DE19614243C1 - Vorrichtung zum Aufbringen der Zuhaltekraft für ein Umformwerkzeug beim Innenhochdruckumformen - Google Patents
Vorrichtung zum Aufbringen der Zuhaltekraft für ein Umformwerkzeug beim InnenhochdruckumformenInfo
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- DE19614243C1 DE19614243C1 DE1996114243 DE19614243A DE19614243C1 DE 19614243 C1 DE19614243 C1 DE 19614243C1 DE 1996114243 DE1996114243 DE 1996114243 DE 19614243 A DE19614243 A DE 19614243A DE 19614243 C1 DE19614243 C1 DE 19614243C1
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen der Zu
haltekraft für ein Umformwerkzeug beim Innenhochdruckumformen.
Aus dem Prospekt der Fa. Huber & Bauer "Unser Innenhochdruck-
Verfahren", Okt. 1992, ist eine Presse mit einem Pressentisch
und einer Pressenkopfplatte bekannt, die durch Führungssäulen
miteinander starr verbunden sind. An den Führungssäulen ist ein
Pressenstößel führbar, der auf das geschlossene Umformwerkzeug
verfahren wird und dieses dann mit zumindest gleichem Druck wie
der im Umformwerkzeug mittels eines eingeleiteten Druckfluids
angelegte entgegenwirkende Innendruck zusammenpreßt. Der auf den
Pressentisch übertragenen Druckkraft muß aus Stabilitätsgründen
für die Umformvorrichtung eine Gegenkraft entgegengebracht wer
den, die am Pressentisch von dem Zug der mit dem Pressentisch
starr verbundenen Pressenkopfplatte über die Führungssäulen auf
gebracht wird. Der Kraftflußkreis verläuft somit seriell durch
Pressenstößel, Umformwerkzeug, Pressentisch, Führungssäulen und
Pressenkopfplatte zurück in den Pressenstößel. Diese Realisie
rung einer Vorrichtung zum Innenhochdruckumformen ist apparativ
sehr aufwendig, erfordert ein ausladendes Bauvolumen und hohe
Erstellungs- und Investitionskosten. Desweiteren sind aufgrund
der hohen Gewichtslast der Vorrichtung besonders hohe Anforde
rungen an die Statik des Gebäudes, insbesondere an die Stabili
tät des Hallenbodens gestellt. Ferner werden zwei Hydraulik
kreisläufe benötigt, wobei über den einen die Zuhaltekraft und
über den anderen der Innenhochdruck aufgebracht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Gewährleistung ei
ner prozeßtechnisch sicheren Innenhochdruckumformung den appara
tiven und finanziellen Aufwand sowie das Bauvolumen einer Vor
richtung, mittels der die Zuhaltekraft für ein Umformwerkzeug
beim Innenhochdruckumformen aufgebracht wird, erheblich zu ver
ringern.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1
angegebene Vorrichtung gelöst.
Aufgrund dessen, daß die Zuganker in das Umformwerkzeug selbst
integriert werden, wird der Kraftflußkreislauf beim Innenhoch
druckumformen ausschließlich auf das Umformwerkzeug selbst be
schränkt, so daß der Kraftfluß von der oberen Werkzeughälfte
über die Zuganker zur unteren Werkzeughälfte und wieder zurück
verläuft. Somit können Pressenstößel sowie der bezüglich der
Statik aufwendig konstruierte Pressentisch entfallen, ohne daß
die Prozeßführung beim Umformen gefährdet wird. Durch die Ausgestaltung der Zuganker als Kolbenstangen einer hydraulischen Kolben- Zylindereinheit ergibt sich eine kompakte Bauweise sowie ein sicheres Aufbringen der Zuhaltekraft. Dadurch werden
in drastischem Maße nicht nur der apparative Aufwand und das
gleichzeitig erforderliche Bauvolumen, insbesondere der Bauhöhe
vermindert, sondern auch die Kosten für eine Innenhochdruck-Um
formvorrichtung und - davon abhängig - für die umgeformten Werk
stücke in beträchtlichem Umfang reduziert.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden; im übrigen ist die Erfindung anhand
zweier in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
nachfolgend näher erläutert; dabei zeigt:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung die erfindungsgemäße Vor
richtung mit zwei an einer Kopfplatte befestigten Kolbenstangen
zum Öffnen und Schließen des Umformwerkzeuges,
Fig. 2 schematisch in einem Längsschnitt die erfin
dungsgemäße Vorrichtung mit einer an einer oberen Werkzeughälfte
des Umformwerkzeuges anliegenden Schließplatte sowie diese Werkzeughälfte in Ziehrichtung
beaufschlagenden Kolbenstangen und mit einer separaten Öffen- und Schließvorrichtung,
Fig. 3a die Schließplatte aus Fig. 2 in einer Draufsicht in Öff
nungsstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3b die Schließplatte aus Fig. 2 in einer Draufsicht in
Schließstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 1 zum Aufbringen einer Zuhalte
kraft für ein geteiltes, von einer oberen Werkzeughälfte 2 und
einer unteren Werkzeughälfte 3 gebildetes Umformwerkzeug beim
Innenhochdruckumformen dargestellt. An der der unteren Werkzeug
hälfte 3 abgewandten Stirnseite 4 der oberen Werkzeughälfte 2
ist eine Kopfplatte 5 befestigt, während an der der oberen Werk
zeughälfte 2 abgewandten Stirnseite 6 der unteren Werkzeughälfte
3 eine ortsfeste, unbeweglich festgelegte Grundplatte 7 starr
angebracht ist.
