DE1720768A1 - Kunststoffe auf Isocyanatbasis und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Kunststoffe auf Isocyanatbasis und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Polymerisation von Verbindungen mit aliphatischen und
aroeatischen Isocyanatgruppen ist bekannt und in vielfacher
Variation beschrieben. Im allgemeinen verwendet vman bei
dieser Polymerisation alkalische Katalysatoren. Diese bewirken eine Umwandlung der NCO-Gruppeu in Isocyanurat-Ringe, wobei diese Reaktion im allgemeinen in Substanz bzw.
in Lösung zu definierte Anteile an Isocyanurat-Ringe enthaltenden Polymeren oder auch unter vollstänlger Ausreaktion der vorhandenen NCO-Gruppen geführt wird· Bei Verwendung von Verbindungen mit mehr als einer Isocyanatgruppe im Molekül führt diese Trimerisation im allgemeinen unter unkontrollierbaren Bedingungen zu einem völlig vernetzten und spröden Material. Als weitere Schwierigkeit
bei den Polymerisationsreaktionen muß die Tatsache angesehen werden, daß im allgemeinen eine Inkubationszeit vorhanden ist, die einen Beginn dieser Reaktion zu einem definierten Zeitpunkt praktisch unmöglich macht. Lediglich
bei Verwendung von sehr aktiven Katalysatoren kann die
exotherm verlaufende Polymerisation von NGO-Gruppen bereits
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Le A 11 180 - 1 -
bei Raumtemperatur gestartet werden· Jedoch 1st e.9 dann -praktisch unmöglich, die Reaktion in die Hand zu bekommen. Deshalb werden derartige PolymerisatlonereaktIonen
im allgemeinen mit schwach wirksamen (basischen) Aktivatoren bei erhöhten Temperaturen durchgeführt. Perner
wurden bereits Polyeerleatlonereaktionen unter
Verwendung yon phenolIschen Mannichbasen beschrieben, die
sich von einem gegebenenfalls durch Halogen- oder C1-C5-Alkylreste substituierten Phenol oder Thiophenol ableiten.
W Speziell verwendet wurde das 2,4,6-Triedlmethylaainomethylphenol, wobei letzteres Insbesondere zusammen mit einem
Epoxid zur Erzielung einer hinreichenden Aktivität eingesetzt werden soll. Die hierbei erhaltenen Reaktionsprodukte besitzen jedoch einen starken Geruch nach AmIa, der einer
praktischen Verwendung hinderlich ist. Zudem fuhren die verwendeten Amln-Komponenten zu einem wenig gleichmäßigen
Ablauf der Polymerisationsreaktlon und hierdurch zu einem
technisch nicht in jeder Hinsicht befriedigenden Terfah-
Perner let bekannt, alkoxyllerte Kondensatlonsprodukte
aus Aminen, Oxoverbindungen und Phenolen mit mindestens zwei freien 0- und/oder p-Stellungen als Polyhydroxylrerbindungen zur Umsetzung mit Isocyanaten, beispielsweise
auf dem Schaumstoffsektor, heranzuziehen, ohne dad Jedoch
in diesen Fällen eine wesentliche Polymerisationereaktion
der Isocyanatgruppen beobachtet werden kann.
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Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man Kunststoffe auf Basis von Polyisocyanaten mit vorteilhaften
technologischen Eigenschaften erhält, wenn man eine Verbindung mit mehr als einer Isocyanatgruppe, gegebenenfalls in Gegenwart eines Treibmittels und gegebenenfalls
mit unterschüssigen Anteilen τοη Verbindungen mit aktiven
Wasserstoffatomen, gegebenenfalls unter Zusatz von Stabilisatoren und üblichen Hilfsmitteln, mit solchen Mannichbasen von Phenolen als Katalysatoren zur Reaktion bringt,
die einbaufähige ein- oder mehrkernige Mannichbasen aus sekundären Aminen, vorzugsweise Dimethylaain, Formaldehyd
und Phenolen darstellen und die zusätzlich zu der substituierten Aminomethylgruppierung und der phenolischen OH-Gruppe noch mindestens eine weitere Gruppe mit gegenüber
Isocyanatgruppen reaktionsfähige!Wasserstoffatomet enthalten.
