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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum automatischen computergesteuerten
Schalten eines mechanischen Schrittgetriebes in Übereinstimmung mit dem Oberbegriff
zu Patentanspruch 1.
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Bei
automatischer Schaltung von mechanischen Schrittgetrieben ist eine
Regelung des vom Motor abgegebenen Drehmoments erforderlich, um das übertragene
Moment im Zahneingriff des jeweiligen Ganges zu reduzieren.
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Bei
Vorhandensein eines Kupplungsservos oder Anwendung eines automatischen
Auskuppelns einer Scheibenkupplung, die auf konventionelle Weise
zwischen Motor und Getriebe angeordnet ist, wird das den Zahneingriff
belastende Drehmoment des Motors automatisch abgeschaltet. Die durch
Zurücknahme
der Kraftstoff-Einspritzmenge bewirkte Reduzierung des Motordrehmoments
hat dann in erster Linie die Aufgabe, einen schnellen Drehzahlanstieg des
Motors nach Unterbrechung des Kraftflusses zwischen Motor und Getriebe
zu verhindern. Die Drehmomentniveaus, auf die der Motor in Verbindung
mit dem Auslegen des Ganges abgeregelt wird, werden hierdurch weniger
kritisch. Ein derartiges Schaltsystem mit einem Kupplungsservo und
einer Reduzierung der Kraftstoff-Einspritzmenge in Verbindung mit
dem Auslegen des Ganges ist in US,A,5136897 beschrieben, wobei später, beim
Einlegen des nächsthöheren Ganges,
die durch die darauffolgende Erhöhung
der Kraftstoff-Einspritzmenge bewirkte Erhöhung der Motordrehzahl detektiert
und zur Erzeugung eines Befehls herangezogen wird, der ein Einkuppeln
der Scheibenkupplung in dem Augenblick bewirkt, in dem die während der
Steigerung der Motordrehzahl erreichte Synchrondrehzahl für den Schaltvorgang
vorliegt und der Gang eingelegt wird.
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Eine
andere Lösung,
um ausschließlich
bei den höheren
Gängen
ohne Betätigung
der Scheibenkupplung heraufschalten zu können, ist in US,A,4850236 dargestellt.
Diese Lösung
sieht ein Verfahren vor, bei dem die Servoeinrichtung zum Gangauslegen
einen Befehl zum Auslegen des Ganges erhält, wonach das Drehmoment so
geregelt wird, daß ein
zwangsmäßig vom
Motor bei erhöhter Kraftstoffeinspritzmenge
gesteuertes, übertragenes positives Drehmoment
durch Zurücknahme
der Kraftstoffeinspritzmenge in eine Reduzierung des Drehmoments übergeht
und diese Reduzierung des Drehmoments andauert, bis das im betreffenden
Zahneingriff übertragene
Drehmoment einen negativen Wen annimmt, wobei während gleichzeitiger Betätigung durch
die Servoeinrichtung zum Gangauslegen ein Drehmoment-Nullpunkt überschritten
wird. Hierdurch kann der Gang mit einer Kraft zum Auslegen beaufschlagt
werden und in dem Augenblick, wenn der Drehmoment-Nullpunkt überschritten
wird, herausspringen. Dieses Verfahren kann ausreichen, um ohne
Auskuppeln der Scheibenkupplung Schaltvorgänge zwischen höheren Gängen zu
ergeben, wenn die Ansprüche
an eine exakte Motorregelung nicht so hoch sind wie beim automatischen
Schalten ohne Auskuppeln zwischen niedrigeren Gängen. Die Lösung führt jedoch mit sich, daß die Servoeinrichtung zum
Gangauslegen während
der Drehmomentregelung die Zahneingriffe in einer auslegenden Richtung beeinflußt, und
dies kann zu Schlägen
führen,
wenn bei Trennung der Zahneingriffe die Auslegungskraft so hoch
ist, daß das
Auslegen vor Erreichen des Drehmoment-Nullniveaus stattfindet. Dieses
Verfahren kann außerdem
auch einen erhöhten
Verschleiß bei
den Zahnrädern
hervorrufen.
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Aus
der Patentschrift
DE
42 09 091 C2 ist ein Verfahren der gattungsgemäßen Art
bekannt, bei welchem während
eines Gangwechsels das Getriebeausgangsmoment konstant gehalten
werden soll, um Schaltrucke zu vermeiden. Dies wird dadurch erreicht,
dass in einander überlappender
Weise der Kupplungsdruck der einem auszulegenden Gang zugeordneten
Kupplung abgebaut und der einem neu einzulegenden Gang zugeordneten
Kupplung aufgebaut wird. Sobald der Kupplungsdruck des auszulegenden
Ganges ganz abgebaut ist, wird das Motormoment kontinuierlich um
einen bestimmten Betrag reduziert und parallel dazu der Kupplungsdruck
in der dem einzulegenden Gang zugeordneten Kupplung kontinuierlich
weiter erhöht.
Bei diesem Verfahren aus dem Stand der Technik ist es somit erforderlich, während des
Gangwechsels eine dem auszulegenden Gang zugeordnete Kupplung zu
betätigen.
Die Motormomentreduzierung hat keine Auswirkung auf das Auslegen
des auszulegenden Ganges sondern dient einem ruckfreien Einkuppeln
des neu eingelegten Ganges.
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Aus
der nachveröffentlichten
Offenlegungsschrift
DE
43 27 906 A1 ist darüber
hinaus ein Verfahren bekannt, bei welchem jedem Gangwechsel ein vorgegebener
Drehzahlverlauf zugeordnet ist und das Motormoment nach Maßgabe dieses
Drehzahlverlaufs gesteuert wird.
