DE1770726B1 - Verfahren zur polymerisation von aethylen - Google Patents
Verfahren zur polymerisation von aethylenInfo
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Description
fragliche Katalysator- bzw. Trägerentfernung aus dem
Polymerisat nicht verzichtet werden kann, falls man ein technisch brauchbares Produkt erhalten will.
In der Technik lassen sich Polymerisationen nach dem Ziegler-Verfahren mit Trägerkontakten nur dann
einfach durchführen, wenn eine Weiterverarbeitung der Polymerisate ohne Katalysator- und Trägerentfernung
möglich ist. Dabei dürfen aber die im Polymerisat verbleibenden Katalysatormengen, insbesondere
der Chlorgehalt, nur sehr gering sein, damit to weder Verfärbungen der Polymerisate noch Korrosionserscheinungen
an den Verarbeitungsmaschinen auftreten.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden zur Polymerisation
von Äthylen oder Mischungen von Äthylen x5 mit bis zu 10 Gewichtsprozent an «-Olefinen der allgemeinen
Formel R — CH = CH2, in der R einen verzweigten oder unverzweigten Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 13, vorzugsweise 1 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet, in Suspension oder in der Gasphase bei
Temperaturen von 20 bis 1200C und bei Drücken bis zu 20 at in Gegenwart von Mischkatalysatoren aus (a)
einem festen titanhaltigen Reaktionsprodukt, das unter Verwendung einer hydroxylgruppenhaltigen
Magnesiumverbindung und einer halogenhaltigen Titanverbindung hergestellt worden ist, und (b) einer
aluminiumorganischen Verbindung, gegebenenfalls unter
Regelung des Molekulargewichts durch Wasserstoff, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die
Polymerisation in Gegenwart eines Mischkatalysators durchführt, dessen Komponente (a) durch Umsetzung
von auf Trägerfeststoffen fixierten hydroxylgruppenhaltigen Magnesiumverbindungen mit vierwertigen
Titanverbindungen, die Halogenatome und Alkoxy- oder Aralkoxygruppen enthalten, hergestellt wurde.
In den ausgelegten Unterlagen des belgischen Patents 650 679 wird hervorgehoben, daß bei Verwendung
von anderen zweiwertigen, hydroxylgruppenhaltigen Metallverbindungen an Stelle von Me(OH)Cl
als Träger — wie z. B. Hydroxyden — keine aktiyen Katalysatoren erhalten werden können.
Es war daher äußerst überraschend und für den Fachmann keineswegs vorhersehbar, daß die Umsetzungsprodukte
von auf Feststoffen fixierten hydroxylgruppenhaltigen Magnesiumverbindungen mit halogen-
und alkoxy- oder aralkoxygruppenhaltigen Titanverbindungen besonders aktive Trägerkatalysatoren
darstellen.
Durch die Fixierung der hydroxylgruppenhaltigen Magnesiumverbindung auf einem Feststoff lassen sich
nach Umsetzung mit vierwertigen, halogen- und alkoxygruppen- oder aralkoxygruppenhaltigen Titanverbindungen
sehr aktive Trägerkatalysatoren herstellen, so daß bereits bei Drücken von 4 bis 8 at sehr hohe
Polymerisatausbeuten erhalten werden.
Als vierwertige Titanverbindungen, die Halogenatome und Alkoxy- oder Aralkoxygruppen enthalten,
eignen sich Halogentitansäureester, zweckmäßig Halogenorthotitansäureester der allgemeinen Formel
60 TiX„(OR)4_„
in der η = 1 bis 3, X = Chlor und Brom und R gleiche oder verschiedene Kohlenwasserstoffreste, vorzugsweise
Alkylreste mit 1 bis 18, vorzugsweise 1 bis lOKohlenstoffatomen
bedeutet.
Vorteilhaft sind Alkoxytitanate der genannten Formel, mit η = 1 bis 2, und in der R gleiche oder verschiedene
Alkylreste mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen darstellt. Beispielsweise seien
Ti(OC2H5)^Cl2, Ti(OC8Hi)8Cl, Ti(OC3H7)äCl2,
Ti(OC3H7)3Cl, Ti(O—i-C4H9)2Cl2,
Ti(O-i-C4H9)3Cl
Ti(O-i-C4H9)3Cl
genannt. Besonders bevorzugt sind Ti(O — i-C3H7)2Cl2
und Ti(O — i-C3H7)3CL
Für die Umsetzung empfehlen sich Temperaturen von 0 bis 200° C, wobei die obere Temperaturgrenze durch
die Zersetzungstemperatur der jeweiligen erfindungsgemäß benutzten Titanverbindung vorgegeben wird.
Vorteilhaft sind Temperaturen von 20 bis 1200C.
Die Umsetzung erfolgt gegebenenfalls in inerten Lösungsmitteln. Als inerte Lösungsmittel eignen sich
aliphatische oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe wie Butan, Pentan, Hexan, Heptan, Cyclohexan,
Methylcyclohexan sowie aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Xylol; brauchbar sind auch hydrierte
Dieselölfraktionen, die sorgfältig von Sauerstoff, Schwefelverbindungen und Feuchtigkeiten befreit worden
sind.
Anschließend wird das in Kohlenwasserstoffen unlösliche Reaktionsprodukt aus der erfindungsgemäß
benutzten, auf dem Träger fixierten Magnesiumverbindung und der Titanverbindung durch mehrmalige
Wäsche mit einem inerten Lösungsmittel, in dem sich die eingesetzte Titan(IV)-Verbindung leicht löst, von
nicht umgesetzter Titanverbindung befreit.
