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"Vorrichtung zum BUndeln und/oder Verpacken von Flaschen" Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Bündeln und/oder Verpacken von auf einem Transportband
in Reihen nebeneinander stehenden Flaschen, insbesondere von Weit-oder Kurzhalsflaschen,
bei der die Flaschen gruppenweise von einem heb-und senkbaren Greifer in Richtung
auf einen vertikal verfahrbaren Packtisch abgesenkt werden.
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Eine Vorrichtung dieser Art wird in der deutschen Auslegeschrift
1 162 755 beschrieben ; mit ihr werden die aufrechtstehenden Flaschen in der Weise
gebUndelt, daß zunächst in Hals-oder Bodennähe ein elastischer Draht um die Flaschen
herumgelegt und mittels eines Drillkopfes verdrillt werden. Anschließend werden
die infolge der Drahtspannung divergierenden Flaschenböden bzw. Hälse mittels zweier
horizontal beweglicher Klemmarme zusammengedrUckt und ein zweiter zugfester Draht
in Höhe der Klemmarme um das Flaschenbundel gelegt. Diese Vorrichtung gestattet
zwar ein bUndelweises Zusammenfassen und
Umschnüren von Flaschen,
nicht aber ein automatisches Gruppieren, Verpacken, Ausheben und Abtransportieren
'der Flaschen.
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Weiterhin kann das Verpacken von Flaschen durch Einsetzen einer Flaschengruppe
in einen Karton oder durch Umhüllen der Flaschen mittels Packpapier erfolgen. Eine
Vorrichtung zum Einsetzen von Flaschengruppen in einen Karton wird in der franzosischen
Patentschrift 1 166 913 beschrieben. Sie besteht aus einem Transportband, auf dem
die Flaschen nebeneinander in Reihe stehen und über dem ein Greifer angeordnet ist,
dessen Klemmbacken die Flaschen an deren Hälsen erfassent gruppenweise vom Transportband
abheben und in einen Karton einsetzen. Der Karton befindet sich dabei unterhalb
einer zweiflUgeligen Falltüre am Ende des Transportbandes, so daß die Flaschen nach
dem Offnen der Falltüre durch einfaches Absenken in den Karton gesetzt werden können.
Das Offnen der Falltüre erfolgt auf elektrischem Wege, nachdem die vorderen Flaschen
einen Tastschalter betätigt haben. Gleichzeitig mit dem Offnen der Falltüre wird
der Karton so angehoben, daB sein oberer Rand kurz unterhalb der FalltUre liegt
und sich die Türflügel in das Kartoninnere öffnen.
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Diese bekannte Vorrichtung besitzt jedoch den Nachteil, daß mit ihr
Flaschen nur in Kartons eingesetzt und verpackt werden können und ein maschineller
Abtransport
des Kartons nicht möglich ist. Die Kartonverpackung
ist zudem teuer und insofern unwirtschaftlich, als ihr Fassungsvermögen im Vergleich
zum Rauminhalt bzw. zur Grundfläche geringer ist als beispielsweise bei einem Flaschenbündel.
Des weiteren lassen sich mit der bekannten Vorrichtung auch nicht Flaschen beliebiger
Form verpacken, da sowohl die Greifer teilweise in das Kartoninnere hineingeführt
werden müssen als auch die Flügel der FalltUre seitlich neben der vertikalen Flaschenbahn
liegen. Demzufolge müssen die Flaschen in einem beträchtlichen Abstand von der Kartonwandung
stehen, so daB die Raumausnutzung weiterhin verschlechtert wird und die Gefahr eines
Verrutschens sowie einer Beschädigung der Flaschen beim Transport besteht.
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Bei einem anderen Verfahren zum Bündeln von Flaschen besteht das
Flaschenbündel aus zwei Stößen einander mit ihren Offnungen gegenüberliegender Flaschen,
die jeweils um einen halben Flaschendurchmesser gegeneinander versetzt derart ineinandergeschoben
sind, daß die Flaschenhälse des einen Stoßes in den Lücken zwischen den Flaschenhälsen
des anderen Stoßes liegen. Die Riimpfe jeden Flaschenstoßes sind bei dieser Art
Flaschenbündel von jeweils einem Draht umschniirt, wobei sich gegebenenfalls noch
QuerverschnUrungen zwischen den beiden umlaufenden Bandage erstrecken können. Da
bei dieser Verpakkungsart
die Flaschenhälse der beiden Stöße jeweils
ineinandergeschoben sind, können in dieser Weise nur Flaschen mit im Verhältnis
zum Flaschenrumpf langem und diinnem Hals, d. ho sogenannte Langhalsflaschen, gebündelt
und verpackt werden. Weithala-oder Kurzhalsflaschen lassen sich auf diese Weise
ebensowenig biindeln wie solche Flaschen, deren Hälse mit Biigel-oder Hebelverschltssen
versehen sind, wie beispielsweise Mineralwasserflaschen.
