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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Feldeffektleistungstransistor, und insbesondere einen Feldeffektleistungstransistor
für Automotive-Applikationen.
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Obwohl die vorliegende Erfindung
nachstehend in Bezug auf eine Kraftfahrzeuganwendung beschrieben
wird, ist sie grundsätzlich
auf jegliches Leistungshalbleitereinsatzgebiet anwendbar. Bei der Entwicklung
neuer Generationen von Leistungstransistoren, beispielsweise in
DMOS-Technologie, wird großer
Wert auf die Verringerung des spezifischen Einschaltwiderstandes
RON·A
gelegt. Daraus resultiert, daß das
Verhältnis
der Kanalweite w zur Fläche der
DMOS-Struktur mit Hilfe von Shrinks fortlaufend vergrößert wird.
Daraus folgt, daß bei überwiegend konstant
gehaltener Kanallänge 1 auch
das Verhältnis
aus der Kanalweite w zu der Kanallänge 1 pro Flächeneinheit
deutlich zunimmt.
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Insbesondere bei Automotive-Anwendungen spielt
der sogenannte Load-Dump-Fall (Lastabwurf) eine wichtige Rolle bei
der Spezifikation der Bauelement-Anforderungen. Dieser Lastabwurf
tritt dann ein, wenn im Kraftfahrzeug die Verbindung zur Autobatterie
ausfällt.
Der von der Lichtmaschine bereitgestellte Ladestrom fließt für eine gewisse
Zeit weiter und muß von
der Automobilelektronik abgefangen bzw. aufgenommen werden, bis
eine Regelung anspricht und den Ladestrom von der Lichtmaschine des
Kraftfahrzeugs abschaltet. In dieser Zeit fließt jedoch ein mittels Lastwiderständen auf
eine typische Stromdichte von beispielsweise 50 A/cm2 stabilisierter
Laststrom über
eine Schalteinrichtung bzw. einen Transistor, dargestellt in 4, ab. Dazu ist der Transistor
vorzugsweise mit einer Zenerdiode 13 zwischen dem Gateanschluß 16 und
dem Drain-Anschluß 11 versehen.
Gemäß 4 baut bei einem Lastabwurf
ein Generator (nicht dargestellt) zunächst eine hohe Sperrspannung
am Transistor auf, wobei bei Überschreiten
der Zenerspannung der eingebauten Zenerdiode 13 diese elektrisch
leitend wird, so daß eine
weitere Erhöhung
der Sperrspannung das Gate 16 aufsteuert, d.h. Strom durch
den Transistor von der Source 17 zur Drain 11 oder
umgekehrt, abhängig
vom Leitungstyp der Halbleiterschalteinrichtung, fließen kann.
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Dieser von der Lichtmaschine getriebene Strom
muß einige
Zeit (z.B. etwa 100 ms) bei hoher Spannung U (z.B. 40 V) von dem
Transistor geführt werden
und heizt ihn dabei stark auf. Eine homogene Verteilung des Stromes
in dem Halbleitermaterial des Transistors gestaltet sich dabei vorteilhaft.
Vor allem bei MOS-Transistoren mit einem großen Verhältnis zwischen der Kanalweite
w zur Kanallänge 1 pro
Flächeneinheit
besteht jedoch die Neigung zu einer Filamentierung, d.h. der Strom
wird lediglich in einzelnen wenigen Bereichen der vorhandenen Kanalweite
w übernommen,
wobei die übrigen
Bereiche des Halbleitermaterials den Strom abgeben, woraus eine
lokale Selbsterwärmung
resultiert. Ob eine Filamentierung des Stromes bzw. das Ausbilden
von sogenannten Hot Spots im Halbleitermaterial auftritt oder nicht, hängt im wesentlichen
vom thermischen Widerstand, der angelegten Drain-Source-Spannung
und der Stromdichte am temperaturstabilen Punkt ab. Setzt man die
Bedingung für
eine Filamentierung zu Rth·U·j0 > 3·T0, wobei der flächenspezifische thermische
Widerstand Rth und die durch die Zenerspannung
bestimmte Spannung U festgelegt sind und die Stromdichte j0 sich im wesentlichen aus dem Verhältnis der
Kanalweite w zur Kanallänge 1 ergibt
und T0 die Kühlkörpertemperatur (absolute Temperaturskala)
angibt, so folgt für
ein großes
Verhältnis
der Kanalweite w zur Kanallänge 1 ein
großes
j0 und damit die Erfüllung der Bedingung für eine Filamentierung.
