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Die Erfindung betrifft einen Webschaft,
insbesondere zur Fachbildung.
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In Webmaschinen laufen die Kettfäden durch Weblitzen,
die quer zum Kettfaden bewegt werden, um die Kettfäden gruppenweise
bezüglich
einer Kettfadenebene nach oben und nach unten auszulenken, um zwischen
den Kettfadengruppen ein Fach zum Einsetzen eines Schutzfadens auszubilden.
Die Litzen sind an einem Rahmen gefasst, der als Webschaft bezeichnet
wird. Der Webschaft wird im Arbeitstakt der Webmaschine auf und
ab, d.h. in Längsrichtung
der Litzen bewegt.
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Eine solche Anordnung ist beispielsweise aus
der
US-PS 3004562 bekannt.
Der Webschaft weist einen oberen und einen unteren Querträger auf,
an denen die Litzen eingehängt
sind. Seitliche Vertikalstreben verbinden die Querträger untereinander.
Die Vertikalstreben sind in Linearführungen geführt. Eine Antriebseinrichtung
setzt zentrisch an dem unteren Querträger an, um diesen nach oben und
nach unten zu bewegen.
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Moderne Webmaschinen erfordern zunehmende
Arbeitsgeschwindigkeiten. Diesem Erfordernis können klassische Webschäfte in der
genannten Bauweise nur unzureichend entsprechen. Der Webschaft unterliegt
bei schneller hin- und
hergehender Bewegung Verformungen, die zu Fehlpositionierungen der
Litzen und anderen Schwierigkeiten führen können. Es ist deshalb versucht
worden, Schaftprofile aus Karbonfaser-Verbundwerkstoffen herzustellen.
Diese Maßnahme
führt zu
einer Gewichtsreduktion bei inakzeptabel hohen Kosten. Die dadurch
erreichte Leistungssteigerung ist im Verhältnis zu den erhöhten Kosten
bei weitem nicht ausreichend. Somit ist es kaum möglich, wirtschaftlich
in höhere
Leistungsklassen vorzustoßen.
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Davon ausgehend ist es Aufgabe der
Erfindung, einen Webschaft zu schaffen, der eine erhöhte Arbeitsgeschwindigkeit
ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird mit dem Webschaft
nach Anspruch 1 gelöst:
Der
erfindungsgemäße Webschaft
weist wenigstens einen Querträger
auf, der mit einem Verbindungsmittel zum Anschluss von Litzen versehen
ist. Der Querträger
wird bezüglich
seiner Querrichtung hin- und hergehend bewegt.
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Die Bewegungsrichtung stimmt mit
der Längsrichtung
der Litzen überein.
Um dem Querträger
die gewünschte
Bewegung zu erteilen, ist dieser über Betätigungselemente mit einer Antriebseinrichtung
verbunden. Die Betätigungselemente
sind beispielsweise Schubstangen, die an zwei oder mehreren voneinander
beabstandeten Stellen an dem Querträger angreifen. Von den Betätigungselementen
greift dabei wenigstens eines an einer von den Enden des Querträgers beabstandeten
Stelle an. Es hat sich gezeigt, dass dies die Grundlage für eine verringerte
Verformung des Querträgers
unter dem Einfluss statischer und dynamischer Lasten schafft. Es
können
sich Trägheitskräfte, die
zu beiden Seiten jeder Verbindungsstelle auf den Querträger beim
Beschleunigen und Abbremsen desselben einwirken, bezüglich der
Verbindungsstelle teilweise oder auch ganz ausgleichen, wodurch
sich die Deformation des Querträgers
minimiert. Während
bei Querträgern,
die lediglich an ihren Enden mit Betätigungselementen verbunden
sind, dynamische Durchbiegungen von beispielsweise 5 mm auftreten
können,
lassen sich diese drastisch reduzieren, wenn die Verbindungsstellen
von den Enden des Querträgers
entfernt angeordnet werden. Durch die bei gegebener dynamischer
Last verringerte Querträgerverformung
kann andererseits die Beschleunigung und Abbremsung des Querträgers bei
der Fachbildung wesentlich erhöht
werden. Dadurch wird eine schnellere Arbeitsgeschwindigkeit der
Webmaschine möglich.
