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Azodiameisensäurediester sind als Treibmittel für polymere Stoffe,
wie Kautschuk, Polyäthylen und Polyvinylchlorid, geeignet. Die bisher bekannten
Verfahren sind umständlich oder benötigen schwer zugängliche Ausgangsstoffe. Bei
den bekannteren Verfahren wird eine zweistufige Arbeitsweise angewandt, wobei ein
Halogenameisensäureester, Hydrazin und eine Base in einem Medium umgesetzt werden,
das Wasser und ein organisches Lösungsmittel enthält.
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Der gebildete Hydrazodiester wird in einem organischen Lösungsmittel
gelöst und zu dem entsprechenden Azodiameisensäurediester oxydiert und der Azodiameisensäurediester
destilliert.
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Die Herstellung von Diäthylazodiformiat ist von R a b j o h n in
Organic Syntheses, Bd. 28, S. 58, beschrieben. Sie kann wie folgt dargestellt werden
(R = Äthyl) : I. 2 R-OOC-Cl + H2NNH2 + NaCOsR-OOC-NHHN-COO-R IL R-OOC-NHHN-COO-R
+ CI.=R-OOC-N=N-COO-R + Cl2=ROOCN=NCOOR + 2HCl In der Stufe I wird wäßriges Äthanol
als ffüssiges Reaktionsmedium verwendet. Der durch Entfernen des Lösungsmittels
gewonnene Hydrazoester wird in Benzol (wobei gleichzeitig Wasser anwesend ist) gelöst,
worauf die Oxydation der Stufe II durchgeführt wird.
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Der flüssige Azodiester wird durch Destillation aus dem Lösungsmittel
gewonnen. Bezogen auf das eingesetzte Hydrazin liegen die Ausbeuten bei 71 ° (o
Die Herstellung von Dimethylazodicarboxylat ist vonA. Rodgman undG. F. W r i g t
h in Journal Org. Chem., Bd. 18, S. 481/482 (1953), beschrieben.
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Die von R a b j o h n beschriebene Arbeitsweise wurde in der Weise
abgeändert, daß das als Lösungsmittel für die Umsetzung verwendete Gemisch aus Äthanol
und Wasser, das zum Produkt in einem Verhältnis von 11, 8 vorlag, nach der Stufe
der Herstellung des Dimethylhydrazodicarboxylats vollständig verdampft wurde. Dann
wurde der Hydrazoester in Äthanol gelöst, um den größten Teil der anorganischen
Salze, die ungelöst bleiben, abzutrennen. Nach Verdampfen des Äthanols wurden die
verbliebenen anorganischen Salze auf die gleiche Weise abgetrennt.
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Schließlich wurde das Athanol erneut verdampft und der Hydrazoester
isoliert. Bezogen auf das Hydrazin betrug die Ausbeute 70 °/0.
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Die Oxydation des Dimethylhydrazoesters zum Azoester wurde mit Salpetersäure
in einem Reaktionsmedium aus wäßrigem Chloroform durchgeführt, wobei der Azoester
in einer Ausbeute von 63 °/o erhalten wurde. Es wurde angegeben, daß bei der Arbeitsweise
nach R a b j o h n, d. h. mit CI2 in Wasser und Benzol, ein verunreinigtes Produkt
erhalten wurde. Die Gesamtausbeute an Dimethylazodicarboxylat betrug, bezogen auf
das verwendete Hydrazin, 44, 1 °/o.
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Weitere Arbeiten über die Herstellung von Azodiameisensäurediestern
sind folgende : (Diäthyl) Curtis und Heidenreich, J. Prakt. Chem., Bd. 52, S. 476
(1895), und Ber., Bd. 27, S. 774 (1894) ; (Diäthyl) Ingold und Weaver, J. Chem.
Soc., Bd. 127, S. 381 (1925) ; (Diäthyl) Riels und Fritzsche, Ber., Bd. 44, S. 3018
(1911) ; (Dibenzyl), J. Chem. Soc., 1952, S. 2089 ; (Di-n-propyl) Australian J.