Als Träger für die hydroxylgruppenhaltigen Magnesiumverbindungen
sind inerte anorganische und organische Feststoffe verwendbar; dazu gehören z. B.
natürliche, mineralische Substanzen oder auch definierte,
einfach zusammengesetzte Verbindungen. Beispielsweise seien genannt:
Silikate, bzw. silikathaltige Stoffe, wie Bentonit' Bimsstein, Kieselgur, Kaolin, Aluminiumsilikat
Talkum,
Oxyde wie MgO, Al2O3, TiO2,
Phosphate wie Ca3(PO4)Sa, Apatit,
Sulfate wie BaSO4, CaSO4,
Carbonate wie BaCO3,
Aktivkohle, Kieselsäuregel.
Es empfehlen sich durchschnittliche Teilchengrößen des Trägers von 0,1 bis 300 Mikron, vorzugsweise
2 bis 250 Mikron,
Als Magnesiumverbindungen, die zur Fixierung auf diesen Trägern dienen können, eignen sich z. B.
Mg(OH)2 oder solche Magnesiumverbindungen, die neben den Hydroxylgruppen z. B. noch Sulfat-,
Phosphat-, Carbonat-, Carboxylate Nitratgruppen oder Halogen enthalten.
Im Falle der Verwendung von hydroxyl- und carbonatgruppenhaltigen Magnesiumverbindungen ist ein
Hydroxylgruppengehalt von 80 bis 500 mg pro Gramm Magnesiumverbindung empfehlenswert; bevorzugt ist
ein Hydroxylgruppengehalt von 100 bis 400 mg pro Gramm Magnesiumverbindung.
Bei hydroxylgruppen- und halogenhaltigen Magnesiumverbindungen sind· solche der allgemeinen Formel
MgCl8 · ZMg(OH)2
wobei X ^ 3, vorzugsweise 3 bis 10, ist, oder solche, die
dem Magnesia-(Sorel-)Zement entsprechen, bevorzugt. Die Fixierung auf dem Träger kann in an sich bekann-
5 6
terWeisez. B. dadurch erfolgen, daß man die hydroxyl- Bei Zusatz ζ. B. von ZnCl2 wird ein Trägerkataly-
gruppenhaltige Magnesiumverbindung in Gegenwart sator erhalten, der eine verbesserte Ansprechbarkeit
des Trägers herstellt. gegenüber H2 zeigt und daher für die Herstellung von
So kann man z. B. zur Fixierung von Mg(OH)2 Polymerisaten mit niedrigerem Molekulargewicht gewäßrigen
Lösungen von Magnesiumsalzen wie MgCl2, 5 eignet ist.
MgSO4, Mg(NO3)2 in Gegenwart des Trägers unter Die Überführung der vierwertigen Titanverbindung
Rühren mit Laugen, z.B. Natronlauge, versetzen; in der KomponenteA in die polymerisationsaktive,
anschließend wird abfiltriert, gewaschen und getrock- niedrigere Wertigkeitsstufe erfolgt zweckmäßigernet.
Dies kann z.B. bei Temperaturen von 180 bis weise während der Polymerisation durch die alu-3000C,
vorzugsweise 200 bis 25O0C erfolgen. io miniumorganische Verbindung (Komponente B) bei
Analog kann man bei der Fixierung von hydroxyl- Temperaturen von 20 bis 12O0C, vorzugsweise 60 bis
undcarbonatgruppenhaltigenMagnesiumverbindungen 100° C.
auf Trägern vorgehen, wobei zur Ausfällung dieser Die Komponente (a) kann jedoch auch vor der
Verbindungen in Gegenwart des Trägers Karbonatlö- Polymerisation mit der aluminiumorganischen Versungen,
wie z. B. Sodalösungen oder Gemische von 15 bindung bei Temperaturen von —30 bis 1000C, vor-Karbonatlösungen
und Laugen, wie z. B. Natronlauge, zugsweise 0 bis 20° C, behandelt werden und anschliebenutzt
werden können. ßend in die Polymerisation eingesetzt werden. Bei Ver-
Bei der Fixierung des Magnesia-(Sorel-)Zementes auf Wendung von chlorhaltigen aluminiumorganischen
dem Träger verfährt man zweckmäßigerweise so, daß Verbindungen ist es jedoch zweckmäßig, das erman
eine wäßrige, etwa 3 bis 5 n-MgCl2-Lösung mit 20 haltene Reaktionsprodukt zu waschen. Anschließend
MgO im Verhältnis 1: 3 bis 1: 8, vorzugsweise 1: 3 erfolgt Aktivierung mit aluminiumorganischen Verbis
1: 5, in Gegenwart des Trägers umsetzt. Die weitere bindungen bei Temperaturen von 20 bis 1200C, vorAufarbeitung
kann dann wieder so, wie bei der Fixie- zugsweise 60 bis 1000C.