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Eine solche Filamentierung führt dann
zu einer weiteren starken lokalen Temperaturerhöhung in den einzelnen wenigen
Halbleiterbereichen, gegebenenfalls bis zur Aufschmelzung und damit
zur Zerstörung
des Transistors. Problematisch ist es folglich, ein großes Verhältnis der
Kanalweite w zur Kanallänge 1 pro
Flächeneinheit
zur Realisierung eines niedrigen spezifischen Einschaltwiderstands
RO
N·A in einem
Transistor bereitzustellen, welcher gleichzeitig eine gute Load-Dump-Festigkeit aufweisen
soll. Insbesondere bei Trench-Transistoren
bzw. Grabentransistoren können
sehr hohe Kanalweiten- zu Kanallängen-Verhältnisse
pro Flächeneinheit
realisiert werden, so daß eine
Stromfilamentierung in einem solchen Fall verstärkt auftreten kann.
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Die U.S.-Patentschrift 5,095,343
beschreibt eine vertikal diffundierte Leistungs-MOSFET-Struktur mit
einem verbesserten Safe Operating Area (SOA). Darin wird durch Aussparung
der Source-Gebiete in einem Teil des Body-Gebiets die Kanalweite
verringert und damit die Robustheit der Bauelemente erhöht.
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In der amerikanischen Offenlegungsschrift
U.S. 2002/0020873 wird
eine MOSFET-Einrichtung beschrieben, welche einen asymmetrischen MOS-Kanal
zum Bereitstellen unterschiedlicher Gate-Schwellenspannungs-Charakteristika
in unterschiedlichen Abschnitten der Einrichtung aufweist. Dabei
wurde zur Steigerung der Bauelementfestigkeit (elektrisch) auch
bei Anwendung von Transistoren in Linearverstärkern eine Vorrichtung mit
unterschiedlichen MOS-Kanal-Einsatzspannungen in verschiedenen Abschnitten
des Transistors vorgesehen.
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Beide Lösungen führen allerdings zu einem erhöhten Einschaltwiderstand
des Transistors im Vergleich zu einem konventionellen Transistor
mit gleicher Einsatzspannung.
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Die deutsche Patentschrift
DE 100 01 876 beschreibt
einen Leistungstransistor mit Überspannungs-Schutzschaltung
zur Vermeidung eines Strompfades von der aktiven Zenerung (Zenerdiode zwischen
Drain und Gate eines Halbleiterabschnitts) zur Gate-Ansteuerung,
wobei die Einrichtung zwei Transistoren aufweist. Problematisch
bei diesem Lösungsansatz
ist, daß lediglich
einer der Transistoren im normalen Betrieb zum Stromfluß beiträgt und damit
ein nicht minimaler Einschaltwiderstand gewährleistet ist. Darüber hinaus
liegt das Gate, welches mit der aktiven Zenerung (Zenerdiode zwischen
Gate- und Drain-Anschluß des Transistors)
auf nicht definiertem Potential liegt, welches sich durch Sperrströme und kapazitive
Kopplungen einstellt, woraus ein schwer zu kontrollierendes Verhalten
beispielsweise aufgrund einer Temperaturerhöhung oder schnellen Drain-Source-Spannungsänderungen
folgt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Feldeffektleistungstransistor bereitzustellen, welcher einen niedrigen
spezifischen Einschaltwiderstand aufweist und gleichzeitig eine
hohe elektrische Festigkeit insbesondere für den Fall eines Lastabwurfs
bzw. Load-Dumps vorsieht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den
in Anspruch 1 angegebenen Feldeffektleistungstransistor gelöst.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde
liegende Idee besteht im wesentlichen darin, zwei oder mehrere Bereiche
auf einem Chip bzw. einer Halbleitereinrichtung vorzusehen, welche
um Faktoren unterschiedliche Verhältnisse zwischen Kanalweite
und Kanallänge
aufweisen, wobei diese Bereiche über unterschiedliche
vorbestimmte Widerstände
Ri an einen Gate-Anschluß elektrisch angebunden sind.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird das im vorangehenden erwähnte
Problem insbesondere dadurch gelöst,
daß ein
Feldeffektleistungstransistor einen ersten Halbleiterbereich mit
ersten MOS-Kanalgebieten mit einem großen Verhältnis einer Kanalweite zu einer
Kanallänge
zum Durchleiten eines elektrischen Stromes von einem Source-Anschluß zu einem
Drain-Anschluß in Abhängigkeit
eines Ansteuersignals an einem Gate-Kontakt des ersten Halbleiterbereichs,
mindestens einen zweiten Halbleiterbereich mit zweiten MOS-Kanalgebieten
mit einem kleinen Verhältnis
der Kanalweite zu der Kanallänge
zum Durchleiten eines elektrischen Stromes von dem Source-Anschluß zu dem
Drain-Anschluß in
Abhängigkeit
eines Ansteuersignals an einem Gate-Kontakt des zweiten Halbleiterbereichs
einen Ansteueranschluss zum Vorsehen eines Ansteuersignals an den Gate-Kontakten
aufweist, wobei zwischen dem Gate-Kontakt des zumindest zweiten
Halbleiterbereichs und dem Ansteueranschluß jeweils ein erster vorbestimmter
Widerstand vorgesehen ist; und zumindest zwischen dem Gate-Kontakt
des zweiten Halbleiterbereichs und dem Drain-Anschluß eine Überspannungsschutzeinrichtung
vorgesehen ist, die den zweiten Halbleiterbereich einschaltet, wenn die
zwischen dem Gate-Kontakt
des zweiten Halbleiterbereichs und dem Drain-Anschluß liegende
Spannung einen vorbestimmten Wert übersteigt.
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In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen des Erfindungsgegenstandes.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung greifen
der erste Halbleiterbereich und der zweite Halbleiterbereich, vorzugsweise
fingerartig, ineinander. Daraus resultiert ein vergrößerter Zwischenraum,
beispielsweise ein Silizium-Zwischenraum, zwischen den einzelnen
MOS-Kanalgebieten des zweiten Bereichs, wodurch eine bessere Wärmeverteilung
bzw. Wärmeaufnahme
speziell im Load-Dump-Fall auftritt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Weiterbildung wird der erste Halbleiterbereich durch die ersten
MOS-Kanäle
gebildet, welche mit dem Gate-Anschluß des Feldeffektleistungstransistors
verbunden sind, und der zweite Halbleiterbereich durch die zweiten
MOS-Kanäle,
welche zwischen den ersten MOS-Kanälen liegen und mit der Überspannungsschutzeinrichtung
verbunden sind.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Weiterbildung wird die Überspannungsschutzeinrichtung durch
eine Zenerdiode gebildet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Weiterbildung sind die zweiten Kanalgebiete streifenartig lateral
nicht direkt benachbart, vorzugsweise äquidistant, vorgesehen. Diese
Konfiguration dient ebenfalls einer verbesserten Wärmeverteilung
bzw. Wärmeaufnahme
und dadurch einer Verminderung der Strom-Filamentierungsgefahr in dem Transistor.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Weiterbildung sind die ersten und zweiten Kanäle gleichartig strukturiert
und/oder als Gräben
bzw. Trenches ausgeführt.
