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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Strahlregler für eine Sanitärarmatur.
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Sanitärarmaturen dienen an beispielsweise Spülbecken, Waschbecken, Bidets, Badewannen und/oder Duschen der bedarfsgerechten Bereitstellung einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser. Strahlregler, auch als Strahlformer bezeichnet, für eine Sanitärarmatur dienen dazu, den Wasserstrahl des durch die Sanitärarmatur hindurch und schließlich aus dem Auslass der Sanitärarmatur heraus fließenden Wassers zu formen.
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Es sind Strahlregler für Sanitärarmaturen bekannt, die als Schnellstrahlregler bezeichnet werden können, die relativ viel Wasser in relativ kurzer Zeit bereitstellen können. Mit Schnellstrahlreglern können beispielsweise Kochtöpfe, Wasserkocher oder sonstige Behältnisse zügig befüllt werden. Falls allerdings in anderen Anwendungen als das Befüllen von Behältnissen weniger Wasser benötigt wird, stellen Schnellstrahlregler zu viel Wasser bereit. Schnellstrahlregler führen dann zu einem erhöhten Wasserverbrauch und somit mittelbar zu höheren Kosten
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Weiterhin sind Strahlregler für Sanitärarmaturen bekannt, die als Sparstrahlregler bezeichnet werden können, die relativ wenig Wasser auf einer relativ großen Oberfläche gleichmäßig aufbringen können bzw. darauf verteilen können. Sparstrahlregler sind beispielsweise dazu geeignet, Hände, Obst oder Gemüse oder sonstige Oberflächen zu befeuchten bzw. mit Wasser zu benetzen, um die Hände, das Obst oder das Gemüse zu säubern. Falls jedoch in anderen Anwendungen mehr Wasser benötigt wird, um beispielsweise Behältnisse zu befüllen, ist dies unter Verwendung von Sparstrahlreglern sehr zeitaufwändig.
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Sanitärarmaturen werden typischerweise weder ausschließlich zum Befüllen von Behältnissen noch ausschließlich zum Befeuchten von Oberflächen genutzt. In der Regel werden Sanitärarmaturen vielmehr mindestens für die beiden genannten Zwecke gleichermaßen genutzt. Die bekannten Strahlregler sind aus den vorgenannten Gründen für eine solche gemischte Nutzung der Sanitärarmatur nur bedingt geeignet.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die voranstehend erläuterte Problematik zumindest teilweise zu lösen und insbesondere einen wasser- und zeiteffizienten und einfach bedienbaren Strahlregler für eine Sanitärarmatur anzugeben, vorzugsweise einen Strahlregler für eine Sanitärarmatur anzugeben, der sowohl relativ viel Wasser in relativ kurzer Zeit bereitstellen kann als auch relativ wenig Wasser auf einer relativ großen Oberfläche gleichmäßig aufbringen kann.
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Die hier zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch einen Strahlregler für eine Sanitärarmatur mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich jeweils aus den Unteransprüchen.