rung von Mg(OH)2 beschrieben wurde, erfolgen. Als aluminiumorganische Verbindungen können die
Das Gewichtsverhältnis zwischen Träger und hydro- 25 Umsetzungsprodukte aus Aluminiumtrialkylen oder
xylgruppenhaltiger Magnesiumverbindung kann in Aluminiumdialkylhydriden mit Kohlenwasserstoffweiten Grenzen schwanken: empfehlenswert ist ein resten mit 1 bis 16 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
solches von 1: 0,01 bis 1:1; vorzugsweise wird ein Al(i-Bu)3 oder Al(i-Bu)2H und 4 bis 20 Kohlenstoff-Gewichtsverhältnis
von 1:0,05 bis 1: 0,6 benutzt. atome enthaltenden Diolefinen, vorzugsweise Isopren,
Um möglichstfeindisperse Niederschläge zu erhalten, 30 benutzt werden; beispielsweise sei Aluminiumisowerden
die Fällungen bei Raumtemperatur und in prenyl genannt.
möglichst konzentrierten Lösungen durchgeführt. Weiterhin eignen sich als Komponente (b) chlor-
Speziell mit MgO als Träger kann man zur Aufbrin- haltige aluminiumorganische Verbindungen, wie Di-
gung von Mg(OH)2 auch so vorgehen, daß man das alkylaluminiummonochloride der Formel R2AlCl oder
MaO mit einer berechneten Menge Wasser oder Was- 35 Alkylaluminiumsesquichloride der Formel R3Al2Cl3,
serdampf in Reaktion bringt. Zweckmäßigerweise wird wobei R gleiche oder verschiedene Kohlenwasserstoff-1
g MgO mit 0,2 bis lOmMol Wasser umgesetzt. reste, vorzugsweise Alkylreste mit 1 bis 16, vorzugs-Falls
man andere hydroxylgruppenhaltige Magne- weise 2 bis 12 Kohlenstoffatomen sein können. Als
siumverbindungen auf MgO fixieren will, ist es vorteil- Beispiele seien genannt: (C2H5)2A1C1, (i-C4H9)2AlCl,
haft, das MgO mit Säuren der Formel HX, wobei X 40 (C2H5)3A12C13.
einen Halogen-, Nitrat-, (Carbonat);^-, (TO^)1I3-, (SuI- Vorteilhaft werden als Komponente (b) Aluminium-
fat):t/2-, Carboxylat-, vorzugsweise Acetatrest bedeutet, trialkyle AlR3 oder Aluminiumdialkylhydride der
zur Reaktion zu bringen. Zweckmäßigerweise werden Formel AlR2H eingesetzt, in denen R gleiche oder verpro
Gramm MgO 0,2 bis 10 mMol HX benutzt. Die schiedene Kohlenwasserstoffreste, vorzugsweise Alkyl-Säuren
HX können auch in wasserhaltiger Form mit 45 reste mit 1 bis 16, vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoff-MgO
umgesetzt werden. atomenbedeutet,wieAl(C2H5)3,Al(C2Hg)2H,Al(C3H7)3,
Der Titangehalt der Komponente A beträgt zweck- A1(C3H7)2H, Al(i-C4H9)3, Al(i-C4H9)2H.
mäßigerweise 0,01 bis 10 mg-Atom, vorzugsweise 0,1 Der aluminiumorganische Aktivator kann in Kon-
bis 5 mg-Atom pro Gramm Komponente A. Er läßt zentrationen von 0,5 bis 10 Mmol, vorzugsweise 2 bis
sich durch die Reaktionsdauer, die Reaktionstempera- 5° 4 m Mol pro Liter Dispergiermittel bzw. pro Liter
tür und die Konzentration der eingesetzten vierwerti- Reaktionsvolumen verwendet werden,
gen, halogenhaltigen Titanverbindung beeinflussen. Die Polymerisation kann in Suspension oder in der
Vor der Reaktion mit der Titanverbindung können Gasphase kontinuierlich oder diskontinuierlich bei
die auf dem Träger fixierten hydroxylgruppenhaltigen Temperaturen von 20 bis 1200C, vorzugsweise 60 bis
Magnesiumverbindungen mit anderen inerten, die 55 100° C und besonders vorteilhaft bei 80 bis 90 0C, durchPolymerisation
nicht inhibierenden anorganischen geführt werden. Die Drücke betragen bis zu 20 at, vorFeststoffen
umgesetzt werden. Als solche eignen sich zugsweise 1,5 bis 8 at.
Metallverbindungen, wie Oxyde, Hydroxyle, Haloge- Bei der Suspensionspolymerisation eignen sich die
nide, Sulfate, Carbonate, Phosphate, Silikate; bei- für das Ziegler-Niederdruckverfahren gebräuchlichen
spielsweise seien genannt: Erdalkalioxyde wie CaO, 60 inerten Dispergiermittel, wie aliphatische oder cyclo-Al(OH)3,
Fluoride und Chloride wie MgF2, AlCl3, aliphatische Kohlenwasserstoffe; als solche seien bei-ZnCl2,
NiCl2, Erdalkalicarbonate wie BaCO3, Erd- spielsweise Butan, Pentan, Hexan, Heptan, Cycloalkaliphosphate
wie Ca3 (PO4J2 oder Apatit, Talkum. hexan, Methylcyclohexan angegeben. Weiterhin kön-Das
Molverhältnis zwischen den Magnesiumver- nen aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol,
bindungen auf dem Träger und anorganischen Fest- 65 Xylol benutzt werden oder auch Benzin-bzw. hydrierte
stoff kann in weiten Grenzen schwanken. Empfehlens- Dieselölfraktionen, die sorgfältigvon Sauerstoff, Schwewert
ist ein Bereich von 1: 0,05 bis 1: 0,9, Vorzugs- felverbindungen und Feuchtigkeit befreit worden sind,
weise 1: 0,08 bis 1: 0,5. Als Olefine können Äthylen oder Mischungen von
Äthylen mit bis zu 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise bis zu 5 Gewichtsprozent, an α-Olefinen der allgemeinen
Formel R — CH = CH2, wobei R einen verzweigten
oder unverzweigten Kohlenwasserstoffrest, vorzugsweise einen Alkylrest mit 1 bis 13, vorzugsweise
1 bis 8 Kohlenstoffatomen, bedeutet, eingesetzt werden.