Von Vorteil dabei ist eine einfachere Herstellbarkeit bzw. die Möglichkeit
einer hohen Integrationsdichte.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Weiterbildung sind die Trenches bzw. Gräben mit einer gleichbleibenden
OXid-Dicke ausgeführt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Weiterbildung sind die Trenches bzw. Gräben als Feldplatten-Trenches
ausgeführt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Weiterbildung ist der erste vorbestimmte Widerstand zwischen den
zwei Gate-Kontakten als Trench-Pol-Widerstand, einstellbar über die
Trench-Länge, Trench-Weite
und Anzahl der Trenches, ausgeführt. Somit
wird eine vorteilhafte Integration des ersten vorbestimmten Widerstandes
in der Halbleiterstruktur unter Einsatz der Standard-Herstellungsverfahren ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Weiterbildung ist der erste vorbestimmte Widerstand als Halbleitergebiet
mit vorbestimmter Dotierstoff-Konzentration ausgeführt. Auf
diese Weise kann der Widerstand ebenfalls im Halbleiter- Herstellungsprozeß auf der
Halbleitereinrichtung integriert werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Weiterbildung liegt der Wert des ersten vorbestimmten Widerstands
im Bereich zwischen dem 0,2- und dem 2-fachen, vorzugsweise zwischen
dem 0,5- und dem Einfachen des Gate-Widerstands.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Weiterbildung wird zwischen dem Gateanschluß und dem Gate-Kontakt des
ersten Halbleiterbereichs ein zweiter vorbestimmter Widerstand vorgesehen.
Dadurch wird auf vorteilhafte Weise der gleichzeitige Betrieb beider
Bereiche in einem normalen Schaltbetrieb gewährleistet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Weiterbildung wird der zweite vorbestimmte Widerstand in Abhängigkeit
des ersten vorbestimmten Widerstands und der Gate-Kapazitäten der
jeweils daran angrenzenden Gate-Kontakte dimensioniert. Dies birgt
den Vorteil, daß eine
höhere
Belastung eines Halbleiterbereichs insbesondere beim Abschalten
vermieden wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Weiterbildung ist der zweite vorbestimmte Widerstand derart dimensioniert,
daß das
Produkt aus dem ersten vorbestimmten Widerstand und der Gate-Kapazität des daran
angrenzenden Gate-Kontakts gleich dem Produkt aus dem zweiten vorbestimmten
Widerstand und der Gate-Kapazität
des daran angrenzenden Gate-Kontakts ist. Daraus resultieren für beide
Zweige gleiche Zeitkonstanten und damit ein gleichzeitiges Abschalten,
so daß beide
Transistorbereiche gleichzeitig angesteuert werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine
schematische Schaltung zur Erläuterung
einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
schematische Schaltung zur Erläuterung
einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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3 eine
schematische Darstellung eines Layouts in Draufsicht zur Erläuterung
der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; und
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4 eine
schematische Schaltung einer bekannten Leistungshalbleitereinrichtung.
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In den Figuren bezeichnen gleiche
Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Bestandteile.
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1 zeigt
eine schematische Schaltung zur Erläuterung einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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In 1 ist
eine Leistungshalbleitereinrichtung dargestellt, welche über einen
ersten Bereich 10 einer Feldeffekttransistoreinrichtung
mit einem großen
Verhältnis
aus einer Kanalweite w zu einer Kanallänge 1 pro Flächeneinheit
der Feldeffekttransistoreinrichtung verfügt. Drain-seitig ist der erste
Bereich 10 mit einem Drain-Anschluß 11 des Feldeffektleistungstransistors
verbunden. Ebenfalls mit diesem Drain-Anschluß 11 drain-seitig
verbunden ist ein zweiter Bereich 12 mit einem kleinen
Verhältnis
aus einer Kanalweite w zu einer Kanallänge 1 pro Flächeneinheit
der Feldeffekttransistoreinrichtung (aber nicht notwendig auch pro
Flächeneinheit
des zweiten Bereichs 12). Der Gate-Kontakt 12' dieses zweiten Bereichs 12 ist
mit einer Überspannungsschutzeinrichtung 13,
vorzugsweise mit einer aktiven Zenerung 13 versehen, welche
z.B, über
eine Zenerdiode mit dem Drain-Anschluß 11 des Feldeffektleistungstransistors
verbunden ist.
