DE19646486A1 - Membran-Elektroden-Einheit für eine mit Wasserstoff als Arbeitsgas arbeitende Membranbrennstoffzelle - Google Patents
Membran-Elektroden-Einheit für eine mit Wasserstoff als Arbeitsgas arbeitende MembranbrennstoffzelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Membran-Elektroden-Einheit für
eine mit Wasserstoff als Arbeitsgas arbeitende Membranbrenn
stoffzelle, bestehend aus einer ionenleitfähigen Membran,
die auf einer Seite mit einer katalytisch aktiven Anode und
auf der gegenüberliegenden Seite mit einer katalytisch akti
ven Kathode versehen ist.
Brennstoffzellen sind Systeme, die chemische in elektrische
Energie umwandeln. Das zentrale elektrochemische Funktions
element einer Brennstoffzelle ist die Membran-Elektroden-
Einheit, die aus einer ionenleitfähigen Membran besteht, die
zwischen zwei katalytisch aktiven Elektroden, der Anode und
der Kathode, angeordnet ist. Als Membran wird für moderne
Brennstoffzellen ein polymeres Material verwendet.
Als Anodenmaterial wird bevorzugt Platin oder eine Platin-
Ruthenium-Legierung, als Kathodenmaterial Platin verwendet.
Das Anoden- und Kathodenmaterial wird entweder naßchemisch
auf der Membran abgeschieden oder es liegt in Pulverform vor
und wird mit der Membran heißverpreßt.
In der DE-PS 42 41 150 sind Verfahren beschrieben, nach
denen derartige Membran-Elektroden-Einheiten hergestellt
werden können.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einer Membran-
Brennstoffzelle, die mit Wasserstoff als Arbeitsgas betrie
ben wird, das auf der Anodenseite zugeführt wird. Auf der
Kathodenseite wird entweder Sauerstoff oder Luft als Oxida
tionsmittel zugeleitet. Bei der Anodenreaktion werden unter
Elektronenabgabe Protonen gebildet, die durch die Membran
wandern und an der Kathode unter Elektronenaufnahme bei der
Reaktion mit Sauerstoff Wasser erzeugen.
Der Wasserstoff kann bereits als solcher vorliegen und aus
einem Tankbehälter entnommen werden oder er kann aus einem
anderen Brennstoff in einem der Membran-Elektroden-Einheit
unmittelbar vorgelagerten Prozeß erst erzeugt werden. Ein
gut geeigneter Brennstoff hierfür ist beispielsweise Metha
nol. Das der Brennstoffzelle zugeführte Methanol wird in
einem Reformer zunächst bei 200-400°C in Wasserstoff und
Kohlendioxid aufgespalten.
Der Nachteil dieses Verfahrens ist, daß in dem Reformie
rungsprozeß auch ein nicht vermeidbarer Anteil von Kohlen
monoxid entsteht. Auch auf andere Weise industriell herge
stellter Wasserstoff enthält gasförmige Verunreinigungen.
Kohlenmonoxid hat nun insofern eine nachteilige Wirkung, als
daß es den Anodenkatalysator vergiftet und damit dessen
katalytische Wirkung und somit die Leistung der Brennstoff
zelle reduziert. Deshalb sind eine aufwendige Gasreinigung
des anodenseitig zugegebenen Wasserstoffs und spezielle
Anodenkatalysatoren erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Membran-Elek
troden-Einheit für Brennstoffzellen der eingangs genannten
Art anzugeben, die gegen Kohlenmonoxid und andere, die kata
lytische Wirksamkeit der Anode beeinträchtigende Stoffe
unempfindlich ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Anode aus einem porenfreien oder geschlossenporigen, für
Wasserstoff durchlässigen, für alle sonstigen Stoffe
undurchlässigen Material besteht.
In erfindungsgemäß bevorzugter Weise kommt eine Palladium-
Silber-Legierung zum Einsatz. Der Silberanteil an der Legie
rung beträgt bevorzugt mindestens 25 Gew.-%. Diese Legierung
ist elektrisch leitfähig, elektrokatalytisch aktiv und
besitzt eine hohe chemische Beständigkeit. Wasserstoff kann
durch die Legierung mit geringem Widerstand diffundieren,
während sie Stoffen mit höherer Molekülgröße, wie insbeson
dere Kohlenmonoxid, einen großen Widerstand entgegensetzt.
Mit der Erfindung wird ein katalytisch aktiver Anodenkataly
sator vorgeschlagen, der eine integrierte Gasreinigung
bewirkt. Auf eine separate Gasreinigung kann somit verzich
tet werden.
Als weiterer Vorteil ist die Gasverteilungseigenschaft des
Palladiums in der Legierung zu werten. Wasserstoff kann die
Anode deshalb auch leicht in ihren Längsrichtungen durch
dringen, so daß auf einen speziellen Gasverteiler, wie er
bisher, meist aus porösem Platin oder Graphit gefertigt,
unmittelbar an der Anode angeordnet wurde, verzichtet werden
kann.