Vorteilhaft werden als Comonomere Propylen, Buten-(l), Penten-(l), 4-Methylpenten-(l) verwendet.
Die Molekulargewichte der Polymerisate lassen sich in bekannter Weise durch Molekulargewichtsregler,
vorzugsweise Wasserstoff, einstellen.
Der große technische Fortschritt gegenüber den Verfahren der ausgelegten Unterlagen des belgischen
Patents 650 679 und der französischen Patentschrift 1 448 320 ergibt sich einmal in der einfacheren Polymerisationsausführung,
da mit Hilfe der erfindungsgemäß verwendeten Trägerkatalysatoren bereits in einem für die Ziegler-Polymerisation üblichen Druckbereich
von 4 bis 9 at hohe Katalysatorausbeuten erreicht werden, so daß der Trägerkatalysator vollständig
im Polymerisat verbleiben darf.
Im Falle der Suspensionspolymerisation entfallen somit so aufwendige Operationen, wie Katalysatorzersetzung,
Katalysator- und Trägerentfernung usw. Nach Filtration vom Dispergiermittel wird getrocknet
und direkt weiterverarbeitet. Die äußerst geringen Katalysator- und Trägermengen verursachen weder
Verfärbungen an den Polymerisaten noch Korrosionsschäden an den Verarbeitungsmaschinen.
So entstehen z. B. mit 1 g MgO, auf dem hydroxylgruppenhaltige Magnesiumverbindungen fixiert sind,
nach Umsetzung mit TiCl2(OiC3H7)2 bei der Äthylenpolymerisation
3 bis 15 kg Polymerisat bei Drücken von 5 bis 9 at.
Dagegen erhält man z. B. nach der französischen Patentschrift 1 448 320 mit 1 Gramm MgOH · Cl, auf
dem TiCl4 fixiert ist, bei 20 at maximal 1,5 kg Polymerisat.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß bei Verwendung der als bevorzugt
genannten Chloralkoxytitanate(IV) der Formel
TiClK(OR)4-„
in der κ 1 bis 2 und R gleiche oder verschiedene Alkylreste
mit 2 bis 8 Kohlenstoff atome sein sollen, Polymerisate mit sehr enger Molekulargewichtsverteilung
und interessanten anwendungstechnischen Eigenschaften entstehen, wobei die -~^--Werte zwischen 2 bis 6
' Mn
liegen.
Die so erhaltenen Produkte haben ausgezeichnete Färb- und Korrosionswerte und eignen sich besonders
zur Herstellung von Spritzgußartikeln.
60
Beispiel 1
I. Darstellung des Trägerkatalysators
I. Darstellung des Trägerkatalysators
a) 500 g MgO, das durch Glühen von MgCO3 bei
800 bis 9000C hergestellt wurde, werden in der Wirbelschicht mit heißem, wasserdampfgesättigtem
Stickstoff in Berührung gebracht. Man läßt das MgO so lange mit dem Wasserdampf reagieren,
bis eine Gewichtszunahme von 20 g erreicht wird. Auf diese Weise wird ein Mg(OH)2, das auf
MgO fixiert ist, hergestellt.
b) 160 g des nach I, a) hergestellten Trägers werden unter Stickstoffüberlagerung und Rührung mit
1000 ml einer lmolaren TiCl2(O — i-C3H7)2-Lösung
in Cyclohexan 8 Stunden unter Rückfluß gekocht. Anschließend wäscht man den Niederschlag
durch Dekantieren und Verrühren lOmal mit 500 ml Cyclohexan. Das über dem Feststoff
stehende Cyclohexan soll frei von Titanverbindung sein. Das Volumen der Suspension wird auf
1000 ml aufgefüllt.
Der Titangehalt der Suspension wird kolorimetrisch mit Wasserstoffperoxyd bestimmt (G. O.
Müller, Praktikum der quantitativen chemischen Analyse, 4. Auflage [1957], S. 243). 10 ml
Suspension enthalten 3,6 mMol Titanverbindung.
II. Polymerisation von Äthylen
In einem 150-1-Kessel werden 1001 Dieselöl mit
einem Siedebereich von 140 bis 2000C vorgelegt, die
Luft durch Spülen mit reinem Stickstoff verdrängt und der Kesselinhalt auf 80 bis 85 0C erwärmt. Sodann wird
eine Lösung von 54 g (400 mMol) Aluminiumtriäthyl in 500 ml Dieselöl und 60 ml Suspension des Trägerkatalysators
(hergestellt nach I, b) zugegeben. Die Polymerisation wird bei 85°C durchgeführt. Es werden
kg Äthylen pro Stunde und so viel Wasserstoff eingeleitet, daß der Wasserstoffanteil in der Gasphase
Volumprozent beträgt. Der Druck steigt im Laufe der Polymerisation auf etwa 7 at an.
Nach 7 Stunden wird das entstandene Polyäthylen durch Filtration von Dispergiermittel abgetrennt und
getrocknet. Es werden 42 kg Polyäthylen mit einem Vspezjc-Wert = 2,1 (gemessen in 0,l%igerDekahydronaphthalinlösung
bei 1350C) erhalten.
