DE1507888B - Vorrichtung zum Mischen von Schüttgut mit belüftbarem Silo - Google Patents
Vorrichtung zum Mischen von Schüttgut mit belüftbarem SiloInfo
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Description
I 507
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Mischen von Schüttgut, bestehend aus einem Silo,
dessen Boden belüftbar und zur Silomitte hin geneigt ausgebildet ist und das mit oberen Gutzuführungseinrichtungen
und einer unteren Gutentnahmevorrichtung versehen ist.
Derartige Vorrichtungen werden insbesondere dazu verwendet, ein staubförmiges oder feinkörniges Gut,
wie z. B. Zementrohmehl, das von einer Produktionsoder Verarbeitungsanlage mit zeitlichen Schwankun-
gen seiner Zusammensetzung oder seiner Eigenschaften angeliefert wird, zu homogenisieren, um ein
von derartigen Schwankungen freies Produkt zu erhalten. An den Grad der hierbei erzielbaren Homogenisierung
werden in vielen Fällen, z. B. in der Zementindustrie, besonders hohe Anforderungen gestellt.
Eine so hohe Mischqualität konnte bisher nur mit sogenannten Homogenisiersilos erzielt werden,
bei denen der gesamte Siloinhalt fluidisiert und durch zonenweise unterschiedliche Belüftung des Silobodens
in ständiger Umwälzung gehalten wird. Hierzu ist ein außerordentlich hoher Energieaufwand
erforderlich. Außerdem haben derartige Homogenisiersilos den Nachteil, daß bei jeder Inbetriebnahme
nicht nur der jeweils zur Entnahme bestimmte Teil des Siloinhaltes, sondern der gesamte Siloinhalt
gemischt werden muß. Dies hat zur Folge, daß nach einer Teilentnahme des homogenisierten Siloinhaltes
und Auffüllung mit frischem Gut auch der bereits früher homogenisierte, aber noch nicht entnommene
Teil des Siloinhaltes erneut an der Durchmischung teilnehmen muß, wodurch sich der Energieaufwand
wiederum unnötig erhöht. Die Verwendung der bekannten Homogenisiersilos als bedarfsweise zu beschickende
und zu entleerende Vorratssilos ist deshalb unvorteilhaft.
Es sind zwar Vorratssilos bekannt, bei denen ein Mischeffekt dadurch erzielt wird, daß das einzulagernde
Gut auf seine Zusammensetzung hin überwacht und so über den Querschnitt des Silos verteilt
wird, daß Gutmengen gleicher Art und/oder Zusammensetzung auf verschiedenen, mit eigenen Gutauslässen
versehenen Feldern des Silobodens aufgeschüttet werden. Durch unterschiedliche Steuerung
der verschiedenen Gutauslässe kann man die Zusammensetzung des insgesamt abgezogenen Gutes
steuern. Das aus einem solchen Silo abgezogene Gut ist zwar, auch wenn es insgesamt eine gewünschte
und zeitlich konstante Zusammensetzung aufweisen mag, nicht homogenisiert, und eine Homogenisierung
ist mit den das Gut von den einzelnen Siloauslässen wegfördemden und es vereinigenden pneumatischen
Förderrinnen auch nicht zu erzielen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei der eine mit den bekannten Homogenisiersilos nahezu vergleichbare Misch- und Homogenisierungsqualität
mit einem erheblich geringeren Energieaufwand erzielbar ist und die in ihrer Anwendung
vielseitiger und flexibler ist als die bekannten Homogenisiersilos und insbesondere als
Vorratssilo kontinuierlich im Durchlauf betrieben werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß am Siloboden mittig eine im Verhältnis zum Siloraum kleine, entlüftbare Mischkammer mit
Bodenbelüftung und mit Gutzulauföffnungen vorgesehen ist, denen gleichmäßig über den Siloboden verteilte
pneumatische Zuförderer zugeordnet sind, und daß die Gutzuführungseinrichtungen außermittig
gleichmäßig um die Siloachse verteilt münden.
