DE19743335C1 - Sensoreinrichtung mit einer Brückenschaltung ihrer einen großen magnetoresistiven Effekt zeigenden Brückenelemente - Google Patents
Sensoreinrichtung mit einer Brückenschaltung ihrer einen großen magnetoresistiven Effekt zeigenden BrückenelementeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sensoreinrichtung zur Er
fassung eines äußeren Magnetfeldes mit zu einer Brückenschal
tung verschalteten, einen großen magnetoresistiven Effekt
(GMR) zeigenden Brückenelementen in Dünnschichtaufbau, wobei
die Brücke, über welche ein Brückenstrom zu führen ist, zwei
Brückenzweige aufweist, in denen sich jeweils mindestens zwei
einen gemeinsamen Meßpunkt der Brücke bildende Brückenelemen
te mit vorbestimmten Magnetisierungen befinden. Eine entspre
chende Sensoreinrichtung ist der DE 44 27 495 A1 zu entnehmen.
In Schichten aus ferromagnetischen Übergangsmetallen wie Ni,
Fe oder Co und deren Legierungen kann eine Abhängigkeit des
elektrischen Widerstandes von der Größe und der Richtung ei
nes das Material durchdringenden Magnetfeldes gegeben sein.
Den bei solchen Schichten auftretenden Effekt nennt man
"anisotropen Magnetowiderstand (AMR)" oder "anisotropen ma
gnetoresistiven Effekt". Er beruht physikalisch auf den un
terschiedlichen Streuquerschnitten von Elektronen mit ver
schiedenem Spin und der Spinpolarität des D-Bandes. Die Elek
tronen werden als Majoritäts- bzw. Minoritätselektronen be
zeichnet. Für entsprechende magnetoresistive Sensoren wird im
allgemeinen eine dünne Schicht aus einem solchen magnetoresi
stiven Material mit einer Magnetisierung in der Schichtebene
vorgesehen. Die Widerstandsänderung bei Drehung der Magneti
sierung bezüglich der Richtung eines über den Sensors gelei
teten Stromes kann dann einige Prozent des normalen isotropen
( = ohm'schen) Widerstandes betragen.
Ferner sind seit einiger Zeit magnetoresistive Mehrschichten
systeme bekannt, welche mehrere, zu einem Stapel angeordnete
ferromagnetische Schichten enthalten, die jeweils durch me
tallische, nicht-magnetische Zwischenschichten voneinander
getrennt sind und deren Magnetisierungen jeweils vorzugsweise
in der Schichtebene liegen. Die Dicken der einzelnen Schich
ten sind dabei deutlich geringer als die mittlere freie
Weglänge der Leitungselektronen gewählt. In derartigen Mehr
schichtensystemen kann nun zusätzlich zu dem erwähnten ani
sotropen magnetoresistiven Effekt AMR ein sogenannter "giant
magnetoresistiver Effekt" oder "Giant-Magnetowiderstand
(GMR)" auftreten (vgl. z. B. EP 0 483 373 A1). Ein solcher GMR-
Effekt beruht auf der unterschiedlich starken Streuung von
Majoritäts- und Minoritäts-Leitungselektronen an den Grenz
flächen zwischen den ferromagnetischen Schichten und den dazu
benachbarten Zwischenschichten sowie auf Streueffekten inner
halb dieser Schichten. Der GMR-Effekt ist dabei ein isotroper
Effekt. Er kann erheblich größer sein als der anisotrope Ef
fekt AMR. Im allgemeinen spricht man von einem GMR-Effekt
(bei Raumtemperatur), wenn er Werte annimmt, die deutlich
über denen von AMR-Einschichtelementen liegen.