Pro Gramm Träger — hergestellt nach I, a) — werden etwa 4 kg Polyäthylen erhalten.
Es wird ein Polyäthylen mit einer sehr engen MoIe-
kulargewichtsverteilung (ηττ— = 3,6) erhalten. Das
Polymerisat zeigt außerdem ausgezeichnete Farb- und Korrosionswerte und läßt sich nach dem Spritzgußverfahren
gut verarbeiten.
45
Mw
In
-Werte wurden aus den Fraktionierdaten
des Gelpermeationschromatographen der Firma Waters (USA.) in 1,2,4-Trichlorbenzol als Lösungs- und Eluierungsmittel
bei 1300C ermittelt.
Beispiel 2
I. Darstellung des Trägerkatalysators
I. Darstellung des Trägerkatalysators
a) 500 g MgO, das durch Glühen von MgCO3 bei
800 bis 900° C hergestellt wurde, wird unter intensiven Schütteln mit 25 ml 2n-HNO3 tropfenweise
versetzt.
b) 100 g des nach I, a) hergestellten Trägers werden unter Stickstoffüberlagerung und Rührung mit
1000 ml einer lmolaren TiCl2(O — i-C3H7)2-Lösung
in Cyclohexan 7 Stunden unter Rückfluß gekocht. Anschließend wäscht man den Niederschlag
durch Dekantieren und Verrühren lOmal mit 500 ml Cyclohexan. Das über dem Feststoff stehende
Cyclohexan soll frei von Titanverbindung sein. Das Volumen der Suspension wird auf
1000 ml aufgefüllt.
Der Titangehalt der Suspension wird kolorimetrisch mit Wasserstoffperoxid bestimmt (G. O.
209 522/520
Müller, Praktikum der quantitativen chemischen
Analyse, 4. Auflage [1957], S. 243). 10 ml Suspension enthalten 2,8 mMol Titanverbindung.
II. Polymerisation von Äthylen
In einem 150-1-Kessel werden 1001 Dieselöl mit
einem Siedebereich von 140 bis 200° C vorgelegt und die Luft durch Spülen mit reinem Stickstoff verdrängt.
Sodann wird eine Lösung von 54 g (400 mMol) AIuminiumtriäthyl in 500 ml Dieselöl und 80 ml Suspension
des Trägerkatalysators (hergestellt nach I, b) zugegeben. Die Polymerisation wird bei 85° C durchgeführt. Es werden 6 kg Äthylen pro Stunde und so viel
Wasserstoff eingeleitet, daß der Wasserstoffanteil in der Gasphase 30 Volumprozent beträgt. Der Druck
steigt im Laufe der Polymerisation auf etwa 7 at an. Nach 7 Stunden wird das entstandene Polyäthylen
durch Filtration vom Dispergiermittel abgetrennt und getrocknet. Es werden etwa42kgPolyäthylen mit einem
ηspez./c-Wert = 1,9 (gemessen in 0,l%iger Dekahydronaphthalinlösung
bei 135°C) erhalten.
Es wird ein Polyäthylen mit einer sehr engen Mole-
kulargewichtsverteilung
= 3,4)
erhalten. Das
Polymerisat zeigt außerdem ausgezeichnete Färb- und Korrosionswerte und läßt sich nach dem Spritzgußverfahren
gut verarbeiten.
'Beispiel 3
(Gasphasenpolymerisation)
I. Darstellung des Trägerkatalysators
a) 500 mg MgO, das durch Glühen von MgCO3 bei
800 bis 900° C hergestellt wurde, wird unter intensiven Schütteln mit 40 ml 3n-Bromwasserstoffsäure
versetzt.
b) 150 g des nach I, a) hergestellten Trägers werden unter Stickstoff Überlagerung und Rührung mit
1500 ml einer !molaren TiCl2(O — i-C3H7)2-Lösung
in Cyclohexan 10 Stunden unter Rückfluß gekocht. Anschließend wäscht man den Niederschlag
durch Dekantieren und Verrühren lOmal mit 500 ml Cyclohexan. Das über dem Feststoff
stehende Cyclohexan soll frei von Titanverbindung sein. Das Volumen der Suspension wird auf
1500 ml aufgefüllt.
Der Titangehalt der Suspension wird kolorimetri Der Titangehalt der Suspension wird kolorimetrisch
mit Wasserstoffperoxyd bestimmt (G. O. Müller, Praktikum der quantitativen chemisehen
Analyse, 4. Auflage [1957], S. 243). 10 ml Suspension enthalten 3,4 mMol Titanverbindung.
■II, Gasphasenpolymerisation
In einem liegenden 10-1-Reaktionsgefäß mit wandgängigem
Rührer werden 500 g Polyäthylen fyspez./c-Wert
=1,8; Schüttgewicht 430g/l) vorgelegt. Das Reaktionsgefäß wird durch mehrmaliges Evakuieren und
mehrstündiges Spülen mit einem Äthylen-Wasserstoff-Gemisch von Luft befreit und dann auf 83° C geheizt.
In das Reaktionsgefäß werden 5,7gAl(C2H6)3 (5OmMoI)
und 12 ml Suspension des Trägerkatalysators (hergestellt nach 3,1, b) gegeben.
