DE1267533B - Herstellung von Papier mit geringer statischer Aufladung - Google Patents
Herstellung von Papier mit geringer statischer AufladungInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
D 21h
Deutsche KX: 55 f-11/01
Nummer: 1 267 533
Aktenzeichen: P 12 67 533.1-45
Anmeldetag: 14. Mai 1963
Auslegetag: 2. Mai 1968
Die Erfindung bezieht sich auf eine verbesserte Oberflächenleimung von Papiererzeugnissen unter
Verwendung von Polyäthylen.
Die Oberflächenleimung, d. h. die Behandlung von getrocknetem Papier zwecks Erhöhung seiner Wasserbeständigkeit,
Festigkeit, Härte, Widerstandsfähigkeit gegen das Eindringen von Druckfarben oder Tinten
auf öl- und Wasserbasis, Rupffestigkeit sowie zwecks Verbesserung anderer Eigenschaften, ist an sich
bekannt. Die bisher hauptsächlich verwendeten Oberflächenleimungsmittel waren Leim, Stärke,
Wachs, Kolophonium, wasserlösliche synthetische Harze, wie Polyvinylalkohol, Melaminharze, Harnstoff-
Formaldehyd- Harze, Natriumcarboxymethylcellulose u. dgl. Bei der Anwendung dieser bekannten
Oberflächenleimungsmittel erhält man zwar recht gut wasserbeständige Papiere, jedoch haben solche
Papiere in der Regel den Nachteil, daß ihre Abriebeigenschaften zu wünschen übriglassen und ihre
Kerbfestigkeit relativ gering ist. Auch binden diese bekannten Oberflächenleimungsmittel sehr häufig
nicht ausreichend gut mit der Papieroberfläche ab. Man hat versucht, diese Nachteile dadurch zu
beheben, daß man z. B. Erdölwachs zusammen mit geeigneten Weichmachern einsetzt, und ein solches
bekanntes Oberflächenleimungsmittel besteht beispielsweise aus Paraffinwachsen und/oder mikrokristallinen
Wachsen mit einem Zusatz eines Zuckeresters und gegebenenfalls einer geringen Menge eines
Polyolefinwachses. Auch die Anwendung von wäßrigen Polyäthylenemulsionen zum Beschichten, Imprägnieren
und Appretieren von beispielsweise Papier ist an sich bekannt. Gemäß bekannten Vorschlägen
können wäßrige Polyäthylendispersionen für diese Zwecke verwendet werden, die beispielsweise unter
Verwendung einer wärmebeständigen Azoverbindung und eines wasserlöslichen Persulfats als Polymerisationskatalysator,
oder durch mechanische Bearbeitung von Polyäthylen bei erhöhter Temperatur zusammen
mit einem Dispersionsmittel, wie einem Fettsäuresalz, und einem Schutzkolloid, wie Triäthanolamin,
und anschließender Abkühlung unter Einarbeitung von Wasser, hergestellt worden sind.
Obwohl mit solchen Oberflächenleimungsmitteln behandelte Papiere gute Reißbeständigkeit, Zugfestigkeit,
Spannungsfestigkeit, Faltungsfestigkeit und Helligkeit besitzen, lassen sie im allgemeinen hinsichtlich
ihrer Oberflächenglätte zu wünschen übrig, und sie bieten darüber hinaus dem Eindringen von
Druckfarben auf öl- oder Wasserbasis einen für praktische Zwecke zu geringen Widerstand. Darüber
hinaus weisen die unter Verwendung von synlheti-Herstellung von Papier mit geringer statischer
Aufladung
Aufladung
Anmelder:
Chemical Investors S. A.,
Luxemburg (Luxemburg)
Vertreter:
Dr. K. Th. Hegel, Patentanwalt,
2000 Hamburg 50, Große Bergstr. 223
2000 Hamburg 50, Große Bergstr. 223
Als Erfinder benannt:
Thadeus Joseph Brudniak, Prairie Village, Kan.;
Robert Cameron Whitney,
Overland Park, Kan. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 28. Mai 1962 (197 910) - ·
sehen Harzen behandelten Papiere häufig eine hohe statische Aufladung auf, die unerwünscht ist.
