diesem Zweck verfügt diese
Sohlenhaltereinheit über einen U-förmig oder zangenartig
ausgebildeten Sohlenhalter oder über zwei separate zangenar
tig angeordnete Sohlenhalter. Die Sohlenhaltereinheit bildet
dabei einen Bestandteil einer Schuhhalteranordnung, die mit
Hilfe von zwei sich im wesentlichen in Skilängsrichtung er
streckenden, nebeneinander angeordneten Schwenkbügeln quer
zur Skilängsrichtung auslenkbar ist. Zu diesem Zweck sind
die Schwenkarme jeweils einenends an einem skifesten Teil
des Schuhhalteraggregates und anderenends jeweils an der
Schuhhalteranordnung um jeweils eine Hochachse schwenkbar
gelagert. Darüber hinaus verfügt ein derartiges Schuhhal
teraggregat üblicherweise über eine Riegeleinrichtung, die
bei Erreichen einer hinreichenden Querverstellung der Schuh
halteranordnung den einen oder zumindest den außenliegenden
Sohlenhalter entriegelt bzw. freigibt, so daß dieser um eine
Hochachse aus seiner die Skischuhsohle umgreifenden Halte
stellung in eine den Skischuh freigebenden Freigabestellung
frei verschwenkbar ist. Eine Skibindung soll üblicherweise
nicht sofort bei jeder Querverstellung der Schuhhalteranord
nung den Skischuh entriegeln, sondern erst bei einer hinrei
chenden Querverstellung ihre Entriegelungsstellung errei
chen. Der Bereich, in dem Querverstellungen der Schuhhalter
anordnung ohne eine Entriegelung des Sohlenhalters bzw. der
Sohlenhalter stattfinden können, wird üblicherweise als Ela
stizitätsbereich der Bindung bezeichnet.
Ein Schuhhalteraggregat der eingangs genannten Art verfügt
außerdem über Federmittel, mit denen die Schuhhalteranord
nung in ihre mittlere Lage bzw. in ihre Verriegelungsstel
lung vorgespannt ist. Mit Hilfe von speziellen Kulissenfüh
rungen kann dabei die einer Querverstellung entgegenwirkende
Federkraft in Abhängigkeit des Verstellweges vorgegeben wer
den. Diese Federmittel ermöglichen dadurch ein Einstellen
der Bindung derart, daß diese erst bei Erreichen einer vor
wählbaren Querkraft den Skischuh freigibt.
Darüber hinaus sind moderne Schuhhalteraggregate mit Dämp
fermitteln ausgestattet, die parallel zu den Federmitteln
wirken. Mit Hilfe dieser Dämpfermittel wird erreicht, daß
schnellen Querverstellungen der Schuhhalteranordnung größere
Kräfte entgegenwirken als langsamen Querverstellungen. Da
durch ist es möglich, die Skibindung bzw. das Schuhhalterag
gregat derart einzustellen, daß diese im Extremfall einer
seits bei einem Sturz des Skifahrers aus dem Stand die den
Skischuh bereits bei den dabei auftretenden relativ kleinen
Querkräften freigibt, wenn die dabei bewirkte Querverstel
lung relativ langsam abläuft. Der Skifahrer kann dann sofort
über eine ausreichende Bewegungsfreiheit verfügen. Gleich
zeitig bewirken die Dämpfermittel andererseits, daß bei
spielsweise bei einer Abfahrt mit hoher Geschwindigkeit
durch Bodenunebenheit verursachte harte Stöße und Schläge
gegen den Ski auch dann kein Auslösen der Bindung bzw. keine
Freigabe des Skischuhes bewirken, wenn die dabei auftreten
den Querkräfte erheblich größer sind als bei dem vorbe
schriebenen Sturz aus dem Stand. Mit Hilfe eines derartigen
Dämpfermittels kann somit die Sicherheit einer Skibindung
beträchtlich erhöht werden.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
für ein Schuhhalteraggregat der eingangs genannten Art mit
Hilfe konstruktiver Maßnahmen eine zweckmäßige Ausgestaltung
anzugeben.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch ein Schuhhalterag
gregat mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Dämp
fermittel derart am Schuhhalteraggregat anzuordnen, daß die
se direkt der Querverstellung der Schuhhalteranordnung ent
gegenwirken, indem diese sich an einem skifesten Bauteil des
Schuhhalteraggregates abstützen und mit der Schuhhalteran
ordnung oder mit einem sich zusammen mit dieser querverstel
lenden Bauteil zusammenwirken.
