DE19745935C2 - Papier mit Tintenstrahlaufzeichnungsschicht - Google Patents
Papier mit TintenstrahlaufzeichnungsschichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Papier mit einer auf
mindestens einer seiner Seiten aufgetragenen
Tintenstrahlaufzeichnungsschicht, enthaltend eine
Pigmentmischung aus organischem und anorganischem
Pigment, Bindemittel und kationischem Hilfsmittel.
Desweiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung des Papiers.
Papiere der vorstehend angegebenen Art werden
zum Einsatz als Druckträger für das
Tintenstrahldruckverfahren eingesetzt. Eine
Übersicht über die z. Zt. üblichen Papiersorten,
die für die verschiedenen
Tintenstrahldruckverfahren eingesetzt werden,
geben Hentzschel/Pelzer in der DE-Literaturstelle:
"Wochenblatt für Papierfabrikation 18 (1996):
Verbesserung der Bedruckbarkeit von Inkjet-
Papieren durch Polyvinylalkohol und andere
Komponenten" an. Demnach wird zwischen den
oberflächengeleimten Papieren für den üblichen
Büro-Einsatz und hochwertigen gestrichenen
Papieren, die insbesondere für Farbdrucke
eingesetzt werden, unterschieden.
Während bei den einfacheren und für den Büro-
Einsatz geeigneten Sorten auf eine Pigmentierung
verzichtet wird und als Oberflächenleimungsmittel
Stärke, ggf. kationische Stärke, eingesetzt wird,
enthalten die gestrichenen Papiere neben Pigment
und Bindemittel ein kationisches Additiv.
Die DE-A-43 22 178 offenbart als Bindemittel
Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
Vinylacetat-Homopolymer und/oder Vinylacetat-
Copolymer. Als kationische Substanz wird eine
quaternäre Ammoniumverbindung angegeben. Als
Pigment werden amorphe Kieselsäuren, Clay und
Zeolith offenbart.
Die EP-A-0 514 633 beschreibt ein
Aufzeichnungsmaterial für das
Tintenstrahldruckverfahren, bei dem die
Aufzeichnungsschicht Polyvinylalkohol, eine
amorphe Kieselsäure mit großer spezifischer
Oberfläche, einer Teilchengröße von 2 bis 12 µm
und ein kationisches Polymer ohne vernetzende
Gruppen enthält. Als kationische Komponente werden
kationische Polyamide, Polyacrylamide oder
Polyamine offenbart. Dieses bekannte
Aufzeichnungsmaterial soll neben einer guten
Druckbildqualität über eine verbeserte Licht- und
Wasserbeständigkeit verfügen.
Gemäß einem älteren Vorschlag, der aus der DE-A-30 16 766
bekannt ist, weist ein Aufzeichnungsblatt
für die Tintenstrahlaufzeichnung eine Schicht aus
einem wasserlöslichen Polymerüberzug auf einem
Träger mit einer bestimmten
Wasserabsorptionsfähigkeit auf. Es wird hierzu
eine Vielzahl von natürlichen und synthetischen
wasserlöslichen Polymeren und auch das Vorliegen
von organischen und anorganischen Pigmenten als
Bestandteil der Tintenstrahlaufzeichnungsschicht
offenbart. Zusätzlich kann die
Tintenstrahlaufzeichnungsschicht auch einen Latex,
wie einen Styrolbutadienlatex, aufweisen.
Beispielhaft angegebene
Tintenstrahlaufzeichnungsschichten bestehen aus
Gelatine und Talkum, aus Polyvinylpyrrolidon, aus
Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerem und
Titandioxid, aus Hydroxyethylzellulose mit einem
Anteil von Polyethylenimin und aus
Natriumpolystyrolsulfonat.