Chem.,
Bd. 11, S. 92 (1958) ; (Diäthyl) USA.-Patentschrift 3 017 406.
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Nach den beschriebenen Arbeitsweisen wurden die Hydrazodiester zu
den entsprechenden Azodiestern mit Chlor-Wasser, Brom-Wasser-Essigsäure, konzentrierter
und rauchender Salpetersäure bzw. Ammoniumnitrat oxydiert.
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Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von Azodiameisensäurediestern
durch Umsetzen eines Halogenameisensäureesters mit Hydrazin in Gegenwart einer alkalischen
Verbindung und eines flüssigen wasserhaltigen Reaktionsmittels und Oxydation des
erhaltenen Hydrazodiameisensäurediesters gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man das Oxydationsmittel direkt zu dem bei der Umsetzung von Halogenameisensäureester
und Hydrazin erhaltenen Reaktionsgemisch ohne Abtrennung des Hydrazoameisensäurediesters
zusetzt.
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Eine bevorzugte Abänderung des vorstehenden Verfahrens besteht darin,
daß man als flüssiges Reaktionsmittel für die erste oder beide Umsetzungsstufen
Wasser verwendet.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man Hydrazin, Hydrazinhydrat
oder einen Hydrazinkomplex, z. B. Hydrazinsulfat, verwenden, der sich bei dieser
Umsetzung wie Hydrazin verhält.
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Der als Ausgangsmaterial verwendete Halogenameisensäureester kann
eine einfache Verbindung der Formel ROOCX oder eine mehrwertige Verbindung, wie
XCOOR-OOCX sein, wobei X Chlor, Brom, Fluor oder Jod sein kann und vorzugsweise
Chlor ist. Im allgemeinen kann die veresternde Gruppe, d. h. R in ROOCX, ein aliphatischer,
cycloaliphatischer, aromatischer, halogenaliphatischer, halogencycloaliphatischer
und halogenaromatischer Kohlenwasserstoffrest sein. Die besonders geeigneten aliphatischen
Kohlenwasserstoffhalogenformiate und halogenaliphatischen Kohlenwasserstoffhalogenformiate
haben 1 bis 15 Kohlenstoffatome, und die besonders geeigneten sekundären aliphatischen
Kohlenwasserstoff-oder sekundären halogenaliphatischen Kohlenwasserstoff-Halogenformiate
enthalten 3 bis 15 Kohlenstoffatome. Die bevorzugten Alkylchlorformiate und sekundären
Halogenalkylchlorformiate enthalten 3 bis 9 Kohlenstoffatome. Beispiele für bevorzugte
Chlorformiate sind Methylchlorformiat, Athylchlorformiat, Isopropylchlorformiat,
sek.-Butylchlorformiat und sek.-Octylchlorformiat.
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Das Hydrazin und der Halogenameisensäureester werden gewöhnlich in
stöchiometrischen Mengen eingesetzt. Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen
Ausbeuten sind so hoch, daß durch Verwendung eines Uberschusses des einen oder des
anderen Reaktionsteilnehmers praktisch kein Vorteil erzielt wird. In Einzelfällen
kann es jedoch günstig sein, den Halogenameisensäureester im Überschuß einzusetzen.
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In der Reaktionszone ist eine alkalische Verbindung als Säureakzeptor
zugegen, der den bei der Umsetzung zum Hydrazodiester freigesetzten Halogenwasserstoff
bindet. Hierfür ist jede alkalische Verbindung geeignet, die im Reaktionsmedium
löslich ist, die Reaktion nicht
stört und zweckmäßig eine Verbindung
ist, deren Salz sich von dem gebildeten Azodiameisensäurediester leicht abtrennen
läßt. Die Hydroxyde und Carbonate der Alkalimetalle sind bevorzugte Säureakzeptoren.
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Die alkalische Verbindung ist vorzugsweise in einer Menge zugegen,
die der der zu neutralisierenden freigesetzten Säure gleich ist.
