DE1813915A1

DE1813915A1 - Verfahren zur Herstellung von Teilen aus Kunststoffmaterial,die eine mit Gewebe od.dgl. ueberzogene Oberflaeche besitzen,sowie Teile,die nach diesem Verfahren erhalten wurden

Info

Publication number: DE1813915A1
Application number: DE19681813915
Authority: DE
Inventors: Carlo Canella
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1967-12-15
Filing date: 1968-12-11
Publication date: 1969-07-10
Also published as: ES361874A1

Description

Verfahren zur Herstellung von Teilen aus Kunststoffmaterial, die eine mit Gewebe od. dgl. ueberzoeene Oberflaeche besitzent sowie Teile welche nach diesem Verfahren erhalten wurden.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Hergtellung von Teilen aus Kunststoffmaterial, die eine mit Gewebe ueberzogene Oberflaeche besitzen, sowie auf Teile, welche nach diesem Verfahren erhalten wurden.
Bisher haben lediglich die Hersteller von Juwelierverpackungen versucht, einen Gewebe- oder Stoffueberzug auf Kunststoffflaechen, Schachteln, oder Ablagen fuer Juwelierwaren aufzubringen.
Es wurde nun gefunden, dass zahlreiche Nachteile von Kunststoff~ flaechen, insbesondere von den in der Moebelindustrie verwendeten, eliminiert werden koennen, wenn man sie mit Geweben oder Stoffen aus Textilfasern im allgemeinen ueberzieht.
Es trat jedoch das Problem der wirtschaftlichen, dauerhaften und technisch perfekten Aufbringung dieser Ueberzuege inæbesondere auf grosse Plaechen oder Platten auf, wie sie beispielsweise fuer Tischplatten, Lehnen, Sitzflaechen von Sesseln, flache, einfach oder mehrfach gekruemmte Lehnstuehle usw. verwendet werden.
Ziel der Erfindung ist es, das oben erwaehnte Problem in zufriedenstellender Weise und in allen Einzelheiten zu loesen.
Dieses und weitere Ziele werden mit dem erfindungsgemaessen Verfahren zur Herstellung von Teilen aus Kunststoffmaterial, die eine mit Gewebe, Stoffueberzug od. dgl. ueberzogene Oberflaeche besitzen, erreicht, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man in eine Form fuer Kunststoffe, welche einen dem zu erzeugenden Gegenstand entsprechend ausgebildeten Formhohlraum besitzt, das vorher entsprechend dem Plaechenverlauf der Oberflaeche des mit dem Gewebe zu uebersiehenden Gegenstandes zugeschnittene Gewebe einbringt, das Gewebe zumindest grob ausbreitet und gegebenenfalls befestigt, damit es im Forminneren die richtige Lage beibehaelt, sodann das geschmolzene thermoplastische Material zufuehrt und es einem Druck aussetzt, der ausreicht, die Form zu fuellen und gleichzeitig in Abhaengigkeit vom Fluss des Materiales gegen das Gewebe ein Strecken des Gewebes in allen seinen Richtungenzu bewirken.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein nach dem vorerwaehnten Verfahren erhaltener Teil, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass er aus eine. im wesentlichen starren Kcerper aus th rzoplastigch x Material besteht, auf einer Oberflaeche desselben eink itlioh verbunden ein Gewebe vorhanden ist, wobei die Verbindung ohne Einlage irgendeines Fremdkoerpers erzeugt ist.
Weitere Merkmale und Vorteile sind deutlicher der folgenden Beschreibung von zwei verschiedenen Ausfuehrungsfornien des erfindungsgemaessen Verfahrens zu entnehmen, welche beispielsweise und ohne Beschraenkung in der beiliegenden Zeichnung dargestellt sind. In der Zeichnung ist Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung der unteren Halbform, die zur Erzeugung einer Sitzflaeche verwendet und an einer Vertikrlrssohins montiert wird, Figur 2 ein Schnitt laenge einer durch die Achse der Gusaduese gehenden Ebene der beiden Halbformen fuer die Herstellung der Sitzflaeohe gemaess Fig. 1 Figur 3 eine Grundrissdarstellung der unteren Halbform gemaess Fig. 1 in welcher der Kraefteverlauf beim Schliessen der Form angedeutet ist, Figur 4 eine Schnittdarstellung laengs der Spritzduesenachse einer auf einer Horizontalmasohine montierten Form, Figur 5 eine Einzelheit der ortsfesten Halbform in groesserem Massstab als der der vorhergehenden Figuren und Figur 6 eine Grundrissdarstellung einer Halbform, in welcher die Kraefte angedeutet sind, welche beim Einspritzen des Materiales durch mehrere Duesen auftreten.
Die Fig. 1, 2 und 3 in denen gleiche Teile oder Einzelheiten immer mit denselben Bezugstiffern bezeichnet sind, zeigen eine Vertikal-Spritzgussmasohine 1 zur Erzeugung von Gegenstaenden aus thermoplastischem Material1 welche gemaess der Zeichnung aus zwei ortsfesten Platten 2, aus der Reihe von Saeulen 3 und aus der beweglichen Platte 4 besteht.
