DE1546785A1 - Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumtraegers fuer vorsensibilisierte Flachdruckplatten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumtraegers fuer vorsensibilisierte FlachdruckplattenInfo
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Description
K 1199a FP-Dr.Tr-eg 22.3.65
Beschreibung zur Anmeldung der KALIE AKTIENGESELLSCHAFT Wiesbaden-Biebrich
für ein Patent betreffend
Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumträgers für vorsensibilisierte Flachdruckplatten.
Zusatz zu Patent 1 151 818
Gegenstand des Patentes Nr. 1 151 818 sind vorsensibilisierte Flachdruckplatten, bestehend aus Aluminiumträger und darauf
befindlicher ls-opierschicht, die dadurch gekennzeichnet sind,
dass sich zwischen Kopierschicht und Aluminiumträger eine durch Einwirkung von V/asser oder wässerig-alkalischen Lösungen
bei erhöhter Temperatur erzeugte Böhmit-Schicht befindet«
Bei weiterer Bearbeitung dieses Gegenstandes ist gefunden worden, dass gewisse sich bei der Erzeugung der Böhmitschicht
auf dom Aluminiumträger ergabende Ungleichmässigkeiten der
Schicht vermieden v/erden und ein verbesserter Aluminiumträger mit Böhmitschicht für die vorsensibilisierten Flachdruckplatten
nach Patent 1 151 Ö18 erhalten wird durch ein Verfahre»
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BAD ORiGINAt
K 1199a 4, · PP-Dr.Tr-eg 22.3.65 2
das Gegenstand dieser Erfindung ist. Das erfindungsgemässe Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Urzeugung der Böhmitschicht durch Einwirkung von Wasser bei erhöhter Temperatur
unter ^usatz von Korrosionsinhibitoren zu dem heissen Wasser oder unter -nlegung schwacher elektrischerGleich- oder
Wechselspannungen an das Behandlungsbad erfolgt.
Bei der bekannten Erzeugung von Böhmit durch Reaktion zwischen
Aluminium und "asser oder Wasserdampf, besonders bei Temperaturen
zwischen 7 ο und loo0 G, wird zu Beginn der Reaktion zunächst die inner bei Aluminium vorhandene, an der Luft gebildete
Aluminiumoxyds chi cht durch Wasseraufnahme in Böhmit umgewandelt.
Dann erfolgt unter Wasserstoffentwicklung die eigentliche
Reaktion zwischen Wasser "und Aluminium. "Diese Gasentwicklung
ist wichtig für die Ausbildung einer Grobstruktur des Böhmits, die den Transport von Wasser durch die Schicht an die
Metalloberfläche auch bei wachsender Schichtdicke gestattete
Die Bildung der Grobstruktur des Böhmits hängt auch von der Reaktionszeit ab. Je schneller die Reaktion einsetzt und verläuft,
desto gröber ist die Makrostruktur des gebildeten Böhmits, und je weniger verschmutzt die Oberfläche des Aluminiuf
bezw. der Aluminiumoxydaussenschicht ist, deebo schneller
setzt die Einwirkung des Wassers ein, Die Bildung einer gleichmassigen
Böhmitschicht auf stellenweise verunreinigten AIu-
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BAD ORJGlNAU
K 1199a ? PP-Jr.Tr-eg 22.3.6i? I
rainiumoberflachen, z.B. sind die Oberflächen von Bindern aus
Aluminium immer verunreinigt, ist daher nicht möglich. Auch
nach Anwendung zusätzlicher Reinigungsverfahren, z.B. nach dem Walzen, kommt es häufig zu einer unterschiedlichen Böhmitbildung,
da die gereinigten Aluminiumoberflächen ausserordentlich
empfindlich sind und leicht ^'ette und Öle, auch aus der
Gasphase, adsorbieren. Störungen dieser Art während der Böhmitbildung können oft als graue Streifen oder Flecken auf
der Oberfläche des Aluminiums erknnnt werden.
Zur Vermeidung dieser Fehler hat r.an dem V/asser gewöhnlich
alkalisch reagierende Chemikalien zugesetzt. Diese Zusätze
erleichtern aber nicht nur die -beseitigung der Verunreinigungen
während der Böhnitbildung, sondern sie beeinträchtigen auch die ^robstruktur der Metalloberfläche und der Böhnitschicht
und sina nicht in allen Fällen anzuwenden. Kit steigendem
pjr-Wert wächst der Reinigungseffekt, aber auch die
Korrosion des- Aluminiums wird grosser. Während der Böhmitbildung
werden daher die korrodierender. Cuiitze verbraucht. Sie
müssen kontinuierlich ergär.2t und aie ilorrosionsprodukte aus
der Reaktionslösung entfernt v;eräen.
Die Erfindung sieht sv;ei Tlcglichkeite?. zur Verbesserung der
JBöhinitschicht und zur Erhöhung ihrer Üeiehr-ässigkeit vor.
■Entweder werden die nicht verunreinigten Stellen der --luniniunoberf
IHcIie durch c chutes chi ο ht en "ilockiert, u:r. /.ier ier. Besrinr:
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BADORIQINAL
K 1199a A1 PP-Dr.Tr-eg 22.3.1965 4
der Reaktion zu verzögern und ihn dem Reaktionsbeginn auf den anderen, den beschmutzten Oberflächenbereichen anzugleichen.
Oder man beseitigt oder vermindert auf elektrischem Wege den von Verunreinigungen ausgehenden reaktionshemmenden
Einfluss.
Zum Schützen der freien Oberflächenbereiche werden dem zur Böhmitbildung benutzten Wasser geringe Mengen von Korrosionsinhibitoren
zugesetzt, die an den Metalloberflächen adsorbiert
werden und i-orrosionsvorgänge verzögern, iiine Benennung der
erfin-j.ungsger.ass anzuwendenden x^orrosionsinhibitoren von deren
chemischer Struktur her ist v/egen der grossen Zahl der heute
nit dieser '<irl:ur.g bekannten Substanzen nicht möglich, '/ichtig
ist, dass die Rektion cv/ischer. .-.luniniun und V/asser nur eine
relativ kurze ~eit verzögert v;ird, in ellger.einen höchstens
ei;;e Ilinuie, urr. die Umsetzung sr_ Tier, verschieder; verunreinigten
-bellen der ---iuminiuEiot er "lache etv;a gleichr.ässig be —
die Prüfung eines Korrosicnsinhibitors uuf Zi^nung fUr das
erfiniLungsremässe Verfahren und I".ennzeichnung kann au." fol
a) ihre lösungen in »asser in Kengen unter 1 ;- ändern den
"ert nur geringfügig,
b) kein -./esenülicher Yertraucr, durch die ^öhrnitreaktion,
c; keine rleokentildung nach der 3chichtbildung,
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BAD ORIGINAL4;
K 1199a · <r I1P-Dr. Tr-eg 22„3.65 5
d) Böhmitschichtdicke ist nicht wesentlich, abhängig von den
■ Zusätzen, sondern nur von der Temperatur und der Zeitdauer der Behandlung.
Wird z.B. die Böhmitschichtdicke geprüft nach gleichen Behandlungszeiten
von etwa 1 Hinute in lösungen mit einem geringen Zusatz
von 1. Silikat oder 2. Alizarin oder 3» Dicyclohexylammoniumnitrit,
so wird die Böhmitbildung in Lösung 1 fast vollständig verhindert, in lösung 3 ist keine wesentliche Beeinflussung
der Reaktion zu beobachten, während durch Zusatz von Alizarin, Lösung 2, eine Schichtdicke erzielt wird, die zwischen den beiden
anderen -^roben liegt.
Wenn die Anwendung von Korrosionsinhibitoren nicht in Betracht kommt oder untunlich erscheint, wird ein gleichmässiger Reaktionsbeginn
durch geringe elektrische Ströme während der Böhmitbildung bewirkt. Die Stromdichte wird bei technisch unschwer
durchzuführenden Spannungen durch die geringe elektrische Eeitfähigkeit
des destillierten Wassers nach oben begrenzt und ist
damit in der Grössenordnung deutlieh verschieden von den Stromdichten,
die bei den bekannten Eloxalverfahren auftreten.
Wie Messungen zeigten, ist es möglich und zum Seil erwünscht,
durch geringe elektrische Ströme während der Böhmitbildung zwar die Grosse der Poren der Schichten zu beeinflussen, doch
wird die Dicke der Schicht eindeutig durch die chemische Reaktion bestimmt, im Gegensatz zur Bildung der bekannten Eloxalßchichten.
0 0 9 8- Λ 3 / 0 1 8 1
BAD ORiQiNAL
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Eine Lösung von ο,3 # Dicyclohexylammoniumnitrit in destilliertem
Wasser wird auf 95 - 98° C erhitzt. In diese warme Lösung wird ein walzglattes, durch Waschen mit Benzin TOrentfettetes
Aluminiumblech eingetaucht. Die Gasentwicklung beginnt nach etwa 2o Sekunden auf der ganzen Oberfläche
gleichmässig. Die Böhmitschichtdicke kann, bis zu einem Grenzwert von Io bis 15 Minuten, durch die Behandlungzeit
eingestellt werden. Nach der Behandlung sind unregelmässige
graue Flecken auf der Oberfläche des Aluminiumbleches nicht zu erkennen.
Durch eine o,2 pige Lösung von ^icyclohexylamnioniumnitrit
in destillierten Wasser von 95° C wurde ein mechanisch
entfettetes Aluminiumband gezogen. Bei einer Verweilzeit des sich weiter bewegenden Randes in dem Behandlungsbad
von jeweils ca. 6o Sekunden wurde auch über eine grössere Bandlänge eine fleckenfreie, etwa looo - 2ooo Ä starke
Beöhmitschicht gebildet,
Durch destilliertes Wasser von 95 bis 98° C wird ein mechanisch entfettetes Aluminiumband gezogen· Im Abstand von
1 bis 2 cm von dem Band sind im Bad zwei Elektroden angebracht.
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BADORIQINAL
K 1199a % PP-Dr.Tr-eg 22.3.1965
Beim Anlegen von 6 Volt Gleichspannung stellt sich nach
kurzer Zeit eine Stromdichte von ca. o,l mA/cm ein, die zur Bildung einer fehlerfreien Böhmitschicht ausreichte
Das Band kann mit gleichem Erfolg als Anode oder Kathode geschaltet v/erden.
In der beigegebenen Abbildung ist die Betriebsanordnung schematisch dargestellt. A ist das Aluminiumband, auf den
die Bö"hmitscvicht erfindungsgenäss erzeugt wird, B ist der
Wasserbehälter, durch den das Alumiriumband über die Pührungsrollers
P gesogen wird. Ξ ist die Elektrode, S die Stromquelle,
Aluminiumband und Behälter sind geerdet.
Beispiel Λ:
~£s viird wie" im Beispiel 3 verf:.-:rer-, .ioch wird an Stelle
einer Jleichspnnriuiir; eine v.'eehsel.:rannung cenutex* Bsi '-j Volt
wurde eir.i t>-.-rohdichte von etwa ο t5 a.k/cnt~ gsEiesseno
Dhs Auss?.".en der E\.:-hnii schicht war befriedigend«
Aluminiumfo-lien von 15,u Stärke v/eriei; ir. '::l- "eis -/6 G
heissen, ioprelt deatillierten: "'r-.sjir ait und ohne angelegter
-ee-.c-e!spannung ;.ο,3 mA'cn1") behandelt, unü lie Struktur
der intstsnäenen Böhr.itschichter. v;ird π it Hilfe der
BST'-Ketr.cie u::tersucht«, Es neigt sich, dass bei der. ohne Anlegung
einer ".''ecr.eelpar.nung err^u^ter. Söhmitsc/.ijhter. loren
009843/0181
bad original;
K 1199a JT FP-Dr.Tr-eg 22.3.1965
mit Durchmessern von sehr unterschiedlicher G-rösse vorhanden
sind, durch den Stromfluss aber die Häufigkeit der Poren mit grösserem Durchmesser verringert, die von Poren mit
kleinerem Durchmesser, besonders solchen von 2o 1 , vergrössert ist.
0098^3/0181
Claims (1)
- P.A. 1A8 883*23.3.65KALLE AKTIENGESELLSCHAFTUnsere Zeichen Tag BIaIJK 1199a - ■ O FP-Dr.Tr-eg 22.>.1965PatentanspruchVerfahren zur Herstellung eines auf seiner Oberfläche mit einer Böhmitschicht versehenen Aluminiumträgers für vorsensibilisierte Flachdruckplatten nach Patent 1 151 818, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugung der Böhmitschicht durch Einwirkung von V^sser bei erhöhter Temperatur unter Zusatz von Korrosionsinhibitoren zu dem heissenWasser oder unterAnlegung schwacher elektrischer Gleich- oder Wechsel-Spannungen an das Behandlungsbad erfolgt»KALLE AKTIENGESELLSCHAPT00 9 8.4 3/0 1 8 1
BAD ORIGINALLeerseite
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