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Zwischen dem Gate-Anschluss 16 des
Feldeffekttransistors und dem Gate-Kontakt 12' des zweiten
Bereichs 12 mit kleinem w/l liegt ein erster vorbestimmter
Widerstand 14. Der Gate- Kontakt 10' des ersten
Bereichs 10 ist direkt an den Gate-Anschluß 16 des Feldeffektleistungstransistors
angeschlossen. Der zweite Halbleiterbereich 12 ist gate-seitig über den
ersten vorbestimmten Widerstand 14 indirekt ebenfalls mit
dem Gate-Anschluß 16 des
Feldeffektleistungstransistors verbunden. Source-seitig ist sowohl
der erste Halbleiterbereich 10 mit großem w/l als auch der zweite
Halbleiterbereich 12 mit kleinem w/l mit einem Source-Anschluß 17 des
Feldeffektleistungstransistors verbunden. Zum Einsatz des Feldeffekttransistors
wird der Gate-Anschluss 16 mit einer Gatespannungsversorgung 25 (nicht
Teil der Erfindung) verbunden. Dies kann direkt oder mittels eines externen
oder in den Feldeffekttransistor integrierten Gatewiderstandes 15 erfolgen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
ist die Feldeffekthalbleitereinrichtung derart aufgebaut, daß sich der
erste Halbleiterbereich 10 und der zweite Halbleiterbereich 12 überlagern
und vorzugsweise innerhalb einer Halbleitereinrichtung zumindest
zwei ineinander greifende Bereiche 10, 12 ausbilden,
wobei der erste Bereich 10 mit einem großen w/l-Verhältnis unter
den im vorangehenden beschriebenen Lastabwurf- bzw. Load-Dump-Bedingungen
nicht aktiv ist, und wobei der zweite Halbleiterbereich 12 ein um
Faktoren kleineres w/l-Verhältnis
aufweist und auch unter den Load-Dump-Bedingungen aktiv ist. Aufgrund
des ausreichend kleinen Verhältnisses
w/l (pro Flächeneinheit
des gesamten Halbleiterbauelements) erfolgt auch unter Lastabwurf-Bedingungen keine
Strom-Filamentierung bzw. keine lokale Temperaturüberhöhung, welche
zu einem Schmelzen des Halbleitermaterials führt. Die Halbleiterbereiche 10, 12 greifen
dazu vorzugsweise derart ineinander, daß in den Fällen, in denen die aktive Zenerung über die
Zenerdiode 13 anspricht, eine nahezu homogene Erwärmung des
Halbleiterbauelements auftritt.
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Im Fall eines Lastabwurfes (Load-Dump-Fall)
liefert bei zunächst
ausgeschaltetem Transistor (der Ausgang der Gatespannungsversorgung 25 liegt
auf 0 V) beispielsweise eine Licht maschine eine Spannung von z.B.