Es werden 400 g Äthylen pro Stunde und so viel
Wasserstoff eingeleitet, daß der Wasserstoffanteil in
der Gasphase während der Polymerisation immer 20 Volumprozent beträgt. Der Druck steigt im Laufe
der Reaktion auf etwa 9 at an. Nach 12 Stunden wird der Ansatz abgebrochen. Es werden etwa 5,2 kg Polyäthylen
mit einem ^spgz./c-Wert = 2,3 (gemessen in
0,l%iger Dekahydronaphthalinlösung bei 135°) erhalten.
I. Darstellung des Trägerkatalysators
a) Zu einer Lösung von 203 g MgCl2 · 6H2O in
500 ml Wasser gibt man 200gy-Al2O3 mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von 50 Mikron. Bei 25° C tropft man unter guter Rührung innerhalb
von 20 Minuten eine Lösung von 80 g NaOH in 500 ml Wasser.
Der Niederschlag wird zentrifugiert und durch Dekantieren gewaschen.
Anschließend wird das auf Aluminiumoxyd fixierte Mg(OH)2 bei 230 ° C 25 Stunden getrocknet.
b) 80 g des nach 4,1, a) hergestellten Trägers werden
unter Stickstoffüberlagerung und Rührung mit 500 ml einer !molaren TiCl2 (O — i-C3H7)2-Lösung
in Cyclohexan 12 Stunden unter Rückfluß gekocht. Anschließend wäscht man den Niederschlag
durch Dekantieren und Verrühren lOmal mit 500 ml Cyclohexan. Das über dem Feststoff
stehende Cyclohexan soll frei von Titanverbindung sein. Das Volumen der Suspension wird auf 500ml
aufgefüllt.
Der Titangehalt der Suspension wird kolorimetrisch mit Wasserstoffperoxyd bestimmt (G. O.
M ü 1 Ie r, Praktikum der quantitativen chemischen Analyse, 4. Auflage [1957], S. 243). 10 ml
Suspension enthalten 3,6 mMol Titanverbindung.
II. Polymerisation von Äthylen
In einem 150-1-Kessel werden 1001 Dieselöl mit
einem Siedebereich von 140 bis 200° C vorgelegt, die Luft durch Spülen mit reinem Stickstoff verdrängt und
der Kesselinhalt auf 80 bis 85° C erwärmt. Sodann wird eine Lösung von 54 g (400 mMol) Aluminiumtriäthyl
in 500 ml Dieselöl und 80 ml Suspension des Trägerkatalysators (hergestellt nach I, b) zugegeben. Die
Polymerisation wird bei 85° C durchgeführt. Es werden kg Äthylen pro Stunde und so viel Wasserstoff eingeleitet,
daß der Wasserstoffanteil in der Gasphase 30 Volumprozent beträgt. Der Druck steigt im Laufe der
Polymerisation auf etwa 7 at an. Nach 7 Stunden wird das entstandene Polyäthylen durch Filtration vom
Dispergiermittel abgetrennt und getrocknet. Es werden kg Polyäthylen mit einem ^ez./c-Wert = 1,7 (gemessen
in 0,l%iger Dekahydronaphthalinlösung bei 135°C) erhalten.
Es wird ein Polyäthylen mit einer sehr engen Molekulargewichtsverteilung [-TT--= 3,7J erhalten. Das
Polymerisat zeigt außerdem ausgezeichnete Färb- und Korrosionswerte und läßt sich nach dem Spritzgußverfahren
gut verarbeiten.
Beispiel5
I. Darstellung des Trägerkatalysators
I. Darstellung des Trägerkatalysators
a) Zu einer Lösung von 246,5 g MgSO4 · 7H2O in
500 ml Wasser gibt man 200 g Kieselsäuregel mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 40 Mikron.
Bei 25° tropft man unter guter Rührung innerhalb von 20 Minuten eine Lösung von 55 g
Na2CO3 und 40 g NaOH in 250 ml Wasser.
Der Niederschlag wird zentrifugiert und durch
Dekantieren gewaschen. Anschließend wird die auf Kieselsäuregel fixierte hydroxylgruppenhaltige
Magnesiumverbindung bei 23O0C 25 Stunden getrocknet.
b) 50 g nach I, a) hergestellten Trägers werden unter S Stickstoffüberlagerung und Rührgang mit 300 ml
einer lmolaren Lösung von TiCl2(O — i-C3H7)2 in
Cyclohexan 8 Stunden unter Rückfluß gekocht. Anschließend wäscht man den Niederschlag
durch Dekantieren und Verrühren lOmal mit je 300 ml Cyclohexan. Das über dem Feststoff stehende
Cyclohexan soll frei von Titanverbindung sein. Das Volumen der Suspension wird auf
300 ml aufgefüllt.
Der Titangehalt der Suspension wird kolorimetrisch mit Wasserstoffperoxyd bestimmt. 10 ml
Suspension enthalten 2,8 mMol Titanverbindung.
II. Mischpolymerisation von Äthylen—Buten
In einem 150-1-Kessel werden 1001 Dieselöl mit einem
Siedebereich von 140 bis 200° C vorgelegt, die Luft durch Spülen mit reinem Stickstoff verdrängt und der
Kesselinhalt auf 80 bis 850C erwärmt. Sodann wird eine Lösung von 79,2 g (400 mMol) Aluminiumtriisobutyl
in 500 ml Dieselöl und 90 ml Suspension des Trägerkatalysators (hergestellt nach 5,1, b) zugegeben.
