DE19543843A1 - Verfahren zur Aktualisierung der Software in einem mikrocomputergestützten Telefon - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aktualisierung der Software in einem mikrocomputergestützten Telefon gemäß Gat­ tungsbegriff des Patentanspruchs 1.

Die sich rasch entwickelnde Telefontechnik, vor allem Mobiltele­ fontechnik, erfordert eine gelegentliche Aktualisierung der in einem derartigen Telefon gespeicherten Software. Viele Mobilte­ lefonanbieter verlangen von einem Benutzer, daß er zur Aktuali­ sierung der Software sein Mobiltelefon zu einer Kundendienst­ stelle bringt. Dies ist jedoch ziemlich unpraktisch, vor allem wenn sich die Kundendienststelle weit entfernt befindet. Ande­ rerseits ist es auch unbequem für die Kundendienststelle, da sie über Techniker und Ausrüstungen für die Durchführung solcher Ak­ tualisierungen verfügen muß.

Zur Lösung dieser Probleme wurden bereits verschiedene Aktuali­ sierungstechniken angegeben. Die US-PS 5,418,837 (Johansson et al.) beschreibt ein Verfahren, welches eine SUM-(= Software-Up­ grading-Module-)Karte für derartige Aktualisierungen verwendet. Die SUM-Karte wird von einem SIM-(= Subscriber-Identity-Module-) Kartenleser gelesen, der sich in einigen Mobiltelefonen, wie zum Beispiel GSM-(= Global-System-For-Mobile-Communications-)Termi­ nals, befindet. Obgleich es für den Benutzer damit möglich ist, sein Mobiltelefon mittels der SUM-Karte zu aktualisieren, an­ statt dafür eine Kundendienststelle aufsuchen zu müssen, hat diese Technik doch einige Nachteile. Zunächst verlangt die Be­ schaffung einer korrekten SUM-Karte für seine Bedürfnisse von dem Benutzer Zeit und Mühe. Sodann muß sich der Benutzer, falls die erhaltene SUM-Karte inkorrekt ist oder er seine Optionen für die Aktualisierung seines Mobiltelefons ändert, eine andere SUM-Karte beschaffen, um den Vorgang zu beenden.

Eine andere Technik, wie sie in der US-PS 5,430,877 (Naylor) an­ gegeben ist, gestattet es, mittels eines Mobiltelefons ein oder mehrere über eine unmittelbare Partner-zu-Partner-Verbindung da­ mit verbundene weitere Mobiltelefone zu aktualisieren, sofern es selbst eine Software mit höherer Versionsnummer aufweist. Um dieses Verfahren anwenden zu können, muß der Benutzer aber zu­ nächst einmal ein Mobiltelefon finden, welches eine Software mit höherer Versionsnummer hat. Dies ist sehr unpraktisch, wenn ihm kein entsprechender Telefonteilnehmer bekannt ist. Dazu noch müssen sämtliche verbundenen Mobiltelefone miteinander kompati­ bel sein, um das Verfahren anwenden zu können.

Auf diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Aktualisierungsverfahren für Telefone gemäß Gattungsbegriff des Anspruchs 1 anzugeben, welches den Benutzer einer Mitwirkung hierzu weitgehend entbindet.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Pa­ tentanspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche geben darüberhinaus­ gehend vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten an.

Das betreffende Verfahren sieht vor, daß das Telefon zunächst eine Telekommunikationsverbindung mit einem Computersystem her­ stellt und dem Computersystem eine Strukturtabelle übermittelt. Das Computersystem erstellt daraufhin ein Aktualisierungspaket entsprechend der empfangenen Strukturtabelle und überträgt die­ ses zurück zu dem Telefon. Das Aktualisierungspaket findet dort dazu Verwendung, die Software des Telefons zu aktualisieren, wo­ bei es zunächst noch zwecks Prüfung in einem Speicher des Tele­ fons zwischengespeichert werden kann.

Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen genauer beschrieben. Dabei zeigt

Fig. 1 ein Blockschaltbild eines entsprechenden Mobiltelefons und eines über ein Telekommunikationsnetz damit verbundenen Com­ putersystems.

Fig. 2 eine schematische Darstellung der in dem Telefon gespei­ cherten Software einschließlich einer Strukturtabelle.

Fig. 3 einen Speicherzuordnungsplan, der in dem nicht flüchtigen Speicher des Telefons gespeicherte Softwaremodule zeigt, und

Fig. 4 ein Flußdiagramm, welches den Verfahrensablauf bei der Aktualisierung der Software eines Mobiltelefons wiedergibt.

Gemäß Fig. 1 ist mit einem Mobiltelefon 10 über ein Telekommuni­ kationsnetz 11 ein Computersystem 12 verbunden. Das Telekom­ munikationsnetz 11 ist ein Mobiltelefonnetz. Das Mobiltelefon 10 enthält eine Zentralprozessoreinheit (CPU) 101, eine Anzeige­ einheit 102 zur Anzeige einfacher Mitteilungen an den Benutzer des Telefons 10, einen nichtflüchtigen Speicher 103, wie er bei­ spielsweise unter der Bezeichnung FLASH EPROM bekannt ist, zur Softwarespeicherung für die Zentralprozessoreinheit 101, einen flüchtigen Speicher 104, wie zum Beispiel einen Speicher für wahlfreien Zugriff (RAN), für die Ausführung des in der Software enthaltenen Programms oder für die Aktualisierung der Software, ein Tastenfeld 105 zur Eingabe von Telefonnummern oder Steuer­ codes seitens des Benutzers, eine Sende-/Empfangs-Einheit 106 für die Kommunikation mit dem Telekommunikationsnetz 11 sowie einen von der Zentralprozessoreinheit 101 steuerbaren Haupt­ schalter 107.

Das Computersystem 12 ist zwecks Softwareaktualisierung an das Telekommunikationsnetz 11 angeschlossen. Es enthält eine Sende-/ Empfangs-Einheit 121 für die Kommunikation mit dem Netz 11, eine Zentralprozessoreinheit (CPU) 122 sowie, damit verbunden, einen flüchtigen Speicher 123 und eine Festplatte 124 zur Abwicklung des Aktualisierungsvorganges.

Fig. 2 zeigt schematisch die in dem nichtflüchtigen Speicher 103 des Mobiltelefons 10 gespeicherte Software 20. Die Software 20 enthält mehrere Module wie zum Beispiel den OS-(= Operating- System-)Modul 21, Funktionsmodule 22 und eine Strukturtabelle 23. Die Funktionsmodule 22 enthalten Kommunikationsmodule für die Kommunikation mit Basisstationen des Telefonnetzes 11 ver­ mittels eines von einem bestimmten Mobiltelefonnetz, wie zum Beispiel einem GSM-Netz, definierten Protokolls und ebenso spe­ zielle Programmodule (feature moduls) für die Durchführung be­ stimmter Funktionen oder Programmpunkte an einem bestimmten Te­ lefon 10, wie zum Beispiel eine Kurzansage, eine Anrufbeantwor­ tungsfunktion und dergl. Der OS-Modul 21 bildet ein Realzeit-Be­ triebssystem für die Steuerung der Operationen aller Module 22 und ebenso für die Aktualisierung der Software 20. Er kann in einen Aktualisierungsmodus umgeschaltet werden für die Aktuali­ sierung sämtlicher Module der Software 20.

Die Strukturtabelle 23 enthält die gesamte Strukturinformation der Software 20, wie zum Beispiel die Versionsnummer der Soft­ ware 20 und des OS-Moduls 21, die Versionsnummer und spezielle Parameter eines jeden Funktionsmoduls 22, die Hardwarestruktur­ daten des Telefons 10, wie zum Beispiel die Speichergröße und die Art der Zentralprozessoreinheit 101, des Tastenfelds 105 und der Anzeigeeinheit 102. Diese Strukturtabelle 23 wird an das Computersystem 12 übertragen zur Festlegung dessen, wie die Software 20 zu aktualisieren ist. Die in der Strukturtabelle 23 enthaltene Informationen können je nach der Art des von dem Com­ putersystem 12 gebotenen Aktualisierungsdienstes verändert wer­ den.