Ein Aufzeichnungsblatt, dessen
Tintenstrahlaufzeichnungsschicht mit einer Glanz
erzeugenden Schicht abgedeckt ist, die bei einem
Winkel von 75 Grad einen Glanz von mindestens 25%
aufweist, ist aus der EP-A-0 685 344 bekannt. Die
Aufzeichnungsschicht besteht im wesentlichen aus
Pigment und Binder und die Glanz erzeugende
Schicht besteht im wesentlichen aus einem
synthetischen Latex, wobei ein in der Glanz
erzeugenden Schicht vorliegendes Pigment zu
mindestens zu 70 Gew.-% aus kolloidalen Teilchen
mit einer Größe von max. 300 nm besteht. Als
geeignete, kolloidale Pigmente der Glanz
erzeugenden Schicht werden neben zahlreichen
anorganischen Pigmenten Styrol-, Acrylat-,
Polyethylen-, Harnstoff- oder Melaminharzteilchen
und nicht näher bezeichnete Mikrokapseln
angegeben. Die Herstellung des bekannten
Aufzeichnungsmaterials kann mittels Gußstreichen
nach der direkten oder nach der Wiederbefeuchtungsmethode (re-wet-Methode)
erfolgen.
Für ein Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial für
hochwertige, mehrfarbige Drucke wird in der DE-A-
195 16 111 ein wasserlösliches Polymer, das aus
einem hydrofunktionellen (Meth-)acrylat in
Kombination mit quaternäre Ammoniumgruppen
enthaltenden Vinylverbindungen und einem Einfach-
oder Mehrfachester der (Meth-)acrylsäure mit ein-
oder mehrwertigen Hydroxyverbindungen mit mehr als
3 Kohlenstoffatomen besteht, vorgeschlagen.
Weitere Bestandteile der aufzubringenden Schicht
sind Pigmente auf Basis von SiO2, Al2O3,
Aluminiumhydroxid, Kaolin, Talkum, TiO2,
Calciumcarbonat und Calciumsilikat. Als weitere
Cobindemittel werden u. a. Polyvinylalkohol,
Polyvinylpyrrolidon, Stärke und Stärkederivate, z. B.
kationische Stärken, Zellulosederivate, wie
Carboxymethylzellulose, Methylzellulose,
Polyvinylacetat-, (Meth-)acrylat- oder
Styrolacrylat-Dispersionen sowie Styrol-Butadien-
Copolymere vorgesehen, um eine wasserfeste
Abbindung von Pigmenten zu erzielen.
Aus der DE-A-36 40 359 ist ein
Aufzeichnungsmaterial mit einer nichtporösen
Tintenempfangsschicht bekannt, die einen bei 45 Grad
gemessenen Spiegelglanz von 30% aufweist.
Das bekannte Aufzeichnungsmaterial soll sich u. a.
für die overhead-Projektion eignen und für
mehrfarbige Aufzeichnungen geeignet sein und eine
hohe Wasserfestigkeit besitzen. Gelöst werden soll
diese Aufgabe durch den Gehalt eines
wasserunlöslichen Polymers mit einem Gehalt an
einem kationischen Harz in der
Tintenempfangsschicht. Die geeigneten Polymeren
können durchaus auch hydrophilen Charakter
aufweisen und können sowohl natürlicher als auch
synthetischer Natur sein. Genannt werden als
hydrophobe Polymersegmente u. a. Styrol,
Methylstyrol, Vinylchlorid, Olefine und
Alkoholester von ungesättigten Carbonsäuren, wie
(Meth-)acrylsäure, ferner natürliche Harze,
Kasein, Stärke, kationische Stärke, Melaminharze,
Polyvinylalkohol u. a. Zur Festigung der
Tintenempfangsschicht können auch ausgesprochen
hydrophobe Harze, wie SBR-Latex, Polyvinylacetat,
u. a. zugegeben werden. Als Füllstoffe für die
Tintenempfangsschicht werden Siliziumdioxid,
Talkum und andere anorganische Weißpigmente
vorgeschlagen.
