DE19710350C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Perforieren von Zuschnitten aus Flachmaterial - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Perforieren von Zuschnitten aus FlachmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Perforieren von Flachmaterial nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren dient dazu, das Flachmaterial luft- und dampf
durchlässig, d. h. atmungsaktiv, zu machen. Hauptanwendungsgebiete sind
Bezugsmaterialien für Fahrzeugsitze, Teile für Schuhe, Handschuhe und
Bekleidungsstücke.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art wird das Flachmaterial als end
loses Band in gespanntem Zustand durch einen Walzenspalt zwischen
Nadelwalzen und Stützwalzen hindurchgeführt. Bei der Rotation der Nadel
walzen dringen die Perforationsnadeln in das gespannte Flachmaterial ein
und das Flachmaterial wird durch den Weitertransport, d. h. durch die
Zugspannung des Bandes aus Flachmaterial wieder von den Perforations
nadeln abgezogen. Dieses Verfahren versagt jedoch bei Material, das nicht
als Endlosband zur Verfügung steht: Abschnitte dieses Materials würden
sich auf den Nadelwalzen aufwickeln und das Verfahren zum Erliegen
bringen.
Durch die US 4 653 366 ist es bekannt, einzelne, regelmäßige, z. B. mit
Rechteckumfang geformte Zuschnitte durch eine Nadelwalze zu perforieren
und dabei die Zuschnitte zunächst durch eine Führungswalze mit zwei
festen Flanschen genau positioniert auf ein endloses Förderband zu för
dern. Um dabei ein Aufwickeln der Zuschnitte auf der Nadelwalze zu ver
hindern, sind zwischen der Nadelwalze und den auf dem Förderband
liegenden Zuschnitten parallele und an beiden Enden befestigte, endliche
Stahlbänder anzuordnen, die mit der Nadelwalze durch Druckmittelantriebe
heb- und senkbar sind und von den Nadeln nicht durchdrungen werden
können. Dadurch sind die Nadelreihen an den vielen Stellen der Stahlbänder
unterbrochen, so daß sich perforierte Streifen mit nicht perforierten Streifen
in den Zuschnitten abwechseln. Für eine gleichmäßig verteilte Perforation
von Zuschnitten mit unregelmäßigem Umfang ist die bekannte Vorrichtung
weder vorgesehen noch geeignet, weil nicht verhindert werden kann, daß
die Nadeln Randteile der Zuschnitte zwischen den Stahlbändern nach oben
herausziehen, was zu einem Blockieren der Vorrichtung führen kann.
Durch die DE 42 01 411 A1 ist es bekannt, Papierbögen o. dgl. mittels
zweier endloser Förderketten, zwischen denen Greiferwagen angeordnet
sind, einzeln durch eine Stanzstation zu führen und anschließend mittels
eines endlosen Haltebandes zu Glättungszwecken vor der Ablage über
einen mit Unterdruck beaufschlagten Saugkasten zu führen. Dabei liegt
jedoch das Halteband zwischen den Papierbögen und der Deckwand des
Saugkastens, um ein Hineinziehen der Bögen in den Saugkasten zu ver
hindern. Eine Nadelwalze ist nicht vorhanden, ebensowenig ein Endlosband,
das durch die Stanzstation hindurchgeführt wird. Anregungen zur weiteren
Ausgestaltung einer Perforationsmaschine werden nicht gegeben.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Perfora
tionsverfahren der eingangs beschriebenen Gattung anzugeben, mit dem
auch endliche und unregelmäßige Abschnitte des Materials durchgehend
perforiert werden können, ohne daß eine Blockierung des Perforations
vorgangs erfolgt.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs angebenen
Verfahren erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen des
Patentanspruchs 1.