Hierzu wird vorgeschlagen, daß sich die Dämpfermittel beim
Dämpfen der Querverstellung der Schuhhalteranordnung inner
halb des Elastizitätsbereiches der Skibindung einerseits an
der Schuhhalteranordnung direkt oder indirekt an wenigstens
einem an der Schuhhalteranordnung angeordneten, sich mit
dieser querverstellenden Element und andererseits an einem
skifesten Bauteil abstützen. Auf diese Weise können die
Dämpfermittel derart am Schuhhalteraggregat angeordnet wer
den, daß relativ große Verstellhübe für die Dämpfung der
Querverstellung zur Verfügung stehen, wobei dann die vom je
weiligen Dämpfermittel aufzubringenden Dämpferkräfte ver
gleichsweise klein sind. Somit können beim erfindungsgemäßen
Schuhhalteraggregat relativ preiswerte Dämpfermittel verwen
det werden.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform eines der
artigen Schuhhalteraggregates, bei dem zwei nebeneinander am
Schuhhalteraggregat angeordnete Schwenkbügel sich im wesent
lichen in Skilängsrichtung erstrecken, wobei diese Schwenk
bügel einenends jeweils in einem skifesten Teil des Schuh
halteraggregates und anderenends jeweils an der Schuhhalter
anordnung jeweils um eine Hochachse schwenkbar gelagert sind
und dadurch die Querverstellung der Schuhhalteranordnung er
möglichen, kann vorgesehen sein, daß zweckmäßigerweise diese
Schwenkbügel als Elemente dienen, an denen sich die Dämpfer
mittel abstützen.
Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform können die
Dämpfermittel zwischen zwei Elementen bzw. zwischen den
Schwenkbügeln angeordnet sein. Aufgrund dieser Maßnahme sind
die Dämpfermittel vollständig im Schuhhalteraggregat bzw. in
einem Gehäuse des Schuhhalteraggregates untergebracht, so
daß die Dämpfermittel wirksam vor Umwelteinflüssen, wie Näs
se, Schnee, Eis und Verschmutzungen, geschützt sind.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Schuhhalteraggregates kann das Dämpfermittel
als Verdränger-Aggregat ausgebildet sein, das im wesentli
chen quer zur Skilängsachse im Schuhhalteraggregat angeord
net ist. Vorzugsweise kann dann dieses Verdränger-Aggregat
einen skifest am Schuhhalteraggregat gehalterten Zylinder
aufweisen, in dem ein Kolben zwei gedrosselt miteinander
kommunizierende Kammern axial trennt, wobei eine den Kolben
tragende Kolbenstange den Zylinder axial durchdringt und an
ihren Enden mit jeweils einem der Elemente bzw. Schwenkbügel
zusammenwirkt. Bei dieser Ausführungsform stimmt die Wir
kungsrichtung des als Verdränger-Aggregat ausgebildeten
Dämpfermittels im wesentlichen mit der Richtung der Querver
stellungen der Schuhhalteranordnung überein, wodurch eine
hochwirksame Dämpfung erzielbar ist.