Es wurde nun gefunden, daß sich diese Nachteile beheben lassen, wenn man erfindungsgemäß eine
wäßrige Stärkedispersion im Gemisch mit einer stabilen Dispersion von Polyäthylenteilchen zur
Herstellung von Papieren mit geringer statischer Aufladung verwendet. Man erhält dabei ausgezeichnete
Papierprodukte, die nicht nur hinsichtlich ihrer Festigkeitseigenschaften, wie Reißfestigkeit,
Zugfestigkeit, Falzfestigkeit und Berstfestigkeit, ihrer optischen Eigenschaften, wie Glanz, Undurchsichtigkeit
und Helligkeit, sowie ihrer Rupffestigkeit mit Papierprodukten vergleichbar sind, die mit den
bekannten Oberflächenleimungsmitteln, wie auch mit Stärke allein, geleimt sind, vielmehr erreicht man
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3 4
erfindungsgemäß durch den Einbau von Polyäthylen Das erfindungsgemäße Verfahren kann angewandt
zusammen mit Stärke in das geleimte Papier einer- werden, um Papiererzeugnisse, wie Papier und Pappe,
seits eine bessere Glätte des Papierproduktes und jeder Art zu leimen, die aus einem Mahlgut hergestellt
eine verbesserte Beständigkeit des Produktes hin- sind, welches von 100% Hartholz bis 100% Weichsichtlich sowohl des Eindringens von Druckfarben 5 holz enthalten kann. Die Papiererzeugnisse können
auf ölbasis als auch auf Wasserbasis, und anderer- aus gebleichten oder ungebleichten Kraft-, Sulfitseits
erreicht man überraschend, daß die Ausbildung oder Natronzellstoffen zusammen mit Holzschliff,
oder Beibehaltung von elektrostatischen Oberflächen·- aufgeschlossenem Holzschliff und bzw. oder halbladungen
auf den bei der erfindungsgemäßen Ver- aufgeschlossenem Holzschliff hergestellt sein. Die
Wendung gewonnenen Papierprodukten unterbunden io Erzeugnisse können ganz oder teilweise aus anderen
wird, so daß das Leimungsmittel außer seiner Cellulosefaser^ wie Hadernhalbstoff, Baumwolle,
Leimungswirkung gleichzeitig als antistatisches Mittel Flachs, Hanf und Bagasse, oder aus synthetischen
wirkt. Fasern bestehen. Von besonderem Wert ist die
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung ist es Erfindung für die Verbesserung billigerer Sorten von
besonders zweckmäßig, die Polyäthylenteilchen mit 15 unbeschichtetem Buch-, Zeitungs- und Packpapier,
einer Durchschnittsgröße zwischen etwa 0,02 und von Schreib- und Druckpapier, wie Notizblöcken
etwa 0,5 Mikron einzusetzen und eine wäßrige und Papier für den Offsetdruck, Rotationsdruck oder
Flüssigkeit zu verwenden, die etwa 2 bis 14 Gewichts- Druckpressendruck. Die Papiere sind sämtlich verprozent
dispergierte Stärke und etwa 2 bis 10Ge- hältnismäßig porös und besitzen eine Porosität
wichtsprozent Polyäthylen feststoffe, bezogen auf das 20 (bestimmt mit dem Gurley-Densometer —yTAPPI-Gewicht
der Stärke, enthält. Vorteilhaft bringt man Normvorschrift T-460m-49) von weniger als 1000,
die Dispersion in einer Menge von etwa 3,57 bis gewöhnlich weniger als etwa 200 oder 250. Papiere
74 kg Stärke und einer Menge von etwa 0,067 bis dieser Art können nach der Behandlung gemäß
7 kg Polyäthylen pro Tonne Papier auf. der Erfindung in an sich bekannter Art mit Stoffen,
Die für die erfindungsgemäße Verwendung ein- 25 wie Calciumcarbonat, Titandioxyd, Ton usw.,
zusetzende stabile Dispersion von Polyäthylenteil- pigmentbeschichtet werden, um Papier- und Pappchen
kann man nach bekannten Verfahren herstellen, erzeugnisse von jedem beliebigen Flächengewicht
wie sie beispielsweise in den USA.-Patentschriften zu verbessern; ebenso können die Oberflächeneigen-3
