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Vorrichtung zur Erzielung eines gleichmäßigen Leerlaufs einer mehrzylindrigen
Zweitaktbrennkraftmaschine, vorzugsweise Vergasermaschine Eine Zweitakt-Vergaserbrennkraftmaschine
arbeitet bekanntlich im Leerlauf sehr unregelmäßig, und zwar infolge der unvollständigen
Durchspülung der Zylinder bei entsprechend geringen Belastungen, wodurch das Kraftstoff-Luft-Gemisch
derart mit verbrannten Gasen vermengt wird, daß eine Zündung nicht bei jeder Umdrehung
erfolgen, sondern vielmehr der Kolben eines bestimmten Zylinders mehrere Arbeitshübe
ohne Zündung ausführen kann.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Motortyp; bei welchem eine ungleichmäßige
Verteilung des Kraftstoffes zwischen den verschiedenen Zylindern vorliegt, von denen
im Leerlauf mindestens einer abgeschaltet wird, so daß dessen Kolben keine Triebkraft
gibt, sondern die Kolben der restlichen Zylinder durch Bremswirkung belastet, um
ein gleichmäßiges Zünden in diesen restlichen Zylindern und somit einen gleichmäßigen
Leerlauf zu erreichen.
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Bei bekannten Einrichtungen dieser Art wird bei den abzuschaltenden
Zylindern die Kraftstoffzufuhr zu denselben unterbunden, was den Nachteil mit sich
bringt, daß die Einrichtung ziemlich verwickelt und schwer einzubauen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Verbesserung
des Leerlaufs. bei einem eingangs geschilderten Motortyp zu erhalten; die in einfacher
Weise an bereits gefertigte oder sogar bereits eingebaute Motoren angebaut werden
kann, indem an der Brennstoffzuführung zu - den verschiedenen Zylindern nichts geändert
und lediglich in besonderer Weise Zusatzluft zugeführt wird.
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Gemäß der Erfindung wird in an sich bekannter Weise durch eine oder
mehrere Öffnungen im Saugsystem des Motors die Gemischzusammensetzung in den einzelnen
Zylindern beeinflussende Zusatzluft zugeführt, und diese Zuführung erfolgt an solchen
Stellen, daß dem Zylinder oder den Zylindern, die im Leerlauf zuviel Kraftstoff
erhalten, eine solche Menge Zusatzluft zugeführt wird, daß sich ein leicht brennfähiges
Kraftstoff-Luft-Gemisch ergibt, und daß dem Zylinder oder den Zylindern, die im
Leerlauf zuwenig Kraftstoff erhalten, eine solche Menge Zusatzluft zugeführt wird,
daß sich ein nicht brennfähiges Krafttsoff-Luft-Gemisch ergibt.
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Bei gewissen Motorbauarten kann die praktische Durchführung so einfach
sein, daß lediglich öffnungen in den Saugleitungen vorgesehen zu werden brauchen,
die über geeignete Filter (z. B. im Anschluß an das übliche Luftfilter des Motors)
mit der Außenluft in Verbindung stehen. Die erforderlichen Zusatzluftmengen sind
nämlich oft so gering, daß sie vollständig bedeutungslos sind, sobald die Zufuhr
des Kraftstoff-Luft-Gemisches durch Öffnen der Drosselklappen erhöht wird. Die Zusatzluftmenge
kann auch durch Drosseln begrenzt werden, z. B. mit Hilfe einer scharfkantigen Drosselblende
oder einer langen, engen Rohrleitung. Hierzu wird bemerkt, daß bereits vorgeschlagen
wurde, bei einer Vorrichtung zur Verbesserung des Leerlaufs von vorzugsweise mehrzylindrigen
Zweitaktbrennkraftmaschinen mit Vergaser eine den Vergaser umgehende Luftleitung
mit einem kleinen Querschnitt anzuschließen, der ständig offen ist. Bei dieser Vorrichtung
wird jedoch einem Zylinder ein gut zündfähiges Gemisch von Kraftstoff und Luft durch
eine von der vom Vergaser zu den Kurbelgehäusepumpen führenden Ansaugleitung getrennte
Verbindungsleitung mit dem Leerlaufsystem des Vergasers zugeführt. Der Kolben des
einzigen Zylinders, der mit Leerlaufgemisch beschickt wird, muß die Kolben eines
oder mehrerer Zylinder schleppen.
Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform
der Erfindung, die bei einer Maschine verwendbar ist, bei welcher ein Ventil zum
Steuern der Einlaßöffnung für die Zusatzluft vorgesehen ist, ist dieses Ventil so
eingerichtet, daß es normalerweise die Einlaßöffnung schließt. Außerdem sind Vorrichtungen
vorgesehen, die abhängig von der Geschwindigkeit der Brennkraftmaschine gesteuert
sind und das Ventil nur bei Leerlauf öffnen.
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Bei einer bekannten Maschine, bei welcher das Gemisch in den einzelnen
Zylindern wegen verschieden langer Gemischleitungen ohne besondere Maßnahmen nicht
die gleiche Gemischzusammensetzung aufweist, sind die Zusatzluftventile derart verteilt
und angeordnet, daß die Gemischzusammensetzung der einzelnen Zylinder in der Weise
beeinflußt wird, daß das Gemisch den Zylindern in gleicher Sättigung zugeführt wird.
Bei dieser Bauart ergibt sich jedoch der Nachteil, daß die einzelnen Zylinder im
Leerlauf mit so wenig Leistung arbeiten, daß die Gefahr besteht, daß die Maschine
stehenbleibt. Schließlich ist auch bekannt, zum Zwecke der Bremswirkung einer Vergaser-Zweitaktbrennkraftmaschine
in der das Kraftstoff-Luft-Gemisch führenden Verbindungsleitung zwischen Vergaser
und Zylindereinlaß wenigstens eine durch ein Ventil verschließbare Lufteinlaßöffnung
vorzusehen, um durch deren Öffnen durch Zufuhr von Zusatzluft in allen Zylindern
ein nicht mehr zündfähiges Gemisch zu erhalten.
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Es ist auch bereits bekannt, ein elektromagnetisch betätigtes Zusatzluftventil
abhängig von der Drehzahl der Lichtmaschine ein- und auszuschalten. Jenes Ventil
ist jedoch so eingerichtet, daß die Einlaßöffnung während des Leerlaufs geschlossen
ist. Im übrigen ist die elektromagnetische Betätigungsvorrichtung des Ventils ziemlich
verwickelt.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung bezieht sich auf eine Zweitaktbrennkraftmaschine,
bei welcher das Ventil mittels Spule elektromagnetisch betätigt wird, die in den
Stromkreis einer Lichtmaschine der Brennkraftmaschine geschaltet ist, wobei die
Lichtmaschine zum Aufladen einer Batterie mit einem Rückstromrelais verbunden ist.
Gemäß der Erfindung ist dabei die Spule des Zusatzluftventils zwischen dem Rückstromrelais
und dem Pluspol der Batterie angeordnet. Sie wird nach Erreichung der Einschaltdrehzahl
der Lichtmaschine kurzgeschlossen. Man hat hierbei den Vorteil, daß ein selbsttätiger
Abschluß der Zusatzluftöffnungen entweder durch die Motordrehzahl oder die Lage
der Drosselklappe oder durch beides gesteuert werden kann.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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F i g. 1 zeigt schematisch einen waagerechten Schnitt eines dreizylindrigen
Zweitaktmotors, der mit einem elektromagnetisch betätigten Zusatzluftventil versehen
ist, F i g. 2 das Zusatzluftventil und einen Stromschalter, die an eine Batterie
angeschlossen sind, F i g. 3 einen in dem Kreis gemäß F i g. 2 angeordneten Thermoschalter,
F i g. 4 ein mittels Spule in den Stromkreis einer Lichtmaschine geschaltetes Zusatzluftventil,
F i g. 5 einen Thermoschalter im Stromkreis nach Fig.4, F i g. 6 einen Stromschalter
im Stromkreis nach Fig.4, F i g. 7 einen Stromschalter und einen Thermoschalter
in der Leitung zwischen der Spule des Zusatzluftventils und der Lichtmaschine; F
i g. 8 zeigt die Anwendung eines Rückstromrelais und eines Hilfsrelais für das Zusatzluftventil
mit verschiedenen Anschlußmöglichkeiten der Magnetwicklung, F i g. 9 eine andere
Schaltung der Magnetwicklung mit verschiedenen Möglichkeiten, F i g. 10 bzw. 11
die Anordnung eines zusätzlichen dritten bzw. dritten und vierten Kontaktes, während
F i g. 12 bis 16 in größerem Maßstab verschiedene Ausbildungen der Kontakte nach
F i g. 11 zeigen; F i g. 17 zeigt ein Ausführungsbeispiel, in dem die Magnetwicklung
des Ventils einen in F i g. 11 vorhandenen zusätzlichen Nebenschlußwiderstand ersetzt;
schließlich zeigt F i g. 18 ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Spule des Zusatzluftventils
parallel zu der Erregerwicklung geschaltet ist. Gleiche Teile haben in den verschiedenen
Figuren dieselben Bezugszeichen.
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Auf der Saugleitung 1 des in F i g. 1 gezeigten dreizylindrigen Zweitakt-Vergasermotors
ist ein elektromagnetisches Zusatzluftventil 2 mit einem Ventilkörper 3 angebracht,
der normal durch eine Schließfeder 4 auf einem Sitz 5 gehalten wird, der eine Öffnung
6 in der Wand der Saugleitung umgibt. Der Ventilkörper 3 ist mit einem magnetischen
Anker 7 verbunden, der sich durch eine Spule 8 erstreckt, die bei Verbindung mit
einer Stromquelle den Ventilkörper 3 entgegen der Wirkung der Feder 4 vom
Sitz 5 abhebt. Das Ventil 2 steht mit der Außenluft in Verbindung, z. B. durch eine
an das Luftfilter 10
des Motors angeschlossene Leitung 9, die Zusatzluft am
Vergaser vorbeileitet. Mit 11 ist die an den Vergaserkanal 12 angeschlossene Hauptdüse
und mit 13 die Drosselklappe bezeichnet.
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Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 ist die Spule 8 des Zusatzluftventils
an einem Ende mit der Masse 14 und am anderen Ende mit dem einen Kontakt 15 eines
Stromschalters 16 verbunden, der, wie in der Zeichnung schematisch angedeutet, mit
der Drosselklappe 13 mechanisch gekuppelt ist. Die Stromquelle ist eine Batterie
17, deren einer Pol mit der Masse 14 und deren anderer Pol mit dem zweiten Kontakt
18 des Schalters verbunden ist. Der Schalter 16 und die Drosselklappe 13
sind so miteinander verbunden, daß der Schalter 16 geschlossen wird, wenn
die Drosselklappe 13 sich in oder nahezu in der Leerlaufstellung befindet,
wobei gleichzeitig der Stromkreis von der Batterie 17 durch die Spule 8 des Zusatzventils
geschlossen und der Ventilkörper 3 angehoben wird.
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Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 ist im Stromkreis außerdem ein
Thermoschalter 19 angebracht, der ein Schließen des Kreises durch die Spule 8 des
Zusatzluftventils verhindert, falls die Motortemperatur einen bestimmten Wert unterschreitet.
Die Ursache für das Anbringen des Thermoschalters 19 kann die sein, daß gewisse
Vergaser Kaltstarteinrichtungen haben, die beim Eindringen von Luft in das Saugsystem
auf nicht normalen Wegen unwirksam sind, und daß gewisse Motoren in kaltem Zustand
nicht in der hier beabsichtigten Weise im Leerlauf gehen. Der Thermoschalter 19
kann auch durch einen durch eine Anlaßluftklappe betätigten Stromschalter ersetzt
werden.
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In F i g. 4 ist die Spule 8 des Zusatzluftventils unmittelbar an die
vom Motor angetriebene Lichtmaschine
20 angeschlossen. Das
Ventil 2 kann somit nicht geöffnet werden, ehe der Motor eine bestimmte Drehzahl
erreicht hat. Dies ist von Vorteil beim Anlassen mit Benutzung der Anlaßluftklappe
oder falls der Motor aus irgendeinem Grund mit sehr geringen Drehzahlen (unter der
normalen Leerlaufdrehzahl) läuft, weil dann das Ventil schließt und der Motor wieder
wie ein normaler Zweitaktmotor mit allen Zylindern arbeitet.
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Das Ausführungsbeispiel nach F i g. 5 stimmt mit dem in F i g. 4 gezeigten
überein, mit Ausnahme der Anordnung eines Thermoschalters 19 im Stromkreis.
Dieser Schalter kann oft entbehrt werden, auch wenn der Motor im kalten Zustand
nicht im Leerlauf mit Zusatzluft arbeiten will. Die Motordrehzahl stellt sich automatisch
auf einen Wert unmittelbar unter der Drehzahl ein, bei der, das Ventil
2 während der Erwärmungsperiode des Motors öffnet. Wenn der Motor warm geworden
ist, steigt die Leerlaufdrehzahl über die dem öffnen des Ventils 2 entsprechende
Drehzahl.
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Das Ausführungsbeispiel nach F i g. 6 unterscheidet sich von dem in
F i g. 4 gezeigten nur dadurch, daß im Stromkreis ein vom Gashebel gesteuerter Schalter
16 vorgesehen ist. Dieser Schalter ist bei solchen Motoren erforderlich,
bei denen die Zusatzluft den normalen Lauf stört. -Das Ausführungsbeispiel nach
F i g. 7 unterscheidet sich von dem in F i g. 4 gezeigten nur dadurch, daß sowohl
ein vom Gashebel gesteuerter Schalter 16 als auch ein Thermoschalter 19 vorgesehen
sind, und zwar aus den bei Beschreibung der F i g. 5 und 6 angegebenen Gründen.
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Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 8 ist in der Leitung zwischen einem
Rückstromrelais 21 mit Anker 24 und Kontakt 31 und der Batterie
17 ein Hilfsrelais 22 angeordnet, das Strom von der Batterie 17 zur Spule
8 des Zusatzluftventils fließen läßt, wenn der Motor (und damit auch die Lichtmaschine
20) mit so niedriger Drehzahl läuft, daß das Rückstromrelais 21 ausgeschaltet
bleibt. Sobald der Motor (und die Lichtmaschine 20) die Drehzahl überschreitet,
bei der das Rückstromrelais 21 ausgeschaltet ist, unterbricht das Hilfsrelais
22 den Stromkreis zum Zusatzluftventil. Bezüglich der in F i g. 8 gezeigten
Schaltmöglichkeiten I bis IV zwischen der Spule 8 des Zusatzluftventils und
der Masse 14 sei folgendes erwähnt: I, wobei die Spule 8 unmittelbar
mit der Masse 14 verbunden ist, ist zweckmäßig bei Motoren, die in kaltem
Zustand sowohl starten wie auch im Leerlauf mit Zusatzluft arbeiten können, bei
denen aber die Zusatzluft den normalen Gang bei höheren Drehzahlen stört.
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II, wobei ein Thermoschalter 19 im Stromkreis angebracht ist,
muß bei Motoren verwendet werden, die in kaltem Zustand nicht starten und mit Zusatzluft
im Leerlauf gehen können.
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III, wobei ein Stromschalter 16 im Stromkreis angebracht ist,
kann bei Motoren verwendet werden, die auch in kaltem Zustand starten und laufen
können, bei denen aber die Zusatzluft die normalen Betriebspunkte des Motors stört.
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IV, wobei ein Thermoschalter 19 und ein Stromschalter 16 im
Stromkreis angeordnet sind. Dank der Anordnung eines Thermoschalters 19 im
Verein mit einem vom Gashebel gesteuerten Schalter 16 eignet sich dieses
Ausführungsbeispiel für Motoren, bei denen Zusatzluft in kaltem Zustand undenkbar
ist und auch die normalen Betriebspunkte stört.
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In F i g. 9 ist die Spule 8 des Zusatzluftventils in gleicher
Weise geschaltet wie die Ladeanzeigelampe bei üblichen automobilelektrischen Ausrüstungen,
also über das Rückstromrelais 21 zwischen der Plusklemme der Lichtmaschine
20 und dem Pluspol der Batterie 17. Bei stillstehendem Motor liegt
infolge des geringen Ohmschen Widerstandes der Lichtmaschine praktisch die ganze
Batteriespannung an der Spule 8 des Zusatzluftventils. Wenn die Lichtmaschine
20 zu laufen beginnt, erzeugt sie mit zunehmender Drehzahl eine zunehmende
elektromotorische Gegenkraft, die allmählich den Strom durch die Spule
8 des Zusatzluftventils schwächt. Sobald die Lichtmaschine 20 die
Einschaltdrehzahl erreicht hat, werden die Kontakte des Rückstromrelais geschlossen,
und damit wird die Spule 8 des Zusatzluftventils kurzgeschlossen. Je nach
der Beschaffenheit der Spule 8, des magnetischen Ankers 7, der Schließfeder
4 usw. läßt sich also bei steigender Motordrehzahl das Ventil bei einer vorbestimmten
Drehzahl schließen, die zwischen der Motordrehzahl liegt, bei der die Lichtmaschine
überhaupt Leistung zu liefern beginnt, und einer Drehzahl nahe der Einschaltdrehzahl.
Die verschiedenen Schaltmöglichkeiten I bis IV sind in gleicher Weise verwendbar
wie im Ausführungsbeispiel der F i g. B.
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In F i g.10 hat das Rückstromrelais 21 einen Zusatzkontakt
23. Infolgedessen wird die Spule 8 des Zusatzluftventils bis zur Erreichung der
Einschaltdrehzahl unmittelbar von der Lichtmaschine gespeist, worauf der Anker 24
des Rückstromrelais 21 anzieht, so daß die Lichtmaschine ihren Strom zur Batterie
17
und zu den übrigen Stromverbrauchern liefern kann. Die verschiedenen Schaltmöglichkeiten
I bis IV werden in gleicher Weise benutzt wie im Falle der F i g. B. Das Ausführungsbeispiel
nach F i g. 10 hat eine Reihe beträchtlicher Vorteile im Vergleich mit den früher
beschriebenen, unter anderem den, daß das Zusatzluftventil unter allen Verhältnissen
dann geschlossen ist, wenn die Drehzahl der Lichtmaschine höher ist als die Einschaltdrehzahl,
was aus schmiertechnischen Gründen sehr wichtig ist beim Bergabfahren mit geschlossener
Drosselklappe in Maschinen für Fahrzeuge, deren Kraftübertragung keinen Freilauf
aufweist.
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Eine weitere Verbesserung beim Schaltschema nach F i g.10 besteht
darin, daß ein Widerstand 36 im Nebenschluß zum Rückstromrelais zwischen dem beweglichen
Kontakt des Ankers 24 und dem Zusatzkontakt 23 eingeschaltet ist, und zwar
mit der folgenden Wirkung: Wenn der Kontakt des Ankers 24 bei sinkender Drehzahl
mit dem Zusatzkontakt 23
in Berührung kommt, wird das Zusatzluftventil 2 geöffnet,
wobei die Motordrehzahl kurzzeitig ansteigt. Die Verbindung mit der Spule
8 wird dabei unterbrochen, und das Zusatzluftventil würde wieder schließen,
wenn die Spule über den Widerstand 36 nicht einen schwachen Strom erhielte, der
genügt, um das bereits geöffnete Zusatzluftventil offen zu halten. Die Motordrehzahl
kann also ohne Nachteil beliebig weit ansteigen, ohne daß das Zusatzluftventil wieder
schließt. Sobald jedoch der vom Gashebel
gesteuerte Stromschalter
16 beim Öffnen der Drosselklappe geöffnet wird, schließt natürlich das Zusatzluftventil
unabhängig vom Zustand des Rückstromrelais.
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Das Ausführungsbeispiel nach F i g. 11 stimmt im wesentlichen mit
dem der F i g. 10 überein, hat aber einen weiteren Zusatzkontakt 25 im Rückstromrelais
21. Die Lichtmaschine 20 ist hier mit einem Spannungsregler 26 ausgerüstet,
von dem nur der Eisenkern und die Spannungsspule 27 gezeigt sind, die zwischen dem
normalen Reihenwiderstand 30 und der Spannungsspule 29 des Rückstromrelais angeordnet
ist. An die Verbindung zwischen dem Reihenwiderstand 30 und der Spannungsspule
27 des Spannungsreglers 26 ist das eine Ende eines Widerstands
28 angeschlossen, dessen anderes Ende mit dem Zusatzkontakt 25 des Rückstromrelais
21 verbunden ist. Die beiden festen Kontakte 31 und 23 des Rückstromrelais
21 sind wie in F i g. 10 mit dem einen Pol der Batterie 17 bzw. mit
dem einen Ende der Spule 8 --des Zusatzluftventils verbunden. Der Zusatzkontakt
25 ist federnd zwischen dem üblichen beweglichen Kontakt 24 des Ankers des
Rückstromrelais und dem mit der Spule 8 verbundenen festen Kontakt 23 angeordnet.
Bei Drehzahlen unterhalb der Einschaltdrehzahl stehen der federnde Kontakt
25, der Kontakt des Ankers 24 und der feste Kontakt 23 in Berührung
miteinander.
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In F i g. 12 bis 16 sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Kontakte
des Rückstromrelais dargestellt. In F i g.13 ist eine Abstützung 32 vorgesehen,
an die sich der federnde Kontakt 25 anlegen kann, so daß seine Stabilität
gesichert ist. Die Ausbildung nach F i g. 13 hat den Vorteil, daß, falls der Kontakt
25 bei Erreichung der Einschaltdrehzahl am Kontakt des Ankers 24 festgebrannt
sein sollte, eine Berührung zwischen dem Kontakt des Ankers 24 und dem Kontakt 31
verhindert wird, falls nicht die aneinandergebrannten Kontakte auseinandergezwungen
werden. Dadurch wird die Einschaltung des elektrischen Systems verhindert, während
der Kontakt 25 und der Kontakt des Ankers 24 miteinander in Verbindung stehen,
was gefährlich wäre, weil der Spannungsregler 26 dann auf eine viel höhere Spannung
eingestellt ist, als das elektrische System verträgt. In F i g. 14 liegt der Kontakt
25 in unbetätigtem Zustand am Kontakt 23 an und wird beim Einschalten von einem
mit Hilfe eines Isolators 33 auf dem Anker 24 befestigten Mitnehmer 34 abgehoben.
Statt dessen kann der Kontakt 25 in unbetätigtem Zustand sich in einem gewissen
Abstand vom Kontakt 23 befinden. Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß beim Aneinanderbrennen
der Kontakte 23 und 25 eine Berührung des Kontakts am Anker
24 mit dem Kontakt 31 verhindert wird, sofern nicht die aneinandergebrannten
Kontakte bei Erreichung der Einschaltdrehzahl voneinander gelöst werden, was wichtig
ist, weil der Spannungsregler 26 bei Berührung der Kontakte 23 und 25 auf
eine geringere Spannung als normal eingestellt ist, was die normale Aufgabe der
Lichtmaschine - Versorgung der Batterie und anderer Verbraucher mit Strom - verhindert.
Die Ausbildungen nach F i g. 13 und 14 lassen sich miteinander kombinieren. F i
g. 15 und 16 zeigen ein Ausführungsbeispiel in verschiedenen Ansichten, wobei der
Kontakt des Ankers 24 als Doppelkontakt ausgebildet ist und die beiden Kontakte
23 und 25 nebeneinander befestigt sind, so daß der Kontakt des Ankers 24 gleichzeitig
von beiden Kontakten 23 und 25 abgehoben wird. Die Vorrichtung nach F i g. 11 arbeitet
in der Weise, daß beim Unterschreiten der Einschaltdrehzahl Strom sowohl durch die
Spule 8 des Zusatzluftventils als auch durch den Widerstand 28 fließt, wodurch der
Spannungsabfall über die Spannungsspule 29 des Rückstromrelais 21 und über die Spannungsspule
27 des Spannungsreglers 26 vermindert wird. Diese Verminderung des Spannungsabfalls
ergibt eine Hysteresis zwischen der Lichtmaschinendrehzahl, bei der die Einschaltung
bei steigender Lichtmaschinendrehzahl erfolgt, und der Lichtmaschinendrehzahl, bei
der die Ausschaltung bei fallender Lichtmaschinendrehzahl erfolgt derart, daß die
Ausschaltdrehzahl unbeeinflußt bleibt, die Einschaltdrehzahl aber durch geeignete
Wahl des Widerstands 28 auf einen so gut wie beliebigen Wert erhöht werden kann.
Dies ist deshalb von großer Bedeutung; weil die Drehzahl vieler Motoren, bei denen
das Zusatzluftventil bei niedrigen Drehzahlen öffnet, kurzzeitig stark ansteigt
unter Verbrennung der oft beträchtlichen Kraftstoffmengen, die sich bei geschlossener
Drosselklappe bei sinkender Drehzahl in den Saugleitungen und im Kurbelgehäuse ansammeln.
Vorrichtungen, die keinen Zusatzkontakt 25 und Widerstand 28 enthalten,
verursachen daher eine Leerlaufdrehzahl, die unter Öffnen und Schließen des Zusatzluftventils
mehrmals hin und her pendelt, ehe der überschüssige Kraftstoff verbrannt werden
kann. Durch geeignete Wahl der Hysteresis zwischen Ein-und Ausschaltdrehzahl kann
ein kurzzeitiger starker Anstieg der Motordrehzahl nach dem Öffnen des Zusatzluftventils
gestattet werden, ohne daß das Ventil dabei wieder schließt. Der überschüssige Kraftstoff
wird dabei unter einer bestimmten Überdrehzahl des Motors augenblicklich verbraucht,
worauf die Drehzahl auf die dem Leerlauf bei Zusatzluftzufuhr entsprechende Drehzahl
fällt.
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Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 17 ist der Widerstand 28 der Spannungsspule
27 des Spannungsreglers durch die Spule 8 des Zusatzluftventils ersetzt.
Um den Widerstand auf einen geeigneten Wert einstellen zu können, kann, wie mit
gestrichelten Linien angedeutet, ein Widerstand 35 parallel zur Spule geschaltet
sein. Dabei ist also kein Zusatzkontakt 25 gemäß F i g.11 erforderlich.
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Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 18 ist die Lichtmaschine mit einem
Spannungs- und Stromregler 44
ausgerüstet, dessen Stromspule 37 zwischen der
Stromwicklung 38 des Rückstromrelais 21 und der Plusklemme der Lichtmaschine
20 angeschlossen ist. Der Regler hat einen beweglichen Kontakt 39, der sich
zwischen zwei festen Kontakten 40 und 41 bewegt. Die Erregerwicklung
42 der Lichtmaschine 20
ist zwischen der Plusklemme der Lichtmaschine
und dem beweglichen Kontakt 39 des Reglers angeschlossen. Die Plusklemme der Lichtmaschine
ist auch mit dem festen Kontakt 41 verbunden, an welchem. auch das eine Ende
der Stromwicklung 37 des Reglers 44
angeschlossen ist. Der Regler ist
mit einem Reglerwiderstand 30, dessen eines Ende geerdet und dessen anderes
Ende mit dem einen Ende der Spannungsspule 27 des Reglers verbunden ist, sowie mit
einem Reglerwiderstand 43 ausgerüstet, der zwischen dem beweglichen Kontakt 39 und
dem festen Kontakt 40
des Reglers eingeschaltet ist. Letzterer Kontakt ist
auch geerdet. In diesem bekannten Reglersystem ist die Spule 8 des Zusatzluftventils
mit einem vom Gas-
Nebel bei Leerlauf geschlossenen Schalter 16
über die Erregerwicklung 42 der Lichtmaschine in Nebenschaltung angebracht. Durch
dieses System kann das Zusatzluftventil bei richtiger Bemessung seiner Feder und
seines magnetischen- Luftraumes bei Abfallen der Motordrehzahl und geschlossener
Drosselklappe bei gewünschter Drehzahl zum Öffnen gebracht werden. Je nach Bemessung
des Luftraumes auch bei geöffnetem Zusatzluftventil kann wie bei früher beschriebenen
Systemen das Zusatzluftventil bis hinab auf solche Drehzahlen geöffnet gehalten
werden, bei welchen die Gefahr besteht, daß der Motor stehenbleibt, wenn Zusatzluft
zugeführt wird, z. B. wenn der Motor sehr kalt ist od. dgl. Dieses System hat außer
seiner einfachen Konstruktion den Vorteil, daß das Leerlaufsystem bei Drehzahlen
verwendet werden kann, die höher als die Einschaltdrehzahl der Lichtmaschine sind.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen und dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt, die bezüglich ihrer Ausbildung und Einzelheiten im Rahmen der Erfindung
abgeändert werden können. So braucht das Zusatzluftventil nicht unmittelbar auf
der Saugleitung angeordnet zu sein, sondern kann eine beliebige Lage haben und mit
Hilfe einer Rohrleitung mit der Saugleitung verbunden sein. Falls mehrere Zusatzluftöffnungen
erforderlich sind, können mehrere Ventile auf der Saugleitung angeordnet werden.
Das Ventil kann auch seitlich und getrennt von der Saugleitung angeordnet und mit
einer geeigneten Stelle der Saugleitung verbunden sein.