DE1177334B - Thermoplastische Formmassen, die Styrol enthalten - Google Patents
Thermoplastische Formmassen, die Styrol enthaltenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C08f
Deutsche Kl.: 39 b-22/06
Nummer: 1177 334
Aktenzeichen: U 6569 IVc/39 b
Anmeldetag: 9. Oktober 1959
Auslegetag: 3. September 1964
Bisherbekannte, »gummiartige« Polymerisate konnten hoher Beanspruchung für längere Zeit nicht widerstehen,
besonders nicht bei erhöhten Temperaturen. So haben z. B. bekannte Polymergemische, die hauptsächlich
Polyvinylchlorid enthalten, eine hohe Zugfestigkeit. Aber die Hitzebeständigkeit und Kerbzähigkeit
sind für viele Zwecke unbefriedigend. Andererseits bewirkt die Zugabe von kleinen Mengen einer
»kautschukartigen« Verbindung eine gute Kerbzähigkeit. Dagegen sinken Zugfestigkeit und Hitzebeständigkeit
ab. Aus den erfindungsgemäßen Massen erhält man Formkörper mit guter Zugfestigkeit,
Schlagfestigkeit und Hitzebeständigkeit.
Die erfindungsgemäßen Formmassen enthalten
A. 68 bis 85% eines Mischpolymerisates aus «-Methylstyrol und Akrylnitril mit 65 bis 75% «-Methylstyrol
und 35 bis 25% Akrylnitril, bezogen auf das Mischpolymerisat,
B. 32 bis 15% eines Pfropfpolymerisats, das durch Pfropfpolymerisation von 50 bis 40%, bezogen
auf das Pfropfpolymerisat einer monomeren Mischung von Styrol und Akrylnitril mit einem
Styrol-Akrylnitril-Verhältnis von 65 : 35 bis 75 : 25,
aus wäßriger Emulsion hergestellt worden ist, die 50 bis 60 %» ebenfalls bezogen auf das Pfropfpolymerisat,
Polybutadienkautschuk enthielt, wobei sich alle Prozentangaben und Verhältnisse auf das Gewicht beziehen, und gegebenenfalls
C. 2 bis 3 Gewichtsprozent Ruß, bezogen auf die Gesamtmasse.
Die USA.-Patentschrift 2 802 808 beschreibt Formmassen, die aus drei Bestandteilen bestehen, nämlich
A einem Styrolacrylnitrilharz, B einem Pfropfpolymerisat von Styrol und Acrylnitril auf Butadienkautschuk
und C einem Butadienkautschuk. Die erfindungsgemäßen Formmassen sind diesen bekannten
Formmassen aus drei Komponenten in verschiedener Hinsicht überlegen, wie die folgenden Vergleichsversuche zeigen.
1. Ein Polybutadienlatex wurde nach Beispiel Ia, Spalte 7, der USA.-Patentschrift 2 802 808 hergestellt.
Es wurden zwei Pfropfpolymere hergestellt:
a) RP-970 wurde nach Beispiel I b hergestellt, wobei Styrol und Akrylnitril im Verhältnis von 78: 22
verwendet wurden.
b) RP-971 wurde entsprechend hergestellt, wobei anstatt Styrol x-Methylstyrol verwendet wurde.
2. Zwei Pfropfpolymerisat-Latices wurden nach Beispiel Ib stabilisiert und koaguliert.
Die Pfropfpolymerisate wurden dann auf der Walze mit einem Mischpolymerisatharz aus a-Methylstyrol
und Akrylnitril im Verhältnis 69 : 31 mit einer Thermoplastische Formmassen, die Styrol
enthalten
enthalten
Anmelder:
United States Rubber Company, New York, N. Y.
(V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. Dr.-Ing. R. Poschenrieder,
Patentanwalt, München 8, Lucile-Grahn-Str. 38
Als Erfinder benannt:
Mortimer Stafford Thompson,
North Woodbury, Litchfield, Conn. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 19. Dezember 1958
Grundviskosität von 0,92 und einem Butadienstyrolkautschuk gemischt. Die Mengenverhältnisse beim
Mischen dieser Substanzen wurden aus Tabelle I der USA.-Patentschrift 2 802 808 entnommen, da diese
der erfindungsgemäßen Masse noch am nächsten liegen.
Nach dem Spritzgußverfahren hergestellte Prüfstücke haben die in der folgenden Tabelle angegebenen
physikalischen Eigenschaften, wobei auch die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Masse angegeben
sind.
FXQ | FXS | Erfindungs gemäße Masse |
|
Mischpolymerisat Pfropfpolymerisat .... Pfropfpolymerisat .... Butadienstyrol- kautschuk Ruß |
80 10 10 2,5 53 1,3 7480 18 239 |
80 10 10 2,5 51 1,6 7210 15 239 |
58 3,0 7980 18 230 |
Rockwell-Härte M .... Schlagzähigkeit (Izod) V4" Zimmertemperatur .. Zugfestigkeit (psi) .... Dehnung (%) Durchbiegung durch Wärme (2 Stunden bei 1040C erwärmt) |
409 659/464
Aus dem Vergleich der obigen Massen ergibt sich eindeutig, daß die erfindungsgemäße Masse eine höhere
Schlagzähigkeit hat, sogar noch mit einer höheren Rockwell-Härte als die Massen nach der Entgegenhaltung.
Außerdem ergibt sich ein Vorteil in der Zugfestigkeit.
Die Unterschiede in der Dehnung liegen innerhalb der Fehlergrenze. In der Abweichung durch Wärme
mögen die Massen nach der USA.-Patentschrift 2 802 808 einen geringen Vorteil zeigen, aber andererseits
ergibt sich hieraus eindeutig, daß die Verwendung von \-Methylstyrol an Stelle von Styrol im Pfropfpolymerisat
keine Verbesserung ergibt.
Es zeigt sich also eindeutig, daß die erfindungsgemäßen Massen sowohl in der Härte als auch in der
Schlagzähigkeit und sogar in der Zugfestigkeit Vorteile haben, ohne daß die anderen Eigenschaften gelitten
haben.
Dies ist besonders deshalb überraschend, weil nach der Lehre der US A.-Patentschrift als dritte Komponente
immer ein Butadienkautschuk vorhanden sein muß, um eine brauchbare Schlagzähigkeit zu erhalten, und
weil aus der USA.-Patentschrift 2 802 808 nichts darüber zu entnehmen ist, daß die Verwendung von
Λ-Methylstyrol Vorteile bringt.
In den folgenden Beispielen sind alle Teile und Prozentangaben auf das Gewicht bezogen.
Das verwendete a-Methylstyrolakrylnitril-Mischpolymerisat
hatte eine Eigenviskosität von 0,4 bis 1,8 in Dimethylformamid, vorzugsweise von 0,5 bis 1,2.
Dieses Mischpolymerisat kann auf übliche Weise hergestellt werden. Für die Herstellung des Pfropfmischpolymerisats
wird zuerst ein Polybutadienkautschuklatex auf übliche Weise hergestellt.
Der erhaltene Latex wird zur Herstellung des Pfropfmischpolymerisats, auf die hier kein Schutz
beansprucht wird, wie folgt verwendet: 80 Teile Polybutadienlatex mit 58% Festbestandteilen werden
mit 290 Teilen Wasser, 0,7 Teilen Kaliumpersulfat und 0,15 Teilen Natriumhydroxyd gemischt. Die
Temperatur wird auf 5O0C erhöht, und 0,07 Teile Natriumbisulfit werden hinzugegeben. Dieser Mischung
werden während einer Zeitspanne von 6 Stunden fortgesetzt eine Lösung von 0,2 Teilen Natriumhydroxyd
und 2 Teilen Natriumharzseife, gelöst in Wasser, und eine Mischung von 30 Teilen Styrol und 17,5 Teilen
Akrylnitril zugegeben. Nach der Zugabe der Seifenlösung und der Styrol-Akrylnitril-Monomermischung
wird der Ansatz nach Ablauf der 6 Stunden für weitere 4 Stunden bei 500C gerührt, bis eine 85%ige Umwandlung
der Monomeren erreicht ist. Die gesamte Reaktionszeit ist 10 Stunden, und das Produkt enthielt
46 Teile »Harz« im Verhältnis zu 54 Teilen Kautschuk. Nach Zugabe von 1 Teil eines Alterungsschutzmittels
wird der Harz-Kautschuk-Latex mit einer Calciumchloridlösung koaguliert und das Koagulat getrocknet.
Ein Mischpolymerisat aus 70 Teilen *-Methylstyrol und 20 Teilen Akrylnitril wurde zusammen mit
einem Pfropfmischpolymerisat von Styrol-Akrylnitril-Monomeren (Verhältnis 70: 30) auf Polybutadienlatex
(46% Styrol/Akrylnitril und 54% Kautschukfestbestandteile) verwendet. Das Polymere und das
Pfropfmischpolymerisat wurden in den in der folgenden Tabelle I gezeigten Verhältnissen gemischt. Mischungen
A, B und C sind gemäß der Erfindung, die Mischung D dient zum Vergleich. Formgepreßte
Proben dieser Mischungen wurden auf Schlagzähigkeit und Härte geprüft und ergaben die in Tabelle I
gezeigten Werte.
5 | Mischpolymerisat | Tabelle | I | Mischung | D |
von *-MethyIstyro] | BC | ||||
undAkrylnitriI(%) | A | ||||
IO | Pfropfmischpoly | 90 | |||
merisat von Styrol | 75 I 80 | ||||
und Akrylnitril auf | 70 | ||||
Polybutadien (°/0) | |||||
Ungefähres Gesamt | 10 | ||||
15 | verhältnis von | 25 20 | |||
»Harz« zu | 30 | ||||
Kautschuk | |||||
Izod-Kerbschlag- | 95:5 | ||||
zähigkeit, | 87,5: 12,5 90:10 | ||||
20 | m,kg/2,54 cm ... | 85:15 | |||
Rockwell-Härte | 0,140 | ||||
(R-Skala) | 0,464 0,326 | ||||
0,574 | 119 | ||||
113 115 | |||||
25 | 111 | ||||
Es ist ein lineares Verhältnis zwischen der Schlagzähigkeit und der Härte (Stärke oder Zähigkeit) des
Materials zu beobachten, wenn der Kautschuk-(PoIybutadien-)Gehalt abnimmt. Im Gegensatz dazu fällt
bei üblichen gummiartigen Kunststoffen die Schlagzähigkeit sehr schnell, so daß es bei den üblichen
Rezepten zur Erreichung eines guten Schlagzähigkeitswertes notwendig ist, eine geringere Härte und Zugfestigkeit,
als wünschenswert wäre, in Kauf zu nehmen. Durch das ermittelte Verhältnis werden nach dem
erfindungsgemäßen Rezept verhältnismäßig hohe Härte- und Zugfestigkeitswerte erreicht, während die
hohe Schlagzähigkeit erhalten bleibt. Diese wünschenswerten Eigenschaften werden mit einer gummiartigen
Kunststoffmischung erhalten, die beträchtlich weniger Kautschuk enthält, als üblicherweise notwendig ist,
um eine gute Schlagzähigkeit zu erreichen.
B e i s ρ i e 1 2
In diesem Beispiel werden Mischungen mit und ohne Ruß verglichen. Formgepreßte Proben wurden auf
Schlagzähigkeit und Zugfestigkeit geprüft und ergaben die in Tabelle II gezeigten Werte.
Mischpolymerisat (%)
Pfropfmischpolymerisat (%) · ■ ■
»Harze-Kautschuk-Verhältnis ..
Ruß (Teile pro 100 Teile Polymerisat)
Izod-Kerbschlagzähigkeit,
mkg/2,54 cm
mkg/2,54 cm
Zugfestigkeit kg/cm2
Mischung D E
70
30
85: 15
0,56 571,2
70
30
85: 15
0,378 562,1
Es zeigte sich, daß der Ruß eine Verringerung der Schlagzähigkeit verursachte, obwohl die Ruß enthaltende
Zusammensetzung ihre hohe Schlagzähigkeit im wesentlichen behielt.
Claims (1)
- Patentanspruch:
Thermoplastische Formmassen, dieA. 68 bis 85% eines Mischpolymerisates aus Ä-Methylstyrol und Akrylnitril mit 65 bis 75 % Ä-Methylstyrol und 35 bis 25 % Akrylnitril, bezogen auf das Mischpolymerisat,B. 32 bis 15 % eines Pf ropf polymerisats, das durch Pfropfpolymerisation von 50 bis 40%, bezogen auf das Pfropfpolymerisat einer monomeren Mischung von Styrol und Akrylnitril mit einem Styrol-Akrylnitril-Verhältnis von 65 : 35 bis 75 : 25, aus wäßriger Emulsion hergestellt worden ist, die 50 bis 60%. ebenfalls bezogen auf das Pfropfpolymerisat, Polybutadienkautschuk enthielt, wobei sich alle Prozentangaben und Verhältnisse auf das Gewicht beziehen, und gegebenenfalls
C. 2 bis 3 Gewichtsprozent Ruß, bezogen auf dieGesamtmasse,
enthalten.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 802 808.409 659/464 8.64 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US781434A US3111501A (en) | 1958-12-19 | 1958-12-19 | Gum plastic material comprising alpha-methyl styrene: acrylonitrile resin and graft copolymer of styrene and acrylonitrile on polybutadiene |
US295607A US3270777A (en) | 1958-12-19 | 1963-07-15 | Incorporation of carbon black in mixture of alpha-methyl styrene:acrylonitrile resin and graft copolymer of styrene and acrylonitrile on polybutadiene |
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