Durch die bis auf die Gutzulauföffnungen abgeschlossene und deshalb vom Druck der Gutssäule im
Silo entlastete Mischkammer ist es möglich, ohne Fluidisierung des gesamten Siloinhaltes jeweils nur
den Inhalt der Mischkammer zu fluidisieren und zur Homogenisierung umzuwälzen. Durch Belüftung des
Silobodens kann man dabei bedarfsweise eine Auflockerung des Gutes nur im Bodenbereich des Silos
erzielen, die für den gesteuerten Nachfluß des Gutes in die Mischkammer ausreicht. Dabei ist es überraschend,
daß dieser gesteuerte Nachfluß möglich ist, ohne daß der Druck des gesamten Siloinhaltes zu
einem Vollaufen der Mischkammer führt. Da die Mischkammer nur jeweils einen Bruchteil des Siloinhaltes
erfaßt und homogenisiert, wird eine entsprechende Energieersparnis erzielt. Es ist allerdings
erforderlich, bereits durch die Art der Zuführung des Gutes zur Mischkammer eine Vorvergleichmäßigung
des Gutes zu erzielen. Dies wird ermöglicht durch die über den Siloboden gleichmäßig verteilten pneumatischen
Zuförderer einerseits und die besondere Anordnung der Gutzuführungseinrichtungen andererseits,
die es ermöglichen, das Gut entweder in gleichmäßigen horizontalen Schichten schwankender Zusammensetzung
einzulagern und am Siloboden nacheinander sektorenweise in die Mischkammer abzuziehen
oder das Gut zonenweise einzulagern und am Boden in gleichmäßigen Schichten abzuziehen. In
beiden Fällen wird der Mischkammer jeweils ein repräsentativer Querschnitt der Gutszusammensetzung
zugeführt und durch Grenzschichtablösungen bei den Gutsbewegungen im Silo ein Vormischeffekt
erzielt.
Auf den genannten Vormischeffekt wirkt es sich günstig aus, wenn die Zuförderer sternförmig oder
fächerförmig angeordnet sind. Ferner können die Zulauföffnungen zur Mischkammer unterschiedliche
Höhe haben.
Zum zonenweisen Einlagern des Gutes in den Silo ist es vorteilhaft, wenn die Gutzuführungseinrichtungen
pneumatische Förderrinnen sind, denen eine Zuführungskammer vorgeschaltet ist, und daß eine
Steuereinrichtung zum zyklisch aufeinanderfolgenden Ein- und Ausschalten der Belüftung der einzelnen
Förderrinnen vorgesehen ist.
Die Zulauföffnungen zur Mischkammer und die Abzugsöffnungen von der Mischkammer besitzen jeweils
einen größeren Querschnitt als die Zuführungseinrichtungen, so daß die Entleerung des Silos sehr
schnell erfolgen kann. Besonders in diesem Falle ist es vorteilhaft, der Vorrichtung einen Vorratssilo
nachzuschalten.
Vorteilhafterweise sind die Belüftungseinrichtungen der Mischkammer und der zur Mischkammer
führenden Zuförderer getrennt beaufschlagbar. Hierdurch kann einerseits der Abzug von dem Silo ohne
komplizierte mechanische Absperreinrichtungen kontrolliert werden und andererseits die Verweilzeit
des Gutes in der Homogenisierkammer beeinflußt werden.
Vorteilhafterweise weist die Gutentnahmevorrichtung einen im Boden der Mischkammer angeordneten
Auslaufstutzen auf, der wehrartig über den Mischkammerboden hochgezogen ist. Dadurch wird ver-
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hindert, daß das in die Mischkammer einlaufende Gut direkt dem Auslauf zuströmt.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem vertikalen Längs-
schnitt (F i g. 1) und einem Horizontalschnitt (F i g. 2)
zeigt.
Die Anlage besteht aus einem Doppelstocksilo, nämlich einem oberen Mischsilo 1. mit Mischkammer
2 und einem unteren Vorratssilo 3. Denkbar ist, daß der Vorratssilo entfällt und statt dessen das
von der Mischkammer ausgeschleuste Material einem Fördermittel zuläuft.
Eine Luftförderrinne 4 dient der Beschickung eines Verteilergefäßes 5 mit dem Schüttgut. Dieses Verteilergefäß
hat einen Belüftungsboden, der während der Beschickungszeit ständig belüftet ist.
