DE1216964B - Elektrischer Schalter - Google Patents
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
HOIh
Deutsche Kl.: 21c-35/10
Nummer: 1216 964
Aktenzeichen: W 39795 VIII d/21 c
Anmeldetag: 25. August 1965
Auslegetag: 18. Mai 1966
Aus der deutschen Patentschrift 732 000 ist ein elektrischer Schalter bekannt, bei dem die Gasströmung
zur Beblasung des Ausschaltlichtbogens mit einem Saugkolben erzeugt wird. Zweck dieser Anordnung
ist es, den Lichtbogen mit Sicherheit im Innern einer Schaltkammer zu löschen, während bei
bekannten Druckgasschaltern, wie es in der Patentschrift heißt, Schaltgase aus dem Schalter herausdringen
können, so daß große Abstände zwischen den einzelnen Anlageteilen erforderlich sind.
Der bekannte Schalter benötigt Ioslierstoffkörper, um die Gasströmung gegen den Lichtbogen zwischen
dem massiven Schaltstift und einem feststehenden Schaltstück zu richten. Dies ist aber unvorteilhaft,
weil der Lichtbogen den Isolierstoffkörper angreifen kann.
Die Erfindung betrifft ebenfalls einen elektrischen Schalter mit Beblasung des Lichtbogens durch eine
Gasströmung, die mit einem Saugkolben erzeugt wird. Im Gegensatz zum Bekannten verläuft die Gasströmung
beim Ausschalten in an sich bekannter Weise in das hohle bewegliche Schaltstück hinein. Dies ergibt
den Vorteil, daß das hohle bewegliche Schaltstück selbst die Gasströmung gegen den Lichtbogen
im Bereich der Schaltstiftspitze richtet, so daß kerne Isolierstoffteile zur Führung der Gasströmung benötigt
werden.
Durch das Einströmen des Gases in den hohlen Schaltstift wird der Lichtbogenfußpunkt am Schaltstift
mitgenommen, so daß eine gewisse Lichtbogenstrecke im Innern des Schaltstiftes entsteht, die besonders
intensiv beblasen wird.
Schließlich gibt es noch Druckgasschalter, bei denen das Gas beim Ausschalten ebenfalls in den
hohlen beweglichen Schaltstift eintritt. Diese Druckgasschalter besitzen aber verhältnismäßig aufwendige
Einrichtungen zur Herstellung eines hohen Gasdrukkes, der das Gas durch den Schaltstift treibt. Sie
benötigen darüber hinaus im allgemeinen Isolierstoffteile in der Nähe des Lichtbogens, damit der Raum,
den das Gas hohen Druckes auffüllen muß, bevor eine nennenswerte Gasströmung in Gang kommt,
nicht zu groß wird. Beim Schalter nach der Erfindung nimmt die Intensität der Strömung durch den Schaltstift
dagegen mit wachsender Größe des in Strömungsrichtung vor dem Schaltstift liegenden Raum
zu, so daß im Lichtbogenraum keine Ioslierstoffteile erforderlich sind.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Saugkolben in an sich bekannter Weise
als Antriebsglied verwendet. Dies kann in bekannter Weise geschehen, daß die dem Saugraum abgekehrte
Elektrischer Schalter
Anmelder:
Westinghouse Electric Corporation,
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. jur. G. Hoepffner, Rechtsanwalt,
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Als Erfinder benannt:
Winthrop M. Leeds, Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 30. September 1964
(400 366)
V. St. ν. Amerika vom 30. September 1964
(400 366)
Seite des Kolbens abwechselnd mit einem Druckmittel belastet und von diesem entlastet wird. Hierbei
kann es zweckmäßig sein, in den dem Saugkolben zugeordneten Zylinder in an sich bekannter Weise eine
Ausschaltfeder vorzusehen, die bei Entlastung vom Druckmittel den Kolben bewegt. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, daß in einer Schaltkammer ein bestimmtes Löschgasvolumen mit einem verhältnismäßig
hohen Druck eingeschlossen wird, das auf den Saugkolben eine bestimmte Kraft ausübt und diesen
in Bewegung setzt, wenn der Kolben vom Druckmittel entlastet wird. Zweckmäßig beträgt das
Löschgasvolumen in einer solchen geschlossenen Schaltkammer ein Mehrfaches des dem Saugkolben
zugeordneten Zylindervolumens, damit beim Schaltvorgang nur ein geringer Druckabfall entsteht. Man
kann die beiden genannten Antriebsmöglichkeiten auch kombinieren.