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Die bekannten BUgel-oder HebelferschlUsse lassen sich nämlich in die
Hohlräume zwischen den Flaschenhälsen der nebeneinander, d. h. auf Lücke liegenden
Flaschen weder einschieben noch dort unterbringen.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin, die
vorerwähnten Nachteile zu beheben und insbesondere eine Vorrichtung zum Verpacken
von Flaschenbündeln mit Packpapier zu schaffen, bei der der Transport der Einzelflaschen
wie auch der Abtransport der gepackten BUndel maschinell erfolgt. Die Losung dieser
Aufgabe erfolgt durch eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art mit einer verfahrbaren,
heb-und senkbaren Greiferzange, einer neben dem Packtisch liegenden Papierrolle
mit in Hoche der unteren Stellung der Greiferzange liegender, durch eine Schere
gefthrter Papierbahn sowie mit beiderseits des Packtischhubweges angeordneter Klemmschiene
und einer an sich bekandten Bandagiervorrichtung.
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Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn der Packtisch in seiner oberaten
Stellung unmittelbar unter der Papierbahn sowie in der Ebene eines seitlich neben
dem Packtisch angeordneten Flaschenbundförders für die fertig bandagierten und verpackten
Flaschenbunde liegt. Um das jeweils bandagierte und verpackte Flaschenbund vom Packtisch
ab und auf den Flasohenbundförderer zu schieben, ist die Greiferzange nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung so angeordnet, daß sie in ihrer unteren Stellung
in der Flaschenbahn liegt und mit einer Schubplatte versehen ist, mit deren Hilfe
sie während des Abziehens einer Papierbahn von der seitlich neben dem Packtisch
angeordneten Papierrolle das vor ihr liegende fertige Plaschenbund auf den Flaschenbundförderer
schiebt.
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FUr einen besonders hohen Flaschendurchsatz ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung vorzugsweise derart ausgebildet, daß an zwei gegentiberliegenden Seiten
eines vierarmigen, heb-und senkbaren sowie um seine vertikale Achse drehbaren Greifers
je ein Transportband fUr zu brundelnde Flaschen und an den beiden anderen gegenUberliegenden
Seiten je eine VerschnUrvorrichtung mit Packtisch, Greiferzange, Papierrolle, Bandagiervorrichtung
und sich parallel zu den Transportbändern erstreckendem Flaschenbundförderer angeordnet
ist. Bei dieser Vorrichtung können durch Drehen des Greifers um seine vertikale
Achse
und Absenken desselben jeweils zwei auf den Transportbändern
befindliche Flaschengruppen erfaßt und gleichzeitig zwei bereits vom Greifer erfaßte
Flaschengruppen auf den beiden Packtischen der Versohnürvorrichtungen abgesetzt
werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen : Fig. 1 die
Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Bündeln und Verschnüren nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Teilansicht der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung während des Einsetzens
einer Flaschengruppe, Fig. 3 bis 5 Teilansichten der Vorrichtung entsprechend der
Fig. 2 in den verschiedenen Stadien des Bündel-bzw. Verscheürvorgangs und Fig. 6
eine andere Ausführung der Vorrichtung nach der Erfindung.
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Die Flaschen 8 gelangen aufrechtstehend über ein Transportband 9
zwischen Gleitschienen 11, in denen sie in Reihe hintereinander stehen. Dabei sind
die einzelnen Flaschenreihen jedoch jeweils um einen halben Flaschendurchmesser
gegeneinander versetzt, so daß sie auf LUcke stehen. Das Versetzen der Flaschenreihen
wird durch einen
profilierten Anschlag 12 am Austragende des Förderbandes
9 bewirkt. Die zwischen den Gleitschienen 11 liegenden Flaschen 8 werden gruppenweise
von einem Greifer 13 beispielsweise durch Saugnapfe 14 erfaßt, vom Transportband
9 abgehoben und zur Verschnflrvorrichtung 15 gefahren.
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Die Verschnürvorrichtung 15 besteht im wesentlichen aus einem heb-und
senkbaren Packtisch 16 mit an seinen Seiten angeordneten Walzen 17, die während
der Hubbewegung des Packtisches 16 die Klemmschienen 18 gegen die Zugfedern 19 auseinanderdrtokene
Weitere zugfederbelastete Elemmschienen 21 umschließen den Hubweg des Packtisches
16 auf drei Seiten. Oberhalb des Packtisches 16 ist eine quer zur Greiferbahn verfahrbare
sowie heb-und senkbare Greiferzange 22 angeordnet, die in ihrer untersten Stellung
(Fig. 2) etwa in der Ebene der Papierbahn 23 einer seitlich der Verschnürvorrichtung
15 angeordneten Papierrolle 24 liegt. Seitlich der Verschnürvorrichtung 15 und nur
wenig unterhalb der Greiferzange 22 in ihrer untersten Stellung ist ein Flaschenbundforderer
25 zum Abtransport der verpackten Flaschenbunde angeordnet Bevor der Flaschengreifer
13 sich in der Absenkstellung über dem Packtisch 16 befindet, erfaßt die Greiferzange
22 die Papierbahn 23 und zieht diese von der Papierrolle 24 ab. Dabei spannt sich
die Papierbahn 23 quer übver den Hubweg des Packtisches 16, der sich jetzt in seiner
Mittelstellung
(Fig. 2) befindet. Anßchließend fährt der Plasohengreifer 13, der die zunächst im
Abstand voneinander befindliehen Flaschen 8 bereits miteinander in Berührung gebracht
hat, über den Packtisch 16 und senkt sich mitsamt den Flaschen 8 ab. Während ihrer
Abwärtabewegung treffen die Flaschenböden auf die Papierbahn 23, die demzufolge
nach dem Loden der Greiferzange 22 und dem Durchtrennen mit einer Schere 27 über
die Klemmschienen 21 nach unten gezogen wird und schlieBlich, sobald die Flaschen
8 vom Greifer 13 freigekommen und auf dem Tisch 16 abgesetzt sind, die Flaschengruppe
umhöllt (Fig. 3).
