DE19545874A1 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Homopolymerisaten des Ethylenimins - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Homopolymerisaten des EthyleniminsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Her
stellung von Homopolymerisaten des Ethylenimins durch Polymeri
sieren von Ethylenimin in einem Lösemittel in Gegenwart von
Katalysatoren bei Temperaturen von mindestens 80°C.
Polyethylenimin wird durch Polymerisieren von Ethylenimin in
Gegenwart von Säuren, Lewis-Säuren oder Halogenalkanen herge
stellt, vgl. beispielsweise US-A-2,182,306 und US-A-3,203,910.
Die Polymerisation kann beispielsweise in einem Batch-Prozeß
durchgeführt werden, bei dem man Wasser und 1,2-Dichlorethan als
Katalysator vorlegt, auf eine Temperatur von 70 bis 100°C erhitzt
und Ethylenimin unter Rühren des Reaktionsgemisches kontinuier
lich zufügt. Die Polymerisation erfolgt dabei in dem Temperatur
bereich von 70 bis 100°C.
In den Übersichtsartikeln Izv. Akad. Nauk. SSSR, Seriya Khimi
cheskaya, No. 8, 1636-1642 (1971) und Kirk-Othmer Encyclopedia of
Chemical Technology, 4. Auflage, Band 14, 2-40 (1995) wird zusam
menfassend über Herstellverfahren von Polyethylenimin berichtet.
Bei der Polymerisation von Ethylenimin in wäßriger Lösung entste
hen Polyethylenimine, die primäre, sekundäre und tertiäre Stick
stoffatome enthalten. Eine exakte Bestimmung des Verzweigungsgra
des von Polyethyleniminen mit Hilfe der Titration mit Säuren ist
nicht aussagekräftig, weil dabei nur etwa 2/3 des Gesamtstick
stoffs des Polyethylenimins erfaßt wird. Der Gehalt an primären,
sekundären und tertiären Stickstoffatomen in Polyethyleniminen
wird daher zuverlässiger mit Hilfe quantitativer ¹³C-NMR-Spektro
skopie ermittelt, vgl. T. St. Pierre und M. Geckle, J. Macromol.
Sci.-Chem., A22, 877-887 (1985) und ACS Polym. Prepr. Band 22,
128 (1981). Nach diesen Untersuchungen hat handelsübliches Poly
ethylenimin, PEi-18 der Fa. Dow Chemical Company, einen Gehalt
von 38% an primären, 36% an sekundären und 26% an tertiären
Stickstoffatomen. Der Anteil an sekundären Stickstoffatomen kann
als Maß für die relative Änderung der Linearität von Polyethylen
imin herangezogen werden, das unter verschiedenen Reaktions
bedingungen hergestellt worden ist. So besitzt beispielsweise li
neares Polyethylenimin, das keine Verzweigungen aufweist, abgese
hen von den beiden Endgruppen, nur sekundäre Stickstoffatome.
