DE1945924A1 - Freikolbenmaschine - Google Patents
FreikolbenmaschineInfo
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Description
DR. E. WIEGAND DIPL-ING. W. NIEAAANN
DR. M. KOHLER DIPL-ING. C GERNHARDT
2000 HAMBURG 50, lo. Sept. I969
TELEGRAMME: KARPATENT KDNIGSTRASSE 28
W. 23922/69 12/Pa
Karl Werner Lenger Hamburg
Freikolbenmaschine.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Freikolbenmaschine, die insbesondere als Freikolbengaserzeuger oder Freikolbengasverdichter
angewendet werden kann. Bei üblichen Freikolbenmaschinen dieser Art ist der im Motorzylinder geführte
Motorkolben mit dem im Verdichterzylinder geführten Verdichterkolben
arbeitsmäßig verbunden.
Gegenwärtig werden bei solchen Freikolbenmaschinen maximale Drücke im Bereich von 12o bis 15o at angewendet.
Solcne Drücke fuhren naturgemäß zu verhältnismäßig hohen Temperaturen. Aus diesem Grunde werden die Zylinder und
die üblichen mit Kolbenringen versehenen Kolben gekühlt, wooei für den Zylinder Außenkühlung und für den Kolben
gewöhnlich Innenkühlung verwendet wird. Hierdurch ergibt sich eine vergleicnsweise komplizierte und gewichtsmäßig
schwere Ausführung der Freikolbenmaschine, was wiederum zur Verringerung der Kolbenspielzahl und damit der Leistung
der Maschine führt, die auch von der Spielzahl abhängt.
Bei dem Versuch, die maximalen Drücke und damit die Leistung solcher Maschinen zu erhöhen, ergeben sich vergleichsweise
große Beanspruchungen, insbesondere der Kolbenringe, weil diese als die relativ empfindlichsten Bauteile
unter den hohen Druck- und Wärmebeanspruchungen zuerst versagen. Außerdem ergibt sich vergrößerte Abnutzung sowohl
am Zylinder als auch am Kolben. Es sind bereits Versuche gemacht worden, bei Verbrennungsmaschinen ringlose Kolben
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zu verwenden.' Dabei wurden Kolben und Zylinder aus dem
üblichen. Material hergestellt und der Kolben mittels einer besonderen Führung an der Kolbenstange geführt. Da
das Material von Kolben und Zylinder vergleichsweise große und auch unterschiedliche Wärmedehnung hat, muß die Ausführung
so getroffen werden, daß zumindest in kaltem Zustand verhältnismäßig großes Spiel zwischen Kolben und Zylinder
vorhanden ist. Dies führt wiederum zu unerwünscht großen Spaltverlusten oder Leckverlusten. Ein weiteres Problem
bei der Verwendung von ringlosen Kolben liegt darin, daß sowohl am Kolben als auch am Zylinder ein Durchbrennen sich
ergeben kann, und zwar zufolge der heißen Verbrennungsgase, die in großer Menge und mit verhältnismäßig hoher
Geschwindigkeit durch den Spalt zwischen Kolben und Zylinder
strömen. Das genannte große Spiel zwischen Kolben und Zylinder kann auch dann nicht verkleinert werden, wenn für
Kolben und Zylinder jeweils das gleiche Material verwendet wird, insbesondere deswegen nicht, weil der Kolben im
Betrieb heißer als der Zylinder ist.
Die Erfindung bezweckt, eine Freikolbenmaschine der einleitend genannten Art zu schaffen, bei der die obengenannten
Nachteile vermieden sind.
Gemäß der Erfindung ist eine Freikolbenmaschine der genannten Art dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der
Motorkolben und der Motorzylinder aus Material geringer Wärmedehnung gebildet sind und daß das Spiel des ringlosen
Motorkolbens stromab bzw.'außerhalb des Verbrennungsraumes bzw. der Ladungswechselschlitze kleiner als im Verbrennungsraum
ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
können auch der Verdichterzylinder und der darin geführte
Kolben aus Material geringer Wärmedehnung gebildet sein.