Erfindungsgemäß werden also Katalysatoren verwendet, die im Molekül freie OH-, SH-, -COO&i -CO2HH2-MH- oder HHg-Gruppen «*·
halten und demnach bei der Polymerisationsreaktion unter gleichzeitiger Reaktion dieser Gruppen in das Polymere
eingebaut werden. Gegenüber den bereits früher beschriebenen Katalysatoren zeichnen sie sich durch einen wesentlich
geringeren Geruch nach der Schaumstoffherstellung sowie auch durchweg durch eine höhere Aktivität aus. Biese wird offensichtlich durch die Tatsache bedingt, daß der Katalysator
durch Reaktion mit dem Polyisocyanat in eine mit diesem
verträgliche Form gebracht wird, so daß die Polymerisationsreaktion gleichmäSiger abläuft. Stark hydrophile und
-'" 109829/U30
unverträgliche Katalysatoren müssen zur Erzielung optimaler Aktivität zusammen mit Emulgiermitteln oder ähnlich wirkenden Mitteln eingesetzt werden
Die aus dem Stand der Technik bekannten Hydroxylgruppen enthaltenden Mannichbasen aus Aminoalkoholen zeigen praktisch keine Aktivität im Sinne der Folymerlsationsreaktion
der NCO-Gruppe, denn hierfür 1st die Mitverwendung von
sekundären Aminen wie vorzugsweise Dimethylamln zwingend. Besonders wirksame Katalysatoren werden erhalten, wenn die
eingesetzten Phenole mit mindestens zwei freien o- und/oder p-Stellungen mit etwa gleichen Anteilen an DimethylamIn
und einem Aminoalkohol kondensiert werden, wobei zur Erhöhung der Anfangsverträglichkeit der Katalysatoren in den
Polyisocyanaten zusätzlich höhere Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylreste von besonderer Bedeutung sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Isocyanuratgruppen aufweisenden
Kunststoffen durch Polymerisation von Verbindungen mit mehr als einer Isocyanatgruppe im Molekül in Gegenwart von Mannichbasen von Phenolen, dadurch gekennzeichnet, daß man gegebenenfalls in Gegenwart von Treibmitteln, Unterschussigen
Anteilen von Verbindungen mit aktiven Vaeserstoffatomen und
Stabilisatoren als Mannichbasen von Phenolen solche einbaufähigen ein- oder mehrwertigen Mannichbasen aus sekundären
L. Λ 11 180 -4- 109829/1430
Aminen, Formaldehyd und Phenolen verwendet, die zusätzlich zu der substituierten Äminomethylgruppe und der
phenolischen OH-Gruppe mindestens eine weitere Gruppe mit gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen
enthalten.
Die Erfindung betrifft ferner Kunststoffe, die nach diesem Verfahren erhältlich sind, vorzugsweise Schaumstoffe.
Als Polyisocyanate kommen aliphatische und vorzugsweise aromatische mehrwertige Isocyanate in Präge, z. B. Alkylendiisocyanate
wie Tetra- und Hexamethylendiisocyanat, Arylendiisocyanate und ihre Alkylierungsprodukte wie die Phenylendiisocyanate,
Kaphthylendiisocyanate, Diphenylmethandiisocyanate,
Toluylendiisocyanate, Di- und Triisopropylbenzoldiisocyanate
und Triphenylmethantriisocyante, p-Isocyanatophenyl-thiophosphorsäure-triester,
p-Isocyanato-phenylphosphorsäure-triester, Aralkyldiisocyanate wie 1-(lsocyanatophenyl)-äthylisocyani
oder die Xylylendiisocyanate sowie auch die durch die verschiedensten Substituenten wie Alkoxy,
Nitro, Chlor oder Brom substituierten Polyisocyanate, ferner mit Unterschussigen Mengen von Polyhydroxylverbindungen
wie Trimethylolpropan, Hexantriol, Glycerin, Butandiol modifizierte
Polyisocyanate. Als erfindungsgemäß zu verwendende Polyisocyanate kommen ferner die gemäß der deutschen
Patentanmeldung P 52 393 IVb/12 ο herstellbaren Polyisocyanate
in Frage. Als vorzugsweise in Frage kommendes PoIyieocyanat
sei das durch Anilin-Pormaldehyd-Kondensation
"5" 108629/1430
und anschließende Phosgenierung herstellbare Polylsocyanat
genannt. Genannt selen ferner aoetalmodlflzlerte Isocyanate sowie polymerIslerte Isocyanate mit Isocyanuratrlngen sowie
