DE19527416A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bildung eines mehrlagigen Faser-Vlieses - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bildung eines mehrlagigen Faser-VliesesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Bildung eines mehrlagigen Faser-Vlieses mit den
Merkmalen im Oberbegriff des Verfahrens- und
Vorrichtungshauptanspruchs.
Aus der EP-A-0 520 869 ist es bekannt, ein mehrlagiges
Faser-Vlies mit zwei Vlieslegern herzustellen. Von einem
ersten Vliesleger oder einem Vorvliesleger wird ein
Vorvlies gebildet, das anschließend eine Streckeinrichtung
durchläuft, in der das Vorvlies gestreckt wird und eine
gewisse Umorientierung des Faser- und Lagenwinkels
erfährt. Gegebenenfalls wird zuvor noch das Vorvlies an
den umgelegten Seitenrändern aufgeschnitten. Von der
Streckeinrichtung gelangt das Vorvlies zu einem zweiten
Vliesleger oder Endvliesleger, der das Vorvlies in
mehreren Lagen und im Winkel übereinander mit Lagenschluß
zu einem Endvlies ablegt. Der Endvliesleger hat im
allgemeinen eine größere Legebreite als der Vorvliesleger.
Die Florlagen im Endvlies werden mit möglichst exaktem
Lagenschluß gelegt, wobei die Hinterkante der unteren
Florlage genau unter die Vorderkante der obersten Florlage
zu liegen kommen soll. Die Einhaltung des Lagenschlusses
läßt sich nicht immer in der gewünschten Exaktheit
gewährleisten. Außerdem entsteht im Vlies durch die
geraden Vorder- und Rückkanten der Florlagen eine Stufe,
die sich im weiteren Verarbeitungsprozeß ungünstig
auswirken kann.
Aus der DE-C-12 87 980 ist eine ähnliche Anordnung mit
zwei Vlieslegern bekannt, bei der das Vorvlies vom ersten
Vliesleger direkt und ohne vorherige Streckung dem zweiten
Vliesleger zugeführt wird. Zwischen den beiden Vlieslegern
ist eine Kantenanschärfvorrichtung angeordnet, die die
Ränder des Vorvlieses etwas anschrägt, wodurch im Endvlies
weichere Lagenübergänge am Lagenschluß entstehen. In der
Praxis ist es auch bekannt, die Fasern an den Rändern des
Vorvlieses bereichsweise abzusaugen, um dadurch ebenfalls
die Kanten zu schärfen und mehr oder weniger spitz oder
schräg zulaufen zu lassen. Beide Techniken haben den
Nachteil eines mechanischen Einwirkens auf das Vorvlies
und einer Störung des Faserverbundes. Dies kann sich
ungünstig auf das Endprodukt auswirken.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
bessere Möglichkeit zur Bildung eines qualitativ
hochwertigen Endvlieses aufzuzeigen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im
Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruch.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der zugehörigen
Vorrichtung wird ein besonders homogenes Endprodukt von
herausragender Qualität hergestellt. Das vom Vorvliesleger
gebildete Vorvlies wird einem Endflorerzeuger vorgelegt,
der hieraus einen sehr gleichmäßigen Endflor herstellt.
Die Qualität der Endflorbildung ist wegen der im Vorvlies
vorhandenen Vororientierung und Homogenisierung der Fasern
besser als bei einer normalen Krempelspeisung mit
unorientierten Fasern.
Zur Bildung weicher Lagenübergänge im Endvlies wird ein
Vorvlies mit verdünnten Längsränder gebildet, wobei diese
Randverdünnungen im Endflor erhalten bleiben. Die
Randverdünnungen des Vorvlieses werden erfindungsgemäß
bereits im Vorvliesleger bei der Ablage des Vorvlieses
gebildet. Diese Technik bietet mehr, bessere und exaktere
Einflußmöglichkeiten als ein mechanisches Absaugen oder
Schärfen der Randkanten. Die Randverdünnungen lassen sich
im Grunde beliebig in der Länge und im Anschrägungswinkel
einstellen. Insbesondere geht bei der Erfindung kein
Fasermaterial verloren. Der Faserverbund und die
Faserorientierung in den abgelegten Florlagen bleiben
erhalten und werden nicht zerstört. Der Endflor und das
Endvlies haben dadurch eine höhere Stabilität und
Qualität.