Ein solches Verfahren kann mit besonderem Vorteil bei Leder und Zuschnit
ten daraus angewandt werden, denn dieses Material kommt aus natürlichen
Gründen nur in endlichen Größen vor. Das Verfahren kann stationär, z. B. in
einer Art Stanze, quasi-kontinuierlich bzw. mit schrittweisem Quertransport,
oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Bei einem Verfahren, bei dem die Zuschnitte durch eine Fördereinrichtung
in den Wirkungsbereich der mindestens einen Nadelgruppe geführt werden,
ist es besonders vorteilhaft, wenn das Niederhalterband synchron mit den
Zuschnitten durch den Wirkungsbereich der mindestens einen Nadelwalze
geführt wird.
Dieses Niederhalterband kann von einer Vorratsrolle abgezogen, in
gespanntem Zustand durch den Walzenspalt zwischen der mindestens einen
Nadelwalze und den auf der Fördereinrichtung transportierten Zuschnitten
geführt und wieder auf einer Aufnahmerolle aufgewickelt werden.
Andererseits kann es auch besonders vorteilhaft sein, wenn das Nieder
halterband als Endlosband ausgeführt ist und mehrfach mit der Transport
geschwindigkeit der Zuschnitte durch den Wirkungsbereich der mindestens
einen Nadelwalze geführt wird. Hierbei erspart man sich das Umsetzen der
Wickelrolle mit dem Niederhalterband.
Alternativ ist es möglich, das Niederhalterband als Verbrauchsmaterial zu
verwenden und es beispielsweise mit den Zuschnitten zu verkleben, um
dünnes Leder widerstandsfähiger zu machen worauf dann der Verbund
wieder in einzelne Zuschnitte zerlegt wird.
Als Material für solche Niederhalterbänder können Textilbänder, insbeson
dere Gewebebänder, verwendet werden, die eine ausreichende Standzeit
gegenüber den Perforationsnadeln aufweisen.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Perforieren von Flach
material nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 4.
Zur Lösung der gleichen Aufgabe ist eine solche Vorrichtung erfindungs
gemäß gekennzeichnet durch die Merkmale im Kennzeichen des Patent
anspruchs 4.
Eine solche Vorrichtung eignet sich als Universalvorrichtung auch für das
Perforieren von Endlosmaterial, während sich umgekehrt Vorrichtungen
nach dem Stande der Technik nicht für die Perforation von Zuschnitten
eignen.
Die Wirkung des Niederhalterbandes ist dann besonders vorteilhaft, wenn
vor der ersten und hinter der letzten Nadelwalze je eine Führungswalze
angeordnet ist, durch die das Niederhalterband auf den Zuschnitten haltbar
ist. Durch dieses Mittel wird der Umschlingungswinkel der Nadelwalzen
kleinstmöglich gehalten und das Niederhalterband geschont.
Zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachfol
gend anhand der Fig. 1 und 2 näher erläutert:
Es zeigen, jeweils in einer Seitenansicht:
Fig. 1 eine Vorrichtung mit einem endlichen Niederhalterband und
Fig. 2 eine Vorrichtung analog Fig. 1, jedoch mit einem endlosen
Niederhalterband.
In Fig. 1 ist ein Maschinengestell 1 dargestellt, auf dem sich eine Förder
einrichtung 2 befindet, die als endloses Förderband 3 ausgebildet ist.
Dieses wird über zwei Umlenkwalzen 4 und 5 und drei Stützwalzen 6 geführt
und besteht aus einem zugfesten Material, von dem zumindest die äußere
Oberfläche weich ausgebildet ist und beispielhaft aus einem Schaumstoff,
einem Vlies oder aus Filz besteht. Die Lagerböcke, Antriebe und Spann
vorrichtungen sind der Einfachheit halber nicht dargestellt.
Über den Stützwalzen 6 befindet sich achsparallel je eine Nadelgruppe in
Form einer Nadelwalze 7. Die Zahl der Nadelwalzen ist variabel und richtet
sich nach dem geforderten Grad der Perforationsdichte, die hinter der
letzten Nadelwalze 7 beispielsweise 100 Löcher pro Quadratzentimeter
betragen kann.