höhermolekulare Polyisocyanate, die durch Umsetzung von monomeren Polyisocyanaten mit höhermolekularen Verbindungen
mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen, vorzugsweise
höhermolekularen Polyhydroxy!verbindungen, Polyearboxyl-
und Polyamlno-Verbindungen, herstellbar sind. Es können natürlich auch Mischungen verschiedener Isocyanate eingesetzt
werden, wobei In diesem Falle auch Monoisocyanate wie Phenylisocyanat oder Naphthyllsooyanat mitverwendet
werden können·
Die Polymerisationsreaktion der Isocyanatverblndung kann
In Gegenwart von Verbindungen mit aktiven Vaeserstoffatomen
vorgenommen werden. Bei Verwendung von Wasser, welches vorzugsweise verwendet wird, kanu hierdurch ein gegebenenfalls
zusätzlicher Treibeffekt erreicht werden, ansonsten wird man Im allgemeinen organische Verbindungen mit mehreren
aktiven Wasserstoffatomen einsetzen. In Frage kommen hler, einzeln oder in Mischung neben Polyaminen oder Aminoalkoholen,
vorzugsweise ntter- und höhermolekulare Hydroxylverbindungen
oder ihre Gemische, wie sie in breiter Form zur Herstellung von Polyurethan-Kunststoffen bekannt sind,
sowie die üblichen Mono- und Polyalkohole wie Butanol, Cyclohexanol, Benzylalkohol, Xthylenglykol, Propylenglykol,
Glycerin, Trimethylolpropan bzw. deren Addukte mit Alkylenoxlden wie Äthylen- und/oder Propylenoxld. Als polyfunktlonelle
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Starter kommen hierfür auch Kondensationsprodukte obiger
Polyalkohole mit Polycarbonsäuren wie Adipin-, Sebacin-,
Malein-, Phthal- oder Terephthalsäure in Präge. Zahlreiche
derartige Verbindungen sind in "Polyurethanes, Chemistry and Technology", Bd. I und II, Saunders-Prisch, Interscience
Publishers 1962 und 1964, und in Kunststoffhandbuch, Bd. VII, Vieweg-Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München, 1966,
beschrieben.
Nach dem Verfahren können homogener Pestkörper, Lacke, Überzüge,
Schaum- und Zellkörper erhalten werden. Die Herstellung von Schaumstoffen ist bevorzugt.
Eine Treibreaktion zur Herstellung von Schaumkörpern wird
durch Verwendung von Wasser oder von zusätzlichen Treibmitteln durchgeführt. Als ^rtmittel können neben den sich
unter Abspaltung von Gasen, beispielsweise von Stickstoff, zersetzenden Verbindungen, z. B. Azo-Verbindungen oder
Sulfonylaziden, insbesondere niedersiedende Kohlenwasserstoffe und ihre Halogenierungsprodukte Verwendung finden,
z. B. halogenierte Methane oder A'thane, Chlorfluormethane,
Äthylendichiorid, Vinylidenchlorid.
Als Zusatzmittel werden zur Erleichterung der Vermischungsund Verschäumungsreaktionen die üblichen Emulgatoren und
Schaumstabilisatoren verwendet, z. B. höhere Alkyl- bzw. Arylsulfonsäuren und ihre Salze, Schwefelsäureester von
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RlcinusOl oder Ricinolsäure und Ihre Salze, Ul- oder
Stearinsäuresalze, basische Gruppen enthaltende Siliconöle, Slloxan- und Alkylenoxid-Antelle enthaltende Mischkondensat lonsprodukte .
Als Katalysatoren werden gemäß der vorliegenden Erfindung
z. B. Mannichbasen aus Phenolen mit mindestens zwei kondensationsfähigen o- und/oder p-Steilungen, Formaldehyd
und Mischungen aus Dimethylamln und sekundären Aminoalkoholen verwendet. Darüber hinaus werden als Katalysatoren
aber ganz allgemein solche einbaufähigen ein- oder mehrkernige Mannichbasen aus sekundären Aminen, vorzugsweise Dlmethylamin, Formaldehyd und Phenolen verwendet, die
zusätzlich zu der substituierten Aminomethylgruppe und der phenolischen OH-Gruppe noch mindestens eine weitere
Gruppe mit gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserst off atomen enthalten. Solche gegenüber Isocyanaten reaktionsfähige Wasserstoffatome sind z. B. in den Gruppierungen OH, COOH, CO2NH2, NH2, NHR (R = Alkyl, Cycloalkyl, Aryl,
Aralkyl) und SH enthalten.
