DE1210777B - Verfahren zur Herstellung von Epichlorhydrin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von EpichlorhydrinInfo
- Publication number
- DE1210777B DE1210777B DEC31353A DEC0031353A DE1210777B DE 1210777 B DE1210777 B DE 1210777B DE C31353 A DEC31353 A DE C31353A DE C0031353 A DEC0031353 A DE C0031353A DE 1210777 B DE1210777 B DE 1210777B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- dichloropropanol
- epichlorohydrin
- weight
- percent
- crude
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D303/00—Compounds containing three-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom
- C07D303/02—Compounds containing oxirane rings
- C07D303/08—Compounds containing oxirane rings with hydrocarbon radicals, substituted by halogen atoms, nitro radicals or nitroso radicals
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D301/00—Preparation of oxiranes
- C07D301/02—Synthesis of the oxirane ring
- C07D301/24—Synthesis of the oxirane ring by splitting off HAL—Y from compounds containing the radical HAL—C—C—OY
- C07D301/26—Y being hydrogen
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Epoxy Compounds (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07d
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Auslegetag:
1210777
C31353IVb/12o
8. November 1963
17. Februar 1966
C31353IVb/12o
8. November 1963
17. Februar 1966
Bei der bekannten Herstellung von Epichlorhydrin durch Behandeln von Dichlorhydrin mit Alkalihydroxyden,
Alkalicarbonaten oder Erdalkalihydroxyden tritt leicht Verseifung eines Teiles des Epichlorhydrins
zu Glycerin ein, wodurch die Ausbeute an Epichlorhydrin merklich verschlechtert wird. Auch
wenn man die alkalischen Mittel in geringer Konzentration anwendet und das entstandene Epichlorhydrin
unmittelbar nach seiner Bildung aus der Reaktionsmasse entfernt, entstehen durch Nebenreaktionen
zahlreiche Nebenprodukte, welche eine aufwendige Reinigung des entstehenden Epichlorhydrins
erfordern.
Um diese Nachteile zu vermeiden, ging man bisher von 3- bis 10-, vorzugsweise 3- bis 6°/0igen Dichlorhydrinlösungen
aus, wie sie bei der Chlorhydrinierung von Allylchlorid anfallen, die bevorzugt 1,3-Dichlorpropanol-(2)
neben l,2-Dichlorpropanol-(3) und Nebenprodukte wie Trichlorpropan und höhere chlorhaltige
Äther enthalten. Eine derartige Arbeitsweise hat den Nachteil, daß zur Aufarbeitung ein hoher
Energieaufwand insbesondere an Dampf erforderlich ist und daß solche Lösungen von ihrer Herstellung
nicht unbeträchtliche Mengen Chlorwasserstoff enthalten, der zur Neutralisation zusätzliches Alkali
erfordert und somit durch die vermehrte Salzbildung die Aufarbeitung und eine Beseitigung der anfallenden
Abwässer erschwert.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Epichlorhydrin durch Dehydrochlorierung von 1,2-Dichlorpropanol-(3)
mit alkalischen Mitteln in wäßrigem Medium bei erhöhter Temperatur gefunden, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß man 1,2-Dichlorpropanol-(3)
in einer Menge von 30 bis 60 Gewichtsprozent, bezogen auf das Reaktionsgemisch, in dem
Reaktionsgemisch emulgiert. Bei dieser relativ hohen Konzentration an Dichlorpropanol tritt überraschenderweise
keine vermehrte Verseifung des entstehenden Epichlorhydrins ein. Außerdem wird auch keine
Zunahme der Nebenreaktionen beobachtet. 1,2-Dichlorpropanol-(3) ist durch Chlorieren von Allylalkohol,
ζ. B. nach dem Verfahren des deutschen Patentes 1170 923, in ausgezeichneter Ausbeute und
großer Reinheit zugänglich. Das 1,2-Dichlorpropanol-(3)
kann in reiner Form angewendet werden; ebenso kann das undestillierte Rohprodukt, wie es
z. B. nach dem Verfahren des vorgenannten Patentes anfällt, verwendet werden. Als alkalische Mittel
sind die Alkalihydroxyde oder Alkalicarbonate oder Erdalkalihydroxyde oder -oxyde geeignet, beispielsweise
Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Caldumhydroxyd
Verfahren zur Herstellung von Epichlorhydrin
Anmelder:
Chemische Werke Hüls Aktiengesellschaft, Mari
Als Erfinder benannt:
Dr. Georg Böhm, Mari
Dr. Georg Böhm, Mari
oder Calciumoxyd, vorzugsweise verwendet man jedoch das wohlfeile Calciumoxyd bzw. Calciumhydroxyd.
Die genannten Verbindungen werden in mindestens stöchiometrischen Mengen, vo^gsweise
in einem Überschuß von 5 bis 15 Gewichtsprozent,
zö angewendet. Das l,2-DichlorpropanoI-(3) wird bevorzugt
in einer solchen Menge eingesetzt, daß in dem Reaktionsgemisch aus Wasser, alkalischem Mittel und
l,2-Dichlorpropanol-(3) der Alkohol in einer Konzentration von 35 bis 45 Gewichtsprozent vorhanden ist.