Zweckmäßigerweise können bei einer anderen Ausführungsform
des Schuhhalteraggregat nach der Erfindung dem mit der
Schuhhalteranordnung gekoppelten Element oder den Elementen,
insbesondere den Schwenkbügeln zwei separate Dämpfermittel
zugeordnet sein, die unabhängig voneinander wirken. Insbe
sondere ermöglicht eine derartige Ausführungsform, jedes
Dämpfermittel einer anderen Querverstellungsrichtung zuzu
ordnen, wobei die Dämpfermittel so am Schuhhalteraggregat
angeordnet und gehaltert sind, daß bei einer Querverstellung
der Schuhhalteranordnung in der einen Richtung, das dieser
Querverstellungsrichtung zugeordnete Dämpfermittel mit dem
zugehörigen Element-bzw. Schwenkbügel zusammenwirkt, während
das der anderen Querverstellungsrichtung zugeordnete Dämp
fermittel in einem Ausgangszustand verbleibt. Dieser Aus
gangszustand ist dabei diejenige Stellung oder derjenige Zu
stand, den die Dämpfermittel in der Verriegelungsstellung
der Schuhhalteranordnung aufweisen. Bei einem Schuhhalterag
gregat, das nur ein für beide Querverstellungsrichtungen
vorgesehenes Dämpfermittel aufweist, kommt es nach einer
Querverstellung in der einen Querverstellungsrichtung im
Elastizitätsbereich dazu, daß die Rückstellung des Dämpfer
mittels in seinen Ausgangszustand ebenfalls gedämpft er
folgt. Für eine zwischenzeitlich auftretende Auslenkung in
der anderen Querverstellungsrichtung können dann andere
Dämpfungsbedingungen herrschen. Im Unterschied dazu kann bei
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Ausführungsform mit für
jede Querverstellungsrichtung separaten Dämpfermitteln, die
nur bei Querverstellungen in der jeweils zugeordneten Aus
lenkungsrichtung am querverstellten Element, z. B. Schwenkbü
gel, angreifen, eine Rückstellung der Schuhhalteranordnung
ungedämpft erfolgen. Eine zwischenzeitlich auftretende Quer
verstellung in der anderen Auslenkungsrichtung kann dann aus
der Mittellage bzw. Verriegelungsstellung der Schuhhalteran
ordnung heraus mit definierter Dämpfungskraft verzögert wer
den.
Eine besonders preiswerte Ausführungsform des erfindungsge
mäßen Schuhhalteraggregates ergibt sich, wenn das oder die
Dämpfermittel als Polster aus Kunststoff ausgebildet ist
bzw. sind. Außerdem arbeitet ein derartig ausgebildetes
Dämpfermittel nahezu verschleißfrei.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
anhand der Zeichnungen. Es zeigen, jeweils schematisch
Fig. 1 eine geschnittene Draufsicht auf ein erfindungs
gemäßes Schuhhalteraggregat mit einem einzelnen, als
Verdränger-Aggregat ausgebildeten Dämpfermittel,
Fig. 2 eine Schnittansicht wie in Fig. 1, jedoch einer Aus
führungsform mit zwei separaten, jeweils als Ver
dränger-Aggregat ausgebildeten Dämpfermitteln,
Fig. 3 eine Schnittansicht wie in den Fig. 1 und 2, jedoch
einer anderen Ausführungsform, die zwei separate,
als Kunststoff-Polster ausgebildete Dämpfermittel
aufweist,
Fig. 4 eine Schnittansicht wie in den Fig. 1 bis 3, jedoch
mit zwei nach Art eines Hydrolagers ausgebildeten
Kunststoff-Polstern, und.
Fig. 5 eine Schnittansicht wie in Fig. 3, wobei mit den als
Kunststoff-Polster ausgebildeten Dämpfermitteln zu
sätzlich Rückstellmittel zusammenwirken.
Entsprechend den Fig. 1 bis 5 ist ein erfindungsgemäßes
Schuhhalteraggregat 1 zur Halterung eines Zehenbereiches ei
nes nicht dargestellten Skischuhes auf einem im übrigen
nicht dargestellten Ski 2 ausgebildet und an diesem befe
stigt. Das somit den vorderen Teil einer Skibindung bildende
Schuhhalteraggregat 1 weist eine Schuhhalteranordnung 3 auf,
die aus einer in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Verriege
lungsstellung quer zur Skilängsachse auslenkbar ist. Zu die
sem Zweck ist eine Basisplatte 4 der Schuhhalteranordnung 3
mit Hilfe von zwei nebeneinander bzw. gegenüberliegend ange
ordneten, im wesentlichen in Längsrichtung des Skis 2 ver
laufenden Schwenkbügeln 5 am Ski 2 bzw. an einem skifesten
Bauteil des Schuhhalteraggregates 1 schwenkbar gelagert. Da
bei sind die Schwenkbügel 5 jeweils einenends an dem genann
ten skifesten Bauteil und anderenends an der Basisplatte 4
der Schuhhalteranordnung 3 jeweils um eine Hochachse bezüg
lich des Skis 2 schwenkbar gelagert.
