DE1251837B - - Google Patents
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
HOlb
DeutscheKl.: 21c-2/21
Nummer: 1 251 837
Aktenzeichen: A 40892 VIII d/21 c
Anmeldetag: 7. August 1962
Auslegetag: 12. Oktober 1967
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von mindestens 1 mm starken Hartpapierplatten aus
mit Kunstharz gebundenen Papierschichten als Ausgangsmaterial für mit Stanzausschnitten versehene
Platten für elektrotechnische Zwecke, z. B. als Basismaterial für gedruckte Schaltungen.
Einen für die allgemeinen Bedürfnisse der Elektrotechnik günstigen Preis erreicht man zur Zeit nur mit
Hartpapierplatten, die aus mit Phenolharz gebundenen Papierschichten bestehen. Diese bekannten
Hartpapierplatten haben gute mechanische und elektrische Eigenschaften. Sie weisen aber keine befriedigende
Stanzfähigkeit auf, wenn ihre Stärke 1 mm oder mehr beträgt. Die Stanzbarkeit spielt aber insbesondere
bei Verwendung als Basismaterial für gedruckte Schaltungen eine große Rolle. Es müssen
häufig komplizierte Stanzausschnitte hergestellt werden, die gegebenenfalls sehr kleine Abstände voneinander
haben, so daß geringe Stegbreiten verbleiben, die beim Stanzen sehr leicht aufreißen. Anderer- a°
seits benötigt man vielfach Platten von mindestens 1 mm Stärke, um die gewünschte mechanische Festigkeit
zu gewährleisten.
Man hat schon, um ein rißfreies Stanzen zu ermöglichen, das genannte Hartpapier kurzfristig auf
Temperaturen von 150° C und darüber erhitzt und in heißem Zustand gestanzt. Dieses Verfahren war
aus fertigungstechnischen Gründen sehr ungünstig. Die Entwicklung ist dann dahin gegangen, daß man
die spröden Phenolharze mehr oder weniger stark plastifiziert hat, so daß die Hartpapierplatten bei
etwa 100° C stanzfähig waren. Es entstanden die sogenannten Wannstanzqualitäten, z. B. der Hartpapiertype
2063 nach DIN 7735, mit spezifischen mechanischen und elektrischen Eigenschaften. Die
Prüfung und Bewertung der Stanzbarkeit von Schichtstoffen wurde festgelegt in der Vornorm DIN 53488
und für die Bewertung von Basismaterial für gedruckte Schaltungen in die Vornonn DIN 40802
übernommen. Der Wunsch der Verarbeitung, bei möglichst wenig über Raumtemperatur liegenden
Temperaturen rißfrei stanzen zu können, führte zu den sogenannten kalt stanzbaren Hartpapieren, wobei
der Begriff kaltstanzbar sich bis jetzt keineswegs nur auf Raumtemperatur beschränkt, sondern auch
Stanzungen bei Vorwärmungen bis etwa 60° C umfaßt. Bekannt sind heute Hartpapierplatten aus
mit Phenolharzen gebundenen Papierschichten, die bei 50 bis 60° C Anwärmung gut stanzbar sind
und in ihren übrigen Eigenschaften den Anforderungen der Norm entsprechen. Jedoch ist es
bisher nicht möglich gewesen, schwierigere Stanz-Verwendung von Hartpapierplatten
als Ausgangsmaterial für mit Stanzausschnitten
versehene Platten für elektrotechnische Zwecke
Anmelder:
Aachen-Gerresheimer
Textilglas G. m. b. H. - Gevetex, Aachen
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Rudolf Wolf, Düsseldorf
schnitte bei Raumtemperaturen fehlerfrei auszuführen.
Grundsätzlich könnte man durch eine stärkere Weichmachung der Harze die Stanzbarkeit der Hartpapierplatten
bei Raumtemperatur verbessern. Dieser Möglichkeit sind jedoch Grenzen gesetzt, da die
Hartpapiere dann zu weich würden, eine ungenügende Formbeständigkeit erhielten und sehr leicht
zu Verwerfungen neigen würden, insbesondere wenn sie später Betriebstemperaturen über Raumtemperatur
ausgesetzt würden.
Eine in den meisten Fällen ausreichende Stanzbarkeit bei Raumtemperatur kann bei Schichtstoffen
erreicht werden, bei denen das Trägermaterial aus organischen oder anorganischen Geweben besteht.
Als Bindeharz sind dabei bekanntgeworden Phenol-, Polyester-, Epoxyd- sowie Melaminharze. Derartige
unter dem Namen Hartgewebe bekanntgewordene SchichtstoSe sind aber sehr teuer.
Auf anderen technischen Gebieten sind bereits Schichtstoffe aus Papier und Kunststoff bekanntgeworden,
die durch Faserstoffe verstärkt sind. Die deutsche Auslegeschrift 1 058 466 offenbart ein mit
einem härtbaren Phenolharz getränktes rohes Baumwollgewebe mit einer Stärke von 0,1 mm, das auf
einer Seite mit einer und auf der anderen Seite mit zwei Lagen von mit härtbarem Phenolharz getränkten
Papierbahnen bedeckt und danach warm verpreßt ist. Die auf diese Weise erhaltene Folie hat
eine Dicke von etwa 0,4 mm. Insgesamt sind Dicken von höchstens 0,6 mm vorgesehen. Bei der Anwendung
dieser Folien ist vorgesehen, daß sie mit Schneidwerkzeugen, insbesondere mit Scheren, nach
Art von Tischlerfurnieren bearbeitet werden können. Die Verwendung, auf die sich die Erfindung bezieht.
* M w Λ W f
ist in der deutschen Auslegeschrift 1058 466 weder offenbart noch nahegelegt. Dabei ist zu berücksichtigen,
daß das Schneiden mit Scheren nicht zu vergleichen ist mit komplizierten Stanzschnitten und daß
das Problem des Kaltstanzens erst bei Dicken von über 0,6 mm Bedeutung hat. Diese Tatsache ist
offenbart in der Zeitschrift »Kunststoff-Rundschau«, Heft 4, April 1958, S. 132, rechte Spalte, Zeilen 2
bis 4. Das deutsche Gebrauchsmuster 1 739 055 beschreibt eine Mehrschichtenisolation auf Hartpapierbasis,
die beidseitig Deckschichten aus mit kriechstromfestem Bindemittel imprägnierten Gewebelagen
aufweist, um die geringe Kriechstromfestigkeit des Phenolhartpapiers zu verbessern. Die Verwendung,
auf die die Erfindung sich bezieht, ist auch in diesem Gebrauchsmuster weder offenbart noch
nahegelegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, als Ausgangsmaterial für mit Stanzausschnitten versehene
Platten für elektrotechnische Zwecke solche Hartpapierplatten von mindestens 1 mm Dicke zu verwenden,
die preisgünstig sind und auch bei Raumtemperatur rißfrei gestanzt werden können, auch
wenn es sich um schwierige Stanzschnitte handelt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung gekennzeichnet durch die Verwendung von mindestens
1 mm starken Hartpapierplatten aus mit Kunstharz gebundenen Papierschichten und Verstärkungseinlage aus anorganischen Fasern, z. B. Glasfasern, als
Ausgangsmaterial für mit Stanzausschnitten versehene Platten für elektrotechnische Zwecke, z. B.
als Basismaterial für gedruckte Schaltungen.
Durch Versuche wurde überraschenderweise festgestellt, daß die beschriebenen Hartpapierplatten bereits
mit einigen wenigen Verstärkungseinlagen nicht nur eine Festigkeitserhöhung, sondern hervorragende
Eigenschaften beim Stanzen bei Raumtemperatur zeigen, und zwar auch dann, wenn die Hartpapierplatten
1 mm und mehr Stärke aufweisen. Überdies hat sich herausgestellt, daß diese hervorragenden
Eigenschaften beim Stanzen bei Raumtemperatur praktisch bei jedem für die Hartpapierherstellung
geeigneten Kunstharz gegeben sind. Dabei ist bei einigen wenigen Verstärkungseinlagen aus den genannten
Fasern nahezu keine, zumindest keine nennenswerte Verteuerung des Hartpapiers gegeben. Somit
ist die Kaltstanzfähigkeit bei der erfindungsgemäßen Verwendung in sehr viel preisgünstigerer
Weise erreicht als bei den obengenannten bekannten Hartgewebeplatten, die über ihre ganze Dicke aus
teurem Material bestehen.
Als Basismaterial für gedruckte Schaltungen kommen beispielsweise in Frage Hartpapierplatten von
etwa 1,5 mm Stärke mit einer Kupferauflage von etwa 35 μπι. Durch Versuche wurde festgestellt, daß
solche Hartpapierplatten aus mit Kunstharz gebundenen Papierschichten und Verstärkungseinlagen aus
Fasern rißfrei gestanzt werden können, und zwar sowohl bei Raumtemperatur wie auch warm. Weiterhin
wurde durch Versuche festgestellt, daß ein Hartpapier, welches an und für sich lediglich eine Warmstanzqualität
darstellt, durch die Verstärkungseinlage aus Fasern bei Raumtemperatur stanzbar gemacht
werden kann. Durch die erfindungsgemäße Verwendung kann man also auf eine stärkere Plastifizierung
der Harze und die damit verbundenen Nachteile (ständige Weichheit des Materials und daher Mangel
an Formbeständkeit) verzichten.
■•β Als Fasern kommen in Frage mineralische Fasern, Ij und zwar insbesondere Glasfasern. Welches Verstärkungsmaterial
bei der Herstellung des Hartpapiers zweckmäßig zu verwenden ist, hängt von dem gewünschten
Effekt und von wirtschaftlichen Gesichtspunkten ab.
Eine zweckmäßige Ausführungsart der zur erfindungsgemäßen Verwendung bestimmten Platte ist gekennzeichnet
durch eine Ausbildung der Verstärkungseinlage aus Fasern als Gewebe oder gewebeähnliches
Gebilde und/oder chemisch und/oder mechanisch gebundenes Vlies oder Matte.
Durch Versuche wurde festgestellt, daß bereits die Einführung eines einzigen dünnen billigen Glasgewebes
in den Schichtstoff (zwischen die Papierschichten) dem Hartpapier die Fähigkeit verleiht,
daß beim Stanzen auch von eng beieinanderliegenden Löchern sich keine Rißbildung zeigt. Ein einziges
dünnes Glasgewebe bewirkt aber keine nennenswerte
ao Preiserhöhung. Die mit diesem Glasgewebe versehene Hartpapierplatte ist bei Verwendung des billigen
Phenolharzes erheblich preisgünstiger als eine Hartgewebeplatte, wie sie oben erwähnt ist, oder als
eine Platte unter Verwendung von Melamin-, Polyester- oder Epoxydharzen. Die Verstärkungseinlage
aus Fasern kann auch aus Glas, insbesondere Glasseide, bestehende Garne, Zwirne, Stränge, und zwar
auch in geschnittener oder gemahlener Form, in zwei oder mehr Richtungen verteilt, aufweisen.
Es hat sich nämlich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Verstärkungen alle möglichen Richtungen
aufweisen, damit die gestanzten Löcher jede beliebige Lage zueinander haben können, so daß auf diese
Weise das rißfreie Stanzen in jedem Fall gleich gut durchgeführt werden kann. An und für sich ist es bei
eng nebeneinander liegenden Stanzlöchern, die zwischen sich nur eine geringe Stegbreite aufweisen,
vorteilhaft, wenn die Verstärkungsfasern so gerichtet sind, daß sie den Steg der Länge nach durchlaufen,
ohne beim Stanzen abgeschnitten worden zu sein. Die quer dazu verlaufenden Fasern, die also sich nur von
Lochrand zu Lochrand erstrecken, haben eine sehr viel geringere Wirkung in bezug auf die angestrebte
Erhöhung der Stanzfestigkeit.
Die Verstärkungeinlage aus Fasern kann bei der zur erfindungsgemäßen Verwendung bestimmten
Platte ein- oder mehrlagig sein. Mehrere Lagen können eine gemeinsame Schicht bilden. Sie können
aber auch mehrere jeweils einlagige Schichten darstellen. Wie oben bereits gesagt, genügt grundsätzlich
ein einziges einlagiges dünnes Glasgewebe, um den angestrebten Zweck zu erreichen.
Eine Ausführungsart der zur erfindungsgemäßen Verwendung bestimmten Platte ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstärkungseinlage aus Fasern etwa in der Mitte der Plattendicke sitzt.
Eine andere Ausführungsart der zur erfindungsgemäßen Verwendung bestimmten Platte ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Verstärkungseinlage aus Fasern ein- oder beidseitig dicht unter der Oberfläche
des Hartpapiers sitzt.
Durch Versuche wurde festgestellt, daß die etwa in der Mitte der Plattendicke sitzende Verstärkungseinlage
vorzugsweise bei dünneren Platten und die ein- oder beidseitig dicht unter der Oberfläche des
Hartpapiers sitzende Verstärkungseinlage vorzugsweise bei dickeren Platten besondere Vorteile aufweisen
kann.
Claims (3)
1. Verwendung von mindestens 1 mm starken Hartpapierplatten aus mit Kunstharz gebundenen
Papierschichten und Verstärkungseinlagen aus anorganischen Fasern, z. B. Glasfasern, als Ausgangsmaterial
für mit Stanzausschnitten versehene Platten für elektrotechnische Zwecke, z. B. als
Basismaterial für gedruckte Schaltungen.
2. Zur Verwendung nach Anspruch 1 bestimmte Platte, gekennzeichnet durch eine Ausbildung
der Verstärkungseinlage aus Fasern als Gewebe oder gewebeähnliches Gebilde und/oder
chemisch und/oder mechanisch gebundenes Vlies oder Matte.
3. Zur Verwendung nach Anspruch 1 bestimmte Platte, gegebenenfalls auch nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver-
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR941550A FR1367824A (fr) | 1963-07-16 | 1963-07-16 | Plaques ou pièces de forme stratifiées destinées notamment à l'électrotechnique |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1251837B true DE1251837B (de) | 1967-10-12 |
Family
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DEA40892A Pending DE1251837B (de) | 1963-07-16 |
Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE1251837B (de) |
FR (1) | FR1367824A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3243925A1 (de) * | 1982-11-26 | 1984-05-30 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Verfahren zur herstellung von laminaten mit niedriger dielektrizitaetskonstante |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5831753B2 (ja) * | 1979-02-02 | 1983-07-08 | 鐘淵化学工業株式会社 | 電気用絶縁積層板及び印刷回路用金属箔張り積層板 |
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0
- DE DEA40892A patent/DE1251837B/de active Pending
-
1963
- 1963-07-16 FR FR941550A patent/FR1367824A/fr not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3243925A1 (de) * | 1982-11-26 | 1984-05-30 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Verfahren zur herstellung von laminaten mit niedriger dielektrizitaetskonstante |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1367824A (fr) | 1964-07-24 |
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