Der Speicherzuordnungsplan nach Fig. 3 zeigt, in welcher Weise die Module 21 und 22 in dem nichtflüchtigen Speicher 103 gespei­ chert sind. Jeder der Module 21, 22 und 23 ist in einem eigenen Speicherschlitz 31 des Speichers 103 gespeichert, wobei ihm je­ weils ein gewisser zusätzlicher Speicherraum für die spätere Ak­ tualisierung zugeordnet ist. Eine Adressentabelle, die einen Teil der Strukturtabelle 23 bildet, dient dazu, die Adressen der vorbestimmten Speicherschlitze 31 festzuhalten. Bei der Aktuali­ sierung eines vorhandenen Moduls wird in dem gleichen Speicher­ schlitz ein neuer Modul abgespeichert, wobei mit derselben An­ fangsadresse begonnen wird. Da ein jeder Speicherschlitz 31 zu­ sätzlichen Speicherraum aufweist, bildet eine Größenabweichung des neuen Moduls kein Problem, solange dessen Größe nicht über den verfügbaren Speicherraum des betreffenden Speicherschlitzes 31 hinausgeht.

Diese Speicherweise gestattet es, einen jeden vorhandenen Modul getrennt zu aktualisieren,und vermeidet so eine komplizierte Speicherordnung oder Speicherumordnungsprobleme in dem Speicher 103. Entsprechend kann der OS-Modul 21 verhältnismäßig einfach sein. Des weiteren wird für die Aktualisierung der gesamten Software 20 kein großer flüchtiger Speicher 104 benötigt, da ja jeweils nur wenige Module zu aktualisieren sein werden. Für die meisten Aktualisierungsvorgänge wird es genügen, wenn der Spei­ cher 104 groß genug ist, drei bis fünf Module aufzunehmen. Dane­ ben ist die Zeit für die Modulübertagung vom Computersystem 12 zu dem Telefon 10 gering.

Fig. 4 gibt einen Aktualisierungsvorgang 40 für die Aktualisie­ rung der Software 20 des Mobiltelefons 10 wieder, der vom Be­ nutzer des Telefons 10 ausgelöst wird. Der Aktualisierungsvor­ gang 40 weist folgende Schritte auf:
Schritt 401 Versetzen des OS-Moduls 21 der Software 20 in einen Aktualisierungsmodus
Schritt 402 Eintasten der Telefonnummer des Computersystems 12 zur Herstellung einer Telekommunikationsverbindung mit dem Computersystem 12 über das Telekommunika­ tionsnetz 11; ist das Netz 11 ein GSM-Netz für die Inanspruchnahme eines Datendienstes seitens einer nahegelegenen Basisstation des Netzes 11, die dar­ aufhin zwischen Telefon 10 und Computersystem 12 eine Folgeinformation in Gestalt digitaler Daten überträgt, so erfolgt seitens des OS-Moduls 21 ein Datenabruf
Schritt 403 den Benutzer einen Optionscode zur Angabe einer Aktualisierungsoption eingeben lassen
Schritt 404 Übertragen der Strukturtabelle 23 und (sofern ein­ gegeben) des Benutzeroptionscodes an das Computer­ system 12
Schritt 405 auf den Empfang der Strukturtabelle 23 aus dem Te­ lefon 10 hin erstellt das Computersystem 12 ein Aktualisierungspaket mit neuen Modulen und einer neuen Strukturtabelle und überträgt diese an das Telefon 10
Schritt 406 Speichern des Aktualisierungspakets in dem flüch­ tigen Speicher 104
Schritt 407 Prüfen des empfangenen Aktualisierungspakets
Schritt 408 Sperren des Hauptschalters 107 zur Verhinderung einer Unterbrechung durch den Benutzer während des folgenden Aktualisierungsschrittes (die dabei sowohl die Software 20 als auch das in dem flüch­ tigen Speicher 104 gespeicherte Aktualisierungspa­ ket zerstören könnte)
Schritt 409 Aktualisieren der Software 20 durch Abspeichern der neuen Module und der neuen Strukturtabelle aus dem Aktualisierungspaket in den einzelnen entsprechen­ den Speicherschlitzen 31
Schritt 410 Freigeben des Hauptschalters 107.