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Zweck der
Erfindung
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Der übergeordnete
Zweck der Erfindung besteht in der Sicherstellung ruckfrei ablaufender Schaltvorgänge bei
einem mechanischen Schrittgetriebe ohne Betätigung der Scheibenkupplung
und bei hohem Schaltkomfort, geringem Verschleiß bei den Zahnrädern sowie
hoher Schaltzuverlässigkeit auch
beim Schalten niedriger Gänge
ohne Betätigung
der Scheibenkupplung.
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Ein
weiterer Zweck der Erfindung besteht in der Sicherstellung, daß das Auslegen
des Ganges in einem Zustand erfolgt, wenn das im Zahneingriff übertragene
Drehmoment den Wert null hat, und zwar unabhängig davon, ob das Fahrzeug
einer Verlangsamung wie beim Schalten auf einer Steigung ausgesetzt
ist oder einer Beschleunigung wie auf einer Gefällestrecke. Dieses Drehmoment-Nullniveau, auf
das das vom Motor abgegebene Drehmoment eingeregelt wird, wird kontinuierlich
mit einem beschleunigungsabhängigen
Faktor in Abhängigkeit von
momentanen Änderungen
der Beschleunigung des Motors während
der Regelung des vom Motor abgegebenen Drehmoments vor dem Auslegen
des Ganges korrigiert, so daß beim
Auslegen des Ganges die Beschleunigung/Verlangsamung des Motors unmittelbar
vor und nach dem Auslegen des Ganges im wesentlichen konstant gehalten
wird.
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Noch
ein Zweck der Erfindung besteht in der Möglichkeit zur Berechnung des
dem Getriebe zugeführten
Drehmoments in Abhängigkeit
von der Verlangsamung oder Beschleunigung des Fahrzeugs ohne Einsatz
irgendwelcher teurer Drehmomentgeber im Getriebe oder etwaiger Neigungsgeber
im Fahrzeug.
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Diese
Zwecke erfüllt
die Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegebenen
Merkmale.
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Ein
weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, das Drehmoment-Nullniveau
auch etwaigen zugeschalteten Nebenantrieben anzupassen, wodurch das
Auslegen des Ganges in einem drehmomentfreien Zustand und unabhängig davon
erfolgen kann, ob ein oder mehrere Nebenantriebe vom Motor angetrieben
werden.
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Diesen
Zweck erfüllt
die Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil von Anspruch 7 angegebenen
Merkmale.
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Noch
ein weiterer Zweck der Erfindung besteht in einer kontinuierlichen
Korrektur der das Drehmoment-Nullniveau bestimmenden Drehmomentfaktoren,
die vom Verschleiß des
Motors oder der Nebenantriebe abhängig sind, so daß der Schaltkomfort beibehalten
wird, obwohl sich diese Drehmomentfaktoren mit der Zeit verändern.
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Diesen
Zweck erfüllt
die Erfindung bezüglich der
Aktualisierung des Trägheitsmoments
des Motors durch die im kennzeichnenden Teil von Anspruch 10 angegebenen
Merkmale, bezüglich
der Aktualisierung des Reibungsmoments des Motors durch die im kennzeichnenden
Teil von Anspruch 11 angegebenen Merkmale, und bezüglich der
Aktualisierung des erforderlichen hinzukommenden Moments des jeweils
zugeschalteten Nebenantriebs durch die im kennzeichnenden Teil von
Anspruch 13 angegebenen Merkmale.
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Weitere,
die Erfindung kennzeichnende Merkmale gehen aus den abhängigen Ansprüchen sowie
aus nachstehender Beschreibung eines Ausführungsbeispiels hervor. Die
Beschreibung nimmt Bezug auf die folgenden Figuren.
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Verzeichnis
der Figuren
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1 zeigt
den grundlegenden Aufbau eines Schaltsystems für mechanische Schrittgetriebe.
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2 zeigt
ein Ablaufschema über
die Regelung der Kraftstoffeinspritzmenge beim Auslegen eines Ganges.
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3 zeigt
ein Teilablaufschema zum Ablaufschema gemäß 2 mit Aktualisierung
des Motordrehmomentzuschusses.
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4 zeigt
die Reduzierung des Motordrehmoments auf ein festes Drehmomentniveau
unabhängig
von Beschleunigungsveränderungen
während
der Momentreduzierung.
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5 zeigt
die Reduzierung des Motordrehmoments auf ein während der Momentreduzierung kontinuierliches
und relativ zur jeweiligen Motorbeschleunigung angepaßtes Drehmomentniveau.
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Beschreibung
eines Ausführngsbeispiels
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In 1 ist
ein Schaltsystem zur Überwachung
und Steuerung einer computergestützten Schaltung
von mechanischen Getrieben in Kraftfahrzeugen dargestellt. Zum Antrieb
des Fahrzeugs dient ein Verbrennungsmotor 40, vorzugsweise
ein Dieselmotor, dessen Antriebsleistung über eine vom Fahrer zu betätigende
Kupplung 41, ein mechanisches Schrittgetriebe 42 und
eine Gelenkwelle 43 auf die Antriebsräder 44 des Fahrzeugs übertragen
wird. Das Getriebe 43 weist vorzugsweise einen integrierten
Retarder 48 auf, der den Antriebsstrang mit einer regelbaren
Bremskraft beaufschlagen kann, was dem Zweck dient, ohne Benutzung
der normalen Betriebsbremse des Fahrzeugs eine hohe Bremswirkung
beim Fahrzeug zu erzeugen. Das im Ausführungsbeispiel vorgesehene
Schaltsystem umfaßt
ein manuell betätigtes
Kupplungsservogerät
für Anfahren
und Anhalten des Fahrzeugs, hat jedoch kein automatisches Kupplungsservogerät, aber
die Erfindung kann auch bei Systemen mit automatisierter Kupplung
zur Anwendung kommen.
