DE19631530A1 - Ionenselektiver Sensor - Google Patents
Ionenselektiver SensorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen ionenselektiven
Sensor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Derarti
ge Sensoren werden im Bereich der Chemie und der Ana
lytik verwendet, um ein bestimmtes Ion in Gegenwart
anderer Ionen selektiv anzuzeigen und beispielsweise
deren Konzentration oder Aktivität zu messen.
Ionenselektive Elektroden besitzen nach dem Stand der
Technik eine ionenselektive Membran. Im Gleichge
wicht, d. h. ohne Nettostromfluß durch die Membran,
stellt sich durch Ionenaustausch an dieser Membran
eine Potentialdifferenz ein, die von der Aktivität
des Analytions abhängig ist. Diese Potentialdifferenz
wird bei potentiometrischen Sensoren zur Konzentra
tionsbestimmung genutzt. Legt man an die Membran ein
Transferpotential an, so wandern Ionen (im Idealfall
nur die Analytionen) durch die Membran. Es fließt ein
Strom, der unter bestimmten Bedingungen proportional
zur Konzentration des Analytions ist. Dieser Strom
wird bei voltammetrischen Techniken zur Konzentra
tionsbestimmung genutzt. Herkömmliche Sensoren arbei
ten mit einer Flüssigableitung, d. h. der Sensor ist
zwischen der ionenselektiven Membran und der
Elektrode mit einer Elektrolytlösung gefüllt, über
welche der Kontakt zwischen der ionenselektiven Mem
bran und den ableitenden Elektroden hergestellt wird.
Nachteilig an diesen Sensoren ist, daß sie relativ
groß und aufwendig aufgebaut sind, daß die Herstel
lung viele einzelne Arbeitsschritte erfordert. Sie
eignen sich daher nicht für Einmalsensoren.
Bei Sensoren mit geeigneter Festableitung kann die
Membran mit einem automatischen Dosiersystem direkt
auf eine planare Fläche aufgegeben werden, wodurch die
Reproduzierbarkeit der Herstellung verbessert wird.
Hier ergibt sich jedoch das Problem, daß der Rückkon
takt zwischen der Membran und der Elektrode ein kon
stantes Potential besitzen und ausreichend strombe
lastbar sein muß. Potentiometrische festableitende
Sensoren wurden beispielsweise hergestellt, indem
Poly(vinylferrocen) als Redoxpolymer direkt auf einen
metallischen Draht aufgetragen wurde (Hauser et al.
(1995) Analytica Chimica Acta, Band 302, Seite 241
bis 248). Die genannten Anforderungen werden jedoch
durch festableitende Sensoren nur mangelhaft erfüllt.
Voltammetrische Meßzellen auf Basis des Ionentrans
fers an der Grenzfläche zwischen zwei gegenseitig
nicht mischbaren Elektrolytlösungen arbeiten bisher
mit zwei flüssigen Phasen (wäßrig/organisch) bzw. bei
Verwendung einer polymergelstabilisierten organischen
Phase ebenfalls mit einer Flüssigableitung. Man er
hält hier als Größen, die das elektrische Verhalten
der Elektrode charakterisieren, zwei Grenzflächenwi
derstände, zwei Lösungswiderstände und einen Membran
widerstand.
Bedingung für ideale Eigenschaften voltammetrischer
ionenselektiver Sensoren ist nun, daß der Widerstand
der Grenzfläche zwischen zu analysierender Analytlö
sung und der Membran im Vergleich zu den anderen Wi
derständen, insbesondere dem rückseitige Grenzflächen
widerstand und dem Membranwiderstand, möglichst hoch
ist. Werden diese Bedingungen eingehalten, dominiert
bei der amperometrischen Messung der Grenzflächenwi
derstand zwischen Analytlösung und Membran und nicht
die rückseitigen Widerstände den zu messenden Strom.