42 V an den Drain-Anschluß 11 des
Feldeffektleistungstransistors. Die aktive Zenerung 13 nimmt
davon ca. 40 V auf und schaltet dann durch. Die verbleibenden 2
V liegen dann zunächst
am Gate-Kontakt 12' des
zweiten Halbleiterbereichs 12 an, wobei zum Gate-Kontakt 10' des ersten
Halbleiterbereichs 10 der erste vorbestimmte Widerstand 14 liegt,
welcher von diesen 2 V z.B. 0,8 V aufnimmt (die restlichen 1,2 V
fallen dann am Gatewiderstand 15 ab). Somit liegen an den
Gate-Elektroden 10' des
ersten Halbleiterbereichs lediglich 1,2 V an, woraufhin die Kanäle in diesem
Bereich nicht aktiviert werden, d.h. nicht aufgesteuert werden,
weil die Gatespannung dort eine Einsatzspannung der dortigen MOS-Kanäle von beispielsweise
1,5 V nicht erreicht. Zum zweiten Halbleiterbereich 12 hin
fallen die 2 V praktisch vollständig an
den Gate-Elektroden 12' an,
woraufhin die entsprechenden Kanäle,
die ebenfalls eine Einsatzspannung von 1,5 V aufweisen, leitfähig werden,
d.h. aufgesteuert werden.
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Der Betriebszustand der Halbleitereinrichtung
beim Lastabwurf gestaltet sich in diesem Fall so, als ob der Chip
ein um einen Faktor n verringertes Verhältnis zwischen der Kanalweite
w zur Kanallänge 1 pro
Flächeneinheit
aufweist, wenn sich das w/l-Verhältnis
des ersten Halbleiterbereichs 10 zum w/l-Verhältnis des
zweiten Halbleiterbereichs 12 wie n-1 zu 1 verhält. Im vorgenannten
Beispiel würde
der erste vorbestimmte Widerstand 14 vorzugsweise den Wert 2/3· des Wertes
des Gate-Widerstands 15 aufweisen. Beim normalen Ein- und
Ausschalten des Feldeffektleistungstransistors, d.h. kein Lastabwurf
liegt vor, arbeiten beide Bereiche 10, 12 im wesentlichen
kaum durch den vorbestimmten Widerstand 14 beeinträchtigt,
sofern dieser ausreichend niedrig dimensioniert ist.
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2 zeigt
eine schematische Schaltung zur Erläuterung einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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In 2 ist
eine Struktur dargestellt, welche in großen Teilen mit der mit Bezug
auf 1 erläuterten
Anordnung übereinstimmt.
Ein erster Halbleiterbereich 10 mit einem Gate-Kontakt 10' und einem großen Verhältnis w/l
ist drainseitig mit einem Drain-Anschluß 11 des Feldeffektleistungstransistors verbunden
ebenso wie ein zweiter Halbleiterbereich 12 mit einem Gate-Kontakt 12' und einem kleinen Verhältnis w/l.
Zwischen dem Drain-Anschluß 11 und dem
Gate-Kontakt 12' des zweiten
Halbleiterbereichs 12 liegt eine Überspannungsschutzeinrichtuntg 13, vorzugsweise
eine aktive Zenerung 13 z.B. mit einer Zenerdiode. Auch
in dieser Ausführungsform
liegt zwischen dem Gate-Kontakt 12' des zweiten Bereichs und dem Gate-Anschluss 16 des
Feldeffektleistungstransistors ein erster vorbestimmter Widerstand 14.
Darüber
hinaus ist der Gate-Kontakt 10' des ersten Halbleiterbereichs 10 über einen
zweiten vorbestimmten Widerstand 18 mit dem Gate-Anschluß 16 des
Feldeffektleistungstransistors verbunden. Source-seitig sind beide
Halbleiterbereiche 10, 12 mit einem Source-Anschluß 17 des
Feldeffektleistungstransistors verbunden.
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Bei geeigneter Dimensionierung des
ersten und zweiten vorbestimmten Widerstandes 14, 18 läßt sich
ein in der mit Bezug auf 1 erläuterten
Anordnung auftretender Nachteil vermeiden, nämlich, daß bei normalen Schaltvorgängen der
Teil des Transistors mit höherem
Gate-Widerstand langsamer angesteuert wird und folglich insbesondere
beim Abschalten eine höhere
Belastung erfährt,
da dort ein zeitlich längerer
Stromfluß auftritt.