Gemäß der eine Mischung aus 2 Arten von
wasserlöslichen Polymeren in der
Tintenstrahlaufzeichnungsschicht betreffenden DE-
A-37 07 627 wird zur Verbesserung der
Wasserbeständigkeit und guten
Farbreproduzierbarkeit vorgeschlagen, neben den
erfindungsgemäßen wasserlöslichen kationischen
Polymeren oder Copolymeren als wasserlösliches
Bindemittel Polyvinylalkohol, oxidierte Stärke,
veretherte Stärke, andere Stärkederivate,
Gelatine, Kasein, Carboxymethylzellulose, andere
Zellulosederivate, Polyvinylpyrrolidon u. ä.
einzeln oder als Gemisch zuzusetzen. Desweiteren
werden als Latex- oder Emulsionsbindemittel, falls
erforderlich, Styrol-Butadiencopolymere, ein
Methylmethacrylat-Butadien-Copolymeres, ein
Acrylester-Copolymeres, Polyvinylacetat, ein
Ethylen-Vinylacetat-Copolymeres vorgeschlagen.
Unter den vorgeschlagenen und einzeln oder als
Gemisch einzusetzenden Pigmenten finden sich
Siliziumdioxid, Talkum und Harnstoff-
Formaldehydharzpulver neben weiteren anorganischen
und organischen Pigmenten. Eine Abmischung von
natürlichen wasserlöslichen Polymeren mit Latices
wird nicht offenbart.
Aus dem Kurzauszug zur japanischen Patentanmeldung
002023 (JP 56099-69) ist ein
Tintenstrahlaufzeichnungspapier bekannt, bei dem
eine Beschichtung vorliegt, deren Bindemittel
ausgewählt ist aus Polymethylmethacrylat,
Polyurethanharz oder Polyvinylbutyral und das
Pigment ein anorganisches Pigment, z. B.
Siliziumdioxid, Aluminiumoxid, Titandioxid oder
ein organisches Pigment, wie Polystyrol,
Polyethylen oder Polyethylenharnstoff ist.
Obwohl der bekannte Stand der Technik für das
Gebiet der Tintenstrahlaufzeichnungspapiere nahezu
alle bekannten organischen und anorganischen
Pigmente, wasserlösliche natürliche und
synthetische Polymere und Kunststoffdispersionen
offenbart, besteht nach wie vor das Bedürfnis nach
einem kostengünstigen Aufzeichnungsmaterial, bei
dessen Herstellung übliche Pigmente und
Bindemittel eingesetzt werden können, das ohne in
komplizierter Weise modifizierte Bindemittel und
kostentreibende Pigmente herstellbar ist und
insbesondere den Verzicht auf die bisher für
notwendig gehaltenen pyrogenen und gefällten
Kieselsäuren ermöglicht.
Die Erfindung sieht ihre Aufgabe insbesondere
darin, ein Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial zur
Verfügung zu stellen, das für den Einsatz bei
Mehrfarben-Tintenstrahldruckern geeignet ist und
das folgende Anforderungen erfüllt:
Hoher Glanz der Tintenstrahlaufzeichnungsschicht, kontrollierte An- und Aufnahme insbesondere von wäßrigen Druckfarben, kontrollierte Absorption der Druckfärben und gute Trennung der darin enthaltenen Farbstoffe und Dispergier- oder Lösemittel, geringe Eindringtiefe der Druckfarben zur Erzielung hoher Farbdichte und -brillianz, Ausbildung der Bildpunkte mit glatten Begrenzungslinien und hohe Bildschärfe, kontrollierte schnelle Farbtrocknung und hohe Wischfestigkeit des Bildes.