Das Anodenmaterial wird bevorzugt in Form einer Folie mit
einer Dicke von 5-100 µm hergestellt.
Je dicker das Anodenmaterial gewählt wird, desto mehr kann
es eine Stützfunktion erfüllen und desto dünner kann die
Membran gehalten werden. Mit einer dünnen Membran, z. B.
einer sehr dünnen Polymerstruktur, sinkt deren Widerstand
und damit der Innenwiderstand der Brennstoffzelle.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
das Anodenmaterial auf der der Membran zugewandten Seite
oder beidseitig mit einer weiteren katalytisch aktiven,
porösen Schicht mit hoher wirksamer Oberfläche zu beschich
ten. Dadurch wird zu einem außen (zum Anodenraum hin) die
Oberfläche zur Wasserstoffaufnahme vergrößert und zum ande
ren wird innen (zur Membran hin) die Haftung des ionenlei
tenden Polymers an dieser Schicht vergrößert und die elek
trochemische Aktivität, d. h. die eigentliche anodische Wir
kung erhöht. Kohlenstoffmonoxid-Moleküle können nicht an
diese katalytisch wirksame innere poröse Schicht auf der
Membranseite der Anode gelangen, so daß diese dauerhaft vor
Vergiftung geschützt ist. Schichtdicken der porösen Schich
ten von 1-20 µm liegen im technisch sinnvollen Bereich.
Die zusätzliche, poröse Schicht kann in an sich bekannter
Weise durch elektrochemische Abscheidung aufgebracht werden
oder sie liegt in Form eines auf die Folie aufgebrachten
Pulvers vor. Als Material für die poröse Schicht bzw. die
Schichten kommen wiederum eine Palladium-Silber-Legierung,
Platin, eine Platin-Ruthenium-Legierung oder ein oder meh
rere Elemente der VIII. Hauptgruppe oder deren Legierungen
in Frage.
Das Zusammenfügen der so aufgebauten Anode mit den weiteren
Elementen der Membran-Elektroden-Einheit geschieht dann in
der bereits bekannten Weise, wie sie in mehreren Varianten
z. B. in der oben erwähnten Druckschrift beschrieben ist.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung
zeigt den schematischen Aufbau einer Membranbrennstoffzelle.
Die erfindungsgemäße Membran-Elektroden-Einheit 1 grenzt an
einen Anodenraum 2, zu dem, gegebenenfalls aus einem Refor
mer, Wasserstoff als Arbeitsgas zugeführt wird. Der Wasser
stoff gelangt an eine erfindungsgemäße Anode 3 aus einer
Palladium-Silber-Legierung, die in der oben beschriebenen
Weise auf der Kathodenseite mit einer inneren porösen Palla
dium-Silber-Schicht 3a und auf der äußeren Seite mit einer
ebensolchen porösen Palladium-Silber-Schicht 3b versehen
wurde. An der inneren porösen Schicht 3a werden durch die
Anodenreaktion aus dem gelösten Wasserstoff (H2)
H2 → 2H⁺ + 2e⁻
Wasserstoffionen (Protonen) und Elektronen gebildet. Die
Elektronen werden an der Anode durch eine hier nicht
gezeigte Elektrode in einen äußeren (Verbraucher-)Stromkreis
ab- und der Kathodenseite zugeführt. Die Wasserstoffionen
durchdringen eine an die Anode 3 anschließende Polymermem
bran 4 und reagieren an einer Kathode 5 mit dem in einem
Kathodenraum 6 zugeführten Sauerstoff als Oxidationsmittel.
Etwaig vorhandene Kohlenmonoxidmoleküle vermögen die Anode 3
nicht zu passieren.
Die Membran-Elektroden-Einheit 1 wird auf folgende Weise
hergestellt:
Auf eine dünne Palladium-Silber-Folie (ca. 5-20 µm) wird beidseitig durch elektrochemische Abscheidung eine rauhe und mikroporöse Palladium-Silber-Struktur mit einer Schichtdicke von jeweils ca. 3 µm aufgebracht. Die innere poröse Struktur ist erwünscht, um im System Membran/Katalysator/Wasserstoff eine große Oberfläche zur Verfügung zu haben und so die Lösungsgeschwindigkeit des Wasserstoffs zu erhöhen, die äußere um einen Bereich mit großer elektrochemisch aktiver Oberfläche zu schaffen, der sowohl elektronen- als auch ionenleitend ist.