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Es wird ein Strahlregler für eine Sanitärarmatur vorgeschlagen, umfassend einen ersten Wasserweg mit Mitteln zur Erzeugung eines fülligen Wasserstrahls und einen zweiten Wasserweg mit Mitteln zur Erzeugung eines zerstäubten Wasserstrahls. Die Mittel zur Erzeugung eines fülligen Wasserstrahls können eine große Querschnittsfläche des ersten Wasserwegs ausbilden. Insbesondere ist die Querschnittsfläche des ersten Wasserwegs größer als die Querschnittsfläche des zweiten Wasserwegs. Der füllige Wasserstrahl ist relativ voluminös und energiearm. Praktisch gesehen bedeutet dies, dass der füllige Wasserstrahl im Vergleich zu anderen bekannten Wasserstahlarten einen relativ geringen Gegendruck auf ein in den diesen Wasserstrahl hineingebrachtes Objekt erzeugt. Die Mittel zur Erzeugung eines zerstäubten Wasserstrahls können eine einzige Düse mit einer kleinen Querschnittsfläche oder eine Vielzahl von Düsen mit jeweils einer kleinen Querschnittsfläche umfassen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Strahlregler ist es möglich, sowohl einen fülligen Wasserstrahl zu erzeugen, um relativ viel Wasser in relativ kurzer Zeit bereitzustellen, als auch einen zerstäubten Wasserstrahl, das heißt Spray, zu erzeugen, um relativ wenig Wasser auf einer relativ großen Oberfläche gleichmäßig aufzubringen. Das heißt, es kann je nach Anwendung wahlweise zwischen diesen beiden Möglichkeiten der Strahlerzeugung gewechselt werden. Wenn es die Anwendung erfordert, relativ viel Wasser in relativ kurzer Zeit bereitzustellen, kann der erste Wasserweg des erfindungsgemäßen Strahlreglers genutzt werden und so zeiteffizient Wasser bereitgestellt werden. Wenn es die Anwendung andererseits erfordert, relativ wenig Wasser auf einer relativ großen Oberfläche gleichmäßig aufzubringen, kann der zweite Wasserweg des erfindungsgemäßen Strahlreglers genutzt werden und so wassereffizient Wasser aufgebracht werden. Der erfindungsgemäße Strahlregler ist somit wasser- und zeiteffizient.
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Der erste Wasserweg mit Mitteln zur Erzeugung eines fülligen Wasserstrahls ermöglicht es, einen hohen Wasserbedarf zu decken. Der zweite Wasserweg mit Mitteln zur Erzeugung eines zerstäubten Wasserstrahls ermöglicht es, einen geringen Wasserbedarf zu decken.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Strahlreglers ist der erste Wasserweg als äußerer Kanal ausgebildet und ist der zweite Wasserweg als innerer Kanal ausgebildet. Der äußere Kanal kann den inneren Kanal umfangsseitig umfassen. Der Strahlregler kann so ausgebildet sein, dass der äußere Kanal und der innere Kanal als solche jeweils für den Benutzer der Sanitärarmatur nicht sichtbar sind. Der erste Wasserweg kann einen ringförmigen Querschnitt aufweisen. Der zweite Wasserweg kann einen kreis- oder punktförmigen Querschnitt aufweisen. Der erste Wasserweg und der zweite Wasserweg können koaxial zueinander angeordnet sein.
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Nach einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung sind die Mittel zur Erzeugung eines fülligen Wasserstrahls dazu eingerichtet, einen laminaren Wasserstrahl zu erzeugen.
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Nach einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung sind die Mittel zur Erzeugung eines fülligen Wasserstrahls dazu eingerichtet, einen luftdurchsetzten Wasserstrahl zu erzeugen. Die Mittel zur Erzeugung eines fülligen Wasserstrahls können einen Mousseur bzw. einen Luftsprudler umfassen.
