DE19724087A1 - Sende- und Empfangsgerät für Hochfrequenzstrahlung und Verfahren zur Hochfrequenz-Übertragung - Google Patents
Sende- und Empfangsgerät für Hochfrequenzstrahlung und Verfahren zur Hochfrequenz-ÜbertragungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sende- und Empfangsgerät für Hoch
frequenzstrahlung sowie ein Verfahren zur Hochfrequenz-Über
tragung mit einem derartigen Gerät.
Hochfrequenzverbindungen, beispielsweise nach dem DECT- oder
GSM-Standard, bilden ein wichtiges Glied bei der Informa
tionsübertragung. Hierbei kommen sowohl mobile als auch sta
tionäre Sende-/Empfangsanlagen zum Einsatz.
Ein typisches Anwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung
liegt im Bereich der mobilen Telekommunikation.
Ein kommerziell erhältliches mobiles Handtelefon, das nach
dem GSM-Standard arbeitet, strahlt insgesamt eine Hoch
frequenz-Leistung von etwa 2 W ab, um die Verbindung zu einer
ortsfesten Basisstation herzustellen. Die benötigte Sende
leistung, die Empfangsfeldstärke und letztlich auch die über
tragbare Datenrate (Bandbreite) sind hierbei durch die Geome
trie (Abstand zwischen Sender und Empfänger) und durch elemen
tare thermodynamische Gesetze (Rauschabstand) gegeben.
Hochfrequenz-Sender, wie sie beispielsweise in einem Mobil
telefon eingesetzt werden, strahlen ihre Energie im wesent
lichen in eine 4πr2-Geometrie ab. Für die Hochfrequenz-Ver
bindung wird jedoch nur der Raumwinkel-Anteil genutzt, der in
Richtung des Empfängers gerichtet ist.
Insbesondere mobile Sende- und Empfangsgeräte müssen häufig
mit einer unabhängigen Energiequelle wie Batterien oder
Akkus, die nur einen begrenzten Energievorrat aufweist,
betrieben werden. Die daraus resultierende relativ kurze
Betriebsdauer stellt bei diesen Geräten ein großes Problem
dar.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Sende- und Empfangsgerät für Hochfrequenzstrahlung sowie ein
Verfahren zur Hochfrequenz-Übertragung mit diesem Gerät anzu
geben, das bei gleichem Energievorrat eine erhöhte Betriebs
dauer hat. Desweiteren soll eine Verbesserung der Hoch
frequenzverbindung ermöglicht werden.
Die Aufgabe wird mit den Merkmalen der geltenden Ansprüche 1
und 17 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird ein Sende- und Empfangsgerät für Hoch
frequenzstrahlung bereitgestellt, das mit einer Antennenein
richtung ausgestattet ist, die eine gerichtete, trägheitslos
veränderbare Strahlungscharakteristik aufweist. Das Gerät ist
weiterhin mit einer Einrichtung ausgestattet, die eine auto
matische, trägheitslose Ausrichtung der Strahlungscharakte
ristik in Richtung eines zweiten Sende-/Empfangsgerät es
(Gegenstation) in Echtzeit vornimmt.
Mit diesem Gerät wird in vorteilhafter Weise durch eine Bün
delung der Sendekeule (gerichtete Strahlungscharakteristik)
in Richtung des zweiten Gerätes die benötigte Sendeleistung
bei unveränderter Feldstärke am Empfänger im Vergleich zu
herkömmlichen Geräten deutlich gesenkt (um mindestens eine
Größenordnung). Dies führt gerade bei Batterie- oder Akku
betriebenen Geräten zu einer deutlichen Energieersparnis und
damit zu einer Erhöhung der Betriebsdauer des Gerätes. Die
hierbei für die automatische Nachführung der Sendekeule in
Echtzeit zusätzlich benötigte Energie ist gegenüber der ins
gesamt erzielbaren Energieersparnis vernachlässigbar klein.