Vorzugsweise wird für die Kolben und Zylinder ein Material verwendet, das eine maximale Wärmedehnungszahl von
30 χ 10"'/0C hat. Ein solches Material kann vorzugsweise
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Quarzglas oder ein geeignetes keramisches Material oder auch ein Nickelstahl oder Chromnickelstahl wie Invarstahl
oder El-Invarstahl sein. Die Wärmea«edehnung ist bei den
genannten Stählen etwas größer als die Wärmedehnung von keramischen Werkstoffen. Allgemein werden die keramischen
Werkstoffe vorgezogen, da sie eine gewichtsmäßig leichtere Ausführung zulassen, wodurch die Kolbenfrequenz bzw. die
Kolbenspielzahl der Maschine und damit auch die Leistung erhöht werden kann. Eine weitere vorteilhafte Eigenschaft
der keramischen Werkstoffe besteht in ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit, wodurch die Wärmeverluste der Maschine nach
außen verkleinert werden. Ein geeigneter keramischer Werkstoff ist Pyroceram, der eine Wärmedehnungszahl von
etwa 10 χ 10~'/°C hat und bei Temperaturen bis zu 1200 0C
verwendet werden kann.
Durch die Verwendung von Material mit sehr geringer Wärmedehnung, wie es hier vorgeschlagen ist, ist es
möglich, den Spalt zwischen Motorkolben und Zylinder vergleichsweise
klein zu halten, wodurch insbesondere die Spaltverluste oder Leckverluste verringert sind, aber auch das
erwähnte Durchbrennen im wesentlichen vermieden ist.
Wird der Motorzylinder aus keramischem Werkstoff gebildet, so wird vorzugsweise um den Zylinder herum ein aus
geeignetem Metall bestehender Schrumpfmantel vorgesehen, der den Verbrennungsdruck aufnimmt und somit den Zylinder
gegen Beschädigung oder Zerstörung schützt.
Es ist eine Motorkolbenführungseinrichtung außerhalb der Verbrennungszone vorgesehen, die vorzugsweise aus
selbstschmierendem Material mit einer maximalen Wärmeausdehnungszahl
von 4o χ 10~'/°C besteht. Bevorzugte Materialien
sind Kohlenstoff wie Graphit oder Kunstkohle, wobei gegebenenfalls zur Erhöhung der Verschleißfestingkeit Keramikteilchen
eingelagert sind. Die Puhrungseinrichtung kann vorzugsweise als Buchse ausgebildet und in dem "kalten"
Ende des MotorZylinders angeordnet sein. Sie kann gemäß
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der Erfindung aber auch durch Brennspritzverfahren bzw. Flammspritzverfahren auf der inneren Zylinderwand gebildet
sein.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird im Bereich der Motorkolbenführungseinrichtung Druckgas eingeführt, das als Gleitgas wirkt. Wird ein solches
Gleitgas verwendet^ so wird es bevorzugt, daß die Führungsfläehe
der Motorkolbenführungseinrichtung durch Längsstege
und Umfangsstege in eine Mehrzahl von Feldern unterteilt
ist, deren Jedem eine oder mehrere Druekgaszufuhröffnungen
und eine oder mehrere Druckgaswegführöffnungen zugeordnet
sind. Bei einer solchen Ausführung ist es, um das Bestreben des Druckgases, den Kolben mittig anzuordnen, dauerndaufrechtzuerhalten,
wichtig, daß die Druckgaswegführöffnungen so groß bemessen sind, daß im Bereich der die Felder trennenden
Stege sich bei seitlichem Andrücken des Kolbens gegen die Zylinderwand kein Druckstau ergeben kann, der
dazu führen würde, daß die den Motorkolben in die seitliche Stellung drückende Kraft größer als die Kraft ist,
die den Motorkolben in die mittige, gerade Stellung zu drücken sucht. In anderen Worten ausgedrückt, würde, falls
sich Gleitgas seitlich in den Spalt unterhalb dieser Stege
und in den Spalt vor und hinter einem Einströmfeld einsehleicht, die Kraft, die von diesem auf eine größere
Fläche wirkenden Druck herrührt, die Schwebekraft, die nur der Fläche der Felder entspricht, übersteigen und ein seitliches
Anpressen des Kolbens bewirken und so ein reibungsloses Gleiten unmöglich machen. Um dies zu verhindern, muß
das eingeschlichene Gas so schnell wie möglich weggeführt
werden.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist auch der Verdichterkolben als Kolben ohne
Ringe ausgebildet und mittig auf einem Zapfen mittels einer
Buchse aus selbstschmierendem oder Schmierstoffspeicherndem
Material geführt. Weiterhin sind vorzugsweise der Verdichter-
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kolben und der Motorkolben getrennt ausgeführt, und das
entsprechende Ende des Motorkolbens ist mit Spiel in oder auf einer entsprechenden Nabe des Verdichterkolbens angeordnet.