An der Unterseite 8 der Grundplatte 7 sind zwei Hochdruckzylin
der 9, 10 befestigt, in die zwei Kolbenstangen 11 eintauchen. Je
de der Kolbenstangen 11 weist innerhalb der Hochdruckzylinder
9, 10 einen Kolben 12 (strichliert) auf, der die Zylinder 9,10 in
jeweils zwei Arbeitsräume, einen oberen 13, in den Wasser, bei
korrosionsanfälligen Rohlingswerkstoffen vorzugsweise eine
HDA-Flüssigkeit (Wasser/Öl-Gemisch) oder auch Hydrauliköl unter
Hochdruck einleitbar ist, und einen unteren 14, der die gleiche
Flüssigkeit enthält, teilt. Der Kolben 12 liegt druckdicht an
der Innenwandung 15 der Zylinder 9, 10 an, ist jedoch an dieser
reibungsarm verschiebbar. Der obere Arbeitsraum 13 weist einen
Fluidhochdruckanschluß 16 auf, der mit einer gesonderten Fluid
hochdruckquelle verbunden sein kann. Der Hochdruckanschluß 16
kann vorteilhafterweise mit dem am Umformwerkzeug angeordneten
und für die Einleitung des Innenhochdruckes ausgebildeten Hoch
druckanschluß 17 fluidisch verbunden sein, über den das umzufor
mende, in das Umformwerkzeug eingelegte Werkstück von innen mit
einem Fluid, vorzugsweise mit HDA-Flüssigkeit unter Hochdruck
beaufschlagbar ist. Der untere Arbeitsraum 14 weist einen mit
einem steuerbaren Ventil versehenen Anschluß an einen Flüssig
keitstank auf, in den zumindest eine Teilmenge der im Arbeits
raum 14 befindlichen Flüssigkeit beim Umformvorgang geleitet
werden und der nach dem Umformprozeß den Arbeitsraum 14 zur Be
füllung mit der Flüssigkeit speisen kann. Es ist auch denkbar,
anstatt der HDA-Flüssigkeit als billiges Druckmittel Luft in den
unteren Arbeitsraum 14 einzuleiten, um die Kolben 12 zum Öffnen
des Umformwerkzeuges zu beaufschlagen. Dies erfordert zum Aufbau
eines genügend hohen Druckes vor allem dadurch Zeit, daß Luft
ein kompressibles Medium ist. Weiterhin muß die Dichtung zwi
schen den beiden Arbeitsräumen 13, 14 von hohe Güte sein, damit
das zum Zug der Kolbenstangen 11 verwendete Medium nicht nach
außen frei und unwiederbringlich abläuft. Somit muß das Spiel
zwischen der Innenwandung 15 der Zylinder 9, 10 und der Mantel
fläche des Kolbens 12 sehr gering sein. Während der Zugbewegung
der Kolbenstangen 11, d. h. während des Schließ- und Zuhaltevor
ganges des Umformwerkzeuges wird die Luft im Arbeitsraum 14 kom
primiert und gegebenenfalls ins Freie abgeblasen.