Zur Optimierung der Endvliesqualität werden vom
Endvliesleger die verdünnten Vorder- und Hinterkanten der
oberen und unteren Endflorlage an der Lagenschlußlinie mit
Überlappung abgelegt. Dadurch ergibt sich ein besonders
weicher Lagenübergang unter Vermeidung der bisherigen
Stufenbildung. Die Toleranz gegenüber Lagenschlußfehlern
ist durch die Überlappung wesentlich besser. Im Endeffekt
ergibt sich ein Vlies mit gleichförmigerer Dicke und in
der Folge ein qualitativ höherwertiges Endprodukt.
Die Bildung der verdünnten Längsränder im Vorvliesleger
kann auf unterschiedliche Weise erfolgen, beispielsweise
durch eine randseitige Verzugsbildung, wie sie in der
DE-A-37 38 190 oder der DE-A-40 10 174 beschrieben ist. In
der bevorzugten Ausführung der Erfindung werden die
Randverdünnungen durch eine periodische Veränderung der
Legebreite des Vlieslegers während der Ablage des Flors
erzeugt. Hierbei werden Randstufen gebildet, die sich im
Vorvlies als Anschrägung oder Verdünnung der Längsränder
auswirken. Die Veränderung der Legebreite läßt sich in
beliebiger Weise steuern, so daß eine große
Variationsbreite in der Form der erzeugten
Randverdünnungen besteht. Diese Technik läßt sich auch für
andere Zwecke einsetzen und hat nebengeordnete Bedeutung.
Vorzugsweise ist die Legebreitenveränderung symmetrisch,
so daß an beiden Längsrändern des Vlieses gleichartige
Stufen gebildet werden. Die Stufenbildung läßt sich
variieren, indem die Zahl der Stufen und/oder deren Breite
sowie die Periodenbildung verändert werden. Zu diesem
Zweck empfiehlt sich der Einsatz einer programmierbaren
Steuerung des Vlieslegers in Verbindung mit beliebig
steuer- oder regelbaren Antrieben. Dies betrifft
insbesondere die Antriebe für die Hauptwagen sowie
gegebenenfalls auch die Hilfswagen des Vlieslegers. Eine
solche Steuerung ist auch für den Endvliesleger zur
Erzeugung der Kantenüberlappungen vorteilhaft.
Für die Qualität des Endproduktes ist es vorteilhaft, wenn
Vor- und Endflor im wesentlichen das gleiche
Flächengewicht haben. Das Flächengewicht des dem
Endflorerzeuger vorgelegten Vorvlieses ist dann
vorzugsweise so groß wie bei einer normalen
Krempelspeisung. Das Vorvlies wird dazu mit entsprechend
vielen, vorzugsweise mindestens zwanzig doppelten
Florlagen abgelegt. Die bei der Bildung der Randstufen im
Vorvlies eventuell eintretenden Lagenschlußfehler sind
tolerierbar und werden im Endflorerzeuger beseitigt. Durch
die große Dicke des Vorvlieses fallen sie auch ohnehin
nicht ins Gewicht. Ihnen kann ansonsten auch im
Vorvliesleger durch geeignete Steuerungsmaßnahmen und die
Abstimmung von Legewagen- und Abzugsbandgeschwindigkeit
begegnet werden.
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und
schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Schemaanordnung mit zwei
Vlieslegern und einem Endflorerzeuger,
Fig. 2 eine Stirnansicht eines Vliesleger
entsprechend Pfeil II von Fig. 1,
Fig. 3 eine vergrößerte und abgebrochene
Draufsicht auf das Vorvlies,
Fig. 4 abgebrochene Stirnansichten der
Längsränder des Vorvlieses mit
Stufenbildung in zwei Varianten und
Fig. 5 einen abgebrochenen Längsschnitt durch
das Endvlies im Bereich des
Lagenschlusses.
Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine
Anordnung zur Bildung eines mehrlagigen Faser-Vlieses. Sie
besteht aus einem ersten Florerzeuger (1), der in
geeigneter Weise aus Einzelfasern einen Vorflor (6)
bildet, der einem ersten Vliesleger (2) zugeführt wird,
welcher nachfolgend als Vorvliesleger bezeichnet wird. Der
Florerzeuger (1) ist in beliebig geeigneter Weise, z. B.
als Krempel oder Karde ausgebildet.
