DE1258326B - Verfahren zur Herstellung bituminoes gebundener, hochfester und temperaturbestaendiger Formkoerper - Google Patents
Verfahren zur Herstellung bituminoes gebundener, hochfester und temperaturbestaendiger FormkoerperInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C04b
Deutsche Kl.: 80 b-8/12
Nummer: 1258 326
Aktenzeichen: St 22492 VT b/80 b
Anmeldetag: 4. August 1964
Auslegetag: 4. Januar 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung bituminös gebundener, hochfester und temperaturbeständiger
Formkörper, bei dem Feststoffpartikelchen einzeln mit einem dünnen Bitumenfilm überzogen werden, bei dem ferner aus diesen Feststoffpartikelchen
Formkörper mit einem interkommunizierenden Hohlraumsystem von 5 bis 25 Volumprozent
durch Verpressen hergestellt werden und bei dem diese Formkörper in einem Temperaturbereich
zwischen 150 und 3000C unter Anwesenheit von Sauerstoff zur Umwandlung des Bitumenfilms in
einen unschmelzbaren und unlöslichen Zustand erwärmt werden.
Es sind Verfahren zur Herstellung großer, mit Pech oder Asphalt gebundener Formkörper, beispielsweise
Blockanoden für die Aluminiumelektrolyse, bekannt. Nach diesem Verfahren werden Knetmischungen
aus körnigem bis staubfeinem Petrol- und Pechkoks mit Pech oder Asphalt hergestellt, die
Mischungen zu Formkörpern der gewünschten Größe verpreßt und die Formkörper sodann in Öfen einer
10 bis 16 Tage dauernden Kalzination im Temperaturbereich zwischen 800 und 1200° C unterworfen.
Durch diese Behandlung wird das pechförmige Bindemittel im Formkörper von allen flüchtigen Bestandteilen
durch Verdampfung befreit und das Bindemittel verkokt.
Diese Verfahren haben den Nachteil, daß durch das Verkoken des Bindemittels die Bindeeigenschaften
völlig zerstört werden. Durch Verdampfung und Zersetzung verliert das der Mischung beigemischte
Bindemittel etwa 40% flüchtige Bestandteile, und es sind umfangreiche technische Maßnahmen erforderlich,
um die Abdämpfe und Abgase dieses Prozesses vor dem Abblasen in die Atmosphäre zu reinigen. Ein
weiterer Nachteil ist die außerordentlich lange Behandlungsdauer und der hohe Wärmeenergiebedarf
nach diesem Verfahren.
Es ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von gehärteten Formkörpern, z. B. von Erzbriketts, Kohlebriketts,
Platten oder Rohren nach der deutschen Auslegeschrift 1153 311 bekannt. Gemäß diesem
Verfahren können kleine Formkörper, wie etwa Briketts in Ei- oder Nußformgröße oder Platten relativ
geringer Dicke aus thermoplastischen Feststoffmischungen, hergestellt werden, bei denen das thermoplastische
Bindemittel im Formkörper unschmelzbar und lösungsmittelunempfindlich gemacht wird und
dadurch die Festigkeit der Formkörper außerordentlich zunimmt.
Nach diesem Verfahren werden körnige bis pulverförmige
Feststoffe durch Aufwirbeln und Besprühen Verfahren zur Herstellung bituminös
gebundener, hochfester und
temperaturbeständiger Formkörper
gebundener, hochfester und
temperaturbeständiger Formkörper
Anmelder:
Straba Handels A. G., Zug (Schweiz)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Höger
und Dipl.-Ing. W. Stellrecht M. Sc,
Patentanwälte, 7000 Stuttgart S, Uhlandstr. 16
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Klaus Schulze,
8000 München-Pasing
Dipl.-Ing. Klaus Schulze,
8000 München-Pasing
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 6. August 1963 (9728)
mit dem nebelfein zerstäubten Bindemittel mit dünnsten Bitumenfilmen überzogen, wie es beispielsweise
nach dem in der deutschen Patentschrift 933 497 beschriebenen sogenannten Impact-Verfahren möglich
ist. Diese so erhaltene Mischung wird sodann so verpreßt, daß poröse homogene Formkörper mit einem
Hohlraumgehalt von 5 bis 25 Volumprozent entstehen. Die Formkörper werden sodann für eine gewisse
Zeit im Temperaturbereich zwischen 150 und 3000C, vorzugsweise 190 und 22O0C, der Einwirkung
von sauerstoffhaltigen Gasen unterworfen.
Durch diese Behandlung werden vermöge einer initialen Teiloxydation und sich anschließender intramolekularer
Umgruppierung der Kohlenwasserstoffmoleküle die dünnen, die Wandungen der Poren des
Formkörpers darstellenden Bitumenoberflächen in unschmelzbaren und unlöslichen Zustand überführt.
Dieses Verfahren hat gegenüber den bekannten
Verkokungs- oder Verschwelungsverfahren den großen Vorteil, in kurzer Zeit bei relativ niedrigen
Temperaturen unschmelzbare und auch in hohen Temperaturbereichen stabile Formkörper herstellen
zu können. Es treten praktisch weder Verdampfungsnoch Zersetzungsprodukte auf, da unterhalb der Verdampfungs-
oder Zersetzungstemperatur gearbeitet wird.
Es ist nun bereits vorgeschlagen worden, bei der Herstellung von Kohleelektroden durch das vorgenannte
Verfahren aus Kohlenstoff und bituminösem
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Bindemittel ein plastisches Gemisch zu bilden und ist, daß Feststoffpartikelchen zerdrückt werden und
dieses plastische Gemisch derart heiß zu verpressen, dadurch nicht oder nur teilweise bituminöse umhüllte
daß im Preßling ein der Luft zugänglicher, regel- Partikelchen im Formkörper entstehen,
mäßig verteilter Hohlraum von 5 bis 15% verbleibt, Diese so gepreßten Formkörper werden sodann in
und darauf die noch heißen Preßlinge in einen mittels 5 eine Wärmebehandlungskammer eingesetzt und läneiner
wärmeisolierenden, luftdurchlässigen Masse gere Zeit der Einwirkung von sauerstoffhaltigen
ausgekleideten Behälter eingebracht werden, in wel- Gasen im Temperaturbereich zwischen 150 und
chem sich in den Preßlingen ein exothermisch ver- 3000C, vorzugsweise 190 und 2200C, ausgesetzt,
laufender Oxydationsprozeß entwickelt. Dabei hat wobei das sauerstoffhaltige Gas zwangläufig kontisich
gezeigt, daß die Umwandlung des bituminösen io nuierlich oder intermittierend in ausreichenden Men-Bindemittels
in den unschmelzbaren Zustand auch gen durch oder in den porösen Formkörper zugeführt
nach längerer Behandlungszeit nur in einer 3 bis 5 cm wird.
tiefen Schicht an den Außenseiten des Formkörpers Nach einem Ausführungsbeispiel wird in die rechtmöglich war, während das Innere._ solcher Körper eckigen Formkörper eine zweckmäßigerweise nach
mehr oder weniger unbeeinflußt blieb. Es wurde 15 innen zu konische Öffnung an geeigneter Stelle in den
beobachtet, daß der Umwandhmgsprozeß in einem Formkörper gebohrt, in die mit einer luftdichten
Formkörper von außen nach innen zonenförmig fort- Masse ein Rohranschlußstück eingefügt wird. Der
schreitet, solange von außen her ausreichende Men- Preßkörper wird sodann in der Behandlungskammer
gen sauerstoffhaltiger Gase in die Reaktionszone ein- auf einen Rost gesetzt, das Rohranschlußstück mit
geführt werden können. Während bei kleineren Kör- 20 einer Gasabsaug- oder -druckvorrichtung verbunden,
pern die Sauerstoffzufuhr ohne weiteres von selbst Während des Aufenthaltes in der Wärmekammer
durch Diffusion eintritt, wird Offenbar bei großen wird nun der Wärmekammer zugeführtes, sauerstoff-Körpern
der Reaktionsprozeß durch Mangel an haltiges Gas durch die Absaugvorrichtung ständig
sauerstoffhaltigen Gasen, die nicht tiefer durch Diffe- von außen nach innen durch den porösen Formsion
in den Körper eindringen können, abgebrochen 25 körper so lange hindurchgesaugt, bis die von außen
und das weitere Fortschreiten der Reaktionszone in nach innen fortschreitende Teiloxydations- und sich
das Innere des Körpers verhindert. anschließende Umwandlungszone bis in das Innerste
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das des Körpers vorgedrungen und damit das gesamte
Verfahren so zu gestalten, daß der Umwandlungs- über die Innenflächen des interkommunizierenden,
prozeß in allen, auch großen Körpern im wesent- 30 kapillarartigen Hohlraumgehaltes verteilten Bitumenlichen
vollständig durchgeführt wird. Diese Aufgabe oberflächen unschmelzbar und unlöslich geworden
wird bei dem eingangs erwähnten Verfahren gemäß sind.
der Erfindung dadurch gelöst, daß bei Herstellen ver- Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel werden
hältnismäßig großer Formkörper sauerstoffhaltige sauerstoffhaltige Gase über das im Zentrum des
Gase zwangläufig durch die Formkörper so lange 35 Formkörpers sich öffnende Rohranschlußstück durch
hindurchgeführt werden, bis die Reaktionszone die ein Gasdrucksystem von innen nach außen durch den
Formkörper ganz durchwandert hat. Damit wird die porösen Formkörper durchgedrückt, wodurch das
für den Umwandlungsprozeß und das Fortschreiten Fortschreiten der Reaktionszone von innen nach
der Reaktionszone erforderliche Menge an sauer- außen durch den Formkörper bewirkt wird,
stoffhaltigen Gasen gesteuert in das Innere des ver- 40 Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel werden
preßten Formkörpers zugeführt, um den Stillstand die grünen Formkörper in der Wärmebehandlungsder
Reaktion durch mangelndes Eindiffundieren der kammer auf einen Rost aufgesetzt, der mit einem
Gase zu verhindern. Die zwangläufige Zuführung Gasdruck- oder -absaugsystem verbunden ist. Die
sauerstoffhaltiger Gase kann sowohl kontinuierlich porösen Seitenflächen des Formkörpers werden durch
als auch intermittierend erfolgen. 45 einen gasdichten Anstrich abgeschlossen und an den
Nach einem Ausführungsbeispiel zur Herstellung dem Rost aufliegenden Kanten gegen den Rand des
von Blockanoden für die Aluminiumelektrolyse wird Rostes gasdicht verkittet. Sodann werden sauerstoffzunächst
eine Mischung aus etwa 12 oder weniger haltige Gase entweder in die Wärmekammer einge-Prozent
eines Bitumens B 80 mit körnigem bis staub- führt und über ein dem Rost angeschlossenes Abfeinem
Petrolkoks nach dem bekannten Verfahren 50 saugsystem von oben nach unten durch den Formgemäß der deutschen Patentschrift 933 497 so ge- körper hindurchgesaugt, wodurch das Fortschreiten
mischt, daß jedes Feststoffpartikelchen individuell der Reaktionszone in Richtung von der dem Rost
mit einem dünnsten, vorzugsweise etwa 1 μ dicken zugewandten Fläche zu der dem Rost zugewandten
Bitumenfilm überzogen wird. Diese Mischung wird Fläche gewährleistet wird.
sodann so zu sogenannten grünen Elektroden ver- 55 Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel wird
preßt, daß außerordentlich poröse, schwamm- oder durch ein Gasdrucksystem, das an dem Rost in der
korallenstockstrukturähnliche Formkörper entstehen, Wärmekammer angeschlossen ist, sauerstoffhaltiges
die von einem interkommunizierenden System kapil- Gas in Richtung von der dem Rost zugewandten
larartiger Hohlräume durchzogen sind, deren Außen- Querschnittsfläche des Formkörpers zu der dem Rost
flächen aus bituminösem Bindemittel in dünnsten 60 abgewandten Querschnittsfläche des Formkörpers
Filmen bestehen und die die Feststoffpartikelchen hindurchgedrückt und über ein Leitungssystem aus
umhüllen. Zur Herstellung solcher Formkörper ist der Wärmekammer entfernt. Dadurch wird das Fortzu
beachten, daß die keinerlei Überschüsse von schreiten der Reaktionszone über den gesamten Cuerfreiem
Bitumen enthaltende Mischung so verpreßt schnitt des Formkörpers von der dem Rost zugewird,
daß einerseits die Feststoffpartikelchen sich 65 wandten Fläche zu der dem Rost abgewandten Fläche
untereinander direkt berühren, also der zwischen gewährleistet.
ihnen befindliche Bitumenfilm weggedrückt worden Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel wird der
ist, andererseits jedoch der Preßdruck nicht so hoch Formkörper ebenfalls auf einem Rost in die Wärme-
behandlungskammer eingesetzt. Sodann wird durch ein Rohrleitungssystem sauerstoffhaltiges Gas in die
Wärmekammer eingeführt und der Gasdruck innerhalb der Wärmekammer von Atmosphärendruck bis
auf etwa 3 atü erhöht. Dadurch werden erhebliche Mengen komprimierten, sauerstoffhaltigen Gases
durch das interkommunizierende kapillarartige Hohlraumsystem innerhalb des Formkörpers bis in sein
Innerstes eingeführt und dadurch die Versorgung der Reaktionszone mit ausreichenden Mengen Sauerstoff
gewährleistet. Sobald durch die Teiloxydation der Sauerstoff der sauerstoffhaltigen Gase in der Reaktionszone
verbraucht ist, wird die Wärmekammer entlüftet, so daß der Druck im Inneren der Formkörper
und der Wärmekammer auf Atmosphärendruck sinkt. Sobald der Druckausgleich hergestellt ist,
wird erneut sauerstoffhaltiges Gas in die Wärmekammer eingeführt und der Druck erneut bis auf
etwa 3 atü erhöht. Dieser intermittierende Gasaustausch im Formkörper wird so lange fortgeführt, bis
die Reaktionszone von außen nach innen über den ganzen Querschnitt des Formkörpers gewandert ist.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel wird der Formkörper in der Wärmebehandlungskammer einer
gewissen Zeit der Einwirkung sauerstoffhaltiger Gase unter atmosphärischem Druck ausgesetzt und sodann
das keinen Sauerstoff mehr enthaltende Gas in die Wärmebehandlungskammer eingeführt, bis der
Druckausgleich mit der Atmosphäre wiederhergestellt ist. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt,
bis die Reaktionszone von außen nach innen den gesamten Querschnitt des Formkörpers durchwandert
hat.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel werden die beiden zuvor genannten Verfahren miteinander
kombiniert in der Weise, daß zunächst der Druck der sauerstoffhaltigen Gase in der Wärmekammer auf
3 atü erhöht und nach einer gewissen Zeit die Kammer und der Formkörper evakuiert werden, um sodann
den Vorgang von vorn beginnen zu lassen, bis die Reaktionszone den gesamten Querschnitt des
Formkörpers von außen nach innen durchwandert hat.
Es kann vorteilhaft sein, bei der vorstehenden Kombination beider Verfahren zunächst nur mit
einem Wechsel zwischen Atmosphären- und Überdruck zu arbeiten und das Evakuieren erst nach einer
gewissen Zeit vorzunehmen, um ab und zu das gesamte Hohlraumsystem des Formkörpers zu entgasen.
Dadurch werden Dämpfe flüchtiger Bitumenbestandteile, die möglicherweise durch Beimischungen
im Bitumen im Hohlraumsystem entstanden sein können und die die Einführung sauerstoffhaltiger
Gase in das Porensystem und damit das Fortschreiten der Reaktionszone beeinträchtigen können, entfernt.
Das Evakuieren soll zweckmäßigerweise vor allem dann nicht vorgenommen werden, wenn die Reaktion
im oberen Temperaturbereich, d. h. über 250° C vor sich geht. Durch den dadurch entstehenden Unterdruck
können flüchtige Bestandteile des Bitumens, die bei atmosphärischem Druck bei dieser Temperatur
noch nicht verdampfen würden, verdampfen und den Reaktionsprozeß ungünstig beeinträchtigen.
Das Einhalten der angegebenen Reaktionstemperaturen von vorzugsweise 190 bis 2200C kann dadurch
erreicht werden, daß man die Reaktion durch Einführung kalten, sauerstoffhaltigen Gases oder
durch Verminderung des Sauerstoffgehaltes steuert. Bei der Herstellung von Elektroden kann es gegen
Ende des Reaktionsprozesses oder nach seinem Abschluß von Vorteil sein, die Formkörper durch Einführung
heißen inerten Gases zur Regulierung des erforderlichen elektrischen Widerstandes auf kurzzeitig
hohe Temperaturen zu erhitzen. Vorteilhaft wird dadurch die bereits durch das Verfahren vorgenommene
Aufheizung des Formkörpers ausgenutzt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung bituminös gebundener, hochfester und temperaturbeständiger
Formkörper, bei dem Feststoffpartikelchen einzeln mit einem dünnen Bitumenfilm überzogen
werden, bei dem ferner aus diesen Feststoffpartikelchen Formkörper mit einem interkommunizierenden
Hohlraumsystem von 5 bis 25 Volumprozent durch Verpressen hergestellt werden und
bei dem diese Formkörper in einem Temperaturbereich zwischen 150 und 3000C unter Anwesenheit
von Sauerstoff zur Umwandlung des Bitumenfilms in einen unschmelzbaren und unlöslichen
Zustand erwärmt werden, dadurch gekennzeichnet, daß bei Herstellen verhältnismäßig
großer Formkörper sauerstoffhaltige Gase zwangläufig durch die Formkörper so lange
hindurchgeführt werden, bis die Reaktionszone die Formkörper ganz durchwandert hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sauerstoffhaltigen Gase aus
einer Wärmezone durch den Formkörper hindurchgesaugt und/oder in eine Wärmezone hineingedrückt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sauerstoffhaltigen Gase
intermittierend durch den Formkörper hindurchgeführt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchtritt der sauerstoffhaltigen Gase durch periodisches Erhöhen und/oder Erniedrigen des
Druckes über bzw. unter den atmosphärischen Druck erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß durch
Abdichtung bestimmter Außenflächen der Formkörper die sauerstoffhaltigen Gase in einer bestimmten
Richtung durch die Formkörper von einer Eintrittsfläche bis zu einer Austrittsfläche
durchgesaugt und/oder hindurchgedrückt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß gegen
Ende oder nach Abschluß der Umwandlung des Bitumens die Formkörper unter Ausnützung der
durch das Verfahren entstandenen Wärme durch Einführen eines heißen inerten Gases zur Regulierung
des elektrischen Widerstandes kurzzeitig stark aufgeheizt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1005 889,
1179493;
USA.-Patentschrift Nr. 2 883 708.
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1005 889,
1179493;
USA.-Patentschrift Nr. 2 883 708.
709 717/576 12.67 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH972863A CH429675A (de) | 1963-08-06 | 1963-08-06 | Verfahren zur Herstellung und Härtung bituminös gebundener Formkörper, insbesondere aus Kohle, Erz, Graphit und Petrolkoks |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1258326B true DE1258326B (de) | 1968-01-04 |
DE1258326C2 DE1258326C2 (de) | 1973-08-23 |
Family
ID=4355024
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1964ST022492 Expired DE1258326C2 (de) | 1963-08-06 | 1964-08-04 | Verfahren zur Herstellung bituminoes gebundener, hochfester und temperaturbestaendiger Formkoerper |
Country Status (7)
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AT (1) | AT270253B (de) |
CH (1) | CH429675A (de) |
DE (1) | DE1258326C2 (de) |
GB (1) | GB1067312A (de) |
IS (1) | IS657B6 (de) |
NL (1) | NL6408991A (de) |
NO (1) | NO115773B (de) |
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- 1964-08-05 NO NO15428164A patent/NO115773B/no unknown
- 1964-08-05 NL NL6408991A patent/NL6408991A/xx unknown
- 1964-08-06 AT AT677864A patent/AT270253B/de active
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C2 | Grant after previous publication (2nd publication) |