Bei fest installierten Sende- und Empfangsgeräten ergibt sich
neben der Energieersparnis der Vorteil, daß sich die gerich
tete Strahlungscharakteristik bei der Installation des Gerä
tes oder der erstmaligen Inbetriebnahme an einem neuen Ort
automatisch ausrichtet, so daß keine gesonderte Justage er
forderlich ist. Desgleichen ist bei einer Veränderung der
Position des zweiten Gerätes keine erneute Justage erforder
lich, da das erste Gerät seine Strahlungscharakteristik in
Echtzeit automatisch den neuen Gegebenheiten anpaßt, d. h. auf
die neue Position ausrichtet.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in der Reduzierung
von unnötig in die Umgebung dissipierter Hochfrequenz-Energie
("Elektro-Smog").
Die gerichtete Strahlungscharakteristik bringt weiterhin eine
Erhöhung der effektiv nutzbaren Übertragungskanäle mit sich,
da hierdurch Überlagerungen vermieden werden können.
In einer vorteilhaften Ausführungsform umfaßt das Sende-
/Empfangsgerät Mittel, die die Halbwertsbreite der Strah
lungscharakteristik in einer Hauptstrahlrichtung (Richtung
mit maximaler Leistungsdichte) in Echtzeit so einstellen, daß
eine optimale Übertragung von Daten mit der Hochfrequenz
strahlung gewährleistet ist. Die Halbwertsbreite ist dabei
der Winkel zwischen den Richtungen mit einer halb so großen
Leistungsdichte wie in der Hauptstrahlrichtung (3 dB-Breite)
Optimale Übertragung von Daten kann zum einen bedeuten, daß
der Übertragungsvorgang durch die räumliche Bündelung mit
drastisch reduzierter Sendeenergie erfolgen kann; zum anderen
können bei Beibehaltung oder nur leichter Verminderung der
Sendeenergie höhere Übertragungsraten verwirklicht werden, da
durch die Bündelung deutlich höhere Feldstärken am Empfangs
ort auftreten.
Bei einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält das Sende-/Empfangsgerät
einen oder mehrere Beschleunigungssensoren. Das Ausgabesignal
dieser Sensoren wird in eine Einrichtung eingespeist, die zu
jedem Zeitpunkt die aktuelle räumliche Lage des Gerätes bzw.
einer fiktiven Geräteachse, beispielsweise in der Normalen
richtung zur Ebene des Antennenarrays gelegen, in Bezug auf
eine Referenzachse berechnet. Bei einer Veränderung der räum
lichen Lage des Gerätes wird die Ausrichtung der Strahlungs
charakteristik automatisch auf der Grundlage dieser berechne
ten aktuellen Lage vorgenommen.
Bewegungen des Gerätes können mittels mikromechanisch gefer
tigter und gegebenenfalls integrierter Beschleunigungssenso
ren hochpräzise detektiert werden. Die extrem hohe Rechen
leistung mikroelektronischer Schaltkreise ermöglicht es hier
bei, die Eigenbewegung des Gerätes mit Hilfe der integrierten
Sensoren in Echtzeit in eine momentane Lagebeschreibung des
Gerätes umzurechnen.
Besonders Handtelefone werden üblicherweise während des Be
triebes bewegt. Bei diesen Bewegungen können Winkelgeschwin
digkeiten von bis zu 5 s-1 auftreten, so daß die automatische
Nachführung der gerichteten Strahlungscharakteristik bei
Handtelefonen mit Geschwindigkeiten in dieser Größenordnung
erfolgen muß.
Eine wesentliche Erleichterung bei der Nachführung der Strah
lungscharakteristik kann hierbei durch die Einbeziehung der
ermittelten Werte der mechanischen Gerätebewegung bei der
Ausrichtung der Strahlungscharakteristik erreicht werden.
Dazu ermitteln ein oder mehrere Beschleunigungssensoren die
Eigenbewegung des Gerätes. Diese Bewegung wird in eine momen
tane Ausrichtung der Geräteachse in Bezug auf eine Referenz
achse umgerechnet. Ein Rechenprozessor im Gerät hat dann die
Aufgabe, die Strahlungscharakteristik unter Berücksichtigung
momentanen Ausrichtung der Geräteachse nachzuführen.
