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Traversenkran Es kommt vor, daß Langmaterialhalbzeug, z. B.
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Rohre, Stangen oder Profileisen, vor der Weiterverarbeitung oder Lagerung
einer bestimmten Behandlung in einem Bad (Entfettung, Beizung, Verzinkung, Fettung
u. dgl.) unterzogen werden muß. Zu diesem Zweck wird das unter der Traverse eines
Laufkranes hängende Langmaterialhalbzeug in entsprechend große, wannenartige Behälter
getaucht, die mit der Behandlungsflüssigkeit gefüllt sind. Dabei ist es nötig daß
das Langmaterialhalbzeug nicht waagerecht, sondern mit einer Neigung in die Behandlungsflüssigkeit
eingetaucht wird, um zu verhindern, daß sich Lufteinschlüsse bilden, was z. B. bei
Rohren oder Profilhalbzeug leicht eintreten kann, wodurch eine vollständige Benetzung
des Behandlungsgutes mit Flüssigkeit verhindert wird. Außerdem bewirkt die Neigung
des Langmaterialhalbzeuges ein schnelleres und besseres Abtropfen der Behandlungsflüssigkeit
nach dem Herausheben des Halbzeuges aus dem Bade.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Traversenkran so
zu gestalten, daß sich die erwähnte Neigung des Langmaterialhalbzeuges mit einfachen
Mitteln und mit geringem Energieaufwand einstellt.
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Die Erfindung geht aus von einem Kran mit einer Traverse, an der
zwei Seile eines Hubwerkes mit Abstand voneinander angreifen, wobei die einen Enden
der beiden Seile auf zwei zu gemeinsamer Drehung miteinander verbundene Trommeln
des Hubwerkes von der gleichen Seite dieser Trommeln her aufgewickelt sind. Die
erfindungsgemäße Ausbildung ist darin zu sehen, daß die anderen Enden der beiden
Seile auf zwei zu gemeinsamer Drehung miteinander verbundene Trommeln eines Kippwerkes
von den einander entgegengesetzten Seiten dieser Trommeln her aufgewickelt sind,
wobei das Hubwerk und das Kippwerk auf einem gemeinsamen Rahmen angeordnet sind.
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Dabei verläuft die gemeinsame Achse der Kippwerkstrommeln zweckmäßig
derart schräg zu der gemeinsamen Achse der Hubwerkstrommel, daß diejenigen Stellen,
an denen die beiden Seile auf die Kippwerkstrommeln von den einander entgegengesetzten
Seiten her auflaufen, etwa den gleichen Abstand haben von den Stellen, an denen
die Seile auf die Hubwerkstrommeln auflaufen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Ausbildung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen senkrechten Längsschnitt durch die
Laufkatze eines Traversenkranes und eine Seitenansicht der zugehörigen Traverse
in waagerechter Lage, Fig. 2 eine Seitenansicht der Traverse in geneigter Lage mit
angehängtem Halbzeug mit einem senkrechten Längsschnitt durch ein Behandlungsbad,
Fig. 3 die Draufsicht auf die Laufkatze und Fig. 4 den Schnitt nach der Linie IV-IV
in Fig. 3 Auf dem Rahmen 1 der Laufkatze sind zwei Seiltrommeln gelagert, und zwar
eine Doppelhubwerkstrommel 2 mit in Katzfahrtrichtung liegender Achse und eine Doppelkippwerkstrommel
3 von kleinerem Durchmesser, deren Achse waagerecht und schräg zur Achse der Hubwerkstrommel
2 liegt. Die Rillen für zwei Hubseile 4, 5 befinden sich auf den beiden Doppeltrommeln
2, 3 nur an deren Enden in verhältnismäßig kurzen Bereichen 6, 7, 8, 9. Zum Antrieb
der beiden Trommeln dienen Motoren 10, 11 und GeFebe 12, 13, die an diagonal einander
gegenüberliegenden Stellen des Katzrahmens 1 angeordnet sind.
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Die Traverse 14, an der das Langmaterial 15 mit Hilfe von Bügeln
16 aufgehängt ist wird von den beiden Seilen 4, 5 getragen, die über zwei mit Abstand
voneinander an der Traverse gelagerte Rollen 17, 18 geführt sind.
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Die einen Enden der beiden Seile 4, 5 sind auf die Doppelhubwerkstrommel
2 von derjenigen Seite her aufgewickelt, die von der Doppelkippwerkstrommel 3 abgewandt
ist. Auf diese sind die anderen Enden der beiden Seile von einander entgegengesetzten
Seiten her aufgewickelt, und zwar läuft das eine Seil, 4, in dem der einen Kippwerkstrommel
zukommenden Rillenbereich 8, der von der Hubwerkstrommel 2 weiter entfernt ist als
der der anderen Kippwerkstrommel zukommende Rillenbereich 9, auf der der Hubwerkstrommel
2 zugewandten Seite auf, während das andere Seil 5 in dem anderen Rillenbereich
9 auf der von der Hubwerkstrommel 2 abgewandten Seite aufläuft. Dabei ist die Schräglage
der Trommel 3 so
gewählt, daß ihr Abstand von der Hubwerkstrommel
im Bereich 8 etwa um ihren Durchmesser größer ist als im Bereich 9.
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Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Einstellung der Doppelkippwerkstrommel
3 ist das Seil 4 von dieser Trommel soweit wie möglich abgewickelt, und es befindet
sich am äußersten Ende des Rillenbereiches 8. Gleichzeitig ist das Seil 5 auf die
Trommehl 3 soweit wie möglich aufgewickelt, und es befindet sich am äußersten Ende
des Rillenbereiches 9.
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Dies hat zur Folge, daß die Traverse 14 mit dem angehängten Halbzeug
geneigt ist, wie es Fig. 2 zeigt.
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Mit dieser Neigung wird das Halbzeug durch entsprechendes Drehen der
Hubwerkstrommel 2 bei stillstehender Trommel 3 abgesenkt und in das Bad eingetaucht.
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Nach dem Herausheben des Halbzeuges 15 aus dem Bad durch entsprechendes
Drehen der Hubwerkstrommel 2 kann die Traverse 14 mit dem Halbzug 15 in die waagerechte
Lage gemäß Fig. 1 gebracht werden. Zu diesem Zweck wird die Kippwerkstrommel 3 so
gedreht, daß das Seil 4 auf die Trommel3 aufgewickelt und gleichzeitig das Seil
5 von dieser abgewickelt wird.
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Durch die erwähnte Schrägstellung der Kippwerkstrommel 3 wird erreicht,
daß die Stellen, an denen die Seile 4 und 5 von entgegengesetzten Seiten her auf
die Trommel 3 auflaufen, im wesentlichen immer die gleichen Abstände von den Stellen
haben, an denen diese Seile auf die Hubwerkstrommel 2 auflaufen.
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Demgemäß liegt in Fig. 3 die Verbindungslinie 19 zwischen den Auflaufstellen
der Seile 4 und 5 an der Trommel 3 parallel zu der Achse der Hubwerkstrommel 2.
Wenn sich die Seile 4 und 5 aus der in Fig. 3 dargestellten Lage bei entsprechender
Drehung der Trommel 3 in den Rillenbereichen 8 und 9 aufeinander zu bewegen, da
die Rillen in dem einen Bereich links steigend und in dem anderen Bereich rechts
steigend sind, weicht die Verbindungslinie zwischen den beiden Anlaufstellen nur
geringfügig von ihrer Lage parallel zu der Achse der Hubwerkstrommel2 ab. Hierdurch
wird verhindert, daß die Traverse 14 bei der geschilderten Kippbewegung seitwärts
auswandert, ihre Achse bleibt also immer in einer zu der Achse der Hubwerkstrommel
2 parallelen lotrechten Ebene.
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Da bei dem erwähnten Kippvorgang durch das Drehen der Trommel3 das
eine Seil sich um die
gleiche Länge von der Trommel 3 abwickelt, um welche das andere
Seil gleichzeitig auf die Trommel aufgewickelt wird, wird das eine Ende der Traverse
um die gleiche Strecke abgesenkt, um welche das andere Traversenende angehoben wird.
Demnach wird die Traverse um eine durch ihre Mitte gehende Querachse gekippt so
daß der Schwerpunkt der Traverse und der an ihr hängenden Teile, der etwa in der
durch die Mitte der Traverse gelegten lotrechten Querebene liegt, beim Kippen der
Traverse seine Höhenlage etwa beibehält. Infolgedessen wird bei dem Kippen der Traverse
14 praktisch keine Hubarbeit geleistet.
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Selbstverständlich kann man statt der dargestellten Doppeltrommeln
2, 3 auch je zwei auf einer gemeinsamen Achse sitzende Trommeln vorsehen, welche
den Rillenbereichen 6 und 7 bzw. 8 und 9 entsprechen.