Bei der potentiometrischen Messung werden die Fehl
spannungen an den rückseitigen Widerständen aufgrund
der unvermeidlichen Fehlströme durch die Elektrode
vernachlässigbar klein.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen io
nenselektiven Sensor zur Verfügung zu stellen, bei
der die vorstehenden Kriterien erfüllt und Messungen
mit geringeren Fehlern ermöglicht werden.
Diese Aufgabe wird durch den ionenselektiven Sensor
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung
mit den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 1 und
2 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, die Kontakt
fläche zwischen der ionenselektiven Membran und der
leitenden Oberfläche der Elektrode größer als die
Kontaktfläche zwischen der ionenselektiven Membran
und der Analytlösung zu gestalten.
Dies wird ereicht, indem die Oberflächen von Elektro
de und ionenselektiver Membran an der Kontaktfläche
ineinandergreifen oder indem diese Kontaktfläche mit
Hilfe einer Abdeckung verglichen zu der Grenzfläche
zwischen der Membran und der Elektrolytlösung vergrö
ßert wird. Dabei ist es für die Funktion des erfin
dungsgemäßen Sensors unerläßlich, daß die Kontaktflä
che überall von einer Membranschicht ausreichender
Dicke bedeckt ist, d. h. daß nicht die gesamte Membran
von der Elektrode durchdrungen wird sondern auf der
der Meßlösung zugewandten Seite der Membran eine ge
schlossene reine Membranschicht zwischen Meßlösung
und Elektrodenoberfläche aufweist, damit es zu keinem
Kurzschluß zwischen der Elektrode und der Lösung
kommt. Dies führt auch zu einer größeren Lebensdauer
des erfindungsgemäßen Sensors.
Mit den erfindungsgemäßen Merkmalen ist die Kon
taktfläche zwischen der Membranrückseite und der
Elektrode größer als die Grenzfläche Membran/Analyt
lösung. Folglich ist der Rückseitwiderstand des Sen
sors klein im Vergleich zu dem Widerstand der Grenz
fläche zwischen Membran und Elektrolyt, so daß das
Meßsignal nahezu ausschließlich von den Vorgängen an
der Grenzfläche zwischen Analytlösung und Mem
branphase bestimmt wird. Gleichzeitig wird eine hohe
Stabilität der Grenzfläche erreicht. Auch die Lebens
dauer des erfindungsgemäßen Sensors wird durch die
ausreichende Membranbedeckung der Elektrode verlän
gert.
Durch die kleine Bauweise des erfindungsgemäßen Sen
sors lassen sich damit auch kleinste und dennoch zu
verlässige Sensoren in Form von Meßstreifen, bei
spielsweise für Einmalmessungen, herstellen.
Der erfindungsgemäße Sensor eignet sich u. a. für die
Voltammetrie und für die Potentiometrie. Neben bei
spielsweise der Cyclovoltammetrie kann der erfin
dungsgemäße Sensor auch für kombinierte elektrochemi
sche Untersuchungsmethoden angewandt werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
ionenselektiven Sensors werden in den abhängigen An
sprüchen gegeben.
Ist die Kontaktfläche der Membran zur Elektrolytlö
sung glatt, so wird die Grenzfläche zwischen Membran
und Analytlösung auf die geringstmögliche, durch die
Abmessungen der Membran vorgegebene Größe verringert.
Im Vergleich zur vergrößerten Kontaktfläche zwischen
Membran und Elektrode verbessert sich das Verhältnis
zwischen den entsprechenden Widerständen dieser Kon
taktflächen zusätzlich.
Durch eine Membranschicht zwischen den verzahnenden
Oberflächenstrukturen und der Grenzfläche zwischen
Membran und Meß- bzw. Analytlösung, der Dicke größer
als 1 µm ist, werden Kurzschlüsse zwischen der Elek
trode und der Elektrolytlösung sicher verhindert. Als
besonders vorteilhaft erwiesen sich Schichtdicken von
größer 5 µm.
Dabei ist zu beachten, daß durch eine geringe Mem
branschichtdicke zwischen Elektrolyt und Elektrode
der Membranwiderstand erniedrigt wird und so die
elektrischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Sen
sors weiter verbessert werden.