Die Bewegungsdetektion mit Hilfe von Beschleunigungssensoren
kann die durch die Ermittlung der Empfangsrichtung gewonnene
Ausrichtung der Strahlungscharakteristik in Richtung des
zweiten Gerätes, beispielsweise einer Basisstation, unter
stützen. Insbesondere kann in Zeiträumen mit fehlender oder
sehr geringer Eigenbewegung des Gerätes auf eine ständige
Neubestimmung der Richtung und/oder Neuausrichtung der Strah
lungscharakteristik und den damit verbundenen Rechenaufwand
verzichtet werden.
So kann beispielsweise zu einem bestimmten Startzeitpunkt,
z. B. beim Einschalten des Gerätes, die Richtung des zweiten
Gerätes ermittelt und die Strahlungscharakteristik der An
tenne entsprechend ausgerichtet werden. Ab diesem Zeitpunkt
kann die automatische Nachführung alleine anhand der Detek
tion der Eigenbewegung des Gerätes mittels der Beschleuni
gungssensoren vorgenommen werden. Bei Bedarf kann in regel
mäßigen Zeitabständen oder bei einer Verschlechterung der
Übertragungsqualität erneut die Richtung des zweiten Gerätes
ermittelt werden (neuer Startzeitpunkt).
Die Bestimmung der Eigenbewegung des Gerätes mit Beschleuni
gungssensoren und deren Verwertung für die Ausrichtung der
Strahlungscharakteristik hat zudem den Vorteil, daß diese
Sensoren sehr schnelle Bewegungen präzise erfassen können, so
daß Fehler bei der Ausrichtung aufgrund einer schnellen Bewe
gung vermieden werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung wird die Bestimmung der Einfallsrichtung der vom zweiten
Gerät (Gegenstation) empfangenen Hochfrequenzstrahlung über
die Signale einer Phasenarrayantenne vorgenommen.
Die Definition der Strahlungscharakteristik einer Antenne
sowohl für Sende- als auch für Empfangsbetrieb kann mittels
mehrerer phasenverschoben betriebener Dipole oder ähnlich
wirkender Strahlelemente vorgenommen werden. Dieses Prinzip
ist unter dem Begriff Phasenarrayantenne bekannt. Phasen
arrays werden hauptsächlich im militärischen Bereich als
schnell schwenkbare Radarkeulen zum Abtasten eines bestimmten
Raumwinkelanteils eingesetzt. Die erzielbaren Bündelungs
eigenschaften von Phasenarrayantennen sind im wesentlichen
eine Funktion des Quotienten Antennenabmessung/Wellenlänge.
So läßt sich beispielsweise für die senkrechte Abstrahlung
eines 3×3-Arrays mit Gesamtabmessungen von 4×4 cm2 ein maxi
maler Öffnungswinkel der Abstrahlung von 32° (Abfall um 3dB)
abschätzen. Dies entspricht einem Raumwinkelverhältnis von
1 : 0.0625 (Faktor 16).
Für die Ermittlung der Einfallsrichtung der von der Gegensta
tion empfangenen Hochfrequenzstrahlung weist das Gerät eine
Einheit zur Bestimmung der Phasenbeziehung der von den ein
zelnen Dipolen des Arrays detektierten Signale auf. Ein inte
grierter Prozessor berechnet die Einfallsrichtung der von der
Gegenstation empfangenen Hochfrequenzstrahlung aus der Pha
senbeziehung. Diese Richtung wird zu einer Referenzachse des
Gerätes in Bezug setzt, und die Strahlungscharakteristik auf
optimale Feldstärke in Richtung der Gegenstation ausgerich
tet.
