DE19722288A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Regelung eines Stellelements mit integralem Verhalten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Regelung eines Stellelements mit integralem VerhaltenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Regelung eines Stellelements mit integralem Verhalten,
insbesondere eines Spritzverstellers einer
Hochdruckkraftstoffpumpe, gemäß den Oberbegriffen der
unabhängigen Ansprüche.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung eines
Stellelements sind beispielsweise aus der DE 41 05 740 (US
5,085,190) bekannt. Dort werden ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Regelung eines Stellelements, das den
Spritzbeginn einer Hochdruckkraftstoffpumpe beeinflußt,
beschrieben.
Ausgehend von einer Regelabweichung bestimmt ein Regler ein
Ansteuersignal zur Beaufschlagung des Stellelements. Um
Toleranzen zwischen einzelnen Stellelementen und
Alterungserscheinungen im laufenden Betrieb ausgleichen zu
können, erfolgt eine Adaption des Ansteuersignals des
Stellelements.
Bei einem Ausfall des Istwertgebers kann bei einem
Stellelement mit integralem Verhalten nicht ohne weiteres
auf eine Steuerung übergegangen werden, da einem bestimmten
Ansteuersignal nicht eine bestimmte Stellung des
Stellelements zugeordnet werden kann. Einem bestimmten
Ansteuersignal läßt sich allenfalls eine bestimmte Änderung
der Stellung des Stellelements zuordnen. Ein Notfahrbetrieb
bei Ausfall des Istwertgebers ist daher nicht ohne weiteres
möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Verfahren und einer Vorrichtung zur Regelung eines
Stellelements mit integralem Verhalten, ein Notfahrbetrieb
beim Ausfall des Istwertgebers bereitzustellen.
Mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise ist ein
Notfahrbetrieb auch bei einem Stellelement mit integralem
Verhalten möglich.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen erläutert. Es zeigen Fig. 1
ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 2
ein Flußdiagramm einer ersten Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Vorgehensweise und Fig. 3 ein zweites
Flußdiagramm einer zweiten Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Vorgehensweise.
In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand eines
Blockdiagrammes schematisch dargestellt. Mit 100 ist ein
Spritzversteller bezeichnet. Solche Spritzversteller werden
üblicherweise zur Einstellung des Förderbeginns und/oder der
Förderrate bei Verteilereinspritzpumpen eingesetzt.
Der Spritzversteller umfaßt einen Betätigungsarm 160, der in
einen sogenannten Rollenring der Verteilereinspritzpumpe
eingreift. Mittels des Spritzverstellers läßt sich der
Förderbeginn in Bezug auf den oberen Totpunkt des jeweiligen
Zylinders verstellen. Als Förderbeginn wird der Beginn des
Druckaufbaus im Elementraum der Verteilerpumpe bezeichnet.
Der Förderbeginn wird festgelegt durch den Beginn der
Bewegung des Pumpenkolbens sowie durch das Schließen eines
Magnetventils. Die Bewegung des Pumpenkolbens wird durch
einen Nocken ausgelöst, der den Pumpenkolben antreibt.
Mit dem Spritzversteller kann die Bewegung des Nockens
relativ zum oberen Totpunkt verschoben werden. Mittels des
Magnetventils läßt sich der Förderbeginn relativ zur
Bewegung des Nockens verstellen. Bei fester Position des
Spritzverstellers ändert sich bei einer Änderung der
Ansteuerung des Magnetventils auch der Förderbeginn relativ
zum oberen Totpunkt.
Mittels des Magnetventils kann neben dem Förderbeginn auch
die Förderrate beeinflußt werden. Wird das Magnetventil
während der Kompressionsbewegung des Pumpenkolbens
geschlossen, so beginnt die Einspritzung. Da die Form des
Nockens die Kompressionsbewegung beeinflußt, kann die
Förderrate, das heißt die pro Grad Kurbelwelle eingespritzte
Kraftstoffmenge, dadurch beeinflußt werden, daß das
Magnetventil zu unterschiedlichen Stellungen des
Pumpenkolbens auf dem Nocken geschlossen wird. Mittels des
Magnetventils kann die Lage des Einspritzbeginns relativ zur
Bewegung des Nockens und damit zum Pumpenkolben verstellt
werden.