Die Polymerisation wird bei 85° C durchgeführt. Es werden 6 kg Äthylen und 180 g Buten-(l) pro Stunde
und so viel Wasserstoff eingeleitet, daß der Wasserstoffanteil in der Gasphase 20 Volumprozent beträgt. Der
Druck steigt im Laufe der Polymerisation auf etwa 7 at an. Nach 7 Stunden wird das entstandene Äthylen-Buten-Mischpolymerisat
durch Filtration vom Dispergiermittel abgetrennt und getrocknet. Es werden etwa 43 kg eines Äthylen-Buten-Mischpolymerisates
mit einem ^spez./c-Wert = 2,6 (gemessen in O,l°/Oiger
Dekahydronaphthalinlösung bei 135° C) und einer Dichte von 0,932 g · cm"3 erhalten. Das Produkt zeigt
ausgezeichnete Färb- und Korrosionswerte.
40 Beispiel 6
I. Darstellung des Trägerkatalysators
a) Zu einer Lösung von 203 g MgCl2-OH2O in
500 ml Wasser gibt man 200 g Talkum. Bei 25° C tropft man unter Rührung innerhalb von 20 Minuten
eine Lösung von 80 g NaOH in 500 ml Wasser. Der Niederschlag wird zentrifugiert und durch
Dekantieren gewaschen. Anschließend wird das auf Talkum fixierte Mg(OH)2 bei 23O0C 30 Stunden
getrocknet.
b) 50 g der unter I, a) erhaltenen Verbindung werden unter Stickstoffüberlagerung und Rührung mit
500 ml einer lmolaren TiCl2(O — i-C3H7)3-Lösung
in Cyclohexan 12 Stunden unter Rückfluß gekocht. Anschließend wäscht man den Niederschlag durch Dekantieren und Verrühren
lOmal mit je 250 ml Cyclohexan. Das über dem Feststoff stehende Cyclohexan soll frei von Titanverbindung
sein. Das Volumen der Suspension wird auf 500 ml aufgefüllt.
Der Titangehalt der Suspension wird kolorimetrisch mit Wasserstoffperoxyd bestimmt. 10 ml
Suspension enthalten 3,1 mMol Titanverbindung.
c) Umsetzung des Trägerkatalysators mit Äthylaluminiumsesquichlorid.
Zu 100 ml der unter I, b) hergestellten Trägerkatalysatorsuspension
wird unter Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit bei 0°C eine Lösung von 50 mMol Al2(C2Hs)3Cl3 (= 12,4 g) in 250 ml Dieselöl
innerhalb von 2 Stunden zugetropft und anschließend 2 Stunden bei 2O0C nachgerührt. Es
bildet sich ein blauschwarzer Niederschlag, der 4mal mit je 300 ml Dieselöl ausgewaschen wird.
Das Volumen der Suspension wird auf 100 ml aufgefüllt.
II. Polymerisation von Äthylen—Propylen
In einem 150-1-Kessel werden 1001 Dieselöl mit einem
Siedebereich von 140 bis 2000C vorgelegt, die
Luft durch Spülen mit reinem Stickstoff verdrängt und der Kesselinhalt auf 80 bis 85° C erwärmt. Sodann
wird eine Lösung von 54 g (400 mMol) Aluminiumtriäthyl in 500 ml Dieselöl und 40 ml Suspension des reduzierten
Trägerkatalysators (hergestellt nach I, c) zugegeben. Die Polymerisation wird bei 850C durchgeführt.
Es werden 6 kg Äthylen und 150 g Propylen pro Stunde und so viel Wasserstoff eingeleitet, daß der
Wasserstoff anteil in der Gasphase 20 Volumprozent beträgt.
Der Druck steigt im Laufe der Polymerisation auf etwa 7 at an.
Nach 7 Stunden wird das entstandene Mischpolymerisat durch Filtration vom Dispergiermittel abgetrennt
und getrocknet. Es werden etwa 43 kg eines Äthylen-Propylen-Mischpolymerisates mit einem
Vspezjc-Wert von 3,5 (gemessen in O,l%iger Dekahydronaphthalinlösung
bei 1350C) und einer Dichte von 0,935 g cm-3 erhalten.
Das Produkt zeigt ausgezeichnete Färb- und Korrosionswerte.
Claims (6)
1. Verfahren zur Polymerisation von Äthylen allgemeinen in Suspension, in der Lösung oder auch in
oder von Mischungen von Äthylen mit bis zu 5 der Gasphase.
10 Gewichtsprozent an a-Olefinen der allgemeinen Es sind weiterhin Verfahren bekannt, bei denen die
Formel R — CH= CH2, in der R einen verzweigten Katalysatorkomponenten in Verbindung mit einer
oder unverzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis Trägersubstanz eingesetzt werden.
13 Kohlenstoffatomen bedeutet, in Suspension So werden z. B. gemäß dem Verfahren der franzö-
oder in der Gasphase bei Temperaturen von 20 bis io sischen Patentschrift 1198 422 die Verbindungen der
120° C und bei Drücken bis zu 20 at in Gegenwart IV. bis VI. Nebengruppe des Periodensystems mit
von Mischkatalysatoren aus (a) einem festen titan- Trägern wie Bentonit, Bimsstein, Kieselgur, Calciumhaltigen
Reaktionsprodukt, das unter Verwendung phosphat oder Kieselsäure behandelt und anschließend
einer hydroxylgruppenhaltigen Magnesiumverbin- mit aluminiumorganischen Verbindungen reduziert,
dung und einer halogenhaltigen Titanverbindung 15 Bei diesem Verfahren verläuft die Polymerisation aber
hergestellt worden ist, und (b) einer aluminium- unabhängig von der Zusammensetzung des Trägerorganischen
Verbindung, gegebenenfalls unter materials; von Wichtigkeit ist daher lediglich die ZuRegelung
des Molekulargewichts durch Wasserstoff, sammensetzung der auf dem Träger fixierten Katalydadurch
gekennzeichnet, daß man satoren. Nachteilig ist vor allem, daß zur Weiterverdie
Polymerisation in Gegenwart eines Mischkata- 20 arbeitung der Polymerisate eine Katalysator- und
lysators durchführt, dessen Komponente (a) durch Trägerentfernung unumgänglich ist.
