DE19537808A1 - Radlagerung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Radlagerung nach dem Oberbegriff des An­ spruchs 1.

Kraftfahrzeug-Radlagerungen dieser Art sind z. B. aus der Firmendruckschrift Publ. Nr. WL 05119 DA der Anmelderin bekannt. Die Wälzlager sind in einen Radflansch eingebaut, an dem die Radfelge und/oder die Bremsscheibe befe­ stigt ist. In manchen Fällen ist der Radflansch auch in das Wälzlager integriert. Gemeinsam ist bei allen gängigen Radlagerungen die topfförmige Ausbildung der Bremsscheibe, welche am Radflansch angeschraubt ist und die Lagerung umgreift (siehe z. B. DE 38 16 415 A1, DE 31 15 740 C2 oder DE-AS 25 05 081).

Aus der FR-PS 29 39 902 ist auch eine Radlagerung bekannt, bei der auf der einen Seite des Radflansches die Radfelge und auf der anderen Seite die Bremsscheibe befestigt ist. Bei dieser Konstruktion gestaltet sich die Brems­ scheibe etwas einfacher, wobei die Topfform jedoch nach wie vor gegeben ist. Wünschenswert wäre aus Herstellungs- und Kostengründen eine ebene Bremsscheibe. In vielen Fällen ist auch eine "schwimmend" also nicht starr an­ geordnete Bremsscheibe gewünscht, um den Bremsbelagverschleiß ausglei­ chen zu können. Schließlich muß auch für eine ausreichende Belüftung der Bremsscheibe gesorgt werden, um die beim Bremsen auftretende Reibungs­ wärme abführen zu können.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Radlagerung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß sie eine einfache - auch schwimmende - Gestaltung der Bremsscheibe ermöglicht, eine ausreichende Belüftung der Bremsscheibe ge­ stattet und wenig Bauraum und Gewicht benötigt.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den im kennzeichnenden Teil des An­ spruchs 1 angegebenen Merkmalen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2-12 angegeben.

Durch die Ausbildung des Radflansches mit zwei axial zueinander parallel ver­ setzten Befestigungsebenen, die sich in Umfangsrichtung betrachtet abwech­ seln und jeweils Befestigungsmöglichkeiten für die Bremsscheibe und/oder die Radfelge bieten, ist eine ebene Bremsscheibenkonstruktion möglich. Die Aus­ führung des Radflansches als Schmiedeteil (bei Leichtmetallausführung ent­ sprechend als Guß- oder Druckgußteil) ergibt eine kostengünstige Bauweise der Radlagerung.

Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Radlagerung.

Fig. 2 zeigt perspektivisch einen Radflansch mit den axial versetzten Bereichen.

Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt einer Draufsicht in Pfeilrichtung von Fig. 1.

Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt einer Draufsicht in Pfeilrichtung von Fig. 1 bei einer Variante mit schwimmender Anordnung der Brems­ scheibe.

Fig. 5 zeigt perspektivisch einen Radflansch mit Bremsscheibe bei einer Variante mit axial schwimmender und eine radiale Ausdehnbarkeit zulassende Anordnung der Bremsscheibe.

Fig. 6 zeigt perspektivisch einen Radflansch der mit dem Lageraußen­ ring integriert ist (2. Generation).

In Fig. 1 ist der einteilige Lageraußenring des zweireihigen Wälzlagers mit 1 bezeichnet. Er ist mit einem integrierten Flansch 2 versehen, mit der die Rad­ lagerung am Fahrzeug befestigt ist. Die Kugeln 3 sind in Käfigen 4 gehalten und stützen sich über zwei Innenringe 5 und 6 auf dem Radflansch 7 ab. Zur axialen Sicherung sind die Innenringe 5 und 6 formschlüssig durch einen plastisch verformten Bund 8 auf dem Radflansch befestigt. Zur Drehzahlerfas­ sung z. B. für Antiblockierregelung sind noch eine sich mit dem Innenring 5 drehende Impulsgeberbüchse 9 und ein den Sensor aufnehmendes am Au­ ßenring 2 stehend angeordnetes Sensorgehäuse 10 vorgesehen.