Zur Betätigung des Schalters wird vorzugsweise ein billiges Antriebsmittel, wie Druckluft, verwendet.
Eine hohe Schaltleistung erhält man dagegen mit einem elektronegativen Gas, insbesondere Schwefelhexafluorid
(SF6) als Löschmittel. Die für diesen Fall
im Schalter vorhandenen beiden Gasräume kann man
609 569/33Or
mit Vorteil durch eine Membran gegeneinander abdichten,
die mit geringem Aufwand die erforderliche Dichtigkeit ergibt und nur geringe Reibungsverluste
zur Folge hat. Die Druckluft zur Betätigung des Saugkolbens kann man einem Druckluftbehältef entnehmen,
der als Träger.einer Schaltkammer dient. Dadurch kann man die üblicherweise große mechanische
Festigkeit des Druckluftbehälters zur Erzielung eines stabilen Schalteraufbaus ausnutzen. Zu dent einfachen
Aufbau der Schaltereinrichtung kommt dann ein ähnlich einfacher Aufbau der anderen Schalterteile,
so daß man durch die Erfindung insgesamt einen sehr preiswerten Schalter für kleine bis mittlere
Leistungen erhält.
"Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit den Zeichnungen.
Dabei zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht eines Gasschalters gemäß der Erfindung,
F i g. 2 einen Teilschnitt in Längsrichtung in beträchtlich
vergrößertem Maßstab. Er führt durch die obere Löscheinrichtung des Schalters gemäß Fig. 1;
die Schaltstücke sind in der Einsehaltstellung dargestellt; .
F i g. 3 ist ein Vertikalschnitt längs der Linie ΙΠ-ΙΙΙ
der Fig. 2;
F i g. 4 zeigt eine Abwandlung der Löscheinrichtung nach Fig. 2,· bei der zwei Antriebskolben verwendet
werden; die Schaltstücke sind wiederum in der Einschaltstellung gezeichnet;
Fig.5 ist ein Teilschnitt in vertikaler Richtung durch eine abgewandelte Löscheinrichtung, deren
Schaltstücke in der Einschaltstellung dargestellt sind;
F i g. 6 ist ein Teilschniit. Er zeigt die Anwendung
eines Widerstandes bei der Löschemrichtüüg nach
F i g. 5, durch den Stromkreise mit relativ hoher Anstiegsgeschwindigkeit der wiederkehrenden Spannung
unterbrochen werden können.
In den Zeichnungen insbesondere in Fig. 1, ist
mit 1 als Ganzes ein Druckgasschalter bezeichnet. Er besitzt eine untere Grundplatte 2, einen aufrecht
stehenden zylindrischen Druckgasbehälter 3 und eine Löscheinrichtung, die als Ganzes mit 4 bezeichnet ist.
Die Löscheinrichtung 4 umfaßt ein mittleres, geerdetes Metallgehäuse 5 mit zwei von diesem sich seitwärts
erstreckenden Stromwandlern 6, 7. Ferner trägt das mittlere Metallgehäuse 5 ein seitlich angebrachtes
Isolierstoffgehäuse 9j an dessen Ende eine Anschlußklemme iÖ vorgesehen ist. In der entgegengesetzten
Richtung erstreckt sich von der anderen Seite des Metallgehäuses 5 aus ein zweites wetterfestes Isolierstoffgehäuse
12 mit einer Anschlußklemme 13 am äußeren Ende. Eine Leitung L1 kann an der Anschlußklemme
13 befestigt sein, wie an sich bekannt ist.