An der Basisplatte 4 der Schuhhalteranordnung 3 sind in den
Ausführungsbeispielen zwei Sohlenhalter 6 jeweils um eine
Hochachse schwenkbar gelagert. Vorzugsweise sind die Sohlen
halter 6 an denselben Achsen gelagert wie die an der Basis
platte 4 angreifenden Schwenkbügel 5. Die Sohlenhalter 6
sind zwischen einer in den Fig. 1 bis 5 dargestellten
Haltestellung, in der sie den vorderen Bereich der Skischuh
sohle eines in die Bindung eingebrachten Skischuhes umgrei
fen, und einer Freigabestellung verschwenkbar, in der der
Skischuh ohne weiteres von der Skibindung freikommt. Mit
Hilfe einer nicht dargestellten, üblichen Riegeleinrichtung
sind die Sohlenhalter 6 in ihrer in den Fig. 1 bis 5 dar
gestellten Haltestellung verriegelt, solange die Schuhhal
teranordnung 3 ihre Entriegelungsstellung nicht erreicht.
Durch diese Maßnahme wird ein Elastizitätsbereich für die
Bindung ausgebildet, indem eine Querverstellung der Schuh
halteranordnung 3 aus ihrer Verriegelungsstellung möglich
ist, wobei die Sohlenhalter 6 nach wie vor in deren Halte
stellung verriegelt sind. Erst bei Verlassen des Elastizi
tätsbereiches, d. h. bei Erreichen einer vorbestimmten, hin
reichend großen Querverstellung wird der jeweils außen lie
gende Sohlenhalter 6 durch die Riegeleinrichtung entriegelt.
In dieser Entriegelungsstellung der Schuhhalteranordnung 3
kann dann der jeweils entriegelte, äußere Sohlenhalter 6 in
seine Freigabestellung verschwenken.
Um für die Bindung einen derartigen Elastizitätsbereich aus
zubilden, sind außerdem Federmittel 7 vorgesehen, mit denen
die Schuhhalteranordnung 3 in ihre Verriegelungsstellung
vorgespannt ist, so daß die Schuhhalteranordnung 3 bei Quer
verstellungen innerhalb des Elastizitätsbereiches der Bin
dung selbsttätig in ihre Mittellage bzw. Verriegelungsstel
lung zurückschwenken kann. Diese in den Ausführungsbeispie
len als Schraubendruckfeder ausgebildeten Federmittel 7
stützen sich einenends an einer Widerlagerscheibe 8 ab und
tragen anderenends einen Stempel 9, der an einem Kipphebel
10 zur Anlage kommt. Der Kipphebel 10 stützt sich in der
Verriegelungsstellung der Schuhhalteranordnung 3 mit seit
lich vorstehenden Haken 11 an zwei skifesten, vertikal ver
laufenden Bolzen 12 ab. Das dem Stempel 9 abgewandte Ende
des Kipphebels 10 ist gabelförmig ausgebildet und wirkt bei
spielsweise mit einem darin eingreifenden Fortsatz 13 der
Basisplatte 4 zusammen.
In einer anderen Ebene, beispielsweise unterhalb der Ebene,
in welcher sich der Kipphebel 10 befindet, ist ein Dämpfer
mittel 16 angeordnet, das weiter unten genauer beschrieben
wird.
Der Kipphebel 10 ist schwenkbar gelagert, wobei je nach
Querverstellungsrichtung der eine oder der andere Bolzen 12
mit dem zugehörigen Haken 11 eine Schwenklagerung ausbildet.
