DE1694099C3 - Verwendung von Acetessigsäureestern als Zusatzbeschleuniger für Polyesterform- und Überzugsmassen - Google Patents
Verwendung von Acetessigsäureestern als Zusatzbeschleuniger für Polyesterform- und ÜberzugsmassenInfo
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Description
CHj-CO-CH2-CO-O-R-
an OH, Äthersauerstoff. -CH = CH- oder
Stickstoff gebunden enthalten, worin R eine Kohlenwasserstoffkette
mit bis zu 3 Kohlensioffatomen
bedeutet.
Bekanntlich härten Form- oder Überzugsmassen aus ungesättigten Polyestern und anpolymerisierbaren
Monomeren mit einem Gehalt an Hydroperoxiden, vorzugsweise Ketonhydroperoxiden, als Polymerisationskatalysatoren
und Kobaltverbindungen als Beschleuniger bei Raumtemperatur zu Formteilen oder überzügen.
Es ist weiterhin bekannt, neben den Kobaltverbindungen zusätzliche Beschleuniger anzuwenden.
Solche Zusatzbeschleuniger sollen nicht nur das Angelieren der Massen unterstützen, sondern auch
ihre Durchhärtung beschleunigen. Vornehmlich auf dem Lackgebiet hat das Arbeiten mit Zusatzbeschleunigern
Eingang gefunden sowohl im Hinblick auf eine moderne fließbandmäßige Arbeitsweise als
auch deshalb, weil das dadurch bewirkte raschere Durchhärten zu überzügen mit gutem Standvermögen,
d. h. mit gleichmäßiger strukturfreier Oberfläche, führt.
Als Zusatzbeschleuniger wurden unter anderem Acetessigsäureäthylester und Acetylaceton vorgeschlagen
(vgl. Deutsche Farbenzeitschrift, 14, Heft II.
S. 442 [I960]). Beide Verbindungen besitzen gegenüber manchen anderen, schon genannten Zusatzbeschleunigern
den Vorteil, als bei Raumtemperatur flüssige, mit den Form- bzw. Überzugsmassen gut verträgliche
Substanzen leicht zumischbar zu sein. Sie können deshalb auch vorn Endverbraucher ohne
Schwierigkeiten und technischen Aufwand angewendet werden.
Acetessigsäureäthylesler ist aber nur wenig wirksam. Um eine ausreichende Zusatzbeschleunigung zu
erhalten, muß man 4 bis 6 Gewichtsprozent, bezogen auf die härtbaren Massen, anwenden; solche Mengen
führen bekanntlich zu mißfarbenen Härtungsprodukten und wirken in unerwünschter Weise weichmachend.
Acetylaceton ist zwar wirksamer, ergibt aber auch in kleineren Konzentrationen noch außerordentlich
starke Verfärbungen.
überraschenderweise wurden nun unter den Acetessigsäureestern
einige gefunden, denen die vorerwähnten Nachteile nicht anhaften. Es handelt sich
um Verbindungen, die ein- oder mehrfach den Rest
CH3-CO--CH2-CO-O-R-
an OH, Äthersauerstoff. -CH =CH — oder Stickstoff
gebunden enthalten, wobei R eine Kohlenwasserstoffkette mit bis zu 3, vorzugsweise 2. Kohlenstoff.
atomen bedeutet.
Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von Acetessigsäureestern als Zusatzbeschleuniger zu
Polyesterform- und Überzugsmassen, die aus Gemischen ungesättigter Polyester und daran anpolymerisierbarer
monomerer Äthylenverbindungen bestehen und Hydroperoxid, vorzugsweise ein Ketonlndroperoxid,
als Polymerisationskatalysator und ein Kobaltsalz als Beschleuniger und gegebenenfalls ein Aniiverarünungsmittel
enthalten, das dadurch gekennzeichnet ist. daß man die oben gekennzeichneten Acetessigsäureester
als Zusatzbeschleuniger verwendet.
Massen mit den erfindungsgemäß verwendeten Zusatzbeschleunigern zeichnen sich nicht nur durch
hohe Lagerslabilität ·-- auch nach Zusatz des Kobaltbeschleunigers ·— sowie durch rasches Angelieren
und Durchhärten, z. B. zu überzügen mit gutem Standvermögen, aus. sie besitzen auch den Vorteil,
die Farbe der Härtungsprodukte nicht zu beeinflussen. Die neuen Zusatzbeschleuniger werden daher mit
besonderem Vorteil für solche Massen angewendet, diedurch bekannte Maßnahmeauf»nicht vergrünend«
eingestellt sind. Nicht vergrünende Massen mit kurzen Agelierzeiten sind zwar schon in der DT-AS 11 39 269
und in der DT-PS II 51932 beschrieben. Die dort
genannten Amin- und Phosphinzusalzbeschleuniger haben jedoch den Nachteil, nur das Angelieren, aber
nicht das Durchhärten in erwünschtem Maße zu beschleunigen.
