DE19735225A1 - Verfahren der radikalisch initiierten wäßrigen Emulsionspolymerisation zur Herstellung einer wäßrigen Polymerisatdispersion - Google Patents
Verfahren der radikalisch initiierten wäßrigen Emulsionspolymerisation zur Herstellung einer wäßrigen PolymerisatdispersionInfo
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Description
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren der radikalisch
initiierten wäßrigen Emulsionspolymerisation zur Herstellung
einer wäßrigen Polymerisatdispersion, bei dem man wenigstens
eine ethylenisch ungesättigte Gruppe aufweisende Verbindungen
(Monomere) mittels Dispergiermittel in wäßrigem Medium emulgiert
und mittels eines radikalischen Polymerisationsinitiators im Bei
sein eines N-Oxyl-Radikals (eine Verbindung, die wenigstens eine
N - O •
Gruppe aufweist) das sich von einem sekundären Amin ableitet,
welches keine Wasserstoffatome an den α-C-Atomen trägt (d. h.,
die N-Oxyl-Gruppen leiten sich von entsprechenden sekundären
Aminogruppen ab), unter Ausbildung einer wäßrigen Polymerisat
dispersion polymerisiert. In dieser Schrift sollen vorgenannte
N-Oxyl-Radikale als stabile N-Oxyl-Radikale bezeichnet werden.
Wäßrige Polymerisatdispersionen sind fluide Systeme, die als
disperse Phase in wäßrigem Dispergiermedium Polymerisatteilchen
in stabiler (Lagerstabilität in der Regel ≧ 24 h, normalerweise
≧2-3 Tage, meist ≧ 1 Woche) disperser Verteilung befindlich
enthalten. Der zahlenmittlere Durchmesser der Polymerisatteilchen
beträgt in der Regel 0,01 bis 1 µm.
Ebenso wie Polymerisatlösungen beim Verdampfen des Lösungs
mittels, weisen wäßrige Polymerisatdispersionen beim Verdampfen
des wäßrigen Dispergiermediums die Eigenschaft auf, Polymerisat
filme zu bilden, weshalb wäßrige Polymerisatdispersionen in viel
facher Weise unmittelbar als Bindemittel, z. B. für Anstrichfarben
oder Massen zum Beschichten von Leder, Anwendung finden.
Häufig wird das dispers verteilte Polymerisat aber auch durch
Koagulation abgetrennt und als Bestandteil in Polymer Blends zur
Modifizierung der mechanischen Eigenschaften verwendet. Dazu wird
das aus der wäßrigen Polymerisatdispersion abgetrennte Polymeri
sat beispielsweise mit anderen Thermoplasten und gegebenenfalls
den üblichen Zuschlagstoffen wie Farbmittel, Pigmente, Gleit
mittel, Stabilisatoren oder Füllstoffe, extrudiert.
Die Herstellung wäßriger Polymerisatdispersionen erfolgt meist
durch radikalisch initiierte wäßrige Emulsionspolymerisation von
wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Gruppe aufweisenden
Verbindungen bei unterhalb 100°C liegenden Temperaturen. Dabei
werden die zu polymerisierenden Monomeren, die überwiegend nur
wenig wasserlöslich sind, ohne größeren Aufwand, z. B. durch
übliches Rühren, unter Zusatz von Dispergiermittel im wäßrigen
Medium emulgiert und durch die Einwirkung radikalischer Poly
merisationsinitiatoren polymerisiert.
Bei den radikalischen Polymerisationsinitiatoren handelt es sich
üblicherweise um in Wasser lösliche Peroxide, Hydroperoxide und/oder
Azoverbindungen, die, oberhalb einer bestimmten Temperatur,
die in der Regel ≦ 100°C beträgt, in reaktive Radikale zerfallen,
die die Polymerisation auslösen.
Der Begriff Emulsion drückt aus, daß die Monomeren und das Wasser
als ein System von zwei nur wenig ineinander löslichen Flüssig
keiten vorliegt, in dem die Flüssigkeiten in mehr oder weniger
feiner Verteilung vorliegen. Die Kennzeichnung wäßrige Emulsion
drückt aus, daß die wäßrige Phase die kontinuierliche Phase
bildet. Zur Herstellung einer wäßrigen Monomerenemulsion bedarf
es normalerweise des Zusatzes von Dispergiermitteln (z. B.
Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, Bd. 10, 4. Auflage,
Verlag Chemie, Weinheim (1975), S. 449), die die unmittelbare
Vereinigung von zwei zufällig zusammenstoßenden Monomeren
tröpfchen in der wäßrigen Emulsion unterbinden und die Stabilität
der resultierenden wäßrigen Polymerisatdispersion gewährleisten.
Infolge des geringen Verteilungsaufwandes besteht die bei der
radikalischen wäßrigen Emulsionspolymerisation eingesetzte
wäßrige Monomerenemulsion üblicherweise hauptsächlich aus
Monomerentröpfchen eines Durchmessers < 1 µm.
Wie alle radikalisch initiierten Polymerisationen von wenigstens
eine ethylenisch ungesättigte Gruppe aufweisenden Verbindungen
weist auch das Verfahren der radikalisch initiierten wäßrigen
Emulsionspolymerisation den Nachteil auf, daß das Molekular
gewicht der Polymerketten mit dem Polymerisationsumsatz normaler
weise nicht zunimmt und daß die Polymerketten des resultierenden
Polymerisats in der Regel kein einheitliches Molekulargewicht
aufweisen. D.h., das erhältliche Polymerisat ist bezüglich der
Eigenschaft Molekulargewicht in der Regel nicht monodispers,
sondern weist üblicherweise einen diesbezüglichen Polydispersi
tätsindex PDI von ≧ 2 auf (PDI = Mw/Mn, mit Mw = gewichts
mittleres Molekulargewicht und Mn = zahlenmittleres Molekular
gewicht), was insbesondere auf Abbruchreaktionen infolge irre
versibler Kombination wachsender freier radikalischer Poly
merisatkettenenden zurückgeführt wird.
Ein weiterer Nachteil der radikalisch initiierten wäßrigen
Emulsionspolymerisation besteht darin, daß ein während der
Polymerisation durchgeführter Wechsel der zu polymerisierenden
Monomeren in der Regel nicht zu segmentierten Copolymerisaten
(Blockpolymerisaten) sondern im Normalfall allenfalls zu disper
gierten Kern-Schale-Polymerteilchen führt, deren Kern aus der
einen und deren Schale aus der anderen Monomerensorte aufgebaut
ist, wobei Kern und Schale im wesentlichen nicht chemisch sondern
lediglich physikalisch aneinander gebunden sind.
Aus TRIP Vol. 4, No. 6, June 1996, S. 183 ff, US-A 5,322,912,
WO 96/24620, US-A-4,581,429, US-A 5,412,047, EP-A 135 280 sowie
aus der älteren Anmeldung DE-A 19602539 ist bekannt, daß die
Durchführung von radikalisch initiierten Polymerisationen bei
oberhalb 100°C liegenden Temperaturen im Beisein eines stabilen
(im wesentlichen nicht initiierend wirkenden) N-Oxyl-Radikals
eine gewisse Kontrolle der radikalisch initiierten Polymerisation
ermöglicht.
Der zugrunde liegende Wirkmechanismus liegt vermutlich darin be
gründet, daß die stabilen N-Oxyl-Radikale reaktive radikalische
Enden einer wachsenden Polymerisatkette bei erhöhten Temperaturen
nicht irreversibel terminieren, sondern lediglich vorübergehend
blockieren. Daraus resultiert eine Verringerung der stationären
Konzentration wachsender freier radikalischer Polymerisatketten
enden, was die Möglichkeit für einen irreversiblen Abbruch des
Kettenwachstums durch Kombination zweier wachsender Polymerisat
kettenenden verringert. Dies führt im Mittel zu mit dem Poly
merisationsumsatz (im Idealfall linear) wachsenden Polymerisat
ketten. Letztes bedingt ein mit dem Polymerisationsumsatz (im
Idealfall linear) wachsendes mittleres Molekulargewicht des
gebildeten Polymerisats mit einem bei 1 liegenden Polydisper
sitätsindex.
Gemäß US-A 5,322,912, Spalte 10, Zeile 65 ff kommt als Reaktions
medium für eine solche kontrollierte radikalisch initiierte
Polymerisation auch eine Emulsion in Betracht. Weitergehende
Angaben zur Durchführung einer solchen radikalisch initiierten
Emulsionspolymerisation macht die US-A 5,322,912 nicht. Das
gleiche gilt für die DE-A 19602539. Die US-A 5,412,047 empfiehlt
in Spalte 18, Zeilen 54 ff für den Fall, daß die radikalisch
initiierte Polymerisation in einem mehrphasigen System erfolgt,
wie es bei der radikalisch initiierten wäßrigen Emulsionspoly
merisation der Fall ist, lediglich, stabile N-Oxyl-Radikale zu
verwenden, die in Wasser eine besonders geringe Löslichkeit
aufweisen.
Die Verfügbarkeit einer in einfacher Weise durchzuführenden
kontrollierten radikalisch initiierten wäßrigen Emulsionspoly
merisation zur Herstellung einer wäßrigen Polymerisatdispersion
wäre insofern von Vorteil, als sie eine kontrollierte Einstellung
des Molekulargewichts des resultierenden, in disperser Verteilung
befindlichen, Polymerisats ermöglichen würde. Selbiges bestirnt
z. B. Kohäsion und Adhäsion des resultierenden Films der wäßrigen
Polymerisatdispersion. Mit zunehmendem Molekulargewicht wächst in
der Regel die Kohäsion, ein abnehmendes Molekulargewicht fördert
in der Regel die Oberflächenklebrigkeit des Films. Ferner eröff
net sie den unmittelbaren Zugang zu wäßrigen Dispersionen von
maßgeschneiderten Blockcopolymerisaten, da die freien radika
lischen Polymerisatkettenenden nicht durch Kombination zerstört,
sondern lediglich reversibel blockiert werden. D.h., nach Ver
brauch einer ersten Monomerensorte kann die Polymerisation bei
Zusatz weiterer Monomerensorten fortgesetzt werden.
In Macromolecules 1997, 30, S. 324-326 wird empfohlen, zur Her
stellung einer wäßrigen Polymerisatdispersion durch kontrollierte
initiierte wäßrige Emulsionspolymerisation letztere so zu reali
sieren, daß man eine vorgebildete wäßrige Polymerisatdispersion
(einen sogenannten Saat-Latex) in ein Polymerisationsgefäß vor
legt und der Vorlage die zu polymerisierenden Monomeren sowie
eine hydrophobe Verbindung, die unter der Einwirkung von Wärme
in ein stabiles N-Oxyl-Radikal und in einen die Polymerisation
initiierenden radikalischen Partner zerfällt, zufügt. Dann über
läßt man das Reaktionsgemisch bei Raumtemperatur sich selbst,
um sowohl den zu polymerisierenden Monomeren als auch der hydro
phoben Verbindung die Diffusion in die Saat-Polymerisatteilchen
zu ermöglichen (Quellung). Nach erfolgter Quellung wird durch
Temperaturerhöhung (< 100°C) die Polymerisation unter über
atmosphärischem Druck durchgeführt. Nachteilig an dieser Ver
fahrensweise ist, daß sie die Vorabherstellung der vergleichs
weise komplizierten hydrophoben Verbindung sowie des äußerst
langsamen Quellungsprozesses bedarf. Ferner bedarf es unabdingbar
der Vorabherstellung eines Saat-Latex.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher, eine vorteilhafter
durchzuführende Verfahrensweise einer kontrollierten radikalisch
initiierten wäßrigen Emulsionspolymerisation zur Herstellung
wäßriger Polymerisatdispersionen zur Verfügung zu stellen.