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Das
Schaltsystem bewirkt die Schaltvorgänge durch Regelung der Motordrehzahl
und des Motordrehmoments beim Schaltvorgang sowie die Betätigung des
Servogeräts,
das den eingelegten Gang auslegt und den nächsten Gang einlegt, ohne den Kraftfluß über die
Kupplung 41 zu unterbrechen. Dies stellt hohe Anforderungen
an die Motorregelung und an die Drehzahlinformation, die das System
benötigt, damit
die Motorregelung ein momentfreies Auslegen eines Ganges ermöglichen
kann, und damit nur durch die Motorregelung schnell eine Synchrondrehzahl
für den
nächsten
Gang erhalten wird, der mit kürzest
möglicher
Momentunterbrechung im mechanischen Schrittgetriebe eingelegt werden
soll.
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Mechanische
Schrittgetriebe, vorzugsweise mit oder ohne konventionelle Synchronisiereinrichtungen
im Getriebe, sind in vieler Hinsicht eine entschieden vorteilhaftere
Wahl als konventionelle hydraulische und ohne Momentunterbrechung
schaltende Automatikgetriebe oder als mechanische Getriebe mit komplizierten
Doppelkupplungen, die Schaltvorgänge
ohne Momentunterbrechung ermöglichen
sollen. Dies gilt vor allem in bezug auf die Betriebswirtschaftlichkeit,
die Wartungskosten und die Anschaffungskosten. Wenn das Schrittgetriebe
außerdem
mit konventionellen Synchronisiereinrichtungen ausgestattet ist,
wird auch eine erhöhte
Betriebssicherheit erhalten, da ein manueller Schaltvorgang oder
ein halbautomatischer Schaltvorgang, d.h. ein servogestütztes Auslegen
und Einlegen von Gängen infolge
eines fußbetätigten Auskuppelns
unter Beibehaltung eines hohen Schaltkomforts stattfinden kann, falls
die automatisierte Schaltfunktion aufgrund eines Systemfehlers ausgefallen
sein sollte.
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Das
Schaltsystem umfaßt
ein Steuergerät 12 mit
Mikroprozessor, das über
verschiedene Signalleitungen 36 mit den Steuergeräten 23 für das Kraftstoffsystem, 22 für das Retardersystem
und 24 für das
Betriebsbremssystem verbunden ist. Die Signalleitungen übertragen
verschiedene Signale an das Steuergerät 12 entsprechend
den durch Pfeile dargestellten Signalen 1-11, 13-19, 21 und 59 in 1.
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Das
Steuergerät 12 empfängt folgende
Eingangssignale:
- – Signal 1 von Bremsprogrammschalter 27,
der für
Fußbetätigung durch
den Fahrer angeordnet ist. Der Bremsprogrammschalter beeinflußt die Retarderfunktion über das
Steuergerät
und außerdem,
bei seiner Betätigung,
die Schaltpunkte des Schaltsystems.
- – Signal
2 vom Kupplungspedalschalter 30, der die Stellung des Kupplungspedals 28 erkennt.
- – Signal
3 vom Fußbremspedal 29 des
Fahrzeugs als Information über
die Stellung des Bremspedals.
- – Signal
4 vom Fahrtschreiber des Fahrzeugs, mit Sekundärinformation über die
Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder die Drehzahl der Gelenkwelle.
- – Signal
5 vom Fahrpedal 31 des Fahrzeugs als Information über die
momentane Stellung des Fahrpedals.
- – Signal
7 vom Abgasbremsschalter 45, der im Armaturenbrett 32 angeordnet
ist.
- – Signal
8 vom Schalthebel 25 als Information über die vom Fahrer gewählte Betriebsart
beim Schaltsystem, und zwar entweder Automatikbetrieb A, Neutralstellung
N, manueller Betrieb M oder Rückwärtsfahrt
R, sowie über
etwaige vom Fahrer vorgenommene Korrekturen des automatisch gewählten Ganges
bei Automatik-Betriebsart A oder neuen Gangwahlen in einer der manuellen
Betriebsarten N,M,R.
- – Signal
9 vom Fahrprogramm-Wähler 26,
mit dem der Fahrer z.B. das Ökonomieprogramm
E (Economy) für
wirtschaftlichsten Betrieb und sanfte Schaltvorgänge wählen kann oder das Bergfahrt-Programm
H (Hill), dessen Schaltpunkte so festgelegt sind, daß die maximale
Zugkraft erhalten wird und schnelle Schaltvorgänge den Vorrang vor Komfort
und Geräuscherzeugung
haben.
- – Signal
11 vom Diagnoseschalter 35, mit dem ein im Programm des
Steuergeräts
integriertes Testprogramm für
Wartungszwecke oder zur Fehlerortung mittels im Info-Feld 33 des
Armaturenbretts 32 angezeigter Fehlermeldungen aktiviert
werden kann.
- – Signal
21 vom Retarder-Steuergerät 21,
das die Schaltpunkte für
die Aktivierungsdauer des Signals modifiziert, um hierdurch eine
gesteigerte Motorbremswirkung sowie einen erhöhten Kühlflüssigkeitsdurchsatz zu erhalten.
- – Signal
19 von einem ausgangsseitig am Getriebe 42 und vorzugsweise
auf der Gelenkwelle 43 angeordneten Drehzahlgeber 46.
- – Signal
18 von Quittierschaltern im Getriebe 42 als Information über den
eingelegten Gang.
- – Signal
16 von einem eingangsseitig am Getriebe 42 und vorzugsweise
an der Kurbelwelle oder dem Schwungrad des Motors 40 angeordneten Drehzahlgeber 47.
- – Signal
59 vom Temperaturgeber 49 als Information über die
Temperatur der Kühlflüssigkeit
nach Verlassen des Retarders 48.