Von diesem Verteilergefäß wird das Gut entweder gleichzeitig und gleichmäßig oder aber zyklisch
wechselnd den Gutzuführungseinrichtungen zügeführt, die als sternförmig nach außen verlaufende
Verteiler-Luftförderrinnen 6 ausgebildet sind. Im zweiten Fall erfolgt die Belüftung der einzelnen Verteilerrinnen
nach einem bestimmten Zeitplan, d. h., die einzelnen Rinnen werden in einer solchen
elektrisch gesteuerten Zeitfolge belüftet, daß das chemisch und physikalisch unterschiedliche Schüttgut
über den Querschnitt des Mischsilos 1 verteilt und bereits im Bereich dieses Mischsilos vorgemischt
wird.
Sobald die Maximalfüllung des Mischsilos 1 durch einen nicht dargestellten Bunkerstandsanzeiger angezeigt
wird, setzt die Belüftung der radialen pneumatischen Zuförderer? am flach geneigten Boden des
Mischsilos 1 ein und ebenfalls die Bodenbelüftung der Mischkammer.
Die als Zuförderer dienenden Radialrinnen 7 fördern entweder periodisch wechselnd oder sämtlich
gleichzeitig einen Gutstrom durch die Mischkammerzulauföffnungen 9 in die Mischkammer. Die Belüftung
der Radialrinnen 7 und die Bodenbelüftung der Mischkammer erfolgt durch zwei getrennte
Drucklufterzeugungsanlagen, die mit unterschiedlichen Drücken arbeiten. Die Belüftung der Radialrinnen
ist geringer und bewirkt eine bei üblichen Siloentleerungen angewandte Wirbelschichthöhe, während
im Bereich der Mischkammer eine intensivere Auflockerung mit siedeähnlicher Turbulenz einsetzt.
Die Mischeinrichtung wird in der Regel diskontinuierlich betrieben, es ist aber durchaus möglieh,
daß die Beschickung kontinuierlich erfolgt. Beispielsweise kann das Füllen des Mischsilos 1 etwa
10 Stunden dauern, während man zur Entleerung nur etwa 1 Stunde benötigt. In dem Augenblick des Erreichens
der Maximalfüllung des Silos schaltet der Bunkerstandsanzeiger die Belüftung ein. Damit beginnt
auch die Entleerung über den Auslaufstutzen. Bei Erreichen einer Minimalfüllung des Silos wird
die Belüftung abgeschaltet, so daß auch die Entleerung stockt, während die Beschickung weiterläuft.
Am Siloauslauf 10 ist der Auslaufstutzen zum Teil in den Bodenbereich hineingezogen und bildet eine
Art Wehr, das verhindern soll, daß das aus dem Silo 1 einströmende Gut direkt dem Auslauf zuläuft.
Während der belüftungsfreien Beschickungszeit wird auf Grund der erhöhten Reibung des Schüttgutes
ein Ausfließen ungemischten Materials aus dem Silo verhindert. Absperrorgane, die gesteuert werden,
fallen daher bei dieser Mischeinrichtung fort. Der in der Zeichnung dargestellte Schieber 11 ist lediglich
ein Notabsperrorgan.
Ein extrem großer Auslaufquerschnitt begünstigt ein schnelles Absinken des Materialspiegels in dem
Mischbehälter 1 und damit eine relativ hohe Eintrittsgeschwindigkeit in die Mischkammer 2.
Wenn auch in vertikaler Richtung der Gutsäule in dem Mischsilo 1 nur eine beschränkte Mischung eintritt,
so wird doch durch die oben beschriebene zonenweise abwechselnde Beschickung oder Entleerung
eine sogenannte Phasenverschiebung — bezogen auf die Qualitätsdifferenzen beim Material —
erzielt. Wenn insbesondere bei einem Silo mit' entsprechend großem Durchmesser und verhältnismäßig
geringer Höhe die Frequenz der Zusammensetzungsschwankungen im zugeführten Gut gleich schnell
oder schneller auftritt als der Wechsel entweder in der Zuführung vom Verteilergefäß über die verschiedenen
Verteilerluftförderrinnen oder in der zonenweisen Entnahme am Siloboden, so ist zu erwarten,
daß das jeweils der Mischkammer zugeführte Gut entweder aus einer Zonen unterschiedlicher Zusammensetzung
umfassenden Schicht oder einer Schichten unterschiedlicher Zusammensetzung umfassenden
Zone stammt und deshalb einen repräsentativen Querschnitt der Zusammensetzungsschwankungen enthält. Die Radialluftförderrinnen 7
belüften und transportieren dieses Material unterschiedlicher Zusammensetzung durch die Zulauföffnungen
9 in die Mischkammer 2, wo es durch die stärkere Belüftung vollends gemischt wird. Die Luftförderrinnen
7 im Mischsilo brauchen also nicht unbedingt das Material aus einer möglichst großen Zahl
horizontaler Schichten der Silofüllung zu erfassen. Wenn die Zusammensetzungsschwankungen so langsam
auftreten, daß im Silo 1 schichtweise mit unterschiedlicher Zusammensetzung zu rechnen ist, können
die Zulauföffnungen zur Mischkammer in verschiedener Höhe liegen oder mit unterschiedlichen
Höhen ausgeführt sein.