Die variable Positionierbarkeit der Elektrode und/
oder der als Inertmatrix mit leitender Beschichtung
ausgeführten Trägerschicht innerhalb der ionenselek
tiven Membran ermöglicht die Plazierung der Kontakt
fläche zwischen Elektrode bzw. Trägerschicht und io
nenselektiver Membran in sehr großer Nähe zur Grenz
fläche zwischen Elektrolytlösung und Membran und da
mit eine Verringerung des wirksamen Membranwiderstan
des, d. h. eine Verbesserung der elektrischen Eigen
schaften des Sensors.
Eine hohe spezifische Oberfläche der Membran kann auf
einfache Weise realisiert werden, indem die Membran,
die Elektrode oder mindestens eine weitere Trägerschicht,
die als Teil der Elektrode betrachtet werden
kann, eine makroskopische ineinandergreifende Ober
fläche, insbesondere eine poröse Struktur besitzen,
wobei die Membran mit der Elektrode bzw. mit der Trä
gerschicht über die Elektronen oder Ionen leitende
Porenoberfläche in Verbindung steht.
Zur Erzeugung der in die Membranrückseite eingreifen
den Oberfläche der Elektrode eignen sich metallische
Materialien, beispielsweise poröses Silber oder pla
tiniertes Platin. Bei Verwendung einer porösen Trä
gerschicht kann diese auch mit einem nichtporösen
ionen- oder elektronenleitenden Überzug versehen wer
den.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Sensors
ist die pro Sensor benötigte geringe Menge kostenin
tensiver Membrankomponenten und die Möglichkeit der
Beschichtung der Elektrode und/oder der Trägerschicht
mit einer Zwischenschicht aus Materialien, die zur
Bildung bzw. Verbesserung der Rückkontaktierung bei
tragen. Der Auftrag der Membran erfolgt besonders
einfach durch Vergießen von gelöstem Membranmaterial
oder von auspolymerisierenden Membranmaterialien.
Diese Herstellungsweise eignet sich wegen der guten
Eindringfähigkeit von Flüssigkeiten in poröse Struk
turen besonders bei Verwendung von porösen Elektroden
mit oder ohne Trägerschichten. In diesem Falle erhält
die Kontaktfläche der Membran eine korrespondierende
poröse Struktur.
Durch die Verwendung eines Spacers definierter Dicke
kann insbesondere die Dicke der Membran, soweit sie
über den verzahnten Bereich der Elektrode hinaus
steht, auf einfache Weise vorbestimmt werden. In
Verbindung mit einer Gießtechnik zur Herstellung der
ionenselektiven Membran eignet sich der erfindungs
gemäße Sensor insbesondere zur Serienfertigung von
Sensoren mit weitgehend konstanten Charakteristika.
Die ionenselektive Membran kann eine Stützmatrix aus
Glas, Festkörper oder Polymeren aufweisen, die orga
nische Lösungsmittel, Leitsalze, Redoxpaare, Carrier
oder Ionenaustauscher aufnimmt.
Besonders einfach wird der Aufbau des erfindungsgemä
ßen Sensors, wenn die Stützmatrix zugleich die Funk
tion eines organischen Lösungsmittels für einen Leit
satz übernimmt. In diesem Falle ist die Verwendung
eines zusätzlichen Lösungsmittels innerhalb der Mem
bran nicht notwendig.
Wir der Sensor auf einem geeigneten Träger aufge
bracht, so lassen sich mehrere Elektroden innerhalb
derselben ionenselektiven Membran oder auch getrennt
voneinander auf dem Trägermaterial anordnen. Hier
durch können beispielsweise in einen Teststreifen zum
Sensor auch eine Referenzelektrode untergebracht wer
den.
Durch Vorpolarisation der Grenzfläche zwischen Ana
lytlösung und Membranphase bei einem geeigneten Wert
wird einem voltammetrischen Scan eine Sammeltechnik
vorgeschaltet und folglich auf einfache Weise eine
Stripping-Methode realisiert. Im Vergleich zum her
kömmlicherweise verwendeten Quecksilberelektrolyten
wird hier eine wesentlich weniger umweltbelastende
Methode etabliert.