Aufgrund der technischen Entwicklungen der letzten Jahre,
insbesondere der Möglichkeiten zur preisgünstigen Integration
von elektronischen Bauelementen bis in den oberen Ghz-
Bereich, etwa durch Fortschritte der SiGe-Transistoren, ist
es auch möglich, alle elektronischen Elemente des Gerätes
preisgünstig auf ein einziges Substrat zu integrieren.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 ein Beispiel für den schematischen Aufbau eines
Sende-/Empfangsgerätes gemäß der vorliegenden
Erfindung;
Fig. 2a ein Gerät gemäß Fig. 1, das als Handtelefon
ausgeführt ist; und
Fig. 2b einen Ausschnitt aus Fig. 2a, der schematisch den
Aufbau der Phasenarrayantenne zeigt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines mobilen Handtele
fons 11 erläutert.
Der prinzipielle Aufbau des erfindungsgemäßen Gerätes ist in
Fig. 1 dargestellt. Die Antenneneinrichtung besteht aus
einer Phasenarrayantenne 1, die über Verstärker 2, Sende-
/Empfangsweichen 3 und Einheiten zur Phasenverschiebung/-
gewichtung 4 der Einzelelemente 12 der Antenne mit einem
Sende-/Empfangs-Splitelement 5 verbunden sind. Vom Splitele
ment 5 wird einerseits eine Verbindung zu den weiteren
signalverarbeitenden Bauteilen des Handtelefons (übliche
Handy-Komponenten) hergestellt. Andererseits wird ein Signal
zum Element 6 zur Ermittlung des Winkels der einfallenden
Hochfrequenz-Strahlung abgeleitet, und von diesem zu einem
Element 7 zur Bestimmung der optimalen Abstrahlrichtung, von
dem schließlich über das Splitelement 5 die Einheiten 4 zur
Phasenverschiebung der Einzelelemente angesteuert werden.
Weiterhin kann das Gerät Beschleunigungssensoren 8 enthalten,
aus deren Daten in einem Element 9 eine schnelle Winkelkor
rektur der Abstrahlrichtung erfolgen kann. Auch eine Einrich
tung 10 zur Ermittlung der absoluten Position des Gerätes
mittels des GPS-Verfahrens kann vorgesehen sein.
Die Bündelung einer Hochfrequenz-Abstrahlung setzt immer eine
korrelierte Wellenfront voraus. Dies kann durch Reflexion
(z. B. mittels Parabolspiegel), Beugung (z. B. mittels Linsen
oder elektrisch steuerbarer dielektrischer Phasenschiebe
platten) sowie durch direkte phasenbezogene Ansteuerung von
benachbarten Einzelstrahlern erfolgen. Letzteres stellt den
schnellsten und einfachsten Weg der Realisierung einer Anten
neneinrichtung mit gerichteter Strahlungscharakteristik dar.
Die damit verbundenen hochfrequenz- und abstrahltechnischen
Eigenschaften, insbesondere die resultierenden Bündelungsfak
toren, der Raumwinkel sowie eine weitere Steigerung der
Richtcharakteristik durch einen Reflektor hinter dem Anten
nenarray, sind dem Fachmann bekannt und werden hier nicht
näher beschrieben.
Voraussetzung für eine sinnvolle Anwendung der Erfindung bei
einem Handtelefon ist, daß die verwendete Hochfrequenz-Wel
lenlänge in etwa der Antennenabmessung entspricht. Diese Be
dingung ist beim gegenwärtigen GSM-Standard (Frequenzbereich
von 900 Mhz bzw. 1,8 Ghz entsprechend einem Wellenlängenbe
reich von 33 cm bzw. 17 cm) nicht zu erfüllen, da die Abmes
sungen einer Phasenarrayantenne für ein Handtelefon nicht zu
groß sein dürfen. Es ist jedoch absehbar, daß in nächster Zu
kunft schon aus Gründen der erforderlichen Bandbreite oder
Kanal-Anzahl zunehmend kürzere Wellenlängen für den Betrieb
von Handtelefonen freigegeben werden.
Ein erfindungsgemäßes Handtelefon ist in Fig. 2a gezeigt.