Die Kolbenstangen 11 durchragen die untere Werkzeughälfte 3
seitlich von deren Gravur und sind mit ihrem zylinderabgewandten En
de 18 kugelgelenkig an der Kopfplatte 5 angebracht. Die Kolben
stangen 11 bilden damit Zuganker für das Umformwerkzeug. Die ge
lenkige Anbringung soll garantieren, daß über die Kolbenstangen
11 auf das Umformwerkzeug ausschließlich Zugkräfte und keine
Querkräfte ausgeübt werden. Die Kolbenstangen 11 durchsetzen hier
bei die Kopfplatte 5 und sind an ihren Enden 18 kugelförmig aus
gebildet. Diese Enden 18 greifen in an der Oberseite 19 der
Kopfplatte 5 befestigten Kugelpfannen 20, die gleichzeitig als
Zugverteilungsscheiben wirken, so daß der Zug breitflächig aus
geübt werden kann.
Nach Einlegen des Werkstückes in das Umformwerkzeug wird dieses
durch das Eigengewicht der oberen Werkzeughälfte 2 geschlossen.
Dabei wird das Ventil des Anschlusses des Arbeitsraumes 14 so
geschaltet, daß die Flüssigkeit aus diesem durch den Kolben 12
infolge der Druckkraft des Werkzeughälftengewichtes in den Tank
abgelassen wird.
Anschließend wird über einen zum Fluidhochdruckanschluß 17 zu
sätzlichen Niederdruck-Fluidanschluß 21 am Umformwerkzeug der
Innenraum des Werkstückes und damit das Innere des Umformwerk
zeuges mit dem Druckmedium, der HDA-Flüssigkeit, befüllt. Der
Befüllungsdruck ist dabei geringer als der Druck des Werkzeug
hälftengewichtes. Der Fluidanschluß 21 weist relativ zum Hoch
druckanschluß 17 einen wesentlich größeren Querschnitt auf, so
daß die Befüllung schnell erfolgen kann.
Ist die Befüllung abgeschlossen, wird das Werkstück über den An
schluß 17 hochdruckbeaufschlagt. Gleichzeitig wird durch die
fluidische Verbindung des Hochdruckanschlusses 16 mit dem An
schluß 17 der mit der Flüssigkeit gefüllte Arbeitsraum 13 glei
chermaßen mit Hochdruck beaufschlagt. Dabei wird die die Kolben
stange 11 umschließende, der Grundplatte 7 zugewandte stirnsei
tige Ringfläche 22 des Kolbens 12 beaufschlagt, wodurch dieser
zum freien Ende 23 des Hochdruckzylinders 9, 10 gedrückt wird.
Dadurch wird auch die über die Kopfplatte 5 und die Kolbenstange
11 mit dem Kolben 12 verbundene obere Werkzeughälfte 2 auf die
untere Werkzeughälfte 3 gezogen, so daß das von den Werkzeug
hälften 2 und 3 gebildete Umformwerkzeug zugehalten wird. Dabei
muß jedoch gewährleistet sein, daß die Ringfläche 22 jedes Kol
bens 12 zumindest gleich - wenn nicht größer - ist als die in
die Trennebene von den beiden Werkzeughälften 2 und 3 projizier
te, bezüglich des Auseinanderdrückens des Umformwerkzeuges wirk
same Fläche des Werkstückhohlraumes. Somit ist die Zuhaltekraft
gleich groß bzw. größer als die vom Innenhochdruck ausgeübte die
Werkzeughälften 2, 3 auseinanderdrückende Druckkraft. Sie ist vor
allem dann größer, wenn das Rohlingmaterial beim Umformen nach
geschoben oder gestaucht wird, da die projizierte Bauteilfläche
(Rohlingfläche) sich dabei verringert und somit die die Werk
zeughälften 2, 3 auseinandertreibende Druckkraft kleiner wird, wäh
rend die Ringfläche 22 des Kolbens 12 konstant bleibt. Bei
gleichgroßen Flächen und bei Entfall eines Nachschiebens oder
Stauchens bringt allein die Gewichtskraft des Oberwerkzeuges 2 die
Dichtung des Umformwerkzeuges auf. In der Praxis wird man jedoch
generell zur Sicherheit die Ringfläche 22 des Kolbens 12 größer
gestalten als die projizierte Bauteilfläche. Insgesamt werden
die Aktionskraft für den Umformprozeß und die Reaktionskraft zum
Zuhalten des Umformwerkzeuges gleichzeitig und durch dieselbe
Druckerzeugungsquelle aufgebracht.