Um die Turbulenz in der Mischkammer 2 besonders wirkungsvoll zu gestalten, wird sie durch
eine Entlüftungsleitung 12 entspannt. Diese Leitung führt zu einem Bunkeraufsatzfilter 13. Die vorstehend
erläuterte Mischkammereinrichtung arbeitet annähernd steuerungs- und wartungsfrei und läßt
sich mit relativ geringem Bauaufwand erstellen.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Mischen von Schüttgut, bestehend aus einem Silo, dessen Boden belüftbar
und zur Silomitte hin geneigt ausgebildet ist und das mit oberen Gutzuführungseinrichtungen und
einer unteren Gutentnahmevorrichtung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß am
Siloboden mittig eine im Verhältnis zum Siloraum kleine, entlüftbare Mischkammer (2) mit Bodenbelüftung
(8) und mit Gutzulauföffnungen (9) vorgesehen ist, denen gleichmäßig über den Siloboden
verteilte pneumatische Zuförderer (7) zugeordnet sind, und daß die Gutzuführungseinrichtungen
(6) außermittig gleichmäßig um die Siloachse verteilt münden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge-
kennzeichnet, daß die Zuförderer (7) sternförmig oder fächerförmig angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulauföffnungen (9) unterschiedliche
Höhe haben.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gutzuführungseinrichtungen
(6) pneumatische Förderrinnen sind, denen eine Zuführungskammer (5) vorgeschaltet ist, und
daß eine Steuereinrichtung zum zyklisch aufeinanderfolgenden Ein- und Ausschalten der Belüftung
der einzelnen Förderrinnen vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulauföffnungen
(9) zur Mischkammer (2) und die Abzugsöffnung von der Mischkammer jeweils einen größeren Querschnitt aufweisen als die Zuführungseinrichtungen
(6).
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Vorratssilo (3)
nachgeschaltet ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftungseinrichtungen
(8) der Mischkammer (2) und gegebenenfalls der zur Mischkammer führenden Zuförderer
(7) getrennt beaufschlagbar sind.
8. Mischvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gutentnahmevorrichtung
einen im Boden der Mischkammer (2) angeordneten Auslaufstutzen (10) aufweist, der wehrartig über den Mischkammerboden
hochgezogen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Family
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2336984A1 (de) * | 1973-07-20 | 1975-02-06 | Peters Ag Claudius | Vorrichtung zum entleeren von silos fuer schuettgut mit flachem oder leicht geneigtem boden |
DE2500784A1 (de) * | 1975-01-10 | 1976-07-15 | Peters Ag Claudius | Doppelstock-mischsilo |
DE2640714A1 (de) * | 1976-09-10 | 1978-03-16 | Peters Ag Claudius | Vorrichtung zum mischen von schuettgut und verfahren zu ihrem betrieb |
DE3245542A1 (de) * | 1982-12-09 | 1984-06-14 | Claudius Peters Ag, 2000 Hamburg | Mischsilo |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2336984A1 (de) * | 1973-07-20 | 1975-02-06 | Peters Ag Claudius | Vorrichtung zum entleeren von silos fuer schuettgut mit flachem oder leicht geneigtem boden |
DE2500784A1 (de) * | 1975-01-10 | 1976-07-15 | Peters Ag Claudius | Doppelstock-mischsilo |
DE2640714A1 (de) * | 1976-09-10 | 1978-03-16 | Peters Ag Claudius | Vorrichtung zum mischen von schuettgut und verfahren zu ihrem betrieb |
DE3245542A1 (de) * | 1982-12-09 | 1984-06-14 | Claudius Peters Ag, 2000 Hamburg | Mischsilo |
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