Für technische Anwendungen können Polyethylenimine mit erhöhter
Linearität vorteilhaft sein. Polymerisiert man beispielsweise
Ethylenimin bei tiefen Temperaturen in wäßriger Lösung, z. B. in
dem Temperaturbereich von 0 bis 5°C, so erhält man bei sehr langen
Reaktionszeiten eine Mischung aus linearem und verzweigtem Poly
ethylenimin, vgl. P.A. Geinbitski et al., Vysokomol. Soedin.,
Band A20, 1505 (1978). Polymerisiert man beispielsweise Ethylen
imin in einem Rührkessel in wäßriger Lösung bei einer Temperatur
von 50°C, so kann man einen Anteil an sekundären Stickstoffatomen
im Polyethylenimin von etwa 50% erhalten. Wegen der langen Reak
tionszeiten kommen derart niedrige Temperaturen bei der Polymeri
sation nicht für einen technischen Prozeß in Betracht. Unter
technisch üblichen Bedingungen, z. B. beim Polymerisieren wäßriger
Ethyleniminlösungen bei 90 bis 100°C in einem Rührkessel erhält
man Polyethylenimine mit einem Gehalt an sekundären Stickstoff
atomen von 35 bis 40%. Führt man die Polymerisation unter Druck
bei 130°C in einem Rührkessel durch, so beträgt der Gehalt an se
kundären Stickstoffatomen im Polyethylenimin etwa 36%.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur Herstellung von Polyethyleniminen mit erhöhter Linea
rität zur Verfügung zu stellen. Das Verfahren soll technisch ak
zeptable Raum-Zeit-Ausbeuten aufweisen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Verfahren zur
kontinuierlichen Herstellung von Homopolymerisaten des Ethylen
imins durch Polymerisieren von Ethylenimin in einem Lösemittel in
Gegenwart von Katalysatoren bei Temperaturen von mindestens 80°C,
wenn man die Polymerisation in homogener flüssiger Phase in einem
Rohrreaktor durchführt, bei dem das Verhältnis von Länge zu In
nendurchmesser mindestens 5 und insbesondere mindestens 40 be
trägt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man Polyethylenimine,
die einen Anteil an sekundären Stickstoffatomen von mehr als 40
bis 60% aufweisen und ein Verhältnis Mw/Mn von 1,5 bis 3 haben.
Die erfindungsgemäßen Polyethylenimine weisen vorzugsweise einen
Anteil an sekundären Stickstoffatomen von 45 bis 55% und ein
Verhältnis Mw/Mn von 2,0 bis 2,3 auf.
Wie aus dem Stand der Technik bekannt, wird Ethylenimin in einem
Lösemittel in Gegenwart von Katalysatoren polymerisiert. Als
Lösemittel können die im Stand der Technik angegebenen Lösemittel
verwendet werden, z. B. Wasser, Alkohole mit 1 bis 20 Kohlenstoff
atomen, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Sulfolan oder
Mischungen der genannten Lösemittel. Das in der Technik bevorzugt
eingesetzte Lösemittel ist Wasser. Die Konzentration von Ethylen
imin in der Lösung beträgt beispielsweise 1 bis 50, vorzugsweise
5 bis 40 Gew.-%.
Als Katalysatoren kommen alle im Stand der Technik für die
Polymerisation von Ethylenimin beschriebenen Stoffe in Betracht,
z. B. Säuren wie Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure,
organische Säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure,
Alkylsulfonsäuren, Schwefelsäurehalbester von Alkoholen, sauer
reagierende Verbindungen wie Ammoniumchlorid, andere Ammonium
salze wie Umsetzungsprodukte aus Ethylendiamin und Schwefelsäure,
z. B. im Molverhältnis 2 : 1 oder Umsetzungsprodukte aus Ethylen
diamin und Kohlensäure, z. B. im Molverhältnis 1:1 oder Natrium
hydrogensulfat sowie Lewis-Säuren wie Bortrifluorid. Weitere ge
eignete Katalysatoren sind Alkylierungsmittel wie Alkylhalogenide
wie Methylchlorid, Ethylchlorid, Propylchlorid, Butylchlorid,
Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, 1,2-Dichlor
ethan, Tetrachlorethylen und Tetrachlorethan. Die Katalysatoren
wirken bereits in geringen Mengen. Man kann beispielsweise mit
einem Verhältnis von Ethylenimin zu Katalysator von 1000:1 bis
3 : 1 polymerisieren. Die Polymerisation wird beispielsweise in dem
Temperaturbereich von 80 bis 180, vorzugsweise bei Temperaturen
von 90 bis 160°C durchgeführt.