Bei einem ersten Typ von entsprechenden, einem GMR-Effekt
zeigenden Mehrschichtensystemen sind benachbarte magnetische
Schichten ohne ein äußeres Magnetfeld aufgrund einer gegen
seitigen Kopplung magnetisch antiparallel ausgerichtet. Diese
Ausrichtung kann durch ein äußeres Magnetfeld in eine paral
lele Ausrichtung überführt werden. Demgegenüber weist ein
zweiter Typ von GMR-Mehrschichtensystemen eine sogenannte Bi
asschicht bzw. einen Biasschichtteil auf, der magnetisch här
ter ist als eine magnetisch weichere Meßschicht. Diese beiden
Schichten sind durch eine nicht-magnetische Zwischenschicht
gegenseitig magnetisch entkoppelt. Ohne ein äußeres Magnet
feld stehen dann die Magnetisierungen der beiden magnetischen
Schichten irgendwie zueinander, beispielsweise antiparallel.
Unter dem Einfluß eines äußeren Magnetfeldes wird dann die
Magnetisierung der weichmagnetischen Meßschicht entsprechend
der Feldrichtung ausgerichtet, während die Ausrichtung der
magnetisch härteren Biasschicht unverändert bleibt. Dabei be
stimmt der Winkel zwischen den Magnetisierungsrichtungen der
beiden magnetischen Schichten den Widerstand des Mehrschich
tensystems: Bei einer parallelen Ausrichtung ist der Wider
stand klein und bei einer antiparallelen groß. Bei entspre
chenden Magnetfeldsensoren wird diese Tatsache ausgenutzt.
Eine Sensoreinrichtung mit vier entsprechenden, zu einer
Brückenschaltung verschalteten und deshalb nachfolgend als
Brückenelemente bezeichneten Magnetfeldsensorelementen geht
aus der eingangs genannten DE 44 27 495 A1 Schrift hervor. Dabei weisen
in jedem der elektrisch parallelgeschalteten Brückenzweige
die beiden Brückenelemente Magnetisierungen ihrer Bias
schichtteile auf, die zumindest im wesentlichen zueinander
antiparallel gerichtet sind. Die Brückenelemente sind dabei
vom vorerwähnten zweiten Typ.
Bei dieser bekannten Sensoreinrichtung sind also in jedem
Brückenzweig der Brücke die festen Magnetisierungen (ihrer
Biasschicht oder eines entsprechenden Biasschichtteils) der
Brückenelemente in entgegengesetzter Richtung orientiert. Das
bedeutet, daß der Widerstand des ersten Brückenelementes in
einem Brückenzweig z. B. der Beziehung R1 = R0 + ΔR cosα
folgt, wobei α der Winkel zwischen der festen Magnetisierung
des Brückenelementes und einer von ihm zu messenden Magnet
feldkomponente ist. Entsprechend gilt dann für das zweite
Brückenelement dieses Brückenzweigs: R2 = R0 - ΔR cosα, da
hier die feste Magnetisierung um 180° gegenüber der Magneti
sierung des ersten Elementes gedreht ist. Eine Unterscheidung
zwischen Winkeln αi und αj mit αi + αj = 360° ist folglich
nicht möglich. D. h., für den vollen Winkelbereich von 360°
wäre es erforderlich, eine weitere Sensoreinrichtung mit ei
ner Brückenschaltung vorzusehen, wobei die Bezugsachsen der
beiden Brücken dann senkrecht aufeinanderstehen müßten. Der
Aufwand bezüglich einer solchen 360°-Sensoreinrichtung ist
folglich dementsprechend hoch.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Sensoreinrich
tung mit den eingangs genannten Merkmalen dahingehend auszu
gestalten, daß der Aufwand bezüglich der Anzahl der Brüc
kenelemente verringert ist, insbesondere wenn eine 360°-
Winkeldetektion angestrebt ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Sensoreinrichtung ergibt sich durch