Das Handtelefon 11, das beispielsweise im Frequenzbereich von
12 GHz arbeitet, enthält eine in das Gehäuse integrierte Pha
senarrayantenne 1. Die Phasenarrayantenne besteht beispiels
weise aus 3×3 Dipolen 12. Zur Verkürzung der effektiven Wel
lenlänge ist dieses Dipolarray zusätzlich in ein Material mit
vergleichsweise hoher Dielektrizitätskonstante und geringem
Verlustwinkel eingebettet. Als Materialien sind insbesondere
Polymere wie beispielsweise Polycarbonat (ε ≈ 2.2 bei 10 Ghz)
geeignet, die sich zudem relativ einfach als Vergußmassen
verarbeiten lassen. Bei einer Dielektrizitätskonstante von 2
weist ein solches Array im genannten Frequenzbereich Ge
samtabmessungen von etwa 4×4 cm2 auf. Dies entspricht der
sinnvoll nutzbaren Fläche eines Handheld-Systems oder auch
einer Chipkarte.
Fig. 2b zeigt schematisch die in das Gehäuse integrierte
Phasenarrayantenne 1 mit der Dipolanordnung. Durch geeignete
Ansteuerung der Dipole 12 kann die Strahlcharakteristik so
gesteuert werden, daß die Hauptstrahlrichtung 14 in beliebi
gem Winkel von der Flächennormalen 15 der Array-Ebene ab
weicht. Die Phasenarrayantenne ist rückseitig mit einer Ab
schirmung 13 versehen. Diese Abschirmung kann beispielsweise
durch Integration des Antennenarrays in ein Material mit nach
einer Seite elektrisch abschirmenden Eigenschaften, wie dies
z. B. aus der DE 44 33 330 bekannt ist, verwirklicht werden.
Verfahren zur phasengerechten Ansteuerung des Dipolarrays,
zur Umschaltung zwischen Sende- und Empfangsbetrieb, oder die
Selektion der Wellenlängen nach dem Heterodyn- bzw. PLL-Ver
fahren sind aus der Hochfrequenztechnik bereits bekannt.
Vorteilhaft ist die weitgehende Integration aller Sende-
Treiber und Empfangsverstärker auf einem einzigen Substrat.
Dies wird ermöglicht durch neue Entwicklungen der Integra
tionstechnik, wie beispielsweise die Entwicklung von SiGe-
Transistoren für die hohen Übertragungsfrequenzen sowie durch
SOI-Techniken (Silicon On Insulator).
Bei der Einleitung der Übertragung zu einer üblicherweise
ortsfesten Basisstation ermittelt der Empfänger des Mobil
teils die Richtung der einkommenden Hochfrequenz-Strahlung.
Diese Information kann aus der Phasenbeziehung der von den
einzelnen Dipolen 12 des Antennenarrays detektierten Signale
gewonnen werden. Der im Mobilgerät integrierte Rechenprozes
sor ermittelt diese Richtung, setzt sie in Bezug zu einer
geometrischen Referenzachse des Mobilgerätes und optimiert
die Sende- und Empfangscharakteristik der Antenne auf opti
male Feldstärke in Richtung Basisstation. Nach erfolgter Aus
richtung der Strahlcharakteristik wird die Sendeenergie auf
das für die Erzielung der am Empfangsort erforderlichen Feld
stärke notwendige Maß reduziert. Dies erfolgt analog zu dem
bereits im GSM-Standard üblichen Rückkoppel-Verfahren.
Das beschriebene Verfahren eignet sich sowohl für Mobilgeräte
als auch für Feststationen. Eine derzeit vorangetriebene Ent
wicklung bezieht sich auf den Ersatz von leitungsgebundener
Übertragung von Daten (z. B. Telefon, usw.) auf vergleichs
weise kurze Entfernungen durch Hochfrequenzverbindungen
(DECT-Standard) . Hier handelt es sich um fest installierte
Hochfrequenz-Übertragungsstrecken. Durch die Einrichtung
eines erfindungsgemäßen Gerätes mit selbstjustierender Bünde
lung und Ausrichtung der Antennenkeule können derartige Sta
tionen zum einen vereinfacht installiert werden und zum ande
ren mit erheblich verminderter Sendeleistung auskommen.