Durch die fluidische Verbindung der Hochdruckanschlüsse 16, 17
kann eine aufwendige Drucksteuerung entfallen, da die einander
entgegenwirkenden Druckkräfte sich bedingen, wobei der Innen
druck und der Zuhaltedruck gleich sind. Je höher der Innendruck
wird, desto höher wird automatisch in gleichem Maße der Zuhalte
druck. Der beim Umformprozeß geschlossene Kraftflußkreislauf
verläuft damit von der oberen Werkzeughälfte 2 über die Kolben
stangen 11 zur unteren Werkzeughälfte 3 und von dieser über die
Kolbenstangen 11 zur oberen Werkzeughälfte 2 wieder zurück. Die
Zuganker, also die Kolbenstangen 11 sind somit aktiv arbeitende
Zugelemente für das Umformwerkzeug.
Nach erfolgtem Umformprozeß wird der Hochdruck abgeschaltet, wo
rauf die hydraulisch betätigten Kolbenstangen 11 als Zuganker wir
kungslos werden. Die als Druckmedium verwandte Flüssigkeit wird
aus dem Umformwerkzeug und dem umgeformten Werkstück in den Tank
abgelassen.
Danach wird das Umformwerkzeug mittels einer Hubvorrichtung,
die an der oberen Werkzeughälfte 2 im Kopfplattenbereich an
greift, geöffnet. Denkbar ist dabei, daß die Kolbenstangen 11
selbst die Hubvorrichtung bilden, indem sie hydraulisch über
Einleiten von Druckflüssigkeit in den Arbeitsraum 14 nach oben
geschoben werden und die Kopfplatte 5 und damit die obere Werk
zeughälfte 2 nach oben schieben. Dazu müssen die Hochdruckzy
linder 9,10 in ihrer Bauhöhe derart bemessen sein, daß die Kol
benstangen 11 den erforderlichen Hub ausführen können. Der Ar
beitsraum 14 kann mit der Hochdruckerzeugungsquelle zum Antrei
ben der Kolbenstangen 11 in Hubrichtung fluidisch gekoppelt oder
auch an einen separaten Druckflüssigkeitskreislauf angeschlossen
sein. Die Kolbenstangen 11 können teleskopförmig ausfahrbar
sein, so daß bei geringer Baugröße der Hochdruckzylinder 9, 10
ein besonders langer Hub der Kolbenstangen 11 erreichbar und
damit des Umformwerkzeug so weit öffenbar ist, daß die Bauteil
zuführung und -versorgung einfach und problemlos und behinde
rungsfrei von statten gehen kann. Im übrigen sei noch erwähnt,
daß am Umformwerkzeug zum Umformen zwei an sich bekannte Nach
führzylinder 24 mit Nachführstempeln 42 zum Nachschieben von
Werkstückmaterial vorgesehen sind.
Denkbar ist weiterhin auch, die Kopfplatte 5 und die mit ihr
verbundene obere Werkzeughälfte 2 festzulegen und die Grundplat
te 7 mit der unteren Werkzeughälfte 3 vertikal verschiebbar zu
halten, wobei beim Aufbringen der Zuhaltekraft durch die erfin
dungsgemäße Vorrichtung die untere Werkzeughälfte 3 auf die obe
re Werkzeughälfte 2 gezogen wird.
Fig. 2 und 3a, b zeigt eine Alternative zum vorgenannten Ausfüh
rungsbeispiel. Abweichend von diesem sind die Kopfplatte 5 und
die Grundplatte 7 durch Führungssäulen 25 miteinander verbunden.
Während diese an ihrem unteren Ende 26 in der Grundplatte 7 ver
ankert sind, durchsetzen sie mit ihrem oberen Ende 27 derart die
Kopfplatte 5, daß diese vertikal an den Führungssäulen 25 ver
schiebbar ist. Desweiteren sind an der Unterseite 8 der Grund
platte 7 Hubzylinder 28 angeordnet, mittels derer die Kopfplatte
5 über an dieser befestigte Schubstangen 29 in vertikaler Rich
tung antreibbar sind. Die Führungssäulen 25 sollen bewirken, daß
die Hub- bzw. Senkbewegung der Kopfplatte 5 - bei festgelegter
Grundplatte 7 - beim Öffnen und Schließen des Umformwerkzeuges
rein in vertikaler Richtung erfolgt, so daß auf die Hubzylinder
28 keine Querkräfte wirken.
