DE1955955B2 - Winkelverbindung zwischen einer Tragsäule und einer von dieser forttragenden Schiene - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Winkelverbindung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Derartige Winkelverbindungen werden insbesondere eingesetzt, wenn aus Tragsäulen und Schienen Gestelle, Regale, temporäre Trennwände, Plakatwände, Tische und dgl. zusammengesetzt werden. Aus Gewichtsgründen verwendet man für solche Konstruktionen bevorzugt leichte und daher im allgemeinen weiche Materialien, insbesondere Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen.

Bei einer bekannten Winkelverbindung der eingangs genannten Art (CH-PS 4 44 578) bestehen die Tragsäule, der Haltebolzen und die Schiene ausschließlich aus einer Aluminiumlegierung. Es hat sich nun gezeigt, daß es insbesondere an der Kontaktfläche zwischen dem stirnseitigen Ende der Tragsäule und der Schiene und durch wiederholtes Zusammenschrauben und Auseinanderschrauben der Winkelverbindung zu Abnutzung und Materialverformung kommen kann. Als Folge weist die Winkelverbindung dann ein gewisses Spiel auf, so daß die zu verbindenden Teile nicht mehr in der gewünschten Starrheit relativ zueinander fixiert sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Winkelverbindung zu schaffen, die stan er und auch nach mehrmaligem Zusammenbauen und Auseinanderbauen in ihrer Spielfreiheit weniger gefährdet ist als die beschriebene bekannte Winkelverbindung.

ίο Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Winkelverbindung erfindungsgemäß so ausgebildet wie im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegeben.

Durch die Erfindung wird also an der besonders verschleiß- und deformationsgefährdeten Stelle der

IS Winkelverbindung dafür gesorgt, daß die Schiene gegen ein härteres Material als das Hauptmaterial der Tragsäule anliegt und überdies dort formschlüssig und nicht nur kraftschlüssig festgelegt ist Hierdurch erreicht man eine starrere und in ihrer Spielfreiheit weniger gefährdete Verbindung der zu verbindenden Teile. Dieser Effekt wird durch Fertigung eines nur kleinen Teils der Konstruktion aus einem härteren Material erzielt, so daß die Gewichtserhöhung unbedeutend ist und die Mehrkosten gering bleiben. Die Rippe des gesonderten Teils kann bei dessen Fertigung ohne weiteres mit vorgesehen werden; die Kerbe in der Schiene kann vorgefertigt sein oder einfach beim Zusammenbau mittels der härteren Rippe in die Schiene eingedrückt werden. Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich, wenn der gesonderte Teil als in die Tragsäule eingesetzte Gewindebüchse gestaltet ist. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, als gesondertes Teil einen mit einem Innengewinde versehenen Kopf auf das jeweilige Tragsäulenende aufzusetzen. Her gesonderte Teil besteht vorzugsweise aus Stahl.

Es ist zwar an sich bekannt (z. B. Häfele, »Möbel-Konstruktionsbeschläge«, Ausgabe 1960, Seite 322), bei Verbindungen Gewindebüchsen aus einem härteren Material in weicheres Grundmaterial einzusetzen, wenn die Festigkeit des Grundmaterials nicht als ausreichend angesehen wird. Die Starrheit der Verbindung wird dadurch jedoch nicht im Ausmaß wie bei der Erfindung vergrößert, da nach wie vor Kontaktflächen aus dem weicheren Grundmaterial der zu verbindenden Teile gegeneinander gespannt werden. Eine formschlüssige Festlegung der zu verbindenden Teile zeigt dieser Stand der Technik nicht.

Ausgestaltungen der Ei findung sind in den Unteransprüchen angegeben. Die damit verbundenen Vorteile

so werden bei der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele verdeutlicht.

Es folgt die Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele der Erfindung, wobei gleiche Bezugszeichen entsprechende Teile bezeichnen. Es zeigt

F i g. 1 eine Explosionsdarstellung einer ersten Ausführungsform;

Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch eine zweite Ausführungsform;

Fig.3 einen Vertikalschnitt durch eine dritte Ausführungsform;

Fig.4 einen Vertikalschnitt durch die Ausführungsform gemäß Fig. 1.

