DE180247C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

ff

Patentschrift

- JVs 180247 KLASSE 79 b. GRUPPE

des Deckblattes.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Dezember 1905 ab.

Bei Zigarrenmaschinen, bei denen das Deckblatt selbsttätig an die Wickelvorrichtung abgegeben wird, sind geeignete Vorrichtungen vorgesehen, die das äußerste Ende des Deckblattes in bestimmter Weise um die Spitze wickeln. Diese Vorrichtungen werden im allgemeinen als Spitzenbildner bezeichnet. Ein bewegliches Glied, z. B. eine biegsame Nadel, wird hierbei angewendet,

ίο um das Kopfende des Deckblattes zu halten, . also jenes Ende, das zuerst um den Wickel gelegt wird. Bei diesen Zigarr.enmaschinen ist es nun erforderlich, daß der Wickel sich in einer ganz bestimmten Lage in bezug auf die Wickelvorrichtung und den Spitzenbildner befindet, bevor das Umlegen des Deckblattes beginnt. Gewisse Vorrichtungen, die den Wickel an die Wickelvorrichtung abgeben, bezwecken, denselben in diese erforderliche Lage zu bringen. Es hat sich aber in der Praxis gezeigt, daß der Wickel in der Wickelvorrichtung sehr leicht in eine ungenaue Lage kommt, so daß ein sorgfältiges Arbeiten in Frage gestellt wird. Dasselbe trifft in bezug auf die Tätigkeit des Spitzenbildners zu. Es ist für die Herstellung einer Zigarre von wesentlicher Bedeutung, daß der Wickel in einer unbedingt zuverlässigen Lage gehalten wird, während das Deckblatt aufgelegt wird. Es kann dies zweckmäßigerweise durch eine Vorrichtung geschehen, die gegen das Kopfende des Wickels wirkt, und die derart angeordnet ist, daß sie die Wirkung des Deckblatthalters (z. B. einer Nadel) nicht stört und sich mit dem Wickel dreht, während die erste Windung des Deckblattes vor sich geht. Bei der Herstellung von Zigarren mittels Maschinen ereignet es sich des öfteren, daß die Wickel unvollständig fertig gewickelt werden. Es finden Vorrichtungen Verwendung, die das Kopfende des Wickels, nachdem er mit dem Deckblatt umgeben ist, beschneiden; diesem Vorgang wird der Wickel unterworfen, unmittelbar nach dem Umlegen des Deckblattes und bevor er von der Maschine abgegeben wird. Es kommt hierbei vor, daß der Wickel durch dieses Schneiden verkürzt wird, bevor die Fehler beim Umlegen des Deckblattes aufgefallen sind. Man pflegt in einem solchen Falle das Deckblatt vom Wickel zu entfernen und ihn von neuem zu bewickeln.· Aus diesem Grunde ist es zweckmäßig, daß die Einstellungsvorrichtung sich Wickeln von verschiedener Länge anpaßt.

Der Erfindungsgegenstand betrifft nun eine Vorrichtung, durch welche die Wickel genau in ihrer Lage eingestellt werden, damit sie der Wirkung der Vorrichtungen zum Umlegen des Deckblattes und zum Bilden der Spitze ausgesetzt werden können. Die Wickel werden dann genau gegen den Spitzenbildner gehalten. Die Anordnung der Teile ist hierbei derart, daß sie die Anwendung einer Vorrichtung zum Halten des vorderen Teiles des Deckblattes, z. B. einer

Nadel, nicht beeinträchtigen. Weiterhin ermöglicht der Erfindungsgegenstand den Gebrauch von Wickeln verschiedener Länge.

In der Zeichnung ist die Einstellvorrichtung in den Fig. ι bis 3. veranschaulicht.