Weiterhin ist denkbar, das erfindungsgemäße Sende-und Emp
fangsgerät in Kartenform auszuführen. Geräte in Kartenform,
in den Abmessungen ähnlich den derzeit gebräuchlichen Chip
karten, können insbesondere für kurzreichweitige Übertragung
im 1. .100m-Bereich in Zukunft zunehmend an Bedeutung erlan
gen. Die Fläche einer solchen Chipkarte ist sehr gut zur Auf
nahme einer Phasenarrayantenne geeignet. Die Reduzierung und
geometrische Ausrichtung der Sendeenergie hilft, die mittlere
Belastung mit elektromagnetischer Strahlung zu reduzieren und
zusätzlich eine höhere Zahl von Richtstrecken bei gleicher
Frequenz betreiben zu können. Bei diesen im wesentlichen
ortsfest betriebenen Sende- und Empfangsgeräten in Kartenform
sind insbesondere die selbstjustierende Ausrichtung der
Strahlungscharakteristik und die selbstregelnde Reduzierung
der Sendeenergie von Vorteil.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das Handtele
fon einen oder mehrere 3-Achsen-Beschleunigungssensoren 8
auf, die kontinuierlich die Eigenbewegung des Gerätes erfas
sen (vgl. Fig. 1) . Diese Bewegung wird in eine momentane
Ausrichtung der Geräteachse in Bezug auf eine Referenzachse
umgerechnet. Als Geräteachse kann hierbei beispielsweise die
zur Antennenarray-Ebene senkrechte Raumachse 15 herangezogen
werden, die bei Phasengleichheit aller Dipole mit der Achse
des Abstrahlmaximums (Hauptstrahlrichtung) identisch ist. Der
Rechenprozessor im Gerät führt dann die Strahlungscharakte
ristik unter Berücksichtigung momentanen Ausrichtung der Ge
räteachse nach.
Diese Bewegungsdetektion kann die durch die Ermittlung der
Empfangsrichtung gewonnene Ausrichtung der Strahlungscharak
teristik in Richtung des zweiten Gerätes unterstützen. Gerade
im Falle von Reflexionen und Interferenzen, wie sie bei
bodennahem Betrieb einer Funkverbindung auftreten, ist die
Ermittlung der Senderposition aus dem empfangenen Signal bzw.
dessen Phasenlage ein vergleichsweise komplexes, iteratives
und zeitaufwendiges Verfahren. Durch Einbeziehung der Daten
der Beschleunigungssensoren 8 kann eine unnötig häufige
Durchführung dieses Verfahrens der Richtungsbestimmung ver
mieden werden.
Durch die mechanische Lage-/Beschleunigungsermittlung können
darüberhinaus Probleme, die sich durch eine 180°-Drehung des
Gerätes in Bezug auf die effektive Antennenachse ergeben
(Vor-/Rückcharakteristik des Antennenarrays) erkannt und ge
gebenenfalls korrigiert oder angezeigt werden.
Insbesondere kann in Zeiträumen mit fehlender oder sehr ge
ringer Eigenbewegung des Gerätes auf eine ständige Neubestim
mung der Richtung und/oder Neuausrichtung der Strahlungscha
rakteristik und den damit verbundenen Rechenaufwand verzich
tet werden.
Beschleunigungssensoren für den Einsatz in einem erfindungs
gemäßen Gerät können mit den Verfahren der Mikrosystemtechnik
sehr preiswert hergestellt werden. Sie sind zudem in absehba
rer Zukunft als kleine, vollintegrierte Bauelemente mit ge
ringem Leistungsverbrauch erhältlich.