die spezielle Leiterbahnführung über die einzelnen Brüc
kenelemente der Brückenzweige an jedem Element ein effektives
Meßfeld aufgrund einer Überlagerung des äußeren, zu messenden
Feldes mit dem Zusatzfeld der Leiterbahn. Dieses neue effek
tive Meßfeld ist gegenüber dem äußeren Feld um einen vorbe
stimmten Winkel gedreht, wobei die Größe und das Vorzeichen
dieses Winkels von der Orientierung der jeweiligen stromfüh
renden Leiterbahn und der des Brückenstromes abhängt. Eine
derartige Drehung ist die Voraussetzung für eine eindeutige
Unterscheidungsmöglichkeit zwischen den Bereichen 0° bis 180°
und 180° bis 360°, ohne daß es zusätzlicher Brückenelemente
oder Zuleitungen bedarf.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Modulation der an den
Meßpunkten der Brückenschaltung abnehmbaren Brückenspannung
vorgesehen wird. Dann läßt sich nämlich ein Meßsignal mit An
teilen gewinnen, die mittels analoger oder digitaler Re
chenoperationen eine eindeutige Aussage bezüglich der Win
kelabhängigkeit der zu detektierenden Magnetfeldkomponente im
gesamten Winkelbereich von 360° liefern.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Sensoreinrichtung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung noch wei
ter erläutert. Dabei zeigen jeweils schematisch
Fig. 1 die Brückenschaltung einer erfindungsgemäßen
Sensoreinrichtung mit vier Brückenelementen,
Fig. 2 die vektorielle Konstruktion eines mit der Sen
soreinrichtung detektierten effektiven Meßfel
des
sowie
Fig. 3 eine weitere Sensoreinrichtung mit einer Brüc
kenschaltung.
Dabei sind in den Figuren sich entsprechende Teile mit den
selben Bezugszeichen versehen.
Bei den für erfindungsgemäße Sensoreinrichtungen geeigneten,
nachfolgend als Brückenelemente bezeichneten Sensorelementen
wird von bekannten, in Dünnfilmtechnik zu erstellenden Aus
führungsformen von magnetoresistiven Elementen mit Mehr
schichtensystemen, die einen großen magnetoresistiven Effekt
GMR zeigen, ausgegangen. Derartige Mehrschichtensysteme sind
an sich bekannt (vgl. z. B. die EP 0 483 373 A1 oder die
Schriften DE 42 32 244 A1, DE 42 43 357 A1 oder DE 42 43 358 A1).
Ein entsprechendes Brückenelement enthält ein auf einem
Substrat aufgebrachtes, für ein GMR-Element typisches Dünn
schichtpaket. Dieses Dünnschichtpaket weist unter anderem ei
nen magnetisch härteren Biasschichtteil auf, der eine oder
mehrere Schichten umfaßt. Mit diesem Biasschichtteil ist eine
feste Magnetisierungsrichtung des Brückenelementes vorgege
ben, die sich unter Einwirkung eines äußeren Magnetfeldes,
d. h. deren Magnetfeldkomponente in der Schichtebene, nicht
ändert.
Ferner weist ein entsprechendes Brückenelement eine magne
tisch weichere Meßschicht auf, deren Magnetisierungsrichtung
sich nach dem extern angelegten Magnetfeld Hm ausrichtet. Der
Widerstand des Brückenelementes hängt dann von der relativen
Orientierung der Magnetisierung der Meßschicht gegenüber der
des Biasschichtteils ab. Die Änderung dieses Widerstandes
läßt sich ausnutzen, um die Richtung des angelegten Magnet
feldes und so z. B. Drehpositionen oder absolute Positionen zu
bestimmen (vgl. auch WO 94/17426 A1). Diese Widerstandsänderung
legt die Größe Mr des magnetoresistiven Effektes fest. Die
Größe Mr ist dabei folgendermaßen definiert:
Mr = [R(↑↓) - R(↑↑)] /R(↑↑).