Gemäß Erfindung erfolgt die Polymerisation kontinuierlich in
einem Rohrreaktor in homogener flüssiger Phase. Man führt dem
Rohrreaktor kontinuierlich eine flüssige Phase zu, die durch Mi
schen der Reaktionskomponenten und des Lösemittels vor dem Ein
tritt in den Reaktor oder am Reaktoreingang hergestellt wird. So
kann man beispielsweise Wasser, Ethylenimin und den Katalysator
aus 3 verschiedenen Dosiervorrichtungen in einen Mischer dosieren
und von da aus kontinuierlich in den Rohrreaktor pumpen. Man kann
jedoch auch eine wäßrige Ethyleniminlösung, die vorzugsweise eine
Temperatur in dem Bereich von 0 bis 5°C hat, mit der erforderli
chen Menge eines Katalysators versetzen und danach kontinuierlich
in den Reaktor pumpen. Die Reaktionslösung kann jedoch auch über
einen statischen Mischer in den Rohrreaktor dosiert werden. Die
Polymerisation erfolgt in homogener flüssiger Phase, d. h. eine
Gasphasenreaktion soll dabei ausgeschlossen werden. Solange die
Polymerisationstemperatur unterhalb der Temperatur des Siede
punkts des Ethylenimins liegt, wird die Bildung einer Gasphase
ausgeschlossen. Eine andere Möglichkeit, um während der Polymeri
sation die Entstehung einer Gasphase zu vermeiden, besteht darin,
den Druck in dem Rohrreaktor zu erhöhen. Die Polymerisation wird
daher bevorzugt unter erhöhtem Druck durchgeführt, z. B. unter
einem Druck von mindestens 1,5 bar. Der Druck im Rohrreaktor
liegt vorzugsweise um mindestens 0,5, insbesondere um mindestens
1 bar oberhalb des Siededrucks der Reaktionsmischung. Beim Poly
merisieren einer wäßrigen Lösung von Ethylenimin bei einer
Temperatur von 130°C wird beispielsweise ein Druck von mindestens
4 bis 7 bar eingestellt. Der Druck kann beispielsweise bis in den
Hochdruckbereich reichen, d. h. bis zu beispielsweise 2000 bar,
jedoch müssen dann die Apparaturen entsprechend ausgelegt sein.
Das Polymerisieren unter so hohen Drücken bringt gegenüber dem
Niederdruckbereich praktisch keine Vorteile. Der Druck kann
beispielsweise 3 bis 200, vorzugsweise 4 bis 60 bar betragen.
Die Polymerisation wird vorzugsweise in einem Rohrreaktor durch
geführt, der mindestens 2 unabhängig voneinander beheizbare Zonen
aufweist. Die Polymerisationsreaktion wird dabei in der ersten
Polymerisationszone initiiert. Hierbei entstehen in einer schnel
len exothermen Reaktion dimeres Ethylenimin und höhere Oligomere.
Wegen der stark exothermen Reaktion wird das Reaktionsgemisch in
der ersten Zone des Reaktors in aller Regel gekühlt, um die Poly
merisationswärme abzuführen. Bei einem Reaktor, der aus 2 Zonen
besteht, die auf eine unterschiedliche Temperatur reguliert wer
den können, wird beispielsweise die erste Polymerisationszone von
1/10 bis 2/3 der Länge des Reaktionsrohres gebildet, woran sich
dann die zweite Reaktionszone anschließt. Bei einer kontinuier
lichen Polymerisation in einem solchen Reaktor beträgt beispiels
weise die Temperatur in der ersten Reaktionszone 80 bis 130°C und
in der daran anschließenden zweiten Zone bis zu 180°C. Vorzugs
weise führt man die Polymerisation in der ersten Zone des Rohr
reaktors bei 90 bis 130°C und in der zweiten Zone bei einer minde
stens 10°C höheren Temperatur durch. Die Polymerisationstemperatur
beträgt in der zweiten Reaktionszone vorzugsweise 140 bis 160°C.