Auf eine dünne Palladium-Silber-Folie (ca. 5-20 µm) wird beidseitig durch elektrochemische Abscheidung eine rauhe und mikroporöse Palladium-Silber-Struktur mit einer Schichtdicke von jeweils ca. 3 µm aufgebracht. Die innere poröse Struktur ist erwünscht, um im System Membran/Katalysator/Wasserstoff eine große Oberfläche zur Verfügung zu haben und so die Lösungsgeschwindigkeit des Wasserstoffs zu erhöhen, die äußere um einen Bereich mit großer elektrochemisch aktiver Oberfläche zu schaffen, der sowohl elektronen- als auch ionenleitend ist.
Die später die Innenseite bildende poröse Schicht wird nun
mit einem ionenleitenden Polymer beschichtet. Dazu wird eine
Lösung des Polymers in einer Wasser-Alkohol-Mischung mit
einer Sprühpistole bei gleichmäßiger Verteilung langsam auf
diese Seite aufgesprüht. Als Sprühgas kommt dabei Stickstoff
zum Einsatz. Die Polymerschicht sorgt für eine intensive
Anbindung des ionenleitenden Polymers an die Ober
flächenschicht der Anode, indem sie die porösen Zwischen
räume an der Oberfläche der Anode ausfüllt.
Nach dem Trocknen wird der so entstandene Anoden-Polymer-
Verbund (ca. 10-30 µm dick) nun mit der Membran 4 mittels
eines Heißpreßverfahrens verbunden. Dazu wird der Verbund
mit seiner polymerbeschichteten Seite auf eine Polymermem
bran (ca. 50 µm dick) gelegt und durch Anwendung von Druck
und Temperatur mit dieser verbunden. Günstige Prozeßparame
ter sind ein Druck von 200 bar, eine Temperatur von 130°C
sowie eine Preßzeit von 10 Minuten.
Anschließend wird die poröse Kathode 5, die aus Platin
bestehen kann, auf ähnliche Weise mit der Polymermembran 4
verbunden.
Claims (13)
1. Membran-Elektroden-Einheit (1) für eine mit
Wasserstoff als Arbeitsgas arbeitende Membranbrennstoff
zelle, bestehend aus einer ionenleitfähigen Membran (4), die
auf einer Seite mit einer katalytisch aktiven Anode (3) und
auf der gegenüberliegenden Seite mit einer katalytisch akti
ven Kathode (5) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anode (3) aus einem porenfreien oder geschlossenporigen,
für Wasserstoff durchlässigen, für alle sonstigen Stoffe
undurchlässigen Material besteht.
2. Membran-Elektroden-Einheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material eine Palladium-
Silber-Legierung ist.
3. Membran-Elektroden-Einheit nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Silberanteil an der Legie
rung mindestens 25 Gew.-% beträgt.
4. Membran-Elektroden-Einheit nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Material
eine Folie ist.
5. Membran-Elektroden-Einheit nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Folie eine Dicke von 5-100
µm hat.
6. Membran-Elektroden-Einheit nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Material
mindestens auf der der Membran zugewandten Seite mit einer
katalytisch aktiven, porösen Schicht (3a, 3b) mit hoher
wirksamer Oberfläche beschichtet ist.
7. Membran-Elektroden-Einheit nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die poröse Schicht (3a, 3b)
durch elektrochemische Abscheidung aufgebracht ist.
8. Membran-Elektroden-Einheit nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die poröse Schicht (3a, 3b) in
Form eines auf das Material aufgebrachten Pulvers vorliegt.
9. Membran-Elektroden-Einheit nach einem der
Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die poröse
Schicht (3a, 3b) eine Dicke von 1-20 µm hat.
10. Membran-Elektroden-Einheit nach einem der
Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die poröse
Schicht (3a, 3b) aus einer Palladium-Silber-Legierung
besteht.
11. Membran-Elektroden-Einheit nach einem der
Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die poröse
Schicht (3a, 3b) aus Platin besteht.
12. Membran-Elektroden-Einheit nach einem der
Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die poröse
Schicht (3a, 3b) aus einer Platin-Ruthenium-Legierung
besteht.
13. Membran-Elektroden-Einheit nach einem der
Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die poröse
Schicht (3a, 3b) aus einem oder mehreren Elementen der VIII.
Hauptgruppe oder deren Legierungen besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19646486A DE19646486A1 (de) | 1996-11-11 | 1996-11-11 | Membran-Elektroden-Einheit für eine mit Wasserstoff als Arbeitsgas arbeitende Membranbrennstoffzelle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19646486A DE19646486A1 (de) | 1996-11-11 | 1996-11-11 | Membran-Elektroden-Einheit für eine mit Wasserstoff als Arbeitsgas arbeitende Membranbrennstoffzelle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=7811273
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DE19646486A Ceased DE19646486A1 (de) | 1996-11-11 | 1996-11-11 | Membran-Elektroden-Einheit für eine mit Wasserstoff als Arbeitsgas arbeitende Membranbrennstoffzelle |
Country Status (1)
Country | Link |
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