DE19704003A1

DE19704003A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Eindrucken von individualisierenden Kennzeichnungen

Info

Publication number: DE19704003A1
Application number: DE1997104003
Authority: DE
Inventors: Michael Pscheidl
Original assignee: KBA Planeta AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1997-02-04
Filing date: 1997-02-04
Publication date: 1998-08-06

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Eindrucken von individualisierenden Kennzeichnungen wie z. B. Strichcodes, Numerierungen oder dergleichen mittels Laser- und/oder Tintenstrahldruckern in Bogendruckmaschinen.

Für verschiedene Anwendungszwecke müssen bogenförmige Bedruck stoffe innerhalb eines Maschinendurchlauf individuell gekenn zeichnet werden, z. B. mit wechselnden Strichcodes, fortlaufen den Numerierungen oder unterschiedlichen Empfängeradressen. Bei Rollendruckmaschinen ist es bekannt, für derartige Arbeits aufgaben Laser- oder Tintenstrahldrucker einzusetzen. In diesen Maschinen ist es möglich, die Voraussetzungen für den Einsatz von Laser- oder Tintenstrahldruckern, den Abstand zwischen dem Bedruckstoff und den Laser- oder Tintenstrahldruckern konstant zu halten, zu realisieren, indem mittels einer Bandspannungsrege lung der bandförmige Bedruckstoff über eine feststehende oder mitdrehende Führung transportiert wird.

In Bogendruckmaschinen sind diese Voraussetzungen für den Einsatz von Laser- oder Tintenstrahldruckern nicht gegeben, da der bogen förmige Bedruckstoff lediglich am Bogenanfang durch Greifer ge halten wird und im übrigen lose auf dem Druckzylinder oder einer Bogenführungstrommel aufliegt.

In der DE 195 14 259 A1 wird vorgeschlagen, zum individuellen Be drucken der einzelnen Bogen einer Bogenführungstrommel, die vor dem ersten Druckwerk, zwischen zwei Druckwerken oder nach dem letzten Druckwerk angeordnet ist, Laser- oder Tintenstrahldrucker zuzuordnen. Um einen konstanten Abstand zwischen den Laser- oder Tintenstrahldruckern realisieren zu können, sind in der Bogenfüh rungstrommel Mittel vorgesehen, die die Bogen auf der Oberfläche der Bogenführungstrommel halten. So sind z. B. Sauger vorgesehen, die das freie Ende des Bogens erfassen und auf der Trommelober fläche fixieren sollen.

Diese Sauger sind motorisch oder manuell in Umfangsrichtung re lativ zu den Greifern auf unterschiedliche Bogenlängen einstell bar ausgeführt. Außerdem sind die Sauger zur Straffung der Bogen relativ zur Bogenführungstrommel beweglich ausgebildet. Weiterhin wird vorgeschlagen, um die Bogen auf der Trommelober fläche führen zu können, Mittel zum elektrostatischen Aufladen und Entladen vorzusehen.

Diese Möglichkeit des Eindruckens einer individualisierenden Kenn zeichnung mittels Laser- oder Tintenstrahldrucker erfordert einen hohen technischen Aufwand, erhöht die Rüstzeiten und gestattet nicht das Nachrüsten bereits vorhandener Maschinenkonfigurationen.

Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglichen, mit einfachen Mitteln den Einsatz von Laser- oder Tintenstrahldruckern zum individualisierenden Kennzeichnen von Bogen in Bogendruckmaschinen ohne wesentliche Erhöhung der Maschinenrüstzeit zu realisieren, wobei ein unproblematisches Nachrüsten vorhandener Maschinenkonfigurationen mög lich sein soll.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 bis 5 und 14 gelöst.

Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, mit einem ge ringen Aufwand Laser- oder Tintenstrahldrucker zur individuali sierenden Kennzeichnung in Bogendruckmaschinen einzusetzen, wobei die bei einem Auflagewechsel anfallenden Rüstzeiten niedrig ge halten werden können. Dabei ist es besonders vorteilhaft, daß be reits bestehende Maschinenkonfigurationen problemlos nachgerüstet werden können.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen

Fig. 1 die schematische Darstellung eines Druckwerkes in Seiten ansicht,

Fig. 2 die schematische Darstellung eines separaten Numeriertur mes in der Seitenansicht,

Fig. 3 eine weitere Ausführungsform gem. Fig. 2,

Fig. 4 die Draufsicht auf einen Druckzylinder,

Fig. 5 eine weitere Ausführungsform gem. Fig. 2,

Fig. 6 die schematische Darstellung einer weiteren Ausführungs form eines Druckwerkes in Seitenansicht,

Fig. 7 eine weitere Ausführungsform.

In Fig. 1 ist ein Druckwerk 5 mit einem Farb- und Feuchtwerk 6, einem Plattenzylinder 7, einem Gummizylinder 8 und einem doppelt großen Druckzylinder 4 dargestellt. Der Druckzylinder 4 weist zwei, die zur Verarbeitung gelangenden Bogen 3 an der Vorderkan te haltende Greiferreihen 9, 10 auf.

Dem Druckzylinder 4 sind in bekannter Weise zwei Bogenführungs trommeln 11, 12 zugeordnet. An den Druckzylinder 4 sind Laser- oder Tintenstrahldrucker 1 angestellt, die über die Breite des Druckzylinders 4 entsprechend den Erfordernissen verteilbar ange ordnet sind. In Fig. 4 sind z. B. drei über die Breite des Druckzylinders verteilt angeordnete Laser- oder Tintenstrahldrucker 1 dargestellt. Die Laser- oder Tintenstrahldrucker 1 sind bezüglich ihres Abstandes zur Druckzylinderoberfläche 4.1 durch nicht dar gestellte Mittel verstellbar ausgeführt. Dabei ist es möglich, auf bekannte Weise diesen Abstand in Abhängigkeit von der Mate rialstärke der zur Verarbeitung gelangenden Bogen 3 automatisch nachzuführen.

Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß bei der Verarbei tung Bogen 3 geringer Grammatur, bedingt durch die Ausbildung der Druckzylinderoberfläche 4.1 und der geringen Steifigkeit der Bogen 3, diese durch Adhäsionskräfte nach dem Durchlaufen des zwischen Gummizylinder 8 und Druckzylinder 4 gebildeten Druck spaltes so auf der Druckzylinderoberfläche gehalten werden, daß problemlos ein Eindrucken von individualisierenden Kennzeich nungen mittels Laser- oder Tintenstrahldruckern 1 möglich ist. Um Bogen 3 höherer Grammatur bzw. größerer Steifigkeit sicher auf der Druckzylinderoberfläche 4.1 führen zu können, ist es möglich, an den Laser- oder Tintenstrahldruckern 1 bogenführende Mittel 2 vorzusehen, die den Bogen 3 auf der Druckzylinderober fläche 4.1 fixieren. In Fig. 1 ist das bogenführende Mittel 2 als Bogenführungsrollen 2.1 ausgebildet, wobei die Laufflächen 2.2 (Fig. 4) der Bogenführungsrollen 2.1 farbabweisend ausgeführt sind.

In Fig. 1 zeigt die Volliniendarstellung die Anordnung der Bo genführungsrollen 2.1 neben den Laser- oder Tintenstrahldruckern 1, während die gestrichelte Darstellung die Anordnung der Bogen führungsrollen 2.1 vor den Laser- oder Tintenstrahldruckern 1 zeigt. In Fig. 2 sind die bogenführenden Mittel 2 als Blasdüsen 2.3 ausgebildet und entsprechend neben bzw. vor den Laser- oder Tintenstrahldruckern 1 angeordnet. Die an den Laser- oder Tinten strahldruckern angeordneten bogenführenden Mittel 2 können paral lel zur Achse des Druckzylinders 4 innerhalb eines begrenzten Be reichs eingestellt werden.

Die Bogen 3 werden gem. Fig. 1 auf bekannte Weise durch die Bo genführungstrommel 12 an die Greiferreihe 10 des Druckzylinders 4 übergeben, durch diesen in Drehrichtung 14 transportiert und da bei bedruckt. Nach dem Drucken erfolgt gegebenenfalls durch einen nachgeschalteten Trockner 13 eine Zwischentrocknung und anschlie ßende Kennzeichnung der Bogen 3.