Bei der in F i g. 1 dargestellten Konstruktion setzt sich die gesamte Tragsäule aus einer der Anzahl der gewünschten Etagen, z. B. eines Ladenverkaufsgestells, entsprechenden Zahl von Haltebolzen 1 und zwischen die einzelnen Etagen eingefügten, als Abstandhalter dienenden Tragsäulenabschnitten 2 zusammen. Der

Tragsäulenabschnitt am unteren Ende der Tragsäule, kann, wenn nötig, als FuOi ausgebildet und mit einer Standplatte versehen sein. Am oberen Ende der Tragsäule wird man, falls dort noch eine Gestelletage erwünscht ist, einen Haltebolzen anbringer¹, der nur an seinem einen Ende ein Gewinde trägt, während sein anderes Ende glatt und geschlossen ist. Diese Endglieder der Tragsäule sind in der Zeichnung nicht dargestellt Für mittelstand ige Verbindungen, bei denen sich oben und unten ein Tragsäulenabschnitt 2 anschließt, ist der Haltebolzen 1 im Prinzip ein dickwandiger Rohrabschnitt, der an jedem Ende ein Außengewinde 3 trägt und mit mindestens einem (in F i g. 1 sind es deren vier) vom oberen Ende bis zum Beginn des unteren Außengewindes 3 reichenden radialen Schlitz 4 versehen ist. In diese Schlitze 4 werden die Enden 5 der Schienen 6 von oben eingeführt Da die Breite der Schlitze 4 geringer als die Dicke der Schienen 6 ist weisen die Schienen 6 Verjüngungen 7 auf, damit sie in die Schlitze 4 eingeführt und darin gehalten werden können. Der zwischen den Außengewinden 3 liegende Teil des Haltebolzens 1 ist sein Hauptkörper 8. Den Übergang vom Hauptkörper 8 zum Außengewinde 3 bildet eine Schulter 9.

Sind die Schienen 6 in die Schlitze 4 eingeführt, so wird auf das Außengewinde 3 ein Tragsäulenabschnitt 2 aufgeschraubt. Dieser besteht aus einem Rohrabschnitt, vorzugsweise von gleichem Querschnitt w ie der Hauptkörper 8 des Haltebolzens 1, und trägt an seinem mit einem Haltebolzen 1 zu verbindenden Ende bzw. seinen beiden Enden ein Innengewinde 10. Auch am unteren Ende des Haltebollzens 1 wird ein Tragsäulenabschnitt 2 aufgeschraubit, an den sich wieder ein Hallebolzen mit Schienen anschließen kann oder der den Fuß der Tragsäule bildet.

Aus F i g. 2 wird deutlicher, daß in das Ende bzw. die Enden des Tragrohrabschnittes 2 ein das Innengewinde 10 tragendes gesondertes Teil in Form einer Gewindebüchse 11 eingesetzt ist. Die Gewindebuchse U besteht aus einem Material, das härter ist ais dasjenige, aus welchem die übrigen Bestandteile der Konstruktion gebildet sind. Wenn Haltebolzen 1, Schienen 6 und rohrförmige Tragsäulenabschnitte 2 ζ. Β. aus einer Aluminiumlegierung hergestellt sind, kann die Gewindebüchse 11 z.B. aus Stahl gefertigt sein. Die Gewindebüchse 11 besitzt stirnseitig eine ringförmige Rippe 16, die mit einer Kerbe 18 an der jeweiligen Schiene 6 zusammenwirkt.