Durch die Erfindung ist eine Freikolbenmaschine der
einleitend genannten Art geschaffen, die es ermöglicht, ohne Gefahr für die wesentlichen Bauteile vergleichsweise hohe
Maximaldrücke anzuwenden. Außerdem kann größere Kolbenspielzahl erhalten werden, so daß sich auch eine größere
Leistung ergibt. Bei Verwendung von keramischem Material für Kolben und Zylinder wird außerdem das Gewicht der
Maschine verringert, was ebenfalls zur Erhöhung der Kolbenspielzahl
und damit der Leistung führt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
Pig. 1 ist eine Teilschnittansicht des für die Erläuterung der Erfindung wesentlichen Teiles einer
Freikolbenmaschine.
Fig. 2 ist eine Teilschnittansicht einer Kolbenführungseinrichtung
gemäß der Erfindung. Fig. 3 ist eine Teilschnittansicht einer abgewandelten
Ausführung einer KoIbenführeinrichtung gemäß
der Erfindung.
Fig. 4 1st eine Teilschnittansicht einer weiteren abgewandelten Ausführung einer Kolbenführungseinrichtung
gemäß der Erfindung. Fig. 5 ist eine Teilschnittansicht einer weiteren
abgewandelten Ausführungsform einer Kolbenführungseinrichtung gemäß der Erfindung.
Figuren 6 und 7 sind zwei Teilschnittansichten, anhand derer die Wirkung des Gleitgases erläutert ist.
In Fig. 1 sind im wesentlichen schematisch diejenigen Teile einer mit Gleichstromspülung und im Zweitaktverfahren
arbeitenden Freikolbenmaschine dargestellt, die zur Erläuterung der Erfindung notwendig aind. Frelkolbenmasohinen
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dieser allgemeinen Art sind bekannt, so daß eine detaillierte
Beschreibung ihres Gesamtaufbaus und ihrer grundsätzlichen Arbeitsweise nicht notwendig erscheint.
Gemäß der Zeichnung ist ein Motorkolben 1 in einem Zylinder 2 hin- und her bewegbar angeordnet. In dem Motorzylinder
2 sind die üblichen Ladungswechselschlitze 3 gebildet, durch welche hindurch die Verbrennungsgase und
Spülluft austreten und durch den Auspuff 4 zu einem nicht
dargestellten Treibgassammler geführt werden.
Das hintere oder "kalte" Ende des Motorkolbens 1 ist arbeitsmäßig mit einem Verdichterkolben 5 verbunden, der
in einem Zylinder 6 hin- und herverschiebbar ist. Bei Bewegung des Verdichterkolbens 5 gemäß Fig. 1 nach links
wird Luft, die während des vorhergehenden Hubes des Kolbens
5 nach rechts durch im wesentlichen ringförmige Ansaugventile 7 in den Zylinder 6 gesaugt worden ist, durch einen
Druckluftaustritt 8 in einen Spülluftsammler 9 gedrückt, von welchem aus sie in bekannter Weise zum richtigen Zeitpunkt
in den Zylinder 2 eintritt. Der Verdichterkolben 5 führt seinen Druckhub in an sich bekannter Weise unter der
Wirkung eines Luftpolsters aus, das durch Luft gebildet
ist, die auf der gemäß Pig.lrechten Seite des Verdichterkolbens
5 in dem Zylinder 6 eingeschlossen ist.