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Das
Steuergerät 12 steuert
verschiedene Servogeräte
oder bewirkt Anzeigen in Info-Feldern im Armaturenbrett 32 über folgende
Ausgangssignale:
- – Signal 6 an Info-Feld 33 im
Armaturenbrett 32 zur Anzeige von Betriebsart (A-N-M-R)
beim Schaltsystem, gegenwärtigem
Gang, nächstem Gang,
Fahrprogramm (E-H) sowie etwaiger Fehlercodes, Warnungen und Mitteilungen
an den Fahrer.
- – Signal
17 an verschiedene Magnetventile im Getriebe 42 zur Aktivierung
von Servogeräten 37, so
daß diese
Schaltorgane zum Aus- bzw. Einlegen von Gängen betätigen.
- – Signal
15 an Abgasbremse 58, die im Abgassystem des Motors angeordnet
ist, so daß die
Abgasbremse, zusätzlich
zu ihrer Funktion als Zusatzbremse, zur schnellen Absenkung der
Motordrehzahl auf eine Synchrondrehzahl vor allem beim Heraufschalten
in einen Gang mit kleinerem Übersetzungsverhältnis aktiviert
werden kann.
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Das
Steuergerät 12 kommuniziert
außerdem im
Dialogbetrieb, d.h. es sendet Ausgangssignale an und erhält Eingangssignale
von verschiedenen Steuergeräten über folgende
Kommunikationsleitungen:
- – Kommunikationsleitung 10 an
Diagnosebuchse 34, an die eine Diagnoseausrüstung angeschlossen
werden kann, die eine Abfrage von Fehlercodes aus dem Steuergerät 12 sowie
eine Funktionsprüfung
des Steuergerät-Programms
durchführen
kann.
- – Kommunikationsleitung 13 an
Steuergerät 24 für Antiblockiersystem
(ABS) und Antriebsschlupfregelung (ASR) der Bremsanlage, wodurch
das Steuergerät 24 u.a.
Schaltvorgänge
bei aktivierter ASR verhindern kann.
- – Kommunikationsleitung 14 an
Steuergerät 23 des
Kraftstoffsystems; dieses Steuergerät 23 regelt über Kommunikationsleitung 20 die
Kraftstoffzufuhr zu den Einspritzventilen des Verbrennungsmotors.
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Vorstehend
beschriebenes System gestattet bei A-Stellung des Schalthebels einen
automatischen Ablauf der Schaltvorgänge abhängig von detektierten Motorparametern
wie Geschwindigkeit des Fahrzeugs, Motorbelastung und -drehzahl,
der Ableitung von einem dieser oder einer Kombination von Fahrzeuggeschwindigkeit-Fahrpedalstellung-Motordrehzahl,
gegebenenfalls voll niedergedrücktem Fahrpedal
(sog. Kick-down-Stellung) sowie, ob ein Bremsvorgang stattfindet.
Der Schaltvorgang erfolgt automatisch so, daß der optimale Kraftstoffverbrauch und
die optimale Leistung erhalten werden.
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Das
Retarder-Steuergerät 22 umfaßt einen Handhebel 61,
der vorzugsweise im Armaturenbrett 32 angeordnet ist. Der
Hebel hat sechs Einstellagen mit den Bezeichnungen 0 bis V. 0 ist
die Ausgangsstellung, d.h. der Retarder 48 ist abgeschaltet.
Die Stellungen I-II-III-IV-V entsprechen einer progressiven Erhöhung der
Retarderbremsleistung mit folgenden Bremsmomenten: Stellung I – 500 Nm,
II – 1000 Nm,
III – 1500
Nm, IV – 2000
Nm und V – maximale Retarderbremsleistung
von ca. 3000 Nm. Mit Stellung V für maximale Retarderbremsleistung
wird zweckmäßigerweise
auch ein Einschalten der Abgasbremse (EB) 58 des Fahrzeugs
verbunden, die die auf die Antriebsräder des Fahrzeugs wirkende Bremsleistung
noch zusätzlich
verstärkt.
Die Stellungen 0-V sind stabil, so daß der Hebel nach dem Loslassen
in der jeweils gewählten
Stellung verbleibt. Die Retarderfunktion wird jedoch immer abgeschaltet,
sobald der Fahrer das Fahrpedal 31 des Fahrzeugs betätigt, aber
die Bremswirkung des Retarders wird automatisch zugeschaltet, wenn
das Fahrpedal losgelassen wird und der Hebel sich gleichzeitig in
einer der Stellungen I-V befindet.
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Die
Retarderfunktion kann auch, abhängig von
der Betätigung
des Bremspedals oder eines Schieberschalters 63 am Hebel 61 zur
Konstanthaltung der Geschwindigkeit (Geschwindigkeitsregelung) eingeschaltet
werden. Die Bremsleistung des Retarders wird dann automatisch so
eingeregelt, daß eine
Beibehaltung der Fahrzeuggeschwindigkeit angestrebt wird, indem
die Bremsleistung bei Anstieg der Fahrzeuggeschwindigkeit progressiv
erhöht
wird. Bei entsprechender Stellung der Taste 62 kann diese Funktion
zur Konstanthaltung der Geschwindigkeit automatisch wirksam werden,
sobald das Bremspedal 29 betätigt wird, und dann solange
wirksam bleiben, wie das Fahrpedal danach nicht betätigt wird.
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Die
Erfindung eignet sich für
automatische Schaltvorgänge
bei mechanischen Schrittgetrieben, bei denen die Schaltvorgänge ohne
Auskuppeln der Kupplung 41 ablaufen. Beim Auslegen des
Ganges ist es wichtig für
ein ruckfreies Auslegen, daß der Zahneingriff
des betreffenden Ganges nicht durch ein Moment belastet wird.
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Die
nun folgende ausführlichere
Beschreibung der Erfindung nimmt Bezug auf das Ablaufschema in 2,
das die vor Auslegen des Ganges bis zum Erreichen des sog. Nullmomentniveaus
stattfindende Kraftstoffregelung zeigt, sowie auf das zu diesem
Ablaufschema gehörende
Teilablaufschema gemäß 3,
das die nach dem Auslegen des Ganges stattfindende Aktualisierung
des das Nullmomentniveau beeinflussenden Reibungsfaktors Mf oder wahlweise des das Nullmomentniveau
beeinflussenden Nebenantriebsfaktors Mpto zeigt.