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Die Umsetzung zum Hydrazodiester wird in einem flüssigen Reaktionsmedium
durchgeführt. Wasser ist ein wesentlicher Bestandteil des Mediums. Bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht vorzugsweise das flüssige Medium ausschließlich
aus Wasser. Doch können auch organische Lösungsmittel wie Alkohole, Äther, Ketone
und Kohlenwasserstoffe neben dem Wasser zugegen sein. Zu Beispielen für verwendbare
organische Lösungsmittel gehören unter anderem Äthanol, Isopropyläther, Methylenchlorid,
Benzol und Cyclohexan. Wasser wird in solcher Menge verwendet, daß das Hydrazin,
die alkalische Verbindung und das gebildete Salz gelöst sind. Bei Verwendung von
Wasser als einzigem Reaktionsmedium wird es bevorzugt in solcher Menge eingesetzt,
daß die Aufrechterhaltung der Temperatur erleichtert und eine leicht zu rührende
Dispersion des gebildeten unlöslichen Hydrazodiesters in dem Reaktionsmedium gebildet
wird.
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Die zum Hydrazodiester führende Reaktion ist exotherm. Gewöhnlich
wird der Halogenameisensäureester anteilweise in die Reaktionszone eingeführt, um
dadurch die Einhaltung einer konstanten Reaktionstemperatur zu erleichtern.
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Die zum Hydrazodiester führende Umsetzung wird im allgemeinen bei
Temperaturen von etwa-20 bis etwa +30°C durchgeführt, doch können gegebenenfalls
auch höhere und niedrigere Temperaturen angewandt werden. Der bevorzugte Temperaturbereich
liegt zwischen etwa-10 und etwa +10°C.
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Das den gebildeten Hydrazodiester enthaltende Reaktionsgemisch kann
unmittelbar für die weitere Umsetzung zum Azodiameisensäurediester verwendet werden.
Falls Wasser als Reaktionsmedium verwendet wurde, kann ein organisches Lösungsmittel
zugesetzt werden, um den Hydrazodiester zu lösen und so die Umwandlung in einer
Lösung durchzuführen. Das für die Umwandlung bevorzugte organische Lösungsmittel
ist ein Kohlenwasserstoff oder Halogenkohlenwasserstoff. Wasser kann bei der Umsetzung
auch als einziges Reaktionsmedium eingesetzt werden, und bevorzugt wird Wasser allein
verwendet.
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Zur Oxydation der Hydrazogruppe kann man jedes beliebige Oxydationsmittel
verwenden, doch werden vorzugsweise saure Oxydationsmittel verwendet, z. B.
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Chlor, Brom oder Salpetersäure.
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Das Oxydationsmittel wird gewöhnlich portionsweise in die Reaktion
eingebracht, wobei die Temperatur in dem gewünschten Bereich gehalten wird. Die
bei der Oxydation angewandten Temperaturen können die gleichen sein, wie sie für
die Umsetzung zum Hydrazodiester angewandt werden.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
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Beispiel 1 Herstellung von Diisopropylazodiformiat ohne Verwendung
eines organischen Lösungsmittels Die gesamte Umsetzung wurde in einem oben offenen
Reaktionsgefäß aus Glas mit einem Fassungsvermögen von 3 1 durchgeführt, das einen
Kühlmantel
besaß und am Boden mit einem Abzugsventil zur Abtrennung und Entfernung
fliissiger Schichten ausgestattet war. Das Reaktionsgefäß wurde mit einer Lösung
beschickt, die 76, 2 g Hydrazin und 260 g Natriumcarbonat in 1589 ml Wasser enthielt.
Die Lösung wurde auf etwa +10°C abgekühlt, indem man kaltes Wasser durch den Mantel
des Reaktionsgefäßes zirkulieren ließ. Unter kräftigem Rühren wurden innerhalb etwa
45 Minuten 614 g Isopropylchlorformiat (Reinheit 98°/o) in das Reaktionsgefäß zugegeben
; während der gesamten Zugabe wurde die Temperatur bei 10 e 2°C gehalten. Das Reaktionsgemisch,
das aus einer Suspension von Diisopropylhydrazodiformiat in Wasser bestand, wurde
noch 15 Minuten gerührt.