Vorteilhafte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemä
ßen ionenselektiven Sensors werden im folgenden be
schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen, ionen
selektiven Sensor in der Auf
sicht;
Fig. 1B einen erfindungsgemäßen, ionen
selektiven Sensor im Querschnitt;
Fig. 2A einen weiteren erfindungsgemäßen,
ionenselektiven Sensor in der
Aufsicht;
Fig. 2B einen weiteren erfindungsgemäßen,
ionenselektiven Sensor im Quer
schnitt; und
Fig. 3 den Kopf eines erfindungsgemäßen,
ionenselektiven Sensors im Quer
schnitt.
Fig. 1A und 1B stellen einen erfindungsgemäßen, io
nenselektiven Sensor in Aufsicht dar. Auf einem
Streifen 11 aus Keramik als Substrat ist eine Leiter
bahn 2 aus Platin aufgebracht. Diese Leiterbahn 2 ist
teilweise durch ein Polymer 3 bedeckt und besitzt auf
einer ihrer Seiten einen offenliegenden Kontaktbe
reich 13 zum elektrischen Anschluß des Sensors an
weitere Geräte.
Am anderen Ende der Leiterbahn 2 aus Platin ist das
Platin porös platiniert. In dieses poröse Platin ist
eine Membran 1 aus PCV eingegossen, wobei die Membran
das poröse Platin nach außen hin abschließend umgibt.
Durch diese Anordnung ergibt sich eine im Vergleich
zur offenliegenden Oberfläche der Membran 1 sehr große
Kontaktfläche zwischen dem porösen Platin und der
Membran. Insgesamt ergibt sich damit ein Sensor, der
einen kleinen Rückseitwiderstand aufweist.
Fig. 2A und 2B zeigen einen weiteren erfindungsgemä
ßen ionenselektiven Sensor in der Aufsicht sowie im
Querschnitt. Der Sensor besteht aus einem länglichen
Streifen Heißklebefolie 3, auf dem in Längsrichtung
eine Leiterbahn 2 aus Silber angeordnet ist. Diese
Leiterbahn 2 ist an einem Ende des Streifens 1 zu
einem Silberring 9 aufgeweitet. Konzentrisch inner
halb dieses Silberringes befindet sich ein Spacer 7
mit einer vorbestimmten Dicke. Der Streifen 3 und der
Spacer 7 besitzen eine kreisförmige, konzentrisch an
geordnete Öffnung. Auf dem Spacer 7 ist konzentrisch
eine kreisförmige Scheibe 4 aus Blaubandfilterpapier
angeordnet, deren Durchmesser größer als der Durch
messer des Silberringes 9 ist. Das Filterpapier 4 ist
auf der dem Spacer 7 und dem Silberring 9 zugewandten
Seite mit einer Silberschicht bedampft, die bis in
die Poren des Filterpapiers 4 eindringt. Die Silber
schicht 8 ist mit Silber-tetrakis-(4-chlorphenyl)
borat beschichtet. In die Öffnung des Spacers 7 ist
eine ionenselektive Membran 1 mit einer PVC-
Stützmatrix eingelassen, die sich bis in die Poren
des Filterpapieres 4 und auch in Bereiche des Filter
papiers erstreckt, die von dem Spacer 7 überdeckt
sind. Dies bedeutet, daß ein Elektrodenkontakt hoher
spezifischer Oberfläche zumindest teilweise in der
Membran 1 angeordnet ist. Die Membran 1 bedeckt das
Filterpapier 4 innerhalb der Öffnung vollständig. Die
ionenselektive Membran enthält Tetradodecyl-ammonium-
tetrakis-(4-chlorphenyl)-borat als Leitsalz.
Die von der Membran 1 abgewandte Seite des Filterpa
pieres 4 ist von einer zweiten Heißklebefolie 11 be
deckt, die über den Silberring 9 hinausragt und mit
der Heißklebefolie 3 verschweißt ist.