Der Vorvliesleger (2) kann ebenfalls in beliebig
geeigneter Weise ausgebildet sein, z. B. als sogenannter
Wagenleger, Bandvliesleger, Vliestäfler oder dergleichen.
Er hat die Aufgabe, den zugeführten Vorflor (6) quer zu
falten und in mehreren Lagen übereinander auf einem
Abzugsband (3) abzulegen. Dabei werden die Florlagen (7)
im Winkel versetzt zueinander in einer Art Schuppenbildung
abgelegt. Die abgelegten Florlagen (7, 7′, 7′′) bilden das
sogenannte Vorvlies (8).
Das Vorvlies (8) wird anschließend einem Endflorerzeuger
(4) zugeführt, der in beliebig geeigneter Weise, z. B. nach
Art einer Krempel, aufgebaut sein kann. Der
Endflorerzeuger macht aus dem Vorvlies (8) einen Endflor
(9) von besonders großer Homogenität in der Struktur und
im Flächengewicht.
Der Endflor (9) wird einem zweiten Vliesleger, dem
sogenannten Endvliesleger (5), vorgelegt, der ihn zu einem
Endvlies (11) auf seinem Abzugsband (3) ablegt. Der
Endvliesleger (5) kann ebenfalls von beliebig geeigneter
Art und konstruktiver Gestaltung sein.
Die Laufrichtung der Flore bzw. Vliese ist in Fig. 1
durch Pfeile symbolisiert. Der Pfeil im Endflorerzeuger
gibt zugleich auch die Verarbeitungsrichtung des
Vorvlieses (8) wieder, das in Laufrichtung und Auflösung
und Vereinheitlichung der vorgelegten Faserorientierung
auseinandergezogen, verdünnt und homogenisiert wird.
In der Anlage können ein oder mehrere geeignete
Meßvorrichtungen (17) für die verschiedenen Material- und
Verarbeitungsparameter vorhanden sein, mit denen z. B. das
Flächengewicht der Flore (6, 9) oder Vliese (8, 11) oder
dgl. gemessen wird. Fig. 1 zeigt schematisch eine solche
Meßvorrichtung (17) am Endflorerzeuger.
Der Vorvliesleger (2) bildet ein Vorvlies (8), das
zumindest an einer Seite, vorzugsweise an beiden Seiten,
verdünnte Längsränder (12) aufweist. Die Randverdünnungen
können auf verschiedene Weise gebildet werden, z. B. durch
Verzug bei der Florablage an den Randbereichen.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel entstehen die
Randverdünnungen durch eine Veränderung der Legebreite des
Vorvlieslegers (2). Eine Verzugsbildung, z. B. mit der in
der DE-A-37 38 190 und der DE-A-40 10 174 beschriebenen
Technik kann gegebenenfalls hinzutreten.
Fig. 2 verdeutlicht in Stirnansicht die Grundbauform
eines Bandvlieslegers. Fig. 3 und 4 zeigen die Details
des Vorvlieses (8) und der nachfolgend beschriebenen
Randverdünnung.
Die Legebreite des Vorvlieslegers (2) wird bei der
gezeigten Ausführungsform durch die Fahrstrecke des
unteren Hauptwagens (21) bestimmt, welcher auch als
Legewagen bezeichnet wird. Der Legewagen (21) fährt über
dem Abzugsband (3) in Querrichtung hin und her und legt
den von der Krempel (1) zugeführten Vorflor (6) in Falten
übereinander auf dem Legeband (3) ab. Dabei entstehen je
nach Wahl der Geschwindigkeit bzw. des Vorschubs zwischen
Legewagen (21) und Abzugsband (3) zwei, vier oder 2n
einzelne Florlagen übereinander. Je zwei zusammengehörige
Florlagen bilden eine sogenannte Doppellage. Diese
Lagenbildung und die grundsätzlichen Funktionen solcher
Vliesleger sind an sich bekannt. In den Zeichnungen und
der nachfolgenden Beschreibung wird auf doppelte Florlagen
(7, 7′, 7′′) Bezug genommen.
Bei konventionellen Vlieslegern wird die Legebreite
konstant gehalten. Bei der erfindungsgemäßen Ausführung
des Vorvlieslegers (2) wird hingegen die Legebreite bewußt
verändert. Dies geschieht periodisch. Fig. 4 zeigt
verschiedene Möglichkeiten.