Wegen der Feldrichtungsempfindlichkeit der GMR-Brücken
elemente stellt der magnetoresistive Effekt Mr den Unter
schied des Widerstandes zwischen der antiparallelen und der
parallelen Magnetisierungsausrichtung der Meßschicht bezüg
lich der Biasschicht bzw. eines entsprechenden Biasschicht
teils dar. (Nachfolgend wird von einem Biasschichtteil ausge
gangen, der auch durch eine einzige magnetisch härtere
Schicht gebildet sein kann). In der vorstehend aufgeführten
Gleichung ist die gegenseitige Ausrichtung der Magnetisierung
der Meßschicht und des Biasschichtteils durch die Ausrichtung
der Pfeile veranschaulicht. Im allgemeinen wird ein magneto
resistiver Effekt als GMR-Effekt bezeichnet, wenn die Größe
Mr mindestens 2% (bei Raumtemperatur) beträgt.
Selbstverständlich kann das magnetoresistive Mehrschichtensy
stem jedes Brückenelementes in bekannter Weise aus einer
Vielzahl von derartigen, sich periodisch wiederholenden Un
tersystemen aus Meßschicht, Zwischenschicht und Biasschicht
teil aufgebaut sein (vgl. z. B. DE 42 32 244 A1).
Eine erfindungsgemäße Sensoreinrichtung 2 umfaßt mindestens
vier entsprechende Brückenelemente E1 bis E4, die alle mög
lichst weitgehend denselben feldempfindlichen Widerstand ha
ben. Alle Elemente können deshalb insbesondere gleichen Auf
bau und gleiche Geometrie besitzen. Vorteilhaft wird eine an
sich bekannte Brückenanordnung oder -schaltung S mit den vier
Brückenelementen erstellt (vgl. z. B. das Buch von
E. Schrüfer: "Elektrische Meßtechnik", 6. Auflage, 1995, Karl
Hanser Verlag München, Seiten 226 bis 237). Die gezeigte
Brückenschaltung S enthält zwei Strom- oder Brückenzweige Z1
und Z2, die zwischen zwei Verzweigungspunkten V1 und V2 der
Brücke parallelgeschaltet sind und zwei unabhängige Halbbrüc
ken darstellen. Über die Brücke soll an den Verzweigungspunk
ten ein Strom I geführt werden. Jeder Brückenzweig Z1 und Z2
enthält zwei in Reihe geschaltete Brückenelemente E1 und E2
bzw. E3 und E4. Zwischen den beiden Elementen jedes Brücken
zweigs liegt ein Meßpunkt P1 bzw. P2 der Brücke. An diesen
Meßpunkten kann eine Meßspannung U1 bzw. U2 abgenommen wer
den. Dabei ist bei der gezeigten Brücke eine Brückenspan
nungsbildung zwischen den beiden Meßpunkten durch eine einfa
che Differenzbildung der Spannungen nicht ohne weiteres mög
lich. Denn jeder eine Halbbrücke darstellende Stromzweig ist
selbständig zu betrachten; d. h., die Spannungen U1 und U2
sind selbständig abzugreifen.
In Fig. 1 sind ferner an den einzelnen Brückenelementen E1
bis E4 die ausgerichteten Magnetisierungen m1 bis m4 ihrer
jeweiligen Biasschicht durch gepfeilte Linien veranschau
licht. Dabei sollen in jedem Brückenzweig Z1 und Z2 jeweils
die beiden hintereinandergeschalteten Brückenelemente E1, E2
bzw. E3, E4 Magnetisierungen m1, m2 bzw. m3, m4 aufweisen, die
jeweils zumindest annähernd antiparallel ausgerichtet sind.
Darüber hinaus sollen die Magnetisierungen m1 und m2 der Bi
asschichtteile der Elemente E1 und E2 in dem ersten Brücken
zweig Z1 so verlaufen, daß sie bezüglich der Magnetisierungen
m3, m4 der Biasschichtteile der Elemente E3, E4 in dem ande
ren Brückenzweig Z2 umgekehrt gerichtet sind. D. h.; diagonale
Brückenelemente (E1 mit E4 bzw. E2 mit E3) haben gleiche Ma
gnetisierungsrichtungen. Läßt man dann über die Brücke den
Strom I fließen, so erhält man Spannungen U1 und U2, die von
einem Winkel α abhängen, der von einer durch die Richtungen
der Magnetisierungen m1 bis m4 festgelegten, parallel zu die
sen Richtungen verlaufenden gemeinsamen Bezugslinie und der
zu detektierenden Magnetfeldkomponente des externen Magnet
feldes Hm in der Schichtebene eingeschlossen wird. Diese Ab
hängigkeit läßt sich vorteilhaft mit den erfindungsgemäßen
Maßnahmen auf einen Winkelbereich bis 360° erweitern.