. An der Anschlußklemme 13 ist ein feststehender Kontaktstift 15 angebracht der sich in Längsrichtung
axial durch die Mitte des Isolierstoffgehäüses
erstreckt. Am rechten Ende des Kontaktstiftes 15 sitzt das feststehende Schaltstück (F i g. 2), das als Ganzes
mit 17 bezeichnet ist. Es umfaßt mehrere am Umfang
angeordnete federnde Kontaktfiriger 18, die mit Schrauben 19 am Umfang des feststehenden Kontaktstiftes
15 befestigt sind. Wie zu sehen ist, besitzt der Kontaktstift 15 einen Teil 20 verringerten Durchmessers,
der ein Lichtbogenhorn bildet. Das Lichtbogenhorn erstreckt sich in das Innere eines hohlen
beweglichen Schaltstiftes 22, äer an einem Kolben 23 befestigt ist. Der Kolbert wird durch eine Druckfeder
25 in Ausschaltrichtung nach rechts vorgespannt.
. Mit dem hohlen? bewegliehen Sehaltstift 22 steht
ein Gleitsehältstück .28 in Berüjifüng, das mehrere
am Umfang angeordnete Kontäktfinger 30 aufweist, die durch Druckfedern 31 angepreßt werden. Die
Druckfedern 31 sitzefi in den Unterteilen 30 a der benachbarten
Kontaktfinger 30. Wie dargestellt, sind
ίο die Kontaktfinger 30 in einem im wesentlichen zylindrischen
Kontaktgehäuse 33 angeordnet, das mit Hilfe geeigneter, nicht dargestellter Mittel an einem
metallisch leitenden Zylinder 35 .befestigt ist. Der Zylinder 35 besitzt einen sich radial nach außen erstreckenden
Befestigungsflänsch 36 an seinem rechten Ende, wie in F i g. 2 zu sehen ist. Mit diesem Flansch
wird der Zylinder 35 in der richtigen Stellung mit Hilfe von mehreren Befestigungsschrauben 37 gehalten,
die sich in Saekl6cher38 eines Befestigungs-
flansches 39 erstrecken. Der Flansch 39 ist an dem
rechten Ende 9 α des wetterfesten keramischen Gehäuses
9, z. B. mit Hilfe von Blei, befestigt.
Wie später näher erläutert wird, ist der Bereich 40
auf der Rückseite des Kolbens 23 zuweilen mit Hoehdruck beaufschlagt. Er kann aber auch atmosphärischen
Druck aufweisen. Der Hochdruck wird durch die Zufuhr von Hochdruckgas aus dem Druckluftspeicherbehälter
3 bewirkt. Der Bereich 42 im Innern der Löscheinrichtung 5 ist dagegen ständig abgeschlossen
und mit einem geeigneten Gas, z.B.
. Schwefelhexafluorid (SF6) gefüllt. Dieses Gas kann
einen Druck von beispielsweise 3,5 bis 5 at aufweisen. Mithin ist keinerlei Verbindung zwischen den Bereiehen
4Ö...und 42 erwünscht, und deshalb ist eine
flexible Dichtung 43 vorgesehen, z. B. ein Membran 45. Wie in Fig. 2 dargestellt ist; ist die Membran
zurückgefaltet, wie für derartige Einrichtungen zulässig:
Sie stellt mithin eine Abröllmembran dar, wie in der amerikanischen Patentschrift 2 849 026 beschrieben
ist. Eine derartige Membran ergibt eine
bessere. Abdichtung als durch Verwendung von Rundschnürringen möglich wäre, die mit dem Kolben
23 gleiten.
Wie zu sehen ist, erzeugt die nach rechts gerichtete
Aüsschaltbewegüng des Kolbens 23 und des mit diesem verbundenen hohlen Schaltstiftes 22 einen
Unterdruck im Raum 48 vor dem Kolben 23. Da der Schaltstift 22 mit Verbindungsöffnungen 22 a versehen
istj wird durch den Unterdruck Schwefelhekaflüörid
in den Hohlraum des Schaltstiftes 22 und den Bereich 48 bei der Aüsschaltbewegüng hineingesaugt.