Diese Kraftstoffregelung wird im Mikrocomputer des Steuergeräts 12 gespeichert.
Unter Nullmomentniveau ist in diesem Zusammenhang ein im Getriebe
reduziertes übertragenes
Moment zu verstehen.
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Normalerweise
kann die Kraftstoffregelung das Motordrehmoment auf festes niedrigeres
Nullmomentniveau M0 herunterregeln, wie
aus 4 hervorgeht. Dieses Nullmomentniveau M0 kann dem für ein Durchdrehen des unbelasteten
Motors mit konstanter Drehzahl erforderlichen Moment entsprechen,
welches dem Moment Mf entspricht, das erforderlich
ist, um die Reibungsverluste des Motors zu überwinden. Zum Zeitpunkt t1 in 4 beginnt
die Reduzierung des Moments mit schneller Rücknahme der Kraftstoffdosierung
in Richtung dieses Nullmomentniveaus M0/Mf, und zum Zeitpunkt t2 erfolgt
ein Befehl zum Auslegen des Ganges, so daß abhängig vom Ansprechen der Servoeinrichtung
zum Gangauslegen zum Zeitpunkt t3 ausgelegt
wird. Der Zeitpunkt t2 kann von einem über dem
gewünschten
Nullmomentniveau M0 liegenden Versatzwert
Moff bestimmt werden. Bei schnellerem Ansprechen
der Servoeinrichtung zum Gangsauslegen verringert sich der Wert
von Moff. Gleichzeitig mit dem Befehl zum Gangauslegen
zum Zeitpunkt t2 oder zeitlich etwas verschoben
wird eine langsamere Rücknahme
der Kraftstoffdosierung mit kleinerer Ableitung aktiviert, was ein
sanfteres Gangauslegen ergibt. Regelungen des Moments in Richtung
eines festen Niveaus und besonders die vorstehend beschriebene Regelung
in Richtung eines Nullmoments M0 entsprechend
dem Moment, das zur Aufrechterhaltung einer konstanten Drehzahl
bei einem unbelasteten Motor erforderlich ist, ergeben unerwünschte Wirkungen
auf Steigungs- und Gefällestrecken.
Auf Steigungen und Gefällen, wenn
das Fahrzeug während
der Momentrücknahme beschleunigt
bzw. retardiert, wird das Fahrzeug antreibend oder bremsend auf
den Motor wirken, und dies führt
mit sich, daß ein
negatives oder positives Moment die vom Gangauslegen betroffenen
Zahnräder
proportional der jeweiligen Beschleunigung oder Retardation belastet.
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Die
vorliegende Erfindung vermeidet die vorgenannten Probleme durch
eine während
der Rücknahme
der Kraftstoffdosierung kontinuierlich stattfindende Kompensation
des Nullmoments M0 in Abhängigkeit
von zumindest der momentanen Motorbeschleunigung vor dem Gangauslegen
durch einen Regelvorgang gemäß 2.
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In
einem ersten Frageschritt 80 wird kontrolliert, ob ein
Herauf- bzw. Herunterschalten ansteht. Solange kein Schaltvorgang
ansteht, kehrt das Programm zum Hauptprogramm zurück. Der
Regelvorgang wird in einer Programmschleife aktiviert, die mit einer
Frequenz von 100 Hz durchlaufen wird. Die Kontrolle, ob ein Schaltvorgang
ansteht, erfolgt somit 100mal pro Sekunde.
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Wenn
ein Schaltvorgang ansteht, geht der Regelvorgang weiter mit Schritt 81,
in dem eine Regelung in Richtung des Nullmomentniveaus eingeleitet
wird, was in diesem Fall gleichbedeutend mit einer Reduzierung des
Motormoments, also einer Rücknahme
der Kraftstoffeinspritzmenge ist. In 5 ist dargestellt,
wie die Reduzierung des Moments M infolge der in Schritt 81 eingeleiteten
Reduzierung zum Zeitpunkt t1 beginnt, und
zwar mit einer bestimmten Rücknahme
der Kraftstoffdosierung mit konstanter Ableitung. Die Rücknahme
der Kraftstoffeinspritzmenge wird vom Steuergerät 12 bewirkt, das
der vom Fahrpedal bewirkten Kraftstoffregelung überlagert ist.
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Nach
Einleitung der Momentreduzierung im Zeitpunkt t1 geht
der Regelvorgang weiter mit Schritt 82, in dem die momentane
Motorbeschleunigung am detektiert wird.
Die detektierte Motorbeschleunigung wird zur Festlegung der Nullmomentkorrektur
herangezogen, die im weiteren Beschleunigungsfaktor Ma genannt
wird und benötigt
wird, damit beim Motor auch nach dem Auslegen des Ganges die gleiche Beschleunigung
stattfindet. Genannter Beschleunigungsfaktor Ma ist
abhängig
von der jeweiligen Motorbeschleunigung am und
vom Trägheitsmoment
J des Motors. Der Beschleunigungsfaktor Ma errechnet sich
aus der Formel am × J', in der J' zusätzlich
zum Trägheitsmoment
des Motors, bei dem es sich in der Hauptsache um einen für jeden
Motortyp empirisch bestimmten konstanten Faktor handelt, auch einen Umwandlungsfaktor
zur Anpassung der Eingangsgrößen an die
richtige Einheit enthält.
Das Trägheitsmoment
ist streng abhängig
von der Masse und der physischen Form der rotierenden Teile des
Motors, und dadurch ist bei ein und demgleichen Motortyp das Trägheitsmoment
im wesentlichen gleich bei den einzelnen Motorindividuen des gleichen
Motortyps.