Der Motorkolben 1 und der Motorzylinder 2 sind bei der dargestellten Ausführungsform aus einem Material mit sehr
geringer Wärmedehnung und einer maximalen Wärmedehnungszahl
von etwa j50 χ 10""'/0C gebildet, und zwar vorzugsweise
aus keramischem Material, das eine Wärmedehnungszahl im Bereich von 10 χ 10"'/°C hat und bei Betriebstemperaturen
von etwa 1200 0C verwendet werden kann. Für den Motorkolben
1 und den Zylinder 2 können jedoch auch ein Nickelstahl oder Chromnickelstahl wie Invarstahl oder El-Invarstahl
verwendet werden. Diese Stähle haben eine geringfügig größere Wärmedehnung als Quarzglas oder keramische Werkstoffe
wie Pyrooeram od. dgl.
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Um bei den auftretenden hohen Verbrennungsdrücken
ein Beschädigen oder Zerstören des aus keramischem Material gebildeten Motorzylinders 2 zu verhindern, ist, wie dargestellt,
ein Schrumpfmantel 2o in Form einer Metallbuchse oder Stahlbuchse um den Motorzylinder 2 herum angeordnet.
DieserMantel 2o nimmt den Verbrennungsdruck auf, so daß eine Beschädigung oder Zerstörung des Motorzylinders 2
verhindert ist. Der Motorkolben 1 ist stromab bzw. außerhalb der Ladungswechselschlitze 3 durch eine besondere
Führungseinrichtung Io geführt. Diese Führungseinrichtung weist gemäß Fig. 1 eine Buchse aus selbstschmierendem
Material mit einer maximalen Wärmedehnungszahl von etwa 40 χ 10~'/°C, wie Kohlenstoff, Graphit oder Künstkohle,
gegebenenfalls mit Einlagerungen von Keramikteilchen zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit, auf. Zur Erhöhung der
Gleitfähigkeit bzw. zur Verringerung des Gleitwiderstandes ist eine Einrichtung 11 vorgesehen, mittels welcher Druckgas
durch die Führungseinrichtung Io hindurch gegen den Motorkolben! gerichtet wird. Dieses Druckgas kann entweder
von einem getrennten Verdichter gelieferte Druckluft oder
auch von der Maschine abgenommenes Gas sein.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist in dem Motorzylinder 2 an der Stelle, wo die Führungseinrichtung Io beginnt, eine
geringe Stufe gebildet, so daß das Spiel bzw, der Spalt
zwischen Kolben 1 und Zylinderwand in einem Bereich 12 vor der Führungseinrichtung Io etwas größer als in dem Bereich
IJ innerhalb der Führungseinrichtung Io ist. Der Spalt
im Bereich IJ der Führungseinrichtung Io ist so klein gewählt,
daß direkte Berührung zwischen dem Motorkolben 1 und der Führungseinrichtung Io im wesentlichen vermieden
ist. Der Spalt zwischen Motorkolben 1 und Zylinderwandung im Bereich 12 ist zwar, wie oben gesagt, etwas größer als
im Bereich IJ, jedoch ist auch er so klein gewählt, daß
der Kolben 1 bei Schrägstellung, die ihm innerhalb der Führungseinrichtung Io möglich ist, nicht in Berührung mit
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der Zylinderwand treten kann und daß die ,Spaltverluste
Innerhalb zulässiger Grenzen liegen* Die Stufe dient
weiterhin dem Zwecke vor der Führungseinrichtung Io bei
eventueller geringfügiger Schrägsteilung des Motorkoltoens 1
auf dessen gesamtem Umfang unter Verbrennungsdruek stehende
■Gase zuzulassen;, um eine einseitige Druekbelastung des
Motorkoltoens 1 zu verhindern, die zu einer direkten Berührung
zwischen dem Motorkolben 1 und der Zylinderwand
führen konnte. Außerdem kann, wenn eine solche Stufe nicht
vorhanden Ist* eine direkte Berührung zwischen Motorkolben
1 und Zylinderwand 2 nicht vermieden werden;, wenn eine Fün-r
jcungselnrlehtung verwendet wird,, bei der kein Gleitgas oder
Druckgas verwendet wird,.