Der Rohrreaktor kann auch aus 3, 4, 5 oder weiteren unabhängig
voneinander beheizbaren oder kühlbaren Segmenten bestehen. Der
Reaktor kann beispielsweise elektrisch, mit Dampf oder mittels
Salzschmelzen beheizt werden. Am Ende des Reaktors wird eine
wäßrige Lösung von Polyethylenimin kontinuierlich ausgeschleust,
wobei die Mengen an dem Reaktor zugeführter Monomerlösung den
Mengen an ausgeschleustem Reaktionsgemisch entsprechen. Das Aus
schleusen kann nicht nur kontinuierlich sondern auch - ebenso wie
das Beschicken des Rohrreaktors - portionsweise erfolgen, z. B. in
Abständen von 2, 10 oder 30 Sekunden. Ein derartiger Betrieb des
Reaktors stellt ebenfalls eine kontinuierliche Arbeitsweise dar.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man Polyethylenimine
mit einem Anteil sekundärer Stickstoffatome von mehr als 40%.
Die Molmasse der Polyethylenimine beträgt beispielsweise 129 bis
2×10⁶ und liegt vorzugsweise in dem Bereich von 430 bis 1×10⁶.
Die erfindungsgemäßen Polyethylenimine haben ein Verhältnis Mw/Mn
von 1,5 bis 3, vorzugsweise 2,0 bis 2,3. Sie weisen eine engere
Molekulargewichtsverteilung auf als Polyethylenimine, die durch
Polymerisieren von Ethylenimin in einem Rührkessel bei 50°C herge
stellt werden. Die relative Molekulargewichtsverteilung der Poly
ethylenimine wurde durch das Mw/Mn-Verhältnis aus der wäßrigen
Gelpermeationschromatographie (GPC) von Polyethyleniminen bezogen
auf einen Pullulan-Standard der Fa. PL-Gel ermittelt.
Die so hergestellten Polyethylenimine können für sämtliche bisher
bekannten Anwendungen von Polyethyleniminen eingesetzt werden,
z. B. bei der Herstellung von Papier Prozeßchemikalien, Ölfeldche
mikalien, Komplexbildnern, Haftvermittlern, Flockungsmitteln,
Galvanochemikalien und Kraftstoffadditiven.
Die ¹³C-NMR-Messungen zur Bestimmung des Verzweigungsgrades der
Polyethylenimine wurde gemäß den Angaben von T. St. Pierre und M.
Geckle, ACS Polym. Prepr., Band 22, 128 (1981) und G.M. Kukovkin
et al., Europ. Polym. J., 9, 559 (1973) durchgeführt. Die Poly
ethylenimine wurden vor der Messung im Verhältnis 1 : 1 mit D₂O ver
dünnt. Bei den ¹³C-NMR-Messungen an Polyethyleniminen wurde die
Relaxationswartezeit zur Einhaltung quantitativer Meßbedingungen
zwischen den 90° Meßimpulsen bei 10 sec gehalten. Um Intensitäts
verfälschungen durch NOE-Effekte zu vermeiden, wurde der Proto
nenbreitbandentkoppler nur während der Akquisitionszeit einge
schaltet (invers-gated).
Die Polymerisation wurde in einem Rohrreaktor aus Druckglas
durchgeführt, der eine Länge von 14 m und einen Innendurchmesser
von 3 mm hatte. Der Rohrreaktor bestand aus zwei unabhängig von
einander beheizbaren Zonen, von denen die erste Zone 2/3 und die
zweite Zone 1/3 der Rohrlänge betrug. In einer Mischkammer
stellte man eine auf 5°C gekühlte Reaktionslösung her, indem man
eine 25%ige wäßrige Ethyleniminlösung mit einer Dosier
geschwindigkeit von 344 g/h (2 mol/h Ethylenimin) und eine
Katalysatorlösung aus 12 g (0,2 mol) Ethylendiamin und 9,8 g
(0,1 mol) Schwefelsäure in 288,2 g Wasser mit einer Dosier
geschwindigkeit von 31 g/h einbrachte. In dem Maße, wie die Reak
tionspartner in die Mischzone dosiert wurden, wurden sie aus der
Mischzone in den Reaktor dosiert. Am Ende des Reaktors wurde die
gleiche Menge an Reaktionslösung ausgetragen. Der Druck am
Reaktorausgang wurde auf 5 bar geregelt. Die Temperatur des Reak
tionsgemisches betrug in der ersten Reaktionszone 110°C und in der
zweiten Zone 140°C. Die Verweilzeit des Reaktionsgemisches betrug
16 min. Nach einem Durchlauf von 3 Reaktorfüllungen zur Ein
stellung stationärer Bedingungen wurde eine Probe genommen und
analysiert. Mit Hilfe der ¹³C-NMR-Spektroskopie wurde ein
Verhältnis von primären zu sekundären zu tertiären Stickstoff
atomen von 1 : 1,78 : 0,85 ermittelt. Der Anteil an sekundären Stick
stoffatomen im Polymerisat betrug 49%. Das Verhältnis Mw/Mn be
trug 2,2.