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Nach
Berechnung des Beschleunigungsfaktors geht der Regelvorgang weiter
mit Schritt 83, in dem detektiert wird, ob irgendein Nebenantrieb
(PTO = Power take-off) zugeschaltet ist. Das Steuergerät kann vorzugsweise
einen zugeschalteten Nebenantrieb dadurch feststellen, daß es detektiert,
ob ein Schalter für
den Nebenantrieb betätigt
ist, entsprechenderweise der Schalter 45 für die Motorbremse über die
an das Steuergerät
angeschlossene Signalleitung 7.
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Wenn
ein Nebenantrieb für
Antrieb durch den Motor eingeschaltet ist, erfordert dies eine Erhöhung des
Nullmomentniveaus M0 um einen Nebenantriebsfaktor
Mpto, der dem Zusatzmoment entspricht, das
bei zugeschaltetem Nebenantrieb benötigt wird, damit der Motor
unbelastet mit konstanter Drehzahl durchgedreht werden kann. Wenn
ein Nebenantrieb zugeschaltet ist, geht der Regelvorgang zuerst
zu Schritt 84, in dem eine Nullstellung des früher berechneten
Nebenantriebsfaktors Mpto stattfindet, und
dann zu Schritt 85, in dem der jeweilige Nebenantriebsfaktor
Mpto berechnet wird. Der Nebenantriebsfaktor
Mpto ist die Summe der erforderlichen Zusatzmomente
der einzelnen Nebenantriebe. Ein Zuschalten einzelner kleinerer
Hilfsaggregate wie Generatoren, kleinerer Klimaanlagen sowie des
Kühllüfters der
Motorkühlung
erfordert aufgrund der relativ geringen Leistungsentnahme im Normalfall
keine Korrektur des Nullmomentniveaus. Das Zuschalten eines Kühlaggregats
bei einem Kühlfahrzeug
oder anderer großer
Leistungsverbraucher kann jedoch eine beachtliche Nullmomentkorrektur
erforderlich machen. Auf gleiche Weise kann bei Zuschalten mehrerer
kleinerer Leistungsverbraucher eine Nullmomentkorrektur notwendig
werden.
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Nach
dem Schritt 85 sind der momentane Beschleunigungsfaktor
Ma sowie der Nebenantriebsfaktor Mpto berechnet – letzterer in Schritt 85,
falls ein Nebenantrieb zugeschaltet ist. Im nun folgenden Schritt 86 wird
das momentan erforderliche Nullmoment M0 als
M0 = Ma + Mpto berechnet.
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Wenn
in Schritt 83 detektiert worden war, daß der Nebenantrieb nicht zugeschaltet
ist, geht der Regelvorgang statt dessen auf Schritt 87 über. In
diesem Schritt 87 wird das momentan erforderliche Nullmoment
M0 mit dem Reibungsfaktor Mf korrigiert,
der dem Zusatzmoment entspricht, das ohne zugeschalteten Nebenantrieb
erforderlich ist, um den Motor in unbelastetetem Zustand mit konstanter
Drehzahl zu drehen.
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Mf ist ein von der gegenwärtigen Motordrehzahl n und
der gegenwärtigen
Motortemperatur T abhängiger
Faktor. Für
jeden Motortyp kann der Reibungsfaktor Mf in
einer Matrix für
mehrere Bezugspunkte (n, T) gespeichert werden, die unter Einbeziehung
der gegenwärtigen
Drehzahl und Temperatur interpoliert werden. Vorzugsweise wird für jeden
neuen Motor eine für
jeden Motortyp empirisch ermittelte Reibungsfaktormatrix Mf(n, T) einprogrammiert, die auf eine unten
beschriebene Weise in Abhängigkeit von
Unterschieden zwischen einzelnen Motorindividuen des gleichen Typs
oder von Veränderungen
bei der inneren Reibung im Motor aktualisiert werden kann.
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Nach
Berechnung des momentan erforderlichen Nullmoments M0 in,
abhängig
vom eventuell zugeschalteten Nebenantrieb, einem der Schritte 87 oder 86,
geht der Regelvorgang zu Schritt 88 und prüft dort,
ob das gegenwärtige
Moment M zum Zeitpunkt t2 auf das in 5 gezeigte
Momentniveau reduziert worden ist. Falls das Moment noch nicht auf dieses
Momentniveau reduziert worden ist, geht der Regelvorgang zurück auf den
Schritt 81 und durchläuft
erneut die Schritte 81-88. Auf diese Weise erfolgt
eine kontinuierliche Korrektur des erforderlichen Nullmomentniveaus
M0 während
der Rücknahme
der Kraftstoffdosierung zwischen den Zeitpunkten t1 und t2.
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In 5 ist
dargestellt, wie diese kontinuierliche Rücknahme der Kraftstoffdosierung
auf einer Steigung stattfinden kann, wenn das Fahrzeug während der
Moment-/Kraftstoffrücknahme
beginnt, sich zu verlangsamen. Die untere, gestrichelte Kurve bezeichnet
ein Nullmomentniveau M0, das bei einem Betriebsfall
erforderlich ist, wenn kein Nebenantrieb des Motors zugeschaltet
ist. Dieses Nullmomentniveau M0 beginnt
im Zeitpunkt t1, wenn die Rücknahme
der Kraftstoffdosierung einsetzt, entsprechend der vom Beschleunigungsfaktor
Ma bewirkten Reduzierung des Nullmomentniveaus
M0 abzusinken. Würde statt dessen die Rücknahme
der Kraftstoffdosierung auf einer Gefällestrecke erfolgen, ergäbe sich
eine entsprechende Anhebung des Nullmomentniveaus M0 im
Zeitpunkt t1.