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Dann wurden die an der Wandung des Reaktionsgefäßes und an der Rührerwelle
haftenden Feststoffe mit 200 ml Wasser heruntergewaschen.
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Unter Aufrechterhalten einer Reaktionstemperatur von 10 bis 18°C
wurde Chlorgas unter Rühren in das s Reaktionsgemisch mit der Geschwindigkeit eingeleitet,
bei welcher es gerade vollständig absorbiert wurde.
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Nach Einführung von insgesamt 177, 5 g Chlor wurde die Chlorzuführung
beendet. Das Reaktionsgemisch wurde noch 30 Minuten gerührt, worauf man es zur r
Phasentrennung stehenließ. Die untere wäßrige Schicht wurde entfernt und verworfen.
Die orangefarbene obere Schicht wurde einmal mit 250 ml wäßrigem Natriumchlorid
und dann einmal mit 500 ml 100/piger Natrumbicarbonatlösung gewaschen. Schließlich
wurde mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Man erhielt das reine trockene
Produkt in einer Ausbeute von 454 g (92°/o der Theorie).
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Die beschriebene Arbeitsweise wurde mehrere Male wiederholt, wobei
man Diisopropylazodiformiat mit einer Reinheit von 97 bis 99, 5% erhielt. Die hierbei
erhaltenen Ausbeuten an Azodiester lagen zwischen 92 und 97°/0, bezogen auf das
eingesetzte Hydrazin.
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Die Reinheit des Produkts wurde durch Titration der Azobindung mit
Jodwasserstoff bestimmt. Die Struktur des Moleküls wurde durch Infrarotspektroskopie
ermittelt.
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Das Diisopropylazodiformiat ist eine orangefarbene Flüssigkeit mit
einem Kp. o, 25 75, 5°C.
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Beispiel 2 Herstellung von Dimethylazodiformiat Die gesamte Umsetzung
wurde in einem oben offenen 5-1-Reaktionsgefäß aus Glas durchgeführt, das mit einem
Kühlmantel und zur Abtrennung und Entfernung flüssiger Schichten mit einem Abzugsventil
am Boden versehen war. Das Reaktionsgefäß wurde mit einer Lösung beschickt, die
105, 7 g Hydrazin in 1500 ml Wasser enthielt. Die Lösung wurde durch Umlaufenlassen
von kaltem Wasser durch den Kühlmantel des Reaktionsgefäßes auf etwa +10°C abgekühlt.
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Unter kräftigem Rühren wurde mit der Zugabe von 673 g Methylchlorformiat
mit einer Reinheit von 97, 5 °/o begonnen. Die Umsetzung verläuft exotherm, weshalb
ausreichend gekühlt wurde, um eine Reaktionstemperatur von 10 A 2° C aufrechtzuerhalten.
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Nach Zugabe der Hälfte des Chlorameisensäuremethylesters (336, 5
g) wurde mit der gleichzeitigen Zugabe von 367, 6 g Natriumcarbonat in Pulverform
begonnen. Die Geschwindigkeit der Natriumcarbonatzugabe wurde so eingestellt, daß
die Zugabe des Chlor
ameisensäuremethylesters vor der derjenigen
des Natriumcarbonats beendet war. Es wurde eine Reaktionstemperatur von 102°C aufrechterhalten.
Die Gesamtdauer der Zugabe betrug etwa 1 Stunde.
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Nach weiterem 15minütigem Rühren wurden 786 ml Methylenchlorid zugesetzt.
Bei einer Reaktionstemperatur von 0 bis 5° C wurde Chlorgas unter Rühren in das
Reaktionsgemisch mit der Geschwindigkeit, mit der es absorbiert wurde, eingeführt.