Entsprechend den Anforderungen ist eine Anzahl Laser- oder Tin tenstrahldrucker 1 über die Breite des Druckzylinders 4 verteilt angeordnet (Fig. 4). Da die Einstellung des Abstandes der Laser- oder Tintenstrahldrucker 1 zur Druckzylinderoberfläche 4.1 in Ab hängigkeit von der Materialstärke der zur Verarbeitung gelangen den Bogen 3 erfolgt, wird zwangsläufig auch der Abstand der bo genführenden Mittel 2 nachgeführt, so daß die zu kennzeichnenden Bogen 3 im Bereich der Laser- oder Tintenstrahldrucker 1 exakt fixiert sind. Das ist insbesondere bei der Verwendung von Bogen führungsrollen 2.1 als bogenführende Mittel 2 von Vorteil, da da mit eingestellte Abrollverhältnisse erhalten bleiben. Durch die Möglichkeit, die Bogenführungsrollen 2.1 parallel zur Achse des Druckzylinders 4 zu verstellen, lassen sich diese optimal dem je weiligen Druckbild anpassen. Nach dem individualisierenden Kenn zeichnen werden die Bogen 3 an die Bogenführungstrommel 11 über geben und durch diese nachgeordneten Druckwerken zum weiteren Be drucken und gegebenenfalls Kennzeichnen zugeführt.

Die beschriebene Vorrichtung kann auch in speziellen Eindruckwer ken, wie in Fig. 2 dargestellt, vorgesehen werden, wobei es auch möglich ist, mehrere Laser- oder Tintenstrahldrucker 1 in Druck richtung 14 hintereinander vorzusehen, wie in Fig. 5 gezeigt.

Die erfindungsgemäße Lösung wurde anhand eines Druckwerkes mit einem doppelt großen Druckzylinder dargestellt. Es ist aber auch möglich, wie z. B. in Fig. 6 gezeigt, die erfindungsgemäße Lösung in Druckwerken anderer Konstruktionsart zu realisieren.

Eine weitere Möglichkeit des Eindruckens von individualisierenden Kennzeichnungen mittels Laser- oder Tintenstrahldruckern l ergibt sich, wenn diese in einem Druckwerk 5 angeordnet werden, welches nicht zum Drucken verwendet wird (Fig. 7). Der Druckzylinder 4 kann dann mit einem selbstklebenden, kompressiblen Aufzug 15 ver sehen werden, der Lochungen oder im den Bogen 3 zugeordneten Be reich flache Ausnehmungen aufweist. Als Aufzug 15 kann auch ein entsprechend zugerichtetes Gummituch Verwendung finden. Der Gummizylinder 8 wird so an den Druckzylinder 4 angestellt, daß die Bogen 3 unter Pressung die durch den Gummizylinder 8 und Druckzylinder 4 gebildete Wirkstelle durchlaufen. Beim Durch laufen der Wirkstelle wird der auf dem Druckzylinder 4 aufge brachte Aufzug 15 zusammengedrückt, so daß nach dem Durchlaufen der Wirkstelle die Bogen 3 aufgrund des durch die Dekompression des Aufzuges 15 in den Bereichen der Löcher und Ausnehmungen ent stehenden Unterdrucks sicher gehalten und damit in einem konstan ten Abstand an nachgeordneten Laser- oder Tintenstrahldruckern 1 vorbeigeführt werden, ohne daß zusätzliche bogenführende Mittel 2 vorgesehen werden müssen.