Um diese Erweiterung des Winkelbereichs zu erreichen, wird
gemäß Fig. 1 nicht wie beim Stand der Technik (vgl. die ein
gangs genannte DE 44 27 495 A1) ein über die Brücke S zu leiten
der Strom I direkt an den Verzweigungspunkten V1 und V2 zu-
bzw. abgeführt. Vielmehr ist vorgesehen, daß die zu diesen
Punkten führenden beiden Leiterbahnen L1 und L2 jeweils über
die magnetoresistiven Schichten der Brückenelemente E2 und E1
bzw. E3 und E4 eines Brückenzweigs Z1 bzw. Z2 isoliert ge
führt werden. Auf diese Weise wirkt auf das jeweilige Brüc
kenelement eine durch den Strom I hervorgerufene zusätzliche
Feldkomponente ein. Diese Feldkomponente ist von der durch
Pfeile angedeuteten Orientierung des Stromes in der Leiter
bahn und der Ausrichtung der Leiterbahn bezüglich der Magne
tisierungsrichtung des jeweiligen Brückenelementes abhängig.
Der Winkel zwischen der Richtung der jeweiligen Magnetisie
rung der Elemente Ej und der Richtung dieser Feldkomponente
sei allgemein mit βj (mit j = 1 . . . 4) entsprechend der Nume
rierung der einzelnen Brückenelemente bezeichnet. Er wird
vorteilhaft größer als 10° gewählt. In der Figur ist nur für
das Element E1 unter Zugrundelegung der gewählten Stromrich
tung die mit He1 zusätzlich erzeugte Feldkomponente sowie der
von ihr mit der Richtung der Magnetisierung ml eingeschlosse
ne Winkel β1 (bzw. βj mit j = 1) veranschaulicht.
Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform einer erfindungs
gemäßen Sensoreinrichtung 2 stellt einen Spezialfall dar, bei
dem β1 = 135°, β2 = 225°, β3 = 225° und β4 = 135° gewählt wur
de. Es können gegebenenfalls statt der Winkel
βj = 135° + (j - 1) . 90° (mit j - 1 = 0, 1, 2, 3) auch andere, von
0° verschiedene Winkel gewählt werden. Der Winkel zwischen
der Magnetisierungsrichtung und der Stromführungsrichtung des
Elementes E1 (bzw. Ej) sei mit γ1 (bzw. γj) bezeichnet. Er ist
in dem gewählten Spezialfall γj = 45° + (j ä 1) . 90° (mit
j - 1 = 0, 1, 2 oder 3), γj sollte größer 10° sein.
Jedes Brückenelement der erfindungsgemäßen Sensoreinrichtung
detektiert dann nicht nur das externe Magnetfeld Hm in Form
eines Meßfeldes B m, sondern zusätzlich noch das durch die je
weilige Leiterbahn erzeugte Feld quasi als ein Biasfeld B b
der Leiterbahn. Das effektive Meßfeld B e an einem Brückenele
ment ist also: B e = B m + B b. Dieses effektive Meßfeld kann al
so für jedes Brückenelement gegenüber dem Meßfeld B m ver
schieden sein. Fig. 2 zeigt die vektorielle Konstruktion des
effektiven Meßfeldes B e für die in den beiden Brückenzweigen
Z1 und Z2 liegenden Brückenelemente E1 und E3. Wie der Figur
zu entnehmen ist, wird für das Element E1 durch die Leiter
bahn L1 dem Meßfeld B m vektoriell noch das zusätzliche Bias
feld B b1 überlagert. Es ergibt sich so eine Drehung des ef
fektiven Meßfeldes B e1 gegenüber dem Meßfeld B m um einen Win
kel δ1. In entsprechender Weise ist das effektive Meßfeld B e3
für das Element E3 durch ein zusätzliches Biasfeld B b3 gegen
über dem Meßfeld B m um einen Winkel δ3 gedreht. Die Größe und
Vorzeichen dieser Winkel δj (mit j = 1 ... 4) hängt dabei von
der Orientierung der jeweiligen Leiterbahn und des Brücken
stromes ab.