Als Beispiele für die ei findungsgemäß zu verwendenden
Zusalzbeschleuniger seien genannt: Der Monoacetessigester des Propandiols-1,2, der Monoacetessigester
des Butandiols-1,3, der Monoacetessigester des Trimethylolpropans, der Monoacetessigester des
Pentaerythrits. der Diacetessigester des Pentaerylhrits. ferner die Acctessigester des Glykolmonomethyläthers.
des Allyl- und Benzylalkohol, des l-Hydroxy-2-methoxypropans,
des l-Hydroxy-3-methoxy-butans, des l-Hydroxy-2-dimethylaminoäthans, des 1-Dimethylamino-2-hydroxypropans,
des l-Hydroxy-2-N-morpholinoäthans. Diese Verbindungen sind in einfacher
Weise, z. B. durch Reaktion von Dikeien mit den entsprechenden Alkoholen, zugänglich.
Sie sind in der Regel schon in Mengen um 1 Gewichtsprozent, bezogen auf die Form- und Überzugsmassen,
hinreichend wirksam. Bevorzugt sind Verbindungen mit R gleich C2H4. Verbindungen mit freien
Hydroxylgruppen sind etwas wirksamer als die äthergruppenhaltigen
Produkte, besonders wirksam sind Verbindungen, die die Gruppe
CHj---CO —CH2-CO-O —R —
an Stickstoff enthalten. Von diesen Produkten genügen häufig Mengen um 0,2 Gewichtsprozent und darunter
zur Erzielung eines hinreichenden Beschleunigungseffektes.
Die neuen Zusatzbeschleuniger können jeweils für sich, aber auch in Mischungen miteinander sowie in
Kombination mit Zusatzbeschleunigern anderer Art verwendet werden.
Unter ungesättigten Polyestern im Sinne der Erfindung sind, wie üblich. Polykondensationsprodukte
aus !!.,/-ungesättigten Dicarbonsäuren, wie Maleinsäure.
Fumarsäure, Itaconsäure, Mesaconsäure und Citraconsäure, mit Polyalkoholen, wie Äthylenglykol,
Diäthylenglykol, Propan-, Butan-, Hexandiol, Trimethylolpropan und Pentaerythrit, zu verstehen. Ein
Teil der ungesättigten Dicarbonsäuren kann durch gesättigte mehrbasische Carbonsäuren, ζ. Β. Bernsteinsäure,
Glutarsäure, Adipinsäure, Phthalsäure, Tetrachlorphthalsäure. Hexachlorendomelhylentetrahydrophthalsäure
und Trimellitsäure, ersetzt werden. Weitere Modifikationen sind möglich durch Einbau
einwertiger Alkohole, wie Bulanol und Tetrahydrofurfurylalkohol, sowie einbasischer Säuren, wie Benzoesäure,
ölsäure, Leinölfetlsäure und Ricinenfettsäure.
Genannt seien ferner Mischungen ungesättigter Polyester mit monomeren ungesättigten Verbindungen,
die außer den Resten (/,^-ungesättigter Dicarbonsäuren
als Bestandteile der Polyester noch ^',-/-ungesättigte
Ätherreste enthalten, sei es ebenfalls als Bestandteile der Polyester, etwa gemäß der DT-AS
10 24 654, sei es als Bestandteile weiterer Mischungskomponenten, etwa gemäß der DT-PS 10 67 210
und der DT-AS 10 81222. die neben ihrer Mischpolymerisationsfähigkeit
zugleich auch lufthärtend sind.
Geeignete monomere, ungesättigte Verbindungen, die mit den ungesättigten Polyestern mischpolymerisiert
werden können, sind beispielsweise Vinylverbindungen, wie Styrol, Vinyltoluol und Divinylbenzol,
ferner Vinylester, wie Vinylacetat, sodann ungesättigte Carbonsäuren und deren Derivate, wie Acrylsäure,
Acrylester und Acrylnitril, ferner Methacrylsäure und ihre entsprechenden Derivate, Allylester,
wie Allylacetat, Allylacrylat, Phthalsäurediallylester, Triallylphosphat und Triallylcyanurat.
Zur Erhöhung der Lagerstabilität können die Formmassen bekannte inhibitoren, z. B. p-Benzochinon.
2,5-Di-tert.-butylchinon, Hydrochinon, tert.-Butylbrenzkatechin, 3-Methylbrenzkatechin und
4-Äthylbrenzkatechin, ferner Kupferverbindungen, z. B. Kupfernaphthenat, enthalten.
Als Kobaltbeschleuniger kommen für das erfindungsgemäße Verfahren die üblichen, meist gut löslichen
Kobaltverbindungen, wie Kobaltoctoat und Kobaltnaphthenat, in Frage.
Als peroxidische Initiatoren werden ebenfalls die üblicherweise verwendeten Hydroperoxide, z. B. Cumolhydroperoxid,
Tetrahydronaphthalinhydroperoxid und tert.-Butylhydroperoxid, bevorzugt jedoch
Ketonhydroperoxide, wie Cyclohexanonhydroperoxid und Methyläthylketonhydroperoxid, empfohlen.
Die in den nachfolgenden Beispielen angegebenen Teile und Prozente sind Gewichtsteile und -prozente.