Zum Einschalten und zum Spannen der Ausschaltfeder 25 ist ein pneumatischer Antrieb vorgesehen;
Er umfaßt ein Steuerventil 50 nach Art eines Dreiwegehahnes,
das drehbar in einem abgekröpften Teil 51 angeordnet ist, der am Behälterkopf 52 befestigt
ist. Eine Drehung des Steuerventils 50 entgegen dem
Uhrzeigersinn, die über einen Verbindungshebel 53 und eine vertikal verlaufende Stange 54 durch die
Erregung einer Spule 56 bewirkt wird, gestattet den Zutritt eines Druckmittels, z. B. Druckluft, mit einem
Druck von 7 ät. Das Druckmittel strömt dabei durch eine Isolierstoffleitung 58 in den Bereich 40 vor der
Rückseite des Antriebskolbehs 23. Der Eintritt des Druckmittels veranläßt den Kolben 23 zu einer nach
links gerichteten Bewegung in Einschaltrichtung. Der Schaltstift 22 kömmt dadurch mit dem feststehenden
Schaltstück 17 in Berührung, so daß der Stromkreis geschlossen ist. Zugleich wird die Ausschaltfeder 25
gespannt.
Zum Festhalten des Schalters in der Einschaltstellung ist vorzugsweise eine Klinke 60 vorgesehen,
die einen schwenkbaren Klinkenhebel 61 mit einer Nase 62 umfaßt. Die Nase greift hinter einen Vorsprung
54a der vertikal verlaufenden Betätigungsstange 54. Die Erregung einer Auslegespule 64 bewirkt
das Lösen der Klinke 61. Dies ermöglicht einer Druckfeder 66, die Ventilbetätigungsstange 54 nach
oben zu drücken, so daß der Dreiwegehahn 50 im Uhrzeigersinn gedreht wird. Dies ergibt eine Verbindung
zwischen der Isolierstoffleitung 58 und einer Auslaßöffnung 68, die zu einem Niederdruckbereich,
z. B. ins Freie, führt.
Bei gewöhnlichen Blasschaltern mit SF6 wird eine
Gasströmung durch Kolbenwirkung erzeugt, wobei das Gas in den Lichtbogen zwischen den sich trennenden
Schaltstücken innerhalb einer Isolierstoffdüse geblasen wird. Die Isolierstoffdüse besteht aus geeignetem
Isoliermaterial, z. B. aus Polytetrafluoräthylen. Die Wirksamkeit derart üblicher Blasschalter ist
durch den Spannungszusammenbruch begrenzt, der durch Kriechpfade längs der Isolierstoffflächen ausgelöst
wird, die parallel zu der hochbeanspruchten Trennstrecke des Schalters verlaufen. Der beschriebene
Schalter befaßt sich insbesondere mit der Anordnung des Kolbens auf der Abströmseite der den
Lichtbogen ziehenden Schaltstücke, so daß die Bewegung des Kolbens 23 den Druck innerhalb des
hohlen, beweglichen Schaltstiftes 22 verringert und der durch den Lichtbogen führende Gasstrom erfindungsgemäß
durch den beweglichen Schaltstift geführt wird, ohne daß eine Isolierstoffdüse benötigt
wird, die die Trennstrecke ganz oder zum Teil überbrückt. Je höher dabei der anfängliche Gasdruck im
Gehäuse 5 ist, um so besser sind die Ergebnisse. Deshalb wird ein Druck von 3,5 bis etwa 5 at für das
Schwefelhexafluorid (SF6) empfohlen.