In den Flg.. 2 und j5 sind verschiedene Ausführungsforanen
von Kolbenfüthrungselnrlehtungen IQa bzw. 10b dargestellt,
Gemäß FIg,. 2 weist die Führungseinrichtung eine Buchse IQa "aus selfostschmlerendem Material., wie Graphit Λ Kunstkohle
ο. :dgl.. auf, die In dem Motor zylinder 2 an dessen
"kaltem" Ende angeordnet ist. Die Führungsfläche der Buchse 10a Ist, wie Insbesondere aus den FIg. 6 und 7 ersichtlich
ist,, durch eine Mehrzahl von !,ängsrlppen 14 und Umfangsrippen
15 in eine Mehrzahl von Feldern unterteilt. In jedes FeIu mündet elin Durchgang 16 für Druckgas. Außerdem sind
üen Feldern liegführdurchgange 1? zugeordnete Die'Wegführdurchgänge
sind -ZWlsehen benachbarten Feldern gebildet,
beispielsweise In Ringnuten» Der Ströinungsverlauf des
Druckgases ist InFIg, 6 durch ITeile sehematiseh angedeutet,.
Es ,gait wichtig;, dassdureh die Durchgänge Γβ zugeführtes
Druckgas durch die Durchgänge 17 ausreichenä schnell weggefuniPt
werden .kann,. %u diesem Zweck und auch aus dem
Grunde Λ daß das austretende Druckgas einen etwas geringeren
Druck und damit ein größeres Volumen als das eintretende
Druckgas nat, sind die Durchgänge 17 größer als die Durchgänge
16 ausgeführt. Es 1st weiteihln wichtig, daß nicht
.mehr Druckgas zugeführt wird., als weggeführt werden kann.
Palls die Wegführdurchgänge 17 nicht groß genug sind,
kann sich ein ernsthafter Nachteil ergeben, wenn der Motorkolben 1 durch irgendeinen äußeren Störeinfluß sich
etwas aus seiner mittigen Lage schrägstellt. In einem solchen Fall wird auf einem Teil des Umfanges des Motorkolbens
1 der Abstand zu den Längsrippen 14 und Umfangsrippen 15 größer als auf einem anderen Teil des Kolbenumfanges.
Durch diesen nunmehr größeren Abstand oder größeren Spalt wird die Drosselwirkung verkleinert und, wenn
das Druckgas durch die Durchgänge 17 hindurch nicht schnell genug weggeführt wird, ergibt sich ein gewisser Druckstau,
so daß die Druckkraft, die bestrebt ist, den Kolben in die Schrägstellung zu drücken, größer als die Druckkraft auf
der gegenüberliegenden Seite des Kolbens ist, die das Bestreben hat, den Kolben wieder in seine mittige Lage zu
drücken.
Allgemein gleitet der Motorkolben 1 im wesentlichen reibungslos auf der Gleitgasschioht im Motorzylinder 2, und.,
nur im Fall eines Absinkens des Gleitgasdruckes oder des Auftretens anderer betrieblicher kurzzeitig wirkender
Störfaktoren findet ein vorübergehendes selbstschmierendes Gleiten des Kolbens 1 an der Führungsbuchse Io statt. Auf
diese Weise kann Verschleiß an dem Motorkolben 1 und dem Zylinder 2 im wesentlichen vermieden werden.