An der Kopfplatte 5 ist unterseitig eine Führungsplatte 30 befe
stigt, die an ihrer Unterseite 31 eine mittige Ausfräsung 32
aufweist, in der seitlich beispielsweise in Nuten eine Schließ
platte 33 quer zur Verstellrichtung der Kopfplatte 5 verschieb
bar gehalten ist. Die Schließplatte 33 weist umfänglich die
gleiche Bemaßung auf wie die Werkzeughälften 2 und 3 und wird
ebenso wie die obere Werkzeughälfte 2 von den Kolbenstangen 11
mit Spiel durchsetzt.
Die Schließplatte 33 weist dazu (Fig. 3a und b) in ihrer hori
zontal ausgerichteten Fläche vier Durchgangslanglöcher 34 auf,
die durch jeweils eine Kolbenstange 11 durchragt werden. Die An
zahl der Langlöcher 34 und die der Kolbenstangen 11 kann belie
big gewählt werden. Die Langlöcher 34 besitzen an einem Ende 35
eine konzentrische Erweiterung 36, deren Durchmesser größer ist
als der der an der Kolbenstange 11 angebrachten Zugverteilungs
scheibe 37, die in diesem Ausführungsbeispiel nicht an der Kopf
platte 5 oder an der oberen Werkzeughälfte 2 starr festgelegt
ist. Die Schließplatte 33 ist selbst von zumindest einem geson
derten Schiebeantrieb in horizontaler Richtung hin- und her
bewegbar. Der Schiebeantrieb beinhaltet einen Antriebszylinder
38 und eine Schubstange 39.
Das Schließen des Umformwerkzeuges erfolgt dadurch, daß über die
Hubzylinder 28 die Kopfplatte 5 abgesenkt wird, bis die mit der
Führungsplatte 30 fest verbundene obere Werkzeughälfte 2 auf der
unteren Werkzeughälfte 3 lagegerecht zu liegen kommt. In diesem
Moment kann schon die Druckmediumbefüllung des eingelegten Werk
stückes erfolgen, da die Hubzylinder 28 der Öffnungskraft des
Befüllungsdruckes eine Gegenhaltekraft von ca. einer Tonne auf
bringen können.
Nach Befüllung wird die Schließplatte 33 vom Schiebeantrieb von
einer Öffnungsstellung I (Fig. 3a) in eine Schließstellung II
(Fig. 3b) übergeführt, in welcher die Kolbenstangen 11 aus dem
Bereich der konzentrischen Erweiterung 36 heraus zum gegenüber
liegenden Ende 40 des jeweiligen Langloches 34 gelangen. Die
Zugverteilungsscheibe 37 verriegelt dabei die Kopfplatte 5 und
die obere Werkzeughälfte 2 sowie die Schließplatte 33 mit der
Grundplatte 7 und der unteren Werkzeughälfte 3 in vertikaler
Richtung, wodurch die Kolbenstangen 11 ihre Funktion als Zugan
ker für das Umformwerkzeug aufnehmen können.
Durch die mit Hochdruck in oben genannt er Art beaufschlagten
Hochdruckzylinder 9,10 werden die Zugverteilungsscheiben 37 an
die Oberseite 41 der Schließplatte 33 angepreßt, wobei über die
se die obere Werkzeughälfte 2 auf die untere Werkzeughälfte 3
gepreßt wird. Durch geeignete Auslegung der Ringflächengröße des
Kolbens 12 der Kolbenstangen 11 ist die Schließ- bzw. Zuhalte
kraft der Vorrichtung groß genug um die der Schließrichtung des
Umformwerkzeuges entgegenwirkenden Aufdornkräfte der das Werk
stück axial abdichtenden und dessen Material nachführenden Nach
führstempel 42 kompensieren zu können.
Der beim Umformprozeß geschlossene Kraftflußkreislauf verläuft
damit von der Schließplatte 33 über die Kolbenstangen 11 und die
obere Werkzeughälfte 2 zur unteren Werkzeughälfte 3 und von die
ser über die Kolbenstangen 11 zur Schließplatte 33 wieder zu
rück. Der Kraftfluß ist hierbei ebenso auf das Umformwerkzeug
konzentriert, so daß die für eine Umformpresse, bei der der
Kraftfluß über eine größere Strecke verläuft (von der Pressen
kopfplatte bis zum Pressentisch und zurück), erforderlichen ap
parativen und baulichen Erfordernisse entfallen können.
