DE19536526A1 - Empfängerarchitektur zum Empfangen von winkelmodulierten/-getasteten Trägersignalen unterschiedlicher Frequenz - Google Patents
Empfängerarchitektur zum Empfangen von winkelmodulierten/-getasteten Trägersignalen unterschiedlicher FrequenzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Empfängerarchitektur zum Empfan
gen von winkelmodulierten/-getasteten Trägersignalen unter
schiedlicher Frequenz gemäß dem Oberbegriff des Patentanspru
ches 1.
Empfängerarchitekturen der vorstehend bezeichneten Art werden
in der Nachrichtentechnik überall dort eingesetzt, wo ein als
Träger dienendes, durch Modulation mit einem die zu übertra
gende Information enthaltendes analoges oder digitales NF-Si
gnal verbundenes HF-Signal durch Demodulation wieder aufbe
reitet wird. In Abhängigkeit von der Verwendung eines analo
gen oder des digitalen NF-Signals unterscheidet man zwischen
einer anlogen oder digitalen Modulations- bzw. Demodulations
art. Zur Unterscheidung der beiden Arten wird für die digita
len Modulation bzw. Demodulation der Begriff "Tastung" ver
wendet.
Für jede Modulations- bzw. Demodulationsart (analog oder di
gital) gibt es jeweils verschiedene Modulations- bzw. Demodu
lationsformen. Man unterscheidet dabei zwischen einer Ampli
tuden-, Frequenz- und Phasenmodulation bzw. Amplituden-, Fre
quenz- und Phasendemodulation. Darüber hinaus gibt es insbe
sondere bei der digitalen Modulations- bzw. Demodulationsart
zahlreiche Derivate zu den vorstehend genannten Modulations
bzw. Demodulationsformen (z. B. GFSK, GMSK, etc.). Die Fre
quenz- und Phasenmodulation bzw. Frequenz- und Phasendemodu
lation wird auch als Winkelmodulation bzw. -demodulation be
zeichnet.
Die vorstehenden Ausführungen beziehen sich auf ein einzelnes
zu modulierendes bzw. demodulierendes HF-Signal, das für die
Nachrichtenübertragung in einem Nachrichtensystem, z. B. einem
Mobilfunksystem oder Schnurlos-Telekommunikationssystem, ei
nem begrenzten Teilnehmerkreis zur Verfügung steht.
Um den Teilnehmerkreis zu erhöhen, wird die Anzahl der Dimen
sionen für die analoge oder digitale Modulation bzw. Demodu
lation erhöht. Dazu werden vorzugsweise der Zeit- und/oder
Frequenzbereich ausgenutzt. Alternativ dazu ist es auch mög
lich, den durch den Zeit- und Frequenzbereich definierten
Übertragungskanal zusätzlich durch unterschiedliche Codierun
gen auszunutzen. Bei der Ausnutzung des Zeit- und/oder Fre
quenzbereiches spricht man von einem TDMA- und/oder FDMA-Ver
fahren (Time Division Multiple Access; Frequency Division
Multiple Access). Bei der Ausnutzung des Zeit- und Frequenz
bereich in Verbindung mit der Verwendung unterschiedlicher
Codierungen spricht man von einem CDMA-Verfahren (Code Divi
sion Multiple Access).
In der Mobilfunktechnik nach dem GSM-Standard (Groupe Sp´cia
le Mobile oder Global System for Mobile Communication; vgl.
Informatik Spektrum 14 (Jun. 1991), No.3, Berlin; A. Mann:
"Der GSM-Standard - Grundlage für digitale europäische Mobil
funknetze"; Seiten 137 bis 152) einschließlich des Derivats
DCS1800 und der amerik. Version ADC und jap. Version JDC so
wie in der Schnurlos-Telekommunikationstechnik nach dem DECT-
Standard (Digital Kuropean Cordless Telecommunication; vgl.