Der in den Fig. 2A und 2B gezeigte Sensor stellt
einen vollverkapselten ionenselektiven Sensor in Form
eines flachen Meßstreifens dar. Durch die poröse
Struktur des Filterpapiers 4 wird aufgrund der hohen
spezifischen Oberfläche des Filterpapiers 4 eine sehr
große Grenzfläche zwischen der Membran und dem kon
taktierenden Silber erreicht bei dennoch sehr kleinen
Außenabmessungen der Elektrode. Das große Verhältnis
zwischen der Kontaktfläche zwischen Membran und Elek
trode und der Grenzfläche zwischen Analytlösung und
Membran gewährleistet, daß die Signale dieses Sensors
im wesentlichen von den Vorgängen an der Grenzfläche
zwischen Analytlösung und Membranphase bestimmt wer
den. Durch eine geeignete Dimensionierung des Spacers
kann das Volumen und die Dicke der Membran beliebig
festgelegt werden und der Abstand zwischen der Grenz
fläche Membran/Analylösung und der Rückkontaktierung
beliebig, insbesondere sehr klein, gewählt werden.
Dies führt zu einer weiteren Verbesserung der Lang
zeitstabilität und der Signalqualität des erfindungs
gemäßen Sensors.
Der Elektronentransfer zwischen Membran 1 und Silber
elektrode 8, 9 wird durch das System Silber/Silber-
tetrakis-(4-chlorphenyl)-borat ermöglicht. Die Be
schichtung der Silberschicht 8 mit Silber-tetrakis-
(4-chlorphenyl)-borat erfolgt dabei entweder durch
elektrolytische Beschichtung der Silberfläche aus
einer Lösung, bevor die Membran auf die Elektrode
aufgebracht wird oder durch Elektrolyse aus der Mem
bran, die aufgrund ihres Gehaltes an Tetradodecyl-
ammonium-tetrakis-(4-chlorphenyl)-borat das entspre
chende Anion enthält.
Die ionenselektive Membran wird in das Filterpapier 4
und in die Öffnung 10 eingebracht, indem eine Lösung
in organischen Lösungsmitteln von PVC und weiteren
die Selektivität beeinflussenden Substanzen, wie bei
spielsweise Ionophore oder dergleichen, in die Öff
nung 10 eingegossen wird. Der Spacer 7 verhindert
dabei nicht, daß diese Lösung zwischen den Spacer 7
und das Filterpapier 4 und so auch in das Filterpa
pier in Bereichen eindringt, die von dem Spacer 7
bedeckt sind.
Fig. 3 zeigt den Kopf eines erfindungsgemäßen ionen
selektiven Sensors. Dieser Sensor ist prinzipiell
gleich wie der in Fig. 2A und 2B gezeigte Sensor
aufgebaut. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen dabei
gleiche Elemente.
Der Sensor zeigt wiederum eine Schichtung aus zweiter
Heißklebefolie 11, Filterpapier 4, aufgedampfter Sil
berschicht 8 auf der Oberfläche und in den Poren des
Filterpapiers 4, Silberring 9, Spacer 7 und erster
Heißklebefolie 3. Durch das Erhitzen der Heißklebefo
lien 3 und 11 beim Verschweißen der beiden Folien ist
die Folienschicht 3 im Bereich des Spacers etwas dün
ner, so daß sich zwischen dem Spacer 7 und dem Fil
terpapier 4 ein Zwischenraum 12 ergibt.
In die Öffnung 10 des Spacers 7 sowie der ersten
Heißklebefolie 3 wurde eine PVC-Membran durch Eingie
ßen gelösten PVC′s und Verdampfen des Lösungsmittels
eingebracht. Dabei breitete sich die PCV-Lösung auch
unterhalb des Spacers 7 in dem Zwischenraum 12 und
bis in die poröse Struktur des Filterpapiers 4 aus,
so daß sich eine große Kontaktfläche der Membran 1
mit der aufgedampften Silberschicht 8 ergibt.
Als Mediator für die Elektronenleitung wurde dasselbe
System Silber/Silber-tetrakis-(4-chlorphenyl)-borat
gewählt.