Während der Kolben 23 in irgendeiner Weise, mechanisch, pneumatisch oder hydraulisch, betätigt
werden kann, ist bei einer bevorzugten Anordnung, wie dargestellt, Druckluft am Kolben 23 vorhanden,
die von dem SF6-GaS durch die Membran 45 getrennt ist. Der Einfachheit halber werden die Poleinheiten
des Schalters von dem zylindrischen Behälter 2 getragen, der für die pneumatische Betätigung verwendet
wird. Die Leistungsschaltstücke werden, wie gezeigt, in der Einschaltstellung durch den Druck der
Druckluft im Bereich 40 gehalten. Dieser Druck muß höher sein als der SF6-Druck. Er kann beispielsweise
7 at betragen. Wenn das Steuerventil 50 diese Druckluft durch die Auslaßöffnung 68 ins Freie entläßt,
ergibt die kombinierte Wirkung der Beschleunigungsfeder 25 und des SF6-Gasdruckes auf den Kolben 23
eine schnelle Öffnung der Schaltstücke 17, 22. Zugleich
wird SF6-GaS durch den hohlen, beweglichen Schaltstift 22 in den Raum 48 am Kolben 23 gesaugt.
Bei der Einschaltbewegung wird, wenn das Steuerventil 50 den Zutritt von Druckluft in den Raum 40
gestattet, der Kolben 23 in die Einschaltstellung gebracht. Dabei wird SF6-GaS in Bewegung gesetzt. Es
wird durch den hohlen, beweglichen Schaltstift 22 oder durch die Rückschlagventile 70 zurückgefördert.
F i g. 4 zeigt eine abgewandelte Form der Löscheinrichtung, die als Ganzes mit 72 bezeichnet ist. Sie
umfaßt in an sich bekannter Weise ein zweites hohles, bewegliches Schaltstück 73, dem ein Kolben 74 zugeordnet
ist. Die Betätigung des Kolbens ist identisch mit der vorher beschriebenen Betätigung des Kolbens
23. Der Kolben 74 ist zusätzlich vorgesehen, um im Bereich 76 einen Unterdruck zu erzeugen, durch den
SF6-GaS in das Innere 78 das Schaltstiftes 73 gesaugt wird. Als Ergebnis erhält man bei diesem Schalter,
daß beim Ausschalten der Löscheinrichtung 72 zwei entgegengerichtete Strömungen aus dem Bereich 42
ίο durch die beiden hohlen Schaltstifte 22,73 in die
Räume 48 und 76 entstehen. Dabei muß eine zusätzliche Isolierstoffleitung 58 vorgesehen sein, die zu
dem Steuerventil 50 führt, so daß die Betätigung des Steuerventils die gleichzeitige Ausschalt- und Einschaltbewegung
beider Kolben 23 und 74 zur Folge hat.
Fig. 5 zeigt eine abgewandelte Bauweise, bei der in an sich bekannter Weise zwei in Reihe liegende
Unterbrechungsstellen 81, 82 vorgesehen sind. Zu diesem Zweck wird eine zentrale, feststehende
Schaltstückanordnung 90 verwendet, die im Innern des geerdeten Metallgehäuses 5 vom Isolierstoffspeicher
92 getragen wird. Die feststehende Schaltstückanordnung 90 besitzt zwei Kontaktfingeranordnungen
95 und zwei entgegengesetzt gerichtete Lichtbogenhörner 96. Die beweglichen Schaltstücke 97 sind vorzugsweise
so ausgebildet, wie im Zusammenhang mit F i g. 4 beschrieben wurde, d. h. jedes besitzt einen
eigenen Betätigungskolben 23, 74, um das Löschmittel bei der Ausschaltbewegung anzusaugen.
Es ist mithin ersichtlich, daß bei der abgewandelten Ausführungsform nach F i g. 5 zwei in Reihe liegende
Unterbrechungsstellen vorhanden sind, so daß höhere Spannungen bewältigt werden können.
F i g. 6 zeigt eine abgewandelte Bauweise ähnlich der im Zusammenhang mit Fig. 5 beschriebenen.