Demgemäß wurde ein Verfahren der radikalisch initiierten
wäßrigen Emulsionspolymerisation zur Herstellung einer wäßrigen
Polymerisatdispersion gefunden, bei dem man wenigstens eine
ethylenisch ungesättigte Gruppe aufweisende Verbindungen mittels
Dispergiermittel in wäßrigem Medium emulgiert und im Beisein
eines stabilen N-Oxyl-Radikals radikalisch polymerisiert, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man aus einem Gemisch, umfassend
- a) die wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Gruppe auf
weisenden Verbindungen, wenigstens einen radikalischen
Polymerisationsinitiator und wenigstens ein stabiles
N-Oxyl-Radikal,
oder - b) die wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Gruppe auf weisenden Verbindungen und wenigstens eine Verbindungen, die unter der Einwirkung von Wärme in ein stabiles N-Oxyl-Radikal und in einen die Polymerisation initiierenden radikalischen Partner zerfällt,
eine wäßrige Emulsion erzeugt, deren disperse Phase hauptsächlich
aus Tröpfchen eines Durchmessers ≦ 500 nm besteht, und die wäßrige
Emulsion durch Temperaturerhöhung polymerisiert.
Als erfindungsgemäß geeignete stabile N-Oxyl-Radikale kommen alle
diejenigen in Betracht, die in der EP-A 135 280, der älteren
Anmeldung DE-A 19651307, der US-A 5,322,912, der US-A 4,581,429,
der WO 96/24620, der US-A 5,412,047 sowie der älteren Anmeldung
DE-A 19602539 genannt sind.
Solche geeigneten, sich von einem sekundären Amin ableitenden,
stabile N-Oxyl-Radikale sind z. B. jene der allgemeinen Formel I
mit
R1, R2, R5 und R6 = dieselben oder verschiedene gerad- oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen und
R3 und R4 = dieselben oder verschiedene gerad- oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen oder
R3CNCR4 = eine, gegebenenfalls substituierte, zyklische Struktur.
R1, R2, R5 und R6 = dieselben oder verschiedene gerad- oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen und
R3 und R4 = dieselben oder verschiedene gerad- oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen oder
R3CNCR4 = eine, gegebenenfalls substituierte, zyklische Struktur.
Als Verbindungen I kommen insbesondere jene in Betracht, die
in der EP-A 135 280, der älteren Anmeldung DE-A 19651307, der
US-A 5,322,912, der US-A 5,412,047, der US-A 4,581,429, der
DE-A 16 18 141, CN-A 1052847, US-A 4,670,131, US-A 5,322,960
sowie der älteren Anmeldung DE-A 19602539 genannt sind.
Beispiele dafür sind jene stabilen N-Oxyl-Radikale der allge
meinen Formel I, bei welchen R1, R2, R5 und R6 für (gleiche oder
verschiedene) Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, n-Butyl-,
iso-Butyl-, tert.-Butyl-, lineares oder verzweigtes Pentyl-,
Phenyl- oder substituierte Gruppen hiervon und R3 und R4 für
(gleiche oder verschiedene) Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-,
iso-Propyl-, n-Butyl-, iso-Butyl-, tert.-Butyl-, lineares oder ver
zweigtes Pentyl-, substituierte Gruppen hiervon oder gemeinsam
mit CNC die zyklische Struktur
mit n gleich einer ganzen Zahl von 1 bis 10 (häufig 1 bis 6),
einschließlich substituierter derartiger zyklischer Strukturen,
stehen. Als beispielhafte Vertreter seien 2,2,6,6-Tetrame
thyl-1-oxyl-piperidin, 2,2,5,5-Tetramethyl-1-oxyl-pyrrolidin und
4-Oxo-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin genannt.
Die stabilen N-Oxyl-Radikale lassen sich aus den entsprechenden
sekundären Aminen durch Oxidation, z. B. mit Wasserstoffperoxid,
herstellen. In der Regel sind sie als Reinsubstanz darstellbar.
Erfindungsgemäß geeignete stabile N-Oxyl-Radikale sind z. B.
solche, deren molale Löslichkeit in Wasser bei 25°C und 1 bar
≦10⁻1 mol/kg beträgt. D.h., vorgenannte molare Löslichkeit kann
auch ≦ 10⁻3 mol/kg oder ≦ 10⁻4 mol/kg bzw. ≦ 10⁻5 mol/kg oder
≦ 10⁻6 mol/kg betragen.
Zu den erfindungsgemäß geeigneten stabilen N-Oxyl-Radikalen zäh
len insbesondere carboxylierte, phosphonierte, sulfonierte und/oder
hydroxylierte piperidin- oder pyrrolidin-N-Oxyle und
Di-N-Oxyle der nachstehenden allgemeinen Formeln II bis IX:
mit
m = 2 bis 10,
R7, R8, R9 = unabhängig voneinander
m = 2 bis 10,
R7, R8, R9 = unabhängig voneinander
mit der Maßgabe, daß wenigstens einer der vor
handenen Substituenten R7, R8 oder R9 von Wasser
stoff verschieden und M⊕ ein Wasserstoff- oder
ein Alkalimetallion (insbesondere K⊕ oder Na⊕)
ist,
q = eine ganze Zahl von 1 bis 10,
R1', R2', R5', R6' = unabhängig voneinander und unabhängig von R1, R2, R5, R6 dieselben Gruppen wie R1,
R10 = C1- bis C4-Alkyl, -CH=CH2, -C∼CH, -CN,
q = eine ganze Zahl von 1 bis 10,
R1', R2', R5', R6' = unabhängig voneinander und unabhängig von R1, R2, R5, R6 dieselben Gruppen wie R1,
R10 = C1- bis C4-Alkyl, -CH=CH2, -C∼CH, -CN,
-COO⊖M⊕, -COOCH3 oder -COOC2H5,
R11 = ein organischer Rest, der wenigstens eine pri märe, sekundäre (z. B. -NHR1) oder tertiäre Ami nogruppe (z. B. -NR1R2) oder wenigstens eine Ammoniumgruppe -N⊖R14R15R16X⊖ aufweist, mit X⊖ = F⊖, Cl⊖, Br⊖, HSO4 ⊖, SO4 ⊖, H2PO4 ⊖, HPO4 2 ⊖ der PO4 3 ⊖ und R14, R15, R16 voneinander unab hängige organische Reste (z. B. unabhängig von einander und unabhängig von R1 dieselben Gruppen wie R1),
R12 = unabhängig von R11 dieselben Gruppen wie R11 oder -H, -OH, C1- bis C4-Alkyl, -COO⊖M⊕, -C∼CH,
R11 = ein organischer Rest, der wenigstens eine pri märe, sekundäre (z. B. -NHR1) oder tertiäre Ami nogruppe (z. B. -NR1R2) oder wenigstens eine Ammoniumgruppe -N⊖R14R15R16X⊖ aufweist, mit X⊖ = F⊖, Cl⊖, Br⊖, HSO4 ⊖, SO4 ⊖, H2PO4 ⊖, HPO4 2 ⊖ der PO4 3 ⊖ und R14, R15, R16 voneinander unab hängige organische Reste (z. B. unabhängig von einander und unabhängig von R1 dieselben Gruppen wie R1),
R12 = unabhängig von R11 dieselben Gruppen wie R11 oder -H, -OH, C1- bis C4-Alkyl, -COO⊖M⊕, -C∼CH,
hydroxysubstituiertes C1- bis C4-Alkyl (z. B.
hydroxyethyl oder hydroxypropyl) oder
R11, R12 = gemeinsam den Sauerstoff einer Carboxylgruppe und
R13 = -H, -CH3 oder
R11, R12 = gemeinsam den Sauerstoff einer Carboxylgruppe und
R13 = -H, -CH3 oder
Vorzugsweise ist R1 = R2 = R5 = R6 = R1' = R2' = R5' = R6' = -CH3.
Wenn das stabile N-Oxyl-Radikal als funktionelle Gruppen eine
saure oder basische Gruppe aufweist, läßt sich die Löslichkeit
des N-Oxyl-Radikals im wäßrigen Polymerisationsmedium durch
Variation des pH-Wertes desselben einstellen.
Als beispielhafte Vertreter erfindungsgemäß geeigneter stabiler
N-Oxyl-Radikale seien
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin,
4-Hydroxy-2,6-diphenyl-2,6-dimethyl-1-oxyl-piperidin,
4-Carboxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin,
4-Carboxy-2,6-diphenyl-2,6-dimethyl-1-oxyl-piperidin,
3-Carboxy-2,2,5,5-tetramethyl-1-oxyl-pyrrolidin,
3-Carboxy-2,5-diphenyl-2,5-dimethyl-1-oxyl-pyrrolidin und das Natrium- oder Kaliumsalz des Schwefelsäurehalbesters des
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin genannt.
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin,
4-Hydroxy-2,6-diphenyl-2,6-dimethyl-1-oxyl-piperidin,
4-Carboxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin,
4-Carboxy-2,6-diphenyl-2,6-dimethyl-1-oxyl-piperidin,
3-Carboxy-2,2,5,5-tetramethyl-1-oxyl-pyrrolidin,
3-Carboxy-2,5-diphenyl-2,5-dimethyl-1-oxyl-pyrrolidin und das Natrium- oder Kaliumsalz des Schwefelsäurehalbesters des
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin genannt.
Die Herstellung von 3-Carboxy-2,2,5,5-tetramethyl-1-oxyl-pyrroli
din findet sich z. B. in Romanelli, M.; Ottaviani, M.F.; Martini,
G.; Kevan, L., JPCH J: Phys. Chem., EN, 93, 1, 1989,
S. 317-322.
Die Verbindungen (VI) und (VII) können gemäß US-A 4665185 (z. B.
Bsp. 7) sowie DE-A 19510184 erhalten werden.
Weitere geeignete beispielhafte Vertreter sind:
Selbstverständlich können erfindungsgemäß auch Gemische von
stabilen N-Oxyl-Radikalen angewendet werden.
Als erfindungsgemäß in Kombination mit den stabilen N-Oxyl-Radi
kalen (erfindungsgemäße Variante a)) einzusetzende radikalische
Polymerisationsinitiatoren kommen prinzipiell alle diejenigen in
Betracht, die in der Lage sind, eine radikalische Polymerisation
auszulösen. Es kann sich dabei sowohl um Peroxide, Hydroperoxide
als auch um Azoverbindungen handeln. Sie können sowohl öllöslich
als auch wasserlöslich sein.