Wird beispielsweise die Schuhhalteranordnung 3 quer zur Ski
längsachse entsprechend den Fig. 1 bis 5 nach oben ver
stellt, wird das gabelförmige Ende des Kipphebels 10 durch
den darin eingreifenden Fortsatz 13 der Basisplatte 4 mitge
nommen. Dabei schwenkt der Kipphebel 10 um den unteren Bol
zen 12 und die dem Stempel 9 zugewandte gekrümmte Außenseite
des Kipphebels 10 verdrängt diesen in Richtung der Widerla
gerscheibe 8 entgegen der Federkraft der Schraubendruckfeder
7.
Die Vorspannung, mit der die Schraubendruckfeder 7 den Stem
pel 9 gegen den Kipphebel 10 anpreßt und somit die Kraft,
die eine Rückstellung der Schuhhalteranordnung 3 in deren
Verriegelungsstellung bewirkt, ist in den Ausführungsbei
spielen mit Hilfe einer, sich an einem skifesten Bauteil 14
abstützenden Justierschraube 15 einstellbar.
Entsprechend Fig. 1 ist das Dämpfermittel 16 als Verdränger-
Aggregat 28 ausgebildet, das einen Zylinder 17 aufweist, in
dem ein Kolben 18 zwei Kammern axial voneinander abtrennt.
Der Zylinder 17 ist dabei zwischen zwei skifesten Bauteilen
19 gehaltert und außerdem von einer Kolbenstange 20 axial
durchsetzt, die den Kolben 18 trägt. Die skifesten Bauteile
19 sind z. B. am Schuhhalteraggregat 1 befestigt oder daran
angeformt und weisen für die Kolbenstange 20 entsprechende
Durchgangsöffnungen auf.
Während einer axialen Verstellung der Kolbenstange 20 und
somit des Kolbens 18 im Zylinder 17 kann zwischen den im Zy
linder 17 ausgebildeten Kammern ein gedrosselter Fluidaus
tausch stattfinden. Beispielsweise sind dazu im Kolben-
Zylinder-Aggregat 28 dafür geeignete Austauschkanäle, wie
z. B. ein Ringspalt zwischen Kolben 18 und Zylinder 17, vor
gesehen.
Die axialen Enden der Kolbenstange 20 kommen gemäß dem in
Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel an entsprechend dafür
ausgebildeten Anlageflächen an den Schwenkbügeln 5 zur Anla
ge.
Wirkt beispielsweise eine stoßartige Querkraft auf die
Schuhhalteranordnung 3 ein, wird diese über den entsprechen
den Schwenkbügel 5 an die Kolbenstange 20 und somit auf das
Dämpfermittel 16 übertragen, so daß die Stoßkraft und folg
lich die Querverstellung gedämpft wird.
Während die freien Enden der Kolbenstange 20 im gezeigten
Ausführungsbeispiel an den Schwenkbügeln 5 lediglich anlie
gen, können diese bei anderen Ausführungsformen an den
Schwenkbügeln 5 angelenkt sein. Außerdem sind Ausführungs
formen möglich, bei denen die freien Enden der Kolbenstange
20 im dargestellten Ausgangszustand des Dämpfermittels 16
bzw. des Verdränger-Aggregates 28 noch nicht an den Schwenk
bügeln 5 anliegen.
Die an den Schwenkbügeln 5 anliegenden freien Enden der Kol
benstange 20 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel abge
rundet ausgebildet, um eine von einem sich zwischen dem je
weiligen Schwenkbügel 5 und der Kolbenstange 20 ausbildenden
Winkel unabhängige Kraftübertragung zu gewährleisten.
Entsprechend Fig. 2 sind bei einer anderen Ausführungsform
zwei separate, jeweils als Verdränger-Aggregat 29 ausgebil
dete Dämpfermittel 16 vorgesehen, die unabhängig voneinander
jeweils einem der Schwenkbügel 5 zugeordnet sind bzw. mit
diesem zusammenwirken. Der Vorteil einer derartigen Anord
nung ist beispielsweise der reduzierte Raumbedarf. Außerdem
gewährleistet eine mit zwei unabhängig voneinander arbeiten
den Dämpfermitteln 16 aufgebaute Anordnung auch bei relativ
kurzfristig aufeinander folgenden Querverstellungen in entge
gengesetzten Richtungen jeweils eine wirksame Dämpfung der
Querverstellung.