Hoher Glanz der Tintenstrahlaufzeichnungsschicht, kontrollierte An- und Aufnahme insbesondere von wäßrigen Druckfarben, kontrollierte Absorption der Druckfärben und gute Trennung der darin enthaltenen Farbstoffe und Dispergier- oder Lösemittel, geringe Eindringtiefe der Druckfarben zur Erzielung hoher Farbdichte und -brillianz, Ausbildung der Bildpunkte mit glatten Begrenzungslinien und hohe Bildschärfe, kontrollierte schnelle Farbtrocknung und hohe Wischfestigkeit des Bildes.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der
Entwicklung von Verfahren zur Aufbringung der
Tintenstrahlaufzeichnungsschicht für die Herstellung des
erfindungsgemäßen Papiers.
Die bestehende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
ein Papier mit einer auf mindestens einer seiner
Seiten aufgetragenen Tintenstrahlaufzeichnungsschicht
gelöst, die eine Pigmentmischung aus organischem
und anorganischem Pigment, Bindemittel und
kationisches Hilfsmittel enthält, wobei die
Tintenstrahlaufzeichnungsschicht dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Pigmentmischung - bezogen auf 100 Gew.-%
Gesamtpigmentmischung - zu 10 bis 30 Gew.-% aus
einem aus Amidharz bestehenden organischen
Pigment, Rest: anorganisches Pigment besteht und
das Bindemittel eine Mischung aus Stärkeether und
Latex enthält.
Im Rahmen von Ansprüchen und Beschreibung der
vorliegenden Anmeldung ist unter Latex ein
filmbildender Syntheselatex, vorzugsweise auf der
Basis: Styrol/Butadien, (Meth-)acrylat,
Styrol/(Meth-)acrylat, Polyvinylacetat und
Polyvinylacetat/Poly(meth-)acrylat zu verstehen.
Der Begriff Latex umfaßt auch eine Mischung aus
mehreren Latices.
Sofern nicht ausdrücklich anders angegeben, sind
unter den gemachten Angaben Gew.-% otro
(ofentrocken) zu verstehen.
Vorzugsweise besteht das organische Pigment aus
Melamin-Formaldehydharz, Harnstoff-Formaldehydharz
oder aus einer Mischung dieser organischen
Pigmente.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das
organische Pigment ein inneres Porenvolumen von
1,5 bis 4,5 cm3/g auf. Als anorganische
Pigmentkomponente hat sich insbesondere Talkum in
einer Menge von mindestens 40 bis max. 90 Gew.-%,
bezogen auf 100 Gew.-% Gesamtpigmentmischung,
bewährt. Zusätzlich zu Talkum und Amidharz als
Pigmentkomponenten kann die Pigmentmischung der
Tintenstrahlaufzeichnungsschicht als weitere anorganische
Pigmente noch gefälltes oder fein gemahlenes
Calciumcarbonat, Titandioxid, calcinierten Ton,
Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid, modifizierten
Bentonit oder eine Mischung dieser Pigmente
enthalten, wobei eine Menge von mehr als 50 Gew.-%
dieser Pigmente nicht zu überschreiten ist. Als
nicht geeignet im Rahmen der vorliegenden
Erfindung haben sich grob gemahlenes
Calciumcarbonat, üblicher Streichton und
Satinweiß erwiesen. Als ein geeignetes Talkum hat
sich eine relativ grobe Type mit folgender
Korngrößenverteilung als geeignet erwiesen:
15% < 2 µm
47% < 5 µm
83% < 10 µm
98% < 20 µm.
47% < 5 µm
83% < 10 µm
98% < 20 µm.
Als modifizierte Bentonite sind im Rahmen der
Erfindung die Dreischichtsilikate geeignet, wie
sie in der DE-A-44 38 305 und DE-A-44 38 306
offenbart sind.
Als geeignet hat sich ein Bindemittelanteil im
Bereich von 35 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise von 40
bis 50 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-Teile
Gesamtpigmentmischung, erwiesen.