Beispiele für geeignete radikalische Polymerisationsinitiatoren
sind Benzoylperoxid, Peroxodischwefelsäure und ihre Ammonium- und
Alkalimetallsalze sowie Wasserstoffperoxid oder Hydroper
oxide wie tert.-Butylhydroperoxid. Als Azoverbindungen kommt z. B.
4,4'-Azo-bis-cyanovaleriansäure in Betracht. Selbstverständlich
können als solche wasserlöslichen, radikalischen Polymerisati
onsinitiatoren auch kombinierte Systeme, die aus wenigstens einem
Reduktionsmittel und wenigstens einem Peroxid und/oder Hydro
peroxid zusammengesetzt sind (nachfolgend Redoxinitiatoren
genannt), verwendet werden.
Beispiele für solche Kombinationen sind z. B. tert.-Butylhydro
peroxid/Natriummetallsalz der Hydroxymethansulfinsäure sowie
Wasserstoffperoxid/Ascorbinsäure. Häufig umfassen die kombi
nierten Systeme zusätzlich eine geringe Menge einer im wäßrigen
Medium löslichen Metallverbindung, deren metallische Komponente
in mehreren Wertigkeitsstufen auftreten kann. Beispiele für
solche Systeme sind z. B. Ascorbinsäure/Eisen(II)-sulfat/Wasser stoffperoxid oder Natriumsulfit/Eisen(II)sulfat/Wasserstoff peroxid. Selbstverständlich kann in den vorgenannten Systemen anstelle von Ascorbinsäure auch das Natriummetallsalz der Hydroxymethansulfinsäure, Natriumhydrogensulfit oder Natrium metallbisulfit eingesetzt werden. Ferner können in den vorgenann ten Systemen anstelle von Wasserstoffperoxid tert.-Butylhydro peroxid oder Alkalimetallperoxidisulfate und/oder Ammonium peroxidisulfate angewendet werden. Anstelle eines wasserlöslichen Eisen(II)-salzes wird vielfach eine Kombination aus wasserlös lichen Fe/V-Salzen benutzt.
solche Systeme sind z. B. Ascorbinsäure/Eisen(II)-sulfat/Wasser stoffperoxid oder Natriumsulfit/Eisen(II)sulfat/Wasserstoff peroxid. Selbstverständlich kann in den vorgenannten Systemen anstelle von Ascorbinsäure auch das Natriummetallsalz der Hydroxymethansulfinsäure, Natriumhydrogensulfit oder Natrium metallbisulfit eingesetzt werden. Ferner können in den vorgenann ten Systemen anstelle von Wasserstoffperoxid tert.-Butylhydro peroxid oder Alkalimetallperoxidisulfate und/oder Ammonium peroxidisulfate angewendet werden. Anstelle eines wasserlöslichen Eisen(II)-salzes wird vielfach eine Kombination aus wasserlös lichen Fe/V-Salzen benutzt.
Bezogen auf die molare Menge an radikalisch zu polymerisierenden
Monomeren beträgt die Menge an im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetztem radikalischem Polymerisationsinitiator in der Regel
10⁻6 bis 2 mol-%, meist 10⁻4 bis 1 mol-% und richtet sich in an
sich bekannter Weise nach dem gewünschten Molekulargewicht des
resultierenden in disperser Verteilung befindlichen Polymerisats.
Das molare Verhältnis zwischen stabilen N-Oxyl-Radikalen und
radikalischem Polymerisationsinitiator beträgt im Rahmen der
erfindungsgemäßen Verfahrensvariante a) normalerweise 0,5 bis 5,
bevorzugt 0,8 bis 4.
Durch Zugabe von organischen Säuren wie Camphersulfonsäure oder
p-Toluolsulfonsäure (US-A 5,322,912) oder durch Zugabe von
Dimethylsulfoxid (US-A 5,412,047), 2-Fluorpyridin-1-metho-p-to
luolsulfonat, 4-3-Indolyl-buttersäure bzw. Indonylessigsäure
zum Polymerisationsgemisch kann die Polymerisationsgeschwindig
keit des erfindungsgemäßen Verfahrens a) in der Regel erhöht
werden.
Als Verbindungen, die unter der Einwirkung von Wärme in ein sta
biles N-Oxyl-Radikal und in einen die Polymerisation initiieren
den radikalischen Partner zerfallen (im folgenden N-Oxyl-Radikal
bildner genannt) und sich damit für die erfindungsgemäße Variante
b) eignen, kommen z. B. Verbindungen der allgemeinen Formel X
in Betracht,
worin R17, R18 und R19 gleich oder verschieden sind und für Wasser stoff oder eine Alkyl-(C1- bis C4-), Phenyl-, Cyano- oder Carbon säuregruppe oder substituierte Gruppen hiervon stehen.
worin R17, R18 und R19 gleich oder verschieden sind und für Wasser stoff oder eine Alkyl-(C1- bis C4-), Phenyl-, Cyano- oder Carbon säuregruppe oder substituierte Gruppen hiervon stehen.
Verbindungen der allgemeinen Formel X sind z. B. in der
EP-B 135 280 veröffentlicht. Verbindungen dieses Typs sind in
einfacher Weise z. B. auch dadurch erhältlich, daß man eine
geringe Menge an Monomeren mittels radikalischem Polymerisa
tionsinitiator im Beisein von Verbindungen I bis IX radikalisch
polymerisiert und anschließend das Polymerisationsprodukt durch
Umfällen reinigt. Bezogen auf die molare Menge an radikalisch zu
polymerisierenden Monomeren beträgt die erfindungsgemäß zu ver
wendende Menge an N-Oxyl-Radikalbildnern in der Regel 10⁻6 bis
2 mol-%, meist 10⁻4 bis 1 mol-%.
Als erfindungsgemäß zu polymerisierende Monomere kommen alle
diejenigen wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Gruppe auf
weisenden Verbindungen in Betracht, die üblicherweise im Rahmen
radikalischer wäßriger Emulsionspolymerisationen Anwendung
finden. Zu diesen Monomeren zählen Olefine, wie z. B. Ethylen,
vinylaromatische Monomere wie Styrol, α-Methylstyrol, o-Chlor
styrol oder Vinyltoluole, Vinyl- und Vinylidenhalogenide wie
Vinyl- und Vinylidenchlorid, Ester aus Vinylalkohol und 1 bis
12 C-Atome aufweisenden Monocarbonsäuren wie Vinylacetat, Vinyl
propionat, Vinyl-n-butyrat, Vinyllaurat sowie im Handel befind
liche Monomere VEOVA® 9-11 (VEOVA X ist ein Handelsname der Firma
Shell und steht für Vinylester von Carbonsäuren, die auch als
Versatic® X-Säuren bezeichnet werden), Ester aus Allylalkohol und
1 bis 12 C-Atome aufweisenden Monocarbonsäuren wie Allylacetat,
Allylpropionat, Allyl-n-butyrat und Allyllaurat, Ester aus vor
zugsweise 3 bis 6 C-Atome aufweisenden α,β-monoethylenisch
ungesättigten Mono- und Dicarbonsäuren, wie insbesondere Acryl
säure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und Itaconsäure,
mit im allgemeinen 1 bis 12, vorzugsweise 1 bis 8 und ins
besondere 1 bis 4 C-Atome aufweisenden Alkanolen, wie besonders
Acrylsäure- und Methacrylsäuremethyl-, -ethyl-, -n-butyl-,
-iso-butyl- und -2-ethylhexylester, Maleinsäuredimethylester oder
Maleinsäure-n-butylester, Nitrile α,β-monoethylenisch ungesättig
ter Carbonsäuren wie Acrylnitril sowie C4-8-konjugierte Diene wie
1,3-Butadien und Isopren.
Die genannten Monomeren bilden in der Regel die Hauptmonomeren,
die, bezogen auf die Gesamtmenge der einzupolymerisierenden
Monomeren, normalerweise einen Anteil von mehr als 50 Gew.-% auf
sich vereinen. Monomere, die für sich polymerisiert üblicherweise
Homopolymerisate ergeben, die eine erhöhte Wasserlöslichkeit
aufweisen, werden im Normalfall lediglich als modifizierende
Monomere in Mengen, bezogen auf die Gesamtmenge der zu polymeri
sierenden Monomeren, von weniger als 50 Gew.-%, in der Regel 0,5
bis 20, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, miteinpolymerisiert.
Beispiele für derartige Monomere sind 3 bis 6 C-Atome aufweisende
α,β-monoethylenisch ungesättigte Mono- und Dicarbonsäuren und
deren Amide wie z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure,
Fumarsäure, Itaconsäure, Acrylamid und Methacrylamid, ferner
Vinylsulfonsäure und deren wasserlösliche Salze sowie N-Vinyl
pyrrolidon.
Monomere, die üblicherweise die innere Festigkeit der Ver
filmungen der wäßrigen Polymerisatdispersionen erhöhen, werden in
der Regel ebenfalls nur in untergeordneten Mengen, meist 0,5 bis
10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der zu polymerisierenden
Monomeren, miteinpolymerisiert. Normalerweise weisen derartige
Monomere eine Epoxy-, Hydroxy-, N-Methylol-, Carbonyl- oder
wenigstens zwei nicht konjugierte ethylenisch ungesättigte
Doppelbindungen auf. Beispiele hierfür sind N-Alkylolamide von
3 bis 10 C-Atome aufweisenden α,β-monoethylenisch ungesättigten
Carbonsäuren sowie deren Ester mit 1 bis 4 C-Atome aufweisenden
Alkanolen, unter denen das N-Methylolacrylamid und das N-Methy
lolmethacrylamid ganz besonders bevorzugt sind, zwei Vinylreste
aufweisende Monomere, zwei Vinylidenreste aufweisende Monomere
sowie zwei Alkenylreste aufweisende Monomere. Besonders geeignet
sind dabei die Di-Ester zweiwertiger Alkohole mit α,β-mono
ethylenisch ungesättigten Monocarbonsäuren, unter denen wiederum
die Acryl- und Methacrylsäure vorzugsweise eingesetzt werden.
Beispiele für derartige zwei nicht konjugierte ethylenisch unge
sättigte Doppelbindungen aufweisende Monomere sind Alkylenglycol
diacrylate- und -dimethacrylate wie Ethylenglycoldiacrylat,
1,3-Butylenglycoldiacrylat, 1,4-Butylenglycoldiacrylat sowie
Propylenglycoldiacrylat, Divinylbenzol, Vinylmethacrylat, Vinyl
acrylat, Allylmethacrylat, Allylacrylat, Diallylmaleat, Diallyl
fumarat, Methylenbisacrylamid, Cyclopentadienylacrylat oder Tri
allylcyanurat. In diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung
sind auch die Methacrylsäure- und Acrylsäure-C1-C8-Hydroxyalkyl
ester wie n-Hydroxyethyl-, n-Hydroxypropyl- oder n-Hydroxybutyl
acrylat und -methacrylat sowie Verbindungen wie Diacetonacrylamid
und Acetylacetoxyethyacrylat bzw. -methacrylat.
Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Verfahren auf die Monomeren
Styrol, Vinyltoluol, C1- bis C8-Alkyl(Meth)acrylate, insbesondere
n-Butylacrylat, 2 -Ethylhexylacrylat oder Methylmethacrylat, und
Acrylnitril sowie auf Monomerengemische anwendbar, die zu wenig
stens 85 Gew.-% aus vorgenannten Monomeren oder Gemischen der
vorgenannten Monomeren zusammengesetzt sind.
Als erfindungsgemäß geeignete Dispergiermittel eignen sich ins
besondere die im Rahmen radikalisch initiierter wäßriger Emul
sionspolymerisationen üblicherweise eingesetzten Emulgatoren.
Dies sind z. B. Blockcopolymere von Ethylenoxid und Propylenoxid,
ethoxylierte Mono-, Di- und Tri-Alkylphenole (z. B. EO-Grad: 3 bis
50 u. Alkylrest: C4- bis C9), ethoxylierte Fettalkohole (z. B.
EO-Grad: 3 bis 50 u. Alkylrest: C8- bis C36), sowie Alkali- und
Ammoniumsalze von Alkylsulfaten (z. B. Alkylrest: C8- bis C30), von
Schwefelsäurehalbestern ethoxylierter Alkanole (z. B. EO-Grad: 4
bis 30 u. Alkylrest: C12- bis C30) und ethoxylierter Alkylphenole
(z. B. EO-Grad: 3 bis 50 u. Alkylrest: C4- bis C15), von Alkyl
sulfonsäuren (z. B. Alkylrest: C12- bis C35) und von Alkylaryl
sulfonsäuren (z. B. Alkylrest C9- bis C35). Ferner gehören zur
Gruppe der erfindungsgemäß geeigneten Emulgatoren die Sulfo
succinate (Sulfobernsteinsäureester) von C8- bis C18-Alkanolen so
wie die wasserlöslichen Salze dieser Sulfosuccinate, insbesondere
die Alkalimetallsalze, unter denen das Natriumsalz bevorzugt ist.
Weitere geeignete Dispergiermittel sind Verbindungen der all
gemeinen Formel XI
worin V und W Wasserstoff oder C4- bis C14-Alkyl bedeuten und
nicht gleichzeitig Wasserstoff sind, und G und H Alkalimetall
ionen und/oder Ammoniumionen sein können. Vorzugsweise bedeuten
V, W lineare oder verzweigte Alkylreste mit 6 bis 18 C-Atomen
oder Wasserstoff und insbesondere mit 6, 12 und 16 C-Atomen,
wobei V und W nicht beide gleichzeitig Wasserstoff sind. G und H
sind bevorzugt Natrium, Kalium oder Ammoniumionen, wobei Natrium
besonders bevorzugt ist. Besonders vorteilhaft sind Verbindungen
XI, in denen G und H Natrium, V ein verzweigter Alkylrest mit
12 C-Atomen und W Wasserstoff oder V ist. Häufig werden techni
sche Gemische verwendet, die einen Anteil von 50 bis 90 Gew.-%
des monoalkylierten Produktes aufweisen, beispielsweise Dowfax®
2A1 (Warenzeichen der Dow Chemical Company). Die Verbindungen XI
sind allgemein bekannt, z. B. aus der US-A 4,269,749, und im
Handel erhältlich. Die Emulgatormenge wird erfindungsgemäß zweck
mäßig so gewählt, daß in der wäßrigen Phase der zu polymeri
sierenden wäßrigen Emulsion die kritische Micellbildungskonzen
tration der verwendeten Emulgatoren im wesentlichen nicht über
schritten wird. Bezogen auf die in der Emulsion enthaltenen Mono
meren beträgt die Emulgatormenge in der Regel 0,1 bis 5 Gew.-%.
Selbstverständlich können den Emulgatoren Schutzkolloide an die
Seite gegeben werden, die die disperse Verteilung der letztlich
resultierenden wäßrigen Polymerisatdispersion zu stabilisieren
vermögen.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß erforderlichen wäßrigen
Emulsion, deren disperse Phase hauptsächlich aus Tröpfchen eines
Durchmessers ≦ 500 nm besteht, wird zweckmäßigerweise zunächst in
an sich bekannter Weise aus den Bestandteilen der Emulsion eine
herkömmliche wäßrige Emulsion, eine Makroemulsion, erzeugt (z. B.
die Monomeren, das stabile N-Oxyl-Radikal, den radikalischen
Polymerisationsinitiator, Wasser und den Emulgator unter herkömm
lichem Rühren miteinander vermischen; oder die Monomeren, einen
N-Oxyl-Radikalbildner, Wasser und den Emulgator unter herkömm
lichem rühren miteinander vermischen; aufgrund des geringen
Verteilungsaufwandes besteht die resultierende wäßrige Emulsion
hauptsächlich aus Tröpfchen eines Durchmessers ≧ 1000 nm).
Diese kann anschließend zur erfindungsgemäß erforderlichen
wäßrigen Emulsion homogenisiert werden (vgl. P.L. Tang,
E.D. Sudol, C.A. Silebi und M.S. El-Aasser in Journal of Applied
Polymer Science, Vol. 43, S. 1059-1066 [1991]). In der Regel
werden dazu Hochdruckhomogenisatoren angewendet. Die Feinver
teilung der Komponenten wird in diesen Maschinen durch einen
hohen lokalen Energieeintrag erzielt. Zwei Varianten haben sich
diesbezüglich besonders bewährt.
Bei der ersten Variante wird die wäßrige Makroemulsion über eine
Kolbenpumpe auf über 1000 bar verdichtet und anschließend durch
einen engen Spalt entspannt. Die Wirkung beruht hier auf einem
Zusammenspiel von hohen Scher- und Druck-gradienten und Kavita
tion im Spalt. Ein Beispiel für einen Hochdruckhomogenisator, der
nach diesem Prinzip funktioniert, ist der Niro-Soavi Hochdruck
homogenisator Typ NS1001L Panda.
Bei der zweiten Variante wird die verdichtete wäßrige Makro
emulsion über zwei gegeneinander gerichtete Düsen in eine Misch
kammer entspannt. Die Feinverteilungswirkung ist hier vor allem
von den hydrodynamischen Verhältnissen in der Mischkarner abhän
gig. Ein Beispiel für diesen Homogenisatortyp ist der Microflui
dizer Typ M 120 E der Microfluidics Corp. In diesem Hochdruck
homogenisator wird die wäßrige Makroemulsion mittels einer pneu
matisch betriebenen Kolbenpumpe auf Drücke von bis zu 1200 atm
komprimiert und über eine sogenannte "interaction chamber", ent
spannt. In der "interaction chamber" wird der Emulsionsstrahl in
einem Mikrokanalsystem in zwei Strahlen aufgeteilt, die unter
180°C aufeinandergeführt werden. Ein weiteres Beispiel für einen
nach dieser Homogenisierungsart arbeitenden Homogenisator ist der
Nanojet Typ Expo der Nanojet Engineering GmbH. Allerdings sind
bei Nanojet anstatt eines festen Kanalsystems zwei Homogenisier
ventile eingebaut, die mechanisch verstellt werden können.
Neben den ebenda genannten Prinzipien kann die Homogenisierung
aber z. B. auch durch Anwendung von Ultraschall (z. B. Branson
Sonifier II 450) erzeugt werden. Die Feinverteilung beruht hier
auf Kavitationsmechanismen. Der Zerteilungsgrad der im Schallfeld
erzeugten wäßrigen Emulsion hängt dabei nicht nur von der ein
gebrachten Schalleistung, sondern auch noch von anderen Faktoren,
wie z. B. der Intensitätsverteilung des Ultraschalls in der Misch
kammer, der Verweilzeit, der Temperatur und den physikalischen
Eigenschaften der zu emulgierenden Stoffe, beispielsweise von der
Zähigkeit, der Grenzflächenspannung und dem Dampfdruck ab. Die
resultierende Tröpfchengröße hängt dabei u. a. von der Konzen
tration des Emulgators sowie von der bei der Homogenisierung
eingetragenen Energie ab und ist z. B. durch entsprechende Ver
änderung des Homogenisierungsdrucks bzw. der entsprechenden
Ultraschallenergie gezielt einstellbar.
Die mittlere Größe der Tröpfchen der dispersen Phase der
erfindungsgemäß zu verwendenden wäßrigen Emulsion I läßt sich
nach dem Prinzip der quasielastischen dynamischen Lichtstreuung
bestimmen (der sogenannte z-mittlere Tröpfchendurchmesser dz der
unimodalen Analyse der Autokorrelationsfunktion; siehe
Beispiele).
Erfindungsgemäß betragen die solchermaßen an erfindungsgemäß zu
verwendenden wäßrigen Emulsionen ermittelten Werte für dz
normalerweise ≦ 500 nm, häufig ≦ 400 nm. Günstig ist erfindungs
gemäß der dz-Bereich von 100 nm bis 300 nm bzw. von 100 nm bis
200 nm. Im Normalfall beträgt dz der erfindungsgemäß einzu
setzenden wäßrigen Emulsion ≧ 40 nm.
Günstig für die Stabilität der Tröpfchengrößenverteilung der
erfindungsgemäß einzusetzenden wäßrigen Emulsion ist es, wenn die
organische Phase wenigstens eine Verbindung enthält, deren Lös
lichkeit in Wasser, bezogen auf die gesättigte wäßrige Lösung,
bei 25°C und 1 atm im wesentlichen weniger als 0,001 Gew.-%
beträgt (gewährleistet reduzierte Ostwaldreifung). Diese wenig
stens eine Verbindung kann sowohl ein Monomeres als auch ein
N-Oxyl-Radikal oder ein N-Oxyl-Radikalbildner sein. Verfügt
keiner der genannten Bestandteile des zu polymerisierenden Ge
misches über vorstehend geforderte geringe Wasserlöslichkeit,
empfiehlt es sich, eine nicht radikalisch polymerisierbare
organische Verbindung mit entsprechend geringer Wasserlöslichkeit
in die organischen Tröpfchen der erfindungsgemäß zu verwendenden
wäßrigen Emulsion einzuarbeiten.