Das Verfahren ist nicht auf eine ortsfeste Basisstation als
zweites Gerät beschränkt, sondern kann auch zwischen zwei mo
bilen Geräten zur Anwendung kommen. Eine weitere vorteilhafte
Anwendung kann in der Ausrichtung der Antennenkeule auf Erd
satelliten bestehen. Der Einsatz von erfindungsgemäßen Gerä
ten kann insbesondere bei der sogenannten Direkt-Telekommuni
kation über als Gegenstation dienende Satelliten im erdnahen
Orbit deutliche Vorteile bringen.
In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, die
Ausrichtung der Strahlungscharakteristik und/oder die Auswahl
einer optimalen Verbindungsstrecke durch eine absolute Posi
tionsermittlung des mobilen Gerätes zu unterstützen. Diese
Positionsermittlung kann beispielsweise mit dem GPS-System
erfolgen (vgl. Fig. 1). Dazu ermittelt das Mobilgerät seine
Position und wählt anhand einer gespeicherten Liste die in
Frage kommenden festen Gegenstationen aus. Die Liste der Ge
genstationen kann dabei entweder im Gerät fest gespeichert
sein oder vorteilhaft bei Einschalten des Geräts für die in
Frage kommenden Gegenstationen durch Informationsübertragung
von den Gegenstationen zum Mobilteil jeweils aktualisiert
werden.
Dieses Verfahren der Positionsermittlung kann auch zur allei
nigen Bestimmung der Ausrichtung der Strahlungscharakteristik
in den Fällen dienen, in denen die Raumrichtung der Geräte
achse des Sende-/Empfangsgerätes unveränderlich ist (zum Bei
spiel bei einem fest eingebauten Gerät).
Claims (24)
1. Sende-/Empfangsgerät für Hochfrequenzstrahlung mit
einer Antenneneinrichtung (1) mit einer gerichteten,
trägheitslos veränderbaren Strahlungscharakteristik, und
einer Einrichtung (2-7) zur automatischen, trägheitslosen
Ausrichtung der Strahlungscharakteristik in Echtzeit in
Richtung eines zweiten Sende-/Empfangsgerätes.
2. Sende-/Empfangsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung (2-7) Mittel umfaßt, die
die Halbwertsbreite der Strahlungscharakteristik in einer
Hauptstrahlrichtung in Echtzeit so einstellen, daß eine
optimale Übertragung von Daten mit der Hochfrequenzstrah
lung gewährleistet ist.
3. Sende-/Empfangsgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät einen oder mehrere
Beschleunigungssensoren (8) aufweist, deren Ausgabesignal
in eine Einrichtung (9) eingespeist wird, die die
aktuelle räumliche Lage des Gerätes in Bezug auf eine
Referenzachse berechnet.
4. Sende-/Empfangsgerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (2-7) Mittel
(7) aufweist, die bei einer Veränderung der räumlichen
Lage des Gerätes die Ausrichtung der Strahlungscharakte
ristik auf der Grundlage der berechneten aktuellen Lage
vornimmt.
5. Sende-/Empfangsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (2-7) Mittel
zur Bestimmung der Einfallsrichtung der vom zweiten Gerät
empfangenen Hochfrequenzstrahlung aufweist.
6. Sende-/Empfangsgerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel eine Einheit zur
Bestimmung der Phasenbeziehung der von den einzelnen
Dipolen des Arrays detektierten Signale sowie einen
integrierten Prozessor umfassen, der die Einfallsrichtung
der vom zweiten Gerät empfangenen Hochfrequenzstrahlung
aus der Phasenbeziehung berechnet, diese Richtung zu
einer Referenzachse des Gerätes in Bezug setzt, und die
Strahlungscharakteristik auf optimale Feldstärke in Rich
tung des zweiten Geräts ausrichtet.
7. Sende-/Empfangsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät Mittel (10) zur ab
soluten Positionsermittlung des Gerätes, insbesondere
mittels des GPS-Verfahrens, sowie zum Auswählen eines
zweiten Gerätes aus einer gespeicherten oder übertragenen
Liste mit zweiten Gerätepositionen umfaßt, wobei die er
mittelte Position und die Position des ausgewählten Gerä
tes als Information oder Zusatzinformation für die Aus
richtung der Strahlungscharakteristik verwendet wird.