Vorzugsweise wird die Legebreite mittensymmetrisch
verändert, wobei die Veränderung an beiden Längsrändern
(12) stattfindet. Die Periode bezieht sich vorzugsweise
auf die Breite des Vorflors (6) und den diesbezüglichen
Lagenschluß.
Wie Fig. 4 im linken Bild an einem vereinfachten Beispiel
eines aus Übersichtlichkeitsgründen nur vierlagigen
Vorvlieses (8) verdeutlicht, wird z. B. die erste und
untere Florlage (7′) mit einer verkürzten Legebreite auf
dem Abzugsband (3) abgelegt. Im nächsten Lauf des
Legewagens (21) in der gleichen Legerichtung wird die
folgende Florlage (7) mit größerer Legebreite abgelegt,
wodurch der Florrand über denjenigen der unteren Florlage
(7′) ein Stück vorsteht. Im nächsten gleichgerichteten
Legehub wird die Folge-Florlage (7′) wieder verkürzt und
darauffolgend die vierte Florlage (7) wieder mit größerer
Legebreite abgelegt.
Fig. 4 zeigt in der rechten Hälfte eine andere Variante.
Hier wird die erste Florlage (7) mit normaler Legebreite
auf dem Abzugsband (3) abgelegt. Die nächste Florlage
(7′′) springt besonders weit zurück. Die nach oben
folgende Florlage (7′) springt etwas weniger weit zurück,
während die oberste Florlage (7) wieder die volle
Legebreite hat.
Die nachfolgenden Florlagen (nicht dargestellt) werden in
beiden Ausführungen dann wieder in der beschriebenen Weise
abgelegt.
Neben den beiden gezeigten Ausführungsformen gibt es
weitere nicht dargestellte Varianten. Zum Beispiel können
ausgehend von der rechten Darstellung in Fig. 4 die
mittleren Florlagen (7′) und (7′′) beide gleich weit
vorstehen und die obere und untere Florlage (7)
demgegenüber zurückspringen. Daneben gibt es beliebig
andere Gestaltungsformen.
Beide Ausführungsformen von Fig. 4 verdeutlichen die
Lagenbildung über die Breite des Vorflors (6). Hierbei
handelt es sich, wie bereits erwähnt, um Doppellagen, die
während eines zweifachen Hubs des Legewagens (1) mit Hin-
und Rückweg gelegt werden. Die oberste Florlage oder
Doppellage ist diejenige, die noch über dem rückwärtigen
Endbereich der untersten Florlage zu liegen kommt. Die
nächst folgende und nicht mehr dargestellte Florlage liegt
nicht mehr auf der in Fig. 4 gezeigten untersten
Florlage, sondern schließt mit ihrer Vorderkante an deren
Rückkante im sogenannten Lagenschluß an. Die Periode
beginnt dann wieder von vorn.
Fig. 3 verdeutlicht in der Draufsicht die Täfelung oder
Schuppenablage der Florlagen (7, 7′) und entspricht im
wesentlichen der in der linken Hälfte von Fig. 4
gezeigten Ausführungsform mit abwechselnd vor- und
rückspringenden Florlagenrändern.
Wie aus Fig. 3 und 4 deutlich wird, entstehen durch die
Veränderungen der Legebreite Randstufen (16) an den
Längsrändern (12) des Vorvlieses (8). Die weichen und
verformbaren Florlagen (7, 7′, 7′′) bleiben nicht in der in
Fig. 4 schematisiert dargestellten Weise stehen, sondern
setzen sich. Die breiteren Florlagen klappen dabei über
die schmäleren, wobei sich durch diese Verformung die
erwähnte Verdünnung der Längsränder (12) ergibt. Die
Randverdünnungen haben eine im wesentlichen konische oder
angeschrägte Form. Sie sind in der nachfolgend
beschriebenen Fig. 5 als sogenannte Kantenverdünnungen
(18) idealisiert dargestellt.
Der Neigungswinkel und die Breite der Randverdünnungen
lassen sich gezielt variieren. Sie hängen einerseits davon
ab, wie breit die durch die Legebreitenveränderung
gebildeten Stufen (16) zwischen den Florlagen (7, 7′, 7′′)
sind. Sie hängen ferner von der Art der Stufenbildung und
der Zahl der vor- und rückspringenden Florlagen ab.