Nach Einführen von insgesamt 258, 0 g Chlor wurde die Chlorzufuhr unterbrochen.
Das Reaktionsgemisch wurde noch weitere 10 Minuten gerührt, worauf man den Inhalt
des Reaktionsgefäßes zur Phasentrennung stehenließ.
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Die untere orangefarbene Methylenchloridschicht wurde abgezogen.
Die wäßrige Schicht wurde mit 120 ml Methylenchlorid gewaschen. Die Waschflüssigkeit
wurde abgezogen und mit der ersten Methylenchloridschicht vereinigt. Die wäßrige
Schicht wurde verworfen. Die vereinigten Methylenchloridschichten wurden mit 250ml
einer 15°/oigen Natriumchloridlösung und dann mit 500 ml einer 10°/oigen Natriumbicarbonatlösung
gewaschen.
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Dann wurde die Lösung über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet
und filtriert. Das Methylenchlorid wurde im Vakuum (etwa 20 mm Hg) bei +40°C entfernt.
Man erhielt 454 g Dimethylazodiformiat als orangefarbene Flüssigkeit mit einer Reinheit
von etwa 97, 5 °/0. Die Ausbeute betrug 92% der Theorie.
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Beispiel 3 Herstellung von Diisopropylazodiformiat in Gegenwart eines
organischen Lösungsmittels Die Umsetzung wurde wie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt,
mit der Ausnahme, daß nach vollständiger Zugabe des Chlorameisensäureisopropylesters
und vor Einführung von Chlor die Hälfte des als Lösungsmittel verwendeten Wassers
(887, 5 ml) entfernt wurde und 887, 5 ml Methylenchlorid zugesetzt wurden.
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Nach dem Ende der Chlorzuführung wurde das Reaktionsgemisch noch
weitere 30 Minuten gerührt und dann wie im Beispiel 1 beschrieben aufgearbeitet,
um den Azodiameisensäurediisopropylester zu isolieren. Ausbeuten und Reinheit des
mit verschiedenen Ansätzen erhaltenen Azodiesters waren innerhalb der Fehlergrenze
mit den nach Beispiel 1 erhaltenen gleich.
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Beispiel 4 Herstellung von Diäthylazodiformiat Es wurde im wesentlichen
wie im Beispiel 3 beschrieben gearbeitet, wobei jedoch ein etwas größeres Reaktionsgefäß
(41) verwendet wurde. Folgende Mengen der Reaktionsteilnehmer und Lösungsmittel
wurden zur Herstellung von 454 g Produkt eingesetzt : 1. eine Lösung von 89, 2 g
Hydrazin und 304, 7g Natriumcarbonat in 1909 ml Wasser, 2. 636, 2g Chlorameisensäureäthylester
mit einer Reinheit von 98 °/os 3. 1153 ml Methylenchlorid, 4. 210, 0 g Chlor, 5.
250 ml 15°/Oige Natriumchloridlösung, 6. 500 ml 10"/oigne Natriumbicarbonatlösung.
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Die Prüfung des mit mehreren nacheinander durchgefiihrten Ansätzen
erhaltenen Azodicarbonsäurediäthylesters ergab eine Reinheit von 97 bis 99 °/0 und
die Ausbeuten lagen-bezogen auf das Hydrazin-bei wenigstens 94°/0.
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Beispiel 5 Nach der im Beispiel 2 beschriebenen Arbeitsweise wurde
Azodiameisensäure-di-sek.-butylester in einer Ausbeute von 96, 6% erhalten. Dieser
Azodiester ist eine orangefarbene Flüssigkeit vom Kip. 0, 07 71, 5° C.
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Beispiel 6 Nach der im Beispiel 2 beschriebenen Arbeitsweise wurde
der Azodiameisensäure-di-sek.-octylester in einer Ausbeute von 95 °/o erhalten.
Dieser Azodiester ist eine hochsiedende orangefarbene Flüssigkeit, die durch Infrarotspektroskopie
und Titration der Azobindung mit Jodwasserstoff identifiziert wurde.