Claims (32)
1. Ionenselektiver Sensor zur Bestimmung der Kon
zentration und/oder Aktivität eines oder mehre
rer Ionen in einer Meßlösung mit einer Elektrode
(8, 9) und einer ionenselektiven Membran (1) mit
einer der Meßlösung zugewandten Oberfläche, wo
bei die ionenselektive Membran und die ein io
nen- oder elektronenleitendes Material aufwei
sende Oberfläche der Elektrode, gegebenenfalls
über weitere zwischen der Oberfläche der Elek
trode und der ionenselektiven Membran angeord
nete Zwischenschichten, eine Kontaktfläche bil
dend miteinander in Verbindung stehen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrode und die ionenselektive Membran entlang der Kontaktfläche zu ihrer Vergrößerung ineinandergreifende Oberflächenstrukturen auf weisen und
daß sich zwischen diesen Oberflächenstrukturen und der der Meßlösung zugewandten Oberfläche der ionenselektiven Membran eine geschlossene Mem branschicht vorbestimmter Dicke befindet.
daß die Elektrode und die ionenselektive Membran entlang der Kontaktfläche zu ihrer Vergrößerung ineinandergreifende Oberflächenstrukturen auf weisen und
daß sich zwischen diesen Oberflächenstrukturen und der der Meßlösung zugewandten Oberfläche der ionenselektiven Membran eine geschlossene Mem branschicht vorbestimmter Dicke befindet.
2. Ionenselektiver Sensor nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der
Meßlösung zugewandte Oberfläche der ionenselek
tiven Membran teilweise durch eine elektrisch
und chemisch inerte Schicht (7) vorbestimmter
Dicke bedeckt ist.
3. Ionenselektiver Sensor nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dicke der ionenselekti
ven Membran (1) in Abhängigkeit von der Dicke
der inerten Schicht (7) gewählt ist.
4. Ionenselektiver Sensor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die geschlossene Membran
schicht zwischen den ineinandergreifenden Ober
flächenstrukturen und der der Meßlösung zuge
wandte Oberfläche der ionenselektiven Membran
eine Dicke von mindestens 1 µm aufweist.
5. Ionenselektiver Sensor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die geschlossene Membran
schicht zwischen den ineinandergreifenden Ober
flächenstrukturen und der der Meßlösung zuge
wandten Oberfläche der ionenselektiven Membran
eine Dicke von mindestens 5 µm aufweist.
6. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die ionenselektive Membran auf der der
Meßlösung zugewandten Seite eine glatte Oberflä
che aufweist.
7. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elektrode (8, 9) aus einem
elektrischen Kontaktelement sowie mindestens
einer Trägerschicht (4) besteht, wobei die Trä
gerschicht (4) eine zumindest teilweise elektro
nen- oder ionenleitende Oberfläche aufweist, die
die Kontaktfläche zwischen der Elektrode und der
ionenselektiven Membran bildet und die mit dem
elektrischen Kontaktelement elektrisch leitend
verbunden ist.
8. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens eine Trägerschicht (4) aus
vliesartigem Material oder mikro- bzw. makropo
rösem Silizium oder Fritten besteht, auf dessen
Oberfläche zumindest teilweise ein elektronen-
oder ionenleitendes Material aufgebracht ist.
9. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elektrode (8, 9) und/oder die
mindestens eine Trägerschicht (4) zumindest
teilweise in die ionenselektive Membran (1) ein
gebettet ist.
10. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elektrode (8, 9) und/oder die
mindestens eine Trägerschicht (4) entlang der
Kontaktfläche zumindest teilweise aus einem po
rösen Material bestehen.
11. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elektrode (8, 9) und/oder die
mindestens eine Trägerschicht (4) zumindest
teilweise aus einem porösen Metall, bei
spielsweise platiniertes Platin oder poröses
Silber, besteht oder von diesem bedeckt ist.
12. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das elektronenleitende Material
Graphit oder Metalle wie Platin, Silber, Gold,
Edelstahl oder Silizium enthält.