Beispiele für Monomere, die eine wie vorstehend geforderte
geringe Wasserlöslichkeit aufweisen, sind p-tert.-Butylstyrol,
Ester aus 3 bis 6 C-Atome aufweisenden α,β-monoethylenisch
ungesättigten Carbonsäuren und ≧ 12 C-Atome (in der Regel bis zu
30 C-Atome) aufweisenden Alkanolen wie z. B. Laurylacrylat und
Stearylacrylat. Aber auch Ester aus Vinylalkohol oder Allyl
alkohol und ≧ 9 C-Atome (in der Regel bis zu 30 C-Atome) aufwei
senden Alkancarbonsäuren, wie z. B. Vinylnonanoat (VEOVA 9),
Vinyldecanoat (VEOVA 10), Vinyllaurat und Vinylstearat, sind
solche Monomere. Aber auch Makromonomere wie Oligopropenacrylat
sind solche Monomere (ganz allgemein sind Makromonomere polymere
oder oligomere Verbindungen, die wenigstens eine, meist entstän
dige, ethylenisch ungesättigte Doppelbindung aufweisen; ihr rela
tives zahlenmittleres Molekulargewicht sollte für eine Verwend
barkeit als geringst wasserlösliches Monomeres vorzugsweise nicht
mehr als 100 000 betragen; in der Regel wird dieses relative
zahlenmittlere Molekulargewicht 1000 bis 50 000 bzw. 2000 bis
50 000 betragen; Makromonomere sind dem Fachmann bekannt; ihre
Herstellung ist beispielsweise in Makromol. Chem. 223 (1994)
S. 29 bis 46 beschrieben;). Ganz allgemein kommen als geringst
wasserlösliche Monomere alle diejenigen in Betracht, deren molale
Löslichkeit bei 25°C und 1 atm in Wasser geringer als die ent
sprechende Löslichkeit von Laurylacrylat ist. Solche Monomeren
sind z. B. auch das Methacryloyl-Polybutylacrylat AB-6 und das
Methacryloyl-Polystyrol A5-6 der Fa. Toa Gosei Kagaku KK (JP),
die beide ein zahlenmittleres relatives Molekulargewicht von 6000
aufweisen. Aber auch Polyol 130 der Hüls AG (ein stereospezi
fisches, niedrigviskoses Polybutadien (75% 1,4-cis, 24%
1,4-trans, 1% vinyl), dessen dynamische Viskosität bei 20°C
3000 mPa.s beträgt) und Polyol 110 der Hüls AG (ein stereo
spezifisches, niedrigviskoses Polybutadien (75% 1,4-cis, 24%
1,4-trans, 1% vinyl), dessen dynamische Viskosität bei 20°C
3000 mPa.s beträgt) bilden als Makromonomere mit geringer
Wasserlöslichkeit einsetzbare Verbindungen.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare nicht polymerisierbare
Verbindungen mit geringer Wasserlöslichkeit sind Acronal®
A 150 F, ein Poly-n-butylacrylat der BASF AG, dessen 50 gew.-%ige
Lösung in Ethylacetat bei 23°C und 1 atm eine Viskosität (bestimmt
nach ISO 3219, DIN 53 019, bei 250 s⁻1) von 33 mPa.s aufweist.
Aber auch PnBa, ein Hochtemperatur(120°C)lösungs(Isopropanol)poly
merisat des n-Butylacrylats mit einem bei 25°C in Isopropanol
bestimmten K-Wert von 24, kommt als solche Ostwaldreifung
mindernde Verbindung in Betracht. Der K-Wert ist eine relative
Viskositätszahl, die in Analogie zur DIN 53 726 bestimmt wird. Er
beinhaltet die Fließgeschwindigkeit des reinen Lösungsmittels
relativ zur Fließgeschwindigkeit der 0,1 gew.-%igen Lösung des
Polymerisats im selben Lösungsmittel (vgl. auch Cellulosechemie,
Vol. 13 (1932), S. 58-64, und Kirk-Othmer Encyclopedia of
Chemical Technology, Vol. 23, S. 967-968). Der K-Wert ist ein
Maß für das mittlere Molekulargewicht eines Polymerisats. Ein
hoher K-Wert entspricht dabei einem hohen mittleren Molekular
gewicht.
Mögliche Ostwaldreifung reduzierende Verbindungen sind aber auch
Harze wie Kollophoniumharze (vgl. Ullmanns Encycl. Techn. Chem.,
4. Auflage (1976), Vol. 12, S. 525-538) und Kohlenwasserstoff
harze (vgl. Encycl. Polym. Sci. Eng. (1987) Vol. 7, S. 758-782),
wie z. B. Kristalex F 85 der Fa. Hercules. Beispielhaft
genannt sei Foral® 85 E, ein Glycerinester von hochhydriertem
Kollophoniumharz (Erweichungspunkt: 86°C) der Fa. Hercules. Weiter
kommen als solche Verbindungen Polystyrole in Betracht (vgl.
C.M. Miller et al., J. Polym. Sci.: Part A: Polym. Chem. 32,
2365-2376, 1994).
Aber auch sonstige wasserunlösliche, öllösliche Substanzen wie
aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe (z. B. Hexadekan),
Filmbildhilfsmittel oder Weichmacher wie Plastilit® 3060 (ein
Polypropylenglykol-alkylphenylether Weichmacher) kommen als mög
liche Ostwaldreifung mindernde Verbindungen (die häufig in Form
von Gemischen angewendet werden) in Betracht.
Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäß zu verwendenden wäßrigen
Emulsionen, bezogen auf die enthaltenen Monomeren, wenigstens
0,5 Gew.-% an einer wie vorstehend beschriebenen geringstwasser
löslichen Verbindung.
Eine obere Schranke für die in dieser Weise bezogene Menge an
enthaltenen, eine geringstfügige Wasserlöslichkeit aufweisenden,
Verbindungen besteht nicht. Diese Aussage gilt insbesondere dann,
wenn es sich bei selbigen ausschließlich um Monomere handelt.
Handelt es sich bei der verwendeten eine geringstfügige Wasser
löslichkeit aufweisenden Verbindung um kein Monomeres und um
keinen N-Oxyl-Radikalbildner, wird deren wie vorstehend bezogener
Gehalt jedoch im Normalfall 200 Gew.-% nicht übersteigen und
häufig ≦ 100 Gew.-% betragen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
sind auch solche, in denen der wie vorstehend bezogene Gehalt an
diesen Verbindungen l bis 50 Gew.-% oder 2 bis 30 Gew.-% oder
5 bis 15 Gew.-% beträgt.
Die wie vorstehend beschriebenen wäßrigen Emulsionen sind in ein
fachster Weise dadurch zur Polymerisation zu bringen, daß man sie
in einem Polymerisationsgefäß auf die Polymerisationstemperatur
erwärmt. Letztere beträgt erfindungsgemäß mit Vorteil < 100°C bis
180°C. Besonders vorteilhaft sind Temperaturen von 120 bis 150°C.
Vorzugsweise wird die Polymerisation bei einem Druck durchge
führt, der oberhalb des Dampfdrucks des Polymerisationsgemisches
bei der entsprechenden Polymerisationstemperatur liegt. Er kann
< 1 bar bis 1000 bar betragen. Mit Vorteil beträgt der Poly
merisationsdruck 2 bis 20 bar. Ganz besonders vorteilhaft ist
ein Polymerisationsdruck von 4 bis 10 bzw. 5 bis 7 bar.
In einfacher Weise lassen sich die gewünschten Druckverhältnisse
dadurch einstellen, daß man im Polymerisationsreaktor vor dem
Aufheizen des Polymerisationsgemisches auf die gewünschte Poly
merisationstemperatur mittels inerten Gasen wie z. B. Methan, CO2,
CO, Ar, He oder N2 einen Vordruck einstellt. In typischer Weise
kann ein solcher Vordruck z. B. 3 bis 5 bar betragen. Anschließend
wird der geschlossene Polymerisationsreaktor (Druckreaktor) auf
die Polymerisationstemperatur gebracht. Üblicherweise erfolgt
die Durchführung der erfindungsgemäßen radikalisch initiierten
wäßrigen Emulsionspolymerisation unter Ausschluß von molekularem
Sauerstoff.
Selbstverständlich kann aber auch im Beisein von molekularem
Sauerstoff polymerisiert werden. D.h., der gewünschte Vordruck
kann z. B. auch mittels Luft eingestellt werden. Aber auch gas
förmige Monomere wie Butadien oder Ethylen, gegebenenfalls im
Gemisch mit vorgenannten Gasen, können zur Vordruckeinstellung
herangezogen werden. Üblicherweise erfolgt die Vordruckeinstel
lung bei Temperaturen < 100°C. In der Regel wird sie bei Tempe
raturen von 0°C bis 75°C bzw. 25°C bis 75°C vorgenommen.
Häufig wird bei der erfindungsgemäßen Verfahrensvariante a) die
Temperatur der zu polymerisierenden erfindungsgemäßen wäßrigen
Emulsion zunächst auf einen Wert von 50°C bis < 100°C eingestellt,
um den Zerfall des radikalischen Polymerisationsinitiators aus
zulösen. Auf die eigentliche Polymerisationstemperatur wird
anschließend erwärmt.
Erfindungsgemäß wesentlich ist, daß als Produkt eine pseudo
lebende wäßrige Polymerisatdispersion erhalten wird. Das heißt,
fügt man zu der erhaltenen wäßrigen Polymerisatdispersion neue
Monomere (einfach einrühren) und erhöht dann die Temperatur, wird
die Polymerisation fortgeführt, ohne daß es des Zusatzes von
radikalischem Polymerisationsinitiator bedarf. Die dispergierten
Partikel der zuvor erhaltenen wäßrigen Polymerisatdispersion
fungieren dabei als Polymerisationsstätten.
Auf diese Weise lassen sich so in vergleichsweise kontrollierter
Form sowohl statistische, alternierende als auch segmentierte
Copolymerisate, insbesondere Zwei- und Dreiblockcopolymerisate,
erzeugen. Erforderlich ist lediglich ein in entsprechend häufiger
Weise erfolgender Wechsel der zugeführten Monomerenart.
Durch entsprechende Steuerung der Zufuhr an zu polymerisierenden
Monomeren können auch Gradientenpolymerisate, d. h., Polymerisate
mit zu- oder abnehmendem Comonomergehalt entlang der Polymerisat
kette hergestellt werden. Bei Dreiblockcopolymerisaten
A-Block-B-Block-C-Block können die Blöcke A und C aus gleichen oder ver
schiedenen Monomeren aufgebaut sein. Die Glasübergangstemperatur
der Blöcke kann nach Belieben gewählt werden. Beispielsweise kann
die chemische Zusammensetzung der Blöcke A, C so gewählt werden,
daß ihre Glasübergangstemperatur ≧ 0°C beträgt. Gleichzeitig kann
die chemische Zusammensetzung des Blocks B so gewählt werden, daß
dessen Glasübergangstemperatur < 0°C beträgt.
Dabei kann der Block B z. B. zu mehr als 70 Gew.-% aus C1- bis
C8-(Meth)acrylaten in polymerisierter Form aufgebaut sein. Häufig
ist der Block B dabei aus n-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat
oder deren Gemischen in polymerisierter Form aufgebaut.