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Auf
gleiche Weise wie in 4 kommt der Befehl zum Gangauslegen
zum Zeitpunkt t2, wenn das tatsächliche
Moment auf einem Niveau über
dem erforderlichen Nullmomentniveau M0 liegt.
Dieses Niveau wird von einem vorzugsweise konstanten Versatzwert
Moffset vorgegeben, der der Ansprechzeit zwischen
dem Eintreffen des Gangauslegebefehls und dem Auslegen des Ganges
entspricht, wodurch das Gangauslegen so gesteuert wird, daß es stattfindet,
wenn sich das gegenwärtige
Moment M mit dem erforderlichen Nullmomentniveau M0 im
Zeitpunkt t3 deckt. Wenn diese Bedingung
in Schritt 88 erfüllt
ist, geht der Regelvorgang zu Schritt 89 und erteilt zum Zeitpunkt
t2 den Befehl zum Gangauslegen. Auf diese Weise
kann das Auslegen des Ganges bei einem Nullmomentniveau stattfinden,
das auf die momentane Motorbeschleunigung abgestimmt ist.
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Bei
zugeschalteten Nebenantrieben wird ein erhöhtes, in 5 mit
Strich-Punkt-Linie dargestelltes Nullmomentniveau M0 =
Ma + Mpto benutzt.
Der gleiche Versatzwert Moff bewirkt eine
frühere
Ausgabe des Gangauslegebefehls, vor dem Zeitpunkt t2,
so daß sich
das gegenwärtige
Moment M auf gleiche Weise mit dem erhöhten Nullmomentniveau M0 = Ma + Mpto deckt, wenn der Gang zu einem bezogen
auf den Zeitpunkt t3 früheren Zeitpunkt ausgelegt wird.
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Da
zumindest der Reibungsfaktor Mf(n, T), aber
auch der Nebenantriebsfaktor Mpto(n, T)
dazu neigen, sich über
längere
Betriebszeit abhängig
vom Verschleiß des
Motors bzw. von Verschleiß oder
Veränderungen
bei den Nebenantrieben oder den an die Nebenantriebe angekuppelten
Aggregaten zu verändern,
ist eine Aktualisierung des Reibungsfaktors Mf und
des Nebenantriebsfaktors Mpto gemäß dem nachfolgenden
Schritt notwendig.
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Der
Regelvorgang geht nun von Schritt 89 zu Schritt 90,
in dem kontrolliert wird, ob eine Aktualisierung durchgeführt werden
soll. Die Kontrolle, ob eine Aktualisierung stattfinden soll, erfolgt
zweckmäßig, wenn
bei den gegenwärtigen
Fahrzeugparametern keine Indikation darüber vorliegt, daß der Fahrer
ein schnelles Ansprechen des Schaltvorgangs verlangt, da die Aktualisierung
aufgrund der Berechnung neuer, aktualisierter Werte des Reibungsfaktors
Mf und des Nebenantriebsfaktors Mpto eine gewisse Verzögerung des Schaltvorgangs mit
sich führt.
Parameter, die ein gewünschtes
schnelles Ansprechen des Schaltvorgangs indizieren, können zum
Beispiel eine eingeschaltete Motorbremse oder ein betätigtes Fahrpedal
sein. Wenn keine Aktualisierung angesagt ist, kehrt das Programm
zurück
in die Ausgangsstellung, wo in Schritt 80 die Überwachung
der Einleitung des nächsten
Schaltvorganges überwacht
wird. Eine Rückkehr
zu Schritt 80 ohne Aktualisierung findet auch dann statt,
wenn die Retardation oder Beschleunigung des Fahrzeugs über einem
bestimmten Sollwert liegt, da solche Retardationen/Beschleunigungen
fehlerhafte Aktualisierungen des Reibungsfaktors Mf und
Nebenantriebsfaktors Mpto verursachen würden. Als
geeigneter Sollwert kann eine Zu- oder Abnahme der wie üblich in
U/min gemessenen Gelenkwellendrehzahl um mehr als 30/s gewählt werden.
Eine Aktualisierung findet demzufolge nur bei Schaltvorgängen statt,
bei denen kein schnelles Ansprechen verlangt ist, oder wenn das
Fahrzeug nicht auf Steigungen/Gefällen fährt. Die durch die Aktualisierung
bedingte geringfügige
Verzögerung
der Schaltvorgänge
kann dann solchen Schaltvorgängen zugeordnet
werden, bei denen relativ viel Zeit zur Verfügung steht und ohne, daß diese
Verzögerung das
Ansprechen in den Fällen
beein trächtigt,
wenn schnelle Schaltvorgänge
erforderlich sind, oder wenn keine Gefahr besteht, daß das Fahrzeug
merkbar an Geschwindigkeit verliert oder zunimmt.
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Wenn
eine Aktualisierung ansteht, geht der Regelvorgang auf eine in 3 als
Teilablaufschema dargestellte Aktualisierungssequenz über, wo
in einem ersten Schritt 93 eine vorübergehende Blockierung des
Einlegens des nächsten
Ganges veranlaßt wird.
Die Aktualisierungssequenz geht dann zu Schritt 94, wo
kontrolliert wird, ob die Motordrehzahl bereits auf eine mit dem
nächsten
Gang synchrone Drehzahl eingeregelt worden ist. Solange der Motor nicht
diese Synchrondrehzahl hat, geht die Aktualisierungssequenz in eine
Schleife von Schritt 94 bis Schritt 101 und wieder
zurück
zu Schritt 94.
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Schritt 101 dient
als Sicherheitsfunktion, die die Verzögerung des Einlegens des nächsten Ganges überwacht,
und wenn die Verzögerung
einen vorgegebenen Wert tstop von zweckmäßigerweise 1,2...1,9
s übersteigt,
wird angegeben, daß die
synchrone Drehzahl nicht innerhalb der angemessenen Zeit erreicht
worden ist. Wenn die Verzögerung
diese Zeit tstop überschreitet, wird die Aktualisierungssequenz
verlassen, ohne daß eine
Aktualisierung bei dem anstehenden Schaltvorgang stattfindet, indem die
vorübergehende
Blockierung des Einlegen des nächsten
Ganges aufgehoben wird, und es erfolgt eine Rückkehr zu Schritt 100 im
Hauptprogramm.