Der Druck des durch die Durchgänge 16 eingeführten Gases soll etwas höher als der Druck der Spülluft sein.
Der Unterschied des Druckes hängt von der. jeweiligen besonderen Gestaltung der Kolbenführungseinrichtung Io ab.
Allgemein ist gefunden worden, daß, je höher der Spülluftdruck ist, desto größer der Unterschied zu dem Druck des
Gleitgases sein soll. ;,
Die Ausführung gemäß Fig. 3 entspricht hinsichtlich,
ihrer Wirkungsweise der Ausführung gemäß Fig. 2 bzw. gemäß den Fig. 6 und 7. Der Unterschied besteht darin, daß gemäß
Fig. 3 das selbetschmierende Material, das vorzugsweise eine
Wärmedehnungszahl von maximal 4o χ 10"^/0C hat, durch
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- Io -
Brennspritzverfahren auf die Zylinderwandfläche aufgebracht
ist. Bei der Ausführung gemäß Fig. 4 ist die oben beschriebene
Stufe am Beginn der Führungseinrichtung 10 zum Teil durch eine etwas weiter nach innen vorstehende Fünrungsbuchse
10c und zum Teil durch eine an der Außenfläche des Kolbens 1 gebildete Gegenschulter la geschaffen. Auch
bei dieser Ausführung ist das Kolbenspiel bzw. der Spalt zwischen Kolben 1 und Zylinder 2 im Bereich 12 vor der
Führungseinrichtung 10 geringfügig größer als im Bereich IJ in der Führungseinrichtung.
In Fig. 5 ist eine vereinfachte Ausführung einer Führungseinrichtung dargestellt, die lediglich eine einfache
aus selbstschmierendem Materialgpmäß vorstehender
Beschreibung gebildete Buchse 1Od aufweist. Eine Gleitgasführung ist bei dieser Ausführung nicht vorgesehen.
Es ist in gewissen Fällen möglich, für die Führungseinrichtung
kein selbstschmierendes Material zu verwenden. Eine solche Ausführung würde der Ausführung gemäß Fig. 3
entsprechen, wobei dann jedoch kein selbstschmierendes Material auf die Zylinderwand aufgebracht ist, eine
Gleitgasführung jedoch vorgesehen ist.
Der Verdichterkolben 5 ist in dem Zylinder 6 auf einem axialen Zapfen 18 geführt, und zwar unter Zwischenschaltung einer Buchse 19 aus selbstschmierendem oder
schmiermittelabsorbierendem Material. Wenn selbstschmierendes Material verwendet wird, kann das gleiche Material
wie für die Motorkolbenführungsbuchse Io verwendet werden. Wenn schmiermittelabsorbierendes Material verwendet wird,
so kann Sintermetall mit Graphitschmierung, ölgetränktes Sintermetall oder ölgetränktes Keramikmaterial verwendet
werden. Um die Wärmedehnungszahl niedrig zu halten, kann Nickel - Graphit oder Chrom-Nickel-Graphit mit Invar- oder
El-Invar-Teilchen verwendet werden. Mit den gleichen Bestandteilen
können auch gefrittete Gleitbüohsen hergestellt
werden (selbetschmierendes DEVA-Metall).
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- ii -
Der Verdishterkolben 5 ist auf seiner dem Motorkolben
1 zugewandten Seite mit einer Nabe 21 versehen* die mit
dem entsprechenden Ende 22 des Motorkolbens 1 .zusammenarbeitet.
Wie dargestellt, ist das Ende 22 des Motorkolbens
mit radialem Spiel auf der Nabe 21 des Verdichterkolbens
5 angeordnet, so daß dieser ebenfalls ringlose Kolben 3 sieh
unabhängig vom Motorkolben 1 radial einstellen kann» Jedoch ist eine Verbindung zwischen dem Verdiehterkolben 5 und
dem Motorkolben 1 durch Eingriff der Stirnfläche des
Kolbenendes 22 mit einer am Verdichterkollaen 5 gebildeten
Stirnfläche gegeben.