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Nach dem Absetzen der Flaschengruppe wird der Packtisch 16 in seine
unterate Stellung (Fig. 3) abgesenkt, wobei die Klemmschienen 18 und 21 die abgetrennte
Papierbahn 23 fest an das Flaschenbund andrücken. In dieser Stellung legt die Bandagiervorrichtung
(nicht eingezeichnet) ein Band 28 um die von der Papierbahn 23 umhUllte Flasohengruppe,
wdhrend gleichzeitig die Greiferzange 22 nach oben und anschließend nach rechts
in ihre Ausgangsstellung (Fig. 3) £ahrt. Sobald das Band 28 um die Flaschengruppe
gelegt und seine Enden miteinander verschnürt sind, geben die Klemmschienen 21 durch
Zurückschwenken (Fig. 5) das Flaschenbund frei. Sodann fShrt der Tisch 16 in seine
Mittelstellung (in Fig. 45 gestrichelt eingezeichnet). In dieser Tischstellung wird
das Flaechenbund d
i erneut von den Klemmschienen 21 festgeklemmt
und ein zweites Band 29 um den unteren Teil des Flaschenbundes gelegt, wahrend gleichseitig
die Greiferzange 22 abgesenkt wird und eX eue Papierbahn der Papierrolle 24 erfaßt
(Fig. 3, gestrichelt eingezeichnet). Nach dem Verschnüren der Enden des Bandes 29
geben die Klemmschienen dan Bund erneat frei und der Packtisch 16 fährt in seine
oberste Stellung (Fig. 5), so daß er in der Ebene des seitlich neben ihm angeordneten
Flaschenbundförderers 25 liegt. aus dieser Lage schiebt die Greiferzange 22 über
eine an ihr angserdnete Schubplatte 26 die fertig verpackte Flasohengruppe Tom Packtisch
16 ab und auf den Flasohenbundforderer 25. Alsdann fährt der Packtisch wieder in
seine Mitteletellung (Fig. 2)~, so daß numehr eine neue Flaschengruppe durch den
Greifer 13 abgesetzt werden kann.
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Für einen besonders hohen Durchsatz kann die Tor-! richtung nach
der Erfindung auch so ausgebildet sein, daß an zwei gegenüberliegenden Seiten eines
vierarmigen, heb-und senkbaren sowie um seine vertikale Achse drehbaren Flaschengreifers
31 zwei Transportbänder 32 und 33 angeordnet sind, während je eine der zuvor beschriebenen
Verschnürvorrichtungen 34, 35 an den beiden anderen einander gegentiberliegenden
Seiten des Flasohengreifers 31 liegen (Fig. 6). Die Flaschenbundfqrderer 36, 37
erstrecken sich dabei parallel su den beiden Transportbändern 33 und 32,
wZhrond
an den gegenüberliegenden Seiten der Verschnürvorriohtungen 34, 35 Papierrollen
38, 39 angeordnet sind, deren Bahnen von Greiferzangen 41 und 42 abgezogen werden.
Bei dieser AusfUhrung der Erfindung wird stets gleichzeitig von zwei einander gegenüberliegenden
Greiferelementen je eine Flaschengruppe ergriffen, abgehoben und geschwenkt. In
dieser Stellung verharren die Greiferelemente so lange, bis die vorhergehenden verschnUrten
FlaschenbUndel aus den Verschnürvorrichtungen 34 und 35 ausgesohoben sind und eine
neue Papierbahn eingelegt ist. Dabei dreht sich der Greifer 31 mit jedem Arbeitstakt
um seine vertikale Achse, so daB jeweils zwei Flaschengruppen aus dem Bereich der
Transportbänder 32, 33 in den Bereich der Verschnürvorrichtunen 34, 35 gelangen.
Unmittelbar nach dem Ausschieben der fertigen Bunde setzen die Greiferelemente neue
Flaschengruppen in die Versohnürvorriohtungen 34 und 35.