Als Phenole kommen zur Herstellung der Katalysatoren in Frage: Phenol, Kresole, Xylenole, Isooctyl-, Isononyl-,
Isododecyl- und Cyclohexylphenole mit den Substituenten in o-, vorzugsweise p-Stellung, die durch Umsetzung von
Phenol mit Styrol erhaltenen Phenäthylphenole, ferner PoIyphenole wie Hydrochinon, 4,4'-Dlhydroxy-dlphenylmethan,
Salicylsäure bzw. ihre Salze, Hydroxyalkylester der Salicylsäure, Sallcylsäureaoid, Sallgenln-Hydroxyalkyläther.
LeA JUlBQ -8- 109829/U 30
Als sekundäre Aminoalkohole kommen speziell D!alkanolamine
wie Diäthanoi- oder Dipropanolamin sowie I-Alkylalkanolamine
wie N-Methyl-, N-Äthyl- oder JT-Butyläthanolamin in Frage.
Zur Kondensation mit den Phenolen kommen aber auch Aminocarbonsäuren wie Alanin (oder ihre Salze) oder Polyamine wie
1,3-Propylendiamin, Diäthylentriamin oder Amiaothiole in Frage.
Die Mengenverhältnisse zwischen dem sekundären Aminoalkohol bzw. der Aminocapronsäure (oder ihrem Salz) bzw. Polyamin bzw.
Aminothiol und dem Dimethylamin wird man vorteilhaft so einstellen, daß pro Molekül mindestens eine katalytisch wirksame
Dimethylaminomethylgruppe und mindestens eine einbaufähige Gruppe mit gegenüber Isocyanaten reaktiven Wasserstoffatomen
eingeführt werden. Dies erreicht man bei monosubstituierten Phenolen durch Verwendung gleicher molekularer
Anteile von Dimethylamin und sekundärem Aminoalkohol bzw.
der Aminocarbonsäure (oder ihrem Salz) bzw. Dlamin bzw. Aminothiol, während man bei Verwendung oder Mitverwendung
von Phenol 33 - 66 Mol.-^ Dimethylamin verwenden sollte.
Katalysatoren mit anderen funktioneilen Gruppen, z.B. vom SaIicylsäureamid
abgeleitet, werden in analoger Weise durch Mannichreaktion mit Formaldehyd und dem sekundären Amin, speziell Dimethylamin,
hergestellt.
Die zur Herstellung des Katalysators eingesetzten Phenol- und anderen Komponenten können natürlich jeweils in Form
ihrer Mischungen verwendet werden, wobei für Mischungen aus monosubstituierten Phenolen und unsubstitulertem Phenol
obige Mengenverhältnisse sinngemäß einzusetzen sind. Die Anteile an Formaldehyd werden durch die kondensationsfähigen
Gruppierungen im eingesetzten Phenol bestimmt. Sofern die Formaldehydmenge der Aminmenge entspricht, werden einkernige
Mannichbasen erhalten, während bei höheren Formaldehydmengen durch entsprechende Reduktion des Aminanteile
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auch mehrkemlge Katalysatoren gewonnen werden können. Beispielsweise entsteht aus zwei Mol p-Isononylphenol,
einem Mol D Im ethyl am In und einem Mol Dläthanolamin mit
drei Mol Formaldehyd ein statistisch zweikernig aufgebautes Kondensatlonsprodukt.
Sie Kondensation von Phenol, sekundärem AmIn und Formaldehyd erfolgt z. B. nach den In den US-PatentsohrIften
2,033,092 und 2,220,834 gegebenen lehren.