Selbstverständlich können als Comonomere auch solche einpolymeri
siert werden, die mehr als eine Vinylgruppe aufweisen. Als Ergeb
nis werden vernetzte Polymerisate erhalten. Erfindungsgemäß be
sonders vorteilhaft ist die Herstellung von wäßrigen Polymerisat
dispersionen, deren dispergierte Polymerisatpartikel eine Kern/
Schale-Morphologie aufweisen. Die Vorteilhaftigkeit resultiert
insbesondere aus einer verbesserten Anknüpfung der Schale an den
Kern. Erhältlich ist eine Kern/Schale-Morphologie in der Regel
dann, wenn mit der Polymerisationsdauer ein Monomerenwechsel
vollzogen und gleichzeitig eine Neubildung von dispergierten
Polymerisatpartikeln im wesentlichen unterdrückt wird. Vorzugs
weise werden in den Kern vernetzend wirkende Monomere copoly
merisiert. Beispielsweise kann der Kern aus Polystyrol oder Poly
methylmethacrylat oder aus einem Copolymerisat von Styrol und
Acrylnitril aufgebaut sein und eine Glasübergangstemperatur ≧ 25°C
aufweisen. Die erste Schale kann beispielsweise aus Polybutadien,
Poly-n-alkylacrylat wie Poly-n-butylacrylat oder aus Copolymeri
saten mit einer Glasübergangstemperatur Tg < 0°C bestehen. Daran
kann sich eine oder mehrere weitere harte Schalen (z. B. aus Poly
styrol, Polymethylmethacrylat oder Poly-styrol-acrylnitril-co
polymerisat) mit einer Tg ≧ 25°C anschließen.
Solche Kern-Schale Polymerisatpartikel können nach ihrer Iso
lierung als Additive zur Modifizierung anderer Kunststoffe ein
gesetzt werden.
Das Molekulargewicht der erfindungsgemäß erhältlichen, in wäßri
gem Medium dispergiert befindlichen, Polymerisate ist in ein
facher Weise dadurch einstellbar, daß man zum gewünschten Zeit
punkt die Polymerisationstemperatur absenkt und so die Blockade
der wachsenden Polymerisatkettenenden durch die stabilen N-Oxyl-Ra
dikale einfriert. In der Regel tritt dies bei unterhalb 100°C
liegenden Temperaturen ein. Durch Temperaturerhöhung kann eine
solche Blockade rückgängig gemacht werden. Eine andere Möglich
keit zur Einstellung des Molekulargewichts besteht in der Be
grenzung der Menge der zu polymerisierenden Monomeren. Eine irre
versible Molekulargewichtseinstellung gestattet der Zusatz von
klassischen Molekulargewichtsreglern wie Estern aus Thioglykol
säure und 2-Ethylhexanol oder tert.-Dodecylmercaptan. Ihr Zusatz
terminiert die wachsenden Polymerisatkettenenden irreversibel und
befreit die Polymerisatketten von den stabilen N-Oxyl-Radikalen,
die nachfolgend z. B. durch in geeigneter Weise durchzuführende
Extraktion eliminiert werden können.
Erfindungsgemäß sind so in einfacher Weise wäßrige Dispersionen
von Polymerisaten erhältlich, deren gewichtsmittleres Molekular
gewicht Mw gezielt Werte von ≧ 1000 bis 250 000, bzw. ≧ 10 000
bis 250 000 beträgt. Die Polydispersitätsindices des Molekular
gewichts können < 2, häufig < 1,5 betragen. Im Fall von Block
copolymerisaten gilt dies auch für die einzelnen Segmente.
Nach beendeter Polymerisation kann die Teilchengröße der disper
gierten Polymerisatpartikel z. B. durch chemische Agglomeration
oder durch Druckagglomeration vergröbert werden. Anschließend
kann die wäßrige Polymerisatdispersion durch Verdampfen von
Dispergiermedium aufkonzentriert werden. Es sind so erfindungs
gemäß wäßrige Polymerisatdispersionen herstellbar, deren Fest
stoffgehalt, bezogen auf die wäßrige Polymerisatdispersion,
10 bis 50 Vol.-% und bei Bedarf bis zu 75 Vol.-% beträgt.
Erfindungsgemäß sind wäßrige Polymerisatdispersionen erhältlich,
deren dispergierte Polymerisatpartikel aus Polymerisat der nach
folgenden Struktur bestehen:
mit
I = Rest des radikalischen Polymerisationsinitiators und = verzweigtes oder lineares Copolymerisat.
I = Rest des radikalischen Polymerisationsinitiators und = verzweigtes oder lineares Copolymerisat.
Verwendet man einen radikalischen Polymerisationsinitiator, der
beim thermischen Zerfall Bruchstücke mit mehr als einer radi
kalischen Funktionalität entwickelt, sind auch nachfolgende
Strukturen möglich:
mit m = 1 bis 4.
Ähnliche Strukturen sind möglich, wenn mehrwertige stabile
N-Oxyl-Radikale verwendet werden, d. h. Verbindungen, die mehr
als eine N-Oxyl-Radikalgruppe aufweisen.
Handelt es sich bei
um ein Blockcopolymerisat aus
einem hydrophoben und einem hydrophilen Block, sind vorgenannte
Strukturen als Dispergiermittel geeignet (vgl. die ältere
Anmeldung DE-A 19648029).
Ein Nachteil der erfindungsgemäßen radikalisch initiierten
wäßrigen Emulsionspolymerisation ist ihre teilweise vergleichs
weise geringe Reaktionsgeschwindigkeit. Vor diesem Hintergrund
kann es zweckmäßig sein, die erfindungsgemäße Verfahrensweise
mit einer klassischen radikalisch initiierten wäßrigen Emulsions
polymerisation zu kombinieren. Dies kann beispielsweise dadurch
erfolgen, daß man erfindungsgemäß beginnt und anschließend
klassisch fortfährt.
Im diesem Fall wird beispielsweise zum als angemessen erachteten
Zeitpunkt radikalischer Polymerisationsinitiator im Überschuß
(relativ zur enthaltenen Menge an N-Oxyl-Radikal) zugesetzt. In
der Regel wird man dabei den Initiatorzusatz mit einem Monomeren- und
gegebenenfalls Emulgatorzusatz begleiten.
Die Polydispersität des resultierenden Polymerisats ist dann
erhöht. Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Verfahren
auch in der Zulauffahrweise gemäß der DE-A 19 628 143 realisiert
werden.
Die Bestimmung der mittleren Größe der Tröpfchen der dispersen
Phase der erfindungsgemäß zu verwendenden wäßrigen Emulsionen so
wie die Bestimmung der mittleren Größe der in der resultierenden
wäßrigen Polymerisatdispersion in disperser Verteilung befindli
chen Polymerisatteilchen erfolgte in Anwendung des Prinzips der
quasielastischen dynamischen Lichtstreuung (bestimmt wurde der
sogenannte z-mittlere Durchmesser dz der unimodalen Analyse
der Autokorrelationsfunktion). Dazu wurde ein Coulter N4 Plus
Particle Analyser der Fa. Coulter Scientific Instruments ver
wendet (1 bar, 25°C). Die Messungen wurden an verdünnten wäßrigen
Emulsionen bzw. Dispersionen vorgenommen, deren Gehalt an nicht
wäßrigen Bestandteilen 0,01 Gew.-% betrug. Die Verdünnung wurde
dabei im Fall der wäßrigen Polymerisatdispersionen mittels Wasser
und im Fall der wäßrigen Emulsionen mittels Wasser, das an der
nicht wäßrigen Phase gesättigt war, vorgenommen. Letztere Maß
nahme sollte verhindern, daß mit der Verdünnung eine Änderung
der Tröpfchendurchmesser einhergeht.
Die Bestimmung der Feststoffgehalte der resultierenden wäßrigen
Polymerisatdispersionen erfolgte gravimetrisch in Anlehnung an
DIN 53 216 (Trocknungsdauer: 30 min, Trocknungstemperatur: 140°C).
Die Molekulargewichte wurden mittels GPC (Gelpermeationschromato
graphie) ermittelt. Die Eichung erfolgte mittels Polystyrol-
Standards, als mobile Phase wurde Tetrahydrofuran gewählt und
die Detektion erfolgte anhand des Brechungsindex.
Zum Nachweis einer Blockstruktur wurden dem Film der wäßrigen
Polymerisatdispersion mit einem Ultracut E (Fa. Reichert Jung)
bei Raumtemperatur ultradünne Schritte entnommen. Die Schnitte
wurden auf Cu-Netzchen übertragen und in OsO4-Dampf kontrastiert
(Butadien reagiert mit OsO4). Anschließend wurden im Trans
missionselektronenmikroskop (TEM) am kontrastierten Schnitt
Aufnahmen durchgeführt (die schweren Osmiumkerne fangen die
Elektronen ein, die übrigen Atomkerne lassen die Elektronen
durch).
Die Ermittlung der Glasübergangstemperatur Tg erfolgte nach
der Differential-Scanning-Calorimetrie-Methode (DSC, midpoint
temperature) an den Filmen der wäßrigen Polymerisatdispersion.
Die Füllung der Polymerisationsgefäße erfolgte vor Beginn der
Polymerisation bei 25°C.
- A) In 750 g Styrol wurden bei 25°C 4,5 g Benzoylperoxidhydrat (25 Gew.-% Wasser), 0,938 g 2,2,6,6-Tetramethyl-1-oxyl piperidin (TEMPO) und 1,5 g Camphersulfonsäure (CSA) einge rührt. Anschließend wurde das Gemisch auf 135°C erhitzt und 4,5 h bei dieser Temperatur gehalten. Danach wurde das Reak tionsgemisch abgekühlt und bei 30°C und reduziertem Druck getrocknet. Anschließend wurde in Toluol aufgenommen und zwei Mal in Methanol umgefällt (bezogen auf Toluol wurde die zehn fache Masse Methanol angewendet). Dabei wurden 545 g einer makromolekularen N-Oxyl-Radikalbildners A erhalten. Tabelle 1 weist dessen Mw, Mn und PDI aus.
- B) In 208,3 g Styrol wurden bei 25°C 1,29 g Benzoylperoxidhydrat (25 Gew.-% Wasser), 0,938 g TEMPO und 0,32 g CSA eingerührt. Anschließend wurde das Gemisch auf 125°C erhitzt und 6 h bei dieser Temperatur gehalten. Danach wurde das Reaktionsgemisch abgekühlt und bei 25°C in Toluol gelöst. Dann wurde zwei Mal in Methanol umgefällt (bezogen auf Toluol wurde die zehnfache Masse Methanol angewendet). Dabei wurden 63 g eines makro molekularen N-Oxyl-Radikalbildners B erhalten. Tabelle 1 weist dessen Mw, Mn und PDI aus.