Diese Maschinen arbeiten gewoehnlich mit Druck und sind derart ausgebildet, dass bei jedem Zyklus zuerst die bewegliche Platte ueber eine kurze Strecke nach unten bewegt und sodann ein vorbestimmtes Volumen des plastischen liaterials auf die untere Halbform aufgebracht wird, ehe eine vollkommene Schliessung der Form erfolgt. Bei der letzten Phase ist es notwendig, auf das vorher auf die untere Halbform aufgebrachte Material einen entsprechenden Formdruck anzuwenden. Wenn eine solche Maschine fuer die erfindunpigemaessen Zwecke verwendet wird, so sind keine Aenderungen der Maschine erforderlich. Auch bei der Durchfuehrung des erfindungsgemaessen Verfahrens sind in ueblicher Weise auf den Platten der Maschine die Halbformen montiert, in denen der Abdruck des zu erzeugenden Gegenstandes ausgebildet ist, wobei lediglich die Tiefe in einem Ausmass entsprechend der Staerke des zu verwendenden Tuches etwas groesser gehalten wird. Die obere Halbform von an sich bekannter Ausfuehrung ist mit der Bezugeziffer 5, die untere mit der Bezugsziffer 6 bezeichnet. In der oberen Halbform ist ein Giesskanal 7 ausgebildet, welcher mit dem Kanal 8 der oberen Maschinenplatte fluchtet, wobei lediglich darauf geachtet werden mugsw dass die Figur* welohe man erhalt1 wenn man den zu formenden Gegenstand im Grundris darstellt, ihren eigenen Schwerpunkt etwa-auf der Vertikalen des Giesekanales 7 hat.
Auf der unteren Halbform wird das Gewebe 2 ausgebrgitet, welches als Ueberzug fuer die Oberflaeche des zu formenden Gegenstandes dienen soll und vorher entsprechend dem Flaeohenverlauf der Oberflaeche, welche es abdecken soll, zugeschnitten wurde. Das Gewebe wird derart auf die Halbform 6 aufgelegt, dass es an der unteren Flaeche der Halbform anliegt. Nach dem Auflegen des Gewebes wird der Arbeitszyklus der Maschine eingesohaltet waehrend welchem, wie bereits erwaehnt wurde, zuerst die obere Halbform etwas abgesenkt und sodann das genaue Volumen an Kunststoffmaterial ausgepresst wird, welches sioh in der Mittelzone der Rueckseite des auf der unteren Halbform aufliegenden Gewebes ansammelt. Beim vollkommenen Schliessen der Presse erfolgt ein Zusammendruecken des in der Mittelzone der unteren Halbform befindlichen Materials, welches folglich von der Mitte der in der Form ausgebildeten Figur aus nach der Peripherie verlaeuft und, da es eine relative Fliessfaehigkeit besitzt,. das darunterliegende Gewebe gleichmaessig ausstreicht, wobei die oberflaechlich tangential auf das Gewebe wirkenden Kraefte alle radial verlaufen0 Die Fig. 4 und 5 zeigen, schematisiert durch die ortsfeste Platte 11 die Sosulenle und die bewegliche Platte 13, eine Horizontal~ Spritzgussmaschine, deren Arbeitsweise sich von einerVertikalmaschine nur dadurch unterscheidet, dass vor dem Einspritzen des geschmolzenen Materiales die Form vollstaendig geschlossen wird und dass der Druck auf das in den Formhohlraum eingebrachte Material ueber eine Saeule aus geschmolzenen Kunststoffmaterial uebertragen wird.
Auf den Platten der vorerwaehnten Maschine sind die Halbformen 14 und 15 befestigt, in denen der Abdruck des zu erzeugenden Gegenstandes ausgearbeitet ist, wobei sich auf der beweglichen Halbfcrm, d.h. auf der, die auf der beweglichen Platte befestigt ist, die Spritzduese befindet. Auf der ortsfesten Halbform oder jedenfalls auf der Halbform, welche keine Spritzduese aufweist, sind, da die Halbform vertikal liegt, geeignete Organe zur Halterung des Gewebes in der richtigen Lage vorgesehen, welche Organe durch kurze Stifte gebildet sind, welche von der Oberflaeche der Halbform, auf welche das Gewebe angeordnet wird, abstehen und im oberen Bereich der Form derart angeordnet sind, dass sie das Tuch halten, ohne dass dieses zu starke Falten bildet. Diese Stifte sind mit der Besugsziffer 16 bezeichnet und besitzen ein nach der Art eines Floetenmundstueckes abgeschraegtes Ende.
Die Fig. 6 zeigt eine Halbform auf der die Kraefte angedeutet sind, welche auf das Tuch wirken, wenn mit einer Spritzgussmasohine gearbeitet wird, bei der die Formen ueber mehrere Duesen gespeist werden.
Die Versuche haben gezeigt, dass zum Ueberziehen eine aeusserst grosse Vielfalt von Materialien angewendet werden kann, wie praktisch alle Arten von aus Naturfasern bestehenden Geweben. Aehnlich umfangreich ist die Auswahl an thermoplastischen Stoffen, wobei sich in verschiedener Hinsicht Polypropylen als besonders wirksam erwiesen hat, dem feinste Seiden- und Baumwollgewebe unter Erzielung einer perfekten Haftung zugeordnet werden konnten, ohne dass irgendeine Eigenschaft der verwendeten Gewebe dabei verloren gegangen waere.
Die durchgefuehrten Versuche ergaben, dass der erhaltene Teil bemerkenswerte Eigenschaften besitzt, wie z.B. die, dass das Ueberzugs gewebe voll waschbar ist, wobei lediglich ein uebliches, in Wasser geloestes Reinigungsmittel und eine Buerste verwendet werden muessen.
Weiters wird das Gewebe in einer Art waermebestaendig, dass sogar eine Kerzenflamme nicht imstande ist, es zu verbrennen. Weiters haben die Versuche gezeigt, dass als Uebergugsmaterialien auch gemusterte Stoffe verwendet werden koennen und das diese ihre urspruengliche Musterung beibehalten, sodass beispielsweise ein Sohnuerlsamt kurze Zeit nach dem der Teil, der mit ihm ueberzogen ist, aus der Form entnommen wird, sein urspruengliches Aussehen wieder annimmt.
Die Erfindung kann in zahlreicher Hinsicht abgeaendert und variiert werden, ohne dadurch den Rahmen der Erfindung zu ueberschreiten.