Um mit einer solchen Sensoreinrichtung eine eindeutige Aussa
ge bezüglich der Ausrichtung des Meßfeldes Bm im gesamten
360°-Winkelbereich machen zu können, ist es besonders vor
teilhaft, wenn man nicht eine Gleichstrom-Widerstandsmessung
vorsieht, sondern die Brückenspannungen U1 und U2 moduliert.
Sieht man eine Modulationsspannung Um(t) = Um0 . sinωt vor, so
ergibt sich dann ein Ausgangssignal der allgemeinen Form
Durch analoge oder digitale Rechenoperationen lassen sich
beispielsweise die Größen Ua0, U1 und ϕ1 ermitteln. Abweichend
von der vorstehend angenommenen periodischen Anregung kann
man auch eine Stufenfunktion der Stromstärke anregen und das
Ausgangssignal davon abhängig analysieren. Dabei spiegelt Ua0
die cosα-Abhängigkeit der ursprünglichen Gleichstromanordnung
wieder. Die Kenntnis von ϕ1 ermöglicht dann die eindeutige
Unterscheidung zwischen den Bereichen 0° bis 180° und 180°
bis 360°.
Bei der allgemeinen Fourierentwicklung ist nur die Grundwelle
für den Fourierindex i = 1 von Interesse. Entscheidend ist
dabei die Phasenlage. Bei einer graphischen Darstellung von
ϕ1 in Abhängigkeit vom Winkel α ist dann die Lage der Wende
punkte der erhaltenen ϕ1-Kurve eine Funktion der Feldstärke
des Meßfeldes Hm, der Stromstärke I sowie des Aufbaus der
Brückenelemente (hier insbesondere vom Abstand der Leiterbahn
von der GMR-Schicht).
Bei der Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sensorein
richtung 2 nach Fig. 1 wurde davon ausgegangen, daß die zur
Erzeugung eines zusätzlichen Biasfeldes an den einzelnen
Brückenelementen E1 bis E4 herangezogenen Leiterbahnen L1 und
L2 Anschlußleitungen an den Verzweigungspunkten V1 und V2
sind. Es ist jedoch auch möglich, die Leiterbahnen innerhalb
der beiden Brückenzweige Z1 und Z2 zur Erzeugung von zusätz
lichen Biasfeldern an den Elementen heranzuziehen. Fig. 3
zeigt ein entsprechendes Ausführungsbeispiel einer Sensorein
richtung 3. Hier verlaufen die von dem ersten Verzweigungs
punkt V1 ausgehenden Leiterbahnen L3 und L4 der beiden Brüc
kenzweige Z1 und Z2 nicht unmittelbar zu dem jeweiligen Brüc
kenelement E1 bzw. E4, sondern sind erst in Fig. 1 entspre
chenderweise über die Elemente E2 und E1 bzw. E3 und E4 zur
Erzeugung der zusätzlichen Biasfelder hinweggeführt. Damit
ergeben sich andere Parameter der Gleichung
Die Rechenoperationen sind
dann aber analog zu denen für die Sensoreinrichtung nach
Fig. 1 vorzunehmen.