Nach der Umformung wird der Hochdruck entspannt, wonach das Öff
nen des Umformwerkzeuges beginnen kann. Hierzu wird die Schließ
platte 33 von ihrem Schiebeantrieb aus der Schließstellung II in
die Öffnungsstellung I gebracht. Danach wird die Kopfplatte 5
durch die Hubzylinder 28 oder die Hochdruckzylinder 9, 10 angeho
ben, worauf die Schließplatte 33 über die Zugverteilungsscheiben
37 gehoben wird. Gleichzeitig wird die obere Werkzeughälfte 2
angehoben und das Umformwerkzeug ist zur Entnahme des umgeform
ten Werkstückes geöffnet.
Falls in der oberen Werkzeughälfte 2 nicht erweiterte Durchfüh
rungen für die Kolbenstangen 11 ausgebildet sind, kann diese nur
bis zum Anschlag an der Unterseite 43 der Zugverteilungsscheiben
37 angehoben werden. Um einen komfortablen Zugriffsraum zur Ent
nahme des Werkstückes zu erhalten, ist es notwendig, daß die
Kolbenstangen 11 möglichst lang bei ausreichender Steifigkeit
sind und die Schließplatte 33 eine im Rahmen der technischen
Machbarkeit liegende möglichst große Bauhöhe aufweist, so daß
bei aus der Schließlage verfahrener Schließplatte 33 und an den
Zugverteilungsscheiben 37 anliegender oberer Werkzeughälfte 2
ein genügend großer Abstand zwischen dieser und der unteren
Werkzeughälfte 3 entsteht.
Besitzt die obere Werkzeughälfte 2 jedoch den Erweiterungen 36
entsprechende Durchführungen, so kann diese mitsamt der Schließ
platte 33 über die Zugverteilungsscheiben 37 gehoben werden. Die
Bauhöhe der Schließplatte 33 kann dabei vergleichsweise zur
Werkzeughälfte 2 niedrig sein. Diese Bemaßung erlaubt dann kurz
bauende Kolbenstangen 11, die dadurch an Biegesteifigkeit gewin
nen, wobei das Zuführen bzw. Entnehmen der Werkstücke nicht
durch in den Zugriffsraum ragende Kolbenstangen 11 behindert
wird.
Desweiteren ist es denkbar, daß in der Schließplatte 33 keine
Erweiterungen 36 der Langlöcher 34 ausgebildet sind. In diesem
Fall muß durch die Länge der Langlöcher 34 gewährleistet sein,
daß die Schließplatte 33 auf dem Bereich der oberen Werkzeug
hälfte 2 völlig herausschiebbar gestaltet ist, so daß beim Anhe
ben der Kopfplatte 5 die obere Werkzeughälfte 2 ungehindert bis
zu den Zugverteilungsscheiben 37 angehoben werden kann. Gegebe
nenfalls kann die einteilige Schließplatte 33 dazu anstelle des
Langloches 34 einen zu einer Umfangsseite der Schließplatte 33
hin offenen Schlitz aufweisen, über den diese entlang der Kol
benstange 11 horizontal verschiebbar ist.
Es ist auch denkbar, die Schließplatte 33 anstelle der Antriebs
zylinder 38 nach Art einer Keilschiebeeinrichtung zur Ausführung
einer Hebe- und Senkbewegung anzutreiben, wodurch die obere
Werkzeughälfte 2 mit der unteren Werkzeughälfte 3 mit durch die
Keilwirkung der Schließplatte 33 aufgebrachtem Anpreßdruck
kraftschlüssig verbunden ist. Die Schließplatte 33 stellt ein
Verbindungszwischenglied zwischen den beiden Werkzeughälften 2,3
dar, das im eingerückten Zustand den Kraftflußkreislauf zwischen
diesen schließt.
Die Schließplatte 33 kann - von der Einteiligkeit abgewandelt -
auch zweiteilig ausgebildet sein, wobei beide Teile zur Einnahme
der Schließstellung II der Schließplatte 33 bis zur Anlage an
einander zusammenschiebbar sind. Die Trennebene der beiden Teile
der Schließplatte 33 verläuft vertikal und durch die Durchfüh
rung für die Kolbenstange 11 hindurch.