Koppelung zwischen Motorkolben 1 und Verdiehterkolben 5 ist durch eine vorzugsweise als Schraubenfeder ausgebildete
Feder 25 erzielt, die an einem Ende am Motorkolben 1 und
an anderen Ende am Verdichterzylinder 6 festgelegt ist»
Die Feder 23 erstreckt sieh durch den hohl ausgebildeten
Fiaferungszapf en lB für den Verdiehterkolben 5. Der Führungszapfen 18 ist an einem Ende mit dem Verdiehterzylinder 6
einheitlich ausgebildet bzw. auf irgendeine andere Weise mit diesem verbunden.
Zur Begrenzung der Bewegung des Verdiehterkolbens 5
gemäß Fig. 1 nach rechts ist in dem Verdiehterzylinder 6
ein vorteilhaft ringförmiges Widerlager 24 gebildet, wie es in Fig. 1 dargestellt ist.
Es sei noch "bemerkt, daß gegebenenfalls in den Verbrennungsraum
in an sieh bekannter Weise Wasser, entweder getrennt oder zusammen mit dem Brennstoff eingespritzt
werden kann, wenn zusätzliche Kühlung der Maschine erzielt
werden soll. Mittel., mit denen eine solche Wassereinspritzung
erfolgen kann, sind bekannt, und sie sind daher nicht im
einzelnen beschrieben oder dargestellt.
Bei einer Freikolbenmaschine gemäß der Erfindung kann
durch die besondere Ausführung eine Kolbenspiel zahl erreicht werden, die etwa das Zweifache der Kolbenspielzahl gegenwärtiger
Freikolbenmasehinen beträgt» In anderen Worten aus ge-
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drückt, wird bei Verwendung der Erfindung bei einer Maschine gleicher Größe eine viel höhere Leistung erzielt.
Es ist somit möglich, durch die Erfindung Freikolbenmaschinen
mit vergleichsweise hoher Leistung je Maschineneinheit zu bauen. Somit können Maschinen gemäß der Erfindung
für Kraftfahrzeuge und stationäre Anlagen sowie Schiffsantriebe
od.dgl. verwendet werden.
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Claims (1)
- Patentansprüche'Freikolbenmaschine, deren im Motorzylinder beweglicher Motorkolben mit dem im Verdichterzylinder beweglichen Verdichterkolben arbeitsmäßig verbunden ist, dadurch gekenn zeichnet, daß wenigstens der Motorkolben (1) und der Motorzylinder (2) aus Material geringer Wärmedehnung gebildet sind und daß das Spiel des ringlosen Motorkolbens (1) stromab b3w. außerhalb des Verbrennungsraumes bzw. der Lad^ungswechselschlitze (3) kleiner als im Verbrennungsraum ist.2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Verdichterzylinder (6) und der Verdichterkolben (5) aus Material geringer Wärmedehnung gebildet sind.3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Kolben (1, 5) und Zylinder (2,6) aus einem Material mit maximaler Wärmedehungszahl von etwa 30 χ 10"*'/°C gebildet sind.4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3j dadurch gekennzeichnet, daß Kolben (1, 5) und Zylinder (2, 6) aus Quarzglas oder keramischem Material, wie Pyroceram o.dgl., gebildet sind.5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Motorzylinder (2) zur Aufnahme des Verbrennungsdruckes mit einem aus Metall bestehenden Mantel (2o) versehen ist.6. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Kolben (1, 5) und Zylinder (2, 6) aus Invarstahl oder El-Invarstahl gebildet sind.7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Motorzylinder (2) außerhalb des Verbrennungsraumes bzw. der Ladungswechselsohlitze (3) eine Kolbenführungseinrichtung (Xo) aus Material geringer Wärmedehnung vorgesehen 1st.109812/088/»8. Maschine nach Anspruch 7'» dadurch gekennzeichnet, daß die Motorkolbenführungseinrichtung (Io) aus selbstschmierendem Material mit maximaler Wärmedehnungszahl von etwa 4θ χ 10~v°C gebildet ist.7 oder rt9. Maschine nach Anspruch/8, dadurch gekennzeichnet,daß die Motorkolbenführungseinrichtung (lo) aus Kohlenstoff, vorzugsweise Graphit bzw. Kunstkohle gebildet ist, wobei gegebenenfalls