Nachrichtentechnik Elektronik 42 (Jan./Feb. 1992), No.1,
Berlin; U. Pilger: "Struktur des DECT-Standards"; Seiten 23
bis 29) einschließlich der amerik. Version WCPS, dem CT2- und
CT3-Standard (Cordless Telecoinmunication) werden daher Emp
fängerarchitekturen zum Empfangen von winkelgetasteten Trä
gersignalen eingesetzt, deren Frequenzen bei dem GSM-System
in einem Frequenzband zwischen 890 MHz und 960 MHz und bei
dem DECT-System in einem Frequenzband zwischen 1880 MHz und
1900 MHz liegen.
Beim Aufbau eines Empfängers - z. B. für die vorstehend ge
nannten Systeme - unterscheidet man generell zwischen einem
Homodynempfänger (Direktempfänger) oder Heterodynempfängern
(Überlagerungsempfänger) mit einfacher oder doppelter Fre
quenzumsetzung. Der Homodynempfänger hat gegenüber dem He
terodynempfängern den Vorteil, daß die homodyne Empfängerar
chitektur höher integrierbar- ist. Der Heterodynempfänger hat
gegenüber dem Homodynempfängern die Vorteile, daß die Selek
tivität durch ein Bandpaßfilter bei der Zwischenfrequenz und
der variablen Oszillators leicht definiert werden kann und
daß die Demodulation bei einer relativ niedrigen Frequenz
stattfindet. Der Homodynempfänger ist zudem nicht besonders
gut für TDMA-Systeme geeignet, weil der größte Teil der Sy
stemverstärkung im Basisbandverstärker vorgenommen wird.
Diese Verstärker reagieren aber auf sehr niederfrequente Si
gnale und sind daher sehr empfindlich gegenüber Einschwing
vorgänge, die durch das Umschalten zwischen einem Sendemodus
und einem Empfangsmodus in den TDMA-Systemen entstehen (vgl.
ntz Bd.46 (1993), Heft 10, Seiten 754 bis 757).
Fig. 1 zeigt einen aus der GB-2,286,950 A1 bekannten Homo
dynempfänger (Direct Conversion Receiver), der einen für Ho
modynempfänger typischen einstufigen Synthesizer SYN mit ei
nem vorgeschalteten rauscharmen Verstärker VS und Bandpaßfil
ter BPF und mit einer nachgeschalteten Limitiereinrichtung LE
und Dekodiereinrichtung DE. Mit der Limitiereinrichtung LE
können zu einer "In Phase"-Komponente (1-Komponente) und ei
ner Quadratur-Komponente (Q-Komponente) des zu demodulieren
den Signals durch Addition bzw. Subtraktion der 1-Komponente
und Q-Komponente zwei weitere Komponenten (z. B. eine A-Kompo
nente und B-Komponente) erzeugt werden. Dadurch wird die Win
kelauflösung in der komplexen I/Q-Ebene erhöht. Für die Demo
dulation in der Dekodiereinrichtung DE werden die Komponenten
(Signale) außerdem hart begrenzt (limitiert), wodurch die Zu
stände "1" oder "-1" für die I-, Q-, A- und B- Komponenten
entstehen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ei
ne Empfängerarchitektur zum Empfangen von winkelmodulierten/getasteten
Trägersignalen unterschiedlicher Frequenz anzuge
ben, die den Vorteil der hohen Integrierbarkeit bei einem Ho
modynempfänger mit den Vorteilen eines Heterodynempfängers
verbindet.
Diese Aufgabe wird ausgehend von der in dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 definierten Empfängerarchitektur durch die
in dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebe
nen Merkmale gelöst.
Die der Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, in der
Empfängerarchitektur der eingangs genannten Art einen zwei
stufigen Synthesizer mit einem Lokaloszillator fester Fre
quenz in einer ersten Synthesizerstufe und einem Lokaloszil
lator stellbarer Frequenz in einer zweiten Synthesizerstufe
vorzusehen, wobei die in der zweiten Synthesizerstufe enthal
tenen Mischer als eine Mischeranordnung zur Unterdrückung von
in der ersten Synthesizerstufe gebildeten Spiegelfrequenzen
ausgebildet ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Anwendungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Fig. 2
erläutert.
Fig. 2 zeigt ausgehend von dem bekannten Homodynempfänger
gemäß Fig. 1 eine in bezug auf den Synthesizer SYN modifi
zierte Empfängerarchitektur, die die Vorteile eines Homo
dynempfängers mit denen eines Heterodynempfängers verbindet.
Der in der Fig. 2 dargestellte Empfänger wird deshalb auch
als Quasi-Homodynempfänger bezeichnet. Um den für Homodynemp
fänger charakteristischen hohen Integrationsgrad mit dem in
der Fig. 2 dargestellten Empfänger zu erreichen, müssen die
für einen Homodyn- und Heterodynempfänger typischen Lokalos
zillatoren für die Frequenzumsetzung integriert werden
(vollständige Integration).
Dabei entsteht das Problem, daß die Realisierung des benötig
ten Phasenrauschens des Oszillators nicht ausreicht. Um die
ses Problem zu umgehen, wird daher ein erster Lokaloszillator
LO1 einer ersten Synthesizerstufe SYNS1 in dem Synthesizer
SYN auf einer festen Frequenz betrieben. Dadurch kann die
Bandbreite des Synthesizers SYN sehr groß gewählt werden, so
daß das Phasenrauschen im interessierenden Bereich im wesent
lichen durch die Stabilität eines verwendeten in der Fig. 2
nicht dargestellten Referenzoszillators bestimmt wird.