Der Betätigungsarm ist an einem Spritzverstellerkolben 155
gekoppelt. Der Spritzverstellerkolben 155 ist in einem
Führungszylinder 150 gelagert und schließt dort mit seiner
einen Stirnseite einen Federraum 162 und mit seinen anderen
Seite einen Arbeitsraum 107 ab. In dem Federraum 162 ist
eine, sich zwischen Spritzverstellerkolben 155 und
Führungszylinder 150 abstützende, Rückstellfeder 165
angeordnet.
Mittels einer Spule 115 kann ein Schieber 105 verstellt
werden. Je nach Stellung des Schiebers 105 gelangt
Hydraulikflüssigkeit von einer Zulaufleitung 110 in den
Arbeitsraum oder von dem Arbeitsraum 107 in eine
Rückströmleitung 120.
Durch Verschieben des Spritzverstellerkolbens 155 sowie des
Betätigungsarms 160 läßt sich der Förderbeginn verstellen.
Soll der Förderbeginn nach "früh" verstellt werden, so kann
beispielsweise vorgesehen sein, daß hierzu der
Spritzverstellerkolben nach unten verschoben wird. Dies wird
dadurch erreicht, daß die Spule 115 so angesteuert wird, daß
es die Verbindung zwischen Zulaufleitung und Arbeitsraum 107
freigibt. Dies hat zur Folge, daß der
Spritzverstellerkolben 155 mit Druck beaufschlagt, die Feder
zusammengedrückt und der Kolben sich nach unten bewegt.
Soll der Förderbeginn abhängig von den Betriebsbedingung
nach "spät" verstellt werden, so wird die Spule 115 so
angesteuert, daß die Verbindung zwischen der
Rückströmleitung 120 und dem Arbeitsraum 107 freigegeben
wird. Dies bewirkt, daß der Spritzverstellerkolben 155
entlastet wird und sich aufgrund der Federkraft nach oben
bewegt und somit der Förderbeginn nach "spät" verstellt
wird.
Die Spule 115 wird von einem Steuergerät 130 mit
Ansteuersignalen beaufschlagt. Das Steuergerät 130
beaufschlagt ferner weitere Stellmittel 136, wie
beispielsweise ein Magnetventil mit Ansteuersignalen SB, SE.
Die Steuerung 130 verarbeitet verschiedene Ausgangssignale
verschiedener Sensoren. Hierbei handelt es sich
beispielsweise um Mittel 140 zur Vorgabe eines
Fahrerwunschsignals FP, einen Sensors 142 zur Erfassung
eines Istwertes SBI, der den tatsächlichen Einspritzbeginn
und/oder die tatsächliche Position des Spritzverstellers
angibt, einen Sensor 144 zur Erfassung eines
Drehzahlsignals N und/oder einen Sensor 146 zur Erfassung
eines Temperaturwertes T.
Das Steuergerät 130 umfaßt neben anderen Elementen eine
Mengenvorgabe 131, der neben weiteren nicht dargestellten
Größen das Fahrerwunschsignal FP und die Drehzahl N
zugeführt werden. Die Mengenvorgabe stellt ein
Kraftstoffmengensignal QK zur Verfügung. Mit diesem Signal
QK wird eine Magnetventilansteuerung 137 beaufschlagt. Die
Magnetventilansteuerung 137 beaufschlagt die weiteren
Stellmittel 136, wie beispielsweise das Magnetventil, mit
Ansteuersignalen.
Ferner ist eine Sollwertvorgabe 132 vorgesehen, der neben
weiteren nicht dargestellten Größen das
Kraftstoffmengensignal QK und die Drehzahl N zugeführt wird.
Die Sollwertvorgabe 132 stellt einen Sollwert SBS für die
Regelung des Spritzverstellers zur Verfügung.
In einem Verknüpfungspunkt 133 werden der Sollwert SBS und
ein Istwert SBI miteinander verknüpft. Mit dem Ausgang des
Verknüpfungspunktes 133 wird eine
Spritzverstellerregelung 134 beaufschlagt, der ferner das
Kraftstoffmengensignale QK zugeführt werden kann. Die
Spritzverstellerregelung 134 beaufschlagt die Spule 115 mit
Ansteuersignalen. Die Spritzverstellerregelung 134 ist
ferner mit der Magnetventilansteuerung 137 verbunden.
Ausgehend von Betriebskenngrößen, wie beispielsweise
wenigstens dem Kraftstoffmengensignal QKO und dem
Drehzahlsignal N, berechnet die Sollwertvorgabe 132 den
Sollwert SBS. Dieser Sollwert wird im Verknüpfungspunkt 133
mit dem Istwert SBI verglichen und die Regelabweichung SBD
gebildet. Ausgehend von dieser Regelabweichung SBD steuert
der Spritzverstellerregler 134 die Spule 115 an.
Der Spritzversteller 100 besitzt integrales Verhalten. Dies
bedeutet, wird die Spule 115 mit einem bestimmten Signal
beaufschlagt, so führt dies nicht zu einer definierten Lage
des Betätigungsarms 160. Ein definiertes Ansteuersignal für
die Spule 115 hat einen definierten Zufluß oder einen
definierten Abfluß von Druckmittel in den Arbeitsraum 107
zur Folge. Dies bewirkt in der Regel eine kontinuierliche
Verschiebung des Kolbens 155 bzw. des Betätigungsarmes 160.
Ein definiertes Ansteuersignal für die Spule 115 hat eine
definierte Änderung der Position des Stellgliedes und damit
auch des Spritzbeginns zur Folge.
Um den Kolben 155 in seiner Position zu halten, muß die
Spule 115 mit einem bestimmten Ansteuersignal beaufschlagt
werden. Lediglich bei einer Regelabweichung ist ein
Ansteuersignal zu wählen, das einen Zufluß oder Abfluß von
Druckmittel bewirkt.
In Fig. 2 ist eine erste Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorgehensweise dargestellt. Da es sich bei dem dargestellten
Spritzverteller um ein Stellelement mit integrierendem
Verhalten handelt, kann dieser bei einem Fehler im Bereich
der Istwertermittlung, insbesondere bei einem Ausfall des
Istwertgebers, nicht gesteuert werden. Es ist nicht ohne
weiteres möglich, den Steller mit einem bestimmen Signal zu
beaufschlagen, das eine bestimmte Stellung des
Spritzverstellers zur Folge hat. Mittels des definierten
Ansteuersignals kann lediglich die Änderung der Position des
Stellers und nicht dessen Position an sich vorgegeben
werden.
Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, daß bei einem Defekt
der Steller an einen seiner Endanschläge gebracht wird. Dies
bedeutet der Spritzverstellerkolben 155 und damit der
Betätigungsarm wird ganz nach unten bzw. ganz nach oben
verschoben. Hierzu ist vorgesehen, daß ein solches
Ansteuersignal A vorgegeben wird, daß der Steller 105 die
Verbindung von der Zuleitung 110 den Arbeitsraum völlig
freigibt oder daß er die Verbindung zwischen dem Arbeitsraum
und der Rückströmleitung 120 völlig freigibt. Im ersten Fall
bewegt sich der Spritzverstellerkolben in Fig. 1 nach
unten. Dies bedeutet, der Förderbeginn wird an seinen
Frühanschlag verstellt. Entsprechendes gilt, wenn der
Arbeitsraum und die Rückströmleitung offen ist. In diesem
Fall bewegt sich der Kolben nach oben und der Förderbeginn
wird an seinen Spätanschlag verstellt.
Bei Systemen, wie beispielsweise einer
magnetventilgesteuerten Verteilereinspritzpumpe, bei denen
der Einspritzbeginn und das Einspritzende mit einem
Magnetventil gesteuert werden kann, kann im Fehlerfall ein
Teil der Funktion des Spritzverstellers durch entsprechende
Ansteuerung des Magnetventils 136 ersetzt werden.
Dies bedeutet, wenn im Fehlerfall der Spritzversteller sich
am Früh-Anschlag befindet, so kann der Förderbeginn mittels
des Magnetventils 136, das die Einspritzung steuert, durch
eine entsprechende spätere Ansteuerung festgelegt werden.
Hierzu gibt die Spritzverstellerregelung 134 ein
entsprechendes Signal QKM an die Magnetventilansteuerung
137. Bei einer solchen Vorgehensweise kann der Fall
eintreten, daß nur noch eine begrenzte Kraftstoffmenge
eingespritzt wird. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn
ein später Förderbeginn gewünscht wird, da durch die späte
Magnetventil-Ansteuerung nur noch ein kleiner Förderwinkel
verbleibt, um die gewünschte Einspritzmenge einzuspritzen.
Dies bedeutet, es kann nur noch eine relativ kleine Menge
Kraftstoff eingespritzt werden. Für einen Notbetrieb mit
eingeschränkter Leistung der Brennkraftmaschine ist dies in
weiten Betriebsbereichen ausreichend.
Soll auch in den Grenzbereichen bei großen gewünschten
Einspritzmengen ein eingeschränkter Fahrbetrieb als
Notfahrbetrieb möglich sein, wird wie im folgenden
beschrieben, vorgegangen.
In Fig. 2 ist die erfindungsgemäße Vorgehensweise anhand
eines Flußdiagrammes dargestellt. Eine erste Abfrage 200
überprüft, ob ein Defekt vorliegt. Liegt ein solcher Defekt
nicht vor, so wird in Schritt 210 der Förderbeginn mit dem
Stellelement 115 und die Förderrate mit dem Stellelement 136
eingestellt. Wird in Schritt 200 ein Defekt erkannt, dies
kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß die
Ausgangssignale des Istwertgebers auf Plausibilität mit dem
Sollwert verglichen werden, oder es wird überprüft, ob der
Istwert innerhalb eines vorgegebenen Wertebereichs liegt.
Erkennt die Abfrage 200, daß ein Defekt vorliegt so wird in
Schritt 215 das Stellelement 115 mit einem Maximalwert max
beaufschlagt, der zur Folge hat, daß sich das Stellelement
an seinen Endanschlag bewegt. Besonders vorteilhaft ist,
wenn die Regelung und oder Steuerung des Förderbeginns in
Schritt 220 von der Magnetventilansteuerung 137 übernommen
wird. Die Einstellung des Förderbeginns FB erfolgt in
Schritt 220 mittels des Stellelements 136.
Erfindungsgemäß wird so vorgegangen, daß das Stellelement
115 bei einem auftretenden Fehler im Bereich der
Istwertermittlung mit einem solchen Signal beaufschlagt
wird, daß es eine definierte Position einnimmt. Bei der
definierten Position handelt es sich vorzugsweise um einen
der beiden Endanschläge. Dies ist vorzugsweise der maximal
frühe Förderbeginn, da in diesem Fall durch eine
entsprechende Ansteuerung des Magnetventils eine
Verschiebung des Förderbeginns nach Spät möglich ist. Ein
Teil der Funktionen wird von einem anderen Stellelement
insbesondere dem Magnetventil, das die einzuspritzende
Kraftstoffmenge steuert, übernommen.
Bei einer verbesserten Ausführungsform der Erfindung wird
das Stellelement zumindestens kurzfristig in eine definierte
Position, insbesondere den Spätanschlag gebracht. Ausgehend
von dieser Position wird abhängig von wenigstens dem
Ansteuersignal, mit dem das Stellglied beaufschlagt wird,
für die nachfolgenden Zeitpunkte ein simulierter Istwert
vorgegeben. Die definierte Position wird in bevorzugten
Betriebszuständen neu angefahren. Diese bevorzugten
Betriebszustände sind insbesondere der Schubbetrieb, der
Leerlaufzustand und der Schaltvorgang. Der Schubbetrieb wird
beispielsweise erkannt, wenn die Sollmenge, das heißt die
einzuspritzende Kraftstoffmenge, kleiner als ein Schwellwert
ist. Der Leerlaufzustand liegt in der Regel vor, wenn die
Drehzahl die Leerlaufdrehzahl annimmt bzw. ein sogenannter
Leerlaufdrehzahlregler aktiv ist.
Eine mögliche Vorgehensweise für einen solchen
Notlaufbetrieb ist in Fig. 3 dargestellt. Eine erste
Abfrage 300 überprüft, entsprechend wie die Abfrage 200 in
Fig. 2, ob ein Defekt vorliegt. Ist dies nicht der Fall, so
wird in einem Schritt 305 ein Zeitzähler t1 zurückgesetzt.
Vorzugsweise wird er auf 0 gesetzt. Im anschließenden
Schritt 310 werden das Stellelement 115 zur Steuerung des
Förderbeginns und das Stellelement 136 zur Steuerung der
Förderrate angesteuert. Anschließend folgt erneut die
Abfrage 300.
Erkennt die Abfrage 300, daß ein Defekt vorliegt, so folgt
die Abfrage 315. Die Abfrage 315 überprüft, ob ein
bevorzugter Betriebszustand vorliegt. Hierzu ist vorgesehen,
daß in einem Kennfeld die Betriebsbedingungen abhängig von
der Drehzahl, der einzuspritzenden Kraftstoffmenge und evtl.
weiteren Größen abgelegt sind. Die Abfrage 315 überprüft, ob
mittels des Kennfeldes ob ein bevorzugter Betriebszustand
vorliegt.
Hierzu ist in einem mehrdimensionalen Kennfeld abhängig von
verschiedenen Betriebskenngrößen, wie vorzugsweise der
einzuspritzenden Kraftstoffmenge und der Drehzahl, ein
Status abgelegt. So ist beispielsweise alle bevorzugten
Betriebszustände der Status 1 zugeordnet und den übrigen der
Status O.
Ein bevorzugter Betriebszustand ist beispielsweise der
Leerlauf und/oder der Schubbetrieb.
Liegt ein solcher bevorzugter Betriebszustand vor, so wird
in Schritt 330 der Spritzversteller 115 mit dem Maximalwert
MAX beaufschlagt. Dieses Ansteuersignal ist so gewählt, daß
der Spritzversteller seinen Spätanschlag einnimmt. Dies
bedeutet, er bewegt sich nach oben. Die sich anschließende
Abfrage 335 überprüft, ob der Zeitzähler t1 größer als ein
erster Schwellwert S1 ist. Ist dies nicht der Fall, so wird
in Schritt 338 der Zeitzähler um den Wert Δ erhöht.
Anschließend erfolgt Schritt 330. Der Schwellwert S1
entspricht der Zeit, die nötig ist, um den Spritzversteller
sicher in seine Spätlage zu bringen.
Überschreitet der Zeitzähler t1 den Schwellwert S1, so wird
in Schritt 340 ein Zeitzähler t2 mit 0 und der simulierte
Istwert SBI ebenfalls mit 0 gesetzt. Anschließend erfolgt
erneut die Abfrage 300. Erkennt die Abfrage 315, daß der
bevorzugte Betriebszustand nicht mehr vorliegt, so wird in
Schritt 320 der Spritzversteller 115 mit einem
Ansteuersignal X beaufschlagt. Anschließend wird der
Zeitzähler t2 um den Wert Δ im Schritt 322 erhöht. Bei einer
Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, daß die Schritte
320 bis 324 abgearbeitet werden, wenn der bevorzugte
Betriebszustand noch vorliegt, die Zeitschwelle S1 aber
bereits überschritten ist. Das bedeutet, daß der
Spritzversteller bereits seinen Endanschläge erreicht hat.
Im Schritt 324 wird ausgehend von dem alten abgespeicherten
simulierten Istwert SBI und dem Ansteuersignal X für den
Spritzversteller der neue Wert SBI für den simulierten
Istwert bestimmt. Die Abhängigkeit F des Istwertes von der
Ansteuerzeit bzw. dem Ansteuersignal ist vorzugsweise in
einem Kennfeld abgelegt. Mit diesem Wert wird der
Spritzversteller beaufschlagt, bis er seine Sollposition
eingenommen haben muß.
Erkennt die Abfrage 300, daß kein Defekt vorliegt, so wird
in Schritt 305 der Zeitzähler t1 mit 0 gesetzt, und in
Schritt 310 erfolgt die übliche Ansteuerung der Steller 115
und 136.
Erfindungsgemäß wird der Spritzversteller gesteuert, wobei
aber die Position nicht nur ausgehend von dem Ansteuersignal
sondern zusätzlich von der Vorgeschichte das heißt von den
zurückliegenden Ansteuersignalen bestimmt wird. In einem
Kennfeld ist der Zusammenhang zwischen dem Weg, den der
Spritzversteller innerhalb eines bestimmten Zeitabschnittes
zurücklegt, und den aktuellen Betriebsparametern,
insbesondere dem Ansteuersignal, abgelegt. Es erfolgt also
eine Simulation der Stellgeschwindigkeit innerhalb eines
vorgeschriebenen Zeitrahmens. Es erfolgt eine Steuerung des
Spritzverstellers ausgehend von seiner mechanischen Spätlage
entsprechend der im Kennfeld 324 abgelegten Daten. Durch
Störeinflüsse entfernt sich der Spritzversteller von seiner
berechneten Lage, so daß eine neue Synchronisation
erforderlich wird.
In einem zweiten Kennfeld 315 sind die Betriebsbedingungen
abgelegt, in denen eine neue Synchronisation möglich ist.
Zur neuen Synchronisation wird der Spritzversteller gezielt
an seinen mechanischen Anschlag gefahren. Dies ist
vorzugsweise der Spätanschlag.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Neusynchronisation
bei Auftreten der bevorzugten Betriebszustände erfolgt, bei
denen eine kurzfristig falsche Position des
Spritzverstellers unerheblich für das Betriebsverhalten ist.
Ferner kann auch vorgesehen sein, daß eine
Neusynchronisation erfolgt, wenn seit der letzten
Neusynchronisation eine vorgegebene Zeitspanne abgelaufen
ist.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die beiden Verfahren
gemäß Fig. 2 und Fig. 3 kombiniert werden. Dies bedeutet,
solange ein Notfahrbetrieb gemäß Fig. 2 möglich ist,
beispielsweise bei kleiner Lastanforderung und damit kleinen
Einspritzmengen, erfolgt eine einfache Steuerung des
Spritzverstellers an einen seiner Anschläge. Ist eine
einfacher Notfahrbetrieb nicht möglich, beispielsweise bei
großer Lastanforderung und damit großen Einspritzmengen,
erfolgt eine Simulation des Istwerts. Abhängig von der
eingespritzten Kraftstoffmenge oder einem dieser Größen
entsprechenden Signal, wie beispielsweise der Ansteuerdauer
eines Magnetventils, wird im Fehlerfall wahlweise das
Stellelement lediglich an den Anschlag gefahren oder es wird
ausgehend von der bekannten Position des Stellelements am
Anschlag und dem Ansteuersignal die Position simuliert.
Claims (8)
1. Verfahren zur Regelung eines Stellelements mit integralem
Verhalten, insbesondere eines Spritzverstellers einer
Hochdruckkraftstoffpumpe, wobei ein Regler ausgehend von
einer Regelabweichung ein Ansteuersignal zur Beaufschlagung
des Stellelements vorgibt, wobei bei einem Fehler im Bereich
einer Istwertermittlung ein Notfahrbetrieb eingeleitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stellelement mit einem
solchen Signal beaufschlagt wird, daß es zumindestens
kurzzeitig eine definierte Position einnimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei der definierten Position um einen Endanschlag
handelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2 dadurch
gekennzeichnet, daß die Funktion des Stellelements
wenigstens teilweise von einem weiteren Stellelement
übernommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei dem weiteren Stellelement um ein Magnetventil
handelt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß die definierte Position in bevorzugten
Betriebszuständen angefahren wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß ausgehend von einem bekannten Istwert in
der definierten Position und wenigstens einem Ansteuersignal
für das Stellelement ein simulierter Istwert vorgebbar ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den bevorzugten
Betriebszuständen um den Schubbetrieb oder den
Leerlaufzustand handelt.
8. Vorrichtung zur Regelung eines Stellelements mit
integralem Verhalten, insbesondere eines Spritzverstellers
einer Hochdruckkraftstoffpumpe, wobei ein Regler ausgehend
von einer Regelabweichung ein Ansteuersignal zur
Beaufschlagung des Stellelements vorgibt, mit Mitteln, die
bei einem Fehler im Bereich einer Istwertermittlung ein
Notfahrbetrieb einleiten, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel
vorgesehen sind, die das Stellelement mit einem solchen
Signal beaufschlagen, daß es zumindestens kurzzeitig eine
definierte Position einnimmt.
Priority Applications (4)
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ID=7830710
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