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Einrichtung zum Ausscheiden zu langer flacher Postsendungen aus einer
Förderstrecke Automatisch zu verarbeitende flache Postsendungen haben verschieden
große Formate. Automatische Briefverteilanlagen sind jedoch nur für einen gewissen
Formatbereich, beispielsweise die Formate C 5 bis B 6, ausgelegt. Der Großteil der
Postsendungen gehört diesem Formatbereich an. Die übrigen Sendungen müssen von Hand
verteilt werden.
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In der Rohpost sind Sendungen aller Formate enthalten. Die für die
automatische Briefverteilung nicht vorgesehenen Formate müssen mittels einer Einrichtung
automatisch ausgeschieden werden, bevor die Sendungen in die speziellen Verteileinrichtungen
gelangen. Normalerweise wird die Rohpost in Bandförderstrecken transportiert, wobei
eine Längskante der Sendungen in Förderrichtung an einer Bezugsfläche ausgerichtet
ist.
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Es ist bereits bekannt, Sendungen, deren Höhe ein gewisses Mindestmaß
überschreitet, durch Fangrollen aus der Förderstrecke auszuscheiden. Durch derartige
Fangrollen kann man nur die Dimension senkrecht zur Förderrichtung erfassen, während
eine Ausscheidung zu langer Sendungen auf diese Weise nicht möglich ist.
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In einer anderen bereits vorgeschlagenen Einrichtung kann man auch
die Länge der Sendungen mit Hilfe von Fangrollen überprüfen. Zu diesem Zweck werden
alle Sendungen beispielsweise mit Hilfe konischer Rollen um 90" gedreht, so daß
ihre Längendimension senkrecht zur Förderrichtung ausgerichtet ist. Man kann dann
in oben beschriebener Weise die Länge der Sendungen mit Hilfe von Fangrollen überprüfen
und zu lange Sendungen aus dem Förderweg ausscheiden.
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Diese Einrichtung hat jedoch verschiedene Nachteile.
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Beim Drehen können die Sendungen nicht exakt geführt werden, so daß
die Sendungen nicht exakt geführt werden, so daß die Sendungen nach dem Drehen nicht
genau auf eine Bezugskante ausgerichtet sind. Man kann daher auch ihre Länge nicht
mit der nötigen Sicherheit erfassen, so daß unter Umständen zu viele Sendungen ausgeschieden
werden. Außerdem werden die einzelnen Sendungen durch die konischen Rollen ziemlich
stark beansprucht. Dadurch ist eine Beschädigung empfindlicher Sendungen, beispielsweise
von Postkarten oder Luftpostbriefen, möglich.
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Es ist ferner bekannt, eine Trennung von Kurz- und Langbriefen lediglich
durch Prüfung der Briefhöhe, also der kurzen Seite des Briefes, vorzunehmen. Beispielsweise
kann man bei einer Förderrinne mit schrägliegender Förderebene auf einer Seite des
Förderweges die seitliche Rinnenbegrenzung bis zur Höhe der Kurzbriefe fortlassen.
Es werden dann jene Sendungen, deren Höhe bis über die Rinnenbegrenzung
reicht, in
der Förderrinne weiterbefördert und ausgeschieden, während die anderen Sendungen
seitlich abkippen und in einer darunterliegenden weiteren Förderrinne der selbsttätigen
Bearbeitung - d. h. lesegerechten Aufstellung, Stempelung und Verteilung - zugeführt
werden. Hierbei wird von der nicht immer zutreffenden Voraussetzung ausgegangen,
daß ein aLangbrief« auch höher ist als ein Normalbrief.
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Eine Prüfung der Brieflänge findet also nicht statt.
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Schließlich ist es auch bekannt, eine Prüfung der Länge von Postsendungen
durch fotoelektrische Mittel vorzunehmen. Entsprechend dem Ergebnis einer solchen
Prüfung könnten dann Sendungen, welche eine vorgegebene Länge überschreiten, an
einer nachfolgenden Weiche ausgeschieden werden. Eine derartige Einrichtung erfordert
einen nicht unbeträchtlichen Aufwand an elektrischen Steuermitteln, der unerwünscht
sein kann.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung zum Ausscheiden zu langer flacher
Postsendungen aus einer Förderstrecke, in die die Sendungen mit einer Längskante
in Eingangsrichtung an einer Bezugsfläche ausgerichtet eintreten, will die Nachteile
der obengenannten Einrichtungen beseitigen. Man erreicht dies erfindungsgemäß dadurch,
daß die Sendungen mit Hilfe von Förderrollen unter Beibehaltung ihrer Orientierung
in bezug auf die Eingangsrichtung in eine Förderstrecke gelangen, deren Transportrichtung
mit der Eingangsrichtung einen spitzen Winkel bildet, und daß in Förderrichtung
rechts neben der Förderstrecke ein Fangrollenpaar angeordnet ist, dessen Greifrichtung
von
der Förderrichtung der Förderstrecke weggerichtet ist und das die Sendungen, deren
Länge ein Prüfmaß überschreitet, erfaßt und in einen Abzweigkanal leitet.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung behandelt die Sendungen sehr schonend.
Da die Sendungen im wesentlichen immer die gleiche Bewegungsrichtung einhalten,
ist die Leistungsfähigkeit groß. Denn die Sendungen erfahren nur geringe Beschleunigungen
und können daher mit einer großen Geschwindigkeit die Einrichtung durchlaufen.
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Einzelheiten der Erfindung seien an Hand der Figur beschrieben.
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Durch eine bekannte Bandförderstrecke 1 werden Sendungen 2 zum Eingang
der erfindungsgemäßen Einrichtung gebracht. Die Sendungen 2 sind mit einer Längskante
an einer Bezugsfläche 3 ausgerichtet.
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Durch Förderrollen 4, 5, deren Achse gegen die Bandförderstrecke 1
geneigt ist, werden die Sendungen 2 an ihrer Vorderkante erfaßt und in Pfeilrichtung
6 weitertransportiert. Die Förderrollen 4, 5 arbeiten jeweils mit Gegenrollen zusammen,
welche gleichfalls angetrieben oder infolge Reibung durch die Rollen 4, 5 mitgenommen
werden. Die Sendungen gelangen sodann in eine Förderstrecke 7, deren Transportrichtung
mit der Eingangsrichtung einen spitzen Winkel zwischen etwa 30 und 60° bildet. Jeweils
die vordere, untere Ecke einer jeden Sendung 2a, 2b hat dabei denselben Abstand
von der Kante eines Bandes der Förderstrecke 7. In einem Abstand von der Förderstrecke
7 ist ein Fangrollenpaar 8 angebracht, dessen Greifrichtung senkrecht von der Förderstrecke
7 weggerichtet ist. Sendungen 2a, deren Länge ein Prüfmaß unterschreitet, werden
von den Fangrollen 8 nicht erfaßt und von der Förderstrecke 7 weiterbefördert.
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Sie gelangen schließlich auf eine Fördereinrichtung 10, 11, welche
die Sendungen 2a des ausgewählten Formatbereiches in der ursprünglichen Eingangsrichtung
weitertransportiert. Eine derartige Sendung 2a passiert
beispielsweise die Greifstefle
der Fangrollen 8 in einem Abstand a.
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Eine Sendung 2b, deren Länge das Prüfmaß um die Größe b überschreitet,
wird von den Fangrollen 8 erfaßt und in Pfeilrichtung 14 in einen Abzweigkanal geleitet.
Diese zu langen Sendungen können dann von Hand weiter behandelt werden.
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Dadurch, daß die Sendungen schräg zur Eingangsrichtung unter Beibehaltung
ihrer Orientierung befördert werden, ist auch die Länge der Sendung einer Prüfung
durch Fangrollen zugänglich. Der Winkel, unter dem die Sendungen gegenüber der Eingangsrichtung
weiter transportiert werden, kann in weiten Grenzen variieren. Ebenso muß die Greifrichtung
14 der Fangrollen 8 nicht unbedingt senkrecht zur Förderrichtung 6 wirken.