296 162 und 3 244 652 beschrieben sind. schäften von ungeleimten, hart geleimten und
An Stelle von Emulsionen von Homopolymerisaten 30 schwach geleimten Papieren, die mit beliebigen
des Äthylens kann man auch Emulsionen von Misch- Leimarten hergestellt sind, verbessert werden,
polymerisaten des Äthylens verwenden, die durch Die Oberflächenleimungsmittel gemäß der Erfin-
Mischpolymerisation von mindestens 50 Gewichts- · dung werden, wie bei der Papierherstellung üblich,
prozent Äthylen mit bis zu 50 Gewichtsprozent eines zweckmäßig auf die Papieroberfläche auf oder außerdamit
mischpolymerisierbaren Vinylidenmonomeren 35 halb der Maschine von einer Leimbütte, Leimpresse
. der Formel CHa == C < erhalten werden. Typische oder einem Wasserbehälter in dem Kalanderständer
Beispiele für solche Monomeren sind Vinylhalogenide, aufgetragen. Sehr zweckmäßig ist die Auftragung des
Acrylsäure und Methacrylsäure, Ester der Acryl- Leims mit einer Leimpresse. Das Polyäthylen kann
säure oder Methacrylsäure mit Alkoholen mit 1 bis für sich allein aus einer beständigen Polyäthylen-18
Kohlenstoffatomen im Molekül, Acrylsäurenitril, 4° dispersion oder zusammen mit anderen, bekannten
Vinylacetat und Styrol. Typische Beispiele für solche Oberflächenleimungsmitteln, wie Leim, Polyvinyl-Äthylen-Mischpolymerisat-Dispersionen
sind in der alkohol. Alginaten od. dgl., aufgetragen werden: britischen Patentschrift 959 815 beschrieben. besonders gute und vom wirtschaftlichen oder
Wie bereits erwähnt, wurde überraschenderweise technischen Gesichtspunkt reizvolle Ergebnisse erzielt
gefunden, daß Polyäthylen, selbst wenn es nur in 45 man jedoch durch Kombination von Polyäthylen mit
geringen Mengen in dem Oberflächenleim enthalten Stärke als Oberflächenleim.
ist, als antistatisches Mittel wirkt, welches die Aus- Aus dem Werk »Pulp and Paper«. Bd. 2, von
bildung oder das Verbleiben von elektrostatischen Casey (Interscience Publishers. Inc.. New York.
Oberflächenladungen auf dem geleimten Papier ver- 1960) ist bekannt, daß Mais- oder Weizenstärke,
hindert. Insbesondere neigen ohne Polyäthylen im 5° Kartoffelstärke, Tapiokastärke und aus anderen
Oberflächenleim hergestellte Papierblätter, die im Naturstoffen gewonnene Stärken gewöhnlich als
übrigen den bei der erfindungsgemäßen Verwendung Leimungsmittel bei der Papierherstellung verwendet
gewonnenen Papieren vergleichbar sind, zur Aus- werden. Die Stärken können als Perlstärke oder als
bildung bleibender elektrostatischer Ladungen, die modifizierte Stärken verwendet werden, und alle
gewöhnlich durch mechanische Reibung bei der 55 diese Stoffe werden nachstehend unter dem Begriff
Herstellung oder Handhabung des Papiers ent- »Stärke« zusammengefaßt. Die Modifizierung der
stehen. Dies führt zu der störenden Neigung der Stärke, z. B. durch Chlorierung. Acetylierung, Oxy-Blätter
zum Aneinanderhaften, was ihre Trennung dation, enzymatische Umwandlung,. Rösten, Säurevoneinander
schwierig macht und die wirksame behandlung usw., ist bekannt. Die bekannten Lei-Verarbeitung
des Papiers in mechanischen Vorrich- 60 mungsmittel auf der Basis von Stärke können im
tungen, wie Schnelldruckerpressen oder Bürokopier- Rahmen der Erfindung verwendet werden, ohne daß
geräten, wie xerographischen Vervielfältigern, beein- die übliche Art ihrer Herstellung abgeändert zu
trächtigt. Im Gegensatz dazu zeigen die erfindungs- werden braucht.