Claims (11)

1. Verfahren zur Aktualisierung der Software (20) eines mikrocomputergestützten Telefons (10), das eine Zentralprozes­ soreinheit (101), einen flüchtigen Speicher (104) für die Pro­ grammausführung und einen nichtflüchtigen Speicher (103) auf­ weist, in dem die Software (20) gespeichert ist, wobei die Soft­ ware (20) mehrere Module (21, 22) aufweist, dadurch gekennzeich­ net, daß das Verfahren mittels eines entfernt angeordneten Com­ putersystems (12) über ein Telekommunikationsnetzwerk (11) aus­ geführt wird, wobei die in dem nichtflüchtigen Speicher (103) gespeicherte Software (20) des weiteren eine Strukturtabelle (23) mit zumindest einer Versionsnummer bezüglich der Software (20) aufweist, die Software (20) von einem normalen Betriebsmo­ dus in einen Aktualisierungsmodus zum Aktualisieren der Software (20) umschaltbar ist und das Verfahren folgende Verfahrens­ schritte aufweist:

• - Versetzen der Software (20) in einen Aktualisierungsmodus,
• - Herstellen einer Telekommunikationsverbindung zu dem Computer­ system (12)
• - Übertragen der Strukturtabelle (23) an das Computersystem (12),
• - Erstellen und Übertragen eines Aktualisierungspakets mit neuen Modulen und einer neuen Strukturtabelle entsprechend der emp­ fangenen Strukturtabelle (23) durch das Computersystem (12) und
• - Aktualisieren der vorhandenen Module (21, 22) und der Struk­ turtabelle (23) der Software (20) vermittels der neuen Module und der neuen Strukturtabelle aus dem Aktualisierungspaket.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Modul (21, 22) der Software (20) in einem vorbestimmten Speicherschlitz (31) des nichtflüchtigen Speichers (103) mit zu­ sätzlichem Speicherraum für die spätere Aktualisierung gespei­ chert und jeder in Betracht kommende Modul dadurch aktualisiert wird, daß in demselben Speicherschlitz (31) ein entsprechender neuer Modul abgespeichert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Strukturtabelle (23) eine Versionsnummer für einen jeden Mo­ dul (21, 22) der Software (20) enthält.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich­ net, daß die Strukturtabelle (23) des weiteren eine Adressenta­ belle zum Aufzeichnen der Adressen der vorbestimmten Speicher­ schlitze (31) aufweist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Strukturtabelle (23) des weiteren Hardwarestrukturdaten des Telefons (10) enthält.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß das Aktualisierungspaket vor dem Aktualisierungsschritt in dem flüchtigen Speicher (104) zwischengespeichert wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Telefon (10) einen von der Zentralprozessoreinheit (101) steuerbaren Hauptschalter (107) aufweist, der während des Aktua­ lisierungsschritts gesperrt wird, um eine Unterbrechung des Ak­ tualisierungsschritts durch den Benutzer zu verhindern.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß es des weiteren einen Verfahrens­ schritt zum Eintasten eines Benutzeroptionscodes vor dem Über­ tragungsschritt aufweist, der es dem Benutzer ermöglicht, eine Aktualisierungsoption einzugeben.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Benutzeroptionscode nach Zustandekommen der Telekommunika­ tionsverbindung zusammen mit der Strukturtabelle (23) an das Computersystem (12) übertragen wird.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß das Telefon (10) ein Mobiltelefon und das Telekommunikationsnetz (11) ein Mobiltelefonnetz ist.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Mobiltelefonnetz ein GSM-Netz ist.