Die erfindungsgemäßen Sensoreinrichtungen können auch zu an
deren Ausführungsformen gestaltet werden, bei denen der Meß
strom, die Feldstärke des Meßfeldes und die Empfindlichkeit
der Brücke dermaßen kombiniert werden, daß das Biasfeld einen
Brückenzweig vom Zustand der reinen Winkelabhängigkeit in den
Zustand kombinierter Feldstärkeabhängigkeit und Winkelabhän
gigkeit überführt. Aufgrund der vorteilhaften Modulation der
Brückenspannung lassen sich daraus wiederum Zusatzinformatio
nen durch analoge und/oder digitale Signalverarbeitung gewin
nen, die die eindeutige Bestimmung einer Winkelposition mit
GMR-Brückenelementen im Bereich 0° bis 360° zulassen.
Claims (8)
1. Sensoreinrichtung zur Erfassung eines äußeren Magnetfeldes
mit zu einer Brückenschaltung verschalteten, einen großen ma
gnetoresistiven Effekt (GMR) zeigenden Brückenelementen in
Dünnschichtaufbau, wobei die Brücke, über welche ein Brücken
strom zu führen ist, zwei Brückenzweige aufweist, in denen
sich jeweils mindestens zwei einen gemeinsamen Meßpunkt der
Brücke bildende Brückenelemente mit vorbestimmten Magnetisie
rungen befinden, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwei stromführende Leiterbahnen (L1,
L2 oder L3, L4) vorgesehen sind, die jeweils
- 1. einem Brückenzweig (Z1, Z2) zugeordnet sind,
- 2. nacheinander die Brückenelemente (E1 bis E4) jeweils unter einem vorbestimmten Winkel (γj) bezüglich der Richtung der Magnetisierung (m1 bis m4) des jeweiligen Brückenelementes (E1 bis E4) schneiden und ein magnetisches Zusatzfeld (B b) hervorrufen
- 1. den gesamten Brückenstrom (I) oder dessen auf den jeweili gen Brückenzweig (Z1, Z2) entfallenden Teil des Stromes führen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß in jedem Brückenzweig (Z1,
Z2) die Brückenelemente (E1 bis E4) entgegengesetzte Richtun
gen ihrer Magnetisierungen (m1 bis m4) aufweisen und mit dem
jeweils diagonal zugeordneten Brückenelement aus dem jeweils
anderen Brückenzweig dieselbe Magnetisierungsrichtung haben.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine periodische oder
stufenförmige Modulation des Brückenstromes (I) und damit der
an den Meßpunkten (P1, P2) abnehmbaren Brückenspannungen (U1,
U2) vorgesehen ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Leiter
bahnen (L1 bis L4) die Brückenelemente (E1 bis E4) bezüglich
der jeweiligen Magnetisierungsrichtung unter einem Winkel
(γj) von größer 10° schneiden.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Schnittwinkel (γj ) von
zumindest annähernd 45° + (j - 1) . 90° vorgesehen ist, wobei j
der Numerierung der einzelnen Brückenelemente entspricht.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Leiter
bahnen (L1, L2) mit Anschlußleitern der Brückenschaltung (S)
an den Verzweigungspunkten (V1, V2) ihrer Brückenzweige (Z1,
Z2) gebildet sind.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Leiter
bahnen (L3, L4) mit Leiterbahnteilen der Brückenzweige (Z1,
Z2) zwischen einem Brückenelement und dem zugeordneten Ver
zweigungspunkt (V1, V2) der Brückenzweige gebildet sind.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Brüc
kenelemente (E1 bis E4) jeweils ein magnetoresistives Mehr
schichtensystem aufweisen, das zumindest folgende Teile um
faßt, nämlich eine weichmagnetische Meßschicht, eine ver
gleichsweise magnetisch härtere Biasschicht oder einen ent
sprechenden Biasschichtteil sowie eine dazwischen angeordnete
nicht-magnetische Zwischenschicht.
Priority Applications (1)
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DE1997143335 DE19743335C1 (de) | 1997-09-30 | 1997-09-30 | Sensoreinrichtung mit einer Brückenschaltung ihrer einen großen magnetoresistiven Effekt zeigenden Brückenelemente |
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