Bei Ausführungen mit vier und weniger Schlitzen 4 im Haltebolzen 1 hat die beschriebene Gestaltung im allgemeinen eine genügende Festigkeit. Muß der Haltebolzen 1 aber für die Aufnahme von fünf und mehr Schienen 6 Schlitze 4 aufweisen — es sind z. B. Gestelle mit sechs und acht Schienen 6 als Standardausführungen vorgesehen — so werden die das Außengewinde 3 tragenden Lappen zwischen den Schlitzen 4 so schmal und damit schwach, daß sie sich bei zusammengeschraubter Verbindung unter einem Druck auf eine der Schienen 6 in Richtung ihrer Ebene und quer zu ihrer Längsachse, was der üblichen Belastungsrichtung entspricht, nach innen biegen können. Dann können das Außengewinde 3 am Haltebolzen 1 und das Innengewinde 10 des Tragsäulenabschinitts 2 auf der der belasteten Schiene 6 gegenüberliegenden Seite in Richtung der Längsachse der Tragsäule auseinander rutschen und die Tragsäule wird verbogen oder die Verbindung fällt überhaupt auseinander.

Dem kann mit der Ausbildung de/ Gewindebüchse 11 gemäß F i g. 3 begegnet werden. Hierdurch sollen die das Außengewinde 3 tragenden Lappen des Haltebolzens 1 von innen her gestützt und damit ein Ausweichen und Biegen der Lappen nach innen verhindert werden. Zu diesem Zweck weist die Gewindebuchse 11 bei sonst gleichbleibender Ausbildung in einem Abstand von der Stirnseite des Tragsäulenabschnitts 2, der im wesentlichen der Eindringtiefe des Haltebolzens 1 entspricht einen nach innen gerichteten ringförmigen Vorsprung

ίο 12 auf. Der Vorsprung 12 hat auf seiner der Stirnseite des Tragsäulenabschnitts 2 zugewandten Seite eine Rinne 13, deren Lichtweite im wesentlichen der Wandstärke des das Außengewinde 3 tragenden Teils des Haltebolzens 1 entspricht Die Rinne 13 soll so tief sein, daß das Stirnende des eingeschraubten Haltebolzens 1 ihren Boden nicht erreicht. Dagegen soll die Innenwand 14 des eingeschraubten Haltebolzens 1 an der inneren Seitenwand 15 der Rinne 13 anliegen. Dadurch wird ein Biegen des das Außengewinde 3 tragenden Lappens des HalteboLzens 1 nach innen verhindert Um dieses Anliegen der innenseile des Haltebolzens 1 an der inneren Seitenwand 15 der Rinne 13 sicherzustellen, wird vorteilhafterweise das der Stirnseite zugewandte Ende der Innenwand 14 des Haltebolzens 1 abgeschrägt und die innere Seitenwand 15 der Rinne 13 mit entsprechender Schräge ausgebildet Das Ende des Haltebolzens 1 greift also gleichsam als Keil in die Rinne 13 ein.
Notwendig ist diese Sicherung gegen ein Einwänsbiegen der Gewindelappen des Haltebolzens 1 nur dort, wo die Schlitze 4 die Stirnseite des Haltebolzens 1 durchbrechen. Damit aber eine rationelle Standardfabrikation möglich ist und beim Montieren keine besondere Aufmerksamkeit dafür aufgewendet werden muß, welches Ende des Tragrohrabschnitts 2 mit welchem Ende des Haltebolzens 1 verschraubt wird, werden vorteilhafterweise sämtliche Gewindebüchsen 11 mit dem ringförmigen Vorsprung 12 ausgerüstet. Dies bedingt, daß auch die Innenwand 14 des nicht durch Schlitze 4 durchbrochenen Endes des Haltebolzens 1 an ihrem Ende abgeschrägt wird.

Anhand F i g. 4 wird die Festlegung der Schiene 6 mittels Rippe 16 und Kerbe 18 genauer erläutert. Am Ende des Tragsäulenabschnitts 2 springt die Gewindebüchse 11 über das Tragsäulenabschnittsende vor und bildet an dessen Stirnseite eine ringsumlaufende, gegen die Schulter 9 des Haltebolzens 1 gerichtete, in Richtung der Tragsäulenachse vorspringende Rippe 16, die vorzugsweise keilförmigen Querschnitt hat.