Für die Veränderung der Legebreite besitzt der
Vorvliesleger (2) eine geeignete Maschinensteuerung (24),
die vorzugsweise computerisiert und frei programmierbar
ist. Zumindest die beiden Hauptwagen (20, 21), die auch als
Oberwagen (20) und Legewagen (21) bezeichnet werden,
besitzen steuerbare Antriebe (23) mit Servomotoren oder
dergleichen. Sofern Hilfswagen für eine Entkoppelung der
Hauptwagen und eine Speicherbildung vorhanden und mit
Antrieben versehen sind, können diese ebenfalls gesteuert
sein. Ferner können die Antriebe (23) der Legebänder (22)
und des Abzugsbandes (3) steuerbar sein und von der
Maschinensteuerung (24) beeinflußt und verändert werden.
Das dem Endflorerzeuger (4) vorgelegte Vorvlies (8) hat
ein Flächengewicht, das demjenigen einer normalen
Krempelspeisung entspricht. Dazu wird das Vorvlies (8) mit
entsprechend vielen Doppellagen abgelegt. Üblicherweise
bedeutet dies mindestens zwanzig Doppellagen. Bei
bevorzugten Ausführungsformen sind es z. B. zwanzig bis
sechzig Doppellagen. Entsprechend vielfältig sind die
Variationsmöglichkeiten bei der Bildung der Randstufen
(16).
Vorzugsweise hat der Endflor (9) das gleiche
Flächengewicht wie der Vorflor (6). Die Doppellagenzahl im
Vorvlies (8) entspricht dann im wesentlichen dem
Verdünnungsgrad des Endflorerzeugers (4).
Der dem Vorvliesleger (2) nachgeschaltete Endflorerzeuger
(4) reißt das Vorvlies (8) in Längsrichtung auseinander
und orientiert die Fasern unter Bildung eines lockeren
Endflors (9) neu. Dabei werden die Lagenstruktur und
eventuelle Lagenschlußfehler aufgelöst, ohne aber die
Verdünnungen an den Längsrändern (12) zu beseitigen. Diese
bleiben auch im Endflor (9) erhalten.
Die Zuführung eines Vorvlieses (8) hat gegenüber einer
normalen Krempelspeisung den Vorteil, daß ein
einheitlicheres Vorprodukt zugeführt wird. Das Vorvlies
hat bereits eine relativ gleichmäßige Faserstruktur, die
im wesentlichen quer oder schräg zur Laufrichtung
orientiert ist, so daß die Reißzähne der Krempel jeweils
weitgehend gleiche Fasermengen erfassen. Bei einer
normalen Krempelspeisung liegen völlig ungeordnete, wirre
Faserverteilungen vor, was zu uneinheitlichen Fasermengen
und zu Inhomogenitäten in der Faserverteilung und im
Flächengewicht des Ausgangsflors führen kann. Durch das
Vorvlies (8) wird demgegenüber ein Endflor (9) mit einer
sehr gleichmäßigen Dichte, Struktur, Verteilung und
Orientierung der Fasern erzeugt.
Der Endvliesleger (5) legt den vom Endflorzeuger (4)
zugeführten Endflor (9) zu einem Endvlies (11) mit
Überlappung (19) an der Lagenschlußlinie (15) ab. Die
Überlappung (19) besteht jeweils zwischen der rückwärtigen
Kante (14) der unteren Florlage (10′) und der Vorderkante
(13) der oberen Florlage (10). Die Lagenzahl im Endvlies
(11) richtet sich nach dem gewünschten Endprodukt. In
Fig. 5 sind nur der Übersichtlichkeit wegen wenige Lagen
dargestellt.
Eine echte sichtbare Lagenschlußlinie (15) gibt es durch
die Überlappung (19) im erfindungsgemäßen Endvlies (11)
nicht. Sie ist vielmehr eine theoretische Linie, wie sie
sich bei einem konventionellen Lagenschluß einstellen
würde.
Konventionelle Vliesleger legen den Flor mit Lagenschluß
ab, d. h. an der Lagenschlußlinie (15) im Endvlies liegen
jeweils die rückwärtige Kante der unteren Florlage und die
Vorderkante der oberen Florlage genau übereinander. Bei
konventionellen Vlieslegern sind diese Florkanten im
wesentlichen gerade und steil abfallend. Die
konventionelle Ablegemethode ist in Fig. 5 durch
strichlierte Linien an den Florkanten (13, 14)
verdeutlicht.