Neben den erfindungagemäß zu verwendenden Katalysatoren
können auch die üblichen In der Isooyanat-Chemle bekannten Katalysatoren, z. B. organische Metallverbindungen wie
Pb- oder Sn-Salze, anorganische und organische mehrbasische Metallsalze sowie tertiäre Amine wie Dlmethylbenzylamln oder
Eudoäthylenpiperazln mit verwendet werden· Im allgemeinen
entstehen In den Schaumstoffen laut IR-spektroskoplsohen
Analysen, je nach Bedingungen, Insbesondere in Abhängigkeit von der erreichten Reaktionstemperatur, mehr oder minder
hohe Anteile an Carbodiimld-Strukturen, deren Anteil in den Schaumstoffen durch Mitverwendung der zur Herstellung von
Carbodlimiden bekannten Katalysatoren, besonders 3- und 5-wertlgen organischen Phosphor-Verbindungen wie Phospholinen, Phospholinoziden, tertiären Phosphinen, (cyclischen)
Estern, Amiden und Esteramlden der phosphorigen und der
Phosphorsäure, erhöht werden kann. Weitere Einzelheiten über
Emulgator, Katalysator etc. können z. B. "Polyurethanes,
Chemistry and Technology", Bd. I und II, Saunders-Frlsch, Interscience Publishers, 1962 und 1964,entnommen werden.
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Die Herstellung von Schaumstoffen erfolgt in der üblichen
und allgemein bekannten Weise, vorzugsweise auf maschinellem Wege, durch Vermischen der Reaktionskomponenten und Ausgießen in eine entsprechende Formvorrichtung. Die Menge an
!Treibmitteln wird hierbei durch das gewünschte Raumgewicht bestimmt. Man wird im allgemeinen zwischen 1 und 100, vorzugsweise zwischen 5 und 50 Gewichtsteilen eines Fluorchlormethans
oder eine entsprechende Menge eines anderen Treibmittels, bezogen auf die Isocyanat-Komponente, zum Einsatz bringen.
Im allgemeinen werden Raumgewichte zwischen 15 und 200 oder auch höher, vorzugsweise zwischen 20 und 200 kg/m , angestrebt.
Die Menge an Verbindungea mit · 'rtiven Wasserstoffatomen
wird man im allgemeinen so einstellen, daß noch eine hinreichende Menge an frei*", Tnoöyanat-Gruppen für die Polymerisationsreaktion zur Verfügung steht. Vorzugsweise wird
man die Menge jedoch so bemessen, daß mindestens 50 #, vorzugsweise über 70 #, der insgesamt eingesetzten Isocyanat-Menge für die Polymerisationsreaktion zur Verfügung stehen.
Die Menge an Katalysator wird im wesentlichen durch seinen Aufbau bestimmt, wobei keine Relation mehr zwischen dem
Stickstoffanteil und seiner Aktivität eintritt. Ein gewisses Maß stellt der im folgenden beschriebene Aktivitätstest dar. Im allgemeinen kann man zwischen 0,5 und 15 Gew.-^
an Katalysatorkomponente, bezogen auf die Isocyanatkomponente,
einsetzen.
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Zusätzlich zu den bei der Kunststoff-Herstellung eingesetzten Komponenten können die üblichen Hilfsmittel wie
Pigmente, Farbstoffe, Weichmacher, Flammschutzmittel wie
Antimon-, Phosphor- oder Halogen-Verbindungen BUgemlsoht
werden.
In gleicher Welse erfolgt die Herstellung von lacken und
Feststoffen nach prinzipiell bekannten Methoden. lacke
werden unter Mltyerwendung von Lösungsmitteln aufgebracht und, gegebenenfalls nach Zusatz von üblichen Lackhilfsrnittdn und Pigmenten, auf den verschiedensten Substraten wie
Holz, Glas, Metall oder Papier appllzlert. Die Kondensation
kann auch bei erhöhter Temperatur zu Ende geführt werden. Feststoffe werden durch Eingießen der mit dem Katalysator
▼ersetzten Polylsocyanat(gemisch)e In Formen, gegebenenfalls
unter Kühlen oder Nachheizen, hergestellt.
Eine IR-spektroskoplsche Untersuchung der erhaltenen Kunststoffe, Laoke, Überzüge und Schaumstoffe zeigt hohe Anteile
an IsocyanuratrIngen neben geringen Mengen von Carbodlimldgruppiertragen.
25 Gew.-Teile Toluylen-2,4-dilsooyanat werden auf 20° gebracht und dann unter Schütteln mit 0,1 ml eines (im allgemeinen flüssigen)Katalysators versetzt. Man schüttelt noch
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5 Sekunden nach und bestimmt dann die Temperatur in Abhängigkeit
von der Zeit. Als charakteristische Größen werden die Zeiten genommen, nach denen die Mischungen eine Temperatur
von 50 und 75° C erreichen. In diesem Aktivitätstest bringt 2,4,6-Tris-dimethylaminomethyl-phenol einen Wert von 50° C
nach 175 Sekunden und 75° C nach 200 Sekunden.