Beispiel i
a) Herstellung des Polyesters
a) Herstellung des Polyesters
Ein durch Kondensieren von 152 Teilen Maleinsäureanhydrid,
141 Teilen Phthalsäureanhydrid und 195 Teilen Propandiol-1,2 hergestellter, durch Zusatz
von 0,045 Teilen Hydrochinon stabilisierter ungesättigter Polyester mit der Säurezahl 47 wird 65%ig
in Styrol gelöst.
b) Herstellung des Lackansatzes
100 Teile dieses Polyesters werden mit 20 Teilen Styrol verdünnt. Die Lösung wird alsdann mit 1,5%
Kobaltnaphthenatlösung in Toluol (Co-Gehalt 2,2%) und 0,1% Paraffin (Schmp. 52 bis 53 C) versetzt.
c) Verarbeitung des Lackansatzes
Der Lackansatz wird mit 500 g/m2 auf ein helles Holzfurnier aufgetragen, das zuvor mit einem alkalisch
aktivierten Bleichmittel gebleicht und mit 100 g nr Kontaktgrund beschichtet wurde. Der Kontaktgrund
besteht aus 30 Teilen Nitrocellulose (butanolfeucht). 120 Teilen Äthylacetat, 35 Teilen Butylacetat und
20 Teilen Cyclohexanonperoxidpulver (95%ig).
In der nachfolgenden Tabelle 1 sind Angelierzeiten sowie Standvermögen der erfindungsgemäß beschleunigten
Lacke im Vergleich zu den Werten nach dem Stand der Technik.
Das Standvermögen wurde nach 24stündigem Trocknen am geschliffenen und polierten überzug
bei Raumtemperatur und 65% Luftfeuchtigkeit geprüft. Zur Beurteilung des Standvermögens dienen
die Noten 1 (sehr gut), 2 (gut), 3 (genügend), 4 (mangelhaft). Die in der Tabelle angeführten Konzentrationen
der Zusatzbeschleuniger beziehen sich auf die Harzmassen.
40 | Tabelle 1 | Angelicr- | Stand |
Zusatz | zeit | vermögen | |
(min) | |||
9 | 4 | ||
45 | Ohne Zusatz | 9 | 3-4 |
1 % Acetessigsäurcäthylester | 7 | 2 | |
1 % Acetessigsäureester des | |||
1 -Hydroxy-2-methoxy- | |||
50 | äthans | 8 | 3 |
0,2% Monoacetessigsäureester | |||
des Propandiols-1,2 | 7 | 2 | |
0,6% Monoacetessigsäureester | |||
des Propandiols | 6 | 1-2 | |
55 | 1,0% Monoacetessigsäureester | ||
des Propandiüls | 8 | 2 -3 | |
1,0% Acetessigsäureester des | |||
1 -Hydroxy-2-butoxyäthans | 7 | 2 | |
60 | 0,6% Monoacetessigsäureester | ||
des Butandiols-1,3 | 8 | 2--3 | |
1,0% Acetessigsäureester des | |||
1 -Hydroxy-3-melhoxy- | |||
butans | |||
65 | |||
Der im Beispiel 1 beschriebene Lackansatz wird mit 0.01% Phosphorsäuremono-n-butylester und 0.014%
zur Vermeidung einer <itütivcrl:irbufiii vcr-vci/i Jm übrij/cn verfahrt man. /"·>*'/ An^h«- siand- ι-rtrhc der
,. . ' . . /cn ■.L-rrno>;<;n f'bcvü'c'i
ν/1 ρ im lico.picl I t>cM.Mner>eii -
ilimir
l;ihdk2 5 0,1% Acetessigsäure- X 2 3 hcllrosa
/ . . . ester des 1-Hy-
/ui.il/ Αιίμι:Ικι- Stand- Iarl>c der J
/ei vciniiigcn Hbcr/Ü^·) droxy-2-dl-
methylaminoälhans
(Xiiic /tir,;,!/ K) 4 hcllrosa 03../,, Acetessigsäure- 7 2 heürosa
OJ 7% lHphcnyl- K 4 hcllrosa ester des 1-Hy- fast farb-
pliiisplun droxy-2-di- los
M)"., Λ lc I ChN ιμ.Ηίί ti rc- X 2 hellrosa mcthylamino-
cüiec ilch 1-Hy- 15 athans
i|li)Xy*2>lllC(h- »I /ur l-airbbcslimmun}; werden 4 cm lanue Abschnille der t'her-
i»xy iillians /up: in der Durchsichi ahgemusteri.
Claims (1)
- Palentanspruch:Verwendung von Acetessigsäureestern als Zusatzbeschleuniger für Polyesterform- oder -Überzugsmassen aus Gemischen ungesättigter Polyester und daran anpolymerisierbarer monomerer Äthylenverbindungen sowie einem Hydroperoxid als Polymerisationskatalysator und einem Kobaltsalz als Beschleuniger und gegebenenfalls einem das »Vergrünen« verhindernden Mittel, einem Inhibitor und/oder einem weiteren Zusatzbeschleuniger, dadurch gekennzeichnet, daß man als Acetessigsäureester
die ein- oder mehrfach den Restsolche verwendet.
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