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Nach einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung umfasst der Strahlregler außerdem eine Schalteinrichtung, die dazu eingerichtet ist, zwischen einem ersten Schaltzustand und einem zweiten Schaltzustand zu schalten, insbesondere mechanisch oder elektrisch, wobei der Strahlregler dazu eingerichtet ist, einen fülligen Wasserstrahl zu erzeugen, wenn die Schalteinrichtung in dem ersten Schaltzustand ist, und wobei der Strahlregler dazu eingerichtet ist, einen zerstäubten Wasserstrahl zu erzeugen, wenn die Schalteinrichtung in dem zweiten Schaltzustand ist. Die Schalteinrichtung ist dazu eingerichtet, auf den ersten Wasserweg und den zweiten Wasserweg einzuwirken, sodass das Wasser durch den ersten Wasserweg oder den zweiten Wasserweg geleitet wird. Die Schalteinrichtung kann innerhalb des Strahlreglers angeordnet sein, insbesondere integral mit dem Strahlregler ausgebildet sein. Die Schalteinrichtung kann außerhalb des Strahlreglers, insbesondere in der Sanitärarmatur, vorzugsweise in einer Brause bzw. Handbrause der Sanitärarmatur, angeordnet sein, wobei die Schalteinrichtung ein Zweiwegeventil oder zwei Ventile umfassen kann, wobei der erste Wasserweg und der zweite Wasserweg als Schlauch-in-Schlauch ausgebildet sind. Schlauch-in-Schlauch bedeutet, dass innerhalb eines ersten Schlauchs ein zweiter Schlauch angeordnet ist, wobei der erste Schlauch einen größeren Durchmesser als der zweite Schlauch aufweist, sodass einer der ersten oder zweiten Wasserwege einen im Wesentlichen ringförmigen Querschnitt aufweist und zwischen der Innenseite des ersten Schlauchs und der Außenseite des zweiten Schlauchs gebildet ist, und sodass der andere der ersten oder zweiten Wasserwege einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt aufweist und innerhalb des zweiten Schlauchs gebildet ist.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Darin ist eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung gezeigt, wobei die Erfindung nicht auf diese vorteilhafte Ausführungsform beschränkt ist. Gleiche Bauteile sind in den Figuren stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen und sind daher grundsätzlich nur einmal benannt bzw. erwähnt. Es zeigen im Einzelnen
- 1 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Strahlreglers in einer schematischen Längsschnittdarstellung,
- 2 die Ausführungsform aus 1 in einer weiteren schematischen Längsschnittdarstellung.
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1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Strahlreglers in einer schematischen Längsschnittdarstellung.
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Der Strahlregler ist an eine in den Figuren nicht dargestellte Sanitärarmatur derart anschließbar, dass Wasser durch die Sanitärarmatur und schließlich durch den und aus dem Strahlregler in Wasserfließrichtung 1 fließt. Dabei verleiht der Strahlregler dem ausfließenden Wasserstrahl seine Form.
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Der Strahlregler umfasst einen ersten Wasserweg 2 mit Mitteln zur Erzeugung eines fülligen Wasserstrahls 3. Der erste Wasserweg 2 ist als äußerer Kanal ausgebildet und weist einen ringförmigen Querschnitt auf. Der Strahlregler umfasst zudem einen zweiten Wasserweg 4 mit Mitteln zur Erzeugung eines zerstäubten Wasserstrahls 5 (s. 2). Der zweite Wasserweg 4 ist als innerer Kanal ausgebildet und weist einen kreisförmigen Querschnitt auf. Der erste Wasserweg 2 und der zweite Wasserweg 4 sind koaxial zueinander angeordnet.
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Der Strahlregler umfasst außerdem eine Schalteinrichtung 6 mit zwei umschaltbaren Schaltzuständen, die dazu eingerichtet ist, auf den ersten Wasserweg 2 und den zweiten Wasserweg 4 einzuwirken (dargestellt durch schmale Pfeillinien in 1 und 2), sodass das Wasser durch den ersten Wasserweg 2 oder den zweiten Wasserweg 4 geleitet wird. Die Schalteinrichtung 6 gemäß 1 ist in einem ersten Schaltzustand, sodass der durch den Strahlregler erzeugte Wasserstrahl der füllige Wasserstrahl 3 ist.
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2 zeigt die Ausführungsform aus 1 in einer weiteren schematischen Längsschnittdarstellung.
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Die Schalteinrichtung 6 gemäß 2 ist einem zweiten Schaltzustand, sodass der durch den Strahlregler erzeugte Wasserstrahl der zerstäubte Wasserstrahl 5 ist. Die Schalteinrichtung 6 ist zwischen dem ersten Schaltzustand und dem zweiten Schaltzustand wechselseitig umschaltbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wasserfließrichtung
- 2
- erster Wasserweg
- 3
- fülliger Wasserstrahl
- 4
- zweiter Wasserweg
- 5
- zerstäubter Wasserstrahl
- 6
- Schalteinrichtung