Bezugszeichenliste

1

Laser- oder Tintenstrahldrucker

2

bogenführendes Mittel

2.1

Bogenführungsrolle

2.2

Lauffläche

2.3

Blasdüse

3

Bogen

4

Druckzylinder

4.1

Druckzylinderoberfläche

5

Druckwerk

6

Farb- und Feuchtwerk

7

Plattenzylinder

8

Gummizylinder

9

Greiferreihe

10

Greiferreihe

11

Bogenführungstrommel

12

Bogenführungstrommel

13

Trockner

14

Druckrichtung

15

Aufzug

Claims

1. Verfahren zum Eindrucken von individualisierenden Kennzeich nungen wie z. B. Strichcodes, Numerierungen oder dergleichen mittels Laser- und/oder Tintenstrahldruckern in Bogendruckma schinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogen (3) nach dem Durchlaufen eines durch einen Druckzylinder (4) und einen Gum mizylinder (8) gebildeten Druckspalts mit individualisierenden Kennzeichnungen versehen werden, indem sie an in einem Abstand zum jeweiligen Druckzylinder (4) angeordneten Laser- oder Tin tenstrahldruckern (1) vorbeigeführt werden.

2. Verfahren zum Eindrucken von individualisierenden Kennzeich nungen wie z. B. Strichcodes, Numerierungen oder dergleichen mittels Laser- und/oder Tintenstrahldruckern in Bogendruckma schinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogen (3) vor dem Aufbringen oder nach dem Aufbringen jeweils einer Druckfarbe oder mehrerer Druckfarben oder unmittelbar nach dem Aufbringen der letzten Druckfarbe mit individualisierenden Kennzeichnungen versehen werden, indem sie an im Abstand zum jeweiligen Druck zylinder (4) angeordneten Laser- oder Tintenstrahldruckern (1) vorbeigeführt und durch zusätzliche bogenführende Mittel (2) in Anlage mit der Druckzylinderoberfläche (4.1) gehalten werden.

3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bogenführenden Mittel (2) als Bogenführungsrollen (2.1) ausgebildet sind.

4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bogenführenden Mittel (2) als Blasdüsen (2.3) ausgebildet sind.

5. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Laser- oder Tin tenstrahldrucker (1) zur Druckzylinderoberfläche (4.1) ein stellbar ausgeführt ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogenführungsrollen (2.1) eine farbabstoßende Lauffläche (2.2) aufweisen.

7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als bogenführende Mittel (2) Bogenführungsrollen (2.1) und Blas düsen (2.3) vorgesehen sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die bogenführenden Mittel (2) neben und/oder in Druck richtung (14) vor dem Laser- oder Tintenstrahldrucker (1) angeordnet sind.

9. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Laser- oder Tintenstrahldrucker (1) zur Druckzylinderoberfläche (4.1) in Abhängigkeit von der Mate rialstärke der zur Verarbeitung gelangenden Bogen (3) ein stellbar ausgeführt ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die bogenführenden Mittel (2) und die Laser- oder Tin tenstrahldrucker (1) als funktionelle Einheit ausgebildet sind.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die als funktionelle Einheit ausgebildeten bogenführenden Mittel (2) und die Laser- oder Tintenstrahldrucker (1) pa rallel zur Achse des Druckzylinders (4) sowie zur Druckzy linderoberfläche (4.1) verstellbar ausgeführt sind.

12. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß den Laser- oder Tintenstrahldruckern (1) ein Trockner (13) vor- oder nachgeordnet ist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Laser- oder Tintenstrahldrucker (1) in Druckrich tung (14) hintereinander angeordnet sind.

14. Verfahren zum Eindrucken von individualisierenden Kennzeich nungen wie Strichcodes, Numerierungen oder dergleichen mit tels Laser- und/oder Tintenstrahldruckern, dadurch gekenn zeichnet, daß der Druckzylinder (4) eines nichtdruckenden Druckwerkes (5) mit einem kompressiblen, Lochungen oder im den Bogen zugewandten Bereich flache Ausnehmungen aufweisenden Aufzug (15) versehen und so zum Gummizylinder (8) angeordnet wird, daß der Aufzug (15) beim Einlaufen in die zwischen Druckzylinder (4) und Gummizylinder (8) gebildete Wirkpaarung zusammengedrückt sowie nach Durchlaufen der Wirkpaarung ent spannt wird und die Bogen (3) durch den entstehenden Unter druck auf dem Aufzug (15) fixiert und nachfolgend an im Ab stand zum Aufzug (15) angeordneten Laser- oder Tintenstrahl druckern (1) vorbeigeführt werden.