Jedoch wird dabei in an sich bekannter Weise ein Parallelwiderstand R parallel zum feststehenden
Schaltstück 90 einerseits und einem der zwei hohlen Schaltstifte 97 andererseits angeordnet. Vorzugsweise
ist die Kontaktüberdeckung der zweiten Unterbrechungsstelle 82 größer als die der Reihenschaltstrecke
81, so daß die erste Schaltstrecke 81 vor dem Öffnen der zweiten Schaltstrecke 82 geöffnet wird. Die Erfindung
ist jedoch nicht auf eine Anordnung mit nacheinander öffnenden Schaltstrecken, wie gerade beschrieben,
beschränkt. Sie kann auch dort angewendet werden, wo beide Schaltstrecken 81 und 82 zugleich
öffnen.
Die Verwendung des Parallelwiderstandes R mit einem Widerstandswert verhältnismäßig geringer
Größe senkt die Anstiegsgeschwindigkeit der wiederkehrenden Spannung, wie an sich bekannt ist. Außerdem
wird der Leistungsfaktor verbessert und der Strom der zweiten Schaltstrecke 82 verringert. Eine
derartige Löscheinrichtung 99 ist mithin besonders wirksam bei Stromkreisen mit hohen Anstiegsgeschwindigkeiten der wiederkehrenden Spannung.
Aus der vorstehenden Beschreibung wird ersichtlieh, daß eine verbesserte Löscheinrichtung geschaffen wurde, bei der eine Löschmittelströmung in Richtung vom Lichtbogen weg mit Hilfe eines Saugkolbens hervorgerufen wird. Diese Löschmittelströmung ergibt eine wirksame Lichtbogenlöschung bei einem Gasschalter. Bei der neuen Anordnung werden keine Isolierstoffdüsen benötigt, an denen Kriechpfade bei sehr hohen Spannungen auftreten können. Außerdem wird die Erzeugung der Gasströmung durch eine Feder-
Aus der vorstehenden Beschreibung wird ersichtlieh, daß eine verbesserte Löscheinrichtung geschaffen wurde, bei der eine Löschmittelströmung in Richtung vom Lichtbogen weg mit Hilfe eines Saugkolbens hervorgerufen wird. Diese Löschmittelströmung ergibt eine wirksame Lichtbogenlöschung bei einem Gasschalter. Bei der neuen Anordnung werden keine Isolierstoffdüsen benötigt, an denen Kriechpfade bei sehr hohen Spannungen auftreten können. Außerdem wird die Erzeugung der Gasströmung durch eine Feder-
wirkung hervorgerufen. Die Feder wird beim Einschalten mit Hilfe eines verhältnismäßig billigen Antriebsmittels,
z. B. mit Druckluft, gespannt.
Claims (6)
1. Elektrischer Schalter mit Beblasung des Ausschaltlichtbogens durch eine Gasströmung, die
mit einem Saugkolben erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasströmung beim
Ausschalten in an sich bekannter Weise in das hohle bewegliche Schaltstück hinein verläuft.
2. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugkolben als
Antriebsglied verwendet wird.
3. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Ausschaltfeder
in dem den Saugkolben zugeordneten Zylinder.
4. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1, 2 oder 3 mit Druckluft als Antriebsmittel und einem
elektronegativen Gas, insbesondere Schwefelhexa-
fluorid (SF6), als Löschmittel, gekennzeichnet
durch eine Membran zur Abdichtung der beiden Gasräume.
5. Elektrischer Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Saugkolben mit Druckluft betätigt wird, die in bekannter Weise einem als Träger einer Schaltkammer
dienenden Druckluftbehälter entnommen wird.
6. Elektrischer Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit einem in einer Schaltkammer
eingeschlossenen Löschgasvolumen, dadurch gekennzeichnet, daß das Löschgasvolumen ein
Mehrfaches des dem Saugkolben zugeordneten Zylindervolumens beträgt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschriften Nr. 296 565,
012, 323 139;
britische Patentschriften Nr. 700 491, 713 798.
Schweizerische Patentschriften Nr. 296 565,
012, 323 139;
britische Patentschriften Nr. 700 491, 713 798.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
609 569/330 5.66 © Bundesdruckerei Berlin
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DE1216964C2 DE1216964C2 (de) | 1978-01-26 |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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US3290469A (en) | 1966-12-06 |
DE1216964C2 (de) | 1978-01-26 |
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