Beispiel 1 wurde mit den Ausnahmen wiederholt, daß man in der er
sten Reaktionszone eine Temperatur von 130°C und in der zweiten
Reaktionszone eine Temperatur von 140°C einstellte. Man erhielt
ein Polyethylenimin, bei dem das Verhältnis von primären zu se
kundären zu tertiären Stickstoffatomen 1 : 1,69 : 0,81 betrug. Der
Anteil an sekundären Stickstoffatomen lag bei 48%. Das
Verhältnis von Mw/Mn betrug 2,0.
Beispiel 1 wurde mit den Ausnahmen wiederholt, daß man in der er
sten Reaktionszone eine Temperatur von 90°C und in der zweiten
Reaktionszone eine Temperatur von 120°C einstellte und die Dosier
geschwindigkeit der 25%igen Ethyleniminlösung auf 172 g/h und
die der Katalysatorlösung auf 15,5 g/h einstellte. Die Verweil
zeit des Reaktionsgemisches im Reaktor betrug dadurch 32 Minuten.
Man erhielt ein Polyethylenimin mit einem Verhältnis von primären
zu sekundären zu tertiären Stickstoffatomen von 1 : 1,77 : 0,85. Der
Anteil an sekundären Stickstoffatomen betrug 48%. Das Verhältnis
von Mw/Mn betrug 2,2.
Beispiel 1 wurde mit den Ausnahmen wiederholt, daß man die
Temperatur in der ersten Heizzone auf 130°C, in der zweiten Heiz
zone auf 160°C einregulierte und die 25%ige wäßrige Ethylenimin
lösung mit einer Geschwindigkeit von 172 g/h (1 mol/h Ethylen
imin) und eine Katalysatorlösung von 1,2 g (0,02 mol) Ethylen
diamin und 0,88 g (0,02 mol) Kohlendioxid in 307,9 g Wasser mit
einer Dosiergeschwindigkeit von 15,5 g/h zudosierte. Die Verweil
zeit des Reaktionsgemisches im Rohrreaktor betrug 32 Minuten. Man
erhielt ein Polyethylenimin, bei dem das Verhältnis von primären
zu sekundären zu tertiären Stickstoffatomen 1 : 1,66 : 0,83 betrug.
Der Anteil an sekundären Stickstoffatomen lag bei 48%. Das
Verhältnis von Mw/Mn betrug 2,3.
In einem 500 ml fassenden Polymerisationsgefäß aus Glas wurden
1,2 g (0,02 mol) Ethylendiamin, 1,0 g (0,01 mol) Schwefelsäure
und 29 g Wasser vorgelegt. Die Mischung wurde anschließend er
wärmt. Bei einer Temperatur von 50°C gab man unter Einhaltung der
Reaktionstemperatur 86 g (2 mol) Ethylenimin in 57 g Wasser in
nerhalb von 40 Minuten zu und rührte das Reaktionsgemisch bei 50°C
bis zur vollständigen Umsetzung des Ethylenimins. Die Reaktions
zeit betrug 138 Stunden. Das Polyethylenimin hatte ein Verhältnis
von primären zu sekundären zu tertiären Stickstoffatomen
1 : 1,74 : 0,52. Der Anteil an sekundären Stickstoffatomen betrug
50%. Das Verhältnis Mw/Mn betrug 3,8.