Die Erfindung sieht hingegen vor, den Lagenschlußbereich
breiter zu machen und die Florkanten (13, 14) mit
Überlappung (19) an der theoretischen Lagenschlußlinie
(15) abzulegen. Diese Überlappung ist vorzugsweise
mittensymmetrisch gegenüber der Lagenschlußlinie (15). Die
Kantenüberlappung (19) hat beispielsweise eine Breite von
ca. 20 bis 100 mm.
Die Florkanten (13, 14) werden von den Längsrändern des
Vorvlieses (8) bzw. Endflors (9) gebildet. Die
vorbeschriebene Randverdünnung wirkt sich dann im Endvlies
(11) als Kantenverdünnung (18) aus. Sie ist in Fig. 5
idealisiert als konische, abstehende Randspitze
dargestellt. In der Praxis liegen die Kantenverdünnungen
(18) an den jeweils benachbarten Florlagen an. Durch die
Überlappung (19) der entgegengesetzt gerichteten
Kantenverdünnungen (18) ergibt sich im Lagenschlußbereich
ein weicherer Dickenübergang der Florlagen im Endvlies
(11). Die dazwischenliegenden Florlagen müssen sich auch
nicht so stark verformen, wie dies bei der früher üblichen
Stufenbildung an der Lagenschlußlinie (15) erforderlich
war. Durch die Überlappung (19) werden Legefehler
kompensiert oder toleriert. Die Florkanten (13, 14) können
im Bereich der Kantenüberlappung (19) durchaus etwas
gegeneinander verrutschen, ohne daß dies die Vliesqualität
merklich beeinflußt.
Die gezeigte Anordnung ist für Vliese (8, 11) aus
beliebigen Fasern geeignet. Dies können Textilfasern sein.
Ein bevorzugter Anwendungsbereich ist die Herstellung von
Papierfilzen.
Abwandlungen der gezeigten Ausführungsform sind in
verschiedener Weise möglich. Zum einen können mehr als
zwei Vliesleger eingesetzt werden, wobei jeweils weitere
Endflorerzeuger zwischengeschaltet sein können, aber nicht
müssen. Hierbei können in jedem oder auch nur in einigen
der Vorvliese Randverdünnungen gebildet werden. Auch
Streckeinrichtungen können alternativ oder zusätzlich in
die Anlage integriert werden.
In Abwandlung der gezeigten besonderen Vlieslegetechnik
mit der Bildung der Randverdünnungen durch
Legebreitenvariation können auch beliebige andere
Techniken zur Bildung von Randverdünnungen in einem
Vliesleger eingesetzt werden. Die gezeigte Technik der
Legebreitenveränderung kann andererseits auch für andere
Zwecke eingesetzt werden, z. B. zur Vermeidung von sonst
üblichen Randverdickungen eines Vlieslegers. Sie entstehen
bei konventionellen Vlieslegern durch den konstant
durchlaufenden Flor, der an den Randbereichen der
Legebreite durch die dort stattfindenden Brems- und
Beschleunigungsvorgänge des Legewagens vermehrt abgelegt
wird.
Ansonsten können die Merkmale der verschiedenen
beschriebenen oder angedeuteten Ausführungsformen beliebig
untereinander vertauscht und kombiniert werden, um die
Ausführungsbeispiele abzuwandeln.