gemäß mit Polyäthylen geleimten Papiere nur eine Die zur Oberflächenleimung verwendeten Stärkegeringe
oder gar keine Neigung zum Aneinander- 65 suspensionen enthalten zweckmäßig etwa 2 bis 14
haften infolge elektrostatischer Kräfte, wenn sie den oder oft etwa 2 bis 8 Gewichtsprozent Stärkefestgleichen
Bedingungen ausgesetzt werden wie die stoffe. Die Konzentration der Stärkefeststoffe in der
unbehandelten Papiere. Leimungsflüssigkeit hängt zum Teil von der Viskosi-
5 6
tat der Stärkedispersionen ab. Bei Verwendung Nr. 104 763 beschrieben ist, können beständige
gewisser Stärken, wie Kartoffelstärke, behält die Polyäthylendispersionen der für die vorliegende
Suspension z. B. bei hohen Stärkekonzentrationen Erfindung geeigneten Art unmittelbar durch Emulimmer
noch eine ausreichende Fließfähigkeit, um sionspolymerisation von Äthylen bei für die PoIysich
leicht mit herkömmlichen Vorrichtungen auf- 5 merisation geeigneten Temperaturen und Drücken
bringen zu lassen. Bei anderen Stärkearten kann es in einem Ausgangsgemisch hergestellt werden, welches
erforderlich sein, mit Stärkesuspensionen von niedri- Wasser, ein anionisches Emulgiermittel, in gewissen
gerer Konzentration innerhalb der oben angegebenen Fällen einen pH-Regler, gegebenenfalls ein Lösungs-Grenzen
zu arbeiten, damit die Suspension noch mittel und außerdem einen Polymerisationserreger
fließfähig ist. Ferner richtet sich die Stärkekonzen- io enthält. Auf den Inhalt der genannten USA.-Patenttration
nach dem Flächengewicht des zu behandeln- anmeldung wird hier ausdrücklich Bezug genommen,
den Papiers und nach dem gewünschten Gütegrad des Im wesentlichen offenbart die genannte Patent-Enderzeugnisses.
Mit zunehmendem Flächengewicht anmeldung, daß Äthylen bei einem Mindestdruck nimmt auch der Grad des Eindringens des Leimungs- von 175 kg/cm2 in einer wäßrigen Phase polymerisiert
mittels in das Papierblatt zu, und es ist zweckmäßig, 15 werden kann, die als Emulgiermittel (1) Salze von
mit konzentrierteren Stärkelösungen zu arbeiten. gesättigten Fettsäuren, (2) Fettalkoholsulfate oder
Ferner wird die Beschaffenheit des Papiers ver- (3) Sulfate von äthoxylierten Fettalkoholen in Menbessert,
wenn man größere Mengen des aus Stärke gen von etwa 0,9 bis 9 Gewichtsprozent enthält,
und Polyäthylen bestehenden Leimungsmittels an- Zweckmäßig enthält die wäßrige Phase alkalische
wendet. Die äußersten Grenzen können sich aus einer 20 Stoffe, wie Kaliumphosphate, die ein Endprodukt
Abwägung der Produktbeschaffenheit mit den Kosten mit einem pH-Wert von mindestens etwa 8.5 ergeben,
ergeben. Gegebenenfalls kann das wäßrige Medium auch
Bei Verwendung in Kombination mit den üblichen tert.-Butanol enthalten, und zwar in Mengen von
Stärkedispersionen werden die Polyäthylendisper- etwa 5 bis etwa 20 bis 25 Gewichtsprozent des
sionen der oben beschriebenen Art im allgemeinen 25 wäßrigen Mediums. Kalium- und Natriumpersulfat
mit den Stärkedispersionen so kombiniert, daß die werden in Mengen von etwa 0,06 bis 0,5 Gewichts-Menge
der Polyäthylenfeststoffe etwa 2 bis K)Ge- prozent des wäßrigen Mediums als Radikalkettenwichtsprozent
der Stärkefeststoffe beträgt. Bei Poly- erreger zugesetzt. Bei Temperaturen von etwa 70 bis
äthylenkonzentrationen von wesentlich unter 2"o 100 C werden beständige Polyäthylendispersionen
sind die günstigen Wirkungen des Zusatzes von 30 mit Feststoffgehalten bis etwa 30 Gewichtsprozent
Polyäthylen weniger bemerkbar; man kann jedoch erhalten, und diese können zu Dispersionen mit
noch mit Konzentrationen von 1% arbeiten. Bei Feststoffgehalten bis etwa 40 bis 50 Gewichtsprozent
Polyäthylenkonzentrationen von mehr als etwa 10° η konzentriert werden. Wie in der genannten Patentbleiben
zwar die günstigen Wirkungen des Poly- anmeldung beschrieben, sind diese Dispersionen
äthylens erhalten, das Verfahren wird jedoch durch 35 reaktorbeständig, d. h., sie können durch Emulsionsdie
Materialkosten unwirtschaftlich; allerdings kann polymerisation als homogene Produkte hergestellt
man auch mit hohen Konzentrationen von 15 bis werden, die praktisch frei von Koagulat sind und
20" 0 arbeiten. Im allgemeinen verbessern sich die mindestens 20°/o Polyäthylenfeststoffe enthalten.