Um beim Zusammenschrauben der Teile für die Rippe 16 Platz zu schaffen, ist in der Schulter 9 des anschließenden Haltebolzens 1 eine ringsumlaufende, rinnenförmige Vertiefung 17 angebracht, in welche die Rippe 16 beim Zusammenschrauben eingreift. Die Wand dieser rinnenförmigen Vertiefung 17 muß nicht unbedingt direkten Kontakt mit der Rippe 16 haben. Die Rippe 16 kann frei in den durch die Vertiefung 17 gebildeten Hohlraum hineinragen.

An den langen Schmalseiten der Schiene 6 ist im Bereich der Verjüngung 7 je eine quer zur Längsachse der Schiene verlaufende Kerbe 18 angeordnet. Die Kerben 18 müssen so plaziert sein, daß beim Zusammenschrauben die Rippen 16 darin eingreifen. Mit Vorteil wird der Querschnitt dieser Kerben 18 etwas kleiner gehalten als der Querschnitt der Rippe 16. Dies hat zur Folge, daß die Rippe 16, die ja aus einem härteren Material besteht als die Schiene 6, sich beim Zusammenschrauben noch in die Kerbe 18 einschneidet.

Dadurch wird die Schiene 6 zwischen den zwei ihr zugeordneten Tragsäulenabschnitten 2 festgeklemmt und erhält damit den erwünschten festen, unverrückbaren Sitz im Schlitz 4 des Haltebolzens 1 und die erwünschte waagerechte Ausrichtung. Dies wird auch erreicht, wenn die Breite der Verjüngung 7 der Schiene 6 etwas kleiner als die Breite des Schlitzes 4 ist, wie dies bei Serienherstellung häufig der Fall sein wird.
Bei allen Ausführungsformen sind die Schienen 6 und die Tragsäule bei montierter Verbindung rechtwinklig zueinander ausgerichtet. Die Schienen 6 können am Boden des jeweiligen Schlitzes 4 anliegen. Mindestens das geschlitzte Ende der Haltebolzen 1 ist jeweils mit der Tragsäule verschraubt.

Die Merkmale der verschiedenen beschriebenen Ausführungsformen können kombiniert werden, beispielsweise kann die Verbindung die Merkmale nach F i g. 3 und F i g. 4 gleichzeitig aufweisen.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Winkelverbindang zwischen einer Tragsäule aus Metall und mindestens einer von der Tragsäule fortragenden Schiene aus Metall, wobei die Verbindung einen die Tragsäule fortsetzenden Haltebolzen aufweist, der mit mindestens einem Schlitz zum Einsetzen der Schiene und mindestens an einem Axialende mit einem Gewinde zum Eingriff mit einem entsprechenden Gewinde der Tragsäule versehen ist, und wobei die Schiene bei zusammengebauter Verbindung axial durch Verschrauben des Haltebolzens mit der Tragsäule gegen eine stirnseitige Kontaktfläche an der Tragsäule geklemmt ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Kontaktflache das Ende eines gesondert an der Tragsäule (2) angebrachten Teils (11) aus einem härteren Metall als die zu verbindenden Teile (2, 6) vorgesehen ist, da3 das Ende eine ringförmige Rippe (16), vorzugsweise mit keilförmigem Querschnitt, zum Eingriff in eine passende Kerbe (18) der Schiene (6) aufweist, und daß das gesonderte Teil (U) das Gewinde (10) der Tragsäule (2) besitzt.

2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltebolzen (1) eine die Rippe (16) aufnehmende rinnenförmige Vertiefung (17) aufweist

3. Verbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der gesonderte Teil (11) im Abstand von seinem Ende einen nach innen weisenden ringförmigen Vorsprung (12) aufweist und daß der Vorsprung (12) auf der dem Haltebolzen (1) zugewandten Seite mit einer ringförmigen Rinne (13) versehen ist, in die das Ende des Haltebolzens (1) ragt

4. Verbindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Seitenwand (15) der Rinne (13) im Querschnitt eine Abschrägung aufweist und daß im zusammengebauten Zustand das Ende des Haltebolzens (1) mit einer entsprechenden Abschrägung an der Abschrägung der Rinne (13) anliegt.

5. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei zu verbindenden Teilen (2,6) aus Aluminiumlegierung der gesonderte Teil (11) aus Stahl besteht.