Bezugszeichenliste
1 Florerzeuger, Krempel
2 Vliesleger, Vorvliesleger
3 Abzugsband
4 Endflorerzeuger, Krempel
5 Vliesleger, Endvliesleger
6 Vorflor
7 Florlage
7′ Florlage
7′′ Florlage
8 Vorvlies
9 Endflor
10 Endflorlage
10′ Endflorlage
11 Endvlies
12 Längsrand
13 Florkante, Vorderkante
14 Florkante, Hinterkante
15 Lagenschlußlinie
16 Randstufe
17 Meßvorrichtung
18 Kantenverdünnung
19 Kantenüberlappung
20 Hauptwagen, Oberwagen
21 Hauptwagen, Legewagen
22 Bänder
23 Antrieb
24 Maschinensteuerung
2 Vliesleger, Vorvliesleger
3 Abzugsband
4 Endflorerzeuger, Krempel
5 Vliesleger, Endvliesleger
6 Vorflor
7 Florlage
7′ Florlage
7′′ Florlage
8 Vorvlies
9 Endflor
10 Endflorlage
10′ Endflorlage
11 Endvlies
12 Längsrand
13 Florkante, Vorderkante
14 Florkante, Hinterkante
15 Lagenschlußlinie
16 Randstufe
17 Meßvorrichtung
18 Kantenverdünnung
19 Kantenüberlappung
20 Hauptwagen, Oberwagen
21 Hauptwagen, Legewagen
22 Bänder
23 Antrieb
24 Maschinensteuerung
Claims (14)
1. Verfahren zur Bildung eines mehrlagigen
Faser-Vlieses mit zwei oder mehr Vlieslegern, wobei
in einem Vorvliesleger (2) ein Vorvlies (8) mit
verdünnten Längsrändern (12) gebildet wird, welches
einem nachgeordneten Endflorerzeuger (4) zugeführt
wird, der aus dem Vorvlies (8) einen Endflor (9) mit
verdünnten Längsrändern (12) herstellt, welcher
anschließend einem Endvliesleger (5) zugeführt wird,
der den Endflor (9) zu einem Endvlies (11) ablegt.
2. Verfahren zur Bildung eines mehrlagigen
Faser-Vlieses mit verdünnten Längsrändern in einem
Vließleger, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Legebreite des
Vlieslegers (2) während der Ablage des Flors (6)
periodisch verändert wird, wobei die Florlagen
(7, 7′, 7′′) unter Bildung von Stufen (16) an den
Längsrändern (12) abgelegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Endflor (9) im
Endvliesleger (5) mit Überlappung (19) von Vorder-
und Hinterkante (13, 14) der oberen und unteren
Endflorlage (10, 10′) an der Lagenschlußlinie (15)
abgelegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Kantenüberlappung (19) eine Breite von ca. 20 bis
100 mm hat.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß vom Vorvliesleger
(2) ein Vorvlies (8) mit einem Flächengewicht
gebildet wird, das dem Flächengewicht einer
Krempelspeisung entspricht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß vom Vorvliesleger
(2) ein Vorvlies (8) mit zwanzig oder mehr doppelten
Florlagen (7, 7′, 7′′) gebildet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Endflor (9) im
Flächengewicht im wesentlichen dem Vorflor (6)
entspricht.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stufenbildung
(16) an beiden Längsrändern (12) vorgenommen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stufenbildung
(16) an beiden Längsrändern (12) gleich groß und
gleich gerichtet ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß periodisch zwei oder
mehr Stufen (16) gebildet werden.
11. Vorrichtung zur Bildung eines mehrlagigen
Faser-Vlieses mit mindestens einem Vorvliesleger (2),
dem ein Endflorerzeuger (4) und ein Endvliesleger (5)
nachgeordnet sind, wobei der Vorvliesleger (2) derart
ausgebildet und gesteuert ist, daß er ein Vorvlies
(8) mit verdünnten Längsrändern (12) bildet, aus dem
der Endflorerzeuger (4) einen Endflor (9) mit
verdünnten Längsrändern (12) herstellt, welcher vom
Endvliesleger (5) zu einem Endvlies (11) abgelegt
wird.
12. Vliesleger zur Bildung eines mehrlagigen
Faser-Vlieses mit verdünnten Längsrändern, mit einer
angetriebenen, steuerbaren Einrichtung zur
Florablage und einer Maschinensteuerung,
insbesondere nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Vliesleger (2)
eine Maschinensteuerung (24) zur periodischen
Veränderung der Legebreite während der Ablage des
Vorflors (6) aufweist, wobei die Florlagen
(7, 7′, 7′′) unter Bildung von Stufen (16) an den
Längsrändern (12) abgelegt werden.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Endvliesleger
(5) den Endflor (9) mit Überlappung (19) von Vorder-
und Hinterkante (13, 14) der oberen und unteren
Endflorlage (10, 10′) an der Lagenschlußlinie (15)
ablegt.
14. Vliesleger nach Anspruch 11, 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Maschinensteuerung (24) der Vliesleger (2, 5)
programmierbar ist.
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