Erfindungsgemäß ist der Radflansch 7 so ausgebildet, daß er zwei zueinander parallel versetzte Bereiche 11 und 12 aufweist, die sich in Umfangsrichtung betrachtet abwechseln und jeweils Befestigungsmöglichkeiten für die Brems­ scheibe 13 und die Radfelge 14 besitzen. Die Bremsscheibe 13 kann dadurch als einfaches ebenes Teil ausgebildet sein.

Wie aus Fig. 2 und 3 zu ersehen ist, ergeben sich durch die mäanderförmige bzw. sternförmige Ausgestaltung des Radflansches 7 Freiräume 16, die vorteil­ haft zur Kühlung der Bremsscheibe 13 und zur Wärmeabfuhr (Oberflächenvergrößerung) dienen.

Bei der Variante nach Fig. 4 ist die Bremsscheibe 13 mit Spiel am Bereich 11 des Radflansches 7 befestigt. Dazu kann z. B. ein Niet 17 vorgesehen sein, dessen Nietkopfabstand größer ist, als die Dicke der Bremsscheibe 13, so daß die derart schwimmend angeordnete Bremsscheibe 13 den Verschleiß des Bremsbelages ausgleichen kann.

Bei einer Variante nach Fig. 5 ist die Bremsscheibe 13 nicht nur mit axialem Spiel schwimmend am Radflansch 7 befestigt, sondern zusätzlich auch radial mit spiel festgelegt, so daß eine radiale Ausdehnbarkeit z. B. bei Erwärmung im Betrieb ermöglicht wird. Dazu sind die Aufnahmebohrungen für die Nieten 17 als halbe Bohrungen ausgeführt, die nach innen offen sind und so eine radiale Ausdehnung zulassen, in Umfangsrichtung aber die Bremskräfte übertragen können.

Auch bei einer Ausführung nach Fig. 6 sind die Befestigungsabschnitte 11 und 12 in Umfangsrichtung gesehen abwechselnd angeordnet und mit dem Lageraußenring 1 integriert (2. Generation).

Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Radlagerung begrenzt. So können z. B. anstelle der zweireihigen Kugellager auch zwei Kegelrollenlager verwen­ det werden oder Radlager der 3. und 4. Generation eingesetzt werden, wobei je nach Anwendungsfall auch der Radflansch am Außenring angeordnet sein kann.

Claims (12)

1. Radlagerung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit mindestens einem Wälzlager und mit diesem verbundenen oder integrierten Radflansch zum Befestigen der Radfelge und/oder Bremsscheibe, dadurch gekennzeich­ net, daß der Radflansch (7) zwei axial zueinander parallel versetzte Be­ reiche (11, 12) aufweist, die sich in Umfangsrichtung betrachtet abwech­ seln und jeweils Befestigungsmöglichkeiten für die Bremsscheibe (13) oder die Radfelge (14) besitzen.

2. Radlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rad­ flansch (7) mäanderförmig ausgebildet ist.

3. Radlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rad­ flansch (7) sternförmig ausgebildet ist.

4. Radlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die versetz­ ten Bereiche (11, 12) durch Einpressungen gebildet sind.

5. Radlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befesti­ gungsmöglichkeiten Bohrungen sind.

6. Radlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befesti­ gungsmöglichkeiten Gewindebolzen oder Nieten (17) bzw. Stifte sind.

7. Radlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rad­ flansch (7) als Schmiedeteil ausgebildet ist.

8. Radlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wälzla­ gerung (2, 3, 4, 5, 6) als zweireihiges Kugellager ausgebildet ist, und min­ destens ein Innenring (5) auf einem am Radflansch (7) angeordneten Ab­ satz durch eine plastische Verformung (Wälznieten) erzeugte form­ schlüssige Verbindung befestigt ist.

9. Radlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brems­ scheibe (13) schwimmend am Radflansch (7) befestigt ist.

10. Radlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brems­ scheibe (13) mit axialem Spiel z. B. durch Niete (17) am Radflansch (7) befestigt ist.

11. Radlagerung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsscheibe (13) mit axialem Spiel und mit einer eine radiale Ausdeh­ nung zulassenden Anordnung am Radflansch (7) befestigt ist.

12. Radlagerung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zur eine radiale Ausdehnung zulassenden Anordnung die Bremsscheibe (13) mit halbkreisförmigen nach innen offenen Aufnahmebohrungen für die Ge­ windebolzen oder Nieten (17) bzw. Stifte versehen ist.