DE152680C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Zigarrenwickelmaschine mit Wickeltisch und Wickeltuch, welche einen Wickel von vorher bestimmter Form rollt, ohne daß letzterer hierbei in irgend einer Weise wieder deformiert wird. Der Form des Wickels entsprechend wird eine auf beide Hälften des Wickeltuches wirkende Spannvorrichtung eingestellt, so daß sich eine ganze Reihe in

ίο weiteren Grenzen beliebig gestalteter Wickel mit der vorliegenden Maschine äußerst leicht erzeugen läßt.

Entgegen ähnlichen Wickelmaschinen, welche bereits mit elastischen Wickeltüchern bezw.

mit elastischen Tischen arbeiteten, weist die vorliegende den Vorzug auf, daß die Spannung des Wickeltuches ganz allmählich von der Mitte nach den beiden Seitenkanten hin zunimmt und diese Zunahme beliebig geregelt werden kann. Der Wickeltisch ist sowohl seiner ganzen Länge nach als auch seiner Breite nach vollkommen elastisch und durch keinen starren Teil unterstützt oder getrennt, so daß jeder Wickel sich nach allen Seiten vollkommen in diesen Tisch einzudrücken vermag, wobei gleichzeitig das Wickeltuch durch die Wirkung der Spannvorrichtung in entsprechender Weise folgt. Um aber den Wickel vollkommen zu erhalten und in jeder Weise zu schonen, ist auch die Wickelwalze mit einem elastischen Überzug versehen.

Die Zigarrenwickelmaschine ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt. Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch dieselbe, Fig. 2 eine Ansicht nach vorn und Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 2.

Das in bekannter Weise angeordnete und über die Führungswellen 1 geführte Wickeltuch 2 läuft an der Stirnseite der Maschine unmittelbar vor seiner Festklemmwelle 3 über eine Führungswelle 4, unter welcher die Spannvorrichtung für das Wickeltuch sich befindet. Diese Spannvorrichtung besteht aus zwei voneinander unabhängigen Spannplatten 5, deren vordere Kanten entsprechend der Form der Zigarre gekrümmt und zu jeder Form auswechselbar sein können. Die Spannplatten sitzen auf je zwei Armen 6 und 7, welche _ wiederum drehbar an zwei um eine Welle 8 schwingenden Hebeln 9 und IO befestigt sind.

An den äußeren Armen 7 sitzen die Spannplatten nicht unmittelbar, sondern mittels einer Stellschraube 11, so daß man die äußeren Enden der Spannplatte mehr oder weniger vor die inneren Enden derselben verschieben kann. Die äußeren Hebel 10 sind verlängert und tragen in Schlitzen verstellbare Rollen 12, welche auf den Wickelwellenträgern 13 gleiten können. Die Spannplatten 5 werden durch Federn 14 vom Wickeltuch zurückgezogen.

Unmittelbar vor der Mulde zum Einlegen des Tabaks befindet sich der elastische Wickeltisch. Derselbe besteht aus einem nach jeder Richtung nachgiebigen Drahtgeflecht 15, welches mit einer Filzplatte 16 und darüber mit einer Gummiplatte 17 belegt ist. Desgleichen ist die Wickelwalze 18 mit einem elastischen Überzug versehen.

Während des Arbeitsganges der Maschine, d. h. während der Zeit, wo der die endgültige Form bereits besitzende Wickel durch das

Wickeltuch in allen seinen Teilen gleichmäßig zusammengepreßt wird, erfolgt die Anspannung des Wickeltuches selbst durch entsprechende Einstellung der Stellschrauben 11. Infolgedessen wird nicht bloß auf den stärkeren Mittelteil des Wickels, sondern auch auf den ungleich schwächeren Enden desselben ein gleichmäßiger Druck ausgeübt.
Es muß hervorgehoben werden, daß weder

ίο der elastische Wickeltisch allein, noch auch das in seiner Spannung verstellbare Wickeltuch wie auch der elastische Überzug der Wickelwalze an sich schon einen Schutz gegen die Formveränderung des eingelegten Wickels bietet, so daß vielmehr erst die Verbindung aller drei Teile die beabsichtigte Wirkung erreichen läßt.

Claims (2)

1. Patent-Anspruch ε:

   ι. Zigarrenwickelmaschine mit Wickeltisch und Wickeltuch, gekennzeichnet durch einen elastischen, aus Drahtgeflecht mit darüber gelegter Gummiplatte bestehenden Wickeltisch in Verbindung mit einem seiner Breite nach beliebig stark anzuspannenden Wickeltuch und einer elastischen Wickelwalze, wobei zwei am vorderen Ende des Wickeltuches befindliche Spannplatten (5) die Spannungszunahme des Wickeltuches nach den Seitenkanten bestimmen.
2. 2. Zigarrenwickelmaschine nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die der Form des fertigen Wickels in ihrer . Krümmung möglichst angepaßten Spannplatten (5) der jeweilig gewünschten Form der Zigarre entsprechend durch Stellschrauben (11) verschieden eingestellt werden können und so auf beide Hälften des Wickeltuches eine voneinander verschiedene, für den betreffenden Fall geeignete Spannung des Wickeltuches hervorrufen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.