8. Sende-/Empfangsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antenneneinrichtung (1)
eine Phasenarrayantenne ist.
9. Sende-/Empfangsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antenneneinrichtung (1)
in das Gerätegehäuse integriert ist.
10. Sende-/Empfangsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antenneneinrichtung (1)
in ein Material mit hoher elektrischer Dielektrizitäts
konstante eingebettet ist.
11. Sende-/Empfangsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antenneneinrichtung (1)
auf oder in ein Grundmaterial aufgebracht oder integriert
ist, das eine nach einer Seite elektrisch abschirmende
Eigenschaft aufweist.
12. Sende-/Empfangsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß alle elektronischen Bauteile
des Gerätes auf einem einzigen Substrat integriert sind.
13. Sende-/Empfangsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät mobil ist.
14. Sende-/Empfangsgerät nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät ein Handtelefon
ist.
15. Sende-/Empfangsgerät nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät kartenförmige Ab
messungen, insbesondere Chipkartenformat, aufweist.
16. Sende-/Empfangsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät eine ortsfeste
Basisstation ist.
17. Sende-/Empfangsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Gerät ein mobiles
Handtelefon, eine ortsfeste Basisstation oder ein
Satellit ist.
18. Verfahren zur Hochfrequenz-Übertragung mit einem Sende-
/Empfangsgerät gemäß den vorhergehenden Ansprüchen, bei
dem die Richtung eines zweiten Sende-/Empfangsgerätes er
mittelt und die Strahlungscharakteristik der Antennenein
richtung (1) in Echtzeit automatisch und trägheitslos in
Richtung des zweiten Sende-/Empfangsgerät es ausgerichtet
wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Halbwertsbreite der Strahlungscharakteristik in einer
Hauptstrahlrichtung in Echtzeit so eingestellt wird, daß
eine optimale Übertragung von Daten mit der Hochfrequenz
strahlung gewährleistet ist.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Ausgabesignal einer
oder mehrerer Beschleunigungssensoren (8) die aktuelle
räumliche Lage des Gerätes in Bezug auf eine Referenz
achse berechnet wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß nach der erstmaligen Ermitt
lung der Richtung des zweiten Sende-/Empfangsgerätes die
Ausrichtung der Strahlungscharakteristik auf der Grund
lage der berechneten aktuellen Lage vorgenommen wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Richtung des zweiten
Sende-/Empfangsgerätes aus der Einfallsrichtung der vom
zweiten Gerät empfangenen Hochfrequenzstrahlung bestimmt
wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einfallsrichtung der vom
zweiten Gerät empfangenen Hochfrequenzstrahlung aus der
Phasenbeziehung der von den einzelnen Dipolen (12) des
Arrays detektierten Signale bestimmt, zu einer Referenz
achse des Gerätes in Bezug gesetzt, und die Strahlungs
charakteristik auf optimale Feldstärke in Richtung des
zweiten Geräts ausgerichtet wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß die absolute Position des
Gerätes, insbesondere mittels des GPS-Verfahrens, ermit
telt, ein zweites Gerät aus einer gespeicherten oder
übertragenen Liste mit zweiten Gerätepositionen ausge
wählt, und die Richtung des zweiten Gerätes anhand der
ermittelten Position und der Position des ausgewählten
Gerätes bestimmt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997124087 DE19724087A1 (de) | 1997-06-07 | 1997-06-07 | Sende- und Empfangsgerät für Hochfrequenzstrahlung und Verfahren zur Hochfrequenz-Übertragung |
EP98110364A EP0883206A3 (de) | 1997-06-07 | 1998-06-05 | Sende- und Empfangsgerät für Hochfrequenzstrahlung und Verwendung des Sende- und Empfangsgeräts |
Applications Claiming Priority (1)
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