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Beispiel 7 Entsprechend dem Verfahren nach Beispiel 2, wobei jedoch
Benzylchlorameisensäureester verwendetwurde, wurde während der zweiten Hälfte der
Zugabe des Benzylchlorameisensäureesters und bei der Oxydationsstufe bei 21°C gearbeitet.
Der Dibenzylazodiameisensäureester wurde in einer Ausbeute von 98 °/o mit einem
Schmelzpunkt von 48 bis 50° C erhalten.
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Beispiel 8 Entsprechend dem Verfahren nach Beispiel 1, jedoch unter
Verwendung von Benzylchlorameisensäureester, wurde die zweite Hälfte der Zugabe
des Benzylchlorameisensäureesters bei 21°C durchgefiihrt und die Oxydationsstufe
bei 40° C ausgeführt. Der Dibenzylazodiameisensäureester wurde in einer Ausbeute
von 95% erhalten, F. = 48 bis 50° C.
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Es wurde festgestellt, daß die Azodiameisensäurediester mit zwei
sekundären aliphatischen veresternden Gruppen schlagfest, jedoch thermisch beträchtlich
weniger stabil sind als die entsprechenden primären Diester und Gasausbeuten liefern,
die ihre Verwendung als Treibmittel für polymere Stoffe ermöglichen.
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Die bevorzugten Verbindungen sind die Di- (sek.-alkyl)-azodiformiate
und Di-(sek.-halogenalkyl)-azodiformiate mit 3 bis 15 Kohlenstoffatomen in jeder
sekundären Alkyl-und sekundären Halogenalkylgruppe.
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Die Wärmebeständigkeit der Azodiester wurde durch eine Standardprüfung
bestimmt. Eine abgewogene Menge des Azodiesters wird in ein verschlossenes Rohr
eingebracht, das mit einem Arm eines kalibrierten quecksilberhaltigen U-Rohrs in
Verbindung steht. Die gesamte Anordnung wird in ein Bad mit konstanter Temperatur
eingebracht. Die in einer gegebenen Zeit bei einer gegebenen Temperatur entwickelte
Gasmenge wird gemessen. Diese Gasmenge wird in Milliliter Gas bei Normalbedingungen
der Temperatur und des Drucks je Gramm geprüften Azodiesters umgewandelt. Die Ergebnisse
der Prüfungen mehrerer Azodiester sind in der Tabelle wiedergegeben
Gasausbeuten
von Dialkylazodiameisensäureestern
R Temperatur, °C Zur Prüfung der Zeit, Minuten Entwickeltes
Gas, |
der Gaserzeugung Gaserzeugung ver- Gasentwicklung ml (Normal- |
wendetes Medium temperatur und |
-druck) je g |
Methyl 190 keines 40 198 |
~thyl 240 DOP*) 60 41 |
n-Butyl 240 DOP 60 26 |
Isobutyl 240 DOP 60 9 |
n-Dodecyl 240 DOP 30 0 |
2-Chloräthyl 240 DOP 60 9 |
Isopropyl 240 DOP 60 152 |
sek.-Butyl............... 240 DOP 60 141 |
Cyclohexyl 240 DOP 60 54 |
sek.-Octyl 240 DOP 60 59 |
*) Dioctylphthalat. |
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Patentansprüche : 1. Verfahren zur Herstellung von Azodiameisensäurediestern
durch Umsetzen eines Halogenameisensäureesters mit Hydrazin in Gegenwart einer alkalischen
Verbindung und eines flüssigen wasserhaltigen Reaktionsmittels und Oxydation des
erhaltenen Hydrazodiameisensäurediesters, d adurch gekennzeichnet, daß man das
Oxydationsmittel
direkt zu dem bei der Umsetzung von Halogenameisensäureester und Hydrazin erhaltenen
Reaktionsgemisch ohne Abtrennung des Hydrazoameisensäurediesters zusetzt.