Eigenschaften, wie Glätte, Widerstandsfähigkeit gegen Ferner sind die Dispersionen abstreifbeständig,
das Eindringen von öl und Druckfarbe u. dgl., 40 d. h., sie lassen sich durch Abtreiben von übermit
zunehmender Menge des Polyäthylens. Die schüssigem Wasser und etwaigem Lösungsmittel zu
wichtige antistatische Wirkung des Polyäthylens in Dispersionen mit Feststoffgehalten von mindestens
dem Oberflächenleim wird jedoch schon bei sehr 40 Gewichtsprozent konzentrieren. Drittens sind die
niedrigen Polyäthylenkonzentrationen beobachtet. Dispersionen auch haltbar, indem sie für Zeiträume
Zur Herstellung der polyäthylenhaltigen Stärke- 45 von 60 Tagen, 6 Monaten oder 1 Jahr oder länger
leime gemäß der Erfindung ist es zweckmäßig, z. B. gegen das Ausrahmen, die Gelbildung oder die Ver-
zunächst eine konzentrierte Lösung oder Dispersion dickung beständig sind.
der Stärke in üblicher Weise durch Erhitzen oder Bei diesen Dispersionen sind die darin enthaltenen
Kochen in Wasser herzustellen, dann genügend Polyäthylenfeststoffe farblos, geruchlos und nicht
Polyäthylendispersion von bekannter Konzentration 5° oxydiert. Sie enthalten weniger als etwa l'"o Sauerzuzusetzen,
um den Feststoffgehalt an Polyäthylen stoff und sind praktisch schwefelfreie (weniger als
und Stärke auf den gewünschten Wert einzustellen. etwa 0,10O Schwefel) nicht telomerisierte Stoffe mit
und dann das Gemisch auf das erforderliche Volumen einem Molekulargewicht zwischen etwa 7000 und
zu verdünnen. Jedoch ist die Art, wie die Stärke- 30 000 oder 40 000. Diese Stoffe besitzen eine mittlere
dispersion mit der Polyäthylendispersion vereinigt 55 Dichte zwischen etwa 0,91 und 0,93 gern3. Die
wird, nicht kritisch. Feststoffe besitzen eine Eigenviskosität zwischen
Bei der Oberflächenleimung gemäß der Erfindung etwa 0,25 und 1,1 (bestimmt in einer Lösung von
kann die Naßaufnahme in der Leimpresse etwa 20 bis 0,1 g Polymerisat in 50 ml Tetrahydronaphthalin bei
60 Gewichtsprozent, gewöhnlich etwa 25 bis 35 Ge- 135 C) und haben einen Kristallschmelzpunkt von
wichtsprozent, bezogen auf das trockene Papier, 60 etwa 80 bis 115 C. Die Feststoffe sind in den Disperbetragen;
diese Werte sind jedoch ebenfalls nicht sionen als Teilchen mit einer mittleren Teilchenkritisch.
Der Stärkegehalt des fertigen trockenen größe von etwa 0,02 bis 0,5 μ enthalten.
Papiererzeugnisses kann im Bereich von etwa 3,57 bis Die durch wäßrige Emulsionspolymerisation von 74 kg't liegen, während die Menge des zusammen Äthylen in Gegenwart gewisser nichtionogener Emulmit der Stärke zugesetzten Polyäthylens im Bereich 65 giermittel gemäß der USA.-Patentanmeldung Serial von etwa 0,067 bis 7 kg, t variieren kann und zweck- Nr. 44 862 hergestellten Polyäthylendispersionen könmäßig im Bereich von etwa 0,18 bis 3.57 kg t liegt. nen ebenfalls erfindungsgemäß verwendet werden.
Papiererzeugnisses kann im Bereich von etwa 3,57 bis Die durch wäßrige Emulsionspolymerisation von 74 kg't liegen, während die Menge des zusammen Äthylen in Gegenwart gewisser nichtionogener Emulmit der Stärke zugesetzten Polyäthylens im Bereich 65 giermittel gemäß der USA.-Patentanmeldung Serial von etwa 0,067 bis 7 kg, t variieren kann und zweck- Nr. 44 862 hergestellten Polyäthylendispersionen könmäßig im Bereich von etwa 0,18 bis 3.57 kg t liegt. nen ebenfalls erfindungsgemäß verwendet werden.
Wie in der USA. - Patentanmeldung Serial Wie in der genannten Pafentanmeldung ausgeführt
/ ö
wird, werden diese nichtionogenen Polyäthylen- beschriebenen Stärkelösung solche Mengen einer
dispersionen gewonnen, indem Äthylen in einem anionischen Polyäthylendispersion zugesetzt werden,
wäßrigen Medium bei etwa 60 bis 150 C, Vorzugs- die Konzentrationen von 2, 4, 8 bzw. 10°/» Polyweise
bei 70 bis 100 C, und bei Drücken zwischen äthylen feststoffe, bezogen auf das Gewicht der
140 und 1400 kg/cm2 polymerisiert wird. Das wäßrige 5 Stärkefeststoffe, ergeben. In einer anderen Versuchs-Medium
kann einen Alkohol, wie tert.-Butanol, in reihe werden der Stärkelösung solche Mengen einer
Mengen bis 35 Gewichtsprozent des Mediums ent- nichtionogenen Polyäthylendispersion zugesetzt, die
halten. Bei Verwendung eines Alkalipersulfats, wie einen Gehalt von 2, 4, 8 bzw. 10 Gewichtsprozent
Kaliumpersulfat, als Polymerisationserreger, gewöhn- an Polyäthylenfeststoffen, bezogen auf die Stärkelich
in Mengen von 0,08 bis 0,50%, erfolgt die Poly- io feststoffe, ergeben.
merisation in Gegenwart eines nichtionogenen Emul- Die anionische Polyäthylendispersion wird durch
giermittels in Mengen von 1 bis 5%, wobei die kontinuierliche wäßrige Emulsionspolymerisation von
Prozentangaben auf die Gewichtsmenge des wäßrigen Äthylen bei Drücken zwischen 232 und 246 kg/cm2
Mediums bezogen sind. Diese nichtionogenen Emul- bei einer Temperatur von 85"C und einer Verweilgiermittel
sind Alkylphenoxy-polyoxyäthylenglykole 15 zeit von 1,33 Stunden hergestellt. Das wäßrige
der Formel Polymerisationsmedium besteht aus 100 Gewichts
teilen Wasser, 2,9 Gewichtsteilen Myristinsäure, 0,88 Gewichtsteilen Kaliumhydroxyd, 0,42 Gewichts-
0(CH CH O) H teilen Trikaliumphosphat und 0,09 Gewichtsteilen
20 Kaliumpersulfat. Die so erhaltene Dispersion besitzt nach dem Konzentrieren einen Gesamtfeststoffgehalt
von 41,92%, eine Dispersionsdichte von 0,977 g/ml
in der R eine Alkylkette mit 8 bis 9 Kohlenstoff- und einen pH-Wert von 10,8. Die Polymerisatatomen,
zweckmäßig eine verzweigte Polypropylen- teilchen haben eine mittlere Teilchengröße von
oder Polybutylenkette, bedeutet und 11 einen Mittel- 25 0,062 μ. Der Erweichungspunkt (Ring- und Kugelwert von etwa 7 bis 15 hat. Man erhält farblose, methode) des Polyäthylens in der Dispersion beträgt
geruchlose Dispersionen von nichtoxydiertem Poly- 110 "C, die Eigenviskosität des Polymerisats beträgt
äthylen. 0,66 (bestimmt an einer Lösung von 0,1 g PoIy-
Wie in der USA. - Patentanmeldung Serial äthylen in 50 ml Tetrahydronaphthalin bei 135 C),
Nr. 104 711 beschrieben, können diese anionischen 30 die Polymerisatdichte beträgt 0,92 und der Kristall-
und nichtionogenen Dispersionen äußerst beständig schmelzpunkt 100 bis 107 C. Das Polymerisat ist
gemacht werden, indem man ihnen nichtionogene färb- und geruchlos.
oder anionische Emulgiermittel in Mengen zusetzt. Die nichtionogene Polyäthylendispersion wird bei
durch die, zusammen mit den bei der Herstellung einem Druck von 211 kg/cm2 und einer Temperatur
der Dispersionen verwendeten primären' Emulgier- 35 von 87 C in einem wäßrigen Medium aus 88 Gemittein,
die Oberflächen der Polyäthylenteilchen in wichtsteilen Wasser, 12 Gewichtsteilen tert.-Butanol,
der Dispersion im wesentlichen gesättigt werden. 2,2 Gewichtsteilen »Triton N-101« als Emulgier-Hierdurch
werden also im wesentlichen 1001Vo der mittel, 0,06 Gewichtsteilen Kaliumhydroxyd und
verfügbaren Oberfläche dieser Teilchen mit einer 0,3 Gewichtsteilen Kaliumpersulfat hergestellt. Nach
monomolekularen Schicht aus primärem und sekun- 4° dem Abtreiben des Butanols enthält die PoIydärem
Emulgiermittel bedeckt. Auf die in der merisatdispersion 41,31% Gesamtfeststoffe und begenannten
Patentanmeldung offenbarten Einzelheiten sitzt eine Dispersionsdichte von 0,976 und einen
wird hier ausdrücklich Bezug genommen. pH-Wert von 7,75. Das in-der Dispersion enthaltene
Polymerisat besitzt einen Erweichungspunkt (Ring-45 und Kugelmethode) von 102cC, eine Eigenviskosität
Beispiel 1 von 0,703, eine Dichte von 0,94 und einen Kristallschmelzpunkt
von 96 bis 102 C und ist färb- und Ein Papier wird aus einem Mahlgut hergestellt, geruchlos.
welches 720 Gewichtsteile Hartholz-Kraftzellstoff und In der nachstehenden Tabelle sind die Eigen-
480 Gewichtsteile Weichholz-Kraftzellstoff enthält, 5° schäften der mit Stärke und Polyäthylen oberflächender
auf einen Mahlgrad (kanadische Norm) von geleimten Papiere mit denjenigen der nur mit Stärke
350 gemahlen ist. Es werden 240 Gewichtsteile geleimten Kontrollproben verglichen. Die Bestim-Georgia-Ton,
6 Gewichtsteile Kolophoniumleim, ge- mung der Eigenschaften erfolgt nach einer Anzahl
ringere Mengen blauer und rosa Farbstoff und von Prüfnormen. Aus der Tabelle ergibt sich, daß
genügend Alaun zugesetzt, um den pH-Wert auf 4,5 55 bei sonst vergleichbaren Eigenschaften die Widerbis
5,5 einzustellen. Aus diesem Gemisch wird in Standsfähigkeit gegen das Eindringen von Rizinusöl
bekannter Weise ein Papier mit einem Flächen- und Druckfarbe und die Glätte bei den mit PoIygewicht
von 27 kg (24 x 36-500) hergestellt. In der äthylen geleimten Papieren im Vergleich zu den
Leimpresse wird eine 8%ige Lösung von acetylierter Kontrollproben verbessert sind. Außerdem weisen
Stärke (»Kofilm-80«), hergestellt aus 72 Gewichts- 6o die mit Stärke und Polyäthylen geleimten Blätter kein
teilen Stärke im Gemisch mit 828 Gewichtsteilen elektrostatisches Anhaften aneinander auf und lassen
Wasser, auf die Papieroberfläche aufgetragen. Das sich glatt gegeneinander verschieben oder durch einen
so erhaltene, mit Stärke oberflächengeleimte Papier xerographischen Vervielfältiger hindurchführen, ohne
dient als Kontrollprobe zum Vergleich mit dem- daß eine restliche elektrostatische Ladung die Hanselben
Papier, welches gemäß der Erfindung mit 65 tierung des Papiers stört. Die antistatischen Eigen-Starke
und Polyäthylen geleimt ist. ■' schäften des Papiers beeinträchtigen nicht die Er-Es
wird eine Reihe von solchen, mit Polyäthylen zeugung eines xerographischen Bildes auf den mit
geleimten Papieren hergestellt, indem der oben Polyäthylen geleimten Blättern.
9 | Sts 2% |
1 267 533 | anionisc rsion 8% |
he 10% |
Kontrollprobe*) (mit Stärke geleimt) |
10 | ce und η Dispe 4% |
chtionoi rsion 8% |
;ene 10% |
|
Prüfung | Kontrollprobe*) (mit Stärke geleimt) |
350 | rke und Dispe 4% |
560 | 510 | 450 | Star 2% |
450 | 540 | 640 |
Eindringen von Druckfarbe (Carter 141), Sekunden |
325 | 38 | 420 | 47 | 44 | 44 | 460 | 47 | 39 | 51 |
Eindringen von Rizinusöl, Sekunden |
34 | 10,2 8,0 |
38 | 12,3 8,8 |
15,1 12,2 |
8,9 6,5 |
37 | 15,0 12,2 |
11,4 8,4 |
13,8 |
Glätte (nach Williams), Sekunden Filzseite |
9,6 6,5 |
11,1 10,8 |
10,8 8,4 |
10,7 | ||||||
Drahtseite |
Anmerkung: Alle Proben besitzen ein Flächengewicht (24 χ 36-500) zwischen 24,75 und 25,2 kg und sind in der Dicke und Dichte miteinander
vergleichbar. Die Berstfestigkeit nach Mullen beträgt in allen Fällen 39 bis 40. Die Reiß-, Zug- und Falzfestigkeiten sind vergleichbar
oder zeigen übereinstimmende Änderungen. Der Glanz nach I η g e r s ο 11 ist bei den mit der anionischen Dispersion behandelten
Proben etwas verbessert. Die Werte für die Undurchsichtigkeit und Helligkeit sind bei allen Proben vergleichbar. Die mit dem aus
der nichtionogenen Dispersion abgeschiedenen Polyäthylen geleimten Proben zeigen eine gewisse Verbesserung in der IGT-Rupffestigkeit.
Die mit dem Gurley-Densometer bestimmte Porosität beträgt 28 bis 36.
*) Die Oberflächenleimung mit der anionischen und der nichtionogenen Dispersion erfolgte an verschiedenen Tagen mit aus dem gleichen
Mahlgut stammendem Papier. Die beiden Kontrollproben wurden aus den entsprechenden Holländer-Ansätzen hergestellt.
B e i s ρ i e 1 2
Teil A
Teil A
100 Papierblätter gemäß Beispiel 1, die mit Stärke und einer anionischen Polyäthylendispersion in einer
Menge von 8% Polyäthylenfeststoffen, bezogen auf die Stärkefeststoffe, geleimt worden sind, werden in
einen xerographischen Vervielfältiger (Modell 914 der Xerox-Corporation) eingebracht. Auf jedes Blatt
wird bei der Höchstgeschwindigkeit der Kopiervorrichtung eine Kopie gedruckt. Beim Herausnehmen
der bedruckten Blätter aus der Maschine zeigen diese keinerlei elektrostatische Ladungen, was daran
erkennen ist, daß sie nicht aneinanderhaften.
erkennen ist, daß sie nicht aneinanderhaften.
Teil B
Man arbeitet gemäß Teil A, jedoch mit 100 Blatt eines normalen, handelsüblichen Druckpapiers an
Stelle des gemäß Beispiel 1 geleimten Papiers. Beim Herausnehmen dieser Blätter aus dem Kopiergerät
haben sie starke elektrostatische Ladungen angenommen und haften hartnäckig aneinander. Selbst
4 Stunden nach dem Herausnehmen aus dem kopiergerät haften die Blätter noch aneinander, wenn sie
frei in der Luft aufgehängt werden.
Claims (4)
1. Verwendung einer wäßrigen Stärkedispersion im Gemisch mit einer stabilen Dispersion von
Polyäthylenteilchen zur Herstellung von Papieren mit geringer statischer Aufladung.
2. Verwendung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den Einsatz von Polyäthylenteilchen
mit einer Durchschnittsgröße zwischen etwa 0,02 und etwa 0,5 Mikron.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch den Einsatz einer wäßrigen
Flüssigkeit, die etwa 2 bis 14 Gewichtsprozent dispergierte Stärke und etwa 2 bis 10 Gewichtsprozent
Polyäthylenfeststoffe, bezogen auf das Gewicht der Stärke, enthält.
4. Verwendung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch das Aufbringen der Dispersion in
einer Menge von etwa 3,57 bis 74 kg Stärke und einer Menge von etwa 0,067 bis 7 kg Polyäthylen
pro Tonne Papier.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1019 087;
USA.-Patentschriften Nr. 2 290 794, 2 994 677, 053 677.
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1019 087;
USA.-Patentschriften Nr. 2 290 794, 2 994 677, 053 677.
809 574/382 4.68 © Bundesdruckerei Berlin
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Family Applications (1)
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Country Status (4)
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DE (1) | DE1267533B (de) |
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