Wählt man
die beiden vorbestimmten Widerstände 14 und 18 derart,
daß beide Halbleiterbereiche
mit gleichen Zeitkonstanten über den
Gate-Anschluß 16 angesteuert
werden, so erfolgt im normalen Betrieb (kein Load-Dump-Fall) eine gleichmäßige Strombelastung
beider Bereiche 10, 12. Damit sich gleiche Zeitkonstanten
ergeben, muß das
Produkt aus dem ersten vorbestimmten Widerstand 14 und
der Gate-Kapazität am Gate-Anschluß 12' des zweiten
Halbleiterbereichs 12 gleich dem Produkt aus dem zweiten
vorbestimmten Wider stand 18 und der Gate-Kapazität am Gate-Anschluß 10' des ersten
Halbleiterbereichs 10 sein.
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Eine mögliche Dimensionierung des
ersten vorbestimmten Widerstands 14 liegt im Bereich zwischen
dem 0,2- und dem 2-fachen des Gate-Widerstandes 15, welcher
beispielsweise bei einem 25 mm2 Chip z.B.
etwa 5 Ω bis
10 Ω beträgt. Besonders vorteilhaft
ist ein Wert des ersten vorbestimmten Widerstands 14 im
Bereich zwischen dem 0,5- und dem 1-fachen des Gate-Widerstandes 15.
Die Dimensionierung für
den ersten vorbestimmten Widerstand 14 im Verhältnis zum
Gate-Widerstand 15 kann unabhängig von der bevorzugten Dimensionierungsregel für den zweiten
vorbestimmten Widerstand 18 erfolgen.
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3 zeigt
ein schematisches Layout in Draufsicht zur Erläuterung der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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In 3 ist
das Layout eines Ausschnitts der mit Bezug auf 1 erläuterten
Anordnung dargestellt. Der erste vorbestimmte Widerstand 14 ist
hier als in einem Trench 21 angeordneter Polysilizium-Widerstand
mit Durchkontaktierungen 23 auf das Gate bzw. Gate-Metallisierungen
des Gate-Anschlusses 16 auf der einen Seite und des Gate-Kontakts 12' des zweiten
Halbleiterbereichs 12 auf der anderen Seite vorgesehen.
Erste Kanäle 20,
welche eine Durchkontaktierung 23 auf die Gate-Metallisierung 10' des ersten
Halbleiterbereichs 10 aufweisen, sind mit zweiten Kanälen 22,
welche eine Durchkontaktierung 23 auf die Gate-Metallisierung 12' des zweiten
Halbleiterbereichs 12 aufweisen, in einem Streifen-Layout
mit ineinander verfingerten Kanälen 20, 22 dargestellt. Vorzugsweise
sind die Kanäle 20 und 22 sowie
der den Widerstand 14 aufnehmende Bereich 21 als
Gräben
bzw. Trenches der Halbleitereinrichtung, beispielsweise als Standard-Trench
mit gleichbleibender Oxid-Dicke (Dicke des Gatedielektrikums zwischen
der im Trench angeordneten Gateelektrode und dem Halbleiterkör per) oder
als sogenannter Feldplatten-Trench, d.h. mit in die Tiefe zunehmender
Oxid-Dicke, realisiert.
