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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Treiberschaltung zum
Ansteuern einer Halbleitervorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und betrifft im spezielleren eine Treiberschaltung zum Ansteuern
einer Halbleitervorrichtung bzw. eines Halbleiterelements, die bzw.
das in einem Leistungswandler, wie zum Beispiel einem Inverter, verwendet
wird, der eine Funktion zum Schützen
der Halbleitervorrichtung gegen einen Überstromzustand hat.
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Eine
Treiberschaltung zum Ansteuern eines IGBT, bei dem es sich um ein
Beispiel für
eine Hochleitstungs-Halbleitervorrichtung handelt, hat häufig eine "Überstromschutzfunktion", d.h. eine Funktion zum
Schützen
des IGBT gegen einen Überstromzustand.
Die Überstromschutzfunktion
funktioniert folgendermaßen.
Zuerst wird eine IGBT-Zelle in einen Hauptanschluß und einen
Erfassungsanschluß geteilt.
Ein von dem Erfassungsanschluß gelieferter
Erfassungsstrom wird durch einen Stromerfassungswiderstand in eine
Spannung umgewandelt und dient als Erfassungsspannung.
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Die
Erfassungsspannung wird überwacht, um
dadurch einen Überstromzustand
festzustellen, bei dem ein Hauptstrom in übermäßiger Weise durch den Hauptanschluß des IGBT
fließt.
Bei Feststellung des Überstromzustands
auf der Basis des Erfassungsstroms unterbricht dann die Treiberschaltung den
Stromfluß zu
dem IGBT.
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Die
vorstehend beschriebene Verfahrensweise zum Feststellen eines Überstromzustands
auf der Basis des Erfassungsstroms (der Erfassungsspannung) hat
jedoch einen Nachteil. Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren
stehen die Erfassungsspannung und der Hauptstrom während einer Periode
unmittelbar nach einem Einschalten oder einem Ausschalten des IGBT
in einem ungeeigneten Verhältnis zueinander,
so daß es
unmöglich
wird, einen Überstromzustand,
bei dem der Hauptstrom in exzessiver Weise fließt, exakt festzustellen.
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Ein
solches unangemessenes Verhältnis zwischen
der Erfassungsspannung und dem Hauptstrom tritt auf Grund eines
Ungleichgewichts zwischen dem Hauptanschluß und dem Erfassungsanschluß des IGBT
hinsichtlich der Beziehung zwischen einer Kollektor-Emitter-Spannung
VCE und einer Gate-Emitter-Spannung VGE auf.
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Ein
solches Ungleichgewicht wird während einer
Periode unmittelbar nach einem Abschalten oder einem Einschalten
des IGBT beobachtet, wobei das Ausmaß des Ungleichgewichts während einer "Miller-Periode" (einer Periode des
Entladens/Ladens einer Rückkopplungskapazität zwischen
einem Kollektor und einem Gate) besonders groß ist. Dieser Nachteil wird
durch eine Simulation erkennbar, die unter Verwendung einer Ersatzschaltung
der Treiberschaltung für
den IGBT ausgeführt
wird.
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Zur Überwindung
des vorstehend erläuterten Nachteils
ist eine herkömmliche Überstromschutzschaltung
mit einem Filter oder einer Verzögerungsschaltung
mit einer ausreichend hohen Zeitkonstante ausgestattet, damit eine
Wellenform (die eine Verzögerung
beinhaltet) derart geformt werden kann, daß ein fehlerhaftes Feststellen
eines Überstromzustands
während
einer vorbestimmten Periode unmittelbar nach einem Ausschalten oder
einem Einschalten verhindert wird.
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Eine
weitere herkömmliche Überstromschutzschaltung
mit einer Funktion zum Formen einer solchen Wellenform ist zum Beispiel
in der japanischen Offenlegungsschrift Nr. 2001-345688 offenbart.
Eine in dieser Schrift offenbarte Überstromschutzschaltung beinhaltet
eine Verzögerungsschaltung
zum Erzeugen einer Verzögerungszeit
beim Abgeben eines Vergleichsergebnisses einer Erfassungsspannung
mit einer Referenzspannung, um dadurch ein fälschliches Unterbrechen des
Stromflusses zu einem IGBT aufgrund einer durch Rauschen verursachten
Schwankung in dem Erfassungsstrom zu verhindern und dadurch das
Auftreten von Fehlfunktionen zu vermeiden.
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Die
herkömmlichen Überstromschutzschaltungen,
die eine Funktion zum Formen einer geeigneten Wellenform haben,
wie dies vorstehend beschrieben worden ist, benötigen jedoch eine externe Komponente
(R, C oder dergleichen) zum Bilden eines Wellenform-Formgebungsfilters
mit einer ausreichend hohen Zeitkonstante oder dergleichen. Dies macht
die Integration schwierig.
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Auch
ist eine Echtzeit-Steuerschaltung (eine Schaltung zum Unterbrechen
des Stromflusses zu einem IGBT in einem Moment, wenn ein Kurzschlußstrom in
den IGBT fließt)
zusätzlich
erforderlich, um die betriebsmäßige Verzögerung zu
kompensieren, die durch Verzögerung
einer Erfassungsspannung (eines Erfassungsstroms) verursacht wird.
Dies macht die Integration noch schwieriger.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher in der Angabe einer
Treiberschaltung zum Ansteuern einer Halbleitervorrichtung, die
in der Lage ist, die Halbleitervorrichtung während einer Periode unmittelbar
vor einem Einschalten oder einem Ausschalten der Halbleitervorrichtung
vor einem Überstromzustand
zu schützen
und dabei Fehlfunktionen zu vermeiden, ohne daß dabei eine Integrationsdichte
vermindert wird.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch eine Treiberschaltung für eine Halbleitervorrichtung,
wie sie im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 angegeben ist.
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Die
vorliegende Erfindung bietet eine Treiberschaltung zum Ansteuern
einer Halbleitervorrichtung, die auf der Basis eines einem Gateanschluß zugeführten Signals
angesteuert wird und eine Hauptelektrode zum Schaffen eines Ausgangs
sowie eine Erfassungselektrode aufweist. Die Treiberschaltung beinhaltet
eine Überstromschutzschaltung
sowie eine Überstromschutzsignal-Maskiereinrichtung.
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Die Überstromschutzschaltung
stellt das Auftreten oder Nicht-Auftreten eines Überstromzustands der Halbleitervorrichtung
auf der Basis einer von der Erfassungselektrode gelieferten Erfassungsspannung
fest und gibt ein Überstromschutzsignal ab,
das der Halbleitervorrichtung die Anweisung gibt, den Betrieb zu
stoppen, wenn ein Überstromzustand festgestellt
wird.
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Die Überstromschutzsignal-Maskiereinrichtung
bildet eine Maskierperiode, die zumindest eine vorbestimmte Periode
unmittelbar nach einem Einschalten und einem Ausschalten der Halbleitervorrichtung
beinhaltet, und macht das Überstromschutzsignal
in der Maskierperiode ungültig,
während
sie das Überstromschutzsignal
in anderen Perioden als der Maskierperiode gültig macht, um das Überstromschutzsignal
dem Gateanschluß der
Halbleitervorrichtung zuzuführen.
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Aufgrund
des Vorhandenseins der Überstromschutzsignal-Maskiereinrichtung
ist es möglich, die
Ausführung
von Vorgängen
zum Schützen
der Halbleitervorrichtung vor einem Überstromzustand auf der Basis
der Erfassungsspannung, die unmittelbar nach einem Einschalten/Ausschalten
der Halbleitervorrichtung instabil ist, sicher zu verhindern, so daß sich Fehlfunktionen
vermeiden lassen. Ferner benötigt
die Überstromschutzschaltung
keine Filterschaltung oder dergleichen zum Formen einer Wellenform
der Erfassungsspannung, die unmittelbar nach einem Einschalten/Ausschalten
der Halbleitervorrichtung instabil ist, so daß sich die Integrationsdichte
steigern läßt.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung und Weiterbildungen der Erfindung werden im folgenden
anhand der zeichnerischen Darstellungen mehrerer Ausführungsbeispiele noch
näher erläutert. In
den Zeichnungen zeigen:
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1 ein Schaltbild zur Erläuterung
eines Teils einer Treiberschaltung für einen IGBT gemäß einem
ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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2 ein Zeitsteuerungsdiagramm
zur Erläuterung
von Überstromschutzvorgängen gemäß dem ersten
bevorzugten Ausführungsbeispiel;
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3 ein Schaltbild zur Erläuterung
eines Teils einer Treiberschaltung für einen IGBT gemäß einem
zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung; und
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4 ein Schaltbild zur Erläuterung
einer typischen Überstromschutzschaltung.
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Erstes bevorzugten
Ausführungsbeispiel
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1 zeigt ein Schaltbild zur
Erläuterung
eines Teils einer Treiberschaltung für einen IGBT gemäß einem
ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung.
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Wie
aus 1 ersichtlich, ist
ein Kollektoranschluß P1 über einen
Knotenpunkt N1 mit einem Kollektor eines IGBT 1 verbunden,
bei dem es sich um eine anzusteuernde Halbleitervorrichtung handelt. Der
IGBT 1 weist einen Hauptanschluß 1a und einen Erfassungsanschluß 1b auf,
die jeweils als Emitterelektrode ausgebildet sind. Der Hauptanschluß 1a ist über Knotenpunkte
N2 und N3 mit Masse verbunden, und der Erfassungsanschluß 1b ist
mit einem Knotenpunkt N4 verbunden.
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Ein
Gateanschluß P3
ist mit einer Gateelektrode des IGBT 1 elektrisch verbunden
und erhält über einen
Widerstand RS und einen Knotenpunkt N8 ein Ausgangssignal eines
Treibers 15, das als Treibersignal dient. Der Gateanschluß P3 wird
in einem normalen Betriebszustand ansprechend auf ein Ausgangssignal
des Treibers 15 angesteuert. Ferner ist eine Rückkopplungsdiode 2 zwischen
den Knotenpunkten N1 und N2 vorgesehen, wobei eine Anode der Diode 2 näher bei
dem Knotenpunkt N2 angeordnet ist.
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Ferner
ist ein Nebenschlußwiderstand
R1 zwischen den Knotenpunkten N3 und N4 vorgesehen. Der Knotenpunkt
N4 ist mit einem Erfassungseingangsanschluß P5 verbunden, und eine von
dem Erfassungseingangsanschluß P5
gelieferte Spannung bildet eine Erfassungsspannung Vsense.
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Eine Überstromschutzschaltung 6 beinhaltet einen
Komparator 26 und Widerstände R17 und R18. Die Widerstände R17
und R18 sind zwischen einer Stromversorgung VCC und Masse miteinander
in Reihe geschaltet. Ein Widerstandsverhältnis der Widerstände R17
und R18 bildet eine Detektionsschwellenspannung VT1 (ca. 0,5 V),
bei der es sich um eine von dem Knotenpunkt N7 zu liefernde Schwellenspannung
handelt, die für
die Detektion verwendet wird.
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Der
Komparator 26 erhält
die Erfassungsspannung Vsense an seinem
positiven Eingangsanschluß,
während
er die Detektionsschwellenspannung VT1 an seinem negativen Eingangsanschluß erhält, und
er vergleicht die Erfassungsspannung Vsense und
die Detektionsschwellenspannung VT1 miteinander, um ein Überstromschutzsignal
S6 auf der Basis des Ergebnisses des Vergleichs abzugeben.
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Das Überstromschutzsignal
S6, das auf "H" gesetzt ist, wird
dann abgegeben, wenn die Erfassungsspannung Vsense höher ist
als die Detektionsschwellenspannung VT1, während das Überstromschutzsignal S6, das
auf "L" gesetzt ist, dann
abgegeben wird, wenn die Erfassungsspannung Vsense niedriger
ist als die Detektionsschwellenspannung VT1.
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Eine
Maskierschaltung 5 erhält
ein Eingangssignal IN von einem Eingangsanschluß P4. Für das Eingangssignal IN kann
ein beliebiges Signal verwendet werden, das einem ansteuerungsmäßigen Signal
bzw. einem Signal, das mit der Ansteuerung in Verbindung steht,
entspricht. Das "ansteuerungsmäßige Signal" beinhaltet das Treibersignal
sowie ein Signal, das synchron mit der zeitlichen Steuerung eines
Einschalt-/Ausschaltvorgangs des IGBT 1 ansteigt und fällt. Als
Eingangssignal IN kann zum Beispiel ein Eingangssignal zu dem Treiber 15 verwendet
werden.
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Die
Maskierschaltung 5 beinhaltet einen Inverter 21,
eine Stromquelle 22, einen NPN-Bipolartransistor 23,
einen Komparator 24 sowie Widerstände R15 und R16. Der Inverter 21 erhält das Eingangssignal
IN über
einen Eingangsanschluß P4
und liefert ein Ausgangssignal an eine Basis des NPN-Bipolartransistors 23.
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Die
Stromquelle 22 (Gleichstrom) ist zwischen einem Kollektor
des NPN-Bipolartransistors 23 und der Stromversorgung VCC
vorgesehen. Ein Emitter des NPN-Bipolartransistors 23 ist
mit Masse verbunden.
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Ferner
ist ein Kondensator C12 zwischen den Kollektor des NPN-Bipolartransistors 23 und Masse
geschaltet, und bei einer Spannung, die von einem Knotenpunkt N9
geliefert wird, der mit einer der Elektroden des Kondensators C12
verbunden ist, handelt es sich um eine Spannung V9.
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Die
Widerstände
R15 und R16 sind zwischen der Stromversorgung VCC und Masse miteinander
in Reihe geschaltet, und bei einer Spannung, die an einem Knotenpunkt
N6 geliefert wird, der zwischen die Widerstände R15 und R16 geschaltet
ist, handelt es sich um eine Referenzspannung VR.
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Der
Komparator 24 erhält
die Spannung V9 an seinem positiven Eingangsanschluß, während er die
Referenzspannung VR an seinem negativen Eingangsanschluß erhält, um diese
beiden Spannungen miteinander zu vergleichen. Der Komparator 24 gibt dann
ein Maskiersignal S5 auf der Basis des Vergleichsergebnisses ab.
Das Maskiersignal S5, das auf "N" gesetzt ist, wird
dann abgegeben, wenn die Spannung V9 höher ist als die Referenzspannung
VR (V9 > VR), während das
auf "L" gesetzte Maskiersignal
S5 abgegeben wird, wenn die Spannung V9 niedriger ist als die Referenzspannung
VR (V9 < VR).
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Ein
UND-Glied 25 ist ferner vorgesehen, um das Maskiersignal
S5 von dem Komparator 24 an einem seiner Eingangsanschlüsse zu empfangen, während es
das Überstromschutzsignal
S6 von der Überstromschutzschaltung 6 an
seinem anderen Eingangsanschluß erhält. Das
UND-Glied 25 erzeugt ein Ausgangssignal S25, das dann von
einem Erfassungsausgangsanschluß P2
als Unterbrechungssteuersignal SC_OUT abgegeben wird. Das Unterbrechungssteuersignal
SC_OUT wird dem Gateanschluß P3
des IGBT 1 über
den Widerstand R6 und den Knotenpunkt N8 zugeführt.
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2 zeigt ein Zeitsteuerungsdiagramm
zur Erläuterung
von Vorgängen
zum Schützen
des IGBT vor einem Überstromzustand
("Überstromschutzvorgänge") gemäß dem ersten
bevorzugten Ausführungsbeispiel.
In 2 bezeichnet "VGE" eine Gate-Emitter-Spannung,
wobei es sich um eine Spannung zwischen dem Hauptanschluß 1a und
der Gateelektrode des IGBT 1 handelt, und "IC" bezeichnet einen
Kollektorstrom des IGBT 1.
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Wie
unter Bezugnahme auf 2 zu
sehen, ist vor einem Zeitpunkt t1 das Eingangssignal IN auf "L" gesetzt, so daß sich der NPN-Bipolartransistor 23 in
einem EIN-Zustand befindet und der Kondensator C12 entladen wird.
Ferner ist das Maskiersignal S5 auf "L" gesetzt
(wobei hierdurch das Ausführen
einer Maskierperiode angefordert wird) und somit findet eine Maskierperiode
TM1 statt.
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Zu
dem Zeitpunkt t1 steigt das Eingangssignal IN von "L" auf "N" (der
IGBT 1 wird eingeschaltet). In einer Periode unmittelbar
nach dem Zeitpunkt t1, die eine Miller-Periode T1 beinhaltet, sind dann sowohl
die Gate-Emitter-Spannung VGE als auch die
Erfassungsspannung Vsense instabil, wie
dies in 2 dargestellt
ist.
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Dabei
unterscheidet sich das Verhältnis
zwischen einem von dem Nauptanschluß 1a gelieferten Strom
und einem von dem Erfassungsanschluß 1b in dem IGBT 1 gelieferten
Strom in signifikanter Weise von dem Verhältnis in einem normalen Betriebszustand.
Dadurch ist ein festgestellter Wert der Erfassungsspannung Vsense nicht genau.
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Das
von dem Komparator 24 abgegebene Maskiersignal S5 wird
nicht von "L" auf "H" geändert, wenn
das Eingangssignal IN auf "H" gesetzt wird und der
NPN-Bipolartransistor 23 ausgeschaltet wird. Das Maskiersignal
S5 bleibt weiterhin auf "L" gesetzt, und die
Maskierperiode TM1 setzt sich fort, bis der Kondensator C12 aufgeladen
ist und die Spannung V9 die Referenzspannung VR übersteigt. Somit wird das von
der Überstromschutzschaltung 6 abgegebene Überstromschutzsignal
S6 durch das UND-Glied 25 ungültig gemacht,
so daß das
Unterbrechungssteuersignal SC_OUT auf "L" gesetzt
wird. Somit wirken die Maskierschaltung 5 und das UND-Glied 25 als Überstromschutzsignal-Maskiereinrichtung
zum Maskieren des Überstromschutzsignals
S6.
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Wenn
die Spannung V9 zu einem Zeitpunkt t2 dann die Referenzspannung
VR übersteigt,
wird das Maskiersignal S5 auf "H" gesetzt, und die
Maskierperiode TM1 wird durch eine Erfassungsperiode bzw. Detektionsperiode
TS ersetzt. Infolgedessen wird das von der Überstromschutzschaltung 6 abgegebene Überstromschutzsignal
S6 gültig
gemacht und als Unterbrechungssteuersignal SC_OUT abgegeben.
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Wie
vorstehend beschrieben, wird selbst dann, wenn das Eingangssignal
IN auf "N" gesetzt ist und
Vorgänge
zum Einschalten des IGBT 1 initiiert werden, die Maskierperiode
TM1 während
einer Periode unmittelbar nach dem Zeitpunkt t1 bis zu dem Zeitpunkt
t2 fortgesetzt.
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Das Überstromschutzsignal
S6 bleibt während
der Maskierperiode, die von dem Zeitpunkt t1 bis zu dem Zeitpunkt
t2 anhält,
ungültig
gehalten, selbst wenn der IGBT 1 zu dem Zeitpunkt t1 eingeschaltet
wird. Dies ermöglicht
ein sicheres Verhindern, daß die Überstromschutzvorgänge fälschlicherweise
auf der Basis der Erfassungsspannung Vsense ausgeführt werden,
die unmittelbar nach einem Einschalten des IGBT 1 instabil ist.
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Wenn
das Eingangssignal IN zu einem Zeitpunkt t3 auf "L" abfällt, wird
der NPN-Bipolartransistor 23 eingeschaltet. Auch sinkt
die Spannung V9 unter die Referenzspannung VR, und das Maskiersignal
S5 fällt
auf "L". In dieser Hinsicht
ist es durch derartiges Konfigurieren des NPN-Bipolartransistors 23, daß dieser
eine ausreichend gesteigerte Ansteuerbarkeit aufweist, möglich, das
Maskiersignal S5 nahezu gleichzeitig mit dem Fallen des Eingangssignals
IN fallen zu lassen.
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Die
Detektionsperiode TS wird zu dem Zeitpunkt t3 durch eine Maskierperiode
TM2 ersetzt, so daß das
von der Überstromschutzschaltung 6 abgegebene Überstromschutzsignal
S6 wiederum ungültig
gemacht wird. Anschließend
wird das Unterbrechungssteuersignal SC_OUT auf "L" gesetzt.
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Wie
vorstehend beschrieben, beginnt die Maskierperiode TM2, so daß das Überstromschutzsignal
S6 ungültig
gemacht wird, unmittelbar nach dem Zeitpunkt t3, an dem das Eingangssignal
IN wieder auf "L" gesetzt wird und
Vorgänge
zum Ausschalten des IGBT initiiert werden. Dadurch ist es möglich, ein fälschliches
Ausführen
der Überstromschutzvorgänge auf
der Basis der Erfassungsspannung Vsense,
die unmittelbar nach einem Ausschalten des IGBT 1 instabil ist,
sicher zu verhindern.
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Eine
Länge der
Maskierperiode TM1 unmittelbar nach einem Einschalten des IGBT sowie
ein Zeitpunkt, an dem die Maskierperiode TM2 unmittelbar nach einem Ausschalten
des IGBT 1 beginnt, werden auf der Basis des Eingangssignals IN
(des antriebsmäßigen Signals)
bestimmt, das synchron mit einem Zeitpunkt des Einschaltens/Ausschaltens des
IGBT ansteigt und abfällt.
Auf diese Weise läßt sich
eine korrekte Bestimmung ausführen.
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4 zeigt ein Schaltbild zur
Erläuterung
einer typischen Überstromschutzschaltung
in einer Treiberschaltung für
einen IGBT. Wie in 4 gezeigt
ist, wird eine Erfassungsspannung Vsense über eine
Filterschaltung 3 einem positiven Eingangsanschluß eines
Komparators 4 zugeführt.
Die Filterschaltung 3 beinhaltet einen Kondensator C11
und einen Widerstand R13.
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Der
Widerstand R13 ist zwischen einem Knotenpunkt N4 und einem Knotenpunkt
N5 vorgesehen, bei dem es sich um den positiven Eingangsanschluß des Komparators 4 handelt.
Der Kondensator C11 ist zwischen dem Knotenpunkt N5 und Masse vorgesehen.
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Die
Filterschaltung 3 mit der vorstehend genannten Konfiguration
filtert die Erfassungsspannung Vsense unter
Verwendung einer RC-Zeitkonstante, die durch den Widerstand R13
und den Kondensator C11 bestimmt wird, und liefert die gefilterte
Erfassungsspannung Vsense als Signal S3
zu dem positiven Eingangsanschluß des Komparators 4.
Es ist darauf hinzuweisen, daß der
Kondensator C11 und der Widerstand R13 mit einer relativ großen Größe ausgebildet
sein sollten, um eine hohe RC-Zeitkonstante zu erzielen.
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Daher
ist es schwierig, den Kondensator C11 und den Widerstand R13 zusammen
mit weiteren Komponenten in einer einzigen Vorrichtung zu integrieren,
und aus diesem Grund sind der Kondensator C11 und der Widerstand
R13 in den meisten Fällen extern
von den anderen integrierten Komponenten vorgesehen.
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Ferner
sind die Widerstände
R11 und R12 zwischen einer Stromversorgung VCC und Masse miteinander
in Reihe verbunden. Bei einer Spannung, die von einem Knotenpunkt
N6 zwischen den Widerständen
R11 und R12 geliefert wird, handelt es sich um eine Detektionsschwellenspannung
VT3, die eine für
die Detektion verwendete Schwellenspannung bildet.
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Der
Komparator 4 erhält
das Signal S3 und die Detektionsschwellenspannung VT3 an seinem positiven
Eingangsanschluß bzw.
seinem negativen Eingangsanschluß, und er gibt ein Überstromschutzsignal
S4 von einem Erfassungsausgangsanschluß PS ab. Das auf "N" gesetzte Überstromschutzsignal S4 wird
abgegeben, wenn das Signal S3 höher
ist als die Detektionsschwellenspannung VT3 (S3 > VT3), während das auf "L" gesetzte Überstromschutzsignal S4 abgegeben
wird, wenn das Signal S3 niedriger ist als die Detektionsschwellenspannung
VT3 (S3 < VT3).
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Das Überstromschutzsignal
S4 wird schließlich
dem Gateanschluß P3
des IGBT 1 zugeführt
(wobei dies in der Zeichnung nicht dargestellt ist). Der IGBT 1
sowie die peripheren Komponenten sind mit den in 1 dargestellten Komponenten identisch, so
daß eine
ausführliche
Beschreibung derselben entbehrlich ist.
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Wie
in 4 dargestellt, ist
die typische Überstromschutzschaltung
mit der eine hohe Zeitkonstante aufweisenden Filterschaltung 3 ausgestattet,
die mit einer Seite des Komparators 4 verbunden ist, auf
der sich der Eingangsanschluß befindet,
um dadurch die Instabilität
der Erfassungsspannung Vsense zu überwinden,
die unmittelbar nach einem Einschalten/Ausschalten des IGBT 1 beobachtet
wird. Die Ausbildung der Filterschaltung 3 führt jedoch
zu einer beträchtlichen
Reduzierung der Integrationsdichte.
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Im
Gegensatz dazu benötigt
die Treiberschaltung für
einen IGBT gemäß dem ersten
bevorzugten Ausführungsbeispiel
keine Komponente wie die Filterschaltung 3 (es ist keine
groß dimensionierte Komponente,
wie R oder C erforderlich), so daß sich eine beträchtliche
Steigerung der Integrationsdichte erzielen läßt.
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Wenn
bei dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel
eine anzusteuernde Halbleitervorrichtung, wie zum Beispiel der IGBT
1, eine relativ geringe Kapazität
aufweist, können
somit alle Komponenten innerhalb eines Integrationsbereichs 32,
der den Treiber 15, die Widerstände R5 und R6, die Maskierschaltung 5 sowie
die Überstrom schutzschaltung 6 beinhaltet,
in einfacherer Weise integriert werden als im Stand der Technik.
Selbst wenn eine anzusteuernde Halbleitervorrichtung eine relativ
hohe Kapazität aufweist,
können
ebenfalls alle Komponenten innerhalb eines Integrationsbereichs 31,
der das UND-Glied 25, die Maskierschaltung 5 und
die Überstromschutzschaltung 6 beinhaltet,
bei dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel
in einfacherer Weise integriert werden als im Stand der Technik.
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Ferner
wird bei der Treiberschaltung für
einen IGBT gemäß dem ersten
bevorzugten Ausführungsbeispiel
kein Vorgang zum Formen einer Wellenform der Erfassungsspannung
Vsense ausgeführt, wie dieser von der Filterschaltung 3 bei
der typischen Überstromschutzschaltung
ausgeführt
wird. Somit wird die Detektionsgenauigkeit hinsichtlich eines Überstromzustands
auf der Basis der Erfassungsspannung Vsense gesteigert.
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Zweites bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
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3 zeigt ein Schaltbild zur
Erläuterung
eines Teils einer Treiberschaltung für einen IGBT gemäß einem
zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Wie in 3 dargestellt,
unterscheidet sich die Treiberschaltung gemäß dem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel
von der Treiberschaltung gemäß dem ersten
bevorzugten Ausführungsbeispiel
dadurch, daß eine
Kurzschluß-Schutzschaltung 7 und
ein ODER-Glied 28 zusätzlich
vorgesehen sind.
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Die
Kurzschluß-Schutzschaltung 7 beinhaltet
einen Komparator 27 sowie Widerstände R19 und R20. Die Widerstände R19
und R20 sind zwischen einer Stromversorgung VCC und Masse in Reihe
miteinander verbunden. Ein Widerstandsverhältnis der Widerstände R19
und R20 regelt eine Detektionsschwellenspannung VT2, bei der es
sich um eine an dem Knotenpunkt N9 zu liefernde Schwellenspannung
handelt, die für
die Detektion verwendet wird.
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Die
Detektionsschwellenspannung VT2 der Kurzschluß-Schutzschaltung 7 ist
relativ hoch festgelegt und beträgt
ca. 2V. Im Gegensatz dazu ist die Detektionsschwellen spannung VT1
der Überstromschutzschaltung 6 in
der vorstehend beschriebenen Weise relativ niedrig festgelegt und
beträgt
ca. 0,5V.
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Der
Komparator 27 erhält
die Erfassungsspannung Vsense an seinem
positiven Eingangsanschluß und
die Detektionsschwellenspannung VT2 an seinem negativen Eingangsanschluß, und er
gibt ein Kurzschluß-Schutzsignal
S7 ab.
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Das
ODER-Glied 28 erhält
das von dem UND-Glied 25 gelieferte Ausgangssignal S25
an seinem einen Eingangsanschluß und
das Kurzschluß-Schutzsignal
S7 an seinem anderen Eingangsanschluß, und es liefert ein Ausgangssignal, das
dann als Unterbrechungssteuersignal SC_OUT abgegeben wird. Die Treiberschaltung
gemäß dem zweiten
bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist hinsichtlich der übrigen
Konstruktionsmerkmale mit der Treiberschaltung gemäß dem ersten
bevorzugten Ausführungsbeispiel
identisch.
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Die
Treiberschaltung gemäß dem zweiten bevorzugten
Ausführungsbeispiel
beinhaltet selbstverständlich
in der gleichen Weise wie die Treiberschaltung gemäß dem ersten
bevorzugten Ausführungs-beispiel
die übrigen
in 3 nicht dargestellten
Komponenten, wie zum Beispiel den IGBT 1 und den Treiber 15.
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Bei
dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei der Maskierperiode TM1 oder TM2 um eine erfassungsfreie
Periode, während der
keine Detektion eines Überstromzustands
auf der Basis der Erfassungsspannung Vsense von
der Überstromschutzschaltung 6 ausgeführt wird,
wie dies in 2 gezeigt
ist. Somit werden Operationen zum Eliminieren eines Überstromzustands,
der während
der Maskierperiode TM1 oder TM2 auftritt (im spezielleren das Absperren
eines Gate) frühestens
nach Verstreichen der Maskierperiode TM1 oder TM2 initiiert. Dies
kann zu einer Verzögerung
beim Schützen
des IGBT 1 vor einem Überstromzustand
führen.
Das zweite bevorzugte Ausführungsbeispiel
trägt einer derartigen
Situation Rechnung.
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Das
Kurzschluß-Schutzsignal
S7 wird über das
ODER-Glied 28 als Unterbrechungssteuersignal SC OUT abgegeben
und wird selbst in der Maskierperiode TM1 oder TM2 nicht maskiert.
Somit wird selbst in der Maskierperiode TM1 oder TM2 unmittelbar nach
einem Einschalten/Ausschalten des IGBT 1 das Kurzschluß-Schutzsignal
S7 auf "N" geändert, wenn
die Erfassungsspannung Vsense die Detektionsschwellenspannung
VT2 übersteigt,
so daß der
IGBT 1 auf der Basis des Unterbrechungssteuersignals SC OUT geschützt werden
kann.
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Die
unmittelbar nach einem Einschalten/Ausschalten vorhandene Erfassungsspannung Vsense hängt
von dem Hauptstrom, d.h. dem Kollektorstrom IC,
ab und hat somit wahrscheinlich einen relativ hohen Wert. In Anbetracht
dieser Tatsache ist die Detektionsschwellenspannung VT2 der Kurzschluß-Schutzschaltung 7 auf
einen relativ hohen Wert gesetzt, wie dies vorstehend beschrieben
worden ist.
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Da
ferner die unmittelbar nach einem Einschalten/Ausschalten vorhandene
Erfassungsspannung Vsense instabil ist,
kann ein Wert der Erfassungsspannung Vsense,
wie dieser vorgesehen ist, möglicherweise
nicht so äußerst genau
sein, wie dies vorstehend beschrieben wurde, wobei er jedoch ausreichend
genau ist, um zum Schutz eines IGBT vor einem Kurzschlußzustand
verwendet zu werden, bei dem ein beträchtlich exzessiver Strom, wie
zum Beispiel ein Zweig-Kurzschlußstrom (ein Strom, der einen
Nennstrom stark übersteigt)
fließt.
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Als
Ergebnis der Festlegung der Detektionsschwellenspannung VT2 auf
einen relativ hohen Wert (VT2 > VT1)
in der Kurzschluß-Schutzschaltung 7 ist ferner
die in 4 dargestellte
Filterschaltung 3 nicht notwendig. Außerdem kann eine zum Schützen des IGBT
1 erforderliche Signalfortpflanzungs-Verzögerungszeit im wesentlichen
identisch mit der in einer allgemeinen integrierten Schaltung gehalten
werden. Somit ist es möglich,
den IGBT 1 sehr rasch innerhalb von 1 μs ab dem Zeitpunkt der Detektion
eines Kurzschlußzustands
auf der Basis der Erfassungsspannung Vsense zu
schützen.
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Es
ist darauf hinzuweisen, daß eine
Sättigungsspannung
des IGBT 1 etwa 1,5V unter einem Nennstrom liegt. Eine Summe aus
einer Sättigungsspannung
des Erfassungsanschlusses 1b des IGBT 1 und der Erfassungsspannung
Vsense (eine Spannung, die von dem Nebenschlußwiderstand
R1 als Stromdetektionswiderstand erzeugt wird) entspricht einer
Sättigungsspannung
des Hauptanschlusses 1a des IGBT 1. Somit liegt die Erfassungsspannung
Vsense, die unter einem Nennstrom in einem
normalen Betriebszustand festgestellt wird, nicht über 1V maximal.
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Ein Überstromzustand
(bei dem Vsense höher ist als V2) wird somit
in einem normalen Betriebszustand von der Kurzschluß-Schutzschaltung 7 nicht detektiert,
da die Detektionsschwellenspannung VT2 auf einen höheren Wert
festgelegt ist als die Sättigungsspannung
des IGBT 1. Im Gegensatz zu der Überstromschutzschaltung 6 ist
es somit für
die Kurzschluß-Schutzschaltung 7 nicht
notwendig, eine Maskierperiode vorzusehen, während der ein Signal tatsächlich maskiert
wird.
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Wie
aus dem Vorstehenden erkennbar, beinhaltet die Treiberschaltung
für einen
IGBT gemäß dem zweiten
bevorzugten Ausführungsbeispiel
die Kurzschluß-Schutzschaltung 7 zusätzlich zu
den Vorteilen, die durch die Treiberschaltung gemäß dem ersten
bevorzugten Ausführungsbeispiel
erzeugt werden, den weiteren Vorteil, daß ein IGBT vor einem Kurzschlußzustand,
der unmittelbar nach einem Einschalten/Ausschalten auftreten kann,
sicher geschützt
wird.
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Ferner
können
bei dem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel, ähnlich wie
bei dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel
dann, wenn eine anzusteuernde Halbleitervorrichtung, wie zum Beispiel der
IGBT 1, eine relativ geringe Kapazität aufweist, alle Komponenten
innerhalb eines Integrationsbereichs, der den Treiber 15,
die Widerstände
R5 und R6, die Maskierschaltung 5, die Überstromschutzschaltung 6,
die Kurzschluß-Schutzschaltung 7 und das
ODER-Glied 28 beinhaltet, in einfacherer Weise integriert
werden als beim Stand der Technik.
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Selbst
wenn eine anzusteuernde Halbleitervorrichtung eine relativ große Kapazität hat, lassen sich
wiederum alle Komponenten eines Integrationsbereichs, der das UND-Glied 25,
die Maskierschaltung 5, die Überstromschutzschaltung 6,
das ODER-Glied 28 und die Kurzschluß-Schutzschaltung 7 beinhaltet,
bei dem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel
einfacher integrieren als beim Stand der Technik.