Die von der Antriebseinrichtung aufzubringenden Antriebskräfte werden
an Stellen in den Querträger
eingeleitet, die zu einer verminderten Trägerverformung führen. Es
sind Ausführungsformen
mit zwei oder mehr Verbindungsstellen möglich. Sind nur zwei Verbindungsstellen
vorgesehen, sind diese von den Enden beabstandet. Sind drei oder
mehr Verbindungsstellen vorgesehen, sind zumindest die innen liegenden
Verbindungsstellen von den Enden des Querträgers beabstandet. Die außen liegenden
können
an den Enden oder im Abstand zu diesen angeordnet sein.
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Vorzugsweise sind die Verbindungsstellen an
dem Querträger
so angeordnet, dass die Verformung der Segmente zwischen den Verbindungsstellen
und an den Enden betragsmäßig etwa
gleich sind. Die durch Trägheitskräfte verursachte
Verformung des Querträgers
wird dadurch auf ein Minimum reduziert. Die Verbindungsstellen zwischen
den Betätigungselementen
und dem Querträger
führen
bei Einwirken dynamischer Lasten keine Dreh- oder Schwenkbewegung
sondern allein eine Linearbewegung aus. Die der Verbindungsstelle
benachbarten Längenelemente
(Segmente) des Querträgers
vollführen
bei Verbiegung des Trägers
unter dynamischer Last hingegen zumindest eine geringfügige Schwenkbewegung.
Die Anlenkung der Betätigungselemente
an den Verbindungsstellen minimiert die Trägerverbiegung weitgehend und
ermöglicht
somit besonders hohe Arbeitsgeschwindigkeiten.
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Vorzugsweise sind die Verbindungsstellen gerade
so weit von den Enden des Querträgers
entfernt, dass sich unter Last einstellende Deformationen zu beiden
Seiten der Verbindungsstellen gleich groß sind. Auch unter diesem Kriterium
minimiert sich die Verformung insgesamt, wodurch die größtmögliche Arbeitsgeschwindigkeit
erzielt wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Antriebseinrichtung über wenigstens drei Betätigungselemente
mit dem Querträger
verbunden. Durch die auf wenigstens drei Verbindungsstellen verteilte
Krafteinleitung wird die Verformung des Querträgers auch bei höchsten Arbeitsgeschwindigkeiten
so weit reduziert, dass er praktisch als starr angesehen werden
kann. Bevorzugterweise sind die Betätigungselemente und Verbindungsstellen
in gleichen Abständen
zueinander angeordnet. Auch dies kommt einer Minimierung der Verformung
unter dem Einfluss dynamischer Lasten zugute.
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Vorzugsweise weist der Webschaft
zwei Querträger
auf, von denen einer mit der Antriebseinrichtung verbunden ist.
Beide Querträger
weisen jeweils Verbindungsmittel zur Aufnahme bzw. Befestigung von
Weblitzen auf. Die Querträger
erstrecken sich parallel zueinander und im Abstand zueinander. Sie
sind über
die Weblitzen miteinander verbunden. Bei einer ersten Ausführungsform
sind die Querträger
an ihren Enden über
Seitenstreben miteinander verbunden, so dass sie sich als starrer
Rahmen gemeinsam bewegen. Bei einer zweiten Ausführungsform ruht ein Querträger, während sich
der andere mit den Litzen bewegt. Diese Ausführungsform hat den Vorzug drastisch
weiter reduzierter bewegter Massen für sich, was der Arbeitsgeschwindigkeit
wiederum zugute kommt.
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Bei beiden Ausführungsformen hat es sich als
zweckmäßig herausgestellt,
die Litzen an dem mit der Antriebseinrichtung verbundenen Querträger mit geringem
Spiel zu fassen, so dass die Krafteinleitung zum Beschleunigen und
Abbremsen der Litzen an diesem Querträger stattfindet. Dies kommt
wegen der kurzen Kraftwege der Arbeitsgeschwindigkeit zugute. In
diesem Zusammenhang hat es sich weiter als zweckmäßig herausgestellt,
die Litzen möglichst knicksteif
auszubilden. Dies kann durch eine Biegung oder Wölbung in Längsrichtung erfolgen.
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Knicksteife Litzen können Druckkräfte übertragen
ohne zu knicken. Diese Druckkräfte
können, wie
sich heraus gestellt hat, dann besonders hoch sein, wenn das Litzenende,
das der Krafteinleitung entgegengesetzt liegt, axial verschiebbar
geführt bzw.
gelagert ist. Die Lagerung wird vorzugsweise so ausgeführt, dass
das Litzenende in dieser Lagereinrichtung an zwei voneinander möglichst
weit auseinander liegenden Punkten geführt wird. Als Verbindungsmittel
eignet sich hier beispielsweise ein Profil mit einem Durchgang durch
den sich das betreffende Ende der Litze erstreckt. Der Durchgang
umschließt das
Litzenende entlang seines Umfangs dann vorzugsweise mit wenig Spiel.
Eine solche Fassung lässt
eine mehr oder weniger große
axiale Relativbewegung zwischen dem Litzenende und seinem Verbindungsmittel
zu, wobei das betreffende Litzenende jedoch hinsichtlich einer Knickbelastung
an diesem Ende gut abgestützt
ist.
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Ein solches Verbindungsmittel ist
vorzugsweise als Profilleiste mit in einer Reihe angeordneten, sich
parallel zueinander erstreckenden Durchgängen ausgebildet. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
ist diese Profilleiste trennbar mit dem Querträger verbunden. Dies eröffnet die
Möglichkeit, die
oberen Litzenenden automatisch von einer geeigneten Litzeneinziehmaschine
in die Profilleiste einschieben zu lassen. Es ist dabei möglich, die
Durchgangsöffnungen
in so großer
Dichte vorzusehen, dass die feinste Teilung erreicht werden kann.
Bei gröberen
Teilungen können
dann einzelne Durchgänge
frei gelassen werden. Auch kann es von Fall zu Fall zweckmäßig sein,
in einen Durchgang mehrere Litzen einzusetzen. Das zugrunde liegende
Schema der Zuordnung von Durchgängen
in der Profilleiste und Litzen kann in einem Programm oder in Rechnerdaten
hinterlegt werden, die dann von der Litzeneinziehmaschine benutzt
werden.
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Die Erfindung gestattet die Schaffung
eines gewichtsarmen Systems, das ein energieeffizientes, leises
Weben gestattet. Außerdem
gestattet die Erfindung die Kosten für das Gesamtsystem, das mit dem
Webschaft zusammenhängt,
zu senken. Die verminderten Verformungen des Webschafts können einen
verringerten Verschleiß und
höhere
Webleistungen zur Folge haben. Außerdem ist das automatische
Einziehen von Litzen möglich.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten
von Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung, der Beschreibung oder
Unteransprüchen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Webschaft in
schematischer Vorderansicht,
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2 den
Webschaft nach 1, geschnitten
entlang der Linie II-II in 1 in
einem anderen Maßstab,
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3 das
Verbindungsmittel des oberen Querträgers des Webschafts nach 1, geschnitten entlang der
Linie III-III,
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4 die
Weblitze nach 2, geschnitten entlang
der Linie IV-IV in einem anderen Maßstab,
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5 eine
abgewandelte Ausführungsform einer
Weblitze in quer geschnittener Darstellung,
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6 eine
abgewandelte Ausführungsform des
Webschafts mit ruhendem oberen Querträger und
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7 die
Verformungen des unteren Querträgers
in schematischer, überhöhter Darstellung.
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In 1 ist
ein Webschaft 1 veranschaulicht, der beispielsweise in
einer Webmaschine zur Fachbildung der Kettfäden eingesetzt ist. Zu dem
Webschaft 1 gehören
ein erster Querträger 2 und
ein zweiter Querträger 3,
die über
Seitenstreben 4, 5 miteinander starr verbunden
sind. Zwischen den Querträgern 2, 3 sind
Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10 parallel
zueinander und zu den Seitenstreben 4, 5 angeordnet. Die
Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10 stehen
in 1 stellvertretend
für eine
im Einzelfall deutlich größere Zahl von
Weblitzen, die dicht beieinander und parallel zueinander zwischen
den Querträgern 2, 3 gehalten sind.
Zur Lagerung der Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10 sowie weiterer,
nicht veranschaulichter Weblitzen, sind die Querträger 2, 3 jeweils
mit einem Verbindungsmittel 11, 12 versehen.
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Das Verbindungsmittel 11 wird,
wie 2 veranschaulicht,
durch eine Litzentragschiene 14 gebildet, die beispielsweise
einstöckig
mit dem als hohles Rechteckprofil ausgebildeten Querträger 2 verbunden
sein kann. Der beispielsweise als Rechteckprofil ausgebildete Querträger weist
dazu einen flächenartigen
Fortsatz 15 auf, von dem sich die in Querschnitt t-förmige Litzentragschiene
weg erstreckt. Die Litzentragschiene 14 weist dabei ein streifenförmiges Kopfstück 16 auf,
das über
einen Steg mit dem Fortsatz 15 verbunden ist. Das Kopfstück 16 wird
zu beiden Seiten des Stegs von einer einseitig offenen Endöse 17 der
Weblitze 6 umgriffen. Die lichte Weite, der in Seitenansicht
c-förmigen Endöse ist dabei
um das Spiel L1, L2 größer als
die vertikale Höhe
des Kopfstücks 16.
Das Gesamtspiel L wird durch die Summe aus L1 und L2 gebildet. Es beträgt beispielsweise
etwa 0,1 mm bis 0,5 mm. Es ist so groß, dass sich die Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10 leicht
längs des
Kopfstücks 16 verschieben
lassen ansonsten aber wenig Spiel haben.
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Der obere Querträger 3 ist wie der
untere Querträger 2 ebenfalls
als Rechteckhohlprofil, beispielsweise in Form eines Aluminiumstrangpressprofils
mit angeformtem Fortsatz 18 ausgebildet. Als Verbindungsmittel
zur Lagerung der Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10 trägt der Fortsatz 18 eine
auch als Kamm bezeichnete Leiste 19, die vorzugsweise über ihre
ganze Länge
hinweg, mit Durchgängen 21, 22, 23, 24 versehen
ist. Die Durchgänge 21, 22, 23, 24 erstrecken sich
parallel zueinander und parallel zu den Seitenstreben 4, 5,
d.h. quer zu den Querträgern 2, 3.
Die Durchgängen 21, 22, 23, 24 weisen
miteinander übereinstimmende
Querschnitte auf. Die Querschnitte sind etwas größer als die Querschnitte der
Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10,
wobei sie jedoch, wie aus 3 hervorgeht,
nur unwesentlich größer sind.
Somit bildet jeder Durchgang 21, 22, 23, 24 eine
Gleitführung für das obere
Ende 25 (2)
jeder Weblitze 6, 7, 8, 9, 10.
Die in Längsrichtung
der Weblitze 6, 7, 8, 9, 10 gemessene
Höhe H
der Leiste 19 bestimmt dabei die Führungslänge dieser Gleitführung. Die
Höhe H
und das Spiel des Endes 25 in dem Durchgang 21 sind
so aufeinander abgestimmt, dass die Weblitze 6 nur um wenige
Grad ohne Verbiegung in dem Durchgang 21 schwenken kann.
Dadurch wird die Neigung der Weblitze 6 zum seitlichen
Ausknicken unter dynamischer Last vermindert.
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Die Weblitze 6 ist beispielsweise
durch einen Blechstreifen gebildet, der in seinem mittleren Bereich
mit einem Öhr 26 versehen
ist. Sie kann einen Rechteckquerschnitt aufweisen. Vorzugsweise
ist sie zur Erhöhung
der Knicksteifigkeit, wie aus 4 hervorgeht,
jedoch um eine Kante 27 abgewinkelt, die sich in Längsrichtung
der Weblitze 6 erstreckt. Dies gilt zumindest für ihre außerhalb
des Öhrs 26 liegenden
Abschnitte 28, 29.
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Wie 5 veranschaulicht,
kann die Weblitze 6 in ihrem Abschnitt 28 auch
gewölbt
ausgebildet sein. Die Weblitze 6 ist dann um eine sich
parallel zu der Weblitze erstreckende Linie gekrümmt.
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Der Webschaft 1 ist mit
einer Antriebseinrichtung 31 verbunden, die in 1 durch eine hin- und hergehend
angetriebene Stange 32 symbolisiert wird. Die Stange 31 ist
mit drei Winkelhebeln 33, 34, 35 jeweils
gelenkig verbunden. Die Winkelhebel 33, 34, 35 sind
an Drehlagern 36, 37, 38 schwenkbar gelagert.
Mit ihrem von der Stange 32 abliegenden Ende sind sie jeweils über eine
Schubstange 41, 42, 43 mit dem unteren
Querträger 2 verbunden.
Die Schubstangen 41, 42, 43 sind an Verbindungsstellen 44, 45, 46 mit
dem Querträger 2 verbunden,
die voneinander in gleichen Abständen
beabstandet sind und die von den mit den Seitenstreben 4, 5 verbundenen
Enden des Querträgers 2 ebenfalls
beabstandet sind. Dadurch wird der Querträger 2 in Segmente S1
und S2 geteilt. Jeder Verbindungsstelle sind zwei Segmente zugeordnet.
An die Verbindungsstelle 45 grenzt jeweils ein Segment
S1 an. An die Verbindungsstelle 44, 46 grenzt
ein Segment S1 an, welches in Richtung zur Mitte des Querträgers hin
angeordnet ist, wohingegen in Richtung auf das Ende des Querträgers 2 hin
das Segmente S2 angrenzt. Die Verbindungsstellen 44, 45, 46 sind
so an dem Querträger 2 angeordnet,
dass die an den Verbindungsstellen 44, 45, 46 eingeleitete
Beschleunigungs- und Bremskräfte
eine betragsmäßig gleiche
Verformung der Segmente S1, S2 ergibt, wodurch der Querträger 2,
der die Positionierung der Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10 und
insbesondere deren Öhre 26 bestimmt,
eine minimale Verformung erfährt.
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Der insoweit beschriebene Webschaft 1 arbeitet
wie folgt:
In Betrieb führt
die Stange 32 eine hin- und hergehende Bewegung aus. Entsprechend
bewegen sich die Schubstangen 41, 42, 43 synchron
auf und ab, wodurch der Webschaft 1 im Ganzen vertikal schwingt.
Im Einzelnen besteht die Bewegung aus einer jeweils ruckartigen
Aufwärts-
und Abwärtsbewegung,
wobei zwischen den Auf- und Abwärtsbewegungen
kurze Ruhephasen liegen können.
Zum Durchführen
einer solchen Bewegung beschleunigen die Schubstangen 41, 42, 43 den
Querträger 2 und alle
mit diesem verbundenen Massen, bewegen ihn und bremsen ihn darauf
wieder recht abrupt ab. Dabei werden an den Verbindungsstellen 44, 45, 46 die erforderlichen
Beschleunigungs- und Bremskräfte auf
den Querträger 2 übertragen.
Unter der Wirkung seiner eigenen Masseträgheit und den Trägheitskräften der
angeschlossenen Teile, zu denen die Seitenstreben 4, 5,
die Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10 einschließlich der
von ihnen getragen Fäden
und die Querstrebe 3 gehören, ergibt sich eine Verformung
des Querträgers 2.
Um diese zu veranschaulichen, wird auf 7 verwiesen, in der die Verformung absolut überhöht dargestellt
ist. Die auf die Verbindungsstellen 44, 45, 46 und
ihre angrenzenden Segmente S1, S2 einwirkenden Antriebskräfte sind
durch Pfeile symbolisiert. Die Mittellinie des Querträgers 2 ist
durch eine Linie 47 angegeben. Wie ersichtlich, sind die
Verbindungsstellen 44, 45, 46 in Punkten
angeordnet, die dadurch ausgezeichnet sind, dass die betreffende Stelle
des Querträgers 2 aus
der ursprünglichen Richtung
des Querträgers 2 nicht
heraus ge bogen wird. In 7 ist
dies für
die Verbindungsstelle 44 anhand der strichpunktiert eingezeichneten
Tangente 48 veranschaulicht, die trotz der Verformung des Querträgers 2 im
rechten Winkel zu der Bewegungsrichtung und Krafteinleitungsrichtung
(Pfeil 49) steht. Demgegenüber schließen der Verbindungsstelle 44 benachbarte
Bereiche mit der Bewegungsrichtung (Pfeil 49) einen von
90° verschiedenen
Winkel ein, wie in 7 durch
eine strichpunktiert veranschaulichte Tangente 51 veranschaulicht
ist.
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Die sich ergebende Gesamtverformung
ist durch den Abstand A zwischen Wellenbergen und Wellentälern des
verformten Querträgers 2 gekennzeichnet.
Die Verbindungsstellen 44, 45, 46 sind
so angeordnet, dass sich die Segmente S1, S2 betragsmäßig gleich
verformen, dass alle Wellenberge und Wellentäler gleich groß sind und
der Abstand A minimiert ist.
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Bedarfsweise können mehr als drei Verbindungsstellen 44, 45, 46 vorgesehen
werden.
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Bei der Auf- und Abwärtsbewegung
des Webschafts 1 nimmt das untere Verbindungsmittel 11 die
Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10 nach
oben wie nach unten mit. Die axiale Kopplung erfolgt dabei für beide
Bewegungsrichtungen nur an dem Verbindungsmittel 11, das
Verbindungsmittel 12 dient lediglich der seitlichen Führung jeder
Weblitze 6, 7, 8, 9, 10.
Verformungen des oberen Querträgers 3 wirken
sich deshalb nicht auf die Positionierung der Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10 aus.
Der Querträger 3 kann
deshalb relativ leicht ausgeführt
werden – seine
Steifigkeit ist von untergeordneter Bedeutung. Während der Aufwärtsbewegung
des Webschafts 1 werden die Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10 auf Schub
beansprucht. Das relativ geringe Spiel L1 + L2 ermöglicht dabei
geräuscharmen Betrieb.
Die Steifigkeit der Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10 ist insbesondere
bei sehr schneller Arbeitsweise zur Kraftübertragung bei der Fachbildung
mehr als ausreichend. Unterstützt
wird die Knicksteifigkeit der Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10,
die eine schiebende Kraftübertragung
ermöglicht,
durch die Profilierung gemäß 4 oder 5. Eine Kraftübertragung zwischen den Querträgern 2, 3 über die
Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10 findet
wegen der freien Beweglichkeit derselben an dem oberen Querträger 3 nicht
statt.
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In 6 ist
eine abgewandelte Ausführungsform
des Webschafts 1 veranschaulicht. Bei diesem ist die Leiste 19 ortsfest
gelagert. Die Seitenstreben 4, 5 fehlen. Der untere
Querträger 2 stimmt
mit dem Querträger 2 nach 1 und 2 überein.
Die Leiste 19 bildet eine Führung für die Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10,
in der die oberen Abschnitte 29 der Weblitzen 6, 7, 8, 9, 10 mit
dem gesamten Hub des Querträgers 2 gleiten können. Die
erforderlichen Führungen 52, 53 des Querträgers 2 sind
lediglich schematisch angedeutet.
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In dieser Ausführungsform sind die Massen des
Webschafts 1 auf ein Minimum reduziert. Da der obere Querträger 3 nicht
mit dem unteren Querträger 2 verbunden
ist, und durch den Wegfall der Seitenstreben 4, 5 werden
insbesondere die an den äußeren Enden
des Querträgers 2 angreifenden
Trägheitskräfte minimiert.
Die Verbindungsstellen 44, 45, 46 können deshalb
in geringeren Abständen
zueinander angeordnet werden, wodurch die Gesamtverformung des Querträgers 2 nochmals
ganz wesentlich reduziert wird. Bei dieser Ausführungsform tritt eine gewisse
Reibung zwischen den Abschnitte 29 der Weblitzen 6, 7, 8, 9,
10 und
der von der Leiste 19 gebildeten Führungseinrichtung auf. Ein
ausreichendes Spiel ermöglicht
hier einen ungestörten
Betrieb. Außerdem
wird bevorzugt, die in Bewegungsrichtung gemessene Höhe der Leiste 19 mindestens
etwa halb so groß zu
machen, wie den Hub des Querträgers 2.
Anstelle einer einzigen Leiste 19 können hier auch zwei im Abstand
parallel zueinander angeordnete Leisten vorgesehen werden, deren Öffnungen miteinander
fluchten, wobei jede Öffnung
die betreffende Litze 6, 7, 8, 9, 10 an
ihrem gesamten Umfang umschließt.
Die beiden im axialen Abstand zueinander angeordneten, die gleichen
Litzen umfassenden Öffnungen
der beiden Leisten, bilden dann gemeinsam eine Führung für die zugeordneten Litzen.
Bei dieser Ausführungsform
bleibt die Reibung relativ gering.
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Für
Webmaschinen mit hoher Arbeitsgeschwindigkeit ist ein Webschaft 1 vorgesehen,
der seine Antriebsbewegung an wenigstens zwei von den Enden des
unteren Querträgers 2 beabstandeten
Verbindungsstellen 44, 46 erhält. Die Verbindungsstellen 44, 46 sowie
evtl. weitere Verbindungsstellen 45 sind so angeordnet,
dass die Verformung der Segmente zwischen den Verbindungsstellen
und an den Enden des Querträgers
sich etwa die Waage halten, d.h. etwa gleich groß sind. Damit wird die Verbiegung
des Querträgers 2 unter
dynamischer Last insgesamt minimal, so dass besonders hohe Arbeitsgeschwindigkeiten
ermöglicht
werden, ohne die Steifigkeit des betreffenden Querträgers oder
des gesamten Webschafts 1 insgesamt übermäßig erhöhen zu müssen.
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- 1
- Webschaft
- 2,
3
- Querträger
- 4,
5
- Seitenstreben
- 6,
7, 8, 9, 10
- Weblitzen
- 11,
12
- Verbindungsmittel
- 14
- Litzentragschiene
- 15
- Fortsatz
- 16
- Kopfstück
- 17
- Endöse
- 18
- Fortsatz
- 19
- Leiste
- 21,
22, 23, 24
- Durchgänge
- 25
- Ende
- 26
- Öhr
- 27
- Kante
- 28,
29
- Abschnitte
- 31
- Antriebseinrichtung
- 32
- Stange
- 33,
34, 35
- Winkelhebel
- 36,
37, 38
- Drehlager
- 41,
42, 43
- Schubstangen
- 44,
45, 46
- Verbindungsstellen
- 47
- Linie
- 48
- Tangente
- 49
- Pfeil
- 51
- Tangente
- 52,
53
- Führungen
- A
- Abstand
- L1,
L2
- Spiel
- H
- Höhe der Leiste 19
- S1,
S2
- Segmente