Desweiteren ist es auch denkbar, daß bei den Ausführungsbei
spielvarianten, bei denen die obere Werkzeughälfte 2 keine der
Erweiterung 36 entsprechende Durchführung aufweist, die Kolben
stangen 11 über die obere Werkzeughälfte 2 mittels der Hubzylin
der 28 weiter herausziehbar sind. Gleichs läßt sich auch mit ei
nem längeren Hub der Hochdruckzylinder 9,10 erreichen. Hiermit
läßt sich ebenfalls ein ausreichender Zugriffsraum zur Entnahme
des Werkstücks erreichen.
Damit verbunden können beim Schließen des Umformwerkzeuges die
herausgezogenen Kolbenstangen 11 in die Hochdruckzylinder 9,10
eintauchen, wobei im Arbeitsraum 13 durch die Eintauchbewegung
ein Unterdruck entsteht, der für die Befüllung des Arbeitsraumes
13 genutzt werden kann, so daß eine Befüllpumpe entfallen kann.
Der Hochdruckanschluß 16 wird dazu mit einem Flüssigkeitsreser
voir über eine Fluidleitung verbunden, wodurch infolge des Un
terdruckes im Arbeitsraum 13 die Druckflüssigkeit angesaugt wer
den kann. In der Fluidleitung ist ein Rückschlagventil vorgese
hen, das nach der Befüllung des Arbeitsraumes und beim Aufbau
des Hochdruckes die Fluidleitung vom Reservoir zum Hochdruckan
schluß 16 bzw. von der zwischen den Hochdruckanschlüssen 16,17
verlaufenden Fluidleitung ab sperrt.
Weiterhin ist es denkbar, die gesamte Vorrichtung 1 um 90° ge
dreht anzuordnen. Je nach Bauteilart und -ausbildung ist die
Trennebene der beiden Werkzeughälften 2,3 auf alle Fälle derart
ausgerichtet anzuordnen, daß das Bauteil durch die Schwerkraft
aus dem Umformwerkzeug fällt. Durch die Ausnutzung der Schwer
kraft für die Bauteilentnahme wird die Prozeßzeit erheblich ver
ringert. Das umzuformende Bauteil müßte allerdings beim Belegen
des Umformwerkzeuges bis zur Erreichung dessen Schließlage ge
halten werden.
Schließlich ist es möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung 1
in schon vorhandene gewöhnliche Umformpressen einzubauen, so daß
mit vergleichsweise geringem Aufwand auch sehr große Werkstücke,
die durch ihre große in die Trennebene des Umformwerkzeuges pro
jizierte Fläche sehr hohe die Leistung bisheriger Umformpressen
übersteigende Zuhaltekräfte erfordern, umgeformt werden können
ohne daß die durch den Innendruck auf die projizierte Fläche
entfaltete Kraft eine Öffnung des Umformwerkzeuges verursacht.
Claims (15)
1. Vorrichtung (1) zum Aufbringen der Zuhaltekraft für ein ge
teiltes, von einer oberen und einer unteren Werkzeughälfte
(2, 3) gebildetes Umformwerkzeug beim Innenhochdruckumformen,
mit in das Umformwerkzeug integrierten Zugankern, über die der
Kraftflußkreis beim Umformprozeß aus öffnend wirksamem Innen
hochdruck und entgegenwirksamer Schließkraft innerhalb des Um
formwerkzeuges geschlossen ist, wobei der jeweilige Zuganker
eine Kolbenstange (11) ist, deren Kolben (12) in einen unterhalb
der unteren Werkzeughälfte (3) ortsfest angeordneten Hochdruck
zylinder (9, 10) eintaucht und mit deren zylinderabgewandten Ende
(18) die obere Werkzeughälfte (2) derart beaufschlagbar ist, daß
diese unter Zug an die untere Werkzeughälfte (3) anpreßbar ist,
wobei der Kolben (12) mittels einer an den Hochdruckzylinder
(9,10) angeschlossenen Hochdruckquelle in Ziehrichtung antreib
bar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hochdruckzylinder (9, 10) mit dem Hochdruckanschluß (17)
für die Innenhochdruckumformung fluidisch verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umformwerkzeug durch hydraulisches Antreiben des jewei
ligen Zugankers öffen- und schließbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zylinderabgewandte Ende (18) der Kolbenstange (11) ku
gelgelenkig mit der oberen Werkzeughälfte (2) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hochdruckbeaufschlagbare Ringfläche (22) jedes auf das
Umformwerkzeug in Ziehrichtung wirkenden Zylinderkolbens (12) ge
meinsam zumindest gleich, wenn nicht größer ist als die in die
Trennebene des Umformwerkzeuges projizierte und für eine Öffnung
des Umformwerkzeuges druckwirksame Werkstückfläche.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (1) zusätzlich zu den Hochdruckzylindern