Überraschenderweise wird dadurch die
Aufzeichnungsqualität nicht negativ beeinflußt und
andererseits entstehen trotz des im Vergleich zum
Stand der Technik höheren Anteils an Bindemittel,
bezogen auf 100 Gew.-Teile Pigment, insofern keine
allzu hohen Materialkosten, weil der Anteil des
kostengünstigen Stärkeethers an der
Bindemittelmischung relativ hoch ist.
Vorzugsweise besteht das Bindemittel zumindest zu
50 Gew.-% aus Stärkeether, Rest: Latex, mindestens
liegen im Bindemittel jedoch 12 Gew.-% Latex vor.
Bis zu 15 Gew.-% des im Bindemittel vorliegenden
Stärkeethers können durch Polyvinylalkohol ersetzt
sein. Gemäß einer weiteren vorzugsweisen
Ausführungsform liegt der Anteil des Stärkeethers
im Bindemittel im Bereich von 60 bis 80 Gew.-%,
bezogen auf Gesamtbindemittel.
Als besonders geeignet hat sich ein
Auftragsgewicht der Tintenstrahlaufzeichnungsschicht im
Bereich von 6 bis 30 g/m2 und Seite erwiesen;
insbesondere wird ein Auftragsgewicht von 18 bis
24 g/m2 und Seite bevorzugt.
Als kationische Hilfsmittel kommen quaternäre
Ammoniumverbindungen in Betracht, vorzugsweise
Polydiallyldimethylammoniumchlorid (Polydadmac)
sowie Dimethyldistearylammoniumchlorid und
Benzyldimethylstearylammoniumchlorid. Desweiteren
hat sich quaterniertes Polymethacrylatharz als
geeignet erwiesen, wie es unter der Bezeichnung
Polycat® L 452 hergestellt wird. Geeignete
Einsatzmengen liegen im Bereich von 6 bis 18 Gew.-Teilen/I00 Gew.-Teile
Pigmentmischung.
Zur Einstellung einer naßabriebbeständigen Ober
fläche der Tintenstrahlaufzeichnungsschicht kann diese in
einer zweckmäßigen Ausführungsform ein Hilfsmittel
zur Vernetzung der Bindemittelmischung enthalten.
Als geeignet hat sich ein Zusatz von 0,1 bis 5,
vorzugsweise von bis zu 3,5 Gew.-% (otro), bezogen
auf Pigment, erwiesen. Vorzugsweise werden
Ammonium-Zirkonium-Karbonat und/oder ein
Epoxidharz eingesetzt. Ein geeignetes Epoxidharz
ist in der WO 95/05505 angegeben.
Als Streichrohpapier zum Auftrag der Tintenstrahl
aufzeichnungsschicht kommt insbesondere ein voll
in der Masse geleimtes Rohpapier zum Einsatz,
insbesondere ein solches Streichrohpapier, das
zusätzlich noch eine Oberflächenleimung,
insbesondere aus Stärke in Kombination mit einem
synthetischen Oberflächenleimungsmittel, z. B.
einer Acrylat-Styroldispersion, erhalten hat.
Als Verfahren zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Papiers hat sich insbesondere
das Gußstreichverfahren als geeignet erwiesen,
insbesondere ein Gußstreichverfahren, bei dem eine
wäßrige Streichfarbe auf die Papierbahn
aufgebracht, egalisiert und mit einem beheizten
Hochglanzzylinder unter gleichzeitiger Trocknung
zur Ausbildung der Tintenstrahlaufzeichnungsschicht
kontaktiert wird. Vorzugsweise enthält die wäßrige
Streichfarbe eine Pigmentmischung, die zu 10 bis
30 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% der
Gesamtpigmentmischung, aus einem aus Amidharz
bestehenden organischen Pigment, Rest:
anorganisches Pigment, besteht und ferner ein
Bindemittel, das eine Mischung aus Stärkeether und
filmbildendem Syntheselatex enthält. Die
Herstellung des erfindungsgemäßen Papiers ist
aber nicht an das vorstehend beschriebene
Gußstreichverfahren gebunden, vielmehr kann die
Herstellung auch nach der Wiederbefeuchtungsmethode (re-wet-Methode) oder dem
Koagulierungsverfahren erfolgen.