13. Ionenselektiver Sensor nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das elektronenleitende Mate
rial als Paste oder durch Aufdampfen aufgebracht
ist.
14. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das elektronenleitende Material
aus einem Metall besteht, daß auf dem Metall ein
Salz dieses Metalles abgeschieden ist und daß
die Membran (1) und/oder eine Zwischenschicht
zwischen der Membran und dem elektronenleitenden
Material das Anion dieses Salzes enthält.
15. Ionenselektiver Sensor nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metall Silber und das
zugeordnete Salz Silbertetraphenylborat, Silber-
tetrakis-(4-chlorphenyl)-borat, Silberchlorid
oder ein anderes Silbersalz ist.
16. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das ionenleitende Material zumindest
teilweise aus ionenleitenden Polymeren besteht.
17. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die ionenselektive Membran (1) aus ei
ner Glasmembran oder einer Festkörpermembran,
beispielsweise aus LaF₃, besteht.
18. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die ionenselektive Membran (1) aus organischem
Material besteht.
19. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ionenselektive Membran (1)
eine Stützmatrix aus Polymeren, beispielsweise
Polyvinylchlorid, Acrylate oder Silikone, auf
weist.
20. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ionenselektive Membran (1) ein
organisches Lösungsmittel enthält.
21. Ionenselektiver Sensor nach Anspruch 20, dadurch
gekennzeichnet, daß das organische Lösungsmittel
2-Nitrophenyloctylether, 2-Nitrophenylphenylet
her, 2-Nitrophenylpentylether oder Nitrobenzol
ist.
22. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ionenselektive Membran (1)
und/oder das organische Lösungsmittel ein Leit
salz, beispielsweise Tetradodecylammonium-tetra
kis-(4-chlorphenyl)-borat, enthält.
23. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ionenselektive Membran (1)
und/oder eine Zwischenschicht zwischen der Mem
bran (1) und dem elektronenleitenden Material
ein Redoxpaar, beispielsweise Ferrocen/Ferrice
nium oder seine Derivate, enthält.
24. Ionenselektiver Sensor nach Anspruch 22, dadurch
gekennzeichnet, daß das Redoxpaar an eine Poly
merstützmatrix der ionenselektiven Membran (1)
oder der Zwischenschicht als Redoxpolymer gebun
den ist.
25. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ionenselektive Membran (1)
einen Carrier, beispielsweise Valinomycin oder
Nonactin, und/oder einen Ionenaustauscher ent
hält.
26. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die ionenselektive Membran (1) auf die
Kontaktfläche der Elektrode (8, 9) gegossen ist.
27. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die der Meßlösung zugewandte Ober
fläche der ionenselektiven Membran (1) von einer
hydrophilen Gelschicht, einer hydrophilen Mem
bran oder einer elektrolythaltigen Schicht defi
nierter Stärke bedeckt ist.
28. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der ionenselektive Sensor in Heiß
klebefolie so verkapselt ist, daß lediglich die
der Meßlösung zugewandte Oberfläche der ionense
lektiven Membran (1) offen liegt.
29. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß in der ionenselektiven Membran (1) min
destens eine weitere Elektrode angeordnet ist.
30. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß er auf einem geeigneten Träger, bei
spielsweise einem Polymer, einer Keramik oder
einer Siliziumschicht, angeordnet ist.
31. Ionenselektiver Sensor nach Anspruch 30, dadurch
gekennzeichnet, daß auf dem Träger neben der
ionenselektiven Membran (1) mindestens eine wei
tere Elektrode angeordnet ist.
32. Ionenselektiver Sensor nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die der Meßlösung zugewandte Oberfläche
der Membran mit einer vorbestimmten Spannung
unmittelbar vor der Messung vorpolarisiert ist.
Priority Applications (2)
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DE1996131530 DE19631530C2 (de) | 1996-07-23 | 1996-07-23 | Ionenselektiver Sensor |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE (1) | DE19631530C2 (de) |
WO (1) | WO1998003860A1 (de) |
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