Der Wickel 4 ist drehbar angeordnet, und das Deckblatt wird durch eine Gruppe von Walzen 1, 2, 3 um ihn herumgelegt. Dieses Deckblatt wird an den Wickel 4 durch geeignete Glieder, z. B. einen schwingbalken Saugdeckblattträger 5 abgegeben. Dieser ist von bekannter Anordnung und wird in Fig. 2 im Schnitt veranschaulicht, während er in Fig. 1 in gestrichelten Linien gezeichnet ist. Der Spitzenbildner kann aus einem Block 6 bestehen, der einen konkaven Ausschnitt aufweist und mit einem kegelförmigen Rade 7 zusammenwirkt. Das Kopfende des Deckblattes 8 wird an«den Wickel abgegeben und durch eine biegsame Nadel 9 in ihrer Lage gehalten, welche Nadel sich mit dem Wickel dreht. Die Einstellung des Wickels in bezug auf die Vorrichtungen zum Umlegen · des Deckblattes und zur Bildung der Spitze wird durch einen beweglichen Hebel 10 bewirkt, der sich gegen das Kopfende des Wickels legt. Dieser Hebel sitzt an einem Zapfen 11, welch letzterer exzentrisch an einem zweiten drehbaren Zapfen 12 angeordnet ist. Dieser wieder ruht in einem Lager 13 und ist mit einem Handgriff 14 versehen. Wenn der Wickel an die Vorrichtung zum Umlegen des Deckblattes abgegeben, ist, so wird eine geeignete Kurvenscheibe 15, die mit einer Rolle 16 zusammenwirkt (Fig. 1 und 2), in die in Fig. ι gezeichnete Lage geschwungen.

Die Kurvenscheibe 15 hat folgenden Zweck. Sie bewegt zunächst den Hebel 10 gegen den Wickel und gestattet dann der Feder 17, den Hebel 10 zurückzuziehen, damit die erwähnte Nadel 9 in Wirkung treten kann. Nachdem diese Wirkung beendet ist, bringt die Scheibe 15 den Hebel wieder gegen das Ende des Wickels. Sobald die Spitze gebildet ist, kann die Feder 17 dann den Hebel 10 von der fertigen Zigarre fortziehen, so daß diese aus der Vorrichtung zum Umlegen des Deckblattes herausgehoben werden kann. Der Hebel 10 liegt gegen das Kopfende des Wickels an und stellt ihn in bezug auf die Wickelwalzen und Spitzenbildner ein. Sobald dies geschehen ist, wird der Hebel 10 durch die Feder 17 derart bewegt, daß die das Deckblatt haltende Nadel 9 aus der in Fig. 1 gezeichneten Lage in die der Fig. 2 übergeht. Die Nadel bleibt in dieser Lage, bis das Deckblatt eine volle Umwindung um den Wickel gemacht hat. Darauf wird das Glied 9 zurückgezogen, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, und der Hebel 10 wird wieder gegen das Kopfende des Wickels geschwungen. Er bleibt in dieser Lage, bis die Tätigkeit des Spitzenbildners 6,7 vollendet ist. Der Deckblattträger 5 kommt dann von der in Fig. 2 gezeichneten Lage in die der Fig. 3, während die Abgabe ,65 des Deckblattes erfolgt. Wenn ein kürzerer Wickel mit dem Deckblatt belegt werden soll, so dreht der Arbeiter den Handgriff 14 nach rechts, wodurch dem Zapfen 12 eine halbe Umdrehung erteilt wird. Hierdurch wird der exzentrische Zapfen 11 derart g'edreht, daß der Zapfpunkt des Hebels 10 näher an die Kurvenscheibe kommt und das Ende des fraglichen Hebels somit näher an das Kopfende der Wickelrollen gelangt. Wenn also der Hebel 10 in dieser Lage sich befindet, so wird die ihn bewegende Kurvenscheibe ihn weiter nach den Enden der Walze zu bewegen, als dies möglich wäre, wenn er in der in Fig. ι und 2 gezeichneten Lage sich befindet. Es können also auch kürzere Wickel in derselben Weise behandelt werden wie die von der gewöhnlichen Länge.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung für Zigarrenmaschinen .. zum Einstellen des Wickels beim Umlegen des Deckblattes, dadurch gekennzeichnet, daß die gegen das Kopfende des Wickels wirkende Einstellvorrichtung den Wickel in bezug auf die Vorrichtungen zum Umlegen des Deckblattes und zur Bildung der Spitze einstellt und dann ausgeschaltet wird, sobald die Vorrichtung zum Halten des Kopfendes des Deckblattes in Tätigkeit tritt, dagegen schließlich wieder eingeschaltet wird, wenn die Bildung der Spitze erfolgt.

2. Vorichtüng nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtung aus einem Hebel (10) gebildet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (10) an einem exzentrisch angeordneten Zapfen (11) sich befindet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.