Die erfindungsgemäße Streichfarbe mit der
angegebenen Pigment- und Bindemittelmischung kann
auch auf eine Papierbahn aufgetragen, mittels
einer Messerstreicheinrichtung oder einem
Rollrakel egalisiert, anschließend getrocknet und
kalandriert werden.
Außer der erfindungsgemäß vorgesehenen
Pigmentmischung, Bindemittelmischung und
kationischem Hilfsmittel kann die Streichfarbe zur
Herstellung der Tintenstrahlaufzeichnungsschicht noch
weitere Hilfsmittel, wie optischen Aufheller,
Nuancierungsfarbstoff, Dispergier- und Netzmittel,
Verdickungshilfsmittel und im Fall der Herstellung
nach dem Gußstreichverfahren noch Ablösemittel,
wie die Stearate von Natrium und Calcium und/oder
geeignete Öle enthalten. Ferner können noch
Entschäumer und Mittel zur Regulierung des pH-
Wertes vorliegen. Insgesamt wird bevorzugt, daß
die Hilfsmittel in einer Menge von nicht mehr als
8 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile
Gesamtfeststoff der Beschichtung, vorliegen. Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung können die aus
der WO 95/05505 bekannten Stärkeether eingesetzt
werden. Als Polyvinylalkohol kommen vorzugsweise
niederviskose Typen mit hohem Hydrolysegrad zum
Einsatz.
Eine weitere Möglichkeit besteht im Einsatz einer
Filmpresse, mit der eine die erfindungsgemäß
vorgesehenen Komponenten enthaltende Streichfarbe
auf die Papierbahn ggf. gleichzeitig beidseitig
aufgetragen und anschließend getrocknet wird.
Unter dem Begriff Filmpresse ist dabei eine
Vorrichtung zu verstehen, bei der die Streichfarbe
zunächst auf Übertragungswalzen aufgetragen und
dort egalisiert und die vordosierte Streichfarbe
anschließend von den Übertragungswalzen auf eine
oder beide Seiten der Papierbahn aufgebracht wird.
Die Vordosierung/Egalisierung der Streichfarbe
kann dabei sowohl von Messerstreicheinrichtungen,
von rotierenden Rollrakeln oder rotierenden
Dosierwalzen vorgenommen werden.
Seinen Einsatz findet das erfindungsgemäße Papier
vorzugsweise zum Bedrucken in einem Tintenstrahl
Drucker, insbesondere in einem Tintenstrahl
Mehrfarbendrucker.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die
Erfindung:
Eine wäßrige Aufschlämmung aus 78 Gew.-Teilen
Talkum und 22 Gew.-Teilen eines Harnstoff-
Formaldehydpigments mit einer spezifischen
Oberfläche von 20 m2/g und einem inneren
Porenvolumen von 2,6 cm3/g wird mit Hilfe von
25 Gew.-Teilen einer 40%igen Lösung eines
quaternären Methacrylatharzes dispergiert und
anschließend werden 127 Gew.-Teile einer 25%igen
Lösung eines Hydroxypropylstärkeethers mit einem
Substitutionsgrad von 0,07 und 18 Gew.-Teile eines
Butadien-Styrol-Latex mit einem
Feststoffgehalt von 50 Gew.-% zugefügt.
Als weitere Hilfsmittel werden 18 Gew.-Teile einer
35%igen Calciumstearat-Dispersion und insgesamt
10 Gew.-Teile einer 10%igen Lösung aus optischem
Aufheller und Nuancierungsfarbstoffen zugegeben.
Die Streichfarbe hat nach Einstellung auf einen
pH-Wert von 8,5 einen Feststoffgehalt von 44 Gew.-%.