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Bei einer Konfiguration im Streifen-Layout mit
ineinander verfingerten Trenches (z.B. derart, dass jeweils zwei
benachbarte Trenches 22 durch einen oder mehrere Trenches 20 separiert
sind) folgt, daß der
Abschnitt des Transistors mit kleinem w/l-Verhältnis pro Flächeneinheit
des gesamten Halbleiterbauelements, d.h. der zweite Halbleiterbereich 12,
einen deutlich größeren Silizium-Zwischenraum
zwischen den im Load-Dump-Fall aktiven Trenches 22 aufweist
als ein Transistor gemäß 4. Dies führt zu einer
wesentlich verbesserten Wärmeverteilung
bzw. Wärmeaufnahme
durch die Silizium-Zwischenbereiche
im Falle eines Lastabwurfs (Load-Dump). Dazu ist es vorteilhaft,
wenn die Abstände
der vorzugsweise äquidistant
lateral nicht direkt benachbarten Kanalgebiete 22 des zweiten Halbleiterbereichs 12 insbesondere
nicht mehr als 20 μm
betragen, um eine homogene Erwärmung
des Chips im Load-Dump-Fall,
d.h. bei aktiver Zenerung, sicherzustellen. Gemäß 3 wird innerhalb des im Streifen-Design
vorliegenden Trench-Transistors mit der Durchkontaktierung 23 nur
jedes n-te Trench-Gate-Poly 22 den
zweiten Halbleiterbereich 12 bildend angeschlossen, wohingegen
alle übrigen Trench-Gate-Polys 20 über Durchkontaktierungen 23 auf
der anderen Chip-Seite den ersten Bereich bildend angeschlossen
werden.
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Der Gateanschluss 16, der
hier mit dem Gate-Kontakt 10' des
ersten Bereichs 10 zusammenfällt, ist über einen geeignet dimensionierten
Widerstand 14, 21 an den Gate-Kontakt 12' des zweiten Bereichs,
welcher über
die aktive Zenerung mit dem Drain-Anschluß 11 verbunden ist,
angeschlossen. Der Widerstand 14 ist hier als Trench-Poly-Widerstand 21 ausgeführt, welcher über die
Trench-Länge, Trench-Weite
und Anzahl der parallelgeschalteten Trenches einstellbar ist. Alternativ
kann er beispielsweise auch als Halbleitergebiet mit vorbestimmter Dotierstoff-Konzentration
ausgeführt
werden. Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform
gemäß 3 ist ein Trench-Transistor
mit großer
Kanalweite bei An- bzw. Aufsteuerung durch den "normalen" Gate-Anschluss 16 und kleiner
Kanalweite bei An- bzw. Aufsteuerung des Gate-Kontakts 12' über die aktive
Zenerung realisiert. Die Gate-Trenches 20 und 22 sowie
der den Widerstand 14 enthaltende Trench 21 sind
mit einem Gatedielektrikum, vorzugsweise einem Oxid ausgekleidet
und mit Polysilizium gefüllt.
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Obwohl die vorliegende Erfindung
vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben
wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise
modifizierbar.
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Insbesondere ist eine andere layout-technische
Realisation in einem Nicht-Streifen-Design und beispielsweise auch
unter Einsatz einer planaren und nicht grabenorientierten Technologie
vorstellbar. Darüber
hinaus ist auch die beschriebene Realisation des ersten vorbestimmten
Widerstands beispielhaft zu sehen.
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- 10
- erster
Halbleiterbereich mit großem
w/l pro Flächeneinh.
- 10'
- Gate-Kontakt
des ersten Halbleiterbereichs
- 11
- Drain-Anschluß des Feldeffektleistungstransistors
- 12
- zweiter
Halbleiterbereich mit kleinem w/l
- 12'
- Gate-Kontakt
des zweiten Halbleiterbereichs
- 13
- aktive
Zenerung (Zenerdiode)
- 14
- erster
vorbestimmter Widerstand
- 15
- Gate-Widerstand
- 16
- Gate-Anschluß des Feldeffektleistungstransistors
- 17
- Source-Anschluß des Feldeffektleistungstransistors
- 18
- zweiter
vorbestimmter Widerstand
- 20
- Kanal
vom ersten Typ
- 21
- Mit
Polysilizium gefüllter
Trench, der den ersten vorbe
-
- stimmten
Widerstand bildet
- 22
- Kanal
vom zweiten Typ
- 23
- Durchkontaktierung
auf Gate-Metallisierung 10', 12'
- 24
- Oxidauskleidung
der Trenches
- 25
- Gatespannungsversorgung
- w
- Kanalweite
eines steuerbar leitenden MOS-Kanals
- 1
- Kanallänge eines
steuerbar leitenden MOS-Kanals