B) Herstellung der zu verwendenden Katalysatoren
Allgemeine Arbeltsvorschrift: Das Phenol, die Dimethylamlnmenge,
letztere in Form einer 25 ^igen wäßrigen lösung, und
die Alkanolaminmenge werden bei etwa 25° vorgelegt,und dann wird im Verlauf von 30 Miauten die erforderliche Formaldehydmenge,
im allgemeinen in Form der 40 ^igen wäßrigen Lösung, zugetropft.
Man heizt noch etwa 1 Stunde auf 30° C nach und erhöht dann die Temperatur im Verlauf von weiteren 2 Stunden
auf 80° C. Nach 2 Stunden bei 80° C trennt man durch Zugabe
von Kochsalz organische und wäßrige Phase und engt die organische Phase bei 7O°O/12 Torr ein; gegebenenfalls muß die
organische Phase nach bem Einengen durch Filtration von anorganischen Anteilen befreit werden. Desgleichen ist es
möglich, die Abtrennung der wäßrigen Phase durch Kochsalzzugabe zu unterlassen und die Kombination direkt bei 70 80°
C/12 Torr einzuengen.
Einzelheiten über die einzusetzenden Mengen, Ausbeuten und
Eigenschaften der Reaktionsprodukte gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor.
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Nr. Gew.-Teile Phenol
Gew.-Tie. Diethylamin (in 25 ^iger
wäfiriger Form
Gew.-TIe.
Äthanol-
amin
Gew.-TIe. CH2O (in PoIm einer
40 ^igen wäßrigen
Lösung
Gew.-Tie« Ausbeute
cP
25
Sekunden
50° C 75° C
B 1 188 Phenol
180
B 2 220 Iaononylphenol (1)
B 3
B 4
45
45
150 F-Methyl- 180
äthanolamln
105 Diätha- 60 nolamin
75 H-Methyl- 60
äthanolamin
105 Diäthanoi- 90 amin
11490
242
1962
9810
125 | 240 |
23 | 30 |
50 | 100 |
90 | 120 |
CO N> CD
jsr
Beispiele 1-4:
100,0 Gewichtsteile durch Auilin-Formaldehyd-Kondensation
und anschließende Phosgenierung erhaltenes Polyaryl-polymethylen-polyisocyanat
werden zu einer Mischung aus 6,0 Gewichtsteilen Katalysator, 15,0 G-ewichtsteilen Monofluortrichlormethan
und 1,0 Gewichtsteilen eines Polysiloxan-Polyäther-Copolymerisats gegeben, mit einem elektrisch
angetriebenen Rührer intensiv vermischt und in vorbereitete Packpapierformen gegossen.
In der Tabelle 2 sind die Reaktionszeiten und Eigenschaften der erhaltenen Polyisocyanurat-Schaumstoffe angegeben.
Beispiele 5-8:
100,0 Gewichtsteile durch /uilin-Formaldehyd-Kondensatlon
und anschließende Phosgenierung erhaltenes Polyaryl-polymethylen-polyisocyanat
verrührt man mit einer Mischung aus 6 Gewichtsteilen Katalysator, 15 Gewichtsteilen Monofluortrichlormethan,
1 Gewichtsteil eines Polysiloxan-Polyäther-Copolymerisats und 10 Gewichtsteilen eines Sucrose/Propylenoxid-Polyäthers
der OH-Zahl 380. Anschließend wird die Reaktionsmasse in Papierfor neu gefüllt.
Die Reaktionszeiten und Eigenschaften der erhaltenen Schaumstoffe sind in Tabelle 3 aufgezeichnet.