Es wird eine wäßrige Pigmentaufschlämmung
hergestellt, bestehend aus 81 Gew.-Teilen Talkum
und 19 Gew.-Teilen eines Harnstoff-Formaldehyd
harzpigmentes. Zu dieser Aufschlämmung werden
17,3 Gew.-Teile einer 20%igen Polydiallyldimethyl
ammoniumchlorid-Lösung zugefügt. Als Bindemittel werden
131 Gew.-Teile der in Beispiel 1 angegebenen
Stärkeetherlösung und 18,5 Gew.-Teile eines
Polyacrylat-Latex mit einem Feststoffgehalt von
50% zugegeben. Als Ablösemittel werden 19 Gew.-
Teile % einer 35%igen Calciumstearatdispersion
zugegeben und ferner 17 Gew.-Teile einer 15%igen
Lösung von optischem Aufheller und
Nuancierungsfarbstoff. Schließlich werden noch 21 Gew.-Teile
einer 20%igen Lösung von quaterniertem
Polymethacrylatharz zugemischt. Die fertige
Streichfarbe wird auf einen Feststoffgehalt von
44,3 Gew.-% und einen pH-Wert von 8, 9 eingestellt.
Mit den in den Beispielen 1 und 2 angegebenen
Streichfarben wird auf einer Gußstreichmaschine
ein Streichrohpapier einer Flächenmasse von 55 g/m2,
das in der Masse vollgeleimt und mit einer
Oberflächenpräparation aus Stärke versehen ist,
auf einer Seite gestrichen. Das Auftragsgewicht
beträgt 25 g/m2. Bei dem angewendeten
Gußstreichverfahren handelt es sich um die
sogenannte direkte Methode, bei der die
Streichfarbe auf das Papier aufgetragen und die
nasse Streichfarbe gegen einen beheizten
Hochglanzzylinder gepreßt und getrocknet wird. Es
wird eine hochglatte Oberfläche erzielt. Das
hergestellte Streichrohpapier ließ sich im
Mehrfarbendruck nach dem Tintenstrahl-Druckverfahren
hervorragend bedrucken.
Claims (19)
1. Papier mit einer auf mindestens einer seiner
Seiten aufgetragenen Tintenstrahlaufzeichnungsschicht,
enthaltend eine Pigmentmischung aus organischem
und anorganischem Pigment, Bindemittel und
kationisches Hilfsmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pigmentmischung - bezogen auf 100 Gew.-%
Gesamtpigmentmischung - zu 10 bis 30 Gew.-% aus
einem aus Amidharz bestehenden organischen
Pigment, Rest: anorganisches Pigment besteht und
das Bindemittel eine Mischung aus Stärkeether und
filmbildendem Syntheselatex enthält.
2. Papier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das organische Pigment aus Melamin-
Formaldehydharz, Harnstoff-Formaldehydharz oder
aus einer Mischung dieser organischen Pigmente
besteht.
3. Papier nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das organische Pigment ein
inneres Porenvolumen von 1,5 bis 4,5 cm3/g
aufweist.
4. Papier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als anorganisches Pigment
Talkum in einer Menge von 40 bis 90 Gew.-% -
bezogen auf 100 Gew.-% Gesamtpigmentmischung - in
der Tintenstrahlaufzeichnungsschicht vorliegt.
5. Papier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tintenstrahlaufzeichnungsschicht
als weiteres anorganisches Pigment gefälltes oder
fein gemahlenes Calciumcarbonat, Titandioxid,
calcinierten Ton, Aluminiumoxid,
Aluminiumhydroxid, modifizierten Bentonit oder
eine Mischung dieser Pigmente in einer Menge von
nicht mehr als 50 Gew.-% - bezogen auf
Gesamtpigmentmischung - enthält.
6. Papier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tintenstrahlaufzeichnungsschicht
35 bis 70 Gew.-% Bindemittel - bezogen auf 100 Gew. -
Teile Gesamtpigmentmischung - enthält.