19,5 g des N-Oxyl-Radikalbildners B wurden mit 84,75 g Styrol,
2,54 g einer 80 gew.-%igen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes
des Dihexylesters der Sulfobernsteinsäure (Aerosol® MA80 der
Fa. Dow Chemical Inc., Emulgatorlösung 1) und 716,1 g Wasser
unter Rühren vermischt. Anschließend wurde die erhaltene wäßrige
Emulsion in einen gerührten 3 l-Druckkessel gegeben. Mittels
molekularem Stickstoff wurde in selbigem ein Vordruck von 5 bar
und die wäßrige Emulsion (dz << 500 nm) auf 130°C erhitzt und
während 3 h bei dieser Temperatur gehalten. Dann wurden in den
Druckkessel 57,59 g Acrylnitril, 29,35 g Styrol und 2,17 g
Emulgatorlösung gegeben und das Gemisch weitere 4 h bei 130°C
unter entsprechendem Überdruck gerührt. Danach wurde das Reak
tionsgemisch auf 25°C abgekühlt und analysiert. Es konnte im
wesentlichen keine Polymerisatbildung festgestellt werden.
19,5 g des N-Oxyl-Radikalbildners B wurden mit 84,75 g Styrol,
2,54 g Emulgatorlösung 1 und 716,8 g Wasser unter Rühren ver
mischt. Anschließend wurde das erhaltene Gemisch durch Anwendung
von Ultraschall (Branson Sonifier II 450) während 20 min zu einer
wäßrigen Emulsion mit dz = 169 nm homogenisiert. Anschließend
wurde die erhaltene wäßrige Emulsion in einen gerührten 3 l-Druck
kessel gegeben. Mittels molekularem Stickstoff wurde in
selbigem ein Vordruck von 5 bar eingestellt und dann die wäßrige
Emulsion auf 130°C erhitzt und während 3 h bei dieser Temperatur
gehalten. Danach wurde eine Probe entnommen und analysiert. Es
lag eine stabile wäßrige Polymerisatdispersion vor, die in
Tabelle 2 charakterisiert ist. Schließlich wurden in den Druck
kessel wie im Vergleichsbeispiel 57,59 g Acrylnitril, 29,35 g
Styrol und 2,17 g Emulgatorlösung 1 gegeben und das Gemisch
weitere 4 h bei 130°C unter entsprechendem Überdruck gerührt.
Dann wurde das Reaktionsgemisch auf 25°C abgekühlt. Es wurde eine
stabile wäßrige Polymerisatdispersion erhalten, die in Tabelle 2
charakterisiert ist.
0,12 g TEMPO, 0,09 g Benzoylproxidhydrat (25 Gew.-% Wasser),
96,51 g Styrol, 4,83 g Hexadekan, 2,54 g Emulgatorlösung 1 und
716 g Wasser wurden unter Rühren vermischt. Anschließend wurde
das erhaltene Gemisch durch Anwendung von Ultraschall (Branson
Sonifier II 450) zu einer wäßrigen Emulsion mit dz = 188 nm homo
genisiert. Anschließend wurde die erhaltene wäßrige Emulsion in
einen gerührten 3 l-Druckkessel gegeben. Mittels molekularem
Stickstoff wurde in selbigem ein Vordruck von 5 bar eingestellt
und dann die wäßrige Emulsion auf 130°C erhitzt und während 3 h
bei dieser Temperatur gehalten. Dann wurden in den Druckkessel
57,59 g Acrylnitril, 29,35 g Styrol und 2,17 g Emulgatorlösung 1
gegeben und das Gemisch weitere 4 h bei 130°C unter entsprechendem
Überdruck gerührt. Dann wurde das Reaktionsgemisch auf 25°C ab
gekühlt. Es wurde eine stabile wäßrige Polymerisatdispersion er
halten, die in Tabelle 3 charakterisiert ist. Zusätzlich weist
Tabelle 3 das Ergebnis der Analyse an verschiedenen als Funktion
der Polymerisationsdauer entnommenen Proben aus.
33 g des N-Oxyl-Radikalbildners A wurden mit 165 g Styrol, 7,07 g
einer 35 Gew.-%igen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes das
Schwefelsäurehalbesters von ethoxyliertem Nonylphenol [EO-Grad: 25]
(Emulphor®NPS der BASF Aktiengesellschaft, Emulgatorlösung 2,
1,65 g einer 50 Gew.-%igen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes des
Dioctylesters der Sulfobernsteinsäure (Lumiten® I-RA der BASF
Aktiengesellschaft, Emulgatorlösung 3) und 800 g Wasser unter
Rühren vermischt. Anschließend wurde das erhaltene Gemisch durch
Anwendung von Ultraschall (Branson Sonifier II 450) zu einer
wäßrigen Emulsion mit dz = 185 nm homogenisiert. Anschließend
wurde die erhaltene wäßrige Emulsion in einen gerührten 3-l-Druck
kessel gegeben. Mittels molekularem Stickstoff wurde in
selbigem ein Vordruck von 1 bar eingestellt und dann die wäßrige
Emulsion auf 130°C erhitzt und während 24 h bei dieser Temperatur
gehalten. Danach wurde das Reaktionsgemisch auf 25°C abgekühlt.
Es wurde eine stabile wäßrige Polymerisatdispersion erhalten,
die in Tabelle 4 charakterisiert ist. Zusätzlich weist Tabelle 4
das Ergebnis der Analyse an verschiedenen als Funktion der Poly
merisationsdauer entnommenen Proben aus.
Wie Beispiel 3, anstelle des N-Oxyl-Radikalbildners A wurden
jedoch 33 g Polystyrol verwendet, die durch anionische Polymeri
sation mittels n-Butyllithium in Cyclohexan in an sich bekannter
Weise hergestellt wurden (Mw = 45350, Mw/Mn = 1,15). Bereits nach 2 h
Polymerisationsdauer betrug der PDI 2,53 bei Mw = 111930. Nach 7 h
Polymerisationsdauer betrug der PDI 4,11.
16,4 g des N-Oxyl-Radikalbildners A wurden mit 41 g Styrol, 41 g
n-Butylacrylat, 2,05 g Emulgatorlösung 1 und 400 g Wasser unter
Rühren vermischt. Anschließend wurde das Gemisch durch Anwendung
von Ultraschall (Branson Sonifier II 450) zu einer wäßrigen
Emulsion mit dz = 205 nm homogenisiert. Anschließend wurde die
erhaltene wäßrige Emulsion in einem gerührten 3 l-Druckkessel
gegeben und dort mit 485 g Wasser verdünnt. Mittels molekularem
Stickstoff wurde im Druckkessel ein Vordruck von 1 bar einge
stellt und dann die wäßrige Emulsion auf 130°C erhitzt und während
25 h bei dieser Temperatur gehalten. Danach wurde das Reaktions
gemisch auf 25°C abgekühlt. Es wurde eine stabile wäßrige Poly
merisatdispersion erhalten, die in Tabelle 5 charakterisiert ist.
Zusätzlich weist Tabelle 5 das Ergebnis der Analyse an ver
schiedenen als Funktion der Polymerisationsdauer entnommenen
Proben aus.
16,4 g des N-Oxyl-Radikalbildners A wurden mit 82 g Vinyltoluol,
2,05 g Emulgatorlösung 1 und 400 g Wasser unter Rühren vermischt.
Anschließend wurde das Gemisch durch Anwendung von Ultraschall
(Branson Sonifier II 450) zu einer wäßrigen Emulsion mit dz = 194 nm
homogenisiert. Anschließend wurde die erhaltene wäßrige Emul
sion in einen gerührten 3 l-Druckkessel gegeben und dort mit
485 g Wasser verdünnt. Mittels molekularem Stickstoff wurde im
Druckkessel ein Vordruck von 2 bar eingestellt und dann die
wäßrige Emulsion auf 124°C erhitzt und während 42 h bei dieser
Temperatur gehalten. Danach wurde das Reaktionsgemisch auf 25°C
abgekühlt. Es wurde eine stabile wäßrige Polymerisatdispersion
erhalten, die in Tabelle 6 charakterisiert ist. Zusätzlich weist
Tabelle 6 das Ergebnis der Analyse an verschiedenen als Funktion
der Polymerisationsdauer entnommenen Proben aus.
16,4 g des N-Oxyl-Radikalbildners B wurden mit 24,6 g Styrol,
55,76 g n-Butylacrylat, 1,64 g Dicyclopentadienylacrylat, 2,05 g
Emulgatorlösung 1 und 400 g Wasser unter Rühren vermischt.
Anschließend wurde das Gemisch durch Anwendung von Ultraschall
(Branson Sonifier II 450) zu einer wäßrigen Emulsion mit dz = 171 nm
homogenisiert. Anschließend wurde die erhaltene wäßrige
Emulsion in einen gerührten 3 l-Druckkessel gegeben und dort mit
485 g Wasser verdünnt. Mittels molekularem Stickstoff wurde im
Druckkessel ein Vordruck von 2 bar eingestellt und dann die
wäßrige Emulsion auf 130°C erhitzt und während 24 h bei dieser
Temperatur gehalten. Danach wurde das Reaktionsgemisch auf 25°C
abgekühlt. Es wurde eine stabile wäßrige Polymerisatdispersion
erhalten, die in Tabelle 7 charakterisiert ist. Zusätzlich weist
Tabelle 7 das Ergebnis der Analyse an verschiedenen als Funktion
der Polymerisationsdauer entnommenen Proben aus.
16,4 g des N-Oxyl-Radikalbildners A wurden mit 82 g Styrol,
2,05 g Emulgatorlösung 1 und 400 g Wasser unter Rühren vermischt.
Anschließend wurde das Gemisch durch Anwendung von Ultraschall
(Branson Sonifier II 450) zu einer wäßrigen Emulsion mit dz = 211 nm
homogenisiert. Anschließend wurde die erhaltene wäßrige
Emulsion in einen gerührten 3 l-Druckkessel gegeben und dort mit
485 g Wasser verdünnt. Mittels molekularem Stickstoff wurde im
Druckkessel ein Vordruck von 1 bar eingestellt und dann die
wäßrige Emulsion auf 130°C erhitzt und während 6 h bei dieser
Temperatur gehalten. Im Anschluß daran wurden 38 g Butadien in
den Druckkessel gegeben und die Polymerisation weitere 21 h bei
130°C und dem entsprechenden Überdruck fortgesetzt. Danach wurde
das Reaktionsgemisch auf 25°C abgekühlt. Es wurde eine stabile
wäßrige Polymerisatdispersion erhalten, die in Tabelle 8 charak
terisiert ist. Zusätzlich weist Tabelle 8 das Ergebnis der Ana
lyse an einer nach 6 h entnommenen Probe aus. TEM-Aufnamen an
mit OsO4 kontrastierten Schnitten des Films der resultierenden
wäßrigen Polymerisatdispersion weisen innerhalb der dispergierten
Polymerisatteilchen die erwartete Block-Copolymerisatbildung aus.
11,3 g des N-Oxyl-Radikalbildners B wurden mit 56,50 g Styrol,
1,51 g Emulgatorlösung 1 und 275,4 g Wasser unter Rühren ver
mischt. Anschließend wurde das Gemisch durch Anwendung von Ultra
schall (Branson Sonifier II 450) zu einer wäßrigen Emulsion mit
dz = 229 nm homogenisiert. Anschließend wurde die erhaltene
wäßrige Emulsion in einen gerührten 3 l-Druckkessel gegeben und
mittels molekularem Stickstoff in selbigem ein Vordruck von 2 bar
eingestellt. Danach wurde die wäßrige Emulsion auf 130°C erhitzt
und 4 h bei dieser Temperatur gehalten. Anschließend wurden 38 g
Butadien in den Druckkessel gegeben und die Polymerisation wei
tere 20 h bei 130°C und dem entsprechenden Überdruck fortgesetzt.