Entsprechend Fig. 3 sind bei einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform zwei separate Dämpfermittel 16 in Form von
Polstern 21 ausgebildet. Ein derartiges Polster 21 oder Kis
sen od. dgl. besteht vorzugsweise aus einem reversibel ver
formbaren Kunststoff, der hinsichtlich seiner Verformung ei
nen Hysterese-Effekt aufweist. Dieser Hysterese-Effekt zeigt
sich darin, daß sich eine durch einen kräftigen Stoß ausbil
dende Verformung des Polsters 21 aufgrund elastischer Rück
stellkräfte im Polstermaterial im Vergleich zu einem Stoß
langsam in den Ausgangszustand des Polsters 21 zurückver
formt. Dabei hängt die vom Polster-Material der Verformung
entgegengesetzte Widerstandskraft in hohem Maße von der Ge
schwindigkeit der Verformung ab. Einer raschen, stoßartig
eingeleiteten Kraft wird ein großer Widerstand entgegenge
bracht, während einer langsam eingeleiteten Verformungskraft
nur eine kleine Gegenkraft entgegensteht. Vorzugsweise soll
das Polster-Material solche Eigenschaften aufweisen, daß es
sich insbesondere selbsttätig möglichst rasch in seinen Aus
gangszustand zurückverformt, um den nächsten Stoß abfangen
zu können.
Die entsprechend Fig. 3 ausgebildeten Dämpfermittel 16 er
möglichen hinsichtlich der Dämpfung einen besonders preis
werten, robusten, wartungsfreien und nahezu verschleißfreien
Aufbau des erfindungsgemäßen Schuhhalteraggregates 1.
Entsprechend Fig. 4 kann ein anderes als Dämpfermittel 16
verwendetes Polster 22 nach Art eines Hydrolagers ausgebil
det sein. Im Inneren des Polsters 22 sind dabei mehrere Kam
mern 23 und 24 ausgebildet, in denen während eines Dämp
fungsvorganges ein gedrosselter Fluidaustausch stattfindet.
Beispielsweise ist in dem in Fig. 4 dagestellten Ausgangszu
stand des Polsters 22 eine Flüssigkeit in der inneren, ku
gelförmigen Kammer 23 gespeichert, während die damit kommu
nizierenden, äußeren Kammern 24 ihr kleinstes Volumen auf
weisen. Die Kammern 24 können auch als einzelne, die zentri
sche Kammer 23 konzentrisch einfassende Ringkammer ausgebil
det sein.
Im Falle einer Querverstellung der Schuhhalteranordnung 3
wird das entsprechende Polster 22 zusammengedrückt. Dabei
verformt sich die Kammer 23 und das darin enthaltene Hydrau
likmedium wird in die außen liegenden Kammern 24 verdrängt,
wobei dieser Hydraulikmittelaustausch gedrosselt erfolgt.
Beim Zusammendrücken des Polsters 22 können sich die Kammern
24 aufweiten und den Inhalt der Kammer 23 aufnehmen. Während
einer nachfolgenden Entspannung, d. h. bei der Rückformung
des verformten Polsters 22 in dessen Ausgangszustand, strömt
das Hydraulikmittel wieder in die Kammer 23 zurück. Diese
Rückverformung findet aufgrund elastischer Rückstellkräfte
im Polstermaterial statt, wobei in diesem Fall das Polster
material selbst keine Dämpfereigenschaft aufweisen muß, es
genügt eine elastische Federeigenschaft.
Hydrolager sind grundsätzlich aus dem Automobilbau bekannt,
wo sie zur schwingungsgedämpften Lagerung eines Motors im
Motorraum dienen.