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109829/ U30
* | 20 | *A | Tabelle | H |
235
125 |
2 | Oberfläche | 3 |
weniger spröde
H H |
Stunden nach der | Zellbild Raumgewicht | 43 | kg/m3 | > | |
Beispiel |
Katalysa- tR
tor |
30 | 150 | *s | 300 | 200 | leicht spröde | R R | sehr fein | 49 | |||||
^ 1 | B 1 | 25 | 35 | 240 | 40 | 270 | H R | R R | mittelfein | 51 | |||||
Ü 2 | B 2 | 50 | 55 | 55 | 65 | R R | . m Abbindeseit (innen) | sehr fein | 61 | » Abbindeseit | |||||
8 3 | B 3 | 90 | 85 | 110 | R R | erfolgte 24 | sehr fein | (außen) | |||||||
4 ■ | B 4 |
15
60 |
125 | Tabelle |
37
♦1 |
7207 | |||||||||
60 |
90
85 |
mittelfein
sehr fein |
45 | CO | |||||||||||
B 1
B 2 |
60 | 90 |
190
110 |
sehr fein | 47 | ||||||||||
i 5
CFV |
B 3 | Runrseit | 130 | 120 | sehr fein | - H | |||||||||
7 | B 4 | - t | 160 | ts » Steigseit | |||||||||||
8 | t~ * | ler Oberfläche | Herstellung | ||||||||||||
Anmerkung: | Sie Beurteilung i | ||||||||||||||
50 Gewichtsteile des in. Beispiel 1 beschriebenen Isocyanate
werden mit 1 Gewichtsteil des nach B 2 erhaltenen Katalysators vermischt in einer geschlossenen Form unter Druck zu
einem homogenen Formkörper auskondensiert. (Die Reaktion wird durch 2stündiges Nachheizen auf 80° vervollständigt.) Man erhält
einen praktisch unbrennbaren Kunststoff mit hoher Festigkeit.
25 Gewichtsteile des aus 3 Mol Hexamethylendiisocyanat un 1 Mol
Wasser erhaltenen Biuretdiisocyanats werden nach Lösung in
25 Gewichtsteilen einer Lösungsmittelkombination aus gleichen Teilen Äthylacetat, Butylacetat und Glykolmonomethylätheracetat
mit 2 Gewichtsteilen des nach B 3 erhaltenen Katalysators vtrsetzt und auf Glas, Papier und Gewebe aufgebracht. Durch Nachheizen
bei 80° (2 Stunden) wird die Reaktion zu Ende geführt. Man erhält einen praktisch unbrennbaren Überzug.
Le A 11 180 - 17 -
ORIGINAL INSPECTED
109829/ U3CT
Claims (6)
1. Verfahren zur.Hersteilung τοη Iaocyanuratgruppen aufweisenden
Kunststoffen durch Polymerisation τοη Terhindungen
mit mehr als einer Isocyanatgruppe 1» Molekül in
Segenwart von Nannichbasen τοη Phenolen, dadurch gekennzeichnet,
daß man gegebenenfalls in Gegenwart τοη Treibmitteln, Unterschuss igen Anteilen τοη Verbindungen
mit aktiven Wasserstoffatomen und Stabilisatoren als
Mannichbasen τοη Phenolen solche einbaufähigen ein- oder
mehrkernigen Mannichbasen aus sekundären Aminen, Formaldehyd und Phenolen verwendet, die zusätzlich zu der
substituierten Aminomethylgruppe und der phenollschen OH-Gruppe mindestens eine weitere Gruppe mit gegenüber
Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen enthalten.
2. Verfahren zur Herstellung τοη Ιaocyanuratgruppen aufweisenden
Schaumstoffen durch Polymerisation τοη Verbindungen
mit mehr als einer Isocyanatgruppe im Molekül In Gegenwart τοη Manniohbasen τοη Phenolen, dadurch gekennzeichnet,
daß man in Gegenwart von Treibmitteln, gegebenenfalls in Gegenwart von unterachüasigen Anteilen von Verbindungen mit
aktiven Wasseretoffatomen und Stabilisatoren, als Mannichbasen
von Phenolen solche einbaufähigen ein- oder mehrkernigen Mannichbasen aus sekundären Aminen, Formaldehyd
und Phenolen verwendet, die zusätzlich zu der substituierten Aminomethylgruppe und der phenolIschen OH-Gruppe
mindestens eine weitere Gruppe mit gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen enthalten.
A 11 180 .., -18«- 109829/1430
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, daduroh gekennzeichnet, dass solche Mannichbasen verwendet «erden, die mit Dimethy1-amin
als sekundärem Amiη erhalten worden ßind.
4. Verfahren gemäss Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass solche Mannichbasen verwendet werden, die mit Dimethylamin und sekundären Aminoalkoholen als sekundäres Amiη
erhalten worden sind.
5. Kunststoffe erhältlich nach den Verfahren gemäss Anspruch 1 bis 4.
6. Schaumstoffe erhältlich nach den Verfahren gemäss Anspruch 1 bis 4.
Le A 11 180 - 19 -
'original inspected 109829/1430
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