DE1180709B

DE1180709B - Anlage zum Warmbiegen dickwandiger Bleche zwecks Herstellung von Schalen oder Kessel-haelften

Info

Publication number: DE1180709B
Application number: DEH27652A
Authority: DE
Inventors: Ernst Mueller
Original assignee: Hydraulik GmbH
Current assignee: Hydraulik GmbH
Priority date: 1956-07-24
Filing date: 1956-07-24
Publication date: 1964-11-05

Description

Anlage zum Warmbiegen dickwandiger Bleche zwecks Herstellung von Schalen oder Kesselhälften Die Erfindung bezieht sich auf eine Transportvorrichtung für eine Anlage zum Warmbiegen dickwandiger Bleche zu Halbschalen auf einer einhüftigen Blechbiegepresse in Längs- oder Querrichtung.
Eine Anlage zum Warmbiegen dickwandiger Bleche zu Schalen oder Kesselhälften besteht gewöhnlich aus einer Blechbiegepresse, einem Ofen mit Herdwagen und einer Transportvorrichtung für das Blech. In der Regel werden dabei Blechbiegepressen in einhüftiger Bauart verwendet.
Da der Ofen mit Herdwägen gewöhnlich in nächstmöglicher Nähe der Presse angeordnet ist, damit auf dem Wege vom Herdwagen bis zur Presse das zu biegende Blechmaterial nicht an Wärme verliert, ist die Transportvorrichtung als ein weiterer wesentlicher Teil der Anlage so auszubilden, daß die vorhin erwähnten Vorteile der guten Wärmeausnutzung durch die Transportvorrichtung nicht verlorengehen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, daß die Transportvorrichtung geeignet ist, Bleche in der handelsüblichen Breite 'und Länge, so wie sie für Kesselschüsse verwendet werden, unter Verzicht auf alle übliche Hilfs- und Manipuliervorrichtungen vom Herdwagen zur Presse zu transportieren und die Bleche während des ganzen Biegevorganges zu halten.
Wesentlich für den Transport ist außerdem, daß die Bleche in der Längs- oder Querrichtungslage vom Ofen zu transportieren sind und in. gewünschten Höhenlagen eingestellt werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine in Richtung des Herdwagens verfahrbare, an sich bekannte Laufkatze gelöst, die mit einer angetriebenen, drehbaren Königswelle ausgerüstet ist.
An dem unteren Ende dieser Welle befindet sich ein Querbalken mit mehreren hydraulisch heb- und senkbaren, gabelartigen Bügeln, die das zu biegende Blech unterfassen.
Durch die Drehbeweglichkeit der Königswelle ist man mit Hilfe einer solchen Transportvorrichtung in der Lage, das warme Blech in jeder Lage vom Herdwagen bis zur Presse in verhältnismäßig kurzer Zeit zu transportieren, es in die jeweils gewünschte Lage in die Presse einzuführen, und zwar in Längs-oder in Querrichtung.
Durch die heb- und senkbaren Bügel ist die Höhenlage entweder während des Transportes oder während des Pressebetriebes, wenn dies durch das Gesenk erforderlich ist, einzustellen. Ferner ist es möglich, das Blech in jeder Winkellage zur Presse zu unterfassen und in die jeweils gewünschte richtige Längs- bzw. Querlage zu bringen und zu halten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß man durch die Transportvorrichtung nach der Erfindung nicht mehr darauf angewiesen ist, den Ofen in einer bestimmten Richtung zur Presse anzuordnen, wenn das üblicherweise gerade ausgeführte Gleis für den Herdwagen nur in den Bewegungsbereich der Laufkatze reicht.
Durch die Erfindung wird eine Anlage der eingangs beschriebenen Art geschaffen, bei der die Presse eine verhältnismäßig kleine Ausladung aufweisen kann, trotzdem aber für zwei maximale Biegedurchmesser eingerichtet ist.
Beim Kaltbiegen von Blechen, beispielsweise in Abkantpressen und Schiffsbaupressen, ist es bekannt, die Presseeinrichtungen so weit voneinander entfernt anzuordnen, daß ein vollkommen freier Durchgang zum beliebigen Einführen des Bleches vorhanden ist. Pressen dieser Art sind bekannt, weisen jedoch keine für den bestmöglichen Transport der Bleche geeignete Vorrichtung auf.
Eine ebenfalls bekannte Blockadevorrichtung, die jeweils aus einer der Ofenöffnung vorgelagerten Rinne einen Block ergreift und um 90° verschwenken kann, ist für die vorhin erwähnte Aufgabenstellung zum Warmbiegen von Blechen nicht geeignet.
In den Zeichnungen ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt: F i g. 1 eine Draufsicht der Anlage, F i g. 2 eine Seitenansicht der Längsrichtung der Biegepresse und F i g. 3 eine Seitenansicht quer zur` Biegepresse. Die Anlage zum Warmbiegen dickwandiger Bleche besteht aus einer Biegepresse mit den Ständern 1, einem quer dazu angeordneten Ofen 2 mit Gleis 3 für den Herdwagen und einer später zu beschreibenden Transportvorrichtung für das Anheben, Drehen und Heranführen des Bleches. zur Biegepresse.
Die Biegepresse besteht aus vier einzelnen Ständerpressen 1, die auf den gemeinsamen Biegebalken 4 wirken. Zum Biegen eines Bleches in Längsrichtung ist für den maximalen Krümmungsradius die Ausladung der einzelnen Ständer maßgebend, da die Biegelänge der Presse sich auch über den Bereich der Ständer 1 erstreckt.
Die vier Ständer l lassen in der Mitte zwischen sich einen Durchgang 5 frei, der maximal in der größten Breite handelsüblicher Bleche bemessen ist. In diesem Bereich ist der Biegebalken selbstverständlich entsprechend stark ausgeführt. In dem Durchgang 5 sind nicht näher dargestellte und bekannte Mittel vorgesehen, um das Blech in diesem Durchgang zu führen. Hierdurch kann auf der Biegepresse, die hinsichtlich ihrer Ausladung nicht schwerer gebaut ist als eine normale einhüftige Biegepresse zur Herstellung von Kesselhälften, auch ein Blech in Querrichtung mit einem großen Krümmungsradius gebogen werden.
Eine derart erfindungsgemäß abgewandelte Presse kann von ein- und derselben Seite her das zu biegende Blech zugeführt bekommen, wenn Mittel vorgesehen sind, um das Blech einmal in Querrichtung und einmal in Längsrichtung heranzuführen. Hierzu dient eine Transportvorrichtung, bestehend aus einer Laufkatze 6 mit Drehantrieb 7 zum beliebigen Drehen einer senkrechten Königswelle 8, die am unteren Ende an einem mehrere gabelartige Bügel 9 tragenden Querbalken 10 angreift (Fig. 2 und 3). Mit den Bügeln 9 kann durch Verfahren der Laufkatze 6 das aus dem Ofen kommende Blech 11 unterfaßt und von dem Herdwagen 12 angehoben werden. Zum Heben und Senken der einzelnen Bügel 9 dienen parallel geschaltete hydraulische Antriebe 13.
Die Laufkatze 6 läuft auf zwei Laufschienen 14, die sich einerseits an der Presse und andererseits auf senkrechten Pfeilern 15 abstützen. Das Gleis 3 für den Herdwagen ist so weit unter diese Schienen hindurchgeführt, daß das Blech 11 in seiner ganzen Länge in den Bereich der Bügel 9 kommt (Fig. 1). Soll das Blech in üblicher Weise in Längsrichung gebogen werden, so wird es ohne Einschaltung des Drehantriebes 7 von der Laufkatze an die Presse herangefahren. Soll der Biegevorgang aber in Querrichtung des Bleches erfolgen, so wird das Blech mittels der Drehvorrichtung 7 in die strichpunktiert dargestellte Lage in Fig. 1 verschenkt und dann an die Presse herangefahren und abgesetzt.

Claims

Patentanspruch: Transportvorrichtung für eine Anlage zum Warmbiegen dickwandiger Bleche zu Halbschalen auf einer einhüftigen Blechbiegepresse in LängsoderQuerrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß eine in Richtung des Herdwagens verfahrbare, an sich bekannte Laufkatze (6) mit einer mittels eines Antriebes (7) drehbaren Königswelle (8) ausgerüstet ist, die am unteren Ende einen mit mehreren hydraulisch heb- und senkbaren gabelartigen Bügeln (9) versehenen Querbalken (10) trägt, die das zu biegende Blech unterfassen. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 651421; USA.-Patentschrift Nr. 2 591085.