Entsprechend Fig. 5 kann an der dem Schwenkbügel 5 zugewand
ten Seite eines wie in Fig. 3 als Kunststoffpolster 21 aus
gebildeten Dämpfermittels 16 eine Platte 25 befestigt sein,
die auf der dem Schwenkbügel 5 zugewandten Außenseite eine
linsenförmige Erhebung 26 aufweist, mit der sie am Schwenk
bügel 5 zur Anlage kommt. Auf diese Weise wird - wie in den
Ausführungsbeispielen entsprechend den Fig. 1 und 2 durch
die abgerundeten Enden der Kolbenstange 20 - eine effektive
Kraftübertragung zwischen dem Schwenkbügel 5 und dem Dämp
fermittel 16 unabhängig von der Winkelstellung des Schwenk
bügels 5 erreicht. Entsprechend dem in Fig. 5 wiedergegebe
nen Ausführungsbeispiel können für die Dämpfermittel 16
Rückstellmittel 27 vorgesehen sein, mit denen das damit aus
gestattete Dämpfermittel 16 bzw. das Polster 21 in seinen
Ausgangszustand angetrieben ist. Im in Fig. 5 dargestellten
Beispiel sind diese Rückstellmittel 27 als Schraubendruckfe
der ausgebildet, die koaxial zum Polster 21 zwischen der
Platte 25 und dem skifesten Bauteil 19 eingespannt ist.
Obwohl die Rückstellmittel 27 entsprechend Fig. 5 nur für
als Polster 21 oder 22 (vgl. Fig. 3 und 4) ausgebildete
Dämpfermittel 16 dargestellt sind, können derartige oder
entsprechend ausgebildete Rückstellmittel auch für Dämpfer
mittel 16 in Form von Verdränger-Aggregaten 28 oder 29 (vgl.
Fig. 1 und 2), verwendet werden.
Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen entsprechend den
Fig. 3, 4 und 5 ist das Polster 21 bzw. 22 nur an dem skife
sten Bauteil 19 befestigt. Bei anderen Ausführungsformen
kann jedoch auch vorgesehen sein, daß das Polster 21 bzw. 22
zusätzlich oder alternativ an dem jeweiligen Schwenkbügel 5
befestigt ist.
Bei anderen Ausführungsformen kann vorgesehen, daß die Dämp
fermittel nicht am Schwenkbügel 5, sondern beispielsweise am
Kipphebel 10 oder an der Basisplatte 4 der Schuhhalteranord
nung 3 angreifen, um auf diese Weise die Querverstellung der
Schuhhalteranordnung 3 zu dämpfen.
1
Schuhhalteraggregat
2
Ski
3
Schuhhalteranordnung
4
Basisplatte
5
Schwenkbügel
6
Sohlenhalter
7
Federmittel
8
Widerlagerscheibe
9
Stempel
10
Kipphebel
11
Haken
12
Bolzen
13
Fortsatz
14
Bauteil
15
Justierschraube
16
Dämpfermittel
17
Zylinder
18
Kolben
19
Bauteil
20
Kolbenstange
21
Polster
22
Polster
23
Kammer
24
Kammer
25
Platte
26
Erhebung
27
Rückstellmittel
28
Verdränger-Aggregat
29
Verdränger-Aggregat
Claims (12)
1. Schuhhalteraggregat einer auslösbaren Skibindung, insbe
sondere Schuhhalteraggregat zur Halterung eines Zehenberei
ches eines Skischuhes auf einem Ski, mit einer Schuhhalter
anordnung, die aus einer Verriegelungsstellung bis zu einer
quer zur Skilängsrichtung ausgelenkten, über einen Elastizi
tätsbereich der Bindung hinausgehenden Entriegelungsstellung
verstellbar am Schuhhalteraggregat gehaltert ist, wobei Fe
dermittel vorgesehen sind, die federelastisch den Querver
stellungen der Schuhhalteranordnung entgegenwirken und diese
in deren Verriegelungsstellung vorspannen, und wobei Dämp
fermittel vorgesehen sind, die dämpfend den Querverstellun
gen der Schuhhalteranordnung entgegenwirken,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Dämpfermittel (16; 21; 22; 28; 29) beim Dämpfen der
Querverstellung der Schuhhalteranordnung (3) innerhalb des
Elastizitätsbereiches einerseits an der Schuhhalteranordnung
(3) oder an wenigstens einem an der Schuhhalteranordnung (3)
angeordneten, mit dieser querverstellenden Element (5) und
andererseits an einem skifesten Bauteil (19) abstützen.
2. Schuhhalteranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente, an denen sich die Dämpfermittel
(16; 21; 22; 28; 29) beim Dämpfen der Querverstellung der Schuh
halteranordnung (3) abstützen, als Schwenkbügel (5) ausge
bildet sind, von denen zwei nebeneinander am Schuhhalterag
gregat (1) angeordnet sind und die sich im wesentlichen in
Skilängsrichtung erstrecken, wobei sie einenends jeweils an
einem skifesten Teil des Schuhhalteraggregates (1) und ande
renends jeweils an der Schuhhalteranordnung (3) jeweils um
eine Hochachse schwenkbar gelagert sind.
3. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfermittel (16; 21; 22; 28; 29) zwischen zwei der
Elemente (5) angeordnet sind.
4. Schuhhalteraggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dämpfermittel (16) als Verdränger-Aggregat (28; 29)
ausgebildet ist, das im wesentlichen quer zur Skilängsachse
im Schuhhalteraggregat (1) angeordnet ist.
5. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verdränger-Aggregat (28) einen skifest am Schuhhal
teraggregat (1) gehalterten Zylinder (17) aufweist, in dem
ein Kolben (18) zwei gedrosselt miteinander kommunizierende
Kammern axial trennt, wobei eine den Kolben (18) tragende
Kolbenstange (20) den Zylinder (17) axial durchdringt und an
ihren Enden mit jeweils einem der Elemente (5) zusammen
wirkt.
6. Schuhhalteraggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Element oder den Elementen, insbesondere den
Schwenkbügeln (5) zwei separate Dämpfermittel (16; 21; 22; 29)
zugeordnet sind, die unabhängig voneinander wirken.
7. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Dämpfermittel (16; 21; 22; 29) einer anderen Querver
stellungsrichtung zugeordnet ist, wobei die Dämpfermittel
(16; 21; 22; 29) derart am Schuhhalteraggregat (1) angeordnet
und gehaltert sind, daß bei einer Querverstellung der Schuh
halteranordnung (3) in der einen Richtung das dieser Quer
verstellungsrichtung zugeordnete Dämpfermittel (16; 21; 22; 29)
mit dem zugehörigen Element (5) zusammenwirkt, während das
der anderen Querverstellungsrichtung zugeordnete Dämpfermit
tel (16; 21; 22; 29) in einem Ausgangszustand verbleibt, den
die Dämpfermittel (16; 221; 22; 29) in der Verriegelungsstel
lung der Schuhhalteranordnung (3) jeweils aufweisen.
8. Schuhhalteraggregat nach einem der
Ansprüche 1, 2, 3, 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das (die) Dämpfermittel (16) als Polster (21; 22) aus
Kunststoff ausgebildet ist (sind).
9. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Polster (22) nach Art eines Hydrolagers ausgebildet
ist, derart, daß während Hubverstellungen des Polsters (22)
Fluid zwischen im Polster (22) ausgebildeten Kammern (23,24)
gedrosselt ausgetauscht wird.
10. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Polster (21; 22) aus einem reversibel verformbaren
Kunststoff besteht, wobei sich das Polster (21; 22) relativ
zu einer stoßartigen Verformung zeitverzögert zurückver
formt.
11. Schuhhalteraggregat nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Rückstellmittel (27) vorgesehen sind, welche die Dämp
fermittel (16; 21; 22; 28; 29) in deren Ausgangszustand vorspan
nen.
12. Schuhhalteraggregat nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federmittel (7) des Schuhhalteraggregates (1)
gleichzeitig als Rückstellmittel (27) für die Dämpfermittel
(16; 21; 22; 28; 29) dienen, wobei die Federmittel (7) vorzugs
weise quer zur Skilängsrichtung im Schuhhalteraggregat (1)
angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19800702A DE19800702A1 (de) | 1998-01-10 | 1998-01-10 | Schuhhalteraggregat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19800702A DE19800702A1 (de) | 1998-01-10 | 1998-01-10 | Schuhhalteraggregat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19800702A1 true DE19800702A1 (de) | 1999-07-15 |
Family
ID=7854311
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19800702A Withdrawn DE19800702A1 (de) | 1998-01-10 | 1998-01-10 | Schuhhalteraggregat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19800702A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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