Das l,2-Dichlorpropanol-(3) wird bevorzugt durch mechanische Bewegung der Mischung, z. B. durch
Rühren, emulgiert, jedoch können auch an sich bekannte Emulgatoren wie Alkylarylsulfonate, oxalkylierte
Alkylphenole oder oxäthylierte Fettalkohole oder -säuren verwendet werden. Die Umsetzung kann sowohl
bei normalem oder auch bei vermindertem Druck vorgenommen werden. Die Reaktionstemperatur wird
so eingestellt, daß das abdestillierende Gemisch aus Epichlorhydrin, Wasser und wenig nicht umgesetztem
Dichlorpropanol am Kopf der Abtrennsäule etwa eine Temperatur von 89 bis 98 0C, vorzugsweise von 92 bis
93° C besitzt. Im allgemeinen wird man daher das Reaktionsgemisch auf 100 bis 1100C aufheizen. Bei der
Durchführung des Verfahrens wird man zweckmäßigerweise
das Rücklaufverhältnis an der Trennsäule so einstellen, daß das am Kopf der Kolonne abdestillierende
Gemisch annähernd die Zusammensetzung des Epichlorhydrin- Wasser-Azeotrops besitzt. In einem nachgeschalteten
Abscheider werden das Wasser und das rohe Epichlorhydrin getrennt und das Wasser zweckmäßig
im Kreislauf in den Reaktor zurückgeführt. Das rohe Epichlorhydrin kann anschließend in einer
Rektifizierkolonne weiter aufgearbeitet werden. Vorteilhafterweise wird man das Verfahren jedoch durch
5" Hintereinanderschalten mehrerer Rührgefäße oder durch Kombination eines Rührreaktors mit einem
Dünnschichtverdampfer kontinuierlich gestalten.
Epichlorhydrin kann ζ. B. zu Glycerin, weiteryerarbeitet
werden oder kann als Ausgängsprodukt für Glycidyläther oder -ester dienen. Weiterhin kann es zu
Epoxyharzen oder Polyäthern umgesetzt werden.
Beispiel 1 :"
In einem Rührgefäß* das mit Zulauf, Rektifizieräufsatz
sowie Dephlegmator und Abscheider v'erseheiiist, werden 290 Gewichtsteile Wasser, 51, Gewichtsteile
Calciumoxyd und 2Ö6 Gewichtsteile !,'^-Dichlorpropanol-(3)
(Kp.2O 84 bis 86° C) vorgelegt und unter
intensivem Rühren durch Außenheizung auf 102 bis 1050C erhitzt. Die Kopf temperatur wird durch den
Rücklauf so eingestellt, daß sie 92 bis 93 0C nicht übersteigt.
Gleichzeitig wird die wäßrige Phase im Abscheider in das Rührgefäß zurückgeführt und das anfallende
Roh-Epichlorhydrin als untere'Phase abgetrennt.
Die Umsetzung ist beendet, wenn sich am Kopf kein Epichlorhydrin mehr abscheidet. Die Rektifizierung
des Roh-Epichlorhydrins über eine 20-Böden-Kolonne ergibt 133 Gewichtsteile Reinprodukt vom Kp. 115 bis
1160C neben 6 Teilen nicht umgesetztem Dichlorpropanol.
Das entspricht einem Umsatz von 97,1% und emer auf den Umsatz bezogenen Ausbeute .von
92,7% der Theorie. _: .
Der im Beispiel 1 beschriebenen Apparatur, die zusätzlich mit einem Bodenablauf und einem nachgeschalteten
Dünnschichtverdampfer versehen ist, werden stündlich unter intensivem Rühren 221 'Gewichtsteile
rohes, von Chlorwasserstoff befreites 1,2-Dichlorpropanol-(3),
wie es bei der Chlorierung von Allylalkohol anfällt und das 92,5 Gewichtsprozent 1,2-Dichlorpropanol-(3)
enthält, und 365 Gewichtsteile 20°/0ige Kalkmilch zugeleitet.
"Def" nachgeschaltete, mit 4ätü Dampf beheizte
Dünnschichtverdampfer wird'über den Ablauf so beaufschlagt,
daß der Inhalt des Rührgefäßes konstant bleibt. r ......
Das kondensierte Kopfprodukt des Dünnschichtverdamp'fers
: wird" iür das; 'Ruhrgefäß ''zurückgefüfirt.
Das CaCl2 und etwas überschüssiges Ca(OH)2 enthaltende
Abwasser des Verdampfers ist praktisch frei von Epichlorhydrin und nicht umgesetztem Dichlorpropanol.