Danach wurde das Reaktionsgemisch auf 25°C abgekühlt. Es wurde
eine stabile wäßrige Polymerisatdispersion erhalten, die in
Tabelle 9 charakterisiert ist. Zusätzlich weist Tabelle 9 das
Ergebnis der Analysen an nach 4 h und 7 h Polymerisationsdauer
entnommenen Proben aus.
11,3 g des N-Oxyl-Radikalbildners B wurden mit 56,50 g Styrol,
1,41 g Emulgatorlösung 1 und 275,4 g Wasser unter Rühren ver
mischt. Anschließend wurde das Gemisch durch Anwendung von Ultra
schall (Branson Sonifier II 450) zu einer wäßrigen Emulsion mit
dz = 229 nm homogenisiert.
Danach wurde die erhaltene wäßrige Emulsion in einen gerührten
3 l-Druckkessel gegeben und mittels molekularem Stickstoff in
selbigem ein Vordruck von 2 bar eingestellt. Dann wurde die
wäßrige Emulsion auf 130°C erhitzt und 4 h bei dieser Temperatur
gehalten. Danach wurden 53 g Butadien in den Druckkessel geben
und die Polymerisation weitere 20 h bei 130°C und dem entsprechen
den Überdruck fortgesetzt. Dann wurde mittels molekularem Stick
stoff ein Druck von 10 bar eingestellt und anschließend auf 4 bar
entspannt (dieser Vorgang wurde 9mal wiederholt). Danach wurden
80 g Styrol in den Druckkessel gegeben und die Polymerisation für
weitere 4 h bei 130°C und einem Vordruck von 2 bar entsprechenden
Überdruck fortgesetzt. Dann wurde das Reaktionsgemisch auf 25°C
abgekühl t.
Es wurde eine stabile wäßrige Polymerisatdispersion erhalten, die
in Tabelle 10 charakterisiert ist.
Zusätzlich weist Tabelle 10 das Analyseergebnis nach verschiede
nen Polymerisationsdauern aus.
Der Film der erhaltenen wäßrigen Polymerisatdispersion war
in Tetrahydrofuran vollständig löslich, was einen allenfalls
geringen Vernetzungsgrad auswies.
16,4 g des N-Oxyl-Radikalbildners B wurden mit 82 g Styrol,
2,05 g Emulgatorlösung 1 und 400 g Wasser unter Rühren vermischt.
Anschließend wurde das Gemisch durch Anwendung von Ultraschall
(Branson Sonifier II 450) zu einer wäßrigen Emulsion mit
dz = 231 nm homogenisiert. Die erhaltene wäßrige Emulsion wurde in
einen gerührten 3 l-Druckkessel gegeben und in selbigem mit 485 g
Wasser verdünnt. Dann wurde im Druckkessel mittels molekularem
Stickstoff ein Vordruck von 1 bar eingestellt und die wäßrige
Emulsion auf 130°C erhitzt und 4 h bei dieser Temperatur gehalten.
Danach wurden 38 g n-Butylacrylat in den Druckkessel gegeben und
die Polymerisation für weitere 2 h bei 130°C und dem entsprechen
den Überdruck fortgesetzt. Abschließend wurde das Reaktions
gemisch auf 25°C abgekühlt. Es wurde eine stabile wäßrige
Polymerisatdispersion erhalten, die in Tabelle 1 charakterisiert
ist. Zusätzlich weist Tabelle 1 das Analysenergebnis nach ver
schiedenen Polymerisationsdauern aus.
40 g des N-Oxyl-Radikalbildners B wurden mit 93 g Styrol, 2,66 g
Emulgatorlösung 1 und 645,1 g Wasser unter Rühren vermischt.
Anschließend wurde das Gemisch durch Anwendung von Ultraschall
(Branson Sonifier II 450) zu einer wäßrigen Emulsion mit
dz = 200 nm homogenisiert. Die erhaltene wäßrige Emulsion wurde
in einen gerührten 3 l-Druckkessel gegeben und in selbigem mit
molekularem Stickstoff ein Vordruck von 5 bar eingestellt. Dann
wurde die wäßrige Emulsion auf 130°C erhitzt und 2 h bei dieser
Temperatur gehalten. Anschließend wurden 118 g n-Butylacrylat,
20,05 g Styrol und 2,76 g Emulgatorlösung 1 ins Druckgefäß ge
geben und die Polymerisation für weitere 4 h bei 130°C und dem
entsprechenden Überdruck fortgesetzt. Abschließend wurde das
Reaktionsgemisch auf 25°C abgekühlt. Es wurde eine stabile wäßrige
Polymerisatdispersion erhalten, die in Tabelle 12 charakterisiert
ist. Zusätzlich weist Tabelle 12 das Analyseergebnis nach 2 h
Polymerisationsdauer aus.
35,55 g des N-Oxyl-Radikalbildners B wurden mit 82,65 g Styrol,
2,96 g Emulgatorlösung 1 und 572,15 g Wasser unter Rühren ver
mischt. Anschließend wurde das Gemisch durch Anwendung von Ultra
schall (Branson Sonifier II 450) zu einer wäßrigen Emulsion mit
dz = 212 nm homogenisiert. Die erhaltene wäßrige Emulsion wurde
in einen gerührten 3-l-Druckkessel gegeben und in selbigem mit
molekularem Stickstoff ein Vordruck von 5 bar eingestellt. Dann
wurde die wäßrige Emulsion auf 130°C erhitzt und 3 h bei dieser
Temperatur gehalten. Anschließend wurden 104,9 g n-Butylacrylat,
17,82 g Styrol und 3,07 g Emulgatorlösung 1 ins Druckgefäß ge
geben und die Polymerisation für weitere 4 h bei 130°C und dem
entsprechenden Überdruck fortgesetzt. Dann wurde eine Lösung von
0,45 g Natriumperoxodisulfat in 15 g Wasser ins Druckgefäß ge
geben und 1,5 h bei 130°C und dem entsprechenden Überdruck nach
polymerisiert. Abschließend wurde das Reaktionsgemisch auf 25°C
abgekühlt. Es wurde eine stabile wäßrige Polymerisatdispersion
erhalten, die in Tabelle 13 charakterisiert ist und einen mittels
Gaschromatographie bestimmten Restmonomerengehalt von < 100 Gew.-ppm
aufwies, was einen nahezu quantitativen Polymerisationsumsatz
anzeigte. Zusätzlich weist Tabelle 13 das Analysenergebnis nach
3 und 7 Stunden Polymerisationsdauer aus (während nach 7 h Poly
merisationsdauer die Molekulargewichtsverteilung noch monomedal
war, war sie nach 8,5 h bimodal, mit einem ersten Maximum bei
etwa 90 000 g/mol und einem zweiten Maximum bei etwa
600 000 g/mol).
Claims (2)
1. Verfahren der radikalisch initiierten wäßrigen Emulsions
polymerisation zur Herstellung einer wäßrigen Polymerisat
dispersion, bei dem man wenigstens eine ethylenisch unge
sättigte Gruppe aufweisende Verbindungen mittels Dispergier
mittel in wäßrigem Medium emulgiert und im Beisein eines
stabilen N-Oxyl-Radikals radikalisch polymerisiert, dadurch
gekennzeichnet, daß man aus einem Gemisch, umfassend
- a) die wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Gruppe auf
weisenden Verbindungen, wenigstens einen radikalischen
Polymerisationsinitiator und wenigstens ein stabiles
N-Oxyl-Radikal,
oder - b) die wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Gruppe aufweisenden Verbindungen und wenigstens eine Ver bindung, die unter der Einwirkung von Wärme in ein stabiles N-Oxyl-Radikal und in einen die Polymerisation initiierenden radikalischen Partner zerfällt,
2. Wäßrige Polymerisatdispersion erhältlich nach einem Verfahren
gemäß Anspruch 1.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19727505A DE19727505A1 (de) | 1997-06-27 | 1997-06-27 | Verfahren der radikalisch initiierten wäßrigen Emulsionspolymerisation zur Herstellung einer wäßrigen Polymerisatdispersion |
DE1997135225 DE19735225A1 (de) | 1997-08-15 | 1997-08-15 | Verfahren der radikalisch initiierten wäßrigen Emulsionspolymerisation zur Herstellung einer wäßrigen Polymerisatdispersion |
EP98936365A EP0991671B1 (de) | 1997-06-27 | 1998-06-18 | Verfahren der radikalisch initiierten wässrigen emulsionspolymerisation zur herstellung einer wässrigen polymerisatdispersion |
US09/446,119 US6503983B1 (en) | 1997-06-27 | 1998-06-18 | Stable N-oxyl radial assisted mini emulsion polymerization |
DE59807748T DE59807748D1 (de) | 1997-06-27 | 1998-06-18 | Verfahren der radikalisch initiierten wässrigen emulsionspolymerisation zur herstellung einer wässrigen polymerisatdispersion |
KR19997012260A KR20010014185A (ko) | 1997-06-27 | 1998-06-18 | 자유 라디칼 개시 수성 유화 중합에 의한 수성 중합체분산액의 제조 방법 |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE1997135225 DE19735225A1 (de) | 1997-08-15 | 1997-08-15 | Verfahren der radikalisch initiierten wäßrigen Emulsionspolymerisation zur Herstellung einer wäßrigen Polymerisatdispersion |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19735225A1 true DE19735225A1 (de) | 1999-02-18 |
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ID=7838945
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997135225 Withdrawn DE19735225A1 (de) | 1997-06-27 | 1997-08-15 | Verfahren der radikalisch initiierten wäßrigen Emulsionspolymerisation zur Herstellung einer wäßrigen Polymerisatdispersion |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19735225A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001012614A1 (de) * | 1999-08-18 | 2001-02-22 | Basf Aktiengesellschaft | N-oxyl-radikale |
US8518424B2 (en) | 2001-08-17 | 2013-08-27 | Fuji Xerox Co., Ltd. | Resin powder for dermatologic composition, skin cleansing agent and cosmetic composition using the powder, and preparation processes of the powder |
-
1997
- 1997-08-15 DE DE1997135225 patent/DE19735225A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001012614A1 (de) * | 1999-08-18 | 2001-02-22 | Basf Aktiengesellschaft | N-oxyl-radikale |
US6639033B1 (en) | 1999-08-18 | 2003-10-28 | Basf Aktiengesellschaft | N-oxyl radicals |
US8518424B2 (en) | 2001-08-17 | 2013-08-27 | Fuji Xerox Co., Ltd. | Resin powder for dermatologic composition, skin cleansing agent and cosmetic composition using the powder, and preparation processes of the powder |
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Legal Events
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---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |