DE1423506C - - Google Patents
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Description
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung von Uhrenzifferblättern mit Reliefzeichen bekannt,
insbesondere auch Verfahren, bei denen die Zifferblattplatte und die Zeichen auf galvanoplastischem
Wege mittels einer Form aus Isolierstoff hergestellt werden, deren Oberfläche durch Metallisierung
leitend gemacht wurde.
Auf diese Weise erhält man Uhrenzifferblätter mit Reliefzeichen, die aus einem gemeinsamen homogenen
elektrolytischen Material bestehen und die eine wünschenswerte Kontrastwirkung zwischen Zeichen
und Zifferblattfläche vermissen lassen. Diese Zifferblätter haben daher eine vergleichsweise geringe
Qualität; ferner ist es auch nicht möglich, Zeichen aus einem massiven Edelmetall, insbesondere Gold,
herzustellen, ohne gleichzeitig auch das Zifferblatt selber aus Edelmetall zu fertigen oder wenigstens
eine wesentlich größere Edelmetallmenge benutzen zu müssen, als zur Herstellung der Zeichen selber erforderlich
ist. so
Um diesen Nachteil zu vermeiden, wurde bereits ein Verfahren zur Herstellung von Zifferblättern, mit
erhabenen Zeichen vorgeschlagen, das folgende Verfahrensschritte umfaßt: Man stellt eine fertigbearbeitete
Zifferblattplatte her, dann bringt man die as Oberfläche dieser Platte mit einer die Zeichen als
durchgehende öffnungen aufweisenden Matrize, deren Dicke der beliebigen Höhe der zu bildenden
Zeichen angepaßt ist, in Berührung, so daß der Boden der Matrizen von dieser Platte gebildet wird,
dann macht man die Wände der öffnungen leitend und bildet anschließend die Zeichen, indem man die
Matrizen auf galvanischem Wege so ausfüllt, daß die geformten Zeichen an der Zifferblattfläche haften;
zuletzt wird die Form entfernt.
Bei diesem vorgeschlagenen Verfahren ist das unabhängig hergestellte und bereits auf seiner Oberfläche
fertig bearbeitete Zifferblatt ein notwendiges Bestandteil bei der Herstellung der Zeichen selber.
Einmal soll sich ja das Zeichenmaterial direkt auf der Zifferblattoberfläche bzw. auf der diese Oberfläche
bedeckenden leitenden Schicht niederschlagen, und zum anderen dient die Zifferblattplatte gleichzeitig als
leitende Verbindung zwischen den einzelnen Matrizen. Die Erfindung will nun ein Verfahren verfügbar
machen, das zwar die Vorzüge der bereits vorgeschlagenen Methode, nämlich die Reduzierung der
Zeichenmaterialverluste auf ein Minimum bzw. die vollständige Vermeidung irgendwelcher Zeichenmaterialverluste,
in sich einschließt, gleichzeitig jedoch erlaubt, die Zeichen zunächst völlig unabhängig
und getrennt vom Zifferblatt herzustellen. Das hat den Vorzug, daß man bei der Fertigung der Zeichen,
vorzugsweise bei Serienfertigung, nicht darauf angewiesen ist, daß bereits die betreffenden fertigbearbeiteten
Zeichenblattplatten zur Verfügung stehen; darüber hinaus können Zeichen ein und desselben
Typs hinsichtlich Qualität, Farbe und Form in großen Stückzahlen hintereinander gefertigt und dann
später nach Belieben mit Zifferblattplatten unterschiedlichen Aussehens kombiniert werden. Schließlich
wird durch das Verfahren nach der Erfindung die Gefahr ausgeschaltet, daß das Zifferblatt während
der Herstellung der Zeichen durch Aufsetzen der Form bzw. während des galvanischen Prozesses oder
auch während des Entfernens der Form beschädigt wird.
Ausgehend von einem Verfahren zur Herstellung von Uhrzifferblättern mit.Reliefzeichen, bei dem die
Platte des Zifferblattes getrennt von den Zeichen hergestellt und eine Form angefertigt wird, die Matrizen
der Zeichen aufweist und bei dem die Zeichen bei Füllung der Matrizen auf galvanischem Wege derart
geformt werden, daß nur die Matrizen selbst mit einer leitenden Schicht bedeckt werden, während die übrige
Fläche der Form frei bleibt, ist die Erfindung zur Lösung der genannten Aufgabe dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrisch leitende Verbindung der Matrizen innerhalb der Form durch einen besonderen
elektrischen Leiter erfolgt und daß die fertiggeformten Zeichen vor oder nach vollständiger oder teilweiser
Entfernung der die Zeichen schützenden Form und des ebenfalls einen Schutz ermöglichenden elektrischen
Leiters auf der Zifferblattplatte befestigt werden.
Weitere Erfindungsmerkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, in der schematisch die Hauptverfahrensschritte
bei einem Durchführungsbeispiel dargestellt sind.
Es wird zunächst (F i g. 1) eine Form aus Kunststoff hergestellt, deren Oberteil Matrizen für die
Zeichen aufweist, die auf dem Uhrenzifferblatt angebracht werden sollen. In der Masse der Form ist
eine leitende Platte 2 eingebettet, die den Boden der Matrize bildet und die z. B. ein altes Zifferblatt sein
kann. Die Matrizen werden mit Hilfe einer Patrize 3 hergestellt, die in die Form der Spritzvorrichtung für
die Form 1 eingesetzt werden kann. Die Oberfläche der Form 1 (F i g. 2) wird mit einer dünnen leitenden
Schicht 4 überzogen, z. B. einer Kupferschicht, die im Vakuum aufgedampft wird und die die Matrize leitend
mit dem Leiter 3 verbindet. Selbstverständlich können auch andere Metalle benutzt werden, z. B.
Gold oder Silber.
Diese dünne Schicht wird dann von der Oberfläche entfernt, z. B. durch schwaches Abdrehen, so daß
die leitende Schicht nur innerhalb der Matrizen stehenbleibt. Die Form wird anschließend in ein
elektrolytisches Bad gebracht, so daß die Zeichen 5 geformt werden, indem die Matrizen z. B. mit Gold
(F i g. 3 gefüllt werden. Die Füllung, also z. B. das Gold, wird nur in den Matrizen niedergeschlagen,
weil nur diese leitend sind.
Anschließend wird die nach oben weisende Oberfläche der Zeichen bearbeitet, z. B. mit einem
Diamant facettiert oder poliert (Fig. 4), und anschließend werden die soweit fertigen Zeichen mit
einem Schutz überzogen, z. B. mit einer elektrolytischen Kupferschicht 6 (Fig. 5). Diese Schicht hat
eine genügende Dicke (Viomm), um einen guten
Schutz des fertigen Zeichens zu gewährleisten.
Auf bekannte Weise, z. B. durch Widerstandsschweißen, Ultraschallschweißen, Löten, Kleben
usw., wird auf der Schicht 6 ein Träger 7 befestigt, der z. B. eine metallische Platte oder ein Ring aus
Metall sein kann.
Anschließend wird die Form 1 entfernt, z. B. abgeschmolzen oder chemisch abgelöst, und dann wird
die leitende Platte 2 entfernt, indem z. B. die Metallschicht, mit der sie leitend mit dem Zeichen verbunden
ist, entfernt wird, und man erhält auf diese Weise den in Fig. 7 dargestellten vollständigen Satz
Zeichen, die auf dem Träger 7 angeordnet sind.
Durch ebenfalls bekannte Mittel, insbesondere
durch Widerstandsschweißen oder Ultraschallschweißen,
werden schließlich die Zeichen 5 auf einem Uhrzifferblatt 8 befestigt. Schließlich wird der Träger 7
sowie die Schutzschicht 6 entfernt, so daß die fertigen Zeichen hervortreten, deren Aussehen die verschiedenen
Befestigungsvorgänge nichts anhaben konnten, weil sie durch die sie bedeckende Schutzschicht 6
geschützt waren. Die Entfernung des Trägers kann auf verschiedene Weise erfolgen, z. B. durch elektrolytische
Ablösung oder mit Hilfe von Säure.
Die nach oben weisende Oberfläche des Zifferblattes kann selbstverständlich vollständig behandelt sein,
d. h., es können alle erforderlichen Behandlungen bereits durchgeführt sein, insbesondere die üblichen
galvanischen Behandlungen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders wirtschaftlich, weil es ermöglicht, Uhrzifferblätter mit
Reliefzeichen z. B. aus Gold herzustellen, wobei lediglich die zur Herstellung der Zeichen erforderliche
Goldmenge benötigt wird. Das wird insbeson- ao dere dank des in die Form 1 eingebetteten und später
entfernten Leiters erreicht.
Außerdem kann das Uhrzifferblatt nach allen bekannten Methoden hergestellt werden, insbesondere
durch Prägen. Schließlich können die Zeichen wie die Platte getrennt fertigbearbeitet werden, und durch
die auf einem Teil durchgeführten Arbeiten kann das andere Teil nicht beschädigt werden.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das beschriebene Beispiel beschränkt, das in mannigfächer
Hinsicht abgewandelt werden kann.
Die Füllung der Matrizen zur Herstellung der Zeichen kann auch statt auf galvanoplastischem Wege
z. B. durch Spritzen erfolgen. Gleicherweise können die Zeichen auch getrennt auf irgendeine bekannte
Weise hergestellt werden, z. B. durch Stanzen oder Prägen. Der Schutz kann statt der elektrolytisch aufgebrachten
Metallschicht ein Lack oder einfach ein mechanisch aufgebrachtes Element sein. Selbstverständlich
kann der Träger nach Entfernen der Form vor dem Wegnehmen der leitenden Platte befestigt
werden. Außerdem kann auch nur ein Teil der Form weggenommen -werden, so daß die Basis der Zeichen
freigelegt wird, deren Hauptteil jedoch in der Form gehalten wird, so daß diese irgendwelche Belastungen
bei der Befestigung der Zeichen auf dem Zifferblatt aufnimmt. In diesem Fall übernimmt die Form die
Rolle des Schutzes. Ferner kann die Befestigung der Zeichen auf dem Zifferblatt wie auf dem Träger auf
jede bekannte Weise erfolgen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Uhrzifferblättern mit Reliefzeichen, bei dem die Platte des
Zifferblattes getrennt von den Zeichen hergestellt und eine Form angefertigt wird, die Matrizen der
Zeichen aufweist, und bei dem die Zeichen durch Füllung der Matrizen auf galvanischem Wege derart
geformt werden, daß nur die Matrizen selbst mit einer leitenden Schicht bedeckt werden, während
die übrige Fläche der Form frei bleibt, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch
leitende Verbindung der Matrizen innerhalb der Form (1) durch einen besonderen elektrischen
Leiter (2) erfolgt und daß die fertiggeformten Zeichen vor oder nach vollständiger oder teilweiser
Entfernung der die Zeichen schützenden Form und des ebenfalls einen Schutz ermöglichenden
elektrischen Leiters auf der Zifferblattplatte (8) befestigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeichen (5) gemeinsam auf
der Platte (8) befestigt werden, ehe die Form (1) entfernt wird, wobei diese als Schutz für die Zeichen
dient.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeichen (5) gemeinsam auf
der Platte (8) befestigt werden, nachdem die Form (1) entfernt ist und ehe der Leiter (2) weggenommen
wird, wobei dieser als Schutz für die Zeichen dient.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeichen vor Entfernung
der Form (1) fertigbearbeitet werden.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeichen
(5) vor Entfernung der Form (1) in der Weise auf einem Träger (7) befestigt werden, daß
sie, nachdem die Form wenigstens teilweise entfernt und der Leiter (2) abgenommen ist,.gemeinsam
auf der Platte (8) befestigt werden können.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die fertigen Zeichen mit einem
ablösbaren Schutz (6) bedeckt werden, der es ermöglicht, daß sie ohne Beschädigung auf dem
Träger (7) befestigt werden können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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