Umsetzung von auf Trägerfeststoffen fixierten, In mehreren weiteren Patentschriften wird jedoch
hydroxylgruppenhaltigen Magnesiumverbindungen hervorgehoben, daß eine bestimmte Zusammensetzung
mit vierwertigen Titanverbindungen, die Halogen- und Beschaffenheit des Trägers erforderlich ist, um
atome und Alkoxy- oder Aralkoxygruppen ent- 25 eine genügende Aktivität zu erreichen,
halten, hergestellt wurde. So werden gemäß den ausgelegten Unterlagen des
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- belgischen Patents 609 261 Erdalkaliphosphate verzeichnet,
daß als auf den Trägerfeststoffen fixierte, wendet, die vor der Umsetzung mit Titan- bzw.
hydroxylgruppenhaltige Magnesiumverbindung bei Vanadinverbindungen aber erst auf 200 bis 1000° C
der Herstellung der Komponente (a) Mg(OH)2 ver- 30 erhitzt werden müssen, damit eine ausreichende Aktiwendet
worden ist. vität für eine Polymerisation erreicht wird. Dabei wer-
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- den aber nur sehr geringe Polymerisatausbeuten erhalzeichnet,
daß als Trägerfeststoff bei der Herstellung ten.
4er Komponente (a) MgO verwendet worden ist. In den axisgelegten Unterlagen des belgischen Patents
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 35 650 679 und der französischen Patentschrift 1 448 320
zeichnet, daß bei der Herstellung der Komponente werden Hydroxychloride zweiwertiger Metalle der
(a) als halogen- und alkoxygruppen- oder aral- allgemeinen Formel Me(OH)Cl, vorzugsweise
koxygruppenhaltige Titanverbindungen Halogen- Mg(OH)Cl, als Träger für Ziegler-Katalysatoren betitansäureester
der allgemeinen Formel schrieben. Bei der Umsetzung des Trägers mit der
TiX (OR) 4° Ubergangsmetallkomponente soll dabei eine chemische
4~™ Reaktion stattfinden, z. B.
benutzt worden sind, wobei η = 1 bis 3, X = Cl
oder Br und R gleiche oder verschiedene Kohlen- Cl-Mg — OH + TiCl4->
ClMg— 0-TiCl3 wasserstoffreste mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeutet.
45 Höhere Polymerisationsausbeuten werden aber nur
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- erreicht, wenn bei Drücken von etwa 20 atü gearbeitet
zeichnet, daß bei der Herstellung der Komponente wird. Nachteilig ist ferner die ziemlich umständliche
(a) die Umsetzung der auf dem Festkörper fixierten Herstellungsweise des bevorzugt benutzten Mg(OH)Cl
hydroxylgruppenhaltigen Magnesiumverbindung durch sehr vorsichtige stufenweise Entwässerung von
mit der Titanverbindung bei Temperaturen von 50 MgCl2 · 6H2O bei 285° C und außerdem noch der re-0
bis 2000C vorgenommen worden ist. lativ hohe Chlorgehalt des Trägers.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Weiterhin ist auf Grund der deutschen Patentschrift
zeichnet, daß bei der Herstellung der Komponente 1 214 653 ein Verfahren zur Herstellung von Trägeria)
die auf dem Trägerfeststoff fixierten, hydroxyl- katalysatoren bekanntgeworden, nach dem man auf
gruppenhaltigen Magnesiumverbindungen vor der 55 pyrogene Metall- oder Metalloidoxyde, vorzugsweise
Umsetzung mit der Titanverbindung mit inerten, pyrogene Tonerde, pyrogenes Titandioxyd oder pyrodie
Polymerisation nicht inhibierenden Metall- gene Kieselerde, die als Träger fungieren und deren
oxyden,-hydroxyden,-halogeniden,-sulfaten,-car- Oberflächen Hydroxylgruppen enthalten, bestimmte
bonaten, -phosphaten oder -Silikaten umgesetzt Schwermetallverbindungen der Metalle der Gruppen
worden sind. 60 IVa3 Va, Via, VIIa und VIII des Periodischen Systems
einwirken läßt. Die durchschnittliche Teilchengröße
—■ des Trägermaterials muß dabei kleiner als etwa 0,1 Mi
kron sein, und außerdem soll die Hydroxylgruppenkonzentration so groß sein, daß sich die Hydroxylgruppen
Es ist bekannt, daß man a-Olefine und deren Mi- 65 mit mindestens 1 · 10~4 Äquivalenten des Überschungen
nach dem Ziegler-Niederdruckverfahren gangsmetalls pro Gramm des Trägers umsetzen,
polymerisieren kann. Man verwendet als Katalysatoren Die Polymerisationsausbeuten sind aber selbst bei
Verbindungen der Elemente der IV. bis VI. Nebengrup- Drücken von 190 atü so gering, daß auf eine nach-
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