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Wenn
die Motordrehzahl innerhalb der Vorgabezeit tstop den
Synchronwert erreicht, geht die Aktualisierungssequenz über auf
Schritt 95. In diesem Schritt wird das gegenwärtige Moment
M(n, T) in bezug auf die gegenwärtige
Drehzahl n und die gegenwärtige
Motortemperatur T aktualisiert und als gegenwärtiges, zur Aufrechterhaltung
der synchronen Drehzahl ausgesteuertes Moment Mout im
Speicher des Steuergeräts
gespeichert. Da das ausgesteuerte Moment bei Motoren mit drehzahlgesteuertem
Kraftstoffregler von Schwingungen beeinflußt sein kann, erfolgt in Schritt 95 eine
Berechnung eines über
eine bestimmte Zeit als Mittelwert gebildeten gegenwärtigen Moments.
In Schritt 96 wird kontrolliert, ob die Berechnung in Schritt 95 abgeschlossen
ist, und wenn nicht, geht die Aktualisierungssequenz zu Schritt 101.
Nach abgeschlossener Berechnung in Schritt 96 geht die
Aktualisierungssequenz zu Schritt 97, wo kontrolliert wird,
ob ein Nebenantrieb zugeschaltet ist. Bei zugeschaltetem Nebenantrieb
wird der in einer Matrix Mptox(n, T) gespeicherte
Nebenantriebsfaktor Mptox im Schritt 99 aktualisiert.
Ist dagegen kein Nebenantrieb zugeschaltet, wird statt dessen in
Schritt 98 der in einer Matrix Mf(n,
T) gespeicherte Nebenantriebsfaktor Mf aktualisiert.
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Der
Nebenantriebsfaktor Mpto enthält somit, zusätzlich zu
dem durch einen zugeschalteten Nebenantrieb bedingten Zusatzmoment,
auch das durch die innere Reibung des Motors bedingte Zusatzmoment.
Hierdurch handelt es sich bei Mpto(n, T) und
Mf(n, T) um zwei getrennte Korrekturmatrizen, die
wechselweise in Abhängigkeit
davon benutzt werden, ob ein Nebenantrieb zugeschaltet ist oder nicht.
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Die
Erfindung kann im Rahmen der Patentansprüche auf verschiedene Weise
verändert
werden. Zum Beispiel kann die Beschleunigung des Fahrzeugs in Verbindung
mit dem Gangauslegen zur Bestimmung des Beschleunigungsfaktors Ma benutzt werden, der während des Verlaufes vor dem
Gangauslegen eine der Motorbeschleunigung entsprechende Größe darstellt.
Eine Regelung, bei der das Drehzahlsignal von einem Gelenkwellen-Drehzahlgeber anstelle
von einem Motor-Drehzahlgeber bezogen wird, führt zum gleichen Ergebnis,
da der Beschleunigungswert bis zum Auslegen des Ganges in beiden
Fällen
der gleiche ist.
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Eine
auf einem Motor-Drehzahlgeber basierende Regelung kann jedoch in
einer weiterentwickelten Ausführungsform
eine Korrektur des Beschleunigungsfaktors auf die in Anspruch 10
beschriebene Weise umfassen, falls sich zeigen sollte, daß sich die
Motorbeschleunigung nach dem Gangauslegen in erheblichem Ausmaß verändert. Von
wesentlicher Bedeutung für
die Erfindung ist die kontinuierliche Anpassung des Nullmomentniveaus
während der
Momentregelung an die Beschleunigung oder Retardation des Motors/Fahrzeugs,
wodurch eine Regelung des Moments in Richtung eines dynamischen
Sollwertes in Abhängigkeit
vom Rollwiderstand des Fahrzeugs erhalten wird. Ohne diesen dynamischen
Sollwert ergeben sich Probleme bei Schaltvorgängen auf Steigungs- oder Gefällestrecken,
wenn das Fahrzeug den Motor bremst beziehungsweise antreibt, wodurch
im Getriebe ein nicht erwünschtes
Moment auftritt, das das Auslegen des gegenwärtigen Ganges erschwert.
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Die
Erfindung findet auch Anwendung bei dem Betriebsfall, wenn der Schaltvorgang
eingeleitet wird, während
der Motor ein bremsendes Moment ausübt, zum Beispiel bei unbetätigtem Fahrpedal
auf einer Gefällestrecke,
im Gegensatz zu dem in 4 und 5 dargestellten
Betriebsfall, wo der Schaltvorgang eingeleitet wird, während der
Motor ein antreibendes Moment ausübt. Bei bremsendem Moment vom
Motor beginnt die Regelung ausgehend von einem Momentniveau M, das
statt dessen unter dem Nullmomentniveau M0 liegt.
Die Rücknahme
der Kraftstoffdosierung gemäß Darstellung
in 4 und 5 wird dann durch eine Erhöhung der
Kraftstoffdosierung ersetzt, bei der im Prinzip die in 4 und 5 gezeigte
Kraftstoffregelung das Nullmomentniveau widerspiegelt, wo Moffset mitsichführt, daß der Befehl zum Auslegen des
Ganges bei einem gegenwärtigen
ausgesteuerten Moment eintrifft, das das kontinuierlich während der
Rücknahme
der Kraftstoffdosierung korrigierte Nullmomentniveau um den Wert
Moffset unterschreitet.
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Auch
Moffset kann in bezug auf etwaige Veränderungen
beim Ansprechen der Servoeinrichtung zum Gangauslegen korrigiert
werden.