Claims

P&TENT&NSPRUECHE

Verfahren sur Herstellung von Teilen aus Kunststoffmaterials die eine mit Gewebe, Bespannetoff od. dgl. ueberzogene Oberflasche besitzen, dadurch gekqnnzeichnet, dass man in eine Form (5,6) fuer Kunststoffe, trelohe einen dem zu erzeugenden Gegenstand entsprechend ausgebildeten Formhohlraum besitzt, das vorzugsweise vorher entsprechend dem Flaechen-Verlauf dtr Oberflaeche des mit dem Gewebe zu ueberziehenden Gegenstandes zugeschnittene Gewebe (9) od. dgl. einbringt, das Gewebe (9), zumindest grob ausbreitet und gegebenenfalls befestigt damit es im Forminneren die richtige Lage beibehaelt, sodann das geschmolzene thermoplastische Material zufuehrt und es einem Druck aussetzt, der ausreicht, die Form (5,6) zu fuellen, und gleichzeitig in &bhaengig keit vom Fluse des Materials gegen das Gewebe ein Strecken des Gewebes in allen seinen Richtungen zu bewirken.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenn die Form auf der der Abdruck des zu erzeugenden Teiles ausgebildet ist, horizontal liegt und wenn weiters die Oberflaeche des zu erzeugenden Gegenstandes, der mit dem Gewebe (9) ueberzugen werden solll ebenfalls annaehernd horizontal ist, das Gewebe (9) einfach auf die Oberflaeche ler unteren Halbform (6) aufgelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Giesskanal (7) fuer das geschmolzene thermoplastische Material in der oberen Halbform (5) im wesentlichen im Bereich, d.h. auf der Vertikalen des Schwerpunktes der Figur liegt, welche man erhaelt, wenn man die Oberflaeche des mit dem Gewebe (9) zu ueberziehenden Gegenstandes im Grundriss projeziert, sodass beim nachfolgenden Zusammenpressen des Materiales und bei dessen Verlauf zur Fuellung des Formhohlraumes eine Buegelwirkung in allen Richtungen des Gewebes (9) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurcn gekennzeichnet, dass die den Abdruck des zu erzeugenden Stueckes tragende Form eine vertikal liegende Ausfuehrung ist und auch die Oberflaeche des mit dem Gewebe (9) zu ueberziehenden Gegenstandes im wesentlichen vertikal liegt, wobei im Inneren der nicht mit der Spritzduese versehenen Halbform (14) Organe (16) vorgesehen ist, welche das Gewebe (9) halten und welche vorzugsweise aus einer Reihe von nadelfoermigen, unten floetenmundstueckartig abgeschraegten Fortsaetzen (16) bestehen.
5. Teil, welcher nach dem Verfahren gemaess den Anspruechen 1 bis 4 erhalten wurde, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einem in wesentlichen starren Koerper aus thermoplastischem Material besteht, auf einer#Oberflaeche desselben einheitlich verbunden ein Gewebe (9) vorhanden istw wobei die Verbindung ohne Zwischenlage irgendeiner Premdkomponente erzeugt ist.