In einem 500 ml fassenden Polymerisationsgefäß aus Glas, das mit
einem Rührer versehen war, wurden 1,2 g (0,02 mol) Ethylendiamin,
1,0 g (0,01 mol) Schwefelsäure und 29 g Wasser vorgelegt. Die
Katalysatorlösung wurde auf eine Temperatur von 90°C erhitzt.
Unter Einhaltung einer Reaktionstemperatur von 90°C gab man 86 g
(2 mol) Ethylenimin in 57 g Wasser unter Rühren zur Vorlage und
rührte anschließend das Gemisch bis zur vollständigen Umsetzung
8 h bei einer Temperatur von 90°C. Man erhielt ein Polyethylenimin
bei dem das Verhältnis von primären zu sekundären zu tertiären
Stickstoffatomen 1 : 1,05 : 0,75 betrug. Der Anteil an sekundären
Stickstoffatomen im Polymerisat lag bei 38%.
In einem Glasautoklaven, der mit einem Rührer ausgestattet ist
und ein Fassungsvermögen von 100 ml hatte, legte man 0,35 g
(0,0035 mol) Schwefelsäure und 0,42 g (0,007 mol) Ethylendiamin
im 10 ml Wasser vor. Die Lösung wurde auf 130°C erwärmt. Man do
sierte 50,2 g einer 60%igen Ethyleniminlösung zu, wobei man die
Reaktionstemperatur auf 130°C einregulierte. Danach wurde das Re
aktionsgemisch noch 2 Stunden bei 130°C gerührt. Man erhielt ein
Polyethylenimin, bei dem das Verhältnis von primären : sekundä
ren : tertiären Stickstoffatomen 1 : 1,01 : 0,8 betrug. Der Anteil an
sekundären Stickstoffatomen lag bei 36%.
Claims (9)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Homopoly
merisaten des Ethylenimins durch Polymerisieren von Ethylen
imin in einem Lösemittel in Gegenwart von Katalysatoren bei
Temperaturen von mindestens 80°C, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Polymerisation in homogener flüssiger Phase in einem
Rohrreaktor durchführt, bei dem das Verhältnis von Länge zu
Innendurchmesser mindestens 5 beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Polymerisation in einem Rohrreaktor durchführt, bei dem
das Verhältnis von Länge zu Innendurchmesser mindestens 20
beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Polymerisation in einem Rohrreaktor durchführt, bei dem
das Verhältnis von Länge zu Innendurchmesser mindestens 40
beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Polymerisation unter einem Druck von
mindestens 1,5 bar durchführt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Polymerisation in einem Rohrreaktor
durchführt, der mindestens 2 unabhängig voneinander beheiz
bare Zonen aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Polymerisation in der ersten Zone des Rohrreaktors, in
die die Reaktionspartner kontinuierlich dosiert werden, bei
Temperaturen von 80 bis 130°C und in einer daran anschließen
den zweiten Zone bei Temperaturen bis zu 180°C durchführt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Polymerisation in der ersten Zone des Rohrreaktors bei 90
bis 130°C und in der zweiten Zone bei einer mindestens 10°C
höheren Temperatur durchführt.
8. Polyethylenimine, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach einem
der Ansprüche 1 bis 7 erhältlich sind, einen Anteil an sekun
dären Stickstoffatomen von mehr als 40 bis 60% aufweisen und
ein Verhältnis Mw/Mn von 1,5 bis 3 haben.
9. Polyethylenimine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
sie einen Anteil an sekundären Stickstoffatomen von 45 bis
55% und ein Verhältnis Mw/Mn von 2,0 bis 2,3 haben.
Priority Applications (5)
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Publications (1)
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