verschleißmindernde Keramikteilchen eingelagert sind.10. Maschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Motorkolbenführungseinrichtung (Io) die Form einer Buchse hat, die am "kalten" Ende des Motorzylinders (2) angeordnet ist,11. Maschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Motorkolbenführungseinrichtung (lob) in Form eines durch Brennspritzen oder Flammspritzen auf die Innenwand des Motorzylinders (2) aufgebrachten Überzuges aus selbstschmierendem Material gebildet ist.12. Maschine nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Motorkolbenführungseinrichtung mit Mitteln (11, 16) versehen ist, durch welche aus der Führungsfläche der Motorkolbenführungseinrichtung Druckgas austreten gelassen werden kann.15. Maschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß Druckgas aus der die Führungsfläche bildenden Zylinderinnenwand ausgeblasen wird.14. Maschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß Druckgas aus der die Führungsfläche bildenden Innenwand aus selbstschmierendem Material ausgeblasen wird.15. Maschine nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die FUhrungsflache der Motorkolbenführungseinriohtung durch Längsstege (14) und Umfangsstege (15) in eine Mehrzahl von Feldern unterteilt ist und Jedem Feld eine oder mehrere Druckgaszufuhröffnungen (I6)109812/0884und ein oder mehrere Druckgaswegführöffnungen (17) zugeordnet sind.16. Maschina nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckgaswegführöffnungen (17) zwischen benachbarten Feldern gebildet sind.17. Maschine nach Anspruch 15 oder l6, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Druckgaszufuhröffnungen(16) kleiner als der Querschnitt der Druckgaswegführöffnungen(17) ist.18. Maschine nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck des zugeführten Gases höher als der Spülluftdruck der Maschine ist.19. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis l8, dadurch gekennzeichnet, daß der ringlose Verdichterkolben (5) auf einem mit dem Verdichtergehäuse verbundenen axialen Führungszapfen (18) mittels einer Buchse (I9) aus selbstschmierendem oder schmierstoffspeicherndem Material geführt ist.20. Maschine nach Anspruch 19., dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (19) aus Kohlenstoff, wie Graphit oderKunstkohle, schmierstoffgetränktem Sintermetall oder schmierkeramischen
stoffgetränktem/oder gefrittetem Material gebildet ist.21. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 2o, dadurch gekennzeichnet, daß zum Inberührunghalten des Motorkolbens (1) und des Verdichterkolbens (5) im Anlaßzustand der Maschine eine Feder (2J) vorgesehen ist, die an einem Ende in dem hohl ausgebildeten Motorkolben (1) und an ihrem anderen Ende an dem Verdichtergehäuse befestigt ist.22. Maschine nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder eine Schraubenfeder (23) ist und durch den hohl ausgebildeten Verdichterkolbentragzapfen (18) hindurchgeführt ist.23. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdichterkolben (5) auf seiner dem Motorkolben (1) zugewandten Seite mit einer109812/088 4Nabe (21) versehen Ist, an der das entsprechende Ende (22) des Motorkorbens (1) mit radialem Spiel angeordnet ist. . .. . -24. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 2J3 dadurch gekennzeichnet, daß Im Verdichterzylinder (6) eine Anschlageinrichtung (24) "vorgesehen ist, welche die Axial» bewegung von Motorkolben/und Verdichterkolben (5) unter der Wirkung der Feder (23) begrenzt.25. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 24* gekennzeichnet durch eine Einrichtung;» durch welche Wasser in den Verbrennungsraum eingespritzt werden kann.109η ι ?/neeu
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