Im Abscheider hinter dem Ruhrgefäß fallen stündlich 140 Gewichtsteile rohes Epichlorhydrin mit einem
analytisch bestimmten Gehalt von 93,5 Gewichtspro-"zent Epichlorhydrin, 4,6 Gewichtsprozent nicht umgesetztem Dichlorpropanol und 1,9 Gewichtsprozent gelöstem
Wasser an. Das entspricht einem Umsatz (bezogen auf das im eingesetzten Produkt "enthaltene
Dichlorpropanol) von 96,8 % und einer Ausbeute von1
92,3%. . -
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Epichlorhydrin durch Dehydrochlorierung von 1,2-Dichlorpropanol-(3)
mit alkalischen Mitteln in wäßrigem Medium bei erhöhter Temperatur, dadurch
gekennzeichnet, daß man 1,2-Dichlorpropanol-(3)
in einer Menge von 30 bis 60 Gewichtsprozent in dem Reaktionsgemisch emulgiert. ■
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man rohes l,2-Dichlorpropanol-(3), wie es bei der Chlorierung von Allylalkohol anfällt,
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das l,2-Dichlorpropanol-(3)
durch mechanische Bewegung des Reaktionsgemisches emulgiert wird.
609 508/275 2.66 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC31353A DE1210777B (de) | 1963-11-08 | 1963-11-08 | Verfahren zur Herstellung von Epichlorhydrin |
GB45277/64A GB1021417A (en) | 1963-11-08 | 1964-11-06 | Process for preparing epichlorohydrin |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC31353A DE1210777B (de) | 1963-11-08 | 1963-11-08 | Verfahren zur Herstellung von Epichlorhydrin |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1210777B true DE1210777B (de) | 1966-02-17 |
Family
ID=7019789
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC31353A Pending DE1210777B (de) | 1963-11-08 | 1963-11-08 | Verfahren zur Herstellung von Epichlorhydrin |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1210777B (de) |
GB (1) | GB1021417A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3520019A1 (de) * | 1984-06-04 | 1986-01-09 | Showa Denko K.K., Tokio/Tokyo | Verfahren zur herstellung von epichlorhydrin |
US5169964A (en) * | 1988-04-06 | 1992-12-08 | Deutsche Solvay-Werke Gmbh | Process for preparing high purity epichlorohydrin |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS60197665A (ja) * | 1984-03-21 | 1985-10-07 | Mitsui Toatsu Chem Inc | オレフィンオキサイドの製造方法 |
JPS60258172A (ja) * | 1984-06-04 | 1985-12-20 | Showa Denko Kk | エピクロルヒドリンの製造法 |
CN103539763B (zh) * | 2013-10-08 | 2016-05-04 | 常州大学 | 一种由二氯丙醇连续制备环氧氯丙烷的反应分离耦合工艺 |
-
1963
- 1963-11-08 DE DEC31353A patent/DE1210777B/de active Pending
-
1964
- 1964-11-06 GB GB45277/64A patent/GB1021417A/en not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3520019A1 (de) * | 1984-06-04 | 1986-01-09 | Showa Denko K.K., Tokio/Tokyo | Verfahren zur herstellung von epichlorhydrin |
US5169964A (en) * | 1988-04-06 | 1992-12-08 | Deutsche Solvay-Werke Gmbh | Process for preparing high purity epichlorohydrin |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1021417A (en) | 1966-03-02 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69611658T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Ethylenglykol | |
EP0025961A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,2-Diolen höherer Kohlenstoffzahl | |
DE1210777B (de) | Verfahren zur Herstellung von Epichlorhydrin | |
DE2750601C2 (de) | Verfahren zur Reinigung von rohem Äthylenoxid, Propylenoxid oder Butylenoxid | |
DE1237088B (de) | Verfahren zur Herstellung von Epichlorhydrin | |
DE2008844A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hexahydrophthalsäuresalzen | |
DE2724189C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Äthylenglykol | |
DE2645030C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Butandiol oder Butendiol | |
DE2841913C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2,2,4-Trimethyl-3-hydroxypentylisobutyrat | |
DE2541526A1 (de) | Verfahren zur herstellung von olefin-oxiden | |
DE2107084A1 (de) | ||
DE4429699A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Butendiolen und Butendiol-Derivaten in Gegenwart oxidischer Katalysatoren | |
DE965696C (de) | Verfahren zur Herstellung von Estern von Glykolmono-(oxymethyl)-aethern | |
DE2425761A1 (de) | Kontinuierliches verfahren fuer die erzeugung eines diols aus einem diolester | |
DE1668251C3 (de) | Verfahren zur Herstellung Allylalkohol aus Propylen | |
DE937889C (de) | Verfahren zur Herstellung von Glycerin | |
DE2040555C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Chlorhydrinen | |
DE1919476B2 (de) | Verfahren zur herstellung von monochloressigsaeure | |
DE3811095C2 (de) | ||
DE733884C (de) | Verfahren zur Umwandlung von Aldehyden in Ester | |
DE2633459C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Chlorpropenen | |
DE1952848A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von omega-substituierten Lactonen | |
DE2310744C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2-Chlorbutadien-(l,3) | |
DE1255650B (de) | Verfahren zur Herstellung von 1, 6-Hexandiolen | |
DE1212056B (de) | Verfahren zur Herstellung von Glycerin durch Hydroxylierung von Allylalkohol mit Wasserstoffperoxyd |