(9,10) zumindest einen Hubzylinder (28) beinhaltet, mittels dem
die obere Werkzeughälfte (2) zum Öffnen und Schließen des Um
formwerkzeuges hubbeweglich antreibbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolbenstange (11) die beiden Werkzeughälften (2, 3) in
vertikaler Richtung durchsetzt und am zylinderabgewandten Ende
(18) eine Zugverteilungsscheibe (20, 37) aufweist, mit der die
obere Werkzeughälfte (2) an der unteren Werkzeughälfte (3) in
Ziehrichtung der Kolbenstange (11) anpreßbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolbenstange (11) soweit über die obere Werkzeughälfte
(2) hinaus ausfahrbar ist, daß die obere Werkzeughälfte (2) zur
Einnahme der Öffnungsstellung des Umformwerkzeuges anhebbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugverteilungsscheibe (20, 37) oberhalb der oberen Werk
zeughälfte (2) mit Abstand zu dieser angeordnet ist, in den eine
diesen ausfüllende, von der Kolbenstange (11) durchsetzte
Schließplatte (33) zur Einnahme einer Schließstellung (11) ein
schiebbar ist, wobei der Abstand derart bemessen ist, daß bei
aus der Schließstellung (11) verschobener Schließplatte (33) die
obere Werkzeughälfte (2) zur Einnahme der Öffnungsstellung des
Umformwerkzeuges anhebbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (1) eine Kopfplatte (5), an der die obere
Werkzeughälfte (2) oberseitig befestigt ist, und eine Grundplat
te (7), an der die untere Werkzeughälfte (3) unterseitig befe
stigt ist, beinhaltet, wobei die Kopfplatte (5) an Führungssäu
len (25) geführt ist, die die Kopfplatte (5) mit der Grundplatte
(7) verbinden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließplatte (33) an der Kopfplatte (5) quer zu deren
Führungsrichtung verschiebbar geführt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließplatte (33) zweiteilig ausgebildet ist, deren
Teile zur Einnahme der Schließstellung (11) der Schließplatte
(33) bis zur Anlage aneinander zusammenschiebbar sind, wobei die
Trennebene der beiden Teile der Schließplatte (33) vertikal und
durch die Durchführung für die Kolbenstange (11) hindurch ver
läuft.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einteilige Schließplatte (33) einen zu einer Umfangssei
te hin offenen Schlitz aufweist, über den die Schließplatte (33)
entlang der Kolbenstange (11) horizontal verschiebbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einteilige Schließplatte (33) für jede Kolbenstange (11)
ein Durchgangslangloch (34) zur horizontalen Verschiebung der
Schließplatte (33) entlang der Kolbenstange (11) besitzt, wel
ches an einem Ende (35) eine Erweiterung (36) aufweist, durch
die die Zugverteilungsscheibe (37) der Kolbenstange (11) hin
durchführbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennebene der beiden Werkzeughälften (2, 3) derart ge
neigt ist, daß das umgeformte Bauteil dem geöffneten Umformwerk
zeug mittels Schwerkraft entfällt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996114243 DE19614243C1 (de) | 1996-04-10 | 1996-04-10 | Vorrichtung zum Aufbringen der Zuhaltekraft für ein Umformwerkzeug beim Innenhochdruckumformen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1996114243 DE19614243C1 (de) | 1996-04-10 | 1996-04-10 | Vorrichtung zum Aufbringen der Zuhaltekraft für ein Umformwerkzeug beim Innenhochdruckumformen |
Publications (1)
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---|---|
DE19614243C1 true DE19614243C1 (de) | 1997-07-24 |
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ID=7790947
Family Applications (1)
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DE1996114243 Expired - Fee Related DE19614243C1 (de) | 1996-04-10 | 1996-04-10 | Vorrichtung zum Aufbringen der Zuhaltekraft für ein Umformwerkzeug beim Innenhochdruckumformen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19614243C1 (de) |
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- 1996-04-10 DE DE1996114243 patent/DE19614243C1/de not_active Expired - Fee Related
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