7. Papier nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tintenstrahlaufzeicbnungsschicht
40 bis 50 Gew.-% Bindemittel - bezogen auf 100 Gew.-%
Gesamtpigmentmischung - enthält.
8. Papier nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bindemittel zumindest zu
50 Gew.-% aus Stärkeether, Rest: filmbildender
Syntheselatex, besteht.
9. Papier nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bindemittel mindestens
12 Gew.-% filmbildenden Syntheselatex enthält.
10. Papier nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stärkeether, bezogen auf das
Gesamtbindemittel, bis zu 15 Gew.-% durch
Polyvinylalkohol ersetzt ist.
11. Papier nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bindemittel zu 60 bis 80 Gew.-%
aus Stärkeether besteht.
12. Papier nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tintenstrahlaufzeichnungsschicht
ein Vernetzungsmittel für das Bindemittel enthält.
13. Papier nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vernetzungsmittel in einer
Menge von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf Pigment,
in der Tintenstrahlaufzeichnungsschicht vorliegt.
14. Papier nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vernetzungsmittel
ausgewählt ist aus der aus Ammonium-Zirkonium-
Carbonat und Epoxidharz umfassenden Gruppe.
15. Papier nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tintenstrahlaufzeichnungsschicht
in einer Menge von 6 bis 30 g/m2/Seite aufgetragen
ist.
16. Verfahren zur Herstellung eines Papiers nach einem
der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tintenstrahlaufzeichnungsschicht in einem
Gußstreichverfahren aufgetragen wird.
17. Verfahren zur Herstellung eines Papiers nach einem
der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß eine wäßrige Streichfarbe, enthaltend eine
Pigmentmischung, die zu 10 bis 30 Gew.-% - bezogen
auf 100 Gew.-% der Gesamtpigmentmischung - aus
einem aus Amidharz bestehenden organischen
Pigment, Rest: anorganisches Pigment besteht,
sowie ein Bindemittel, das eine Mischung aus
Stärkeether und filmbildendem Syntheselatex enthält,
zur Ausbildung der Tintenstrahlaufzeichnungsschicht
auf eine Papierbahn aufgebracht, egalisiert und
mit einem beheizten Hochglanzzylinder unter
gleichzeitiger Trocknung zur Ausbildung der
Tintenstrahlaufzeichnungsschicht kontaktiert wird.
18. Verfahren zur Herstellung eines Papiers nach einem
der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß eine wäßrige Streichfarbe, enthaltend eine
Pigmentmischung, die zu 10 bis 30 Gew.-% - bezogen
auf 100 Gew.-% der Gesamtpigmentmischung - aus
einem aus Amidharz bestehenden organischen
Pigment, Rest: anorganisches Pigment besteht,
sowie ein Bindemittel, das eine Mischung aus
Stärkeether und filmbildendem Syntheselatex enthält,
auf eine Papierbahn aufgetragen, mittels einer
Messerstreicheinrichtung oder einem Rollrakel
egalisiert, getrocknet und kalandriert wird.
19. Verfahren zur Herstellung eines Papiers nach einem
der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß eine wäßrige Streichfarbe, enthaltend eine
Pigmentmischung, die zu 10 bis 30 Gew.-% - bezogen
auf 100 Gew.-% der Gesamtpigmentmischung - aus
einem aus Amidharz bestehenden organischen
Pigment, Rest: anorganisches Pigment besteht,
sowie ein Bindemittel, das eine Mischung aus
Stärkeether und filmbildendem Syntheselatex enthält,
mittels einer Filmpresse auf die Papierbahn
aufgetragen wird.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: STORA CARBONLESS PAPER GMBH, 33699 BIELEFELD, DE |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MITSUBISHI HITEC PAPER BIELEFELD GMBH, 33699 BIELE |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |