-
Die
Erfindung betrifft ein System zur Fernbedienung von Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten und/oder
Verwaltung von Medieninhalten unter Verwendung eines drahtlos arbeitenden,
mobilen Fernbediengerätes,
das von einem Nutzer betätigt
wird.
-
Klassische
Heimkomponenten der Unterhaltungselektronik, wie z.B. CD-Player
oder Videorecorder einer Stereoanlage, werden heute gewöhnlich mittels
eines kleinen mobilen Infrarot- oder Ultraschall-Fernbediengerätes bedient.
-
Es
sind auch rechnergestützte
Stereoanlagen bekannt. Dort haben die Nutzer, die zu Hause Musik über den
Rechner abspielen möchten,
im allgemeinen keine Möglichkeit
ihre Wünsche
im Wege über
eine Fernsteuerung zum Ausdruck zu bringen, da ein Rechner als Eingabemittel
im allgemeinen eine Tastatur oder eine Tastatur und eine Maus aufweist.
-
Im
Gegensatz zu den weithin gebräuchlichen
Unterhaltungselektronik-Geräten
ist ein Personal Computer (PC) per Software bedienbar. Auf den Festplatten
der modernen PCs lässt
sich eine sehr große
Anzahl von Multimedia-Dateien speichern, insbesondere im komprimierten
MP3-Audioformat, und auch Videos können dank neuer Kompressionstechniken
und großer
Festplattenkapazitäten
auf PCs untergebracht und sogar auf üblichen Fernsehgeräten abgespielt
werden, wenn der PC eine moderne Grafikkarte mit TV-Ausgang aufweist.
-
Für die Fernsteuerung
des PCs innerhalb eines Raumes wird eine Infrarot-Tastatur/Maus
benötigt
und optional ein lernfähiges
Infrarot-Fernbedienungsgerät.
Für eine
raumübergreifende
Infrarot-Verbindung ist zusätzlich
noch ein Infrarot/Funk- Wandlersystem
in Einsatz zu bringen. Derartige oder ähnliche Fernbedienungen für PC-basierte
Lösungen
von Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten sind allerdings noch
sehr selten, vor allem deswegen, weil sie in der Regel nicht ohne
zusätzliche
Hardware realisierbar sind.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein System zur raumübergreifenden
Fernbedienung von Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten zu schaffen, das ohne
zusätzliche,
eigens zu beschaffende oder anzufertigende Hardware auskommt und
mit dem sich außer
der Fernsteuerung auch die Verwaltung von Medieninhalten, deren
Auswahl und deren Darstellung auf dem Fernbediengerät ausführen lässt.
-
Gemäß der Erfindung,
die sich auf ein System der eingangs genannten Art bezieht, wird
diese Aufgabe in vorteilhafter Weise dadurch gelöst, dass das mobile Fernbediengerät ein mit
Internet-Zugang ausgestattetes, mobiles Funk-Kommunikationsendgerät ist, das über ein
Mobilfunknetz oder einen lokalen Funk-Internetzugang (Wireless Local
Network, Bluetooth) mit einem an das Internet angebundenen Server
in Kommunikationsverbindung steht und einen Software-Modul enthält, der
eine Schnittstelle zum Nutzer für
die Durchführung
einer gewünschten
Fernsteuerung und Verwaltung zur Verfügung stellt, dass der Server
mit einer Software ausgerüstet
ist, die eine Nutzerverwaltung, eine Adressierung der Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten und
des Funk-Kommunikationsendgerätes
sowie eine Systemsteuerung zur Verfügung stellt, dass die Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten
mit einem Modem für
einen Internet-Zugang und mit einem Software-Modul versehen sind,
der weitere Nutzer-Interfaces sowie eine Kommunikationsschnittstelle
zum Server und darüber
hinaus gegebenenfalls Schnitt stellen für die Ansteuerung weiterer
Software-Module zur Verfügung
stellt, und dass die durch das mobile Funk-Kommunikationsendgerät zu steuernden
und/oder zu verwaltenden Medieninhalte auf den Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten
und/oder dem Server und/oder dem mobilen Funk-Kommunikationsendgerät und/oder
auf einem oder mehr weiteren Rechnern im Internet liegen.
-
Beim
System nach der Erfindung handelt es sich somit um ein System zur
Fernsteuerung von Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten und zur
Verwaltung von Medieninhalten, zu deren Auswahl und deren Darstellung
unter Verwendung eines verteilten Systems, das aus drei wesentlichen
Komponenten besteht, nämlich
erstens den Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten, z.B. einem
modernen, für
Audio/Video-Zwecke ausgelegten Personal Computer, zweitens einem
an das Internet gebundenen Server und drittens einem modernen internetfähigen mobilen
Funk-Kommunikationsendgerät,
z.B. einem Handy mit WAP(Wireless Application Protocol)-, GPRS(General
Packet Radio Service)- oder UMTS(Universal Mobile Telecommunications System)-Eigenschaften
und Browserfähigkeit
oder besonderen Kontrollapplikationsmöglichkeiten, beispielsweise
die Möglichkeit
zur Ausführung
von Java Applikationen. Beim System nach der Erfindung hält der Server eine
drahtlose Kommunikationsverbindung zum mobilen Funk-Kommunikationsendgerät über das
Mobilfunknetz/Internet oder einen lokalen Funk-Internetzugang, wie
Wireless Local Network, Bluetooth u.ä.
-
Ein
Merkmal des Systems nach der Erfindung ist, dass die Abfragen immer
nur sehr kurze Nachrichten sind, wie z.B. "lauter" oder "leiser" oder "nächstes
Musikstück". Da bei GPRS- oder UMTS-Mobilfunksystemen die übertragenen
Daten der Be rechnung zu Grunde gelegt werden, lassen sich Kosten
sparen, indem diese Nachrichten auf das Kürzest mögliche komprimiert werden (z.B.
Quellen Codierung nach Shannon Fano oder Huffmann.
-
Die
Steuerung über
das Funk-Kommunikationsendgerät
kann mittels eines Browsers erfolgen. Auf einem solchen Endgerät kann aber
auch eine dedizierte Kontrollapplikation laufen. Dies ist ein Steuerprogramm, das
kleine Datenpakete zum Server schickt und beispielsweise in JavaTM geschrieben sein kann, einer Sprache die
mittlerweile bei Handys Einzug findet. Damit kann das zu übertragende
Datenvolumen noch weiter reduziert werden, weil die gerade genannten
Quellen-Codierungsverfahren optimal eingesetzt werden können.
-
Der
Server ist eine Datenverarbeitungsanlage, die von einem Betreiber
eines solchen Dienstes zur Verfügung
gestellt wird und eine wichtige Rolle im System nach der Erfindung
spielt. Er verwaltet die Anmeldungen und die Datenkommunikation
zwischen den Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten und den mobilen
Funk-Kommunikationsendgeräten.
Diese kommunizieren also nicht direkt miteinander, was grundsätzlich zwar
möglich
wäre, aber
aus verschiedenen Gründen
nicht so gemacht wird, z.B. wegen sich ändernder Adressen und um ein
Einloggen und eine Authentifizierung zu ermöglichen. Die Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten
und die Funk-Kommunikationsendgeräte melden sich jeweils beim
Server über
unterschiedliche Netze an. Die Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten
melden sich über
mittlerweile weit verbreitete Einwählverbindungen oder über DSL,
Kabel, Modem oder auch über
eine dauerhafte Internetverbindung an, wogegen das Netz für das jeweilige
mo bile Funk-Kommunikationsendgerät
im allgemeinen ein Mobilfunknetz wie GSM mit GPRS oder UMTS sein
wird.
-
Nach
der Anmeldung eines Funk-Kommunikationsendgerätes und einer Unterhaltungselektronik-Heimkomponente
beim Server werden die Steuercodes, z.B. für den Befehl "Lauter", vom Funk-Kommunikationsendgerät an den
Server übertragen
und von dort zur Heimkomponente umgesetzt. Eine diesbezügliche Weiterbildung
kann darin bestehen, dass auch bei manueller Betätigung einer bestimmten Funktion,
z.B. "nächstes Musikstück", direkt am Ort der
Unterhaltungselektronik-Heimkomponente dieser Vorgang dem Server
gemeldet wird. Auf dem identifizierten Funk-Kommunikationsendgerät des Nutzers kann dann über eine Servermitteilung
dieser Vorgang angezeigt werden. Auf der Anzeige des Endgerätes erscheint
somit als das nächste
Musikstück
auch das richtige. Ferner können
vorteilhafterweise die Funktionen "Lauter"/"Leiser" aus dem Funk-Kommunikationsendgerät auf für normale
Sprachkommunikation üblichen "Lauter"/"Leiser" Tasten/Schalter/Regler abgebildet werden,
indem die Steuersoftware diese Eingabefelder, wie beispielsweise Lauter/Leiser-Einstellelemente
abgefragt und gegebenenfalls bei Betätigung durch den Nutzer als
entsprechendes Kommando umsetzt.
-
Neben
diesen einfachen Betriebsfunktionen, wie z.B. Steuerung der Lautstärke oder
Vorwärtslauf
und Rückwärtslauf,
lässt sich
mit dem System nach der Erfindung vorteilhaft auch eine Verwaltung
von Playlisten durchführen.
Playlisten sind Listen von Stücken,
die eventuell abgespielt werden oder abgespielt werden sollen und
die zur Verfügung
stehen. Die Struktur dieser Stücke,
die vorher bereits listenmäßig zusammengestellt sein
können,
kann in verschiedenen Ordnern aufgebaut werden.
-
Mittels
seines mobilen Funk-Kommunikationsendgerätes kann der Nutzer einem sogenannten
Player-Programm (z.B. Windows Media-Player) mitteilen, welche Musikstücke er abzuspielen
wünscht,
indem er z.B. einen ganzen Ordner mit allen Musikstücken oder
aus Listen einzelne Musikstücke
auswählt.
Jedes Kommando des Nutzers läuft
von seinem Funk-Kommunikationsendgerät über den an das Internet angebundenen Server.
Es werden keine Mediendaten übertragen,
sondern nur Kommandodaten, da es sich um einen reinen Kontrolldienst
handelt.
-
Die
entsprechend digitalisierten Musikstücke liegen bereits vorher vor
und sie werden beim System nach der Erfindung auch nicht über die
Netze transferiert. Es lässt
sich jedoch ein solcher Mediendatei-Transfer veranlassen und starten.
Bei einem Ausbau des Systems nach der Erfindung besteht die Möglichkeit
der Bestellung von Musikstücken,
wobei die Steuerung von Überspielungen
von Mediendateien oder zugehörigen Rechtedateien
durch das mobile Funk-Kommunikationsendgerät vorgenommen wird Es ist dann
z.B. auch möglich
beim digitalen Kauf von Musikstücken
nicht jedes mal ein ganzes Datenspeichermedium selbst zu kaufen,
sondern die einzelnen Freischaltcodes für die verschiedenen gewünschten
Musikstücke
zu erwerben. Wo dann die eigentlichen Mediendateien liegen, ist
bei Kauf noch nicht unbedingt von Bedeutung.
-
In
zweckmäßiger Weise
werden die Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten durch einen für Audio/Video
ausgelegten Personal Computer mit Internet-Zugang und geeignete
Peripherie-Anschlüssen und -Einrichtungen
gebildet oder durch einen PC gestützt. Wesentliche technische
Merkmale der Heimkomponenten sind: Speicher, Internetanbindung,
Kontroll-Applikation(en), CPU, Mediendarstellung bzw. Mediendarstellungsinterfaces
(wie 1ine-out Buchse, Video-Buchsen).
-
In
vorteilhafter Weise besteht eine Datenkompression, d.h. eine effiziente
Binärcodierung,
der Steuerinformation auf der Funk-Übertragungsteilstrecke zwischen
dem mobilen Funk-Kommunikationsendgerät und dem Internet, an welches
der Server angebunden ist, beispielsweise nach Shannon Fano oder
Huffmann.
-
Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
dass zur Geräte-Adressenverwaltung
sowohl eine dynamische Anmeldung der Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten
beim Server als auch des mobilen Funk-Kommunikationsendgerätes beim
Server vorgesehen ist. Es können
dabei verschiedene Adressierungsoptionen von mobilen Funk-Kommunikationsendgeräten, Personen,
Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten vorgesehen werden. Es lässt sich
auch eine Zuordnung von Personen zu Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten
und mobilen Funk-Kommunikationsendgeräten vorsehen.
-
In
vorteilhafter Weise besteht beim System nach der Erfindung eine
Fernsteuerbarkeit der Lautstärke und/oder
der Klangfunktionen und/oder der Medienauswahl und hierbei z.B.
des Tracks und/oder der Video-Positionssteuerung und/oder der Stopp/Start/Pause/Vorlauf/Rücklauf-Funktionen
bei Audio/Video-Aufzeichnungen.
-
Mit
dem System nach der Erfindung ist eine Verwaltung von Mediendateien,
die Playlisten, Alben oder dergleichen enthalten, möglich, so
dass sich beispielsweise Komponisten, Stilrichtungen, Zeiten, Chartplatzierungen
zuordnen lassen.
-
Es
lässt sich
beim System nach der Erfindung auf verteilte Dateien zugreifen und
auch die Verwaltung von verteilten Dateien ausführen, die also zwischen mobilem
Funk-Kommunikationsendgerät,
Server und Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten verteilt sind.
-
Mit
dem System nach der Erfindung können
auch problemlos Rechtedateien verwaltet werden, indem auf die im
Funk-Endgerät eingebauten
Zertifizierungs- und Authentifizierungsfunktionen zugegriffen wird.
(z. B. SIM-Karte, Fingerabdruckleser, Pin-Eingabe)
-
Durch
das mobile Funk-Kommunikationsendgerät lassen sich in vorteilhafter
Weise auch die Abrechnung und/oder der Kauf von Medieninhalten steuern.
Ferner kann hierzu auch die übliche
Abrechnungs-Infrastrucktur des Mobilfunknetz-Betreibers integriert
werden.
-
Es
kann beim System nach der Erfindung eine personenbezogene Profilbildung,
wie z.B. Vorlieben, Playlisten, Lautstärken, realisiert werden. Ein
solches Profil kann auf Server und/oder Funk- Kommunikation-Endgeräte und/oder
Heimkomponenten in einer Datei oder Datenbank gespeichert sein.
-
Es
lässt sich
auch eine Ansicht von Playlisten auf dem mobilen Kommunikationsendgerät erstellen, indem
der Server die aktuellen Playlisten ermittelt (in Interaktion mit
der Heimkomponente) und an das Funk-Kommunikationsendgerät übermittelt.
-
Mit
dem System nach der Erfindung kann darüber hinaus eine Steuerung der
Aufnahme von Sendungen auf den Unterhaltungs elektronik-Heimkomponenten
mittels des mobilen Funk-Kommunikationsendgerätes durchgeführt werden.
-
Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, im Server
eine Vergleichseinrichtung vorzusehen, die dazu benutzt wird, um
Musikstücke
ausfindig zu machen, nachdem der Nutzer eine Melodie in das Mikrofon
des mobilen Funk-Kommunikationsendgerätes gesungen oder gepfiffen
hat. Eine solche Vergleichsoperation greift auf eine große Datenbank
bekannter Musikstücke
zu.
-
Mit
dem System nach der Erfindung kann überdies eine Steuerung eines
Dateienaustausches zwischen verschiedenen Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten
ausgeführt
werden, insbesondere zwischen den Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten
verschiedener Personen. Es ist darüber hinaus auch eine Steuerung
der Ausführung
von Auslieferungstransaktionen von Mediendateien möglich, beispielsweise
nach Kauf eines Musikstücks
zum Zwecke der Übersendung
auf die Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten.
-
Das
System nach der Erfindung wird nachfolgend im einzelnen anhand von
Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
-
1 das Blockschaltbildschema
einer grundsätzlichen
Anordnung des Systems nach der Erfindung,
-
2 ein Schichtenmodell eines
mobilen Funk-Kommunikationsendgerätes,
-
3 ein Schichtenmodell eines
Servers,
-
4 ein Schichtenmodell einer
rechnergestützten
Unter haltungselektronik-Heimkomponente,
-
5 ein Ablaufdiagramm für das Abspielen
eines Medientitels bei Einsatz des Systems nach der Erfindung,
-
6 ein Ablaufdiagramm für das Suchen
eines Medientitels bei Einsatz des Systems nach der Erfindung, und
-
7 ein Ablaufdiagramm für den Tausch
eines Medientitels zwischen zwei Unterhaltungselektronik-Heimkomponenten bei
Einsatz des Systems nach der Erfindung.
-
In 1 ist als Beispiel ein erfindungsgemäß aufgebautes,
verteiltes System zur Fernsteuerung und Verwaltung von Medieninhalten
dargestellt. Es besteht aus einer rechnergestützten Heimkomponente 1 der Unterhaltungselektronik,
einem Server 2 und einem mobilen Funk-Kommunikationsendgerät 3.
Die Heimkomponente 1 kann ein moderner Personal Computer
oder eine Hifi-Komponente oder eine Audio/Video-Komponente sein,
die einen Soundmodul und ein Modem, z.B. für DSL (Digital Subscriber Line),
DVB (Digital Video Broadcasting), ISDN oder ein Dial-up-Modem, enthalten.
Die Heimkomponente 1 kann auch in einem Personenauto, Boot,
Hotelzimmer oder Wohnmobil oder dergleichen untergebracht sein.
Das mobile Funk-Kommunikationsendgerät 2 wird von einem
Nutzer mitgeführt
und kann ein modernes Mobiltelefon (Handy) sein, das WAP-, GPRS-
oder UMTS-Fähigkeit
(oder UMTS- Nachfolgesystem, aufweist und damit internetfähig ist.
-
Der
Server 3 hält
eine drahtlose Kommunikationsverbindung über ein Mobilfunknetz und das
Internet 4 zum Funk-Kommunikationsendgerät 2.
Die dabei zu steuernden und/oder zu verwaltenden Playlisten 5 liegen
als Mediendateien auf der Unterhaltungselektronik-Heimkomponente 1,
dem Server 3 und dem mobilen Funk-Kommunikationsendgerät 2,
können
aber genauso auch nur auf einer oder zwei dieser drei Komponenten
liegen. Mediendateien können
außerdem
auf einem oder mehr weiteren Rechnern im Internet 4 liegen.
Bei den Mediendateien kann es sich um Tondateien, Playlisten, Bilddateien
oder Ton/Bild-Dateien,
medienbeschreibende Dateien, z.B. MPEG-7-Dateien, oder auch Rechtedateien
handeln.
-
Rechtedateien
sind Dateien, deren Besitz ein Recht auf Besitz oder Abspielen verkörpert. Es
lässt sich damit
DRM (Digital Rights Management) bewerkstelligen, d.h. eine digitale
Rechteverwaltung zum Schutz geistigen Eigentums vor unerlaubter
Verbreitung im Internet, so dass gesteuert werden kann, welcher
Nutzer geschützte
Inhalte in welcher Form einsehen kann.
-
Durch
das mobile Funk-Kommunikationsendgerät 2 sollen mehrere
Funktionen ausgeführt
werden können.
Die Heimkomponente 1 soll unter anderem insbesondere hinsichtlich
Lautstärke,
Klang, Medienauswahl, z.B. Track, Video-Positionssteuerung, Stop/Start/Vorlauf/Rücklauf von
Audio- oder Videoaufzeichnungen fernsteuerbar sein. Darüber hinaus
sollen mit Hilfe des Funk-Kommunikationsendgerätes 2 Dateien verwaltet
werden, die beispielsweise im Zusammenhang mit einer Playlistenverwaltung
und Albenverwaltung stehen, worunter auch eine Zuordnung von Komponisten,
Stilrichtungen, Zeiten, Chartplatzierungen oder dergleichen fallen
kann. Es soll ganz allgemein mit Hilfe des Funk-Kommunikationsendgerätes 2 ein
Zugriff und eine Verwal tung der verteilten Mediendateien möglich sein,
wozu auch die Verwaltung von Rechtsdateien in Verbindung mit DRM
gehört.
-
Erreicht
wird dies alles durch das in 1 dargestellte
System zur Fernbedienung und Verwaltung. Dieses System besteht aus
einer geeigneten Kombination der Heimkomponente 1, des
an das Internet 4 angebundenen Servers 2 sowie
des ebenfalls an das Internet 4 angebundenen mobilen Funk-Kommunikationsendgerätes 2 und
von Software zur Steuerung dieses Systems. Auf dem vom Nutzer mitgeführten, mobilen Funk-Kommunikationsendgerät 2 ist
ein Software-Modul angebracht, der eine Schnittstelle zum Nutzer
zur Verfügung
stellt, um die gewünschte
Steuerung vorzunehmen.
-
Auch
auf der Heimkomponente 1 der Unterhaltungselektronik ist
ein Software-Modul vorgesehen, der weitere Nutzer-Interfaces sowie
eine Kommunikationsschnittstelle zum Server 3 sowie die
Ansteuerung weiterer Software-Module, wie z.B. Media Player, Dateisystem
und DRM-System für
das Rechtemanagement, zur Verfügung
stellt. Die Software des Servers 3 stellt die Nutzerverwaltung,
die Adressierung der anderen Komponenten (Heimkomponenten 1 und
Kommunikationsendgeräte 2)
des Systems sowie die Systemsteuerung zur Verfügung.
-
In 2 ist als Beispiel ein Schichtenmodell
des mobilen Funk-Kommunikationsendgerätes 2 von 1 dargestellt, das im System
nach der Erfindung Verwendung finden kann. Zur Durchführung von
Anwendungen im Zusammenhang mit der Internetanbindung ist hierbei
alternativ entweder ein Browser oder eine dedizierte Kontrollapplikation
vorgesehen. Ein Betriebssystem steuert das Kommunikationsendgerät, das einen Prozessor
CPU und einen Speicher enthält
und verschiedene Netzwerk-Proto kolle TCP, UDP, IP verarbeiten kann.
Das Kommunikationsendgerät
soll zum üblichen
GSM-Betrieb, aber auch für
GPRS- und UMTS-Betrieb (oder UMTS-Nachfolgesystem) fähig sein.
-
In 3 ist ebenfalls als Beispiel
ein Schichtenmodell des in 1 gezeigten
Servers 3 dargestellt. Zur Durchführung von Anwendungen im Zusammenhang
mit der Internetanbindung ist eine dedizierte Serverapplikation
vorgesehen. Ein Betriebssystem steuert den Server, der einen Prozessor
CPU und einen Speicher enthält
und verschiedene Netzwerk-Protokolle TCP (Transmission Control Protocol),
UDP (User Datagram Protocol), IP (Internet Protocol) verarbeiten
kann. Der Server arbeitet am Internet im Rahmen eines LAN(Local Area
Network)-Teilnehmers.
Ebenfalls ist ein Interface zu einem DRM-System möglich.
-
In 4 ist als Beispiel noch
ein Schichtenmodell der in 1 gezeigten
rechnergestützten
Unterhaltungselektronik-Heimkomponente 1 dargestellt,
die in diesem Fall durch einen für
Audio/Video-Betrieb ausgelegten Personal Computer gebildet sein
soll. Auch hier ist zur Durchführung
von Anwendungen im Zusammenhang mit der Internetanbindung eine dedizierte
Applikation vorgesehen, welche die Registrierung, Konfiguration
und Verwaltung betrifft.
-
Ein
Betriebssystem steuert die Heimkomponente, die einen Prozessor CPU,
einen Speicher mit z.B. Mediendateien und ein Media-Player-Programm
sowie z.B. einen DRM-Modul zur Rechteverwaltung enthält. Mittels
einer Netzwerkschicht ist beispielsweise über ISDN oder DSL eine Anbindung
an das Internet mit Hilfe des Internet-Protokolls TCP/IP möglich.
-
Ferner
kann die Kommunikation zwischen Heimkomponente und Serverkommponente
verbindungsorientiert mittel eines Transfer Controll Protokoll (TCP)
oder Datagramm orientiert mittels UDC (Universal Datagram Protocol)
ablaufen. Bei einer Überlastung
des Servers kann dieser zu seiner Entlastung einer Heimkomponente
bei Bedarf einen neuen Server zuweisen.
-
5 bis 7 zeigen drei Beispiel von Ablaufdiagrammen,
aus denen hervorgeht, was in dem das mobile Funk-Kommunikationsendgerät 2,
die Heimkomponente 1 und den Server 3 umfassenden
System nach der Erfindung bei bestimmten Programmabläufen ausgeführt wird.
-
In 5 ist der Ablauf beim Abspielen
eines Medientitels dargestellt, wobei die zeitliche Reihenfolge von
oben nach unten verläuft.
Im ersten Schritt registriert sich das mobile Kommunikationsendgerät 2 beim Server 3.
Nachdem der Nutzer an seinem Kommunikationsendgerät 2 zur
Identifikation Nutzernamen und Passwort eingegeben hat, prüft der Server 3,
ob diese Eingaben korrekt sind. Auch die Heimkomponente 1 hat sich
beim Server 3 aus Identifikationsgründen zu registrieren. Wenn
die Heimkomponente 1 ordnungsgemäß beim Server 3 registriert
ist, stellt der Server 3 fest, dass beide Registrierungen
einwandfrei sind.
-
Es
ist wichtig, dass der Server 3 auf Grund der Identifikationsangaben
die Heimkomponente 1 dem mobilen Kommunikationsendgerät 2 richtig
zuordnen kann. Anschließend
erfolgt im Beispiel von 1 das
jeweilige Kommando "Stop", "Play" oder "FF (Fast Forward)" oder dergleichen
vom mobilen Kommunikationsendgerät 2 zum
Server 3. Daraufhin sieht der Server 3 in seiner
Liste nach, wo das Gegenstück,
also die Heimkomponente 1 ist, und veranlasst dann die
entsprechenden Kommandos oder transferiert dorthin Mediendateien.
-
In 6 ist in entsprechender
zeitlicher Abbildungsweise der Ablauf bei der Suche eines Medientitels dargestellt.
Die Registrierung des mobilen Kommunikationsendgerät 2 und
der Heimkomponente 1 beim Server 3 erfolgt wie
im Beispiel von 5. Danach
wird vom Nutzer über
sein mitgeführtes
mobiles Kommunikationsendgerät 2 eine
Suchanfrage zum Server 3 hin vorgenommen. Der Server 3 sieht
in seiner Liste nach, welches von den gesuchten Medien vorhanden
sind und schickt eine Ergebnisliste an das mobile Kommunikationsendgerät 2 zurück.
-
Danach
wählt der
Nutzer an seinem Kommunikationsendgerät 2 einen Medientitel
aus und sendet diesen zum Server 3, der daraufhin den Transfer
dieses Medientitels zur Heimkomponente 1 durchführt. Dabei kann
der Medientitel als tatsächlicher
Medieninhalt vom Server 3 auf die Heimkomponente 1 überspielt
werden oder aber es kann nur das Kommando zum Abspielen übertragen
werden, falls der betreffende Medieninhalt bereits auf der Heimkomponente 1 lokal
verfügbar
ist.
-
In 7 ist in entsprechender
zeitlicher Abbildungsweise der Ablauf beim Tausch eines Medientitels zwischen
zwei Heimkomponenten 1A und 1B dargestellt. Im
ersten Schritt registriert sich das mobile Kommunikationsendgerät 2 beim
Server 3. Nachdem der Nutzer an seinem Kommunikationsendgerät 2 Nutzernamen und
Passwort zur Identifikation eingegeben hat, prüft der Server 3, ob
diese Eingaben korrekt sind. Auch die Heimkomponenten 1A und 1B haben
sich beim Server 2 aus Identifikationsgründen zu
registrieren.
-
Wenn
die beiden Heimkomponenten 1A und 1B ordnungsgemäß beim Server 3 registriert
sind, stellt der Server 3 fest, dass beide Registrierungen
einwandfrei sind. Der Server muss hier in der Lage sein, mehrere Heimkomponenten
zu einem Nutzer zu verwalten. Bei der Fernsteuerung muss der Nutzer über sein
Kommunikationsendgerät 2 mitteilen,
welche Heimkomponente 1A oder 1B ferngesteuert
werden soll.
-
Da
der Nutzer auf seinem mitgeführten
mobilen Kommunikationsendgerät 2 eine
eindeutige Identifikation hat und die Heimkomponenten 1A und 1B ebenfalls
eindeutige Identifikationen haben, ist sichergestellt, dass der
Server 3 dem Kommunikationsendgerät eines Nutzers dessen Heimkomponenten,
die sich an verschiedenen Orten befinden können, zuordnen kann, wobei
der Nutzer dann bei der Fernsteuerung in sein Kommunikationsendgerät einzugeben
hat, welche Heimkomponente er gerade fernsteuern möchte.
-
Im
Beispiel von 7 wird
nach erfolgter Registrierung nach Übersendung einer Titelliste
vom Server 3 zum mobilen Kommunikationsendgerät 2 dort
vom Nutzer ein Kommando "Copy" "Datei ..." A1→A2
zum Kopieren einer gewünschten
Mediendatei eingegeben und zum Server 3 übertragen.
Daraufhin wird der betreffende Medientitel-Kopierbefehl "Copy" vom Server 3 an
die Heimkomponente 1A gesendet und danach erfolgt der Transfer
des Medieninhalts dieses Medientitels von der Heimkomponente 1A auf
die Heimkomponente 1B, entweder direkt von der Heimkomponente 1A zu
der Heimkomponente 1B, indem der Kopierbefehl die Korrektur,
gültige
Adresse der Heimkomponente 1B enthält, oder mittels Sender als
Relais.
-
In
diesem Zusammenhang wird noch angemerkt, dass die legale Möglichkeit
besteht, Musikstücke
zu tauschen, ohne über
die Berechtigung zum Abspielen dieses Musikstückes zu verfügen. Wesentlich
ist, dass die diesbezügliche
Erlaubnis des berechtigten Nutzers vorliegt und der eintauschende
Nutzer das Musikstück nicht
einfach abholen kann. Da der Vorgang über einen Server läuft, kann
die Einhaltung der Regeln eines fairen Tausches problemlos sichergestellt
werden.
-
Bei
einem klassischen Tausch wird der jeweilige Gegenstand von einem
ersten Nutzer an einen zweiten Nutzer aus der Hand gegeben, darf
also vom ersten Nutzer nicht auch noch behalten werden, was sonst eine
verbotene Duplizierung bedeuten würde. Während der Zeit, über welche
der zweite Nutzer das Musikstück
auf seiner Heimkomponente gespeichert hat, kann also der erste Nutzer
dieses Musikstück
nicht abspielen und für
sich nutzen. Diese Vorgaben lassen sich durch den Server mit dem
DRM-System bei Einsatz des Systems nach der Erfindung einfach umsetzen.
-
Als
Ergänzung
zum Ablauf des Serversystems (3) werden nachstehend einige
beispielhafte Serverablauf-Schritte beschrieben, und eine kurze Übersicht über dabei
verwendete Tabellen gegeben.
-
Drei
der wichtigsten Funktionen der Server-Steuerung sind:
- 1) Bei Neuanmeldung eines mobilen Fernbediengerätes (MFG)
ist nachstehende Tabelle, Beispiel einer Tabelle MFG zu aktualisieren,
indem zu der Nutzer-Identifikations-Nummer eine Referenz auf die
Verbindung zur gerade anmeldenden MFG bzw. die aktuelle Kommunikations-Adresse
dieses Fernbediengerätes
MFG gelegt wird. (Siehe Tabelle MFG unten). Falls unter der Nutzer-Identifikations-Nummer
schon ein Fernbediengerät
MFG angemeldet ist, wird diese nicht überschrieben und es entsteht
ein neuer Eintrag.
- 2) Bei Neuanmeldung einer Heimkomponente ist nachstehende Tabelle,
Bespiel einer Tabelle MFG zu aktualisieren, indem zu der Nutzer-Identifikations-Nummer
eine Referenz auf die Verbindung zur gerade anmeldenden Heimkomponente
bzw. die aktuelle Kommunikations-Adresse dieser Heimkomponente gelegt wird.
(Siehe Tabelle HK unten). Falls unter der Nutzer-Identifikations-Nummer schon eine Heimkomponente angemeldet
ist, wird diese überschrieben.
- 3) Bei Übermittlung
eines Steuerbefehls S von dem Fernbedienendgerät MFG zur korrekten Heimkomponente:
Schritt
a) Durch Nachschlagen in Tabelle MFG mit der Verbindung oder Adresse
des Fernbediengeräts MFG
als Suchschlüssel
ist die Nutzer-Identifikations-Nummer zu ermitteln.
Schritt
b) Durch Nachschlagen in Tabelle HK mit der Nutzer-Identifikations-Nummer
aus Schritt a) als Suchschlüssel
ist die Verbindung zu (oder Adresse von) der aktuellen Heimkomponente
zu ermitteln.
Schritt c) Den Steuerbefehl S über die
in Schritt b) ermittelte Verbindung ist an die aktuelle HK zu senden.
-
In
den folgende Beispieltabellen ist von drei Nutzern ausgegangen.
Einer dieser Nutzer (mit der Nutzer-Identifikations-Nummer 12345) hat
gerade zwei aktive Fernbediengeräte
MFG, ein Nutzer (mit Nutzer-Identifikations-Nummer 7654) hat nur ein
Fernbediengerät
MFG. Beide haben eine Heimkomponente. Der Nutzer 9736 hat derzeit
nur ein Fernbediengerät
MFG und keine Heimkomponente angemeldet. (Dies würde in Operation 3)
bei Schritt b) zu einem Fehler führen,
falls nicht vorher Operation 2) zur Anwendung kommt).
-
Beispiel
einer Tabelle MFG
-
Beispiel
einer Tabelle HK
-
- 1,
1A, 1B
- Heimkomponenten
- 2
- Mobiles
Funk-Kommunikationsendgerät
- 3
- Server
- 4
- Internet
- 5
- Playlisten