Da der erste Lokaloszillator LO1 in der Frequenz nicht verän
derbar ist, ist die für den Homodynempfänger typische direkte
Konversionsarchitektur aufgrund der fehlenden Kanalauswahl
nicht möglich. Das über die Antenne empfangene, in dem Band
paßfilter BPF gefilterte und in dem rauscharmen Verstärker VS
(Low Noise Amplifier) verstärkte Signal, z. B. bei einer
DECT-Empfängerarchitektur das DECT-Signal, wird daher in der
ersten Synthesizerstufe SYNS1 auf eine Zwischenfrequenz umge
setzt. Dabei wird jedoch - im Gegensatz zu den bekannten He
terodynempfängern - keine Kanalselektion durchgeführt. Um die
bei der Umsetzung des Empfangssignals auf die Zwischenfre
quenz entstehenden Spiegelfrequenzen zu unterdrücken, wird in
einer der ersten Synthesizerstufe SYNS1 nachfolgenden zweiten
Synthesizerstufe SYNS2 bezüglich der in dieser Stufe verwen
deten Mischer eine Mischeranordnung MA (Konfiguration) ver
wendet, die das auf die Zwischenfrequenz umgesetzte Empfangs
signal in das Basisband umsetzt und dabei gleichzeitig die in
der ersten Synthesizerstufe SYNS1 aufgetretenen Spiegelfre
quenzen unterdrückt. Die Konfiguration zur Spiegelfrequenzun
terdrückung wird auch als "Image Rejection Mixer"-Konfigura
tion bezeichnet. Die Mischeranordnung MA in der zweiten
Synthesizerstufe SYNS2 wird dabei zur Unterdrückung der Spie
gelfrequenzen von einem zweiten Lokaloszillator LO2 betrie
ben, der im Unterschied zu dem ersten Lokaloszillator LO1 in
der Frequenz stellbar ist. Dadurch wird die vorstehend be
reits angesprochene Kanalselektion bzw. Kanalwahl realisiert.
Am Ausgang der zweiten Synthesizerstufe SYNS2 werden die
durch die Mischeranordnung zur Spiegelfrequenzunterdrückung
gebildeten Komponenten zu einer I-Komponente und einer Q-Kom
ponente - analog den Verhältnissen beim Homodynempfänger -
zusammengesetzt. Die Kanalselektion im Basisband wird an
schließend, wie bei dem bekannten Homodynempfänger nach Fig.
1, durch Tiefpaßfilter in dem I-Zweig und Q-Zweig realisiert.
Mit der sich daran anschließenden Limitiereinrichtung LE kön
nen - gemäß der GB-2,286,950 A1 - durch gewichtete Addition
bzw. Subtraktion der I-Komponente und Q-Komponente zusätzli
che Komponenten, eine A-Komponente und eine B-Komponente er
zeugt werden. Durch ein auf diese Weise in der komplexen
Ebene zusätzlich erhaltenes Koordinatensystem kann die Win
kelauflösung in der komplexen Ebene erhöht werden. Mit dieser
verbesserten Winkelauflösung können somit auch Empfangssigna
le mit einem kleinen Modulationsindex in der Dekodiereinrich
tung DE dekodiert werden.
Claims (4)
1. Empfängerarchitektur zum Empfangen von winkelmodulierten/getasteten
Trägersignalen unterschiedlicher Frequenz, mit
- (a) einem zweistufigen Synthesizer (SYN) zum synthetischen Erzeugen eines zu demodulierenden/dekodierenden Basissignales mit einer I-Komponente und einer Q-Komponente aus dem Träger signal,
- (b) einem rauscharmen Verstärker (VS), der dem Synthesizer (SYN) vorgeschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- (c) eine erste Synthesizerstufe (SYNS1) des Synthesizers (SYN) vorgesehen ist, die einen mit einer konstanten Frequenz betriebenen Lokaloszillator (LO1) aufweist,
- (d) eine der ersten Synthesizerstufe (SYNS1) nachgeschaltete zweite Synthesizerstufe (SYNS2) des Synthesizers (SYN) vorge sehen ist, die einen mit einer variablen Frequenz stellbaren Lokaloszillator (LO2) und eine Mischeranordnung (MA) zum Un terdrücken von Spiegelfrequenzen bei der synthetischen Erzeu gung des zu demodulierenden/dekodierenden Basissignales auf weist.
2. Verwendung der Empfängerarchitektur nach Anspruch 1 in ei
nem DECT-spezifischen Schnurlos-Telekommunikationssystem.
3. Verwendung der Empfängerarchitektur nach Anspruch 1 in ei
nem GSM-spezifischen Mobilfunk-Telekommunikationssystem.
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