Die Stützwalzen 6 und die Nadelwalzen 7 bilden zwischen sich je einen
Walzespalt 8, durch den - in der Reihenfolge von unten nach oben gesehen
- das Förderband 3, die Zuschnitte 9 und ein Niederhalter in Form eines
endlichen Niederhalterbandes 10 hindurchgeführt werden. Dieses Nieder
halterband 10 kommt von einer Vorratsrolle 11 und wird auf einer Aufnah
merolle 12 wieder aufgewickelt, die beide in einem Tragrahmen 13 gelagert
sind. Durch Antrieb und Bremsung (beides nicht gezeigt) wird das Nieder
halterband 10 um die Umlenkwalzen 14 unter Zugspannung gehalten.
Vor der ersten und hinter der letzten Nadelwalze 7, vorteilhaft auch und
hinter jeder Nadelwalze 7, wird das Niederhalterband 10 durch Führungs
walzen 15 und 16 abwärts und waagrecht gespannt auf den Zuschnitten 9
gehalten, wobei naturgemäß die Perforationsnadeln auch das Niederhal
terband durchdringen. Die Zuschnitte 9 werden am linken Ende der
Fördereinrichtung 2 aufgelegt und fallen in perforiertem Zustand in einen
Aufnahmebehälter 17.
Die Fig. 2, in der gleiche Bezugszeichen verwendet werden, unterscheidet
sich dadurch von Fig. 1, daß ein endloses Niederhalterband 10a verwen
det wird, das durch Horizontalverschiebung der rechten Umlenkwalze 14
durch eine Spannvorrichtung 18 gespannt gehalten wird, die durch einen
Doppelpfeil angedeutet ist. Die Dickenverhältnisse und die Nadellängen
sind übertrieben dargestellt.
Claims (6)
1. Verfahren zum Perforieren von einzelnen Zuschnitten (9) eines Flach
materials aus der Gruppe Leder, Kunstleder, Schaumstoffe, Papier,
Filterpapier, Karton und Folien durch mindestens eine Nadelgruppe mit
Perforationsnadeln, wobei die Zuschnitte (9) durch eine endlose Förder
einrichtung (2) in den Wirkungsbereich der mindestens einen Nadel
gruppe geführt und durch mindestens einen Niederhalter von den
Perforationsnadeln abgezogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuschnitte (9) durch ein mit der Fördereinrichtung (2) bewegtes und für
die Perforationsnadeln durchlässiges Niederhalterband (10, 10a) an der
Fördereinrichtung (2) gehalten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Nieder
halterband (10, 10a) synchron mit den Zuschnitten (9) durch den
Wirkungsbereich der mindestens einen Nadelwalze (7) geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Nieder
halterband (10a) als Endlosband ausgeführt ist und mehrfach mit der
Transportgeschwindigkeit der Zuschnitte (9) durch den Wirkungsbereich
der mindestens einen Nadelwalze (7) geführt wird.
4. Vorrichtung zum Perforieren von Flachmaterial aus der Gruppe Leder,
Kunstleder, Schaumstoffen und Folien mit einer Fördereinrichtung (2) für
das Flachmaterial, mit mindestens einer Nadelgruppe mit Perforationsna
deln und mit mindestens einem Niederhalter, der zwischen der Förder
einrichtung (2) und der Nadelgruppe angeordnet ist und durch den
einzelne Zuschnitte (9) von den Perforationsnadeln abziehbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter als Niederhalterband (10,
10a) ausgebildet ist, das für die Perforationsnadeln durchlässig und
synchron mit den Zuschnitten (9) durch einen Walzenspalt (8) zwischen
der mindestens einen Nadelwalze (7) und der Fördereinrichtung (2)
hindurchführbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Nieder
halterband (10a) als Endlosband ausgeführt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor der
ersten und mindestens hinter der letzten Nadelwalze (7) je eine Füh
rungswalze (15, 16) angeordnet ist, durch